30
Mai 2009

Ein kurzes Lehrstück zum Thema Film-PR

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Diese Inhaltsangabe zu “Terminator: Die Erlösung” findet sich mehr oder weniger wortgetreu dieser Tage in Dutzenden von Zeitungen, Zeitschriften, und auf vielen Webseiten:

“In der mit höchster Spannung erwarteten neuen Folge des TERMINATOR-Filmfranchises, die im postapokalyptischen Jahr 2018 angelegt ist, spielt Hauptdarsteller Christian Bale John Connor. Connors Schicksal ist es, den Widerstand der Menschen gegen Skynet und seine Armee von Terminatoren anzuführen. Aber die Zukunft sieht für Connor anders aus als geplant: Marcus Wright (Sam Worthington) taucht plötzlich auf – ein Fremder, dessen letzte Erinnerung ist, dass er zum Tode verurteilt wurde. Connor muss entscheiden, ob Marcus aus der Zukunft entsandt worden ist oder aus der Vergangenheit gerettet wurde. Als Skynet seinen finalen Angriff vorbereitet, begeben sich Connor und Marcus auf eine Odyssee, die sie ins Innere der Organisation von Skynet führt, wo sie das schreckliche Geheimnis hinter der möglichen Vernichtung der Menschheit aufdecken.”

Kein Wunder, dass sich die Inhaltsangaben in fast allen Medien gleichen: es ist der offizielle Presse-Text, den Sony u.a. auf seiner deutschen Webseite präsentiert. Eine etwas detailliertere Synopsis stellte man der Presse nicht zur Verfügung, was besonders Kollegen, die mehr als zwei Absätze zu füllen hatten, ins Schwitzen brachte. Pressevorführungen, die weiterhelfen könnten, gab es bis letzte Woche auch nicht.

Nun ist das nicht ungewöhnlich – immer mehr Filme (Wolverine, Indiana Jones 4, Star Trek 11) machen aus ihrer Story ein Geheimnis. Aber es ist trotzdem massiv ärgerlich – wenn der Verleih den Streifen schon nicht rechtzeitig zeigt, dann sollte er wenigstens genügend Material bereitstellen, um eine angemessene und neutrale Vorab-Berichterstattung zu ermöglichen.

“Terminator: Die Erlösung” spielt allerdings in einer ganz eigenen Liga, denn die offizielle Inhaltsangabe ist in Teilen falsch! Wer den Film gesehen, und auch den in meinem Review verlinkten CHUD-Artikel gelesen hat, der wird schnell feststellen: bestimmte Teile der Synopsis beziehen sich offensichtlich auf eine frühere Drehbuchfassung, und niemand bei Sony hat sich die Mühe gemacht, den Text anhand des fertigen Films zu aktualisieren (die amerikanische Webseite hingegen hat die groben Schnitzer vermieden oder gestrichen).

Hunderte von Journalisten beschreiben den Inhalt des Films anhand des Materials, das ihnen vom Verleiher zur Verfügung gestellt wird. Viele von ihnen müssen die paar mickrigen Zeilen von hier nach Finnland ausschmücken – und stehen nun wie die letzten Trottel da.

Klasse. Vielen Dank.



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the Geek
30. Mai, 2009 22:29

Wer nur Pressetexte kopiert und diese noch nicht mal verifiziert, der hat es nicht anders verdient.

Jeder Journalist sollte wissen, dass man fremde Texte (Quellen) immer überprüfen sollte. (Aussage von meinem Journalismus Prof.)

Guten Journalisten (wie der Wortvogel ja einer ist) fallen dann Unstimmigkeiten auf.

Wortvogel
Wortvogel
30. Mai, 2009 22:50

@ geek: Das ist Unfug. Im vorliegenden Fall hat der Autor, wie ich ja ausführlich geschrieben habe, keine Möglichkeit, den Text des Verleihers zu prüfen. Er muss sich darauf verlassen können, dass zumindest die Macher des Films wissen, wovon sie reden. Es geht hier nicht um Quellenprüfung – der Verleiher IST die Quelle. Und wenn die Quelle irrt, dann ist Ende der Fahnenstange.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 00:03

Ich muss Geek da zustimmen die “Journalisten” haben es nicht anders verdient… Allerdings aus einen etwas anderen Grund.
Wer überhaupt Artikel bei so einer miesen Quellenlage schreibt bzw. keine unabhängigen Quellen zu Rate zieht muss sich nicht wundern wenn es nach hinten losgeht

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 00:06

@ Anonymous: Das ist genauso Unfug. Wenn man vorab über einen neuen Film berichtet (keiner behauptet dabei, ihn GESEHEN zu haben), holt man sich die notwendigen Infos beim Verleiher. Das ist keine “miese Quellenlage” – wer soll den vorab sonst noch sagen können, wovon der Film handelt? Nach diesem Maßstab wären Vorabberichte gar nicht möglich.

Was wären denn in diesem Fall “unabhängige Quellen” gewesen?

Diese Geringschätzung eines gesamten Berufsstandes, der bemüht ist, euch zu informieren, finde ich bedenklich bis ärgerlich.

kurtiklaas
kurtiklaas
31. Mai, 2009 00:09

Wahrscheinlich bin ich schrecklich naiv.

Aber wäre es nicht eine Idee, einfach keine Artikel mehr über Filme zu schreiben, bei denen den Journalisten keine Möglichkeit gegeben wird irgend etwas vorher anzusehen und man auf Gedeih und Verderb auf den Verleiher bzw. die Macher des Films angewiesen ist.

Als nur Leser fühle ich mich jedenfalls zunehmend verarscht, wenn in Zeitschriften für Filme mit warmen Worten geworben wird, derne Bewertung nicht möglich ist, weil auch die schreibende Zunft nur die Werbeaussagen kennt.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 00:15

@ kurtiklaas: Du bist nicht naiv, scheinst aber keine Unterscheidung zu machen zwischen Bericht und Kritik. Natürlich erwarten die Leser zu Recht, dass vorab darüber berichtet wird, dass es einen neuen Star Trek Film gibt, wer gecastet wurde, worum es grob geht, etc. – und diese Informationen kommen in der Regel vom Verleiher, und sind in der Regel korrekt. Das ist kein Schmu und kein Betrug, denn niemand täuscht etwas vor. Hier höchstpersönliche Recherche zu verlangen, ist absurd – es kann ja nicht jeder Filmjournalist nach LA reisen, um nachzugucken, ob Zachary Quinto wirklich Spock spielt, oder ob alle Fotos und Pressemeldungen des Studios gefälscht sind.

Eine KRITIK sollte erst geschrieben werden, wenn der Kritiker den Film gesehen hat. Die Verleiher torpedieren das gerne durch zu spät angesetzte Pressevorführungen, und mancher Kollege schreibt dann auch mal eine Kritik “frei Schnauze”. Da dürfen sich beide Seiten gerne eine Runde für schämen. Es hat aber mit dem hier beschriebenen Fall nichts zu tun.

xanos
xanos
31. Mai, 2009 01:00

Die wenigsten haben auch die freie Wahl. Es ist schließlich ein Job und wenn der Chef sagt “mach das” dann hat man das zu machen. In der Realität interessiert es keine Sau was irgendwann einmal ein Prof in seiner warmen Lehrstuhlrealität von sich gegeben hat (gilt für mehrere Berufsfelder).

Ich persönlich bin gerade aus diesen und anderen Gründen Top verärgert und habe mich für Boykotte von dämlichen Sachen entschieden. Wenn der Kinoeintritt 4€ kosten würde, das ganze Marketing zurechnungsfähig wäre und irgendeine Form von Sympathie für die Produktionsfirmen übrig wäre, die breite Teile der Bevölkerung zu Verbrechern machen wollen, dann würde ich mir auch allein aus Interesse sowas wie T4 oder Wolverine anschauen. Aber nicht für 8,50 dieser Industrie noch Geld in den Rachen werden.
Das Problem ist, dass sich das Problem eher noch verschärft, wenn viele so handeln … aber das ist mir jetzt egal. Mein Geld kriegen die guten Sachen oder die abseits des direkten Mainstreams.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 01:04

@Wortvogel
In diesen Fall gab es offensichtlich keine weiteren Quellen. Und die die es gab waren nach deiner Aussage ein wenig kurz geraten.
Da hat der Schreiberling dann drei Möglichkeiten.
a) Er schreibt einen Artikel für den Film und lässt den Leser in den Glauben das alles nach besten journalistischen Maßstäben geprüft wurde.
b) Er weist im Artikel auf die mangelhafte Versorgung mit Information hin und muss sich dann keine Sorgen mehr machen wenn etwas nicht stimmt.
c) Er weigert sich einen Artikel schreiben.

Sollte sich der Journalist nun für a) entscheiden ist er selber Schuld.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 01:15

@Anonymus: Ich finde nicht, dass man die Verantwortung a, b, c an die ,,Schreiberlinge” übertragen kann, wenn wie in diesem Fall der Verleih offensichtlich falsche Texte und nur wenig Informationen herausgibt.

Schreibt der Journalist das, steht er als Depp da, weil die Informationen falsch sind, schreibt er nichts, steht er als Depp da, weil die anderen etwas schreiben. Das geht so nicht.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 02:17

@Dieter
Auf wen den sonst? Es ist nicht die Aufgabe eines Journalisten einfach blind Werbetexte von Verleihen abzuschreiben.

Für mich ist das wichtigste an einen Journalisten das er gegenüber seinen Rezipienten ehrlich ist. Das bedeutet auch das er bei zweifelhafter Quellenlage, wie in diesen Fall, das auch erwähnen muss. Tut er es nicht hat er es verdient ausgelacht zu werden. Er verärgert weder die Leser weil er ja etwas schreibt und schiebt den schwarzen Peter wegen den schlechten Infos gekonnt an Sony zurück. Dann kann sich der Wortvogel auch nicht mehr Aufregen das alle als Trottel dastehen.

Das Verleiher neuerdings nur noch wenige Infos liefern steht auf einen ganz anderen Blatt.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 03:12

@Anonymous: Das ist doch klar: Auf den Verleih!

Du meinst also, der Verleih als eigentliche und einzige Quelle der Informationen über den Film bringt oberflächliche und falsche Texte heraus, die den Journalisten als Grundlage dienen sollen, dass diese die dann benutzen und damit nur oberflächliche und falsche Texte abliefern können, ist aber ihre eigene Schuld?

Wie soll denn nach Deiner Ansicht der Text eines ,,investigativen” Journalisten aussehen? Etwa ,,Der Verleih XY gab folgende Information über den Film, ich kann sonst nichts dazu sagen, denn der Film war noch nicht zu sehen, ich denke aber, der wird ganz blöd, weil das Wetter heute nicht so gut ist, ich schlecht geschlafen habe und der Morgen-Kaffee nicht geschmeckt hat”? Stimmt. Damit wäre die Quellenlage klar und ihn lacht garantiert niemand aus …

Ist schon nett für den Verleih. Kann Unsinn veröffentlichen und die Verantwortung dafür bei den Journalisten abladen.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 04:29

Es ist ihre Schuld wenn sie die oberflächlichen und falschen Texte blind kopieren. Jeder weiß das Presseinfos von Firmen nichts weiter als von zig Marketingexperten schön gebastelte Werbepakete sind. Warum sollte ausgerechnet die Filmindustrie in diesen Bereich verlässliches Material produzieren?

Ahja wenn du z.b. das nächste mal ne Autozeitschrift oder sonstige Fachzeitschrift in die Hand nimmst wirst du bei Neuvorstellungen von Autos/Produkten in 99.9% der Fälle ein “Nach Angaben des Herstellers” im Text finden. Ein Vorbericht zu einen Film ist auch nichts anderes als die Vorstellung eines Produktes. Hier wieder meine Frage was macht die Filmbranche so besonders das Journalisten dies hier nicht für nötig befinden?
Und warum müssen sie sich dann noch darüber beschweren das die Werbung die sie 1 zu 1 kopiert haben plötzlich was komplett anderes besagt als der eigentliche Film?

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 10:09

@Anonymous: KFZ-Hersteller geben die richtigen Daten über ihre Autos an, geben Fotos heraus, die das richtige Fahrzeug widergeben und nennen das ,,Erscheinungsdatum”. Da gibt es nichts zu prüfen, es sei denn, man macht als Journalist Testfahrten.

Jeder Hersteller eines Produktes ist verpflichtet, die richtigen (!) Daten zu veröffentlichen. Jedes Produkt ist nachprüfbar (Stiftung Warentest). Würde die Presse eventuell falsche Daten weitergeben, wer käme da auf die Idee, dieser das vorzuwerfen? Die Verantwortung liegt beim Hersteller.

Es geht nicht um Marketing, das kann jeder machen, ich erwarte das auch, denn es soll ja auch schön aussehen und ansprechend sein. Es geht darum, dass beim Filmverleih offenbar rotziges Verhalten um sich greift: Til Schweiger zickt mit seinen neuen Werken herum, bei ,,Wolverine” versucht man, der Presse einen Maulkorb zu verpassen, hier hat man es nicht nötig, vernünftiges Material herauszugeben. Und jetzt kommst Du und sagst, die Presse ist doch selber schuld. Wenn mir mein Bäcker altes Brot andreht, hat unser lokales Blat daran keine Verantwortung, wenn sie über das Bäckereijubiläum berichtet.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 11:07

@ Anonymous: Wie Dieter richtig ausführt, und wie ich auch weiter oben schon erklärt habe, geht es hier um den Unterschied zwischen Berichterstattung und Kritik.

Der Vergleich mit den Autofirmen ist sehr gut. Wenn VW den neuen Golf ankündigt, und sagt, der wird mit einem 1,8er Diesel angeboten, dann habe ich als Journalist, der seine Leser informieren will, keinen Grund, das nicht auch zu schreiben. Wenn VW den Wagen dann grundlos nur als 1,6er bringt, und mich meine Leser fragen, wieso ich von einem 1,8er geschrieben habe – wer ist der Dumme? Ich. Wer hat aber Schuld? VW. Hätte ich bei VW einbrechen, und firmeninterne Unterlagen stehlen sollen? Hätte ich davon ausgehen müssen, dass VW lügt, wenn sie von der Motorisierung ihrer Autos sprechen?

Anders sieht die Sache aus, wenn VW behauptet, den “sparsamsten Wagen seiner Klasse” rauszubringen. Das ist eine schwer überprüfbare Werbebehauptung, die man als Autor nicht ohne weiteres übernimmt.

Mich erschreckt, wie wenig der Unterschied zwischen Bericht und Kritik in Zeitschriften, zwischen Pressetext und Werbetext bei den Verleihern, von einigen von euch wahrgenommen wird. Das ist eben nicht alles dasselbe, und das kann man nicht über einen Kamm scheren.

Auch wenn das einige hier erschrecken mag: Journalisten sind in den meisten Fällen auf Informationen von Verleihern angewiesen. Kein Schreiber hat die Zeit, kann es sich leisten, bekommt es genehmigt, jedes Fitzelchen über neue Filme vor Ort zu recherchieren. Das wäre auch albern. Warum soll ich dem Verleiher nicht glauben, dass z.B. der Body des T-800 in “Terminator: Salvation” von Roland Kickinger kam? Das ist eine Information, keine Werbung, und damit für gewöhnlich glaubwürdig.

Ich setze noch einen drauf: TV-Zeitschriften drucken das Programm ab. Das kommt vom Sender. Müssen wir davon ausgehen, dass die Sender lügen, dass sie vielleicht ein ganz anderes Programm ausstrahlen werden? Kommt es nicht immer wieder vor, dass das Program geändert wird? Sollte deshalb auf TV-Zeitschriften nicht komplett verzichtet werden? Denkt mal drüber nach – ist EXAKT die gleiche Soße…

the Geek
31. Mai, 2009 12:26

Vielleicht sollte man sich darauf verständigen, dass man zukünftig beim “zitieren” von Pressetexten diese “Zitate” auch als solches kenntlich macht.
Dann muss der Journalist sich auch nicht mit den Folgen einer falschen Aussage seitens seiner Quelle herumschlagen.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 12:41

@ Geek: Was bringt das? Es geht hier nicht um “Zitate”. Es geht hier um Informationen. Ich kann (um bei dem Beispiel zu bleiben) nicht schreiben: “Sony behauptet, es geht in dem neuen Terminator-Film um John Connor. Angeblich spielt der im Jahr 2018. Wenn die nicht lügen, kommt auch ein digitalisierter Arnold drin vor. Alle Angaben ohne Gewähr.”

Es ist vielmehr der Leser, der sich klarmachen muss, dass der Journalist genauso auf Informationen angewiesen ist, die im schlimmsten Fall auch mal falsch sein können. Im Fall von wertenden Aussagen (Kritiken, Tests) kann man vom Schreiber erwarten, die Fakten zu prüfen. Bei einer einfachen Berichterstattung muss aber davon auszugehen sein, dass der Partner auf der anderen Seite seine Murmeln beisammen hat.

Es geht hier ja auch nicht um bewusste Täuschung. Man hat bei der Information zum T4-Inhalt einfach geschlampt.

Falls man das wirklich sagen muss, sage ich es gerne: Redakteure haben die Kochrezepte in ihren Zeitschriften gar nicht selbst ausprobiert, die Kreuzworträtsel nicht selbst gelöst, und sind auch nicht mit Lindsay Lohan koksen gewesen, als sie das Bild von ihr abdruckten. Sie geben die Informationen ANDERER weiter, ihre Aufgabe ist die Auswahl und die Aufarbeitung für den Leser.

Tornhill
31. Mai, 2009 12:48

Bin jetzt auch irritiert, was für Ansprüche hier gestellt werden – ein Journalist hat fast immer nur Informationen aus zweiter Hand. Polizeiberichte können auch mal fehlerhaft sein, sollen die Journalisten sie deshalb ignorieren und (weil sie selbst ja den Täter nicht überführt haben) schreiben: “War wohl irgendein Verbrechen…vielleicht hat man auch irgendwen deswegen verhaftet, aber das weiß ich nicht, das sagt nur die Polizeit, aber ich wäre ja schön blöd, wenn ich deren Werbung trauen würde!”?
Ich meine, wo soll das Misstrauen aufhören?

Quellenangabe schön und gut, aber wenn ein Film erst noch kommt und die Handlung bekannt gegeben wird, ist eigentlich klar, woher der Schreiberling sie hat – hat er eine mysteriöse Quelle im Internet oder so, DANN wird er es anmerken, aber im Normalfall, dass das Studio simple, wertungsfreie Daten gibt, wäre es wirklich albern.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 13:00

@ Tornhill: Schön zusammengefasst. Ich dachte gerade beim Frühstück die ganze Zeit über die weitergehenden Implikationen nach: soll man niemandem mehr trauen? Ist nur wahr, was auch überprüft wurde? Wenn mein Bruder sagt, er habe sich ein neues Motorrad gekauft, sage ich dann: “Das glaube ich erst, wenn du es mir gezeigt hast, und zwar samt Fahrzeugbrief!”? Ist das Vertrauen in die Aussage anderer Menschen nicht Grundlage JEDER Kommunikation? Natürlich muss man skeptisch sein, natürlich sollte man sich ab und an fragen, ob der Andere vielleicht einen guten Grund hat, nicht die Wahrheit zu sagen. Aber gesunden Skeptizismus darf man doch nicht mit blindem Misstrauen verwechseln. Was für eine Gesellschaft wäre das denn?

xanos
xanos
31. Mai, 2009 13:07

“Vielleicht sollte man sich darauf verständigen, dass man zukünftig beim “zitieren” von Pressetexten diese “Zitate” auch als solches kenntlich macht.”

Vielleicht sollte man sich darauf verständigen, dass man niemals etwas unkritisch übernimmt und einem klar ist, dass man jegliche Art von Quelle interpretieren muss. Gerade journalistische Texte (hat nen Grund warum die wissenschaftlich kaum zitierbar sind). Also ich habe sowas bereits im letzten Jahrtausend in der Schule gelernt. Aber vielleicht Herr Geek, kommen Sie da erst noch hin. Dann wird es hoffentlich auch klick machen, dass man nicht anderen in einem unrealistischen Ausmaß die Arbeit zuschieben solle, die man selber zwischen den Ohren zu verrichten hat.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 14:55

Mir geht es nicht darum ob die Infos die die Journalisten haben falsch sind oder nicht, mir geht es darum wie damit viele (Film)Journalisten umgehen. Wenn man mal die Vorberichte zu Filmen liest wird man als Leser sehr oft in den Glauben gelassen das die Infos aus erster Hand kommen als wäre der Regisseur auf du und du mit den Schreiber. Quellen werden in solchen Texten so gut wie nie genannt. Aber in Wirklichkeit wurde ein 20 zeiliger Werb…ähh Pressetext als Quelle verwendet. Meist liegt der redaktionelle Eigenaufwand darin die Rechtschreibfehler in der ursprünglichen Meldung zu korrigieren. Wenn sich die Journalisten mit diesen Betrug am Leser aufgrund falscher Infos mal auf den Bauch legen dann soll mir das nur recht sein.

Hier mal als Beispiel eine heise.de Meldung zu Windows 7 http://www.heise.de/newsticker/Microsoft-nennt-Termine-fuer-Windows-7-RC–/meldung/136784 .Dem aufmerksamen Leser wird auffallen das obwohl die Info direkt von MS kommt und somit laut Aussage von Tornhill keine Quellenangabe nötig währe, MS extra als Quelle genannt wird. Hier wieder meine Frage wieso schaffen das Journalisten anderer Branchen aber nicht die in der Filmindustrie?

@Wortvogel
Aber auch bei Rezepten gibt es Quellenangaben und bei einer koksenden Lindsay Lohan wird sowieso immer die “anonyme Freundin” genannt.

Mir geht es hier nicht um eine Vertrauensdebatte sondern darum wie Journalisten mit den ihnen zur Verfügung stehenden Informationen umgehen und diese an den Leser weitergeben. Natürlich können sie davon ausgehen das Fakten wie Christian Bale spielt John Connor korrekt sind, das entbindet sie aber nicht von der Pflicht den Lesern gegenüber aufzuzeigen von wo das Wissen stammt.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 15:32

“Mir geht es nicht darum ob die Infos die die Journalisten haben falsch sind oder nicht” – genau darum geht es aber in diesem Beitrag! Wenn du hier deine generelle Unzufriedenheit mit der Branche loswerden willst, dann kennzeichne das auch so. Ich versuche immer, mit konkreten Beispielen zu arbeiten, weil man sich sonst in verallgemeinernden Schuldzuweisungen verheddert.

“Wenn man mal die Vorberichte zu Filmen liest wird man als Leser sehr oft in den Glauben gelassen das die Infos aus erster Hand kommen als wäre der Regisseur auf du und du mit den Schreiber.” nochmal: das mag sein (auch wenn ich es so generell nicht stehen lassen würde), ist aber hier nicht Thema. Das Thema sind hier Fehler in Pressetexten, die Journalisten als solche nicht erkennen können, und unwissentlich (und schuldlos) weitergeben.

“Hier mal als Beispiel eine heise.de Meldung zu Windows 7 ” – komplett falsches Beispiel, weil die Bekanntmachung von Microsoft die Meldung selbst ist. Das hat rein gar nichts mit Quellenangabe zu tun.

Du verwendest permanent Begriffe wie “meist”, “oft”, “so gut wie nie” – darüber kann man aber nicht diskutieren, weil es keine konkreten Belege gibt.

“Wenn sich die Journalisten mit diesen Betrug am Leser aufgrund falscher Infos mal auf den Bauch legen dann soll mir das nur recht sein.” – wo ist hier im konkreten Fall der Betrug am Leser? Hat ein Journalist behauptet, er kenne den Inhalt von Terminator 4, weil er buddy-buddy mit den Autoren ist?

“Aber auch bei Rezepten gibt es Quellenangaben” – gewöhnlich nein.

“und bei einer koksenden Lindsay Lohan wird sowieso immer die “anonyme Freundin” genannt” – und das ist dann okay? Besser eine gelogene Quelle als gar keine?

Sorry, aber wenn du nicht bereit bist, die grundlegenden Mechanismen der Branche zu verstehen und zu akzeptieren, und stattdessen verlangst, dass dir bitteschön jedes Komma mit Quellenangabe versehen wird, dann wirst du am Kiosk keine Zeitschrift mehr kaufen können (Webseiten lesen auch nicht). Selbst die “Tagesschau”ist dann tabu. Denn Medien machen das nicht, und haben das nie gemacht. Auch früher nicht, als alles besser war.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 17:07

Das Thema sind hier Fehler in Pressetexten, die Journalisten als solche nicht erkennen können, und unwissentlich (und schuldlos) weitergeben. Das Thema ist auch das sie dadurch als die “letzten Trottel” dastehen. Ich will mit meiner Argumentation aufzeigen das sie das nicht müssten wenn sie einfach erwähnen würden woher ihre Informationen kommen.

komplett falsches Beispiel, weil die Bekanntmachung von Microsoft die Meldung selbst ist. Das hat rein gar nichts mit Quellenangabe zu tun.
Aber ne Meldung ala “T4 der neue Action-Film mit mit Christian Bale als Hauptdarsteller erscheint am X.X.XXXX. Über den Inhalt ist folgendes Bekannt: […]” ist was anderes ? Außer das dort fehlt wo nun die Information genau herkommen.

Du verwendest permanent Begriffe wie “meist”, “oft”, “so gut wie nie” – darüber kann man aber nicht diskutieren, weil es keine konkreten Belege gibt.
Natürlich absolute Begriffe wie “immer”, “grundsätzlich” und “niemals” sind zum Glück ja noch nicht angebracht. Aber wenn du den möchstest Suche ich gerne Mal ne Linkliste zu solchen Beiträgen zusammen die ich mit meiner Kritik treffen will. Die wird dann zwar höchstwarscheinlich ne 1 zu 1 Kopie von googles ersten 10 Seiten aber ok.
Wo ist hier im konkreten Fall der Betrug am Leser? Hat ein Journalist behauptet, er kenne den Inhalt von Terminator 4, weil er buddy-buddy mit den Autoren ist?Der Betrug ist das der Journalist einen Beitrag den er zu 90% kopiert hat als seine eigene Leistung verkauft(ohne die Quelle zu nennen). Aber du hast Recht das gehört nicht wirklich zu diesen Thema das ist vielmehr einen eigenen Beitrag wert. Gib einfach mal den kompletten Pressetext bei Google ein. Dort wirst du massig Einträge finden die das so gemacht haben ohne zu erwähnen das die Inhaltsangabe eigentlich von Sony selbst kommt.
Und nun nochmal meine Frage was hindert Journalisten in der Filmbranche daran, wenn sie schon den Text kopieren, ein “(Sony)” als Quellenangabe dahinter zu setzen?

“Aber auch bei Rezepten gibt es Quellenangaben” – gewöhnlich nein.
Also ich hab hier gerade die Fernehzeitung(BWZ) liegen da stehen auch ab und zu mal Rezepte und so nen Kram drin. Da steht grundsätzlich drunter das die aus welchen Kochbuch die stammen.

Besser eine gelogene Quelle als gar keine?
Ja in dem Sinne das sich die Reporter absichern falls es doch nicht stimmt.

Selbst die “Tagesschau”ist dann tabu. Denn Medien machen das nicht, und haben das nie gemacht.

Wann hast du das letzte Mal Tageschau gesehen? Jedesmal wenn die irgendwas von ner Presseagentur übernehmen erwähnt das auch der Sprecher oder es wird im Filmbeitrag genannt. Was anders ist es bei selbst recherchierten Beiträgen weil dann sie sie selbst die “Quelle” und man muss das nicht extra erwähnen. Genauso auf den großen Nachrichtenseiten. Scroll mal bei Beiträgen auf stern.de oder spiegel.de ganz runter und lass dich Überraschen was dort immer(ja hier ist der absolute Begriff angebracht) steht.

Auch früher nicht, als alles besser war.
Hab ich das behauptet? Hab ich irgendwo nur eine Andeutung in die Richtung gemacht?

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 17:09

Hmm ich bitte um Entschuldigung wegen des schlechten Zitierens aber wordpress hat meine [quote][/quote] tags einfach verschluckt

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 17:19

@ Anonymous: Das wird mir echt zu mühselig – du WILLST es so sehen, und da kann ich nichts machen. In deinen Augen sind Journalisten, die nicht für jedes Komma die Quellenangabe dazuschreiben, eben Betrüger (was sowohl rechtlich als auch inhaltlich falsch ist). Du kennst den Unterschied zwischen Quellenangabe und Autorennennung nicht (was bei deinen Tagesschau- und Spiegel-Beispielen deutlich wird). Und du hältst es allen Ernstes für eine legitime Absicherung des Autoren, eine Quelle zu erfinden (was genau genommen Betrug ist, aber…).

Ich glaube, deine und meine Vorstellung von journalistischer Ethik liegen SEHR weit auseinander.

Mag ein anderer? Filmi? Tornhill? Doc? Stephan? Dieter?

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 18:05

Erstmal vorweg ich mag es nicht wenn man mir Worte im Mund umdreht oder irgendwas zu meinen Aussagen hinzu dichtet.

“In deinen Augen sind Journalisten, die nicht für jedes Komma die Quellenangabe dazuschreiben, eben Betrüger”
Hab ich nie behauptet, ich hab doch weiter oben ganz deutlich gesagt das ich Journalisten/Autoren/Redakteuere oder wer auch immer für Betrüger halte die 90% und mehr eines anderen Textes einfach kopieren und dann noch “vergessen” die Quelle zu erwähnen.

“Du kennst den Unterschied zwischen Quellenangabe und Autorennennung nicht”
Autorennennung = Wer hats geschrieben?
Quellenangabe = Wo kommen die Infos her?
AP/dpa/ddp/Reuters(zu finden unter praktisch jeden spiegel Artikel) So wenn es dir Gelingt mir aus dieser Liste einen Autor zu basteln dann…

Und du hältst es allen Ernstes für eine legitime Absicherung des Autoren, eine Quelle zu erfinden.
Natürlich ich bin ein Verfechter der absoluten uneingeschränkten Meinungsfreiheit. In Dtl. muss man leider solche Workarounds anwenden um das schreiben zu dürfen was man will.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 18:18

“In Dtl. muss man leider solche Workarounds anwenden um das schreiben zu dürfen was man will.” – das ist nur noch widerlich.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 18:39

Ich halte es da wie die Amerikaner anstatt von vornherein bestimmte Arten von Berichten auszuschließen sollte man alles zulassen denn es gilt immer noch:
“The antidote to distasteful or hateful speech is not censorship, but more speech.”
(http://www.freedomforum.org/packages/first/curricula/educationforfreedom/FirstPrinciples.htm)

Aber das ist ein komplett anderes Thema und sollte glaube ich nicht unter diesen Betrag diskutiert werden.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 20:14

Ich habe Anonymous verstanden: Recht geschieht es den Journalisten, wenn sie auf die einzige Quelle zurückgreifen, die sie haben, und wenn diese dann unzureichend ist. Recht geschieht es diesem Pack.

Wenn man das so sehen will, ist da nichts zu machen.

,,Ich halte es da wie die Amerikaner anstatt von vornherein bestimmte Arten von Berichten auszuschließen sollte man alles zulassen …”

Man könnte auch sagen: Es darf erst einmal jeder Scheiß behauptet werden, bis er falsifiziert ist (Beispiel: Obama sei der neue Hitler), und wenn er das dann ist, wird trotzdem daran festgehalten. Das ist zwar überall zu spüren und begegnet mir auch ständig, ist aber dadurch nicht richtiger.

Dr. Acula
31. Mai, 2009 20:27

Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, wie man von “Filmverleiher geben aus Blödheit falsche Texte heraus” auf “freedom of speech” kommt (gut, wären wir jetzt im badmovies-Forum, wären wir fünf Postings weiter bei Tiersex mit Hitler…).

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 20:31

@ Doc: Das Problem ist eben, dass hier aus einem konkreten Beispiel in einem konkreten Bereich auf einen allgemeinen Ärger in einem ganz anderen Bereich umgelenkt wurde. Ich wollte das verhindern, aber manche Leute müssen sich einfach ihren Frust von der Seele reden, wie es scheint…

Einfach gesagt läuft das Argument so: weil ich der Meinung bin, dass Politiker immer die kleinen Leute über den Tisch ziehen, ist es okay, wenn ab und an mal einer von denen überfahren wird.

Dr. Acula
31. Mai, 2009 20:35

Jou, das ist mir schon klar, ich versuche nur irgendwie die Argumentationsschiene, wenn’s eine gibt, nachzuvollziehen. Das ist irgendwie so “weil hier gestern das Wetter schlecht war, ist die Karibik scheiße, denn die haben immer Sonne.”

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 20:59

“Ich habe Anonymous verstanden:”
Hast du nicht… Es geht mir nicht darum das sie die Informationen von Pressestellen nicht verwendet werden sollen sondern das ihre Verwendung entsprechend gekennzeichnet wird.

“Es darf erst einmal jeder Scheiß behauptet werden, bis er falsifiziert ist”
Falsch es darf grundsätzlich jeder jeden Scheiß verbreiten egal ob richtig oder nicht. In einer gesunden Gesellschaft werden dann solche Äußerungen die Falsch sind oder entgegen der inner gesellschaftlichen Konventionen verstoßen an den Rand gedrängt und somit irrelevant aber nicht verboten. Dies hat auch bestimmte Auswirkungen auf das zusammenleben in dieser Gesellschaft was man sehr schön am Beispiel USA zeigen kann. Aber ich möchte hier eigentlich jetzt nicht soweit ausholen. Ich empfehle einfach folgende Artikelserie:
http://usaerklaert.wordpress.com/2006/11/22/free-speech-teil-1-warum-die-usa-holocaust-leugner-schutzen/

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 21:04

@ Anonymous: Kannst du versuchen, NOCH ein wenig weiter vom Thema abzulenken?! Danke.

Dein Verständnis von Presse ist absurd theoretisch, und komplett an den realen Gegebenheiten vorbei. Lass mich raten – Akademiker?

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 21:05

@Dr. Acula
Auf die Free Speech hat der Wortvogel selbst gelenkt. Und zwar mit dieser Aussage: “Und du hältst es allen Ernstes für eine legitime Absicherung des Autoren, eine Quelle zu erfinden (was genau genommen Betrug ist, aber…).” Darauf kann man einfach nicht anders antworten.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 21:08

@ Anonymous: Unfug. Das hat mit “free speech” gar nichts zu tun – du verlangst unbedingte Quellenangabe, und ich weise darauf hin, dass du sogar gefälschte Quellenangaben gutheißt. Free Speech hast DU ins Spiel gebracht. Man lenkt halt gerne vom Thema ab, wenn man kein Land gewinnt.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 21:20

Wer hat den darauf hingewiesen das Thema Meinungsfreiheit woanders diskusiert werden sollte?
Ach stimmt das war ja ich…

Und jetzt wieder mein Disclaimer: Ich mag es nicht wenn man mir Worte im Mund umdreht.

“du verlangst unbedingte Quellenangabe, und ich weise darauf hin, dass du sogar gefälschte Quellenangaben gutheißt. ”
Ja ich verlange Quellenangaben aber nein ich heiße falsche Quellenangaben nicht grundsätzlich gut. Das muß man differenziert sehen:
Ist es gut in einer wissenschaftlichen Arbeit Quellen zu fälschen ? Nein
Ist es gut Quellen für mehr Auflage zu fälschen? Nein
Ist es gut bestehende Quellen zu verändern? Ganz großen NEIN
Ist es gut eine Quelle zu erfinden um seine Meinung sagen zu dürfen ohne Angst vorm Anwalt haben zu müssen? Ja

Dr. Acula
31. Mai, 2009 21:20

Der Vogel sagt es – eine Quellenangabe um der Quellenangabe willen ist Blödsinn (auch die Angabe der Agentur ist Tinnef, weil – welche Quelle hat die Agentur? Sollen wir dann ‘ne Endloskette aufbauen, an deren Ende Name und Adresse des ursächlichen Informanten steht?). Ich weiß, dass es in Zeiten wie diesen schwer fallen kann, Medien zu glauben, aber ich weiß auch, dass – von der BILD vielleicht mal abgesehen – nicht alle Medien uns prinzipiell absichtlich belügen. Mit Rede- und Meinungsfreiheit hat der Themenkreis aber wirklich nichts am Hut, es sei denn, wir haben diametral entgegengesetzte Ansichten davon, was Rede- und Meinungsfreiheit ist.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 21:23

,,In einer gesunden Gesellschaft werden dann solche Äußerungen die Falsch sind oder entgegen der inner gesellschaftlichen Konventionen verstoßen an den Rand gedrängt und somit irrelevant aber nicht verboten.”

Entspricht leider so gar nicht meiner Erfahrung. Wäre das so, hätte Homöopathie nicht diesen Erfolg. Wasser und Zucker als Wirkstoff verkaufen, weil Wasser ein Gedächtnis habe! Himmel hilf! (Tut er nicht, ich weiss.)

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 21:23

Ups, jetzt lenke ich auch ab …

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 21:26

@ Dieter: Das ist ja genau mein Argument – Anonymous (der sich ruhig mal einen richtigen Nick zulegen könnte, denn es gibt einen zweiten) argumentiert in einer rein theoretischen Blase. Für ihn gilt die absolute Wahrheit, die an der Realität nicht gemessen werden kann – in einer früheren Diskussion hat er sich in die (für mich ebenfalls indiskutable) Aussage verstiegen, Soldaten könnten per Definition keine Helden sein.

In meinen Augen ist das argumentative Feigheit – sich hinter einem Ideal zu verschanzen ist einfach.

Aber wie gesagt: vermutlich Akademiker.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 21:36

@Wortvogel
Anonymous ist mein Nick… zumindest auf dieser Seite. Und ja ich bin auch der mit den Soldaten. Und ja ich bin auch Akademiker so what?
Und ja ich habe meine Ideale. Für die ich auch gerne in die Diskussion gehe.

Baumi
Baumi
31. Mai, 2009 21:40

Hier werden anscheinend verschiedene Aufgaben der Presse, insbesondere der Filmpresse, munter durcheinander geworfen. Das Eine ist die Aufgabe, Informationen weiterzugeben, die den Leser interessieren könnten – wie eben beispielsweise Set-Fotos und Vorab-Informationen über die Handlung. Solche Materialien kommen – wenn nicht explizit anders hervorgehoben – *immer* von demjenigen, der den Film herstellt, weil der zu diesem Zeitpunkt der einzige ist, der Informationen über den Film hat. Wer jemals eine halbwegs ordentliche Filmzeitschrift gelesen hat (also nicht die “KinoNews” von McDonald’s), wird auch schon bemerkt haben, dass solche Texte getrennt von der Kritik des entsprechenden Films stehen.

Und da vorhin Heise und Autojournalismus ins Spiel gebracht wurden: Man beachte z.B. diese Meldung:

http://www.heise.de/autos/Carver-One-Spass-Dreirad-kommt-im-Sommer-2006-nach-Deutschland–/artikel/s/2483

Die ist nicht selbst recherchiert sondern speist sich aus dieser Pressemitteilung:

http://www.carver-worldwide.com/News/News_Detail.asp?N_ID=9&S_ID=43&nc=4

Das ist keine Verarschung und kein Ausverkauf, sondern schlichtweg seit Jahrzehnten gängige Medienpraxis. (Und auch die Existenzgrundlage der Textsorte “Pressemitteilung”) Wem das nicht gefällt, der sollte jegliche Vorab-Berichte über Filme, Autos, etc. ignorieren und auf die ersten Kritiken und Testberichte warten, aber nicht den Untergang einer so nie vorhandenen Idealwelt des Journalismus beklagen.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 21:41

@ Anonymous: Es gibt aber jemanden, der den Nick vor dir benutzt hat, und immer noch benutzt. Das ist zumindest ungünstig.

Du hast keine Ideale – du hast Absolutismen, die nichts mit der Realität zu tun haben. Aber das ist bei Akademikern nicht ungewöhnlich. Alles Theorie, wenig Praxis.

Ich finde nur, dass die Verteidigung gefälschter Quellenangaben so gar nicht dazu passt. Das kräuseln sich mir die Nackenhaare, wenn jemand meint, es sei allemal besser zu lügen, als die Quelle einfach nicht zu nennen. Aber das kannst du mit dir selber ausmachen – bei mir gewinnst du damit Land.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 21:43

@ Baumi: Das haben wir ja oben mehrfach zu erklären versucht – Anonymous WILL das nicht akzeptieren. Und sein Wille siegt in seinem Fall über die Realität. Moderate Gemüter nennen sowas borniert, oder betriebsblind.

Ich freue mich aber, dass ich mit meiner Einstellung nicht allein stehe.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 22:02

Ich bin auch Akademiker!

Bei mir merkt man das nur nicht so.

(Hmmm … ob das jetzt wohl wieder ein Eigentor war … ?)

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 22:07

@ Dieter: Du arbeitest an einer Uni?

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 22:20

@Baumi
Ich glaube da kann ich mich nur selbst zitieren:”Es geht mir nicht darum das sie die Informationen von Pressestellen nicht verwendet werden sollen sondern das ihre Verwendung entsprechend gekennzeichnet wird.”

Und das das auch bei anderen Medien nicht immer passiert ist mir auch klar. Nur ist mir das in der Filmpresse besonders aufgefallen. Nun kommt da der Wortvogel daher und beschwert sich plötzlich das alle Filmjounalisten wie Trottel dastehen weil sie alle das gleiche gemacht haben: Ohne Nennung von Quellen blind einen Text kopiert.

“Solche Materialien kommen – wenn nicht explizit anders hervorgehoben – *immer* von demjenigen, der den Film herstellt, weil der zu diesem Zeitpunkt der einzige ist, der Informationen über den Film hat.”

Das weißt du, das weiß der Journalist aber weiß das der Leser? Das er es nicht weiß ergeht ja schon aus den Blogeintrag vom Wortvogel. Wenn alle Wissen würden das die Infos von den Filmmachern kommen dann müssten die Journalisten sich keine sorgen um ihren Ruf machen.

Und nein ich Verwechsel auch nicht die Aufgaben der Filmpresse ich hab in meinen Postings noch nicht einmal Kritiken erwähnt. Ich schreibe die ganze zeit über Vorberichte.

@Dieter
Homöopathie ist ein perfektes Besispiel für meine Behauptung. Aber wegen Off-Topic führe ich das nicht weiter aus.

@Dr. Acule
“eine Quellenangabe um der Quellenangabe willen ist Blödsinn”
Schonmal ne wissenschaftliche Arbeit geschrieben? Da muss man jede Schlußfolgerung jede Information
die man nicht selbst erlangt hat mit einer Quelle belegen. nicht umsonst sind die Quellenverzeichnisse dort teilweise mehrere Seiten dick.
Und ja ich weiß jounalistische Arbeit != wissenschaftliche Arbeit. Nichtsdestotrotz sollten journalistische Werke schon allein auf Grund der Transparenz Quellen enthalten. Und wenn es nur die Presseagentur ist. Wer Interesse hat kann dann dort weiter auf Quellen suche gehen.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 22:27

@Wortvogel: Ich dachte, Du beziehst das auf den akademischen Bildungsweg/Abschluss.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 22:30

@ Anonymous: Wir haben dich schon verstanden. Wir halten das nur für Kappes, was du da redest.

Und diese albernen Trickargumentationen nach dem Motto “Vergleich das mal mit XY – nicht, dass man das mit XY vergleichen sollte…”, kannst du dir schenken.

Dein ganzes Argument fußt also auf der Behauptung, der Leser wisse nicht, dass der Journalist seine Informationen nicht aus dem Hut zaubert. sondern aus Quellen bezieht? Das wage ich aber schwer zu bezweifeln.

Und das bringt uns wieder zur Grundlage dieses Beitrags, die du so konsequent ignorierst: was hätten die Journalisten im Falle von T4 denn tun sollen?! Es gab eine Inhaltsangabe des Verleihs. Deren Inhalt bleibt teilweise falsch, auch wenn man ihn umformuliert. Andere Quellen gab es nicht. Also ist WEDER mit der Nennung der Quelle, noch mit der Eigenarbeit des Journalisten eine Verhinderung des Patzers möglich gewesen. “Blind kopiert” ist hier nicht das Thema. Aber auf dem Auge bist du ja blind.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 22:31

@Anonymous: Du verfehlst schlicht und einfach das Thema. Absichtlich, vermute ich.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 22:32

@ Dieter: Nö, ich habe das Gefühl, der Anonymous ist ein Uni-Theoretiker. Studiert habe ich selber auch (wenn auch abgebrochen). Aber ich rieche weltfremde Elfenbeinturm-Hocker immer drei Meilen gegen den Wind. Die vertreten gerne absolute Thesen, sind selten einsichtig, und haben wenig mit der Realität am Hut.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 22:40

@ Anonymous: Es gibt aber jemanden, der den Nick vor dir benutzt hat, und immer noch benutzt. Das ist zumindest ungünstig.

so what? Gibt bestimmt noch mehr Leute in Deutschland die “Torsten Dewi” heißen oder?

Ich finde nur, dass die Verteidigung gefälschter Quellenangaben so gar nicht dazu passt. […]

Ja es ist besser eine falsche Quelle zu nennen als ein Verfahren zu bekommen. Mal ein Beispiel: Sage ich: “Angela Merkel ist doof” bekomme ich eine Anzeige wegen Beleidigung sage ich “XYZ findet Angela Merkel doof” gilt das plötzlich als schützenswerte Berichterstattung. Und nur in solchen Fällen kann ich es tolerieren das man xyz erfindet und nur wenn man auf andere Art nicht offen seine Meinung zum Ausdruck bringen darf/kann. Solche Manöver sind leider immer wieder notwendig.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 22:45

@ Anonymous: Nein, es gibt keine anderen Torsten Dewis, und auch keine Wortvögel. Ich könnte ja deine Email-Adresse als Grundlage für deinen Nick nehmen, wenn du nicht verwechselt werden willst.

Es scheint, dass du selbst in so kleinen Dingen nicht bereit bist, dich einzulassen. Ich darf das symptomatisch nennen, oder?

Beleidigung ist in der Tat etwas anderes als Berichterstattung. Und so schlimm ist das mit der Presse gar nicht: ich kann hier ganz offen sagen “Anonymous ist doof”.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 22:48

@Wortvogel
“Was hätten die Journalisten im Falle von T4 denn tun sollen?!”

Unter die Inhaltsangabe ein “(Sony)” drunter und fertig. Dann brauchen sich Journalisten keinen Kopf drüber machen ob das was sie da geschrieben haben nun stimmt oder nicht. Der Leser weiß den Müll hat Sony produziert, der Journalist weiß den Müll hat Sony produziert, Sony weiß das Sony mist produziert hat. Alle sind glücklich.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 22:57

@ Anonymous: Selten so einen Müll gehört – es geht dir also nicht um die VERMEIDUNG von Fehlern, sondern nur um die ZUWEISUNG von Schuld? Solange ich nicht die Verantwortung trage, ist es egal, was für ein Müll in meinen Artikeln steht? Hehrer Anspruch…

Ich finde dich zunehmend unerträglich.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 23:05

@Anonymous: Nein, es gibt keine anderen Torsten Dewis, und auch keine Wortvögel. Ich könnte ja deine Email-Adresse als Grundlage.

Nope kannst du nicht weil die E-Mail nur unter folgender Bedingung bei dir gelandet ist:
Name und eMail-Adresse werden benötigt (die eMail-Adresse wird nicht angezeigt), die URL ist optional. Ich habe mir schon etwas dabei gedacht einen generischen Nick zu wählen.

Ich kann hier ganz offen sagen “Anonymous ist doof”. kannst du aber nur weil ich wie gesagt Glaube das jeder alles sagen darf. Gibt aber bestimmt genügend Verrückte die Wegen sowas ne Anzeige erstatten.
Aber Obama will ja demnächst nach Deutschland kommen. Sag das mal über den.(http://dejure.org/gesetze/StGB/103.html)

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 23:09

@ Anonymous: Machen wir Nägel mit Köpfen. Wenn Obama nach Deutschland kommt, mache ich ein Posting mit dem Titel “Obama ist doof”.

Natürlich hast du dir bei dem generischen Nick etwas gedacht – gerade Leute, die trollen, wollen ungern erkannt werden. Gottseidank haben das die meisten meiner anderen Leser nicht nötig.

Ich kann auch dein Foto in das Posting setzen, wenn du willst.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 23:10

@Anonymous: Selten so einen Müll gehört – es geht dir also nicht um die VERMEIDUNG von Fehlern, sondern nur um die ZUWEISUNG von Schuld?

Fehler sind immer passiert und werden immer wieder passieren. Solange Menschen arbeiten sind sie nicht zu vermeiden. Das ist nicht schön aber Fakt. Vor diesen Hintergrund ist es durchaus legitim sich entsprechend abzusichern.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 23:15

@ Anonymous: Ach so, es geht dir gar nicht um das Recht der Leser, die Quellen zu wissen – es geht dir um die rechtliche Absicherung der Autoren?

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 23:24

Es geht mir die ganze Zeit um folgenden Satz deines Beitrags: “Viele von ihnen müssen die paar mickrigen Zeilen von hier nach Finnland ausschmücken – und stehen nun wie die letzten Trottel da.”
Ich Versuche die ganze Zeit zu argumentieren wie sie es nicht schaffen als “Trottel” dazustehen. Und da ist ein offener Umgang mit Quellen nun mal die beste Lösung.

“Ich kann auch dein Foto in das Posting setzen, wenn du willst.”

Also hab gerade nach meine e-mail Addy gegoogelt außer meiner PGP-Keys gibt das nicht viel her. Aber falls du mein Bild gefunden hast schick mir mal bitte den Link dazu. Damit ich meine Paranoia füttern kann.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 23:25

,,Fehler sind immer passiert und werden immer wieder passieren. Solange Menschen arbeiten sind sie nicht zu vermeiden. Das ist nicht schön aber Fakt. Vor diesen Hintergrund ist es durchaus legitim sich entsprechend abzusichern.”

Was ist das denn nun schon wieder? Du wechselst ständig Wortbedeutungen aus! Das ist, als wolle man Götterspeise an die Wand nageln. Jetzt sind es Fehler, die dem Verleih passieren, gegen die sich aber der Journalist absichern soll, indem er Quellenangaben macht, um klarzumachen, wer Schuld ist, damit alle wieder glücklich sind.

Ich verstehe Dich so, dass die Journalisten den Verleih-Text nicht einfach übernehmen sollen, sondern sie sollen ihn prüfen (was ja nicht möglich, da der Verleih in diesem Fall die einzige Quelle) und mit einer Quellenangabe versehen (um die Verantwortlichkeit abzugeben, was aber nicht praktikabel ist, wie Acula schon ausführte) oder im Zweifel eine erfinden (um sich quasi reinzuwaschen).

Vor einiger Zeit wurde in einem Ort hier in der Nähe ein Kindergarten-Kind angefahren. Der Fahrer stieg aus und beschimpfte die Mutter, was das Kind denn um diese Zeit auf der Straße verloren habe. Ich meine ja, der hat da die Verantwortung falsch zugeordnet. Ohne Dich mit Jenem gleichzusetzen, machst Du das ähnlich mit den Verleihern und den Journalisten.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 23:28

@ Anonymous: Googel einfach mal deinen Klarnamen, du Held.

“Ich Versuche die ganze Zeit zu argumentieren wie sie es nicht schaffen als “Trottel” dazustehen.” – das will ich auch. Aber nicht durch Schuldzuweisung an andere, sondern durch eine Zusammenarbeit mit den Verleihern, die solche Fehler künftig unterbindet.

Aber gut zu wissen, dass es dir nicht um die Leser geht…

Tobias
Tobias
31. Mai, 2009 23:35

Was für eine sinnlose Diskussion and why feed the Troll ?

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 23:39

@Tobias: Naja, ein Troll ist Anonymous wohl nicht.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 23:41

@Dieter ich Zerleg mal deine Kernaussage in ihre Teilbereiche:

“Ich verstehe Dich so, dass die Journalisten den Verleih-Text nicht einfach übernehmen sollen, sondern sie sollen ihn prüfen”
Korrekt: Journalistisches 1 mal 1 Quellen müssen geprüft werden.

(was ja nicht möglich, da der Verleih in diesem Fall die einzige Quelle)
Dann ist das schlecht aber noch kein Beinbruch weil:
und mit einer Quellenangabe versehen (um die Verantwortlichkeit abzugeben,

Mit einer Quellenangabe versehen schützt sich der Autor vor falschen Meldungen durch “Upstream”

was aber nicht praktikabel ist, wie Acula schon ausführte)
So eine Angabe ist maximal 1 Wort bis 1 Zeile?

oder im Zweifel eine erfinden (um sich quasi reinzuwaschen).
Von erfinden hab ich nix gesagt.

Ums nochmal kurz zusammenzufassen: Ich bin der Meinung das Journalisten die ihnen zur Verfügung stehenden Quellen prüfen sollen. Ist dies nicht möglich soll er zumindest dies in seinen Artikel erwähnen bzw. eine Quellenangabe machen. Es ist das Recht des Lesers zu erfahren wer oder was die Quelle ist, ganz besonders wenn sie offensichtlich nicht verifizierbar ist. Desweiteren steht der Journalist so am Ende nicht dumm da, sollte sich die Quelle aus welchen Gründen auch immer als Falsch erweisen.

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 23:42

@ Dieter: Doch, Anonymous zeigt mittlerweile die meisten Kennzeichen eines Trolls.

@ Tobias: Es ist ein ruhiger Tag, da kann man sich den Spass schon mal erlauben. Wenn er zu sehr nervt, lösche ich das Gerumpel.

Anonymous
Anonymous
31. Mai, 2009 23:45

@Wortvogel

Auch bei Klarnamen nicht… Da erschein ich bei Google erst auf Seite 3. Allerdings ohne Bild 😀

Tobias
Tobias
31. Mai, 2009 23:46

ok, wenns euch spass bringt. ich habe mir gerade kreationistenvideos auf youtube angsehen, dass ist gleichermaßen sinnlos, ruft aber wahrscheinlich ähnliche emotionen hervor.

@ Dieter: wer seine Meinung immer wieder neu ausrichtet um diametral kontra zu sein ist für mich ein troll

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 23:53

@Anonymous: Was Du einfach nicht sehen oder verstehen willst, ist, dass die Veröffentlichung von Verleih-Texten nichts zu tun hat mit einer Art von ,,Wir-decken-einen-neuen-Watergate-Skandal-auf-Journalismus” zu tun hat. Was ist das für ein Blödsinn zu behaupten, journalistisches 1 x 1 bedeute, jede Quelle zu prüfen, wenn es um nichts weiter geht als die FAKTISCHEN Angaben über einen Film, die von NIEMANDEM anders als dem Verleih kommen können! Und als ,,Ausweg” die Nennung des Verleihs ist noch größerer Blödsinn: Wer um alles in der Welt muss sich davor schützen, dass der Verleih schlampt? Der Verleih soll nicht schlampen, er soll kein Interesse haben, zu schlampen, er soll Material liefern um Interesse zu wecken! Es geht um FAKTISCHE Information! Es geht nicht um Meinungen, Kritiken, ivestigativen Journalismus, Skandal-Aufdeckung oder so!

So, wie Du jedes Argument umschiffst, ohne wirklich darauf einzugehen, denke ich, dass Du einfach nur Recht behalten willst. Vielleicht stoße ich hier auch auf die Grenzen des (von mir) geschriebenen Wortes, und andere mögen da erfolgreicher sein. Aber da es mir nicht gelingt, bei Dir irgendwie durchzudringen, beende ich meine Beiträge zu Deinem Kommentaren jetzt.

Dieter
Dieter
31. Mai, 2009 23:54

,,wer seine Meinung immer wieder neu ausrichtet um diametral kontra zu sein ist für mich ein troll”

Ein gutes Argument!

Wortvogel
Wortvogel
31. Mai, 2009 23:55

@ Anonymous: googeln sollte man schon können.

@ Dieter: gut gesagt. Das war’s für mich heute auch. Fütterung des Trolls ist beendet.

Anonymous
Anonymous
1. Juni, 2009 00:07

@ Anonymous: googeln sollte man schon können.

Das hat nix mit Google zu tun. Es gibt nur 3 Seiten im Netz die mein Bild haben. Alle 3 werden nicht von Google erfasst…

Der Steffen
Der Steffen
1. Juni, 2009 09:31

“Diese Geringschätzung eines gesamten Berufsstandes, der bemüht ist, euch zu informieren, finde ich bedenklich bis ärgerlich.”
Danke!!!!

Der Steffen
Der Steffen
1. Juni, 2009 09:36

“Ja es ist besser eine falsche Quelle zu nennen als ein Verfahren zu bekommen. Mal ein Beispiel: Sage ich: “Angela Merkel ist doof” bekomme ich eine Anzeige wegen Beleidigung sage ich “XYZ findet Angela Merkel doof” gilt das plötzlich als schützenswerte Berichterstattung. Und nur in solchen Fällen kann ich es tolerieren das man xyz erfindet und nur wenn man auf andere Art nicht offen seine Meinung zum Ausdruck bringen darf/kann. Solche Manöver sind leider immer wieder notwendig.” So einen unfassbaren Mumpitz hab ich schon lange nicht mehr gelesen – Respekt!

GrnisiKleinPo
GrnisiKleinPo
1. Juni, 2009 09:48

Tja, dann haben wir jetzt den Salat. Der Leser kann seinem Berichterstatter aus der Filmwelt nicht mehr trauen. Der Berichterstatter wird seinem Verleih nicht mehr vorbehaltlos trauen können und er wird lernen müssen geklautes/kopiertes als Zitat zuverkaufen und nicht als eigenen Mist. Und ganz zum Schliß wird er noch die zwei kleinen, feinen Wörtchen “Ohne Gewähr” am Ende seiner Inhaltsangabe schreiben müssen. Somit ist zumiondest der Schock des Lesers etwas gemindert, wenn Inhaltsangabe vom tatsächlichen Inhalt abweicht. Ansonsten sollte Berichterstatter dem Verleiher ordentlich in die Eier treten angesichts der Lügen die sie verbreiten lassen und der eingezogenen Faulheit.
Jetzt wundert es mich eigentlich nicht mehr warum sich eine gane Menge Leute die Kohle fürs Kino sparen und die Katze ersteinmal anschauen bevor sie sie kaufen.

In diesem Sinne.

Tornhill
1. Juni, 2009 11:44

@Anonymus:
Zum Anschein, die Infos stammten auf erster Hand: da scheint mir eher dein Problem zu sein, dass du eine entsprechende Behauptung hinein interpretierst. Die Meldung “Christian Bale spielt John Connor” sagt nichts darüber aus, wie der Journalist zu McG oder Bale steht, sondern nur über die künftige Besetzung. Und wie SOLL er die Info, bevor der Film erschienen ist schon bekommen haben, wenn nicht vom Studio?
– Okay, durch Insiderquellen, aber das wäre nun gerade die ungewöhnliche Methode, die deshalb auch erwähnt würde. Oder würde sich irgendwer die Gelegenheit entgehen lassen ein “Wie mir Christian Bale gestern bei einem unserer wöchentlichen Pokerabende erzählte…” einfließen zu lassen? Wohl kaum!
Folglich lässt eine simple Tatsachenbehauptung auch nicht auf irgendwelche Besonderheiten schließen, wenn nichts gesagt wird, wird wohl alles normal sein.

Sag mir jemand, draußen sei es ganz schön windig, nehme ich doch auch an, er sei einfach draußen gewesen oder habe es aus dem Fenster gesehen und nicht, ihm sei ein mythischer Sturmgott erschienen. Hätte er trotzdem die Pflicht, darauf hinzuweisen?

Aber ich denke, wer Lügen (=Erfinden einer Quelle) für moralischer hält, als das nicht kommagenaue Einschränken der Eigenleistung, mit dem komme ich wohl eh auf keinen gemeinsamen Nenner.
Redefreiheit schön und gut, aber bei Verleumdung sollten ihre Grenzen liegen. Gerade jemand, der alle paar Postings betont, wie sehr es ihm missfällt, wenn man ihm die “Worte im Mund verdreht” sollte hier doch Verständnis dafür haben, dass auch andere Leute ein Interesse daran haben, dass über sie keine Unwahrheiten verbreitet werden.
Also – wieso beschneidest du den Wortvogel in seiner Redefreiheit, indem du ihn daran zu hindern versuchst, dir was unter zu schieben (was ich übrigens nicht so empfinde)?

Kommen wir also tatsächlich wieder zum Anfangsthema: Ein neuer “Terminator” ist angesagt, Fans (wie ich) wollen möglichst früh, möglichst viele Informationen…das Studio gibt einen Überblick über Besetzung und Handlung heraus…Journalisten tragen es weiter…WO ZUM GEIER STECKT DA DIE BEHAUPTUNG SPEZIELLEN INSIDERWISSENS?
Ich meine, warum soll man Zeit und Platz darauf verschwenden, anzumerken, das alles habe man NICHT durch besondere Beziehungen erlangt? Muss man dann nicht auch noch gleich erwähnen, dass der Name des Autors KEIN Pseudonym für McG oder einen hochkarätigen Studiomenschen ist?

Anonymous
Anonymous
1. Juni, 2009 18:07

“@Anonymus:
Zum Anschein, die Infos stammten auf erster Hand: da scheint mir eher dein Problem zu sein.”

Sie stammen ja nicht aus erster Hand, das wären Informationen von DIREKT Beteiligten(Regisseur, Darsteller, Kameraleute, Producer und was da sonst noch so rumkriecht). Aber die Marketingabteilung von Sony Deutschland, die ihre Infos höchstwahrscheinlich auch nur von der Marketingabteilung aus Sony USA bekommt, kann man selbst bei viel guten Willen nicht als direkt beteiligt sehen.

“, dass du eine entsprechende Behauptung hinein interpretierst. Die Meldung “Christian Bale spielt John Connor”.”
Ich interpretiere gar nix möchte aber als Leser die Information bekommt von wo die ursprüngliche Info kommt.

“Und wie SOLL er die Info, bevor der Film erschienen ist schon bekommen haben, wenn nicht vom Studio?”

Dann soll er das erwähnen nicht jeder Leser weiß das. Ich rede hier nicht von Geeks die wahrscheinlich mehr über den Film wissen als der Journalist sondern von ganz normalen 0815 Lesern. Das ganze hat dann noch Nebeneffekt das bei Falschinformationen der Journalist selbst nicht als der Trottel dasteht.

“- Okay, durch Insiderquellen[…]”
Auch die sollten natürlich erwähnt werden.

“Folglich lässt eine simple Tatsachenbehauptung auch nicht auf irgendwelche Besonderheiten schließen, wenn nichts gesagt wird, wird wohl alles normal sein.”
Aber Tatsachenbehauptungen haben eine Besonderheit. Sie erhalten ihre Aussagekraft nur durch entsprechende Belege. (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Tatsachenbehauptung)

“Sag mir jemand, draußen sei es ganz schön windig, nehme ich doch auch an, er sei einfach draußen gewesen oder habe es aus dem Fenster gesehen und nicht, ihm sei ein mythischer Sturmgott erschienen. Hätte er trotzdem die Pflicht, darauf hinzuweisen?”
Sagt mir jemand Christian Bale spielt John Connor, frage ich nach woher er das weiß.

“Redefreiheit schön und gut, aber bei Verleumdung sollten ihre Grenzen liegen. Gerade jemand, der alle paar Postings betont, wie sehr es ihm missfällt, wenn man ihm die “Worte im Mund verdreht” sollte hier doch Verständnis dafür haben, dass auch andere Leute ein Interesse daran haben, dass über sie keine Unwahrheiten verbreitet werden.”

Klassischer Fall von Verwechslung: Die Redefreiheit schließt nicht mit ein das die Inhalte diese Rede toleriert werden müssen. Nur weil ich jmd erlaube möchte zu sagen: “Ich will die Regierung gewaltsam umstürzen” heißt das noch lange nicht das ich den Inhalt dieser Rede toleriere oder gar unterstütze. Um zu den “Wort im Mund umdrehen” zu kommen. Andere können schreiben was sie wollen wenn ich denke das ihre Aussagen falsch sind oder mir nicht gefallen oder eine Aussage von mir entstellt dann erwähne ich das. Und zwar solange bis das Verhalten abgestellt wird ODER alle anderes Wissen das die ursprüngliche Aussage nicht stimmt. Das heißt aber nicht das ich möchte das Dinge von Anfang an verboten werden soll. Oder um nochmal das Zitat von oben zu bringen. Das beste Gegenmittel zu falscher oder hasserfüllter Rede ist immer noch die Gegenrede.

“Also – wieso beschneidest du den Wortvogel in seiner Redefreiheit, indem du ihn daran zu hindern versuchst, dir was unter zu schieben (was ich übrigens nicht so empfinde)?”
Tu ich doch gar nicht der Wortvogel kann schreiben was er möchte. Von mir aus auch das T4 nen Trickfilm mit Gastauftritten von Vicky, Pippi Langstrumpf und Heidi ist. Nur wäre es dabei wohl sehr in seinen Interesse eine Quelle zu nennen wen er nicht all seine Glaubwürdigkeit verlieren will.

“Kommen wir also tatsächlich wieder zum Anfangsthema: Ein neuer “Terminator” ist angesagt, Fans (wie ich) wollen möglichst früh, möglichst viele Informationen…das Studio gibt einen Überblick über Besetzung und Handlung heraus…Journalisten tragen es weiter…WO ZUM GEIER STECKT DA DIE BEHAUPTUNG SPEZIELLEN INSIDERWISSENS?”

Nirgends, hab ich auch nie behauptet.

“Ich meine, warum soll man Zeit und Platz darauf verschwenden, anzumerken, das alles habe man NICHT durch besondere Beziehungen erlangt?”

Wenn für dich eine Quellenangabe eine Zeit und Platzverschwendung ist dann bitte, ich halte sie für essentiell.

Muss man dann nicht auch noch gleich erwähnen, dass der Name des Autors KEIN Pseudonym für McG oder einen hochkarätigen Studiomenschen ist?

Was du in deinen Texten erwähnst oder nicht erwähnst ist absolut egal. Nur solltest du entsprechende Tatsachenbehauptungen belegen können.

Dieter
Dieter
1. Juni, 2009 21:23

@Anonymous:

,,Dann soll er das erwähnen nicht jeder Leser weiß das. Ich rede hier nicht von Geeks die wahrscheinlich mehr über den Film wissen als der Journalist sondern von ganz normalen 0815 Lesern.”

Steht im Widerspruch zu:

,, ,WO ZUM GEIER STECKT DA DIE BEHAUPTUNG SPEZIELLEN INSIDERWISSENS`

Nirgends, hab ich auch nie behauptet.”

Also lass es lieber, Tornhill; hat mit Anonymous keinen Sinn.

Anonymous
Anonymous
1. Juni, 2009 22:28

@Dieter
Erst lesen, dann denken und dann schreiben.
Die beiden ergänzen sich.

Meine Aussage handelt darum das der ganz normaler Leser eben nicht weiß wo die Informationen herkommen. Und desshalb eine Quellennennung notwendig ist.

Tornhill meint nun das eine Quellennennung nicht notwendig ist solange keine spezielles “insider Wissen” vorhanden ist.
Oder kurz gesagt Tornhill findet es cool wenn erwähnt wird das spezielles Insiderwissen verwendet wurde.
Ich finde es wichtig das IMMER erwähnt wird wo die Infos herkamen.

Dieter
Dieter
1. Juni, 2009 22:54

@Anonymous:

Verquaster Dumpfsinn, nichts weiter.

hab
hab
1. Juni, 2009 23:44

Ich verstehe das ganze hier nicht ganz…

Anonymus würde es doch einfach nicht schlecht finden wenn jeder Journalist einen Verweis auf seine Quelle machen würde.
Würde 2 Vorteile bringen:
1. Der Leser wüsste wo man vermutlich mehr Informationen bekommt.
2. Der Leser weiss wer die Informationen herausgab und kann daher abschätzen wie vertrauenswürdig diese Information sind.

Wortvogel
Wortvogel
1. Juni, 2009 23:51

@ hab: Das ist aber hier nicht Thema.

Außerdem ist es schlicht nicht üblich, und meist auch nicht möglich (bei verschiedenen Quellen und mangelndem Platz für Fußnoten). Als Beispiel: Bei TVpiccolino habe ich für die kleineren Filmvorstellungen fünf Fünftel-Zeilen. Wo sollen da die Quellenangaben hin? Und es gibt auch immer wieder Fälle, wo man die Quelle nicht angeben will, und das ist gutes Recht. Quellenpflicht existiert im wissenschaftlichen Bereich, und da gehört sie auch hin.

Aber auch darum geht es nicht: Anonymous findet es okay, Quellen zu erfinden, und gönnt Journalisten, dass sie mal auf die Schnauze fallen, nur weil die sich nicht so verhalten, wie sein idealisiertes Weltbild das vorsieht.

Und weil ich keine Lust mehr auf diesen Unfug habe, habe ich den Anonymous auf die Liste der unerwünschten Gäste gesetzt. Weil hier halt immer noch mein Hausrecht gilt.

milan8888
milan8888
2. Juni, 2009 00:06

Hier ein Beispiel wie ich mir abgetippte Pressemitteilungen wünsche:

http://tinyurl.com/r3wgwm

Baumi
Baumi
2. Juni, 2009 08:23

@milan8888:
Wenn man diese Pressemitteilung unkommentiert veröffentlichten würde, sähe das allerdings auch schon aus wie eine Besprechung, schließlich wird da nicht nru erzählt, dass ein Album erscheint, sondern auch, dass es ganz toll sein soll.

Wenn eine Produktionsfirma in ihre Pressemittilung reinschreibt, “XY spielt im neuen Film von Z und liefert eine Darstellung ab, für die er ein ganz heißer Oscar-Kandidat ist”, werden seriöse Journalisten das auch nicht ohne Quellenangabe zitieren.

Umgekehrt würde die reine Nachricht, dass eine Band ein neues Album rausbringt – ohne Ausschmückungen und Eigenlob – wohl meist ohne Quellenangabe auskommen.

Ich glaub’ ja, dass hinter Anonymous Getue durchaus eine interessante Fragestellung an Journalismus-Praktiker steckt: Bis zu welchem Punkt oder bei welchen Quellen ist es okay, auf Quellennennung zu verzichten?
Leider hat er sich durch Themenspringerei und den Absolutheitsanspruch, den er für seine Argumente einfordert, selber in die Troll-Ecke katapultiert, aber die zugrundeliegende Problematik ist zumindest für journalistische Laien wie mich durchaus interessant.

Aber zum Interesse gehört es eben auch, sich nicht als Besserwisser gegenüber erfahrenen Praktikern, wie eben dem Wortvogel, aufzuspielen, sondern auch mal zu hinterfragen, ob das, was in der Theorie so schön klingt, dem Praxistest standhält.

So, genug dazu.

Wortvogel
Wortvogel
2. Juni, 2009 11:12

@ Baumi: Schöner hätte ich es nicht sagen können. Gegen die Diskussion, ob jeder Artikel Quellen braucht, hätte ich nichts einzuwenden gehabt (auch wenn er hier fehl am Platze ist) – aber Anonymous hat ja einfach festgestellt, dass es gefälligst so sein soll, und daraus dann die Rechtfertigung gezogen, sich über andere Probleme von Journalisten lustig zu machen. Das ist keine Diskussion. Und “gefälschte Quellen” geht gar nicht.

@ Milan: Das von dir gebrachte Beispiel passt für den Print-Journalismus halt nicht. Eine Webseite kann Pressemeldungen in praktisch beliebiger Menge kopieren. In Zeitungen und Zeitschriften gibt es klare Platzvorgaben (“du hast 23 Zeilen à 45 Zeichen!”). Außerdem gibt es bei Zeitschriften auch einen klaren Fokus, was die Zielgruppe angeht. Schon deshalb lassen sich Pressetexte nicht 1:1 und gekennzeichnet übernehmen. Ein Journalist wählt gewöhnlich aus, welche Informationen für seine Leserschaft relevant sind, schreibt sie im passenden Stil zusammen, und lässt das ohne Quellenangabe drucken – es sei denn, die Quellenangabe selbst ist von Interesse (“Wie das Königshaus in einer eilig anberaumten Pressekonferenz bekanntgab…”).

Journalistische Arbeit ist eben nicht immer investigativ und hoch arbeitsaufwändig, sondern besteht (im Fall von Redakteuren der meisten Mix-Magazine) größtenteils aus der Sichtung, Bewertung, und Bearbeitung angebotenen Materials. Das wiederum ist eine Eigenleistung, die es durchaus erlaubt, den Namen des Redakteurs (der ja auch dafür geradesteht) zu nennen. Quellenangaben machen ein Fass auf, das im Wald & Wiesen-Journalismus einfach nicht zu handhaben ist: ab welchem Punkt ist eine Information nicht mehr “von der Quelle”? Wann muss ich eine Quelle schützen? Wann ist meine Eigenleistung mehr wert als die Quelle? Bei mehreren Quellen – wer hat Vorrang? Sowas von einer Redakteurin bei “Das goldene Blatt” zu verlangen, ist albern, und kann nur von jemandem kommen, der von der Branche nur theoretische Ahnung hat – oder provozieren will.

milan8888
milan8888
2. Juni, 2009 14:09

Anfangs gings doch soweit ich verstanden hab auch darum das die Zusammenfassung eben nahezu wortwörtlich abgeschrieben wurde und da könnt man ja dann wie in meinem Beispiel…

Das viele Texte zusammengedichtet sind weil der Autor nicht aus eigener Erfahrung schreibt ist mir als Teenie nicht klar gewesen und ich kam mir dann verarscht vor wenn ich dann nach dem Filmbesuch wußte das die Hälfte des Textes nicht mit dem gerade gesehenem übereinstimmte.
In meiner Ausbildung schrieb ich dann auch Promotexte für Restaurants aus Städten die ich auf ner Landkarte wahrscheinlich nicht gefunden hätte nur anhand von Speisekarten 😉
Vielen Lesern wird das aber nicht klar sein und die will man doch eigentlich auch nicht unbedingt verärgern?

GrnisiKleinPo
GrnisiKleinPo
2. Juni, 2009 15:07

Hmmmm

Alles so komisch hier. Also da verbreitet eine Filmverleihtochter in Europa Dünnsinn und die große Mama zeigt dem blöden Töchterchen wie der Hase läuft.

Meine Frage geht jetzt mal in beide Richtungen.

1) In wie weit vertraut der Autor einer “original” Quelle.

2) Wie lange kann sich eine Quelle solche Ausfälle erlauben?

Ic h kann verstehen wenn ein Autor aus den verschiedensten Gründen einer Quelle rückhaltlos traut. Ich kann nicht verstehen, warum auch zeitliche Gründe dazu zählen sollten. Meine Oma sagte immer gut Ding will Weile haben.

zu 2) Ich persönlich würde mir anschauen wie eine solcher Ausfall von einer Quelle behandelt wird. Geht man mit einem Schulterzucken zum Alltagsgeschäft über, dann würde ich mir schon Gedanken machen wollen über diese Quelle und Notfalls Informationen aus dieser Quelle zweimal überdenken. Das mag sicherlich sehr blauäugig sein, aber ich bin ja auch kein Autor. Würde eine solche Quelle bares Geld für mich sein, wäre die Quelle nach dem zweiten Mal tot und ich würde es jedem ungefrat unter die Nase reiben.

In der heutigen Zeit, in der Informationen ein Verfallsdatum im Sekundenbereich haben, ist eine Quellenprüfung nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich und um so mehr sollten sich Quellen und Quellennutzer ihrer Verantwortung bewußt sein.

In diesem Sinne.

Wortvogel
Wortvogel
2. Juni, 2009 15:08

@ Milan: Vorsicht, du wirfst wieder was durcheinander – FEHLER sind nicht zu entschuldigen, egal von welcher Seite. Auch wenn der Autor nur aus zweiter oder dritter Hand berichtet.

Mir geht es darum, dass man einfach mal als normal hinnehmen muss, dass 80 Prozent der redaktionellen Texte in Zeitschriften nicht aus Eigenrecherche, sondern aus der Übernahme externer Quellen bestehen. Wenn das ordentlich gemacht wird (und es keine unangemessene Werbung darstellt), ist dagegen auch nichts einzuwenden.

Gewöhnlich kann man davon ausgehen, dass Pressetexte faktisch in Ordnung sind – weil sie eben von der Quelle kommen. Wenn dieses ungeschriebene Gesetz gebrochen wird (wie hier), ist das extrem ärgerlich.

Übrigens haben die meisten Redaktionen des T4-Text nur zeilenweise übernommen (da, wo es um die Inhaltsangabe zum Film ging), und ansonsten in einen weiterführenden Artikel eingebettet.

GrnisiKleinPo
GrnisiKleinPo
2. Juni, 2009 15:48

Wortvogel schrieb “… Journalistische Arbeit ist eben nicht immer investigativ und hoch arbeitsaufwändig, sondern besteht (im Fall von Redakteuren der meisten Mix-Magazine) größtenteils aus der Sichtung, Bewertung, und Bearbeitung angebotenen Materials. Das wiederum ist eine Eigenleistung, die es durchaus erlaubt, den Namen des Redakteurs (der ja auch dafür geradesteht) zu nennen. Quellenangaben machen ein Fass auf, das im Wald & Wiesen-Journalismus einfach nicht zu handhaben ist: ab welchem Punkt ist eine Information nicht mehr “von der Quelle”? Wann muss ich eine Quelle schützen? Wann ist meine Eigenleistung mehr wert als die Quelle? Bei mehreren Quellen – wer hat Vorrang? Sowas von einer Redakteurin bei “Das goldene Blatt” zu verlangen, ist albern, und kann nur von jemandem kommen, der von der Branche nur theoretische Ahnung hat – oder provozieren will.”

Nun ja, wenn ein Redakteur einfach nur eine Information weiterreicht, deren Quelle eine offizielle Mittelung/Pressemitteilung ist, dann ist es schon angebracht auf die Herkunft hinzuweisen. Immerhin ist diese Information nicht vom Himmel gefallen. „Gute“ Printmedien haben damit ja auch kein Problem, DPA, Reuters oder eine andere Nachrichtenagentur/Organisation als Quelle zu nennen.

Scheißhausparolen oder Insiderinfos mit Quellenangaben zu versehen, insbesondere letztere, liegt immer in der Verantwortung des Einzelnen.

Das Thema ist recht schwierig und hat auf sicher den einen oder anderen Fallstrick zu bieten. Es sollte aber schon aus Eigenschutz im Interesse des Journalisten liegen, gewisse Quellen auch zu nennen. Tut er es nicht fällt eine Solche Falschmeldung, wie hier diskutiert, immer auf einen selbst zurück und zwar ohne Puffer.

In diesem Sinne.

GrnisiKleinPo
GrnisiKleinPo
2. Juni, 2009 15:53

@Wortvogel: Jo, extrem Ärgerlich halt. Man wird zum Looser und Noob gestempelt und als Volltrottel gestempelt und mit der geschwollen Brust der Entrüstung fragt der Pantoffelheld anklagend warum der das nicht besser kann, wenn er selbst es doch so einfach gemacht hat. Das ist nicht nur ärgerlich das ist schwer den Ruf eines ganzen Berufstandes schädigend.

Ich bin ein solcher Pantoffelheld und ich erwarte, dass der/die Verantwortlich öffentlich geteer und gefedert wird und nicht unter 4 Tellern Kohlsuppe bestraft wird. Kurz um ich will Blut sehen und davon reichlich.

GrnisiKleinPo
GrnisiKleinPo
2. Juni, 2009 16:16

Könnt mir einer bitte erklären, was diametral kontra ist und was das dann mit Trollen zu tun hat? TIA

Peroy
Peroy
2. Juni, 2009 16:24

“Könnt mir einer bitte erklären, was diametral kontra ist und was das dann mit Trollen zu tun hat? TIA”

Diametral kontra verhält zu proportional pro nur peripher wie eine Waschmaschine zu einem Kleiderständer…

Tornhill
2. Juni, 2009 18:46

“Sie stammen ja nicht aus erster Hand”
Das wollte ich mit dem Wort “Anschein” andeuten.

“Aber Tatsachenbehauptungen haben eine Besonderheit. Sie erhalten ihre Aussagekraft nur durch entsprechende Belege.”
Belege machen sie nicht wahrer oder unwahrer – und sonst können wir uns fragen, wie wiederum das Studio belegen kann, dass ihre Behauptung stimmt: Soll sie jedem Journalisten das Drehbuch zukommen lassen? Vorher könnte man ihm ja auch nicht trauen.

“Sagt mir jemand Christian Bale spielt John Connor, frage ich nach woher er das weiß.”
Ist er Filmjournalist, habe ich eine ungefähre Ahnung, woher es sein könnte – immer darauf verlassend, dass er besondere, heisse, exklusive Quellen wohl nennen würde, um sich dann (erfolgreich) an meinem Staunen zu weiden.

“Klassischer Fall von Verwechslung: Die Redefreiheit schließt nicht mit ein das die Inhalte diese Rede toleriert werden müssen.”
Na gut, ich ging von dem allgemeinen “Was du nicht willst, was man dir tu…”-Grundsatz aus, nach dem dir Unterschiebungen unlieb sein und folglich unterlassen werden sollten, so dass ich nicht darauf kam, du würdest dich für ein Recht auf Verleumdung stark machen. Und was die Wunderwaffe Gegenrede angeht: Wie oft sind die Protokolle der Weisen von Zion als Fälschung entlarvt worden, wie oft muss Richard Gere darauf beharren, sich keine Tiere in den Anus zu stecken und wie hartnäckig wird noch immer an beides geglaubt?

“Wenn für dich eine Quellenangabe eine Zeit und Platzverschwendung ist dann bitte, ich halte sie für essentiell”
Na gut, dann bist du wohl eher Form-, ich eher Inhaltsmensch. Oft genug sind Quellenangaben tatsächlich elementar wichtig, bei einer Lage, wo es relativ klar sein dürfte, wohl eher nicht.
Aber besser etwas ohne jede Angabe sagen, als es mit einer falschen Angabe (=Lüge) zu belegen, da bewusste Unwahrheiten der Kommunikation (die zu schützen und zu fördern doch das Ziel dieser ganzen Geschichte sein soll) noch wesentlich abträglicher sind, als Irrtümer.

(Ich weiß, Anonymus kann nicht mehr antworten, aber ich wollte mir doch meine Entgegnungen nicht verkneifen.)

Elton aus der Zuckertüte
Elton aus der Zuckertüte
7. Juni, 2009 21:56

Für mich ist jemand, der nicht angibt, woher seine Informationen stammen, kein Journalist. Wenn die Quelle eine Pressemeldung ist, warum sagt man das nicht einfach? Dann steht der Journalist auch nicht dumm da, wenn die Informationen sich später als falsch erweisen. Dass es nicht üblich ist, ist doch kein Argument, das in Zukunft nicht zu ändern. Genauso wenig, dass es dem Leser doch klar sein müsse, woher die Informationen stammen. Warum soll sich der Leser denn darüber Gedanken machen und Spekulationen anstellen, wenn es der Journalist ganz einfach in einem Halbsatz sagen kann?