21
Mai 2009

The Spirit of America(n TV)

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Ich fand die Pilotepisode der neuen Highschool-Serie “Glee” nicht so besonders. Die Darsteller sind gut, ohne herausragend zu sein. Die Dialoge sind glaubhaft, ohne zu funkeln. Emotional schwankt das permanent zwischen Drama, Komödie, und Klischee (klar, die Jocks machen ihre Scherze mit dem armen Rollstuhlfahrer, die Cheerleaderin ist eine blonde Bitch). Es fehlt das klare Genre, der Fokus.

In der letzten Szene schafft es die Episode aber noch, das Ruder herum zu reißen – durch hemmungsloses Pathos und einen echten “american classic”:

http://www.youtube.com/watch?v=CFaSgUMWo_Y

Und es ist genau DAS, was mir bei deutschen Serien fehlt – die Bereitschaft, alle Vorsicht fahren zu lassen, Gefühle zu umarmen, die Handbremse zu lösen, und sich hemmungslos zum Affen zu machen. An den Ort zu gehen, an dem aus Kitsch wieder Wahrheit wird.

So wie “Scrubs” das machte (nicht ohne Zufall liebt auch J.D. den Song). Oder “Buffy”. Oder “Ally McBeal”.



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OnkelFilmi
21. Mai, 2009 14:52

Wer liebt nicht “Don’t stop believing” und Journey? Das ist neben Kansas’ “Carry on my wayward son” so ziemlich der beste Song aller Zeiten.

Und bei dem Ende war ich dann doch mehr oder weniger zu “Glee” konvertiert 😉

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 14:55

@ Filmi: nicht zu vergessen – “Open Arms” von Journey. Ich mache demnächst mal einen Beitrag mit den ganzen Klassikern samt YouTube-Videos.

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 15:00

Und ja, “Scrubs” kann das auch ganz wunderbar:

http://www.youtube.com/watch?v=hZAgT8KOLF8

http://www.youtube.com/watch?v=4kLNKTC-xy0

(und ich fínde daß Kate Miccucci ganz furchtbar schnuggelig ist)

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 15:33
Jeff Kelly
Jeff Kelly
21. Mai, 2009 15:53

Gott, das Mädel singt den Typen sowas von gegen die Wand, das ist schon nicht mehr feierlich.

Ansonsten geht Journey eigentlich immer

Anonymous
Anonymous
21. Mai, 2009 16:45

Man kann sowas in Deutschland schon desshalb nicht machen weil uns dafür das Liedgut fehlt… Mir fällt zumindest kein deutsches Lied was passen würde…

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
21. Mai, 2009 18:14

Ano: Dafür singen/sangen bei uns Presidenten. :)) Hoch auf dem gelben Wagen und so. :))
Das machen die Amies nicht. Das können die nicht, dafür haben DIE nicht das Liedgut.

Anonymous
Anonymous
21. Mai, 2009 18:35

Och naja ich könnt mir durchaus Vorstellen das von denen da drüben sich einer hinstellt und z.b. die “Battle Hymn of the Republic” singt… Also an passenden Liedern mangelt es in den USA für sowas nicht 🙂

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 18:44

Ladies and Gentleman, der Justizminister der Vereinigten Staaten von Amerika: http://www.youtube.com/watch?v=woLQI8X2R6Y

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 18:56

Ich habe mir den Piloten von “Glee” nochmal angeguckt, und auch wenn es stark zusammengeklaut ist (zB bei “Election”), und die Charaktere noch zu sehr Standardware sind: es gefällt mir langsam wirklich gut, und ich wage mal die Behauptung aufzustellen – das wird DER Hit der neuen Season.

Warum? Ganz einfach, “Glee” ist “feel good entertainment” Es gibt verdammt viele gute Serien, aber wieviele davon geben einem dieses “warm fuzzy feeling”? Bei welchen fühlt man sich einfach nur gut?

Heutzutage ist doch nahezu jede Serie edgy und düster, die Hauptfiguren haben Depressionen, Psychosen, sind Drogenabhängig, unglücklich verliebt, trauern toten Partnern hinterher, leben für Rache, usw usf.

Das sorgt zwar für gutes TV, aber ich glaube in Zeiten von Rezession, Wirtschaftskrise und Foreclosures brauchen die Amis puren Eskapismus, und “Glee” dürfte diese Lücke füllen.

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 19:12

Zwar sehe ich den Trend zum Eskapismus auch, aber “Glee” fehlen in meinen Augen die starken Charaktere, der Antrieb. Wenn man das mit “Ally McBeal”, “Northern Exposure”, “Gilmore Girls”, vergleicht…

mistermoe
21. Mai, 2009 19:30

Ich wollte nur anmerken, dass der letzte Song in der Serie “The Sopranos” – wenn das Bild einfach weg ist -, auch “small town girl” ist. Ein wirklicher american classic. Also auch die beste Serie, die je gedreht wurde, weiß den Titel zu schätzen.

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 19:31

Thema “Glee”-Quoten: “The series debuted to an average of 9.6 million viewers with a 3.9 rating among adults 18-49. Those numbers sound okay on their own but, when you dig deeper, it’s a different tune. The show’s American Idol lead-in attracted 23.8 million viewers with an 8.6 rating in the demo. About half as many people tuned in to watch Glee and then, by the second half hour, another three million tuned out.”

mistermoe
21. Mai, 2009 19:33

Auch The Sopranos benutzen diesen Song für die letzte Szene überhaupt. Also auch die beste Serie, die je gedreht wurde, benutzt diesen Song.

OnkelFilmi
21. Mai, 2009 19:44

Sopranos? Beste Serie? Da hat wer nicht “Oz”, “The Shield”, “Brotherhood” oder “The Wire” gesehen…

mistermoe
21. Mai, 2009 23:00

Für mich:
The Sopranos
The Wire
Brotherhood
Veronica Mars (Kristen Bell!!!!)
Six Feet Under
Homicide
Dexter
Nur persönliche Meinung, aber The Sopranos fand ich schon arg galaktisch. Die erste Serie, von der ich alle Staffeln gesehen habe und gleich danach nochmal.

Wortvogel
Wortvogel
21. Mai, 2009 23:09

Süßes Interview mit der Bell hier:
http://www.youtube.com/watch?v=ytv_eZJ9tPE

Besonders gegen Ende, wenn sie ihren “Augen-Trick” zeigt. Wie cool ist DAS denn?!

GrinsiKleinPo
GrinsiKleinPo
22. Mai, 2009 05:56

Es mag erstaunlich sein, aber cool? Die Kleine ist ein Freak mit sowas und vor nicht all zu langerzeit hätte man sie dafür verbrannt. Inzwischen erwartet man ja solche Sachen von den Amies, muß irgendwie an deren Ernährung liegen oder so.

Coll wäre gewesen, wenn das Kleine nicht so schnell und so quickend gesprochen hätte. Micky Mouse war nicht all zu weit entfernt.

Andi
Andi
25. Mai, 2009 21:50

She had me at “Ciddy Boy”.

Bislang kannte ich nur eine kurze Zusammenfassung des Serienkonzepts in Textform, aber von DER Stimme will ich mehr, da ist mir völlig egal ob die Autoren Gold oder bloss Grütze abliefern. Und Jayma Mays gibt’s auch noch dazu, woohoo!