29
Nov 2008

Bollshit: “Seed” & “1968 Tunnel Rats”

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Aus dem Urban Dictionary, frei übersetzt:

bollshit, der
zusammengesetztes Hauptwort, bestehend aus “Boll” (schlechtester Autor/Produzent/Regisseur aller Zeiten – siehe “Alone in the Dark”), und “Bullshit”

Definition:

(1) Beschreibt jedes Produkt aus dem Hause Boll
(2) Beschreibt einen Film, der qualitativ mit einem Boll-Produkt vergleichbar ist

Anwendung:

(1) “Mann, hast du gehört, wer ‘Dungeon Siege’ verfilmen soll?”
“Ja, aber da kommt doch nur wieder der übliche Bollshit bei raus.”
(2) “Wie fandest du die Szene in ‘Battlefield Earth’, in der Travo…”
“Hör mir auf mit diesem Bollshit!”

uwebollEs ist mal wieder an der Zeit, meine und eure Geduld zu strapazieren. Irgendwie ist mir die Aufgabe zugefallen, die allen Gesetzen der Physik widersprechende Karriere Uwe Bolls zu begleiten – es geht immer nur bergab, und er kommt doch nie unten an.

Bloodrayne 2 hatten wir, Postal hatten wir, FarCry hatten wir, und über die News habe ich hier, hier, und hier berichtet.

Es hat sich ja mittlerweile einiges geändert – nach dem brutalen Flop von “In the name of the king” kann Boll sich abschminken, mit mittelgroßen Budgets auf einen Kinostart in den USA zu schielen. Ab jetzt findet man seine Filme, wo sie hingehören – im DVD-Regal. An seiner Produktivität hat das nichts geändert, die nächsten fünf Regiearbeiten sind schon angekündigt (“Stoic” ist bereits abgedreht). Um das Pensum mit minimaler Vorbereitung und mit wenigen Drehtagen zu schaffen, hat er sich ein neues Produktionsmodell erdacht: Die Schauspieler rekrutieren sich fast ausschließlich aus lokalem Nachwuchs und Bolls Stammbesetzung (Paré, Moeller, Sanderson, Coppola, Ward). Ekeleffekte liefert grundsätzlich Trashfilmer Ittenbach (so lange wie Boll dabei, aber immer noch drei Stufen drunter angesiedelt), die Kamera macht Mathias Neumann, und die Soundtracks steuert Jessica de Rooij bei. Drehbücher sind nur noch grobe Leitfäden, die Dialoge werden von den Darstellern teilweise am Set improvisiert. Man kann das Dreharbeiten nennen, aber auch Impro-Theater.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder ist die Idee genial – und es verwundert, dass Hollywood auf den Trick selber nicht gekommen ist. Oder die Idee ist scheiße – und passt damit perfekt zu Uwe Boll. Dreimal dürft ihr raten…

seedSeed (2007)

Darsteller: Michael Paré, William Sanderson, Ralph Moeller, Jodelle Ferland

Fangen wir ganz locker mit “Seed” an, einem düsteren Horrorfilm, den Boll angeblich “back to back” mit der schrägen, aber letztlich kraftlosen Satire “Postal” gedreht hat. Nach eigener Aussage ging es Boll darum, “man’s inhumanity to man” zu illustrieren, und im Vorbeigehen noch eine neue Horror-Ikone à la Freddy und Jason zu schaffen. Ach ja: auf wahren Begebenheiten soll der Film basieren, aber das behaupte ich von “Lost City Raiders” dann künftig auch…

Worum geht’s? Das Prinzip des rudimentären storytelling sorgt bei diesen Filmen für erfreulich knappe Inhaltsangaben: Serienkiller Max Seed ist endlich geschnappt worden, überlebt aber den elektrischen Stuhl. Man verbuddelt eilig die “Leiche”, und ist rechtschaffen verwundert, als der klobige Werkzeugschwinger aufersteht, um alle zu meucheln, die an seiner mißlungenen Exekution beteiligt waren.

In der Tat: mehr hat “Seed” nicht zu bieten. Es gibt keine dramaturgische Entwicklung, keine Charaktere, oder irgendwelche Zusammenhänge, die sich dem Zuschauer erst im Laufe des Films erschließen. Max Seed bringt Leute um. So einfach kann Filmemachen sein. So “basic” die Erzählstruktur, so dämlich die Details, denn um Logik schert sich der gute Uwe ja schon lange nicht mehr: Max Seed darf sogar in der Zelle noch seine Killermaske tragen (wir bekommen nie sein Gesicht zu sehen), und wenn man mal die Entfernungen zwischen den Handlungsorten addiert, ist dieser Serienkiller verdächtig gut zu Fuß (und muss auch noch einen Navi haben).

Bleierne 90 Minuten schaut man also zu, wie ein Killer, der uns nicht schert, Leute abmurkst, die wir nicht kennen. Unsere emotionale Verbindung bleibt konstant bei “null”. Das ist besonders bei der Szene ärgerlich, die Boll offensichtlich für das Prachtstück des Films hält: Max Seed schlägt minutenlang mit dem Hammer auf eine gefesselte Frau ein, bis von ihrem Schädel fast nichts mehr übrig ist – eine einzige Einstellung, und technisch clever gebaut. Leider kommt hier auch keine Spannung auf, denn in seiner großen Weisheit hat Boll ein Opfer gewählt, das wir nicht kennen, und er erspart uns auch jegliche Großaufnahme. Will sagen: Da stirbt im Bildhintergrund jemand, dessen Schicksal uns komplett unbekannt ist. Dabei wäre die Lösung so einfach gewesen: Die Frau hätte nur die Gattin des Polizisten (Paré) sein müssen, die wir vorher ein oder zwei mal gesehen haben. Dann hätten wir auch verstanden, warum Seed sich gerade dieses Opfer aussucht. Aber solche dramaturgischen Feinheiten darf man von Boll nicht erwarten – auch wenn man sie in “Screenwriting for Dummies” nachlesen kann. Erstes Kapitel.

seed1

Ansonsten rangiert “Seed” auf blamablem technischen Niveau: Um die Kosten zu drücken, hat Boll sich jede Ausleuchtung der Drehorte verkniffen. Man sieht fast nur einen kleinen Fleck im Scheinwerferlicht, der Rest der Umgebung ist pechschwarz. Das mag zwar Geld für Ausstattung und Bauten sparen, läßt den Film aber auch klaustrophobisch und amateurhaft wirken, als hätte man im Hinterzimmer des Regionaltheaters Herne gedreht. Selbst der sonst zuverlässige Boll-Kameraknecht Mathias Neumann kann hier nichts retten.

Abgesehen von Michael Paré, der einfach durch seine Präsenz ein Mindestniveau mitbringt, blamieren sich alle Darsteller. Aber man kann es ihnen nicht vorwerfen: ohne durchdachtes Drehbuch hat ein Schauspieler nichts, an dem er seine Performance aufhängen kann. Wie soll ein Ralph Moeller Emotionen und Nuancen transportieren, wenn man sie ihm nicht vorgibt?

Ach ja, die Opening Credits, bevor ich es vergesse: Ich kann jedem, der ein Mindestmaß an gesundem menschlichen Empfinden mitbringt, dringlich empfehlen, die ersten vier Minuten vorzuspulen. Hier werden authentische Aufnahmen ekelerregender Tierquälereien und Tötungen gezeigt. Uwe Boll will uns damit sicher etwas Profundes sagen – ich tippe auf: er hat endgültig den Verstand verloren.

Um langsam zum Ende zu kommen: “Seed” ist kruder Exploitation-Trash, der widerlich auf die niedersten Triebe des Zuschauers zielt, aber nicht das Talent mitbringt, diese auch zu befriedigen. Inhaltlich leer, technisch inakzeptabel, und erstaunlich banal.

tunnelrats1968 Tunnel Rats (2008)

Darsteller: Michael Paré, Wilson Bethel, Adrian Collins, Jane Le u.a.

“Tunnel Rats” ist wieder einer der Filme, die genau in Bolls neues Beuteschema passen: er liest irgendwo etwas, das nach einer Grundidee für einen Film klingt – und macht sich gar nicht erst die Mühe, den Stoff zu entwickeln. Gedreht wird, was sich anbietet. Im Schneideraum wird schon ein Meisterwerk draus werden.

Im Fall von “Tunnel Rats” hat Boll nach eigener Aussage die Tatsache fasziniert, dass die Vietcong teilweise kilometerlange Tunnelsysteme gebuddelt hatten, um die Linien der amerikanischen Soldaten zu umgehen. In der Tat – eine coole Idee für einen Film. Leider hatte Boll schon am ersten Drehtag keine Ahnung mehr, WAS daran interessant ist. Und darum entwickelt sich die Story so komplex und folgerichtig wie “Seed”: Ein paar US-Soldaten sollen die Tunnelsysteme des Vietcong “säubern”. Einer nach dem anderen wird brutal dahingemeuchelt. Am Ende sind alle tot. Krieg ist schlimm.

Konnte Boll im Horror-Genre schon Carpenter, Raimi und Craven nicht den Spucknapf reichen, so brauchen auch die Kriegsfilm-Giganten Coppola, Kubrick, und Stone keine Konkurrenz der Boll AG fürchten. “Tunnel Rats” ist genau so dämlich, wie die Inhaltsangabe klingt, und weil er nicht einmal ein Genre mit eingebauter Fan-Basis bedient, dürfte sich der Erfolg schwer in Grenzen halten.

tunnelrats2

Das wenige, was der Film an Spektakel mitbringt, verfeuert er in den jeweils ersten und letzten zwei Minuten, und einiges davon ist sogar billig eingekaufte Stock Footage (Helikopter, Explosionen). Das Platoon besteht aus zehn bis zwanzig Soldaten, die zwar alle am Anfang ihre Lebensgeschichte erzählen, aber trotzdem so austauschbar bleiben wie Backgammon-Spielsteine. Wieder einmal sticht nur Michael Paré heraus, der erneut (wie schon in “Bloodrayne 2”) so aussieht, als hätte er eine Rolle übernommen, die Tom Berenger kurzfristig abgelehnt hat.

Die zweite Hälfte des Films spielt fast komplett in den titelgebenden Tunneln, und verliert sich endgültig in einem Sammelsurium an Einzelszenen und Dialogen, die nicht einmal den Versuch machen, eine kohärente Geschichte zu ergeben. Man könnte am DVD-Player den Zufallsmodus einschalten, und die Kapitel in willkürlicher Reihenfolge abspielen – es würde keinen Unterschied machen. Hier stirbt einer, da stirbt einer, irgendwo explodiert was. Waschen, spülen, fönen.

Es rächt sich außerdem, dass Boll hier fast ausschließlich mit Nachwuchs arbeitet, dem die Fähigkeit zur Dialog-Improvisation nicht in die Wiege gelegt wurde. Die Jungs spielen ein Platoon mit Tourette-Syndrom – jedes zweite Wort ist “fuck!” (ja, mit Ausrufezeichen). Das allein ist natürlich keine Entschuldigung für mangelnde sprachliche Varianz:

Ein, zwei prima Gore-Szenen von Olaf Ittenbach reißen auch nichts mehr raus, und der potentiell interessante Stoff ist wieder mal paralysierende Boll-Melasse, die den Zuschauer langsam, aber sicher in einen katatonischen Zustand versetzt. So spannend wie das Testbild, inszeniert mit der Verve eines Koma-Patienten.

Trotzdem ist “Tunnel Rats” immer noch besser als “Seed”. Zuerst einmal erspart der Film uns echten Tiersnuff, und geht bei der Gewaltdarstellung nicht über das erträgliche Maß hinaus. Überraschenderweise hat er tatsächlich EINE gute Szene zu bieten (ein Soldat taucht aus einem gefluteten Tunnel direkt in einem Vietcong-Nest auf). Und letztlich kommen Mathias Neumanns Talente deutlich zum tragen – in den Dschungel-Szenen sieht “Tunnel Rats” besser aus, als das Budget und die Inkompetenz Bolls es zulassen dürften. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass Uwe seine Karriere zu 80 Prozent seinem Kameramann verdankt, der selbst den dümmsten Rotz noch nach Film aussehen lassen kann. Hut ab dafür.

Aber auch die wenigen Pluspunkte ändern am Gesamturteil nichts: “Tunnel Rats” ist als Message-Film verpackter Exploitation-Müll, der ohne konkretes Drehbuch nirgendwo eine Narrative entwickelt, der man als Zuschauer folgen möchte. Da krame ich doch lieber nochmal “Platoon Leader” oder “Commander Rainbow” raus.

FAZIT: Niedrige Budgets tun Boll nicht gut, das ist sehr deutlich zu merken – er hat keine Tricks mehr in der Tasche, um sein mangelndes inszenatorisches Geschick zu verschleiern. Weder nette  Effekte, noch bekannte Schauspieler, oder aufwändige Bauten gaukeln noch eine gewisse Größe vor – “Seed” und “1968 Tunnel Rats” sind die sprichwörtlichen Kaiser ohne Kleider. Sie sind der filmische nackte Mann, dem man nicht mehr in die Tasche greifen kann. Die Subprime-Hypothek, die nicht mehr durch Kapital gedeckt ist. Das sowieso halbleere Glas, das endgültig ausgetrunken wurde.

Stattdessen setzt Boll nun voll auf Botschaft, auf die geheuchelte Empörung über jene Missstände, die er dann 90 Minuten genüsslich auszuschlachten gedenkt. Verlogener geht’s nicht, obwohl ich vermute, dass Boll sich der eigenen Hybris nicht bewusst ist. Mögen die Budgets und die Drehorte auch kleiner geworden sein – er ist vom Glauben beseelt, im vorgegebenen Rahmen gute Arbeit zu leisten. Die Diskrepanz zwischen Bolls Selbstverständnis und seiner Außenwirkung wäre eine eigene Doktorarbeit wert.

Das Boll-Experiment, Filme teilweise zu improvisieren, ist vollends in die Hose gegangen.

Und damit genug für heute. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich mich mit dem Thema beschäftige. “Stoic” verspricht, demnächst noch mal einen draufzusetzen – ein improvisierter Knast-Film, der fast ausschließlich nur in einer Zelle spielt. Keine Sorge: Ich schaue ihn mir an. Damit ihr es nicht müsst.



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OnkelFilmi
29. November, 2008 21:18

“Seed” war Quark, “Tunnel Rats 1969” war jedoch ganz brauchbare Unterhaltung… zumindestens wenn man 80er Jahre Italo-Grützwurst á la “The Hard Way” mag.

Aber Boll ist bei weitem nicht der “Meister” der “Improvisations-Exploitation”, diese Ehre gebührt einzig und allein Ulli Lommel. Neben Lommel nimmt sich Boll aus wie Orson Welles neben Al Adamson! Wer einmal “BTK Killer”, “Green River Killer”, “Zodiac Killer”, “Killer Pickton”, “Black Dahlia” (da hat der glaub ich das Killer vergessen) oder “The Tomb” gesehen hat, weiss daß die Amerikaner ausser waterboarding noch viel schlimmere Foltermethoden in Guantanamo haben!

Kaum zu glauben auch, daß sich Lionsgate auch weiterhin von Lommel 300k Dollar pro Film aus der Tasche ziehen lassen, wo sein gesamtes Oeuvre der letzten vier Jahre nichtmals zusammen soviel gekostet haben…

Wortvogel
Wortvogel
29. November, 2008 22:32

@ Filmi: Wolfgang Büld (ausgerechnet!) hat sich scheinbar mit Filmen wie “Penetration Angst” an diesem Trend beteiligt.

Ich habe allerdings gehört, dass Lommel nur 30k pro Film bekommt – bei ca. 5000 Euro Produktionskosten.

Jens
Jens
30. November, 2008 01:00

Danke fuer die stellvertretenden Einblicke in den Bodensatz des Kinos.

Nur eine kleine Anmerkung – als grosser Freund (guten) Impro-Theaters verwehre ich mich doch dagegen, sowas in einem Atemzug mit Bolls Machwerken genannt zu hoeren. 🙂

Lari
Lari
30. November, 2008 01:08

He, pssst… Der Krueger heißt Freddy, nicht Freddie!

Der Typ mit dem Bleistift
30. November, 2008 01:15

Ich sehe mir sonst echt jeden Film bis zum (meist allzu bitteren) Ende an, aber ‘SEED’ habe ich nach 15 Minuten aus gemacht und mir geschworen, dass mir kein Boll mehr über die Schwelle meines Hauses kommt.

Da kann auch niemand mehr mit Definitionen helfen. ‘Trash’ erklärt nicht die penetrante Weigerung gegenüber formalen Mindestansprüchen. ‘Provokation’ überschätzt Bolls Fähigkeit zur Selbstreferentialität maßlos. Und ‘Gesundes Amateurtum’ ist ja gut und schön, wird aber um Himmels Willen nicht tausendfach auf DVD gepresst. Ganz zu schweigen von Kinokopien.

Nein, ich persönlich glaube, der will uns einfach fertig machen!

The Brigadier
The Brigadier
30. November, 2008 03:39

Tut mir so leid, kleinlich zu sein. Aber als künftiger (Deutsch)lehrer:
“Die Diskrepanz … wäre eine eigene Doktorarbeit wehrt.” Der Fehler ist es kaum wert, sollte aber korrigiert werden.
Sonst muss ich sagen, dass dies ein super Blog ist. Gehört zu den fünf Seiten, die ich täglich besuche.
Danke!

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2008 09:43

@ Lari und Brigadier: Ich neige leider zu Flüchtigkeitsfählern. Danke für die Hinweise, alles korrigiert.

Reptile
Reptile
30. November, 2008 10:06

“Screenwriting for Dummies” Das Buch gibt es ja wirklich!:-)
Wolfgang Büld finde ich aber kultig und irgendwo auch sympathisch. Neugierig bin ich aber auf die Ulli Lommel Filme. Ich habe schon öfter gehört das es sich um eine Ansammlung von absoluten Bodensatz handel soll, das muss ich aber mal mit eigenen Augen sehen. Wenn auch nur zur eigenen Motivation.

Peroy
Peroy
30. November, 2008 10:12

Ich fand, “Seed” hatte was… man müsste ihn halt mal uncut sehen.

Verglichen mit Lommel oder Büld ist Boll allerdings tatsächlich noch ein Meister-Regisseur, einmal “Zombie Nation” gucken reicht, um das zu erkennen. Und auch in Sachen Inkompetenz ist der Mann nicht das Parade-Beispiel, man gehe mal in die Videothek und leihe sich “Mutant Chronicles”, eine gerade groß gepushte Independent-Produktion mit namhafter Besetzung, aus… dagegen ist selbst “BloodRayne II” noch Gold.

Peroy
Peroy
30. November, 2008 10:14

“Wolfgang Büld finde ich aber kultig und irgendwo auch sympathisch.”

Solche Äußerungen müssen hier unterbunden werden… 😕

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2008 10:16

@ Peroy: Ich bezog mich im Review auf die ungeschnittene Fassung.

Verdammt, “Mutant Chronicles” wollte ich schon vor zwei Monaten vorstellen. Habe ich einfach vergessen.

@ Reptile: Einen der Lommels werde ich mir sicher noch geben – auch wenn schon “Daniel der Zauberer” bleibende Schäden hinterlassen hat. Von Bülds “Penetration Angst” habe ich nur 20 Minuten geschafft. Büld wird ja von dem NDW-Sänger Markus im Magazin “Eines Tages” ganz witzig beschrieben.

Reptile
Reptile
30. November, 2008 10:28

Zu Büld: Ich finde seine letzten Film grottig und teilweise auch recht langweilig. Aber bei ihm habe ich komischerweise am ehesten das Gefühl das er dahinter steht. Es macht ihm Spass und die Filme sind genau so wie er es sich gedacht hat. Bei ihm gibt es logischerweise sogar immer richtige Drehbücher!

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2008 10:32

@ Reptile: Ich sehe das ähnlich – Büld dreht Filme zum vergänglichen Pop-Zeitgeist, und ich für meinen Teil habe mich mitunter rechtschaffen amüsiert. Das ist mehr, als ich von Boll oder Lommel sagen kann. Die Horror-Filme von Büld gehen aber gar nicht.

Hier das Zitat von Markus, als Büld ihn aufsuchte, und “Gib Gas ich will Spass” vorschlug: “Eines Morgens stand ein abgewrackter Typ mit roter Lederhose, Fransenjacke und einem Drehbuch vor unserer Studiotür. Es war der Regisseur Wolfgang Büld. Das Drehbuch bestand aus sage und schreibe drei Seiten, und ich sollte der Hauptdarsteller sein. Den weiblichen Part sollte eine Frau übernehmen.”

Dr. Acula
30. November, 2008 13:11

“Den weiblichen Part sollte eine Frau übernehmen”? Ein wahrhaft revolutionärer Gedanke – dass da vorher noch keiner drauf gekommen ist!!ELF!

Reptile
Reptile
30. November, 2008 13:52

@Dr.Acula LOL!
Wie bitte? Jetzt sollen Frauen auch noch Filme machen dürfen? Wo kommen wir denn da hin?

Tornhill
Tornhill
30. November, 2008 16:22

Irgendwie freut mich die Boll-Ittenbach-Zusammenarbeit.

Eeeewig lange hat man als deutscher Horrorfan gehofft, Itti würde sich nicht weiter als (meist) furchtbarer Drehbuchautor versuchen, sondern seine wahren Talente in den Filmen anderer Leute anwenden.
Tja…und in wessen Filmen landet er denn? Bolls!
Das ist…irgendwie so daneben, dass es schon wieder was hat.

(Oh, aber besser als Lommel sind sie natürlich beide.)

Der Postillon
30. November, 2008 17:09

Schade, dass der Begriff “Bollywood” schon vergeben ist.

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2008 17:17

Als ich diesen Beitrag schrieb, hatte ich noch die Hoffnung, “Bollshit” sei meine Erfindung – aber eine Google-Suche belehrte mich eines Besseren, und da habe ich ehrlicherweise die Definition vom Urban Dictionary gleich übernommen.

Der Postillon
30. November, 2008 20:15

Uh, hab gar nicht genau hingeguckt und gedacht, die ganze Definition ist von dir erfunden.

Wortvogel
Wortvogel
30. November, 2008 20:27

@ Postillon: Wenn ich schon sorgfältig schreibe, solltet ihr wenigstens auch sorgfältig lesen 🙂

Der Postillon
30. November, 2008 23:08

Flüchtigkeitsfähler

OnkelFilmi
1. Dezember, 2008 01:53

An Büld’s “Horror”filme habe ich mich bisher noch nicht herangewagt. Auf DVD-Börsen sehe ich die Teile des öfteren mal ausliegen, aber dann denke ich mir immer, daß ich den Zehner auch in vier DVDs vom aus der Grabbelkiste am Stand nebenan investieren kann… Da geht dann Schrott-Quantität vor reinen Schrott…

Robert
Robert
2. Dezember, 2008 02:04

Manche Filmen verlangen nach einer Bewertung in Promille (zu vermutender durchschnittlicher Blutalkoholspiegel am Set)

emmanuel
emmanuel
7. Dezember, 2008 15:42

Guter, wahrer Artikel. Das einzig halbwegs Gute bei Seed ist DVD-Sargbox,die zugegeben recht cool aussieht.

Als Ergänzung hier die Uwe-Boll Homestory(!) vom
avantgarde Videomagazin:”visiting uwe”:

http://www.ws-avantgarde.de/visitinguwe/