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Jan 2010

“Castle”-Fact meets “Castle” Fiction: Wie putzig ist das denn?!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

castlecast “Es gibt zwei Sorten von Menschen, die sich Gedanken darüber machen, wie man andere Leute umbringt – Mörder, und Schriftsteller. Ich gehöre zu der Sorte, die besser bezahlt wird.” (Richard Castle)

Im Februar startet auf Kabel 1 die sehr putzige und erfreulich unanstrengende Krimiserie “Castle” – so eine Art “Remington Steele” für das neue Jahrtausend.

Die Handlung: Bestsellerautor Rick Castle möchte für eine neue Romanreihe vor Ort recherchieren – bei den Cops von New York. Weil er mit dem Bürgermeister befreundet ist, darf er fortan Detective Kate Beckett bei der Arbeit begleiten. Begeistert lässt sich Castle sogar eine schusssichere Weste mit der Aufschrift “Writer” anfertigen. Beckett nimmt den albernen Schreiberling nur widerwillig mit – ganz besonders, als sie erfährt, dass sie als Vorlage für seine neue Krimi-Heldin “Nikki Heat” herhalten soll…

http://www.youtube.com/watch?v=JyZc_aY1vnE

Wer bei TV-Serien keine staffelübergreifenden Arcs, komplexe Charakterisierungen, oder moralische Ambivalenz erwartet, der ist bei “Castle” genau richtig. Es ist eine Romantic Crime Comedy im Stil der 80er, schick aufgestylt, gut geschrieben, und mit wirklich sympathischen Darstellern besetzt, allen voran Fan Favorite Nathan Fillion (“Firefly”, “Drive”, “Dr. Horrible’s Sing-along Blog”).

Besonders beeindruckt mich die Bereitschaft des Senders ABC, die Welt von “Castle” mit unserer Wirklichkeit zu verzahnen. In den USA ist nämlich gerade ausnahmsweise nicht der Roman zur Serie erschienen – sondern Rick Castles erster Band über die doppelt fiktive Heldin Nikki Heat: “Heat Wave”.

castlebook

Es gibt bei Amazon sogar eine fiktive Biographie des “Bestseller-Autors” Rick Castle, und wer den Roman tatsächlich geschrieben hat, wird streng geheim gehalten. Selbst die Kollegen aus der “Vereinigung der Media Tie In Writers” sind ahnungslos, auch wenn sie vermuten, dass der Ghostwriter aus den eigenen Reihen stammt.

Ich war’s nicht, wär’s aber gern gewesen.

Finde ich gut, kann ich empfehlen.



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Heino
Heino
3. Januar, 2010 18:44

Wenn Nathan Filion mitmacht, schau ich auf jeden Fall rein. Der hat schon alleine “Firefly” gerettet.

sab
sab
3. Januar, 2010 19:14

Eine ähnliche Promo-Aktion hat jüngst auch Showtime für die Serie “Californication” genutzt: Den ursprünglich nur fiktiven Bestseller “God Hates Us All” von “Hank Moody” gibt’s nun auch im realen amazon.com. 200 Seiten, durchwachsene Reviews.

Tom
Tom
3. Januar, 2010 19:14

Stimmt, “Castle” ist wirklich unterhaltsam, aber ob die immer wieder vorkommenden sprachlichen Gags es in die deutsche Synchronfassung schaffen, ist sehr unwahrscheinlich.

Hat man nicht auch bei dem LOST-Roman versucht geheimzuhalten, wer es wirklich geschrieben hat? (“Bad Twin”; angeblich von dem fiktionalen Charakter “Gary Troup”, in Wirklichkeit von dem Ghostwriter Laurence Shames) Hat auf Dauer nicht funktioniert: http://tinyurl.com/yj88u7h

Marko
3. Januar, 2010 20:57

Schliesse mich Heino an — Fillion als Grund reicht schon, die Serie zu schauen, danke für den Tipp! (Mit Glück hoffentlich auch mit seiner “Firefly”-Synchrostimme.) Hachja, “Firefly” … *seufz*

Gruß,
Marko

Mayana
Mayana
3. Januar, 2010 23:19

Großartig, danke für den Tipp…leider ist an die englischen Folgen kaum dranzukommen…schade..

Stormking
Stormking
4. Januar, 2010 05:30

@Mayana: An die englischen Folgen kommt man genau so einfach ran wie an die jeder anderen halbwegs aktuellen amerikanischen Serie.

Ansonsten schau ich’s auch nebenbei, kann die Lobeshymnen aber nicht so recht verstehen. Ich finde die Serie leidet deutlich unter ihrer Hauptdarstellerin, der jeglicher Charme oder Charisma abgeht. Eine “Chemie” zwischen ihr und Fillion wird zwar immer herbeigeredet, ist aber in Wahrheit kaum vorhanden. Mit einer anderen Besetzung hätte das deutlich besser werden können. So bleibt’s eine amüsante Randnotiz der amerikanischen Serienwelt.

Strabo
Strabo
4. Januar, 2010 07:35

@Stormking: Sehe ich absolut nicht so. Gerade die beiden Hauptdarsteller und deren Dialoge sind für mich der Grund einzuschalten (und Castles Dialoge mit seiner Tochter). Ohne das Chemie zwischen den Darstellern würde die Serie nicht funktionieren, den die Plots sind großteils 08/15 Krimistandard. Und da die Einschaltquoten mit der zweiten Staffel deutlich besser wurden, dürfte das wohl auch anderen so gehen.

Castle ist für mich wie NCIS – die Charaktere und deren Interaktionen sind der Hauptgrund das die Serien funktionieren (weshalb NCIS:LA mir – noch- nicht besonders gefällt).

Stormking
Stormking
4. Januar, 2010 09:08

@Strabo,

Ich finde Castle toll, ich find die Mutter toll, ich find die Tochter toll und ich finde Beckets Kollegen toll. Aber Stana Katic hat für mich null Ausstrahlung und ich sehe nichts von der “Chemie” zwischen ihr und Fillion, die in der Serie zwar ständig postuliert, aber nie gezeigt wird. Die Frau ist für mich der Schwachpunkt der Serie und macht den Unterschied zwischen einem Beinahe-Must-See (wie etwa NCIS) und einer Serie, die man bei Kartoffelschälen oder Bügeln mal nebenbei laufen lassen kann.

Wortvogel
Wortvogel
4. Januar, 2010 09:12

@ Stormking: Es steht dir ja frei, das so zu sehen – aber andere Leute sehen das eben anders. Ich eingeschlossen. Die Katic ist klasse – meine Favoritin ist aber immer noch die Tochter.

Marko
4. Januar, 2010 09:27

Ist NCIS die Serie mit dieser seltsamen Schwarzhaarigen, die immer komische Zöpfe trägt? Hab irgendwann mal ein paar Folgen davon gesehen, aber da konnte ich nichts must-see-relevantes finden. “Castle” habe ich noch nicht gesehen, aber das klingt schon von der Idee her um Längen spannender.

Naja, meine Meinung, andere sehen das sicher anders.

Gruß,
Marko

Dietmar
Dietmar
4. Januar, 2010 09:50

@Marko: Frisurentechnisch ist bei NCIS Mark Harmon (el Scheffe vons Ganze) ja gaaanz weit hinten!

Ich habe nie eine Folge ganz gesehen: Serien, bei deren Helden dessen Frisör keinen Übergang zwischen Deckhaar und Seiten/Nacken hinbekommt, die sehe ich mir nicht an. Pöh.

milan8888
milan8888
4. Januar, 2010 12:18

Irgendwie hört sich das nach “Auf die harte Tour” an.

The Riddler
The Riddler
4. Januar, 2010 13:59

“Wer bei TV-Serien keine staffelübergreifenden Arcs (…) erwartet…”
Genau das mag ich an den Serien heutzutage: die Geschichten sind nicht nur auf den Fall der Woche begrenzt, sondern entwickeln sich weiter. Bei vielen Serien aus der Vergangenheit könnte man die Reihenfolge der einzelnen Episoden beliebig austauschen, ohne dass man einen Unterschied bemerkt.

Andi
Andi
4. Januar, 2010 14:35

Das Buch ist übrigens gar nicht mal so schlecht. Zwar etwas dünn, aber es funktioniert prima als so ‘ne Art niedergeschriebene Folge, sprich es greift Stimmung und Tonfall sehr gut auf und liest sich flüssig. Der Fall ist so lala, aber wie hier schon geschrieben: Darauf kommt’s nicht weiter an.

Wortvogel
Wortvogel
4. Januar, 2010 14:51

@ Riddler: So gehen die Meinungen auseinander – ich selbst mag moderne Serien aus genau diesem Grund nicht. Ich bevorzuge die Freiheit, auch mal Folgen auszulassen, oder sie nicht in chronologischer Reihenfolge anzuschauen.

Stormking
Stormking
4. Januar, 2010 17:54

@Wortvogel: Deshalb steht vor meinen Einschätzungen auch “ich finde …” und nicht “das ist so”.

Dietmar
Dietmar
4. Januar, 2010 18:21

,,Deshalb steht vor meinen Einschätzungen auch “ich finde …” und nicht “das ist so”.”

Das ist so.

Bruhahaha!

Höhö …

´tschuldigung.

Paddy-o
Paddy-o
4. Januar, 2010 22:33

Nach nur zwei Folgen bin ich der Serie auch unlängst verfallen. Wie lustig, dass das jetzt hier thematisiert wird ^^
Schaut sich sehr angenehm.

Bin von Stana Katic auch sehr begeistert – und das ohne vorher im Netz herumgelesen zu haben. Ich finde der Charakter passt unglaublich gut und sie macht ihre Sache wunderbar – hat eine starke Präsenz.
Gut, mal schaun wie sich das Abseits der ersten Folgen noch entwickelt, vielleicht wird’s ja doch irgendwie eintönig. 😉

Auch Tochter und Mutter sind top – Diese ‘Prise von Two and a Half Men’ steht Filion echt gut 😉

Stormking
Stormking
4. Januar, 2010 23:08

@Wortvogel:

Du schriebst irgendwann heute nachmittag:

> In deinem ersten Kommentar dazu klang das aber
> noch deutlich konfrontativer:

> “[…] Ich finde […]”

> Nix von “Ich finde” und so.

Ich finde (grins), zu so einer kurzen Merkbefreiung kann man ruhig stehen. Ist aber auch egal.

Auf jeden Fall ist der Richard-Castle-Roman eine wirklich gute Marketing-Idee und außerdem ist es doch auch nett, daß Fillion bei einer seiner Serien mal das Erlebnis einer zweiten Staffel erfährt. Diesbezüglich war auch die Szene in der Halloween-Episode genial, als Castle im Browncoat-Kostüm posiert und seine Tochter nur meint “Didn’t you wear that like five years ago? Don’t you think it’s time to let it go?”

Wortvogel
Wortvogel
4. Januar, 2010 23:17

@ Stormking: Wegen des Fehlers habe ich den Kommentar ja auch sofort wieder gelöscht. Das nennt man Sorgfalt, du Schlauberger.

Stormking
Stormking
4. Januar, 2010 23:38

@Wortvogel:

Im Internet gibt es kein “sofort”. Vor allem nicht bei standardmäßiger eMail-Benachrichtigung. Aber ich hoffe doch daß es deutlich geworden ist, daß ich das weder wichtig noch übel nehme. Ich hätte nur eine humorvollere Reaktion erwartet.

Tornhill
Tornhill
5. Januar, 2010 15:19

Gab’s nicht schon vorher eine ähnliche Promo-Action für die deutsche Serie “Berlin, Berlin” (von mir nie gesehen, obwohl die Heldin mir äußerst süß schien), bei der ein Comic herausgebracht wurde, der in der Serie gezeichnet wird?

In der “Einzelfolgen oder Story-Arcs”-Frage stehe ich gewissermaßen auf beiden Seiten: Die Komplexität, welche die neuen, ständig weiter geführten Serien haben will ich natürlich auf keinen Fall wieder missen, aber es sollte auch schöne Serien bestehend aus Einzelfolgen geben, bei denen man sich mal einfach so gemütlich irgendwann eine reinziehen kann, ohne dass man Vorwissen aus der letzten Staffel/Folge hat.
Steht für mich nicht in direkter Konkurrenz, sondern sind wie Kurzgeschichte und Roman einfach zwei unterschiedliche Formen, die beide für sich großartig sein können. So kann etwa das klassische “Star Trek” sich mit Ellisons “City on the Edge of Forever” (oder wie immer sie hieß) brüsten, während “Die Sopranos” halt über längere Zeit die Leben verschiedener Personen ausarbeiten kann.

Andi
Andi
12. Januar, 2010 22:42

Das Buch hat sich übrigens so gut verkauft, dass ABC gerade einen zweiten Band für Ende September angekündigt hat. Etwa gleichzeitig soll der erste Band dann auch als Paperback erscheinen.

Ellen
11. Dezember, 2014 12:10

Ich bin totaler Fan von stana,denn sie ist eine gute Schauspielerin.ihre Ausstrahlung haut mich um.ich hoffe ,dass man noch viel von ihr hören wird.ich denke das die weiteren Staffeln wieder Actionreicher werden müssen,sonst ist es beendet.in der 2..Staffel hat man stana schwanger gesehen,hat sie ein Kind bekommen?{privat}
Wer weiss es.