18
Jan 2009

From the director of “Die Hard 2” – Wrestler-Action, 80’s style!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Bisher waren die Filme der Wrestling-Firma WWE eher unterwältigend – “The Marine”, “The Condemned”, und “See no evil” konnten mich nicht überzeugen, dass aus dem Stall der Glamour-Catcher der nächste Stallone (oder wenigstens der nächste Seagal) kommen würde.

Aber das hier? Da schaut doch gar nicht schlecht aus:

http://de.youtube.com/watch?v=Cev6xGJZKRs

John Cena, Charisma-Vakuum aus “The Marine” und Steroid-Variante von Mark Wahlberg, wirkt hier deutlich entspannter. Die Story kommt geradewegs aus den 80ern, und wenn man dem Trailer glauben schenken darf, ist das auch alles erfrischend handgemacht inszeniert. Ich war schon immer der Meinung, dass die CGI der Tod des Actionfilms ist, weil sie dem Zuschauer jedes Gefühl für die physische Gefährdung der Protagonisten nimmt.

Ich kann mich auch gut mit der Tatsache anfreunden, dass Renny Harlin nicht mehr versucht, mit vergurkten Groß-Projekten (“Mindhunters”, “Driven”) an seine Studio-Karriere (“Die Hard 2”, “Cliffhanger”) anzuknüpfen, sondern sich auf das konzentriert, was er wirklich gut kann: saftige sinnlose Action.

Widersprechen muss  ich nur der immer wieder geäußerten Behauptung, WWE würde das neue Cannon werden. Cannon war für Humor bekannt, und den ständigen Versuch, in die A-Klasse aufzusteigen. Cannon deckte wirklich jedes Genre und jede Zielgruppe ab. WWE ist deutlich fokussierter. Deren Produkte erinnern mich an PM Entertainment (allerdings mit deutlich mehr Geld) – vor allem aber an Shapiro Glickenhaus Entertainment, die Produktionsfirma hinter  solchen Krachern wie “Blue Jean Cop”, “Der Protector”, “Exterminator”, und “McBain”:

http://de.youtube.com/watch?v=VnsXUA0_424

Falls sich übrigens jemand fragt, warum SGE damals recht überraschend aufgehört hat, Filme zu produzieren – James Glickenhaus hat einfach die Branche gewechselt. Vor zwei Jahren sah ich ihn zufällig in einem Clip der “Daily Show” über Finanzspekulanten:

glickenhaus



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Tinitus
18. Januar, 2009 14:34

Alle doof? Also ich fand The Rock auch im Film immer mindestens gut.

Wortvogel
Wortvogel
18. Januar, 2009 14:36

@ Tinitus: richtig lesen, bitte – ich spreche spezifisch von den (bisher) drei Eigenproduktionen von WWE. The Rock hat erstaunliches Charisma, viel Potential, ist aber sehr abhängig von dem Material, mit dem er arbeitet – in “Scorpion King” fand ich ihn entsetzlich, aber in “Welcome to the Jungle” war er eine Granate.

Tinitus
18. Januar, 2009 15:14

Ahso. Hatte ich wirklich falsch verstanden. Sorry.

Dr. Acula
18. Januar, 2009 15:40

Das Problem bei den WWE-Filmen ist, dass ich sehr befürchte, die verzetteln sich. Wenn Cena Filme macht, ist das ja okay, Randy Orton würde auch passen, aber wenn ich sehe, dass Ted DiBiase jr. (der selbst als Wrestler noch nichts großartiges geleistet hat) “The Marine 2” macht und Mr. Kennedy “Behind Enemy Lines 3” (immerhin interessant, dass WWE Films sich hier die Rechte für ein viertelwegs bekanntes “Franchise” gesichert hat) und das wirklich nur noch unterstes DTV-Fodder ist… dann graut mir ein wenig vor dem Jack-Swagger-, dem Rey-Misterio-, dem Hacksaw-Jim-Duggan-Film (was funktionieren könnte, wäre mal eine knorke Filmadaption der Undertaker-/Kane-Backstory).

Wortvogel
Wortvogel
18. Januar, 2009 15:42

Ich denke auch, dass die WWE bei der Auswahl der Hauptdarsteller nicht vorsichtig genug ist – Cena geht noch, Austin sowieso, aber diBiase jr.??? Allerdings muss man dazu sagen, dass diese Filme dann für den direct to DVD-Markt gedacht sind – Cena und Austin hingegen sind für den Kino-Markt die erste Garde.

Ab wann muss man eigentlich “direct to Bluray” oder “direct to Download” sagen?

Dr. Acula
18. Januar, 2009 16:27

Wobei man aber auch ehrlich sagen muss, dass sowohl “Marine” als auch “Condemned” kinomäßig Flops waren also ich speziell bei Cena zweifle, dass er genug crossover-Potential wie The Rock hat, um als Actionfilmstar ernstgenommen zu werden (und das neue Austin-Vehikel ist, wenn ich das richtig verstanden habe, ja kein WWE-Film).

Andererseits wäre ich für Ron Simmons “DAMN – The Movie” 🙂 (aber den haben sie ja grad gefeuert…)

ZZTop
ZZTop
18. Januar, 2009 17:46

Die Dame im Film kommt mir irgendwie bekannt vor – war das nicht die Perle von “The Rock” in “Walking Tall” ?

Wortvogel
Wortvogel
18. Januar, 2009 18:00

@ ZZ Top: So ischt es.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
18. Januar, 2009 18:35

“Behind Enemy Lines: Colombia” war eine absolute Abomination, grausam von der ersten bis zur letzten Minute. Kennedy ist ein komplettes schauspielerisches Vakuum, und ich hoffe ganz stark, daß VinnieMac in einem seiner täglichen Roid Rage-Anfälle nicht auch noch auf die Idee kommt, aus Batista einen “Schauspieler” zu machen.

Vince sollte endlich zu der Einsicht kommen, daß er nur etwas von Wrestling versteht, und sonst nichts. Er mag das zwar wieder und wieder bestreiten (deshalb erfand er ja auch das Wort “Superstars” für seine Angestellten, da er ja kein “Wrasslin’ ” machen würde), aber wenn man sich seinen Trackrecord ausserhalb der WW(F)E anschaut, wird das auch dem letzten Laien bewusst:

World Bodybuilding Federation – Flop. WWF Records – Flop. WWF New York (Burgerbrater á la Planet Hollywood) – Flop. XFL – Flop. Late Night Talkshow – Flop.

Proesterchen
Proesterchen
18. Januar, 2009 18:50

Der Trailer schaut wirklich solide gemacht aus, und ich könnte mir den Stoff durchaus auch mit einem vernünftigen Hauptdarsteller aus der zweiten oder dritten Liga vorstellen, aber John Cena sticht dann für mich doch optisch ein wenig zu stark aus der Rolle heraus. Zu groß, zu aufgepumpt, zu klotzig. Wie ein Playmobilmännchen in der Lego-City.

Wie soll die Hauptfigur denn unter solche Vorzeichen im Laufe des Films aus der Liebe zu seiner Frau an seinen Aufgaben wachsen? Fängt er plötzlich an, Scrabble-Begriffe für 20 und mehr Punkte zu legen?

Wie umschifft man so eine erzählerische Klippe?

Wortvogel
Wortvogel
18. Januar, 2009 18:53

@ Proesterchen: zugegeben – mit Cena sieht es fast aus wie der Trailer für eine GTA-Verfilmung, aber solche Streifen verlangen ja nicht viel vom Darsteller. Schlechter als Dudikoff ist Cena auch nicht. Und was den Inhalt angeht – abwarten. Ich kenne den Film ja auch nicht.

Dr. Acula
18. Januar, 2009 19:17

@Filmi

Dass du mir jetzt “Behind Enemy Lines” richtig schmackhaft gemacht hast, ist dir ja wohl klar (ja, ich bin genauso blöd wie die “Virus Undead hört sich ja lustig-doof an”-Kommentierer :-)). Batista – nöööö, das darf wirklich nicht sein (Triple H wollte doch auch irgendwo hauptrollen, hab ich das verpasst?).

Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr wünsche ich mir einen amtlichen Undertaker/Kane-Film als richtig mystische Horrorfantasy… wäre was für del Toro…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
18. Januar, 2009 21:37

VinnieMac hat Schwiegersohns Wunsch erfüllt, und deshalb darf Trips jetzt in “Jornada del muerto” die Hauptrolle spielen… von John Milius ! Naja, wenn das Projekt denn mal irgendwann in Produktion gehen sollte, was ich ganz ehrlich nicht hoffe. Ich Milius, aber in Verbindung mit Triple H schreit das schon im Voraus nach einem absoluten Suckfest. Der stiess schon in Blade:Trinity an seine schauspielerischen Grenzen, obwohl er da mehr oder weniger sich selbst “verkörpern” durfte. Stimmlich ist der ebenso “filigran” wie der Ultimate Warrior, da könnten McElroy und Milius ihm noch so tolle Dialoge schreiben, im Endeffekt würde sich das so anhören:

“I AAAAAMuh, JONAH HAAAAHWKuh. DROP YOUR WEAPONsuh, or I will SHOOOT YOU-UH!”

OnkelFilmi
OnkelFilmi
18. Januar, 2009 21:39

Ich kaufe ein “mag” und schiebe es zwischen “Ich” und “Milius”…

Dr. Acula
18. Januar, 2009 23:01

@Filmi

I would rent it. Und danach eine WWE-Film-Retrospektive auf badmovies stellen 🙂

Herr Walter
20. Januar, 2009 21:16

Eigentlich möchte man dem Mann zurufen: “We’ve Cena nuff!” … (Der kommt schwer durchs Knie.), aber wenn sie schon auf old fashioned action machen, dann muss man sich das ja zumindest ansehen. Nicht drüber nachdenken, nur ansehen.