19
Apr 2010

Das Ende der Alltäglichkeit: Fünf fast schon vergessene Marken

Themen: Neues |

Es gibt Marken, die dominieren ihren Bereich derart, dass sie synonym damit werden: “Tempo” für Papiertaschentücher, “Pampers” für Windeln, “Wortvogel” für Qualitätsjournalismus. Oft kann man sich eine Welt ohne bestimmte Marken gar nicht mehr vorstellen – McDonald’s, BILD, ALDI, VW, Tchibo, ADAC. Es sind mehr als Produkte oder Dienstleistungen: Es sind Eckpfeiler der Konsumgesellschaft.

quelle Als ich kürzlich durch die Münchner Innenstadt fuhr, kam ich an einem “Reno”-Schuhgeschäft vorbei. Das ist nicht weiter erstaunlich, aber früher war in diesem Gebäude ein “Quelle”-Laden. Schlagartig und fast schon schmerzhaft wurde mir bewusst, dass Quelle, neben dem Otto Versand DAS Synonym für Versandhandel, nicht mehr existiert. Dabei war ich damit aufgewachsen, hatte als Kind schon in den Katalogen geblättert, und so manchen deutschen Kabarettisten (bevor sie Comedians hießen) darüber Witze reißen hören.

Und wie es immer so ist: Ein Gedanke führte zum anderen, und der andere Gedanke führte zur Idee eines Blogbeitrages. Es geht um Marken, ohne die man sich die Welt in den 70er und 80er Jahren gar nicht vorstellen konnte, die es aber tatsächlich nicht mehr gibt.

eduscho Quelle ist tot – und Eduscho gibt es in der alten Form auch nicht mehr. 1997 wurde das Unternehmen von Tchibo geschluckt. Bis weit in die 80er hinein waren sich die beiden Kaffee-Ketten spinnefeind gewesen, und hatten sich auch in meiner heimischen Hood Düsseldorf-Eller schwer bekriegt. Die Konzepte waren ja praktisch identisch: Frischer Kaffee, kleines Steh-Café, und Alltags-Aktionsprodukte wie Uhren, Küchenwaagen und Fahrräder (was damals einer Sensation gleichkam, und durchaus nicht mit allseitiger Begeisterung aufgenommen wurde). Eduscho war ein stehender Begriff – von dem heute nur noch die Kaffee-Marke “Gala” übrig ist. Tchibo ist der Platzhirsch und hat ein de facto-Monopol.

quick Ich weiß noch gut, mit welcher Fassungslosigkeit wir im August 1992 in der Redaktion des “Gong” die Meldung aufnahmen, dass die Zeitschrift “Quick” von einer Woche auf die andere eingestellt werden würde. Alle Ausgaben standen gebunden im “Gong”-Archiv. Es hatte vorher keine Anzeichen für die Einstellung gegeben, und trotz gewisser Anzeigenprobleme (hatte die nicht jeder?) lagen die Verkäufe bei heute bemerkenswerten 700.000 Exemplaren. Das ist mehr als “Bunte” oder “Focus”. Der Quick hatten wir “Nick Knatterton” zu verdanken. Sie war die große Foto-Illustrierte neben dem “Stern”, aber ohne politischen Anspruch. Es machte sich ein unangenehmes Gefühl breit: Wenn so eine Traditionszeitschrift nach 44 Jahren einfach eingestampft werden konnte, wer war dann noch sicher? Heute wissen wir: niemand.

(Randbemerkung: Ich bin ziemlich sicher, dass es sich bei der auf diesem Cover abgebildeten jungen Dame um das Sex-Starlet Rebecca Winter handelt)

Das hier war die letzte Ausgabe:

welthölzerWer in den 70er Jahren Streichhölzer kaufte, kaufte Welthölzer. Ging praktisch nicht anders – die hatten seit eines Kredits an das Deutsche Reich 1930 das Monopol. Selbstzünder, witzige Packungen, andere Größen? Gab’s nicht. Welthölzer, 10 Pfennig die Schachtel. Basta. Praktisch jede Schulklasse nutzte die normierten Pappschächtelchen im Bastelunterricht, und sie waren auch Grundlage für so manchen Zaubertrick. Erst 1983 lief das Monopol aus, und Streichhölzer konnten auch von anderen Fabrikanten unter das Rauchvolk gebracht werden.

coop “Co op” war als Supermarkt-Kette bei uns sehr verbreitet. Genau wie “Otto Mess” und “Edeka”. Ich hatte meinen zweiten Nebenjob im Co op auf der Vennhauser Allee – Regale einräumen für 5 Mark die Stunde. Da war ich 15, es muss also ungefähr 1983 gewesen sein. 1987 wollte der Konzern an die Börse – leider kam im Vorfeld heraus, dass der Vorstand mehrere Milliarden Gewinn in undurchsichtige Firmengeflechte ins Ausland geschafft hatte. Die Banken drehten den Geldhahn zu, der Konzern ging pleite, und alle Filialen schlossen. Auch die auf der Vennhauser Allee. Schon ein Jahr später sah die Republik aus, als hätte es Co op nie gegeben.

Texaco ist (wieder) DEA, Raider heißt jetzt Twix, und die Juniortüte Happy Meal. Quick, Welthölzer, Co op – Logos, Marken, Produkte, ohne die meine Welt als Kind kaum vorstellbar war. So wie heute Tchibo, McDonald’s, und RTL. Es währt nicht alles ewig – es kommt einem nur manchmal so vor.



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ben_
19. April, 2010 20:04

Obwohl ich niemals eine selber gekauft habe, vermisse ich immer noch die Tempo. Ich hätte damals nie gedacht, dass es sie mal nicht mehr geben könnte.
Was ich von der jetzt: nicht behaupten kann. Die fühlte sich durch ihr Beilagen-Dasein immer provisorisch an. Ich vermisse sie trotzdem. Ich bräuchte so dringend mal wieder eine Lebenswertliste.

Heino
Heino
19. April, 2010 20:13

Dass Quelle den Bach runter ging, war wohl für die meisten ein Schock. Den Verlust von Eduscho habe ich als passionierter Kaffeeverweigerer gar nicht bemerkt, selbiges gilt für Welthölzer. Aber an Co Op kann ich mich noch aus meiner Kindheit zwischen 1977 und 1981 erinnern, da hab ich damals am Bochumer Stadtrand immer meine Star Wars-Figuren kaufen lassen:-)

Shah
Shah
19. April, 2010 20:33

Eduscho war super. Kaffee für Mama/Papa, Kakao für einen selbst. Kindheitserinnerungen und so. Und übrigens gibt es doch noch den Eduscho Kaffee – der auch direkt so heißt.

Und wirklich, ganz dolle vermisse ich eigentlich nur YES-Törtchen…….:(

Dr. Acula
19. April, 2010 20:35

+1 für die YES-Törtchen.
Gibt zwar bei der Norma, glaub ich, ganz passable Imitate, aber es ist nicht das selbe…

Marcus
Marcus
19. April, 2010 21:12

Welt-Hölzer? Quick? Co Op? Hab ich schon lange nicht mehr sagen dürfen, aber: wovon reden die alten Männer da bloß?

Wartet mal, was soll das heißen, es gibt keine Yes-Törtchen mehr. NOOOOOOOOOOO!

““Tempo” für Papiertaschentücher, “Pampers” für Windeln, “Wortvogel” für Qualitätsjournalismus.”

“Marcus” für Weltklasse-Kommentare…. 😀

Lari
Lari
19. April, 2010 21:49

Ich kann mich an alle fünf erinnern. Dass die Welthölzer Monopolstatus hatten, wusste ich allerdings nicht. Darauf werde ich bei älteren deutschen Filmen mal achten.

Arnonym
19. April, 2010 21:52

co op gibt es noch. Bei den Eidgenossen…

Heino
Heino
19. April, 2010 21:52

oh ja, Yes-Törtchen sind echt ein Verlust…..
+2

Moss
Moss
20. April, 2010 01:01

Ach ja, Eduscho … als Kind hatte ich mal die drei Plastikmännchen (bzw., je ein -männchen, -weibchen und -kindchen) von denen. Erkannte man daran, dass sie je ein Plastikschild mit ihrem jeweiligen Namen vor dem Bauch hielten: Ed, Usch und O (in og. Reihenfolge). Ja, so schlicht und unschuldig ging das zu in meiner Kindheit.

Dietmar
Dietmar
20. April, 2010 08:15

Tempo gibt´s nicht mehr? Oh …

Welthölzer: Das ist mein Großvater im Garten sitzend seine Selbstgedrehten schmauchend.

Märklin ist auch weg, oder?

Dirk
20. April, 2010 08:16

coop gibts nicht nur bei den Eidgenossen, sondern auch in einigen Bundesländern. Siehe http://www.alles.coop/ (ja, das ist eine gültige Domain). Welthölzer fand ich toll, ich war als kleines Kind begeistert davon, dass es nur die eine Sorte Streichhölzer gab.

Übrigens haben ein Freund von mir und ich einen Namen geprägt für Gespräche um solche Dinger, die es in der Jugend gab und heute nicht mehr: Tritop-Gespräche. Wobei es Tritop inzwischen ja auch wieder gibt. Ebenso wie Creme 21.

Asmodeus
Asmodeus
20. April, 2010 09:06

“Yes-Törtchen” hab ich doch neulich noch im Lidl gekauft.

McDuck
McDuck
20. April, 2010 09:22

-Selbst gelöscht-

Asmodeus
Asmodeus
20. April, 2010 09:41

Mist, vergesst meinen letzten Post.

Habe jetzt gelesen, dass Yes-Törtchen immer zu Herbst nochmal rausgebracht werden.

Nochsoeiner
Nochsoeiner
20. April, 2010 10:09

Treets ist auch wech…

Lars
Lars
20. April, 2010 10:12

@Dietmar Meines Wissens ist Märklin nur insolvenz, der Markenname existiert aber noch und dürfte auch weiter existieren, da der Name ja schon eine gewisse Signalwirkung hat. Das gilt für die oberen Beispiele ja nur bedingt, da entweder von der Konkurrenz geschluckt (Eduscho) oder der Markenname verbrannt war (co op, nach dieser Schilderung). Quelle wird auch in irgendeiner Form wahrscheinlich wieder auferstehen, sofern der Otto Versand es will, da sich diese den Markennamen gesichert haben.

Asmodeus
Asmodeus
20. April, 2010 11:41

Es gibt keinen “Quench” mehr 🙁

pa
pa
20. April, 2010 11:48

Ich vermisse Birresborner Phönix Duo. Nach Verunreinigungen musste die Quelle 2003 geschlossen werden. Ich war vermutlich der einzige, der das Ding literweise saufen konnte.

Bernhard
Bernhard
20. April, 2010 12:29

@wortvogel:
Ich meine das es die co-op Marke noch mindestens bis 2000 gab. Wir hatten so einen Laden direkt neben der Gesamtschule.

Wie konntest Du den “UFA-Palast” vergessen? Die UFA-Kinos heißen ja mittlerweile auch CineStar, Cinemaxx, UCI, ganz anders oder existieren nicht mehr. Na gut 2-3 Kinos (Stuttgart, Dresden, ?) wurden aus der Konkursmasse herausgelöst und werden noch unter dem Markennamen weitergeführt, aber es ist nicht mehr das gleiche.

gnaddrig
gnaddrig
20. April, 2010 13:59

Um “Quench” ist es schade, das Zeug hatte was.

Und “Dolomiti” war ein tolles Eis, das hätte niemals eingestellt werden dürfen.

Aber was die Leute an “YES” gefunden haben, wird mir wohl auf ewig schleierhaft bleiben. Das beste war noch die idiotische Werbung, wo die Ballett-Abrichterin ihre Schülerin nach einer Schinderei auf dem Parkett mit so’nem Törtchen als Geburtstagstorte überrascht.

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2010 14:06

@ gnaddrig: Ja, “Dolomiti” war auch mein Favorit, besonders was das Preis/Leistungsverhältnis angeht. In den 80ern gab es eine Weile lang auch eine prima mit Schokolade “verstopfte” Eiswaffel-Röhre namens “Jonny” für 1 Mark, die ich gerne gekauft habe.

gnaddrig
gnaddrig
20. April, 2010 14:20

@ Wortvogel: Aber uns haben sie ja nicht gefragt 🙁

Auch Yps hatte was. Ich fand die Comics gut, und das Gimmick war irgendwie ein Höhepunkt der Woche.

AlphaOrange
AlphaOrange
20. April, 2010 15:40

Quench fand ich ekelhaft. Ein Glück, dass das Zeug vom Markt ist.

Aber nach Yes-Törtchen sehne ich mich auch. Gibt’s die nun noch oder nicht? Oder nur im Herbst? Zu Weihnachten? Wenn man artig war?

Shah
Shah
20. April, 2010 15:50

Das letzte was ich von YES mitbekam war herbst letzten Jahres, wo ne kurzauflage rauskam. Dank guter Kontakte zu meinem letzten Arbeitgeber – Supermarkt war ich recht gut eingedeckt 😀

Oibert
Oibert
20. April, 2010 15:52

gibts eigentlich Omo noch? Und die berühmten Waschmittel Trommeln? Hab ich seit Jahren nicht mehr gesehn

gnaddrig
gnaddrig
20. April, 2010 16:09

Klementine von Ariel ist ja kürzlich von uns gegangen.

TheCoach
TheCoach
20. April, 2010 17:18

Quench fand ich nie so toll. Ich war ein leidenschaftlicher “C-frisch” Fan. Gibt es leider auch nicht mehr (glaube ich).
Achja, und “Bonitos”, die fand ich immer besser als Smarties. Insbesondere die Gesichter auf den Schokolinsen haben es mir damals angetan.

Nevermore
Nevermore
20. April, 2010 17:33

Laut Wikipedia ist DEA als Tankstellenmarke mittlerweile auch passé. Es gibt nur noch eine einzige DEA-Tankstelle in Haltern m See, und das auch nur, damit Shell den Markennamen behalten kann.

Überreste einer alten DEA-Anlage gibt es übriens noch hier in der Nähe. Wenn’s jemanden interessiert, kann ich mal Fotos machen.

Nardon
Nardon
20. April, 2010 18:33

@Wortvogel u. der ganze Rest:
Leider OT aber ich suche verzweifeld einen Film von dem ich erst dachte das er vieleicht von Monty ist, dem ist aber leider nicht so.
Das Szenario sieht in etwa so aus: Ausserirdischer landet auf Erde (Mittelalter), Menschen landen auf dem Schiff und fliegt mit ihnen auf einen Planeten.
dort stehen 2 Türme (oder waren es die Schiffe?) die mit einer Brücke verbunden sind.
In dem einen Turm Ausserirdische und in dem anderen die Menschen. Das ganze ist eine Komödie.

Keine Ahnung ob jemand mit der Beschreibung etwas anfangen kann. Aber wenn ich hier keine Hilfe bekomme dann nirgends 🙂

Heino
Heino
20. April, 2010 18:38

@Nardon:hast du es schon bei http://www.sf-fan.de versucht? Da bekommt auch zu den obskuresten Filmen noch Auskunft

Nardon
Nardon
20. April, 2010 18:39

@Heino: nein habe ich noch nicht, aber danke für den Tipp.

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2010 19:01

@ Heino: Boah, die Leute zur Konkurrenz schicken? Du bist mir ja einer! Scher dich weg!

*kleinlaut* Ich frage im Zweifelsfall auch immer bei Florian und den Nerds nach */kleinlaut*

Klingt aber nach “High Crusade”, einem Scheiß vor dem Herrn…

Nardon
Nardon
20. April, 2010 19:36

@Wortvogel: Danke, der isses.
Manchmal muss man auch den größten Scheiss vor dem Herrn lieben ohne es erklären zu können 😉

OnkelFilmi
20. April, 2010 20:40

Yeah, Neuhäuser/Knoesel. Ich weiß noch, wie die Jungs von der SI den damals aufgrund deren Studentenfilmen über den grünen Klee gelobt und mit Vorschusslorbeeren überschüttet haben. Und wie enttäuscht ich dann war, als sich der Film als absolute Grützwurst entpuppt hat.

Marcus
Marcus
20. April, 2010 20:48

@Freunde des Yes-Törtchens:

Offiziell wurden die wohl 2003 vom Markt genommen, weil die Nachfrage um ca. 2/3 eingebrochen war. Hauptschuldiger ist wohl Aldi, die sie vorher aus dem Sortiment genommen hatten.

Das Aus des Yes-Törtchens führte offenbar sogar zur Schließung des Nestle-Werks in Berlin-Tempelhof (einst in den 20ern die größte Schokoladen-Fabrik der Welt!), wo die Dinger exklusiv hergestellt wurden.

2007 – 2009 wurde das Yes-Törtchen, nun 6 g leichter und mit Schokoladen- statt Kakao-Fettglasur, in limitierter Menge wieder auf den Markt gebracht, immer im Herbst, solange Vorrat reicht, ohne große Werbung.

Seltsam ist aber: beim ersten Mal wollte man bei Nestle, von Fan-Initiativen (offenbar mit Unterschriftenaktionen und allem Pipapo) aufgeschreckt, nach eigener Aussage rausfinden, ob es noch einen Markt gibt. Da man die Aktion aber zweimal wiederholt hat, scheint es doch einen zu geben. Wieso also führt Nestle die Yes-Törtchen nicht einfach wieder ein, und sei es nur als regulären Saisonartikel incl. Werbekampagne, so im Mon Cheri-Stil? Ich dachte immer, für so eine “Kultmarke” würden Firmen im schnellebigen und werbeintensiven Konsumgütergeschäft normalerweise die eigene Großmutter verscherbeln…

Zum nachlesen:

http://www.sueddeutsche.de/leben/276/420039/text/

http://sonnwendfeuer.beepworld.de/yestoertchen.htm

http://schokolade.edelight.de/b/yes-toertchen-wieder-da/

http://de.wikipedia.org/wiki/Yes_Torty

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2010 21:05

@ Filmi: Genauso ging es mir – gute Kurzfilme, und dann ein totaler Stinker als Langfilm. Und einem der beiden haben wir ja auch den ersten Sinclair-TV-Film zu “verdanken”…

Heino
Heino
20. April, 2010 22:03

@Wortvogel:aber doch nur, weil du selbst früher da fleißig unterwegs warst:-))

wo ich eben die Google Chrome-Werbung gesehen habe:erinnert das noch jemanden an den gute alten Senso? Noch sowas, was mit den 80ern ausgestorben ist (wenn auch nicht die Marke an sich)

Wortvogel
Wortvogel
20. April, 2010 22:41

@ Heino: Wenn wir schon von altem Spielzeug reden, müssen wir ja wohl mit “Atlantis” von MB anfangen!

Aber keine Sorge: Blogbeitrag zum Thema Kultspielzeug ist seit ein paar Tagen in Vorbereitung.

Baumi
20. April, 2010 22:57

@Heino:
Senso treibt anscheinend als Zombie namens “Simon” in deutlich hässlicherer Aufmachung noch immer sein Unwesen:

http://www.amazon.de/MB-Spiele-42874-Simon-Tricks/dp/B000MRYA2A/ref=pd_sim_toy_1

gnaddrig
gnaddrig
21. April, 2010 12:23

Eine andere Marke, die es in der Form nicht mehr gibt, sind die Füller von Geha. Als Pelikan-Benutzer konnte man sich mit den Geha-Benutzern schön streiten, welches Schreibgerät denn das Bessere war. Der Schulfüller von Pelikan sah auf alle Fälle besser aus 😉

Lynch
Lynch
21. April, 2010 15:12

Ahoi.

“Senso treibt anscheinend als Zombie namens “Simon” in deutlich hässlicherer Aufmachung noch immer sein Unwesen.”

Nicht so ganz. Immerhin basiert es auf dem Originalprodukt “Simon says” und hat somit nur seinen verdienten, originalen Namen bekommen – der ohnehin viel toller klingt. ‘Senso’ ist doch wohl mal ‘fail’ und sah zudem aus wie eine behinderte Fernbedienung.

Und davon ab, Tempo geht es sehr gut und die Marke ist alles andere als ‘tot’. Es wurden doch sogar vor einiger Zeit erst komplett neue Produktlinien auf den Markt gebracht (Toilettenpapier, etc.)

Ansonsten mal wieder ein toller Beitrag…
… und mein erster Kommentar. Whee~

barryW
barryW
21. April, 2010 15:52

…..Nogger (Dir einen)…. & Ed von Schleck.
meine grossen Eis- Favoriten während der Freibadsaison gewesen
und nicht zu vergessen Milkas ” Lila Pause”

Ach, allein beim Gedanken an die obrigen drei steigt mein Blutzuckerspiegel wie Asche in den Himmel …

Who knows?
Who knows?
21. April, 2010 17:22

Ich will Grünofant zurück haben *schniefz*

Wortvogel
Wortvogel
21. April, 2010 18:09

@ Who knows: Grünofant – natürlich!

Ich stelle mal wieder fest – ich habe steinalte Leser. Wie der Herr, so’s Gescherr…

Nathan
Nathan
21. April, 2010 19:38

Da mir die Hälfte der hier erwähnten vergessenen Marken absolut nichts sagt, sage ich was: Es tut sehr gut, sich mal wieder jung fühlen zu können …

Thanks, old folks :-).

Heino
Heino
21. April, 2010 20:55

@barryW:Nogger gibt`s doch noch, bei Ed v. Schleck bin ich mir nicht ganz sicher, meine das aber auhc noch vor kurzem gesehen zu haben.

@baumi:ist völlig an mir vorbei gegangen, wieder was gelernt:-)

@Wortvogel:Atlantis kenne ich nicht. Gibt es eigentlich noch Carrera-Bahnen? Ich meine, die wären doch auch Ende der 90er in Konkurs gegangen

Lutz
Lutz
22. April, 2010 00:02

Also, was ich vermisse, sind die alten Storck Riesen. Die, die es immer in diesen Stangen gab (5 oder 6 Würfel pro Stange) ohne Schokolade drumherum. Die helle Variante gab es noch längere Zeit, aber die dunklen haben sie irgendwann Ende der 80er oder Anfang der 90er vom Markt genommen.

Howie Munson
Howie Munson
22. April, 2010 02:30

“werthers ECHTE”…. als Marke nur noch “original”, weiß jemand was dafür der Grund war?
(zumindestens war das Rebranding durchschlagend, selbst googles bildsuche spuckt “Original” aus wenn man “werthers echte” sucht….)

Die Pleiten von Commodore und Atari waren mitte der 80er auch eher undenkbar…. heutzutage leben die Namen nur noch als Zombies wobei Atari mit Infogrames noch ein Glück hatte, halbwegs was mit der ursprünglichen Branche zu tun zu haben und nicht als Telefon- oder gar Toasterlabel missbraucht zu werden. (die Versuche “Commodore Rechner” zu verkaufen sind ja mittlerweile mindestens durch drei verschiedenen “Unternehmen” gescheitert…)

Dietmar
Dietmar
22. April, 2010 08:02

@Howie: Ja, Carrera-Bahnen gibt es noch. Mein Sohn spielt damit gerne. Sie haben aber die gleichen ,,Kinderkrankheiten” wie vor 30 Jahren.

Wortvogel
Wortvogel
22. April, 2010 08:31

Ich hatte in den 80ern ein kurzlebiges Konkurrenz-Produkt zu Carrera. Der Vorteil war, dass die Wagen nicht in Schienen eingeklinkt werden mussten, und deshalb ziemlich cool Spur wechseln und überholen konnten. Das Problem: Wenn der Schub zum Spurwechsel nicht ausgereicht hat, sind die Autos gerne zwischen den Spuren verreckt. War nicht wirklich prickelnd.

George
George
22. April, 2010 08:43

Ich denke, ben_ sprach von der Zeitschrift “Tempo”. Ich glaube jedenfalls mich dunkel an so eine erinnern zu können. Die Taschentücher gibt’s ja noch.

gnaddrig
gnaddrig
22. April, 2010 09:22

@ Lutz: Stimmt, die Storck Riesen waren klasse, grad weil keine Schokolade drum war.

Was ich auch schon lange nicht mehr gesehen habe, sind Hustelinchen. Das waren so zähe Malzbonbons. Die hatte mein Opa immer (so ähnlich wie in der Werthers-Echte-Werbung). Laut Wikipedia gehört die Marke jetzt Katjes, aber ich kenne keinen Laden, der das Zeug verkauft.

Blindpew
Blindpew
22. April, 2010 09:48

Ich vermisse Paroli Bonbons von Storck, damals beworben von Götz “Schimanski” George – meine erste Alkoholerfahrung (hat zumindest so geschmeckt).

Who knows?
Who knows?
22. April, 2010 10:39

@Wortvogel:
“Steinalt” hat mich noch niemand genannt *lol*
Aber tatsächlich bin ich mit Dir alt, wie man in einem Landstrich in meiner Gegend zu sagen pflegt… 😉

Übrigens hatte ich früher auch eine Bahn, bei der Spurenwechsel möglich waren – die war aber durchaus auch von Carrera (Carrera Servo hieß die, glaub’ ich).

Kommentartiger
Kommentartiger
22. April, 2010 11:01

@Wortvogel:
Eduscho ist in Österreich noch “alive and kicking”. Gab wohl hier eine größere Bekanntheit, deswegen hat Eduscho hier überlebt (statt Tchibo, Angebot ist natürlich identisch).

Dietmar
Dietmar
22. April, 2010 12:08

@Blindpew: Genau! Jetzt, wo Du´s sagst: ,,Paroli” fand ich auch prima.

In irgendeinem anderen Zusammenhang war das schon mal Thema: ,,Playgirl” gibt´s auch nicht mehr, aber die Zeitschrift war ja nie so markenrelevant wie etwa ,,Tempo”.

Baumi
22. April, 2010 17:07

Bei Aldi Süd gibt’s Paroli seit 2008 wieder: https://www.aldi-sued.de/de/html/product_range/2744_15903.htm

Blindpew
Blindpew
22. April, 2010 17:13

@Baumi: Danke! Da muss ich doch gleich mal hin. Ist ja nicht weit.
Allerdings bin ich vorerst noch skeptisch. Die Sorten sehen irgendwie nicht so aus wie früher. Ob da noch der typische Geschmack dabei ist..?

Baumi
22. April, 2010 17:13

Nachtrag: Carrera scheint auch noch zu leben, hat zumindest eine aufwändige und aktuelle Website.

Bei der Werthers-Namensänderung tippe ich, dass der Hersteller Verpackungs-Design und Werbung internationalisieren wollte. Die Dinger gibt’s nämlich schon seit langem als “Werther’s Original” in den USA, UK, Australien, etc. (Ähnlich also wie bei Twix.)

Who knows?
Who knows?
22. April, 2010 18:18

Bei all den alten Marken erinnert man sich unweigerlich auch an das damalige Werbefernsehen.

Erinnert sich hier noch jemand an das “Schaufenster am Donnerstag”?
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaufenster_am_Donnerstag

Das hat mich immer genervt, weil dann zehn Minuten lang keine Mainzelmännchen kamen… 😉

Wortvogel
Wortvogel
22. April, 2010 18:26

@ Who knows: Vergessene Sendungen der 80er sind auch so ein Thema, auf das ich noch kommen werde. “WWF Club” FTW!

Who knows?
Who knows?
22. April, 2010 18:58

@Wortvogel
Coole Sache – da freue ich mich schon drauf 🙂

Howie Munson
Howie Munson
23. April, 2010 03:38

@baumi: bei Raider war’s sowieso ein (t)Witz das man in Skandinavien den Namen noch bis 2000 behielt… soviel zum Thema internationale Werbung nutzen können und dann für die mutmaßlich kleinsten Märkte doch eine Extraversion machen müssen…. aber ich fürchte du hast recht und bei werthers echte gibt es da auch keinen anderen Grund…. nur lustig das AXE sich immer noch LYNX als angelsächsische Marke leistet…

Lindwurm
23. April, 2010 09:30

Sehr guter Artikel, lieber Wortvogel!

“Die Konzepte waren ja praktisch identisch: Frischer Kaffee, kleines Steh-Café, und Alltags-Aktionsprodukte wie Uhren, Küchenwaagen und Fahrräder (was damals einer Sensation gleichkam, und durchaus nicht mit allseitiger Begeisterung aufgenommen wurde).”

Daran erinnere ich mich noch so gut, als wäre es gestern gewesen. Der allgemeine Tenor war lange: “Ja dürfen´s denn das?” bzw. “Uhren, Schmuck etc, was hat denn das in einer Kaffeesiederei verloren?” Und das war eine Zeit lang fast Meinungskonsens, bis dann schließlich doch keiner dem Reiz, Schnäppchen in einer “ungewöhnlichen” Umgebung zu erwerben, widerstehen konnte.

Eigentlich ein gutes Beispiel dafür, mit welch starkem Misstrauen die Menschen Veränderungen begegneten. Wenn ich an die 80er zurückdenke, fällt mir auf, dass die wirklich das Jahrzehnt der Angst waren. Obwohl die Furcht vor allem Möglichen und Unmöglichen derzeit ein Comback feiert, war sie nie größer als in den 80ies. Teils zurecht (gegen das damals über der Welt schwebende Damoklesschwert des nuklearen Overkills sind die internationalen Querelen und andere Gefahren von heute nahezu putzig), teils völlig paranoid (ich erinnere mich zB gut daran, das der Computer von vielen als Werkzeug des Satans gesehen wurde, das uns alle vernichten und/oder verklaven wird). Aber das führt jetzt zu weit. Ich werde aber wohl demnächst mal einen etwas längeren Artikel schreiben, der sich mit der Wiederkehr der Fortschrittsfeindlichkeit in den 80ern befassen wird.

Dietmar
Dietmar
23. April, 2010 10:49

@Lindwurm: ,,Ich werde aber wohl demnächst mal einen etwas längeren Artikel schreiben, der sich mit der Wiederkehr der Fortschrittsfeindlichkeit in den 80ern befassen wird.”

Gute Belegbeispiele findet man ja derzeit in den USA mit Glen Becks Einpeitschungen und anderen.

Wortvogel
Wortvogel
23. April, 2010 11:06

@ Lindwurm: Der Ärger bei Tchibo und Eduscho war damals vor allem, dass Uhrmacher und Fahrradgeschäfte nichts mehr verdienten, wenn die Leute beim Kaffeeröster kaufen – und dann für Pfennige die Teile reparieren sollten, wenn mal was nicht ging. Mein Großvater war Uhrmacher, dem hat das die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Heute, wo eh alles blitzschnell ausgetauscht und neu gekauft wird, hat das keine nennenswerte Relevanz mehr.

Ich habe in einem ganz frühen Beitrag auch mal über die Angstkultur der 80er geschrieben. Ist ein spannendes Thema. Es hilft dazu auch, sich die entsprechenden Folgen von z.B. “60 mal Deutschland” anzusehen. Da kommen die ganzen Gefühle auch schnell wieder zurück…

C.
C.
24. April, 2010 20:23

Irgendwer hat vor einiger Zeit nochmal versucht das Produkt TriTop (Getränkekonzentrat) wiederzubeleben. Leider entsprach der Geschmack nicht mehr meiner Erinnerung. Oder umgekehrt. Möglicherweise, weil die Chemikalien, die damals vermutlich benutzt worden sind, heute nicht mehr benutzt werden dürfen?

justus_jonas
justus_jonas
24. April, 2010 22:15

Was ist eigentlich aus “Sanostol” geworden? Immer wenn ich bei trübem Regenwetter lustlos aus dem Büro komme und mit gesenktem Haupt durch die Pfützen wate, singt ein Kinderchor in meinem Kopf “Sanostooool”…

Wortvogel
Wortvogel
25. April, 2010 11:19

@ Justus: sanostol.de

Saviour1981
27. März, 2011 14:43

An coop kann ich mich auch noch erinnern, allerdings ging der Konzern erst in den 1990er bankrott. Ich kann mich noch erinnern, wie es co op noch bis 1993 gab. Danach wurde daraus schätzlein, später KAISER’S.
Unser co op in Wersten (wir hatten zwei nebeneinander: ein Non-Food und den regulären Markt), der reguläre Markt hatte genau die Wandlung. Genauso wie der in Gerresheim. Ich habe mal auf dem Sperrmüll ein Telefonbuch von 1977 gefunden, wo die ganzen co op’s drinstehen (auch Erkrath und Meerbusch). An manchen Stellen, wo entweder gar nichts mehr ist oder der Laden mit der Kaffeekanne steht, hätte ich nie ein co op vermutet. Auch besitze ich eine Kopie einer Auflistung, wo es überall OTTO MESS gab, die schon längst aufgegeben wurden (Stand: 1992[?]). Hatte ich in meiner Tätigkeit bei Otto Mess anno 2002/2003 abkopiert für den privaten Gebrauch. Damit kann man eine Auflistung im Internet erstellen, ich habe allerdings keine Zeit dafür, weshalb ich anbiete, das Papiermaterial einzuscannen und zukommen zu lassen. Entweder per E-Mail oder icq.
Ich schaue gelegentlich hier rein, weswegen sich eine Antwort auf meinen Kommentar auf jeden Fall lohnt.
Apropos: co op war damals auch nicht gerade günstig, oder?

Nikolai
Nikolai
23. Februar, 2012 17:27

Etwas spät.
Kennt noch jemand Quench? Gibt es das denn noch?

Howie Munson
Howie Munson
23. Februar, 2012 19:07

ich meine Quench und ähnliche Pulver hätten 2003-2005 ein Revival gehabt, danach aber nicht mehr gesichtet (aber auch nicht gesucht…)

sichtungen von 2007

Nikolai
Nikolai
24. Februar, 2012 09:37

Danke
Dann werde ich mal im Real nachschauen.

Aber das hier bereitet mir doch etwas Sorgen: “Übrigens: wenn Du Quench in heißem Wasser löst, kannst Du Dir damit auch die Haare einfärben.”