15
Sep 2010

“Die Legende der Wächter”: Warner Bros. und die unwichtigen Synchronsprecher

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Gerade ist mir was Seltsames passiert: Ich schreibe eine Seite über neue Kinofilme. Darunter: “Die Legende der Wächter”, im Verleih von Warner Bros. Das Presseheft, das man sich online vom Server holen kann, stellt auf satten 12 Seiten die Sprecher des CGI-Films ausführlich vor: Ryan Kwanten, Helen Mirren, Sam Neill, etc.

Nur hilft mir das nicht. Das sind die Originalsprecher, die der normale deutsche Kinobesucher ja gar nicht zu hören bekommt:

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Damit kann ich weder eine Liste der “Darsteller” füllen, noch ersatzweise eine der “Sprecher”. Ich rufe also bei der Pressestelle an. Keiner da. Ich hinterlasse meinen Namen und Rufnummer.

Nichts passiert. Ich rufe noch einmal an. Eine junge Dame erklärt mir, ich sei nicht zurückgerufen worden, weil es nichts zu sagen gäbe: Die Synchronsprecher gibt Warner nicht raus. Die sind nämlich nicht bekannt, und deshalb unwichtig.

Ich frage etwas verwirrt, wen ich denn nun in den Kasten mit der Besetzung nehmen soll. Sie betet die US-Besetzung herunter. Ich erkläre ihr, dass die US-Besetzung doch weder zu sehen noch zu hören ist. Sie wiederholt, dass die deutschen Sprecher nicht bekannt sind. Ich bitte sie um Hilfe, wie ich dann den (feststehenden) Kasten füllen soll. Sie erklärt mir, dass man ja gemeinhin die deutschen Synchronsprecher der Stars nimmt, die auch im Original die Rollen sprechen. Das stimmt so nicht. Gerade bei CGI-Figuren ist eine Verwendung der üblichen Synchronsprecher oft unnötig. Lieber wird mit deutschen Stars gearbeitet (siehe aktuell “Toy Story 3”). Trotzdem frage ich: “Heißt das, ich kann davon ausgehen, dass z.B. die deutschen Synchronsprecher von Sam Neill und Helen Mirren zum Einsatz kommen?”. Nein, das möchte sie nicht sagen. Sie würde mich jetzt auch gerne weiterleiten.

Ich lande bei einem Herrn, dessen Namen ich nicht verstehe, und der mir dasselbe sagt: Keine Synchronsprecher. Man würde ja auch bei Kleidern der Darsteller dem Publikum nicht sagen, von wem die sind. Auch das stimmt so nicht. Gerade Warner hat bei “Sex and the City 2” erst kürzlich wahrlich kein Geheimnis darum gemacht, wer die Hauptdarstellerinnen ausgestattet hat. Es fällt wieder das hässliche Wort “unwichtig”. Ich frage, ob ich ihn zitieren darf. Nein, darf ich nicht. Wozu ich dann in der Pressestelle anrufe? Er bietet mir eine (generische) Email-Adresse an – Warner werde sich dann schriftlich äußern. Oder eben nicht. Da die Email an keine konkrete Person geht, die er mir zu nennen bereit ist, lehne ich das ab.

Ich könnte jetzt sagen: Schwamm drüber. Ist nicht so wichtig. Schreibe ich eben nicht über den Film. Oder ich schreibe in den Kasten “Vom Verleih nicht freigegeben”. Fällt in China kein Sack Reis wegen um.

Aber es ärgert mich.

Nicht für mich. Für die Synchronsprecher. Für die Leute, mit denen der Zuschauer den Kinoabend verbringt. Die aber nicht genannt werden sollen. Stattdessen sind im Vor- und Nachspann die Namen von Schauspielern zu lesen, die zum Vergnügen des Films in der deutschen Fassung kein Quentchen beitragen. Hugo Weaving? Cool. Aber was der mit der deutschen Version von “Die Legende der Wächter” zu tun?

Wenn Bastian Pastewka, Esther Schweins, Bully, etc. einen Trickfilm synchronisieren, überschlagen sich die Verleiher mit Pressemeldungen, dann gibt es sogar Fotos aus dem Tonstudio. Das verstehe ich. Und dass um die “normalen” Synchronsprecher kein großer Wind gemacht wird, verstehe ich auch.

Aber sich weigern, sie zu nennen? Aktiv zu verhindern, dass man auch ihre Namen mal gedruckt liest? Man stelle sich das mal im Buchbereich vor: Übersetzer werden einfach nicht mehr genannt. Keine Zeile im Impressum mehr. Anruf beim Verlag: “Der Übersetzer ist unwichtig”. Es gäbe einen Aufschrei.

Synchronsprecher sind Sprachschauspieler. Sie arbeiten hart. Für das Publikum, aber eben auch für den Verleih, der die Synchro ja bezahlt. Ein wenig mehr Respekt würde ich dafür eigentlich erwarten.

Klar kann Warner das so handhaben. Aber ich muss das nicht gut finden, oder?

P.S.: Mir ist klar, dass mich Warner wegen dieses Beitrags eventuell vom Presseverteiler nimmt. Aber dann müssen sie künftig halt auf solche und solche Kritiken verzichten.



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Snyder
Snyder
15. September, 2010 16:35

Vielleicht haben die noch keine Sprecher oder da gabs irgendwie Knatsch hinter den Kulissen? Irgendeinen triftigen Grund müssen die doch haben …

Wortvogel
Wortvogel
15. September, 2010 16:40

@ Snyder: Warum müssen die einen triftigen Grund haben? Der synchronisierte Trailer wurde von Warner im MÄRZ online gestellt.

Hätten die gesagt “Sorry, es gibt da Unstimmigkeiten, deshalb können wir Ihnen in diesem Fall nicht helfen”, hätte ich das akzeptiert. Aber die haben es genau so verkauft, wie ich es geschrieben habe: Machen wir nicht, finden wir unwichtig.

Ich bin nun wahrlich kooperativ, aber das fand ich schwach.

Christian H.
Christian H.
15. September, 2010 16:44

Sehe ich genau so. Hier in Berlin bin ich des öfteren bei Prima Vista bzw. der LauscherLounge in der Alten Kantine. Da lesen dann diverse deutsche Synchronsprecher (z.B. David Nathan (Johnny Depp, Christian Bale, Leo DiCaprio), Simon Jäger (Matt Damon, Heath Ledger)) Texte vor. Ich bin immer wieder fasziniert, das ist mit Sicherheit genau so eine Herausforderung wie das Schauspielern an sich. Von daher freue ich mich, dass du da etwas angefressen bist.

faby, botschafter des lächelns
15. September, 2010 16:47

@Snyder, naja, da sprechen ja schon ein paar leute auf deutsch im Trailer, also werden sie schon Leute haben. Thorsten, ich kann deinen Unmut vollkommen verstehen, ist absolut respektlos. Jedes “das ist ja wie..” kann ich mir sparen, haste ja schon gut aufgeführt.

Jojo
15. September, 2010 16:50

Ich finde das gar nicht so schlecht. Mal abgesehen davon, dass es komisch ist die Originalsprecher zu nennen und nur die deutschen Synchronsprecher zu verschweigen finde ich, dass bei Animationsfilmen den Sprechern eine viel zu große Rolle untergeschoben wird. Mir krampft jedesmal der Magen zusammen wenn ein Film damit wirbt von Jeanette Biedermann, Otto, Bully Herbig oder sonst jemanden gesprochen zu sein, wenn die eigentliche und wirkliche Arbeit (Animation, CG etc) jemand anders gemacht hat.

Auch wenn ich nicht glaube, dass das beabsichtigt war, ist es doch ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Film sollte dann lieber für sich stehen…

Wortvogel
Wortvogel
15. September, 2010 16:54

@ Jojo: Die Synchronsprecher leisten keine “eigentliche und wirkliche Arbeit”? Geht’s noch? Was hat die Leistung der Sprecher mit der Leistung der Animatoren zu tun?! Und es geht hier genau darum, dass eben mal NICHT die Promi-Sprecher gehyped werden.

Was hat der Respekt vor den Animatoren mit dem Respekt vor den Sprechern zu tun? Das schließt sich doch nicht aus! Zumal die Animatoren im Nachspann ja genannt werden.

In aller Freundschaft, aber DAS geht voll daneben.

Christian H.
Christian H.
15. September, 2010 17:03

Ich würde sogar sagen, dass gerade bei Animations-Filmen den Synchronsprechern eine größere Bedeutung zukommt. Denn so weit ist die Industrie dann doch noch nicht, dass mich Blicke, Reaktionen und Bewegungen von CGI-Charakteren “mitfühlen” lassen. Da läuft dann doch (fast) alles über die Stimme.
Abseits davon: Habe den Trailer in 3D (und einen über Schildkröten – a la Nemo) im Kino vor “Toy Story 3 (3D) gesehen. Die haben mit handwerklich (und vor allem vom 3D-Effekt ziemlich überzeugt (im Gegensatz zum TS3-3D). Schade, dass das reine Kinderfilme sind 😉

Bernd
Bernd
15. September, 2010 17:14

Mal ganz naiv gefragt. Wenn die Synchronsprecher wirklich nirgends genannt werden und mit den original Sprechern geworben wird wäre das nicht ein Etikettenschwindel das die örtliche Verbraucherzentrale abmahnen kann? Immerhin wird ja eine Leistung in der Werbung zugesichert(“Stars” als Synchronsprecher) die am Ende nicht erfüllt wird.

Shah
Shah
15. September, 2010 17:16

Ich ärger mich immer, wenn ich iwo her eine Stimme erkenne und dann nicht rausfinde, zu wem die gehört. Also auch von den bekannteren Schauspielern.

Ganz generell: Mehr Zuspruch zu den Unbekannten. Da ich das Leid einiger Übersetzerfreunde kenne, ist das ein sehr gutes Beispiel für mich.

Wortvogel
Wortvogel
15. September, 2010 17:21

@ Bernd: Das ist gar keine naive Frage. Interessanterweise sind auf den bisher veröffentlichten deutschen Plakaten keinerlei Stabangaben zu finden.

Allerdings werden auch keine “Stars” als Synchronsprecher zugesichert – die Stars sprechen die Originalstimmen, und das ist ja auch so.

aCks
aCks
15. September, 2010 17:47

Vermutlich werden bei den diversen Making-ofs für die Fernsehwerbung und als DVD-Feature Aufnahmen benutzt, die die großen Hollywood-Stars bei ihrer schweißtreibenden Arbeit im Tonstudio zeigen. Also macht es vom Marketing her vielleicht Sinn mit den großen Namen zu werben. Dass die deutschen Synchronsprecher aber nicht einmal genannt werden dürfen ist bei einem Animationsfilm schon etwas befremdlich.
Allerdings ist das Nichtnennen der Namen der Synchronsprecher doch eigentlich Gang und Gäbe, oder? Es sei denn, irgendjemand ist auf die grandiose Idee gekommen, Thomas Gottschalk für so eine Aufgabe zu verpflichten.

Wortvogel
Wortvogel
15. September, 2010 17:52

@ aCks: Echt? Die Synchronsprecher werden nicht genannt, weil man vielleicht in Making ofs die Stars zeigen will – und der deutsche Zuschauer nicht weiß, dass die Filme, die er anschaut, synchronisiert werden?! Echt?!

Sven
Sven
15. September, 2010 17:57

Die Sache an sich geht natürlich gar nicht und es heißt nicht umsonst ” synchron-schauspieler “!
aber glaubst Du ernsthaft das 1. Warner diesen Blog verfolgt und diese Meldung als Grund sieht einen Namen vom Presseverteiler zu schmeissen und 2. die guten Kritiken hier als Kreterium empfindet?
Ich verfolge diese Seite gerne, stimme auch oft zu und mag auch das manchmal elitere Gehabe in den Kommentaren, aber genau das ist die Krux, es handelt sich nicht um ein Mainstreampublikum, welches diese Seite verfolgt und für Film-Nerds wie uns gibt es unendlich andere Seiten im Netz! Ich bin selbst immer verblüfft wieviele Onlinemagazine bei den PVs in HH in der Liste eingetragen sind, so das ich Dein Postskriptum als etwas vermessen ansehe… Nicht falsch verstehen, das ist nur auf den Verteiler bezogen, denn da sind andere “Meinungsbildner” zu finden

Lukas
15. September, 2010 18:26

Das Problem gibt’s ja nicht nur bei Filmen – noch bis in die 90er wurden z.B. die Namen der Autoren und Zeichner von Disney-Comics nicht genannt (mit der Ausnahme von Barks und Rosa), und zu Walt Disneys Lebzeiten wurde seitens des Konzerns gerne suggeriert, dass er selbst Urheber sämtlicher Geschichten wäre.

aCks
aCks
15. September, 2010 18:51

@ Wortvogel: Ich meinte damit nicht, dass der deutsche Zuschauer zu dämlich ist, um zu verstehen, dass irgendwelche Hollywood-Nasen nicht die deutschen Synchronstimmen sind. Es ist nur so, dass es mir so vor kommt, dass die deutschen Stimmen in irgendwelchen Hollywoodfilmen grundsätzlich nicht (mehr) genannt werden. Dass das natürlich auch vor dem Hintergrund der zum Teil hohen Synchronschauspiel-Kunst und der vielleicht nicht so üppigen Bezahlung unfair und bei Animations- oder Zeichentrickfilmen totaler Blödsinn ist, da sind wir uns hoffentlich einig. Dass man mit einem großen Hollywood-Namen mehr Leute ins Kino bekommt als mit irgendwelchen unbekannten deutschen Synchronstimmen erscheint mir zumindest plausibel.

Marcus
Marcus
15. September, 2010 19:34

@Lukas: meines Wissens wurde auch Carl Barks während bis 1959 nicht namentlich genannt (obschon Insider von ihm wußten und seine Arbeit erkannten – anfangs sprachen Fans von ihm ja nur als “the good Duck artist”).

@Jojo:

“…finde ich, dass bei Animationsfilmen den Sprechern eine viel zu große Rolle untergeschoben wird. ”

Come on! Jeder Batman-Fan wird dir bestätigen können: die korrekte Antwort auf die Frage “Wer war der beste Joker-Darsteller aller Zeiten” lautet weder Nicholson, noch Ledger, sondern Mark Hamill.

“Mir krampft jedesmal der Magen zusammen wenn ein Film damit wirbt von Jeanette Biedermann, Otto, Bully Herbig oder sonst jemanden gesprochen zu sein…”

Das allerdings sehe ich auch so. In den USA werden große Sprechrollen für Trickfilme gerne an A-list-Stars oder zumindest gute Charakterdarsteller vergeben, hier in Deutschland regiert zu oft das sinnlose Stunt-Casting mit Soapsternchen, Komikern und anderem B-Promi-Gesocks.

heino
heino
15. September, 2010 19:43

“Es ist nur so, dass es mir so vor kommt, dass die deutschen Stimmen in irgendwelchen Hollywoodfilmen grundsätzlich nicht (mehr) genannt werden.”

Also, das stimmt definitiv nicht. Dafür gibt es bei Filmen ja den Nachspann. Natürlich werden die Synchrocnsprecher nicht im Trailer genannt, denn das würde ja die Illusion zerstören, wirklich z.B. Johnny Depp reden zu hören. Aber bei Trickfilmen ist das schon ein Unterschied, denn jeder weiss ja, dass Shrek eben nicht Mike Myers ist und dass daher die deutsche Stimme sehr wichtig für die hiesige Präsentation ist. Daher hat WV recht, denn es ist unfair, ein Riesenbohei um Sprecher wie die Biedermann, Bully Herbig & Co. aufgrund ihres Bekanntheitsgrades zu nennen, aber die unbekannteren (trotzdem meist weit besseren) Synchronsprecher nicht zu nennen. Das ist armselig.

aCks
aCks
15. September, 2010 19:55

@ heino: Ich meine mich daran zu erinnern, dass es bei Hollywoodspielfilmen früher durchaus üblich war, zumindest im Nachspann die deutschen Sprecher in Klammern hinter den Original-Schauspielern zu nennen, während heutzutage die Namen der Sprecher nach dem eigentlichen Vorspann genannt werden (wenn überhaupt). Vielleicht trügt mich meine Erinnerung aber auch.

Lukas
15. September, 2010 20:06

@Marcus: Richtig, auch Barks’ Identität wurde erst nach massivem Nachbohren seiner Fans herausgerückt. Insiderwissen war das aber schon bald nicht mehr, weil der Disney-Konzern das Potential erkannte und die Barks Library veröffentlichte, also aktiv mit dem Namen Werbung machte. Ähnliches widerfuhr in den 90ern Don Rosa, aber die Namen aller anderen Künstler, darunter Größen wie Cavazzano oder Scarpa, wurden bis 1998 nicht offiziell genannt.

Comicfreak
Comicfreak
15. September, 2010 20:23

..gerade heute, wo wirklich jedes fast Buch als hoerbuch erhältlich ist, sind die Namen der Synchronsprecher wichtig.

Es macht einen riesigen Unterschied, ob ein Buch “nur” perfekt artikuliert wird, oder ob der Sprecher alleine durch Modulation seiner Stimme eine Atmosphaere schaffen kann.

Ich Suche beim Hoerbuchkauf bewusst nach Hannelore Elsner, Andrea Sawatzky, Daniel Nathan, Dietmar Baer oder zumindest der Sprecherbeschreibung “durch seine Arbeit als Synchronsprecher” ..

Bernhard
Bernhard
15. September, 2010 20:57

Das erinnert mich jetzt an den “Bee Movie”. Da war Jerry Seinfeld als der Originalsprecher bei Wetten dass. Und hat auch noch an anderen Stellen und im Making Of promotet. Natürlich schätze ich Seinfeld für seine Leistung in der gleichnahmigen Sitcom sehr, aber dennoch wahr er in der Show falsch am Platz. Sein Part existiert in der deutschen Fassung ja gar nicht mehr. Und genauso soll das wohl hier laufen. Die deutschen Sprecher sind einfach nicht bedeutend genug und zerstören die Illusion, dass da große US-Promis sprechen.

Andi
Andi
15. September, 2010 21:05

Stimme dem Wortvogel absolut zu. Die Synchronsprecher geben den Figuren viel Charakter und individuelle Färbung. Sie gehören genannt. Was Warner da treibt, ist nur peinlich.

Diese Geschichte erinnert mich auch daran, dass andere Kreative oft nicht genannt werden oder nur am Rande vorkommen. Cutter zum Beispiel werden meiner Meinung nach total unterbewertet.
Ähnliches Problem: Regisseure werden nach “ihrem Film” und “ihrer Geschichte” befragt und antworten gerne. Sowohl der Frager als auch der Regisseur unterschlagen, dass es einen Autoren gibt, der sich die Geschichte ausgedacht hat.

Andy
Andy
15. September, 2010 21:07

Die Sache mit den Synchronsprechern ist mir schon öfters übel aufgestoßen.
Ich finde das man auch die Sprecher nehmen soll die dem Original(Schauspieler) sonst auch die Stimme in Deutsch geben.
Zuletzt ist mir das übel bei Garfield aufgefallen.
im Original Bill Murray bei uns Thomas Gottschalk(würg).
Da hätte auf jeden fall seine Original Synchronstimme besser gepasst!!!
In Japan hat so weit ich weiß vor Jahren schon jemand ein Gerät entwickelt die Stimmen original
imitierten soll!!??
Gruß

Marko
15. September, 2010 21:15

Wir haben in Deutschland viele tolle Synchronsprecher. Ich geniesse es, Hörspiele zu hören, in denen diese Sprecher auftreten, da ich in meinem Kopf dann den entsprechenden “Film” ablaufen lassen kann, samt passenden Darstellern. Ich finde, Synchronsprechern kann man – nicht nur dafür – gar nicht genug Respekt gegenüber bringen.

Internationale Animationsfilme sollten in Deutschland nicht mit irgendwelchen lokalen “Stars” synchronbesetzt werden. Ich sehe das da wie Andy — Garfield mit der Stimme von Bill Murray = cool, mit der Stimme von Gottschalk = uncool. Leider ist es den Herausgebern hier wichtiger, einen vermeintlich namenhaften Deutschen auf’s Plakat zu setzen. Für mich wäre “mit der deutschen Stimme von Johnny Depp” ein viel größerer Anreiz zum Konsum als “mit der Stimme von Benno Führmann” … 🙁

steffi
steffi
15. September, 2010 21:58

Naja, oft werden die Sprecher bei der Produktion gefilmt, damit die Animatoren sich an ihrer Bewegung und Mimik orientieren können. So gesehen ist der Einfluß der Originalsprecher schon ein großer, und auch wenn ein Film synchronisiert ist, steckt trotzdem noch was vom Originalsprecher drinnen.

Die Synchronsprecher ganz zu verschweigen halte ich aber für ungut. Sogar bei Avatar gab es nach dem Abspann noch die Namen der deutschen Sprecher.

steffi
steffi
15. September, 2010 21:59

@Bernhard: Seinfeld hat den Film mitgeschrieben und -produziert.

invincible warrior
invincible warrior
15. September, 2010 22:26

Die Original Synchronsprecher sind auch noch in der deutschen Fassung teilweise vorhanden. Denn normalerweise werden die Originalsprecher schon sehr früh ins Synchronstudio gebeten und nehmen da ihre Stellen auf. Im Animationsstudio werden dann die Figuren erst Lippensynchron gemacht. Außerdem werden meist auch ihre Mimik und Gestik aufgezeichnet und auf deren Figur übertragen. Nicht zu vergessen, dass viele Figuren auch allgemein an ihre Originalsprecher angepasst werden.

Das mit den Synchronsprechern ist natürlich ein großer Beschiss, wirklich schade, dass die deutschen Synchronsprecher nahezu keine Lobby haben. Werden ja auch gerne unterbezahlt und selbst Größen wie Benjamin Völz (David Duchovny) müssen klein bei geben gegen den Studios, da die ansonsten ersetzt werden (Akte X 2).
Immerhin werden inzwischen normalerweise ganz am Ende des Abspanns noch die deutschen Synchronsprecher auf einer Tafel für schätzungsweise 5 Sekunden eingeblendet. Besser als nix. Bei Disneyfilmen werden diese sogar oft direkt im Abspann gesetzt anstatt die Originalsprecher (oder zumindest gleichberechtigt erwähnt)

Achim
Achim
15. September, 2010 22:42

Wenn die Synchro gut ist, warum soll man die Sprecher nicht nennen? Auch wenn sie nur wenigen bekannt sind.

Was nützt die beste Animation, wenn die Synchro nicht stimmt? Gute Sprecher lassen auch einen mäßig animierten Film “sehens”wert sein, ein herausragend animierter Film mit schlechter Synchro wird hingegen unerträglich.

Übrigens fand ich Clint Eastwoods deutschen Sprecher in Gran Torino miseralbel, der hat einen herausragenden Film ein wenig verdorben.

Wolfgang Hömig-Groß
Wolfgang Hömig-Groß
15. September, 2010 23:21

Also gut: Wenn man dann mal mit dem Weglassen anfängt, warum nicht weiter machen: Animationsstudio raus, Warner Bros. raus, Filmtitel raus: Alles unwichtig. Es bleibt: der Film. Immerhin. Wir sollten dankbar sein.

Sir Richfield
Sir Richfield
15. September, 2010 23:40

@Marcus:
Come on! Jeder Batman-Fan wird dir bestätigen können: die korrekte Antwort auf die Frage “Wer war der beste Joker-Darsteller aller Zeiten” lautet weder Nicholson, noch Ledger, sondern Cesar Romero.

Die beste Joker Stimme hat allerdings tatsächlich Herr Hamill. Auch wenn ich die erst bei Arkham Asylum richtig genießen konnte.

Marcus
Marcus
15. September, 2010 23:54

@Sir Richfield:

“Auch wenn ich die erst bei Arkham Asylum richtig genießen konnte.”

Wieso das denn?

Marcus
Marcus
16. September, 2010 00:01

@ Sir R.: “….Cesar Romero.”

Ääh, Moment mal, das seh ich ja jetzt erst. 😕

Ts, ts, ts…. da gehört schon sehr viel Nostalgie für DC’s Silver Age dazu, um für Romero’s Kasperversion heute noch Sympathien aufbringen zu können.

Obschon die alte 60s-Serie freilich pures Gold ist – gegen die Joel Schumacher-Batfilme.

Dietmar
Dietmar
16. September, 2010 11:25

Ledger spielt, alle anderen chargieren als Joker.

Jojo
16. September, 2010 12:29

@Wortvogel: Mit der “eigentlichen und wirklichen” Arbeit beziehe ich mich nicht auf die Qualität sondern auf das imho extreme Ungleichgewicht im Aufwand von einer Schaar Animationskünstlern die monatelang dran sitzen und ein Film schlussendlich nahezu ausschließlich über die Synchronsprecher verkauft wird. Tut mir leid, wenn das so in der Branche üblich ist – aber ich bin eben Idealist und finde Arbeit sollte (nicht nur im Abspann) fair und ausgeglichen gewürdigt werden.

Wortvogel
Wortvogel
16. September, 2010 12:34

@ Jojo: Da wird aber kein Schuh draus. Natürlich kann man mokieren, dass Animatoren nicht ausreichend gewürdigt werden. Aber denen hilft es nicht, wenn die Synchronsprecher auch nicht genannt werden.

Übrigens finde ich deine Forderung praktisch unerfüllbar: Regisseur und Autor werden genannt – die Animatoren, die deren Arbeit umsetzen, gehen meist in die Hunderte, sind namenlose Digitalartisten für Hintergründe, Betweeners, Modeler. Wie willst du die denn angemessen würdigen auf einer Fünftelseite? Statt Inhaltsangabe einfach 50 koreanische Namen listen? Damit ist doch keinem geholfen.

Dein Kampf in Ehren – aber für den stehst du auf dem falschen Schlachtfeld.

Heuni
16. September, 2010 13:29

Ich finde keineswegs die Synchronsprecher unwichtig und ich finde es auch schade, dass sie nicht in den Medien vertreten sind. Sprechen ist eine große Herausforderung. Hörspiele, Hörbücher, Filme, Serien, Zeichentrick – alles wird ins Deutsche übertragen und nur Fans scheren sich um die Namen.
Dies sollte in Zukunft nicht so sein, denn Synchronsprecher machen, vor allem in Deutschland, eine sehr gute Arbeit.
Do

Jojo
16. September, 2010 13:53

@Wortvogel: Um mal deutlicher zu machen, wie obskur ich das ganze finde: Wenn ein Realfilm in Deutschland herauskommt wird doch plötzlich auch nicht aus Bruce Willis eine Synchronstimme. Wenn es schon (zugegebenermaßen) schwierig ist, auf Animationskünstler einzugehen sollte man nicht auf Biegen und Brechen plötzlich auf die Vermarktung über Synchronsprecher ausweichen. Denn das wird dem Ganzen irgendwie nicht gerecht…

Wortvogel
Wortvogel
16. September, 2010 14:01

@ Jojo: In einem Realfilm ist Bruce Willis aber noch zu SEHEN. Natürlich ist Willis da der Star, und nicht der Sprecher.

Zum Vergleich: In Amerika steht bei “Legende der Wächter” auf dem Plakat (beispielsweise) “Mit den Stimmen von Sam Neill, Hugo Weaving, und Helen Mirren!”. Das ist halt so. Damit wird geworben. In Deutschland sind diese Darsteller nicht zu sehen oder zu hören. Mit den Namen der Synchronsprecher kann man nicht werben – wir wollten sie nur der Fairness halber nennen, weil sie eben die Sprecher sind.

Was nun? Aufs Plakat schreiben “Mit Animationen von Hung Sing Ko, Phan thuk Ng, Yoshiro Kitamoto, und Emanuel Schlagmichtot!” ?

Es geht hier nicht um “Biegen und Brechen”: Es geht darum, dass die deutschen Sprecher laut Warner bitteschön nur genannt werden sollen, wenn sie prominent sind. Ansonsten sollen die sich bitte raushalten.

Marko
16. September, 2010 14:11

@ Jojo: Wenn der Sprecher für Bruce Willis nicht sein “echter” ist, dann wird der Film für den deutschen Zuschauer (zumindest für mich) schlechter. Siehe “Die Hard III”, wo Willis die deutsche Stimme von Schwarzenegger/Stallone bekommen hat. Das hat man als Konsument zu schlucken — schließlich soll man ja dankbar sein, daß in Deutschland Filme überhaupt synchronisiert werden. :facepalm:

Ehrlich, ich fänd’s toll, wenn Synchronsprecher mehr respektiert werden würden. Deren Arbeit trägt für den deutschen Zuschauer nämlich massiv zum Gesamterlebnis bei. Bei Hörspielen ist es gang und gebe, ein “mit der deutschen Stimme von XY” auf das Cover zu drucken, warum soll das nicht auch bei Animationsfilmen machbar sein? Für mich wäre das ein ganz klarer Mehrwert.

invincible warrior
invincible warrior
16. September, 2010 17:30

@Marko: Jedenfalls 1000x besser als irgend einen unfähigen deutschen “Star” vors Mikro zu locken, damit man sagen kann: Mit der Stimme von Bill Kaulitz, Bully, Nena o.Ä.
Leider wird das aber gerne gemacht und der Film dadurch meist schlechter, da die Typen es normalerweise nicht drauf haben. Ein trauriges Beispiel ist da zB Toy Story 3, wo die einfach Peer Augustinski (Woody) und Ernst Wilhelm Lenik (Rex) durch Bully und Rick Kavanian ersetzt haben. Wirklich traurig, zumal Disney sonst eigentlich sehr viel Wert auf Stimmenkontinuität tut (zur Not auch mal neue Synchros deswegen macht…) Nicht das ich was gegen die beiden habe als Synchronsprecher, immerhin können die ihren Job eigentlich gut, aber die wurden eben nur wegen ihres Namen besetzt!

Marko
16. September, 2010 17:34

@ invincible warrior: In “Toy Story III” haben sie meines Wissens Peer Augustinski nicht nehmen können, weil der Mann gesundheistbedingt kaum noch für Synchronarbeiten zur Verfügung steht.

Trotzdem hast Du natürlich Recht: Mir ist eine professionelle Synchronstimme auch allemal lieber als irgendein C-Promi.

Marko
16. September, 2010 17:40

“… zumal Disney sonst eigentlich sehr viel Wert auf Stimmenkontinuität tut (zur Not auch mal neue Synchros deswegen macht…)”

Was gerne mal in Katastrophen endet. Die “Arielle”-Neusynchronisation ist furchtbar.

Marcus
Marcus
16. September, 2010 19:27

@Dietmar:

Heath Ledger spielt, Mark Hamill IST der Joker. 😎

heino
heino
16. September, 2010 19:40

@aCks:früher wurden auf jeden Fall alle Snchronsprecher im Abspann aufgeführt und ich meine mich zu erinnern, dass sie bei den Western der 50er/60er sogra im Vorspann genannt wurden. Da könnte ich mich aber täuschen. Heute sieht man sie meines Wissens nur noch im Abspann, was okay ist, aber natürlich von den meisten Zuschauern nicht mehr wahrgenommen wird.

Howie Munson
Howie Munson
16. September, 2010 20:04

Einblendung im Vorspann:
Die rechte und die linke Hand des Teufels, es sprechen:
http://www.youtube.com/watch?v=WHA6K5ZkKiA&#t=2m25s

Sir Richfield
Sir Richfield
16. September, 2010 20:12

@Marcus:
Das liegt daran, dass mir die Serien, in denen Hamill den Jocker spricht nicht im Englischen vorliegen und es mir da nicht aufgefallen wäre.
Erst bei Arkham Asylum habe ich gelesen, dass Hamill den Joker spricht und dass das nicht das erste Mal war.
Deshalb habe ich aber die Serien nicht noch mal im Original angesehen.
Muss aber sagen, der macht die Sache verdammt gut.
Soll ja auch ein absoluter Fanboi sein, was das betrifft.

Und ich kann nichts dafür, trotz des extrem guten Nolan Batmans… Der einzig echte Batman ist für mich Adam West. Und ich habe nicht mal die Comics gelesen. Nein, dafür schäme ich mich nichtmal.
Und damit dann auch die ganze Truppe. Dass jede 60er Jahre Catwoman deutlich besser war als sagen wir mal… Halle Berry muss man nicht extra erwähnen?

Achja, was das Topic betrifft. Ich gehe da mit dem Wortvogel konform. Es wäre zumindest das Minimum an Fairnis zu erwähnen, wer da spricht.
Gerade bei Animierten Filmen ist die Sprache so ziemlich das einzige, was noch glaubwürdig menschliche Emotionen bringen kann.
Jetzt müsste ich mich aber mal aufmachen zu gucken, wie das bei Videospielen so ist.
Da gibt es auch einige “Berühmtheiten”, die mir aber so nichts sagen und ich weiß nicht, ob das in den Credits immer so erwähnt wird.
Und wenn, ob das bei der Deutschen Version dann auch so ist. Wobei mir das echt egal sein kann, denn bei der Synchro scheint man gerne zu sparen.
Mal wird da scheinbar jemand von der Straße gezerrt, mal scheint man eigentlich fähigen Leuten einfach nur ein paar Sätze auf den Tisch zu knallen, ohnen denen auch nur im geringsten was vom Kontext zu erzählen.

invincible warrior
invincible warrior
16. September, 2010 20:48

@Marko: Ich weiß, dass Augustinski leider wegen eines Schlaganfalls nur noch wenig arbeitet. Aber er arbeitet inzwischen wieder und hätte den Job machen können. Laut Insiderinformationen wurde er nichtmal angefragt, sondern direkt auf Bully gesetzt. (naja, kurzfristig war noch Ulrich Frank als Ersatz im Gespräch, der Woody schon in diversen Kurzfilmen gesprochen hat)
Das teilweise die Besetzung des Standardsprechers wichtiger ist als eine 100% astreine Stimme, kann man z.B. an Tom Hanks erkennen. Arne Elsholtz ist seit 20 Jahren sein Stammsprecher, hatte aber vor paar Jahren einen Unfall/Krankheit, weswegen er inzwischen heftig lispelt. Trotzdem wurde er zumindest noch für die Dan Brown Verfilmungen genommen. Dabei hat Tom Hanks mit Joachim Tennstedt sogar einen recht bekannten Zweitsprecher.

heino
heino
16. September, 2010 21:05

@Sir Richfield:Ketzer! Ich mag die Batman-Serie mit West auch, aber die taugt echt nur als Verarsche, denn mit der eigentlichen Batman-Figur hat das nur oberflächlich zu tun. Und Adam West hat seine Job in der Serie gut gemacht, aber sogar Michael Keaton würde als Batman mit ihm den Boden aufwischen.

Und Halle Berry hat mit Sicherheit den schlechtesten tand al Catwoman. Dabei hätte sie nur mal vorher das Skript lesen müssen, um das zu verhindern:-(

Marcus
Marcus
16. September, 2010 22:08

@Sir Richfield: nun, du wirst auch von mir kein Wort der Verteidigung für Halle Berry als Catwoman hören. Das Ding war einfach ganz großer Mist von A bis Z, egal ob man die Comics liebt, sie nur kennt oder sie einem schnurz sind.

Aber was die 60s-Serie an sich angeht, bin ich da bei Heino: das kann man wirklich nur mit ganz dickem ironischen Augenzwinkern gutfinden. Und man darf um Himmels Willen nichts erwarten, was den Comics (mit Ausnahme der tiefsten Silver Age-Abgründe) irgendwie gerecht wird.
Dann allerdings ist es in der Tat ganz lustig. 😎

Also, wenn du wirklich überhaupt keinen Draht zu den Comics hast, dann kann ich deine Sicht zumindest nachvollziehen.

Anderl
Anderl
16. September, 2010 23:23

Was alle mit Toy Story 3 haben… sofern man sich die Filme nicht direkt hintereinander anschaut, fällt das nicht wirklich so schwer ins Gewicht und grad bei Rex merkt man’s überhaupt nicht.

Find ich persönlich.

Ich find sogar, dass der Tramitz sehr gut zu Ken passt.

Dietmar
Dietmar
17. September, 2010 07:40

@Marcus: Mark Hamill ist Luke Skywalker.

(Das war wohl ein Test oder so, wie?)

😉

General Failure
General Failure
17. September, 2010 10:12

Um mal einen ganz neuen Aspekt in die Diskussion zu bringen (vielleicht liege ich damit ja komplett daneben):

Was ist wenn die Antwort von Warner nur deshalb so unglücklich gewählt wurde, weil ein Teil der Synchronsprecher gar nicht genannt werden will?
Vielleicht ist es ja für ein Teil der Synchronsprecher einfach nur ein Job und “mehr nicht”. Möglicherweise wollen die ja ihren Namen da gar nicht lesen?
Und was hätte Warner dann sagen sollen?
Ich kann ihnen die Rollen A,D und E nennen, B und C wollen aber anonym bleiben?
Ich mein wir können doch eigentlich über die Gründe alle nur rätseln. Wir wissen aber, dass große Firmen wie Warner und Co gerne mal “dämliche” Antworten abliefern, wenn ihnen nichts besseres einfällt. Was möglicherweise auch damit zu tun hat, dass irgend ein Manager meinte, man kann der Presse nicht sagen dass da jemand anonym bleiben will, deshalb sagt man es sei unwichtig. So kanns ja auch gewesen sein.

Wortvogel
Wortvogel
17. September, 2010 10:20

@ General Failure: Diese Theorie ist aus mehreren Gründen Unfug:

– Warner hat explizit (mehrfach) gesagt, dass SIE die Sprecher nicht nennen wollen, weil sie in ihren Augen für die Promotion des Films irrelevant sind.
– Natürlich können die mir A, D und E nennen. Ich muss lediglich zwei Zeilen füllen. Wenn ein Sprecher partout nicht genannt werden will, ist das in Ordnung.
– Synchronsprecher werden gerne genannt, und sind dankbar dafür. Es ist Anerkennung ihrer Arbeit.
– Es ist die Aufgabe der Pressestelle, Journalisten behilflich zu sein und Antworten zu geben. “nichts besseres einfallen” und “unglücklich gewählt” impliziert eine Inkompetenz, die die Mitarbeiter von Warner sicher von sich weisen würden.
– Es ist komplett sinnfrei zu spekulieren, was Warner gemeint haben könnte, obwohl etwas anderes gesagt wurde. Was soll das auch bringen?

Warner hat jederzeit die Möglichkeit, ein etwaiges Missverständnis auszuräumen.

General Failure
General Failure
17. September, 2010 16:58

Gut da hast du wohl recht. Wie gesagt ich nur über die Gründe einer solchen Aussage von Warner spekuliert.

Womit ich dir ja auch nicht wiedersprechen wollte, die Aussage das die nicht wichtig sind ist ja sowieso daneben. Ich hab nur versucht nachzuvollziehen, wie man zu so einer Aussage kommen kann.

Im Endeffekt kann es denen ja eigentlich egal sein, oder nicht? Wenn die Namen eben schreiben möchtest, auch wenn es keine Stars sind, dann können sie dir die Namen doch nennen?
Versteh ich irgendwie nicht :/

Marcus
Marcus
17. September, 2010 23:17

@Dietmar: Ja. Und rate mal, wer durchgefallen ist. 😉

Marcus
Marcus
18. September, 2010 01:33

Ach ja, nochmal on topic (sort of): ich war heute im Kino. Und der Preis für die schlechteste Synchroleistung ever geht an die deutsche Stimme von Milla Jovovich in “Resident Evil 3D”. So viel Leblosigkeit muss man gehört haben, um es zu glauben.

Und wenn ich mich nicht sehr irre, war das auch nicht Millas übliche Stammsprecherin.

Peroy
Peroy
18. September, 2010 02:39

“Und wenn ich mich nicht sehr irre, war das auch nicht Millas übliche Stammsprecherin.”

Aber vermutlich dieselbe wie in den drei Vorgängern, denn die deutsche Stimme der Jovovich klang in den “Resident Evil”-Streifen schon immer leicht debil…

In Non-“RE”-Streifen hat sie allerdings meinen Ohren nach eine andere Synchronsprecherin… keine Ahnung warum…

Dietmar
Dietmar
18. September, 2010 08:42

Heinz Erhardt: http://www.youtube.com/watch?v=6n5y8_ehpNo.”

Von wegen der Eule.

Dietmar
Dietmar
18. September, 2010 08:49

@Marcus: Boah! Du kannst so gemein sein!

*schmoll*

invincible warrior
invincible warrior
19. September, 2010 11:56

@Marcus: Peroy hat Recht, das ist die Stammsprecherin von Milla in den Resident Evil Filmen, ihr Name ist Meret Becker. Angeblich soll sie aber recht gut Millas eintönige Stimme in den Resi Filmen nachahmen.

invincible warrior
invincible warrior
19. September, 2010 12:16

Wie ich grade gelesen habe, bekommt der CGI-Film Megamind auch eine tolle Promisynchro!
Pitt und Ferrell werden in Deutschland von Oliver Welke und Bastian Pastewka. Daneben gibts noch Kalkofe als Megaminds Lakai und Tina Fey wird durch Sophia Thomalla (“bekannt” aus Let’s Dance, yeah!) intoniert.
Bei dem Männerduo habe ich nur bedingt Probleme, immerhin haben die alle ja Synchronerfahrung. Da warte ich erst mal das Endprodukt oder zumindest einen Trailer mit denen ab. Aber die Thomalla zu besetzen lässt mir echt das Blut in den Adern gefrieren. Allein schon der Altersunterschied von 20 Jahren…

Marcus
Marcus
19. September, 2010 14:06

@invincible warrior: echt? DIE Meret Becker? Ben Beckers Schwester?

http://de.wikipedia.org/wiki/Meret_Becker

Ist ja noch schlimmer.

Ich kenn die RE-Filme auf Englisch. Ja, Milla Jovovich spielt darin immer betont unterkühlt und zurückhaltend (was ja auch zu ihrer Rolle passt). Allerdings gibt es schon eine Grenze zwischen “underacting” und “einschläfernd”, und bei RE3D landet die deutsche Synchron-Milla deutlichst auf der falschen Seite dieser Grenze.

Man missverstehe mich nicht: natürlich ist Milla keine überragend gute Schauspielerin, aber in der Art von Rollen, die sie normalerweise spielt, schlägt sie sich ganz gut. Insbesondere wenn man sie mit Schlaftabletten a la Seagal vergleicht. 😉 Und auch wenn es nur ein krawalliger RE-Film ist, ein bisschen ernster nehmen sollte man den Synchronjob schon. Mir fällt auf Anhieb kein Film ein, bei dem mir eine Synchronsprecherleistung so negativ aufgefallen ist.

AndiBerlin
24. September, 2010 06:27

Ich glaube mich zu erinnern irgendwo mal gelesen zu haben das man die Synchronsprecher in dem einen oder anderen Film im Abspann nicht nennt, weil man dann von höheren Forderungen der Sprecher sicher ist.
Keine Nennung, keine (aus Sicht der Filmfirma) hohe Entlohnung der Sprecher.
Ob das nun stimmt, weiß ich nicht.

Icke
Icke
25. März, 2011 14:06

Jim Sturgess Soren Manuel Straube [Stimme]
Emily Barclay Gylfie Marieke Oeffinger [Stimme]
Ryan Kwanten Kludd Philipp Brammer [Stimme]
David Wenham Digger Philipp Moog [Stimme]
Anthony LaPaglia Morgengrauen Reinhard Brock [Stimme]
Hugo Weaving Noctus [Sorens Vater] ? [Stimme]
Essie Davis Marella [Sorens Mutter] Elisabeth Günther [Stimme]
Adrienne DeFaria Eglantine [Sorens Schwester] ? [Stimme]
Miriam Margolyes Mrs. Plithiver ? [Stimme]
Joel Edgerton Eisenschnabel Wolfgang Condrus [Stimme]
Helen Mirren Nyra Katharina Lopinski [Stimme]
Hugo Weaving Grimble Ekkehardt Belle [Stimme]
Angus Sampson Jutt Gudo Hoegel [Stimme]
Leigh Whannell Jatt Pascal Breuer [Stimme]
Barry Otto Echidna [Schnabeligel] Fred Maire [Stimme]
Sam Neill Allomere Martin Umbach [Stimme]
Geoffrey Rush Ezylryb ? [Stimme]
Abbie Cornish Otulissa Tatjana Pokorny [Stimme]
Deborra-Lee Furness Barran ? [Stimme]
Sacha Horler Strix Struma ? [Stimme]
Bill Hunter Bubo ? [Stimme]
Richard Roxburgh Boron ? [Stimme]
Gareth Young Pete ? [Stimme]

Wortvogel
Wortvogel
25. März, 2011 14:19

@ Icke: Vielen Dank!

Pia
Pia
26. Mai, 2011 19:27

Ah, das ist mir aber mal aus der Seele gesprochen! Mir fällt es immer auf, wenn eine Synchronisation besonders gelungen ist und so wollte ich mich auch zu ‘Legende der Wächter’ mal schlau lesen, wer denn da so gute Arbeit geleistet hat, aber nichts ist. ‘Nur’ dieser tolle Beitrag zum Thema ‘nicht genannte’ bzw. ‘unwichtige’ Synchronsprecher. Chapeau! Endlich nennt mal jemand die Dinge beim Namen!

Sind wir inzwischen schon soweit, daß akribische Arbeit als unwichtig betrachtet wird? Na dann, armes Deutschland!

Und ‘Warner Bros’ sollte sich schämen! Pfui!!