09
Jan 2010

Was ich nicht mit in den Urlaub nehme

Themen: Neues |

Eine meiner ersten Aktionen, um meinen Geek-Status zu reanimieren, und mein Seelenheil zu retten, war die Bestellung eines Haufens toller Bücher – obwohl ich mindestens drei bis fünf Haufen toller Bücher hier stehen habe, die sicher auch mal gelesen werden wollen. Sei’s drum.

Leider hat mich die DHL-Webseite davon in Kenntnis gesetzt, dass ich nicht mehr damit rechnen soll, die Bücher zeitig zur Abreise überreicht zu bekommen. Sie stehen also, dunkel eingepfercht in kratzigem Karton, bis zu meiner Rückkehr rum. Ärgerlich.

Wenigstens kann ich sie euch hier kurz vorstellen – vielleicht springt der eine oder andere ja drauf an.

hellofitall Den Anfang macht – und das zu Recht! – Charlie Brooker. Mein liebster TV-Zynist (sorry, Niggemeier, sorry, Sixtus, sorry, Kalkofe) hat nach “Screenburn” und “Dawn of the Dumb” seine Kolumnen zum dritten Mal zwischen Pappdeckel gepackt, und nichts eignet sich besser als Badewannenlektüre. Man hat was zu lachen, zu lernen, und zu lästern – das sind ja gleich drei Dinge auf einmal. Das geht. Zwar gibt es die Kolumnen auch online, aber ich habe Angst, mein Notebook könnte nass werden. Und 5,56 Pfund ist ein Schnäppchen.

badscience Ben Goldacre ist ein Kollege von Charlie Brooker, seine “Bad Science”-Kolumne ist ebenfalls online. Bei Ben geht es um Wissenschaft, Skeptizismus, und einen generellen Respekt vor dem gesunden Menschenverstand. 3,82 Pfund? Meins!

Der aufmerksame Leser merkt: “The Guardian” tut sich durch gute Beiträge hervor, und während meines Ibiza-Arbeitsurlaubs konnte ich mich davon anhand der gedruckten Ausgabe überzeugen. Man fühlt sich an “Die Woche” erinnert, jenes wunderbare Blatt, dem ich noch heute so manche Träne nachweine.

mitchellwebb Ich liebe die Sketchshow “That Mitchell & Webb Look”, ich liebe die Radio-Sendung “That Mitchell & Webb Sound”, ich liebe die Sitcom “Peepshow” von Mitchell & Webb – welche gute Entschuldigung könnte ich vorbringen, “This Mitchell & Webb Book” nicht im Schrank zu haben?! Noch dazu für 7,10 Pfund. Die beiden Jungs sind das beste Comedy-Team, das mir derzeit bekannt ist, und ihre Show ist die einfallsreichste seit “A bit of Fry & Laurie”.

badmags Von “Bad Mags”, einem erschöpfend recherchierten Kompendium zum Thema “fragwürdige Publikationen”, hätte ich natürlich zuerst gerne Band 1 gehabt. Aber der ist nicht nur schon vergriffen, sondern als Rarität richtig teuer. Wenn das keine Empfehlung ist. Band 2 ist mit 11,33 Pfund das teuerste Buch im Paket, aber immer noch kein Luxusartikel. Ich bin halt ein Sucker für dicke Bücher, die mir komplexe Themen vergleichsweise verdaubar zusammenfassen. Dann kann man auf Partys mit Zweitehand-Wissen prahlen, ohne dass es wer merkt.

cinemasewer Manchmal weiß ich nicht genau, was mich bei einem Buch erwartet, aber ich bin bereit, mich teasen zu lassen. Zum Beispiel von Untertiteln wie “The Adults Only Guide to History’s Sickest and Sexiest Movies!”. Darum landete auch “Cinema Sewer” auf meinem Bestellzettel. Warum Band 2? Keine Ahnung, da habe ich mich wohl verklickt. Ob das Buch dem Hype gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Es wird sich auf jeden Fall gut im Regal neben den diversen Mondo- und Cinema Bizarre-Bänden machen, die dort rumstehen. Vielleicht freunden sie sich auch an.

trashfiend Ebenso locken lassen habe ich mich von Titel und Cover-Artwork von “Trashfiend: Disposable Horror Culture of the 1960s and 1970s”. Das muss man einfach mögen. Sollte mir der Band doch nicht zusagen, schenke ich ihn Harald Dolezal, oder verlose ihn an dieser Stelle. Macht euch allerdings keine zu großen Hoffnungen. Bei vielen Büchern ist es nämlich so, dass ich sie liegen lasse, bis meine Geek Credibility aufgeholt hat, und ich durch schockierend schlechte Filme in die Lage versetzt wurde, den Inhalt erst richtig zu würdigen.

Alles zusammen ziemlich exakt 45 Pfund, plus ein paar Krümel für den Versand. Gute Ausbeute, wie ich finde. Wenn jetzt Stephen Thrower mit dem lange versprochenen zweiten Band des exzellenten Schinkens “Nightmare USA” in die Pötte kommt…

Ich möchte gar nicht wissen, welche Rückschlüsse diese Auswahl zulässt…



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Brandenburgerin
9. Januar, 2010 17:05

Das mit Charlie Brooker klingt interessant. Schade, dass ich nicht in München wohne, sonst würde ich mich opfern und Das Paket für Dich entgegen nehmen 😉

Ich wünsche Dir ne schöne Erholung und bin gespannt wo Du landest.

ThorstenH
ThorstenH
10. Januar, 2010 19:42

da bin ich doch jetzt schon auf die rezensionen gespannt, wenn du irgendwann mal dazu kommst das alles zu lesen….

Harryzilla
Harryzilla
11. Januar, 2010 08:22

Wie ich mich kenne sage ich bei “Trashfiend” wohl mal wieder nicht nein 😉

Chris
12. Januar, 2010 17:09

Na hoffentlich hat das “Cinema Sewer”-Buch nicht das gleiche Layout wie die Magazinreihe. Habe zwar etwa ein Dutzend Ausgaben davon, aber wegen völliger Unlesbarkeit bisher nur mal sehr kurz durchgeblättert 🙂

Romay
Romay
13. Januar, 2010 18:05

@Chris: Doch, hat es. IMO trotzdem, wenn auch nicht sonderlich gut, lesbar.