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Jun 2008

Die sehr große Astro Saga-Skriptkritik (5): Es war nicht alles schlecht…

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Intro, Teil1, Teil 2, Teil 3, Teil 4

Astro Saga 21So, ich habe mich nun ausführlich mit Kammermeier, dem Drehbuch, den Dialogen, und der Historie von Astro Saga auseinander gesetzt. Das Ergebnis ist nicht schön – entmutigend und ernüchternd fallen mir als zwei passende Adjektive ein.  Astro Saga ist das Paradebeispiel des alten Sprichwortes “Gut gewollt ist noch lange nicht gut gekonnt”. Das ärgert umso mehr, da Kammermeier eben kein Nerd ist, der im Partykeller seiner Eltern davon träumt, es dem SF-Establishment mal so richtig zu zeigen. Er ist ein Profi.

Kammermeier hat ein riesiges Studio. Er hat Referenzen. Die gezeigten Modelle und Zeichnungen haben absolut Hollywood-Standard. Das Promo, welches ich vor zehn Jahren zu Gesicht bekam, braucht sich vor teuren Studioproduktionen nicht zu verstecken.

Aber schon bei dem Promo zeigten sich die Probleme, die entstehen, wenn Kammermeier über das technische Element hinausgeht, wenn er versucht, eine Geschichte zu erzählen. Nicht einmal die drei oder fünf Minuten konnten damals das Interesse der Anwesenden halten – trotz Weltraum, Asteroiden, Spezialeffekten, und mysteriösen Artefakten. BPK widersprach in den Kommentaren meiner Kritik, das Promo der AS sei zwar technisch kompetent, doch insgesamt etwas zu mau gewesen, um potentielles Publikum zu teasern, mit dem Argument, es habe sich dabei gar nicht um ein Promo gehandelt:

Astro Saga 30Es war kein Promo, sondern der echte Anfang des Films, noch ohne die Hauptdarsteller, ohne zentralen Ort der Handlung. Es ist eigentlich die Pretitlesequence, die in einer Zeit 16 Jahre vor der Haupthandlung der Astro Saga liegt. Ich brauchte einen gewissen “gebremsten Schaum”, damit ich im Laufe des Films noch Schippe für Schippe nachlegen kann, ähnlich – ohne es stilistisch damit vergleichen zu wollen – wie bei Alien, wo man zunächst ein Raumschiff vorgestellt bekommt, sein Äußeres, sein Inneres, die Crew erwacht, frühstückt.“

Schon in solchen Aussagen äußert sich Kammermeiers leider sehr limitiertes Verständnis von Storytelling: Der Anfang von „Alien“ fährt nicht mit „gebremstem Schaum“, sondern tut das, was jeder gute Film tut: Er stellt uns den Ort der Handlung und die Haupfiguren vor. Und das extrem zügig und fettfrei: Weltraum, Nostromo, Mutter, Ripley, Dallas, zack zack zack. „Astro Saga“ hingegen beginnt mit einem Prolog an einem Asteroiden, zu dem wir nie zurückkehren werden – mit Figuren, die wir uns nicht merken brauchen. Sofort darauf springen wir ein Jahr voraus, zum Jupiter (und ja – es ist leider Gottes kein Zufall, dass Planet und Protagonist so heißen). Dritte Szene, nächster Sprung: 16 Jahre nach vorne, zu einem „Test-Mond“. Wieder ein Haufen Figuren. Kanonenfutter. Es wird noch eine Weile dauern, bis wir begreifen, dass eine dieser Figuren so etwas wie ein Protagonist sein soll.

Hier möchte ich vor allem zwei Dinge anmerken:

  • Es war Kammermeier, der zur Kritik von „Star Wars“ eine Liste von „Fehlern“ zitierte, nach der wir in „A new hope“ Luke Skywalker zu spät zu sehen bekommen. Wir haben es also mit jemandem zu tun, der es besser wissen müsste.
  • Die holperige und episodenhafte Einführung wäre noch okay, wenn die einzelnen Elemente sich rückblickend zu einem logischen Ganzen verbinden würden. Stattdessen könnte der gesamte Prolog gestrichen werden, denn er wird ein paar Seiten später mit dem simplen Satz “..discovered (…) on a mining asteroid years ago” ausreichend nacherzählt. Und Szene 2 hätte ebenso in einem Satz („when I found you as a baby inside a sphere“) abgehakt werden können.

Kammermeier hat zu wenig Gespür, welche Szenen seine Geschichte benötigt, und was er weglassen könnte. Wir sehen ständig große Schlachten, Raumschiffe, Ballereien. Aber wie wäre es mal damit gewesen?

  • Wir sehen, wie „Jupiter“ bei Balbur aufwächst, nach seiner Herkunft fragt, den Ruf des Alls verspürt, bis Balbur ihm die Wahrheit sagen muss.
  • Wir sehen die junge Siris, die mit ihrem Vater an der Entschlüsselung der Artefakte arbeitet. Dadurch merken wir, dass sie kompetent ist, und eine wirklich tiefe Bindung zu ihrem Vater hat, der in ihren Armen sterben wird.
  • Wir sehen Gider, der als Agent für Concor super korrekt auftritt, denn niemand soll merken wie verloren er sich als Synthet fühlt. Als Außenseiter der Menschheit ist er bereit, alles zu tun, um sich den Respekt der Spezies zu erkämpfen. Und koste es sein Leben…

Astro Saga 27Mit solchen Szenen würde man Figuren setzen, sie motivieren, für den Zuschauer nachvollziehbar machen. Stattdessen wird nur rumgeschrien, geballert, gerannt. BPK hat nicht den Blick des Erzählers, er hat nur den Blick des Modellbauers, der möglichst viele „showcases“ für sein Handwerk in 120 Minuten pressen will.

In der Filmschule lernt man, dass jede Szene in einem Film ein „Mini-Film“ ist, mit Anfang/Mitte/Ende, einem Konflikt, einer Wende, und einer wichtigen Information/Emotion für den Gesamtplot. AS reiht nur Szene an Szene, teilweise willkürlich, was die Lektüre zu einer Quälerei macht.

Es tut mir weh, sämtliche Probleme des Drehbuchs auf einen einzigen Punkt herunterbrechen zu können: Kammermeier ist kein guter Geschichtenerzähler. Vielleicht ist er ein guter Geschichtenausdenker, das kann ich nicht beurteilen. Aber ein guter Geschichtenerzähler ist er nicht.

An dieser Stelle möchte ich einmal mein Lektorat zu einem Fantasy-Skript zitieren, welches mir einen Nachmittag meines letzten Türkei-Urlaubs versaut hat: „Nun wäre ein Fantasy-Film von 0815-Format ja nicht grundsätzlich ein Problem, wenn der Autor wenigstens EINE eigene Idee gehabt hätte. Ich habe noch nie ein Skript gelesen, dessen Elemente so durch die Bank aus Klischees und Versatzstücken bestehen, die eigentlich seit 20 Jahren „durch” sind. Das ist ungefähr so, als würde man einen Science Fiction-Film schreiben, und erstmal eine Liste machen, deren Punkte es im Verlauf der Handlung abzuhaken gilt: Laserpistolen, Raumschiffe, Kommunikatoren, schicke Uniformen, fremde Planeten, Roboter, Explosionen, Außerirdische, Zeitreise. Die Summe der Teile ergibt nun mal kein Ganzes.“

Ich hatte damals keine Ahnung, wie präzise ich mit diesen Worten die Probleme der „Astro Saga“ zusammenfasste.

Okay, wir kommen langsam (und endlich!) zum Ende. Ich bin müde, habe mich an dem Projekt wie an BPK rechtschaffen abgearbeitet. Die meiste Energie wurde dabei sinnlos vergeudet in dem Versuch, irgendwie auf Kammermeiers Ebene zu kommen, Einblick in seine Weltsicht zu erlangen. Es erschien und erscheint mir unmöglich.

Ist „Astro Saga“ das schlimmste Skript, das ich je gelesen habe? Nein, lange nicht. Das wäre „The Maze“ (nie verfilmt). Und dann kommen da noch „It waits“, und ein paar andere. Aber keines dieser Skripts trat mit einem solchen Anspruch an, einer solch behaupteten Brillanz.

Ich habe selten einen Fall erlebt, in dem Wunsch und Wirklichkeit so weit auseinanderklaffen. BPK ist nicht bloss überzeugt, er ist davon durchdrungen, dass er Großes geleistet hat, an der Engstirnigkeit der Welt gescheitert ist, und dass die Tatsache, dass AS nie produziert wurde, allenfalls eine zu ignorierende Delle in seinem Selbstverständnis darstellt. Hält man das Skript daneben, dann kann man sich nur am Kopf kratzen: Was genau liest Kammermeier, wenn er das Skript liest? Wie wird aus dem kruden Plot in seinem Kopf die große Saga, aus den Pappkameraden mit den schlechten Dialogen eine Truppe mythischer Helden? Die Verzerrung der Realität, die dazu notwendig ist, erscheint mir phantastischer als alles, was BPK bisher zu Papier gebracht. Ein weit potenterer Stoff als die banale Mär der bösen Krieger von Sonstwoher.

Astro Saga 28

Und so bleibt eigentlich nur Enttäuschung übrig, und morbide Faszination. Was hätte die AS werden können, wenn BPK nicht nur eingebildetes, sondern tatsächliches erzählerisches Talent hätte? Wenn seine exzellenten Modelle im Gerüst einer starken Story gestanden hätten? Und wenn die einzig coole Szene im ganzen Skript – ferngesteuerte uralte Raumfighter mit längst toten, mumifizierten Piloten – auch nur den geringsten Sinn ergeben hätte?

Ich bin nicht sauer auf Kammermeier – ich bin sauer wegen der vertanen Zeit, seine wie meine. Wegen der vertanen Chance.  Wie schön wäre es gewesen, wenn ich hier hätte verkünden können: Ich habe es gelesen – und es ist großartig! Ein talentierter SF-Filmer aus und in Deutschland ist das, wonach ich seit Jahren suche. Und ich kann Kammermeier nicht genug für seinen Einsatz loben, so fehlgeleitet der auch gewesen sein mag. Im Gegensatz zu den meisten Schwätzern in dieser Branche hat er es wenigstens versucht, hat Zeit, Mühe und Geld investiert. Das ist schon eine ganz andere Liga als die Schreibtischhelden, die immer schwadronieren: “Wenn ICH mal einen SF-Film machen würde, der würde aber richtig knallen!”. Mit solchen Leuten will ich Kammermeier nicht in einen Topf geschmissen wissen.

Nur leider wird es nichts nützen. Kammermeier wird, statt die Scheuklappen endlich abzunehmen, den Tunnelblick perfektionieren. Gerade WEIL alle Kommentatoren (außer seinem Claqueur) hier seinen pathologischen Starrsinn monieren, wird BPK das als Beweis sehen, wie unverstanden er ist. Und als ich im Vorwort schrieb, dass er mich für diese Rezension zum Feind erklären würde, hatte ich noch gar nicht die Email erhalten, in der er zum Start dieser Beitragsreihe pünktlich verkündete:

“Das ganze ist nämlich schlicht und ergreifend ein persönlicher Feldzug zwischen uns beiden. Irgendwas sonderte sie bereits vor zehn Jahren von allen anderen Menschen ab, mit denen ich in Sachen Astro Saga zu tun hatte. Mir ist es natürlich inzwischen klar, wo ich etwas mehr von Ihrem weiteren Lebensweg erfahren habe: Sie selbst wollen eigentlich einen großen SF-Film machen!”

Nein, Herr Kammermeier, einen großen SF-Film will ich nicht machen. Das reizt mich nicht. Nicht jede Kritik ist Niedertracht, nicht jeder Kritiker ein Neider. Aber ich kann Ihnen sagen, was mich vor zehn Jahren von all den anderen Schreibern absonderte, denen Sie sonst Ihr Projekt präsentierten: Ich hatte meine Hausaufgaben gemacht, kannte mich in der Branche aus, und ließ mich von Ihren grandiosen Visionen nicht blenden. Das wird Sie irritiert haben.

Was mich überrascht: Alles, was ich mit limitierten Informationen (Gespräch, Prospekt, Promoreel) vermutete, hat sich gerade in Ihrem verbissenen Versuch, es zu widerlegen, erschreckend deutlich bestätigt. Als ich “Was wurde eigentlich aus… der ‘Astro Saga’?” schrieb, wollte ich mehr wissen über das Projekt. Jetzt ist mir klar: Ich wusste bereits alles, was es zu wissen gab. Es sind halt nur die Vermutungen zu Gewissheiten geworden.

Ich will gar nicht das letzte Wort haben. Ich erinnere dazu lieber an einen Streit, den BPK mit einem Kommentator hatte, der sich anmaßte, das Ergebnis meines Lektorats vorherzusagen. Und so sehr es mich schmerzt, und nicht wenig wundert: perfekter kann ich das Scheitern der Vision UND des Drehbuches „Astro Saga“ nicht in einem Satz zusammenfassen. Darum übergebe ich einfach nochmal an „Nathan“:

In Ansätzen interessante, aber zu sehr mäandernde, sich in narrative Irrelevanzen, halbgare Figuren-Konstellationen und zu aufgeblähte Vision verlaufende Fan-Fiction auf höherem, aber nicht hohem Niveau, die eine Spannbreite wie Herberts Dune-Saga suggerieren möchte, aber dazu die Finesse missen lässt – das würde ich angesichts der Historie des Projektes mutmaßen. Und das erwarte ich auch als Fazit von Wortvogels Kritik.“

Ist hiermit geschehen.

Herr Kammermeier, es tut mir leid.

Bildernachweis: (c) Bernd P. Kammermeier



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Wombel
Wombel
1. Juli, 2008 00:18

Irgendwie Schade 🙁

Perry
Perry
1. Juli, 2008 00:20

Schönes Schlusswort.

Der “Mythos” um die Astro Saga hat damit auch sein Ende gefunden. Irgendwie traurig, dass wir uns alle über 20 Jahre hinweg was Größeres vorgestellt hatten.

El Barto
El Barto
1. Juli, 2008 01:10

Wie die EM kann und sollte man die AS wohl vergessen, die Erwartungen waren höher… Wobei doch bei beiden mehr erreicht wurde als erwartet, nur gehofft hat man mehr^^

Tinitus
Tinitus
1. Juli, 2008 01:12

Ja es ist schade. Ich hatte auf viel gehofft. Auf etwas was mich wie Star Wars damals voll und ganz in seinen Bann zieht, ohne es zu kopieren. Etwas dem man entgegenfiebert. Etwas das man unbedingt sehen will. Leider existiert dieser Stoff. In Herrn Kammermeiers Hirn. Dort irgendwo ist eine der besten Geschichten unserer Zeit vergraben. Unter dem Ego eines Mannes, der es nicht versteht die Feder jemandem zu geben der sie führen kann. Ich wünschte wirklich er würde es schaffen, seine Gedanken jemandem mitzuteilen. Jemandem der die Gabe hat daraus das Drehbuch zu formen, dass diese Geschichte verdient hat.
Leider ist es so, wie ich befürchtet habe. Herr Kammermeier ist ein grossartiger Modellbauer und FX-Mann. Aber er ist nunmal kein Erzähler.

Torsten, dieses Schlusswort war verdient. Für Euch beide. Für Dich, weil Du Dir diese ganze Arbeit gemacht hast. Du hast es nicht nur gelesen, Du hast darüber geschrieben. Und Du hast es Dir wahrlich nicht einfach gemacht. Respekt.

Herr Kammermeier, für Sie, weil Sie schlussendlich doch noch die Anerkennung bekommen haben, die Sie verdienen. Nicht für das was Sie geschaffen haben. Aber für das, was Sie VERSUCHT haben. Weder Torsten noch irgend ein anderer in diesem Blog hat Ihnen abgesprochen mehr geleistet zu haben, als viele andere der Plärrer aus der letzten Reihe. Sie haben für Ihren Traum gekämpft. Gescheitert sind Sie leider an einem Unvermögen, das Sie leider nicht erkennen.
Aber für den Versuch gilt auch Ihnen mein Respekt.

Zum Abschluss mal was an Euch beide:

Diese Worte zum Abschluss machen klar wie keiner der Teile vorher was Torsten meinte. Ihr zwei wart nie Freunde, und Ihr werdet es vielleicht auch nie mehr werden. Aber das was er da grad zum Abschluss zu sagen hatte, sind die Worte die ein wirklich guter Freund Ihnen hätte sagen sollen.

Herr Kammermeier, denken Sie mal drüber nach. es ist nie zu spät für einen Neuanfang.

Nathan
Nathan
1. Juli, 2008 01:26

Absolut, Wombel, absolut. Eigentlich müsste die großzügige Berücksichtigung des Wortvogels mich mit Selbstgefälligkeit erfüllen, doch entlockt sie mir nur ein trauriges Nicken. Wenn schon nicht all die Worte, die das engagierte Kollektiv in gütiger, wenngleich auch teils erregter Intention an BPK gerichtet hat, ihn inspirieren konnten – dann fahre er bitte seine emotionalen Antennen aus und höre. Spüre. Sehe. Verstehe.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne? Wieso dann nicht auch ein “Sense of Wonder”? Follow the yellow brick road ins Zauberreich deiner Phantasie, Träumender, und schmiede deine Vision, die dir keiner von uns, die wir Legion sind und alle Spartacus heißen, mit härterem Stahl, lass mehr Schweiß fließen, lass mehr Tränen strömen.

So gebäre dann ein Kind, das leben kann.

Das Bedauern, das jedes von Torstens Worten durchdringt, ist das unausweichliche Omega zu meinem oben zitierten wehmütigen Alpha. Denn das Verglühen dieser Sternschnuppe war abzusehen.

Ich musste dazu in keine Kristallkugel blicken. Auch antizipierte ich derlei nicht, weil ich etwa einen famosen Lehrmeister besessen hätte (den ich hatte), der mich auf harte Weise lehrte, Einsicht in mich selbst und die Welt der Kreativität zu finden, was mich die Kraft zu Sehen erlangen ließ (auch wenn es so war – ein solcher Einfluss ist ein Segen, wenngleich auch teils erst spät erkannt).

Nein, primär, weil ein Suchender die Emotionalität eines anderen Suchenden spürt. Auch mit verschlossenen Augen war aus jedem der damaligen Artikel das Dilemma der AS zu spüren: dass ihr Alpha, BPK, auch ihr Omega sein würde. Dass Ikarus der Sonne zu nah gekommen war. Dass er seinem eigenen Hype erlegen ist und vom Apfel abgebissen hatte. Dass es ihm schon in der heiklen pränatalen Phase stets mehr um BPK, als um die AS ging. Und kein Vater, der sein Kind zu einem Abbild seiner selbst machen will, wird wahres Weltenglück erfahren.

Kinder sind keine Götzen.

Mein Fazit: So peripher bis imaginär die Chimäre AS auch war, so besaß sie – für mich – doch stets echten Magnetismus. Ich war vermutlich 14, 15, als ich erstmals von ihr las. Sie fühlte sich groß an, toll episch – und was mich Teen-Geek in einem ungekannten Anflug von Patriotismus frohlocken ließ: sie war deutsch. Mehr als Grund genug für meine erwartungsfrohe Haltung: up, up and away, let the sky be the limit!

Im Ansturm von Zeit und Raum verlor ich die AS ein wenig aus den Augen, hatte sie fast vergessen, bis Wortvogels erster Teaser nostalgische Erinnerungen an das Tollste aufflammen ließ, was man einem Geek (und ich achte dieses Wort!) wie mir schenken kann: Phantasien!

Für diese Phantasien – die nicht mal ein Prozent meines Spektrums ausmachten, mind you, aber derlei bemisst sich nicht quantitativ – für diese Phantasien danke ich Bernd P. Kammermeier. Korrekt, ich danke ihm. Frei von Ironie, frei von Hintergedanken – ganz aufrichtig, danke.

Denn damals brauchte dieser Hochofen da oben in meinem Kopf Brennstoff, jeden Tag, jede Minute, jede Sekunde. Und Bernd P. Kammermeier befeuerte mit seinen kleinen wie großen Übertreibungen oder Lügen, mit seinem beseelten Mundwerk, das der Welt und versammeltem Fußvolk um Lichtjahre voraus war, den Hochofen – den, der mir heute ein Leben ermöglicht, das mich keine materiellen Ängste mehr kennen lässt; der Hochofen, der mich mit der Muße erfüllt, wie ein Bildhauer jeden Tag mehr von meinen Unebenheiten, Schwächen und Lächerlichkeiten abzutragen.

Bis ich eines Tages der Mann bin, der eines nicht zu fernen Tages zu werden der Steppke mit dem Hochofen im Schädel sich tollkühn vorgenommen hatte.

Wir Träumer, ob jung, ob alt … wir haben stets, in jeder Sekunde zwische Sonne und Mond, die Pflicht, uns an den Mann zu erinnern, der wir werden wollten. Und die Vision mit der Realität abzugleichen. Denn dann, liebe Afficionados, klopfen wir den Rost ab vom Hochofen in unseren gereiften, ergrauten, kahlen, weisen doch hoffentlich nie vergreisten Schädeln. Und wenn wir uns TRAUEN, können wir ihn mit neuen Phantasien befeuern.

Alles anderen wäre Verrat an dieser speziellen Gabe, die uns an der Wiege des Lebens in der Halle der Seelen eingeflüstert worden ist, wäre Verrat an diesem einzig wahren Jungbrunnen, von dem wir tiefer gekostet haben als alle Daseinsbeschenkten: der Phantasie.

Zu streben. Zu suchen. Zu finden. Und nie aufzugeben!
– Lord Alfred Tennyson

Träumt!
– Nathan

Wortvogel
Wortvogel
1. Juli, 2008 01:50

@ Tinitus: Wobei ich doch vorsichtig wäre – ob der großartige Stoff in Kammermeiers Kopf existiert, lässt sich nur vermuten. Benefit of the doubt hin oder her: könnte auch sein, dass die ganze AS in seinem Kopf schon genau so miserabel war, und er genau deshalb nicht erkennt, was dem Skript mangelt.

Tinitus
Tinitus
1. Juli, 2008 02:35

@Wortvogel: Das mag sein. Ich glaube lieber meine Version. Bin halt ein Träumer. Mag ja sein das er genau die Worte des Scriptes im Kopf hat. Aber was zählt sind die Bilder dazu. Nur die machen die Geschichte aus.

Peroy
Peroy
1. Juli, 2008 06:30

“Ist „Astro Saga“ das schlimmste Skript, das ich je gelesen habe? Nein, lange nicht. Das wäre „The Maze“ (nie verfilmt). Und dann kommen da noch „It waits“, und ein paar andere.”

Öh, “It waits” ? Der Richard Christian Matheson “It waits” ? “Es lauert” ? Indianer-Dämon gegen Park Rangerin im Wald ? Den fand ich gut…

Lari
Lari
1. Juli, 2008 07:13

Der zu erwartende Schluss. Schade, das war’s ja dann wohl endgültig. Nu ja, das beschissenste Drehbuch das ICH je lesen musste (nachdem es einem Bekannten von mir tatsächlich halbwegs professionell angeboten wurde) war ein grausliger Akte X – Abklatsch… An Titel oder Autor kann ich mich leider nicht erinnern, aber das Geilste waren die haarsträubend sinnlosen John Woo – Reminiszenzen. Da hieß es dann an einer Stelle “Die Szene spiegelt sich im Auge einer Taube.”:D

Peroy
Peroy
1. Juli, 2008 08:42

Das schlimmste “Drehbuch”, das ich je gelesen hab’, waren die 16 Seiten, die Andreas Bethmann zu seinem “Die Insel der Dämonen” hingerotzt hat…

Ich hab’ auch ein Autogramm von dem… 8)

Bisher stille Mitleserin
Bisher stille Mitleserin
1. Juli, 2008 09:25

Dies sind wirklich angenehme abschließende Worte, die für mich versöhnlich klingen. Es ist meine Hoffnung, dass BPK Wortvogels letzten Beitrag liest – wovon ich ausgehe – und nachdenklich zurück bleibt. Die AS war und ist seine Vision eines SF-Spektakels, die er wegen mangelnder Kompetenzen nicht verwirklichen konnte. Vielleicht ist er Mann genug das anzuerkennen und eventuell sogar in der Lage die ihm fehlenden Kompetenzen durch fachkundige Hilfe zu kompensieren. Dann wäre es nicht auszuschließen, dass die AS doch noch zu einer unterhaltsamen Verfilmung kommt. Die von Wortvogel angedeuteten Möglichkeiten, die Figuren einzuführen, um den Zuschauern, die nicht in BPKs Kopf schauen können, um dort fehlende Elemente herauszupicken, einen nachvollziehbaren emotionalen Hintergrund zu geben, sind für mich gute Ansätze.
=>
• Wir sehen, wie „Jupiter“ bei Balbur aufwächst, nach seiner Herkunft fragt, den Ruf des Alls verspürt, bis Balbur ihm die Wahrheit sagen muss.
• Wir sehen die junge Siris, die mit ihrem Vater an der Entschlüsselung der Artefakte arbeitet. Dadurch merken wir, dass sie kompetent ist, und eine wirklich tiefe Bindung zu ihrem Vater hat, der in ihren Armen sterben wird.
• Wir sehen Gider, der als Agent für Concor super korrekt auftritt, denn niemand soll merken wie verloren er sich als Synthet fühlt. Als Außenseiter Menschheit ist er bereit, alles zu tun, um sich den Respekt der Spezies zu erkämpfen. Und koste es sein Leben…

Anknüpfend an diese möglichen(!) Vorschläge könnte man mit Hilfe der tatsächlichen Fähigkeiten (Modellbau) des BPKs einen Plot stricken, der meines Erachtens durchaus in der Lage sein könnte, auch Massen in den Bann zu schlagen.
Ich selbst bin keineswegs ein Profi in dieser Branche, nicht einmal ein Laie – eher eine Unwissende – doch ich sehe mich befähigt, für mich selbst zu beurteilen, was für mich den Anreiz ausmachen könnte, ein Epos, wie die AS hätte werden sollen, anzusehen – bis zum Schluss. Eine Mischung aus Emotionen (Konflikte sind unmittelbar mit Emotionen verknüpft), interessanten Figuren mit einem Ziel, das wegen unterschiedlicher Intentionen verfolgt wird – ohne auf Nebensächlichkeiten, die zur Geschichte nichts beitragen und unnötig ablenken, einzugehen. Dazu müsste man sich wohl gänzlich von der AS, wie sie sich BPK vorgestellt hat, verabschieden, was in letzter Konsequenz bedeuten würde, ein völlig neues Projekt ins Leben rufen zu müssen.

Marko
1. Juli, 2008 09:40

“… was in letzter Konsequenz bedeuten würde, ein völlig neues Projekt ins Leben rufen zu müssen.”

Mein Reden. Als Schriftsteller hätte ich auch gar keinen Bock, irgendwas fertigzustellen, dass es in ähnlicher Form schon mal gegeben hat. Hat nicht jeder Autor, der eine großartige Idee hat, Angst, dass jemand anders sie ihm wegschnappt, weil derjenige einfach schneller ist?

Gruß,
Marko

Andreas
Andreas
1. Juli, 2008 10:39

Ich habe jetzt nicht wirklich die gesammten Beiträge gelesen.
Mir stellt sich die Frage: Was wäre denn wenn der Wortvogel nach dem lesen des Scripts fesgestellt hätte: Brilliant!Genial!
Wäre AS dann verfilmt worden? Es hätte doch eigentlich auch nichts geändert. Es wird halt nicht produziert.

Da sollte man einfach loslassen und die Energie auf neue Projekte verwenden. Anstatt sich jahrelang den Frust zu geben hätte man doch 50 neue Drehbücher schreiben können und die an Produzenten schicken können.
Da hätte man ja eher die Chance gehabt das wenigstens 1 verfilmt wird. Besser nach vorne sehen als immer nur zurück. Nicht den verlorenen Projekten nachtrauern sondern neue angehen. Meine kleine Meinung.

Mencken
Mencken
1. Juli, 2008 10:44

Ich will ja niemanden entmutigen, aber das Ganze klingt mittlerweile ohnehin nach einem Stoff, der vielleicht vor 20 Jahren noch interessant gewesen wäre, mittlerweile dem Publikum aber gepflegt am Arsch vorbeigehen dürfte.

patrick
patrick
1. Juli, 2008 11:04

Am Ende wäre es eigentlich faszinierend herauszufinden, was passiert, wenn du mit BPK das neu schreibt. basierend natürlich auf allem bisherigen, aber diesmal in gut.

aber es würde wahrscheinlich schon beim neuschreiben des ersten satzes tote geben… *g*

Wortvogel
Wortvogel
1. Juli, 2008 11:31

@ Mencken: So sehe ich das eigentlich auch – daher auch mein Verweis auf die fehlenden Entwicklungen der SF in den letzten 20 Jahren.

@ Andreas: Ganz so ist es nicht – hätte ich das Skript brillant gefunden, hätte ich eine ganze Sackladung an Emails rausgehauen, an alle Produktionsfirmen und Produzenten, die für sowas in Frage kommen, und mit denen ich bisher zu tun hatte. Kann sein, dass nichts draus geworden wäre – aber wenn das Skript die versprochene Qualität gehabt hätte, wären sicher einige Türen geöffnet worden.

@ Peroy: Die Fassung von “It waits”, die verfilmt wurde, hat nur wenig mit der zu tun, die ich damals gelesen habe. Witzigerweise haben die Produzenten nach meinem Lektorat (aber nicht notwendigerweise deswegen – Korrelation ist nicht Kausalität) praktisch alle signifikanten Kritikpunkten ausgefeilt.

@ Lari: “Da hieß es dann an einer Stelle “Die Szene spiegelt sich im Auge einer Taube.””: Sehr schönes Beispiel. Bei einem Lektorat würde ich bloß daneben schreiben: “Warum?”. Wenn sich ein Regisseur entscheidet, sowas aus stilistischen Gründen zu machen, bitte. Aber im Skript hat das nichts verloren.

Peroy
Peroy
1. Juli, 2008 12:03

“@ Peroy: Die Fassung von “It waits”, die verfilmt wurde, hat nur wenig mit der zu tun, die ich damals gelesen habe. Witzigerweise haben die Produzenten nach meinem Lektorat (aber nicht notwendigerweise deswegen – Korrelation ist nicht Kausalität) praktisch alle signifikanten Kritikpunkten ausgefeilt.”

Da bin ich aber beruhigt… immer dazuschreiben, sowas… 8)

Daniel
Daniel
1. Juli, 2008 13:24

Böte sich an dieser Stelle nicht die einzigartige Chance das Duell “Wortvogel vs. Kammermeier” und die Unverfilmbarkeit eines Stoffes ähnlich wie bei “Adaption” als Script zu schreiben und zu verfilmen.

Ich würde mich auch als Statist für die Rolle des Mitlesers, der sich niemals äußert, zur Verfügung stellen :()

Thomas
1. Juli, 2008 14:03

Nun ja: Großartiges Scheitern hat ja seinen ganz eigenen Reiz. Zumindest aus Sicht des Schriftstellers.
Was ließe sich aus dem Stoff nicht für eine wundervolle Geschichte basteln. Talentierter Künstler scheitert letztendlich an sich selbst. An seiner Unfähigkeit die Dinge objektiv zu betrachten, seiner Unfähigkeit loszulassen und sich neuem zuzuwenden, seinem verknöcherten Starrsinn und einer ungetrübten Bewunderung für sich selbst. Das Ganze dann verfilmt und besetzt mit Klaus Kinski und im südamerikanischen Dschungel angesiedelt. Ach, halt, gab’s ja schon: Fitzcarraldo.
Aber egal: Diese Story kann man immer wieder hören und sie wird nie ihren Reiz verlieren. Danke Torsten für diese inspirierenden Einblicke in die menschliche Seele.

Beste Grüße

Tornhill
1. Juli, 2008 18:09

Irgendwie…bin ich gerührt.
So lange ging die AS-Affäre, soviel Blut wurde vergossen…und nun senkt sich der Vorhang und schon stellt sich die Nostalgie ein…

Lite
Lite
1. Juli, 2008 18:44

War sehr interessant zu lesen, es wäre prima, wenn der Wortvögel öfters mal längere Beiträge in diesem Umfang schreiben könnte.

Marko
1. Juli, 2008 19:07

Die Beitragslängen waren okay, aber ich les dann doch eher lieber sowas wie Filmkritiken, die sich dann auf EINEN Beitrag beschränken. 😉

Aber auch von mir ein fettes Danke für die AS-Reihe, Torsten. War spannend und interessant.

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
1. Juli, 2008 21:43

@ Lite: Du bist nicht oft hier, oder? 😉

Ich mache immer mal wieder exorbitant lange, mehrteilige Beiträge (Harry Alan Towers, Lotta in Love, Risiko). Einige weitere sind fertig oder in erster Fassung (Sumuru, Apokalypse Eis), und viele weitere werden folgen – solange es auch die Leser tun.

Man darf nicht unterschätzen, welcher Aufwand hinter so einer Serie steckt: Ich muss nicht nur viel schreiben (im Fall von AS waren es 36 Manuskriptseiten), sondern auch viel recherchieren, Leute kontaktieren, Bildmaterial requirieren, etc. Dann Bildbearbeitung und Layout, manchmal auch die Einbindung von Sounds und Videos. Und nicht immer zahlt es sich aus, denn das Interesse der Leser schwankt von Thema zu Thema.

Als kleinen Service wird es demnächst einen Seitenkasten geben, über den man die großen Beitragsreihen direkt abrufen kann. Das hilft dann auch den “Neueinsteigern”.

Ich danke nochmal alles Beteiligten an diesen Diskussionen (auch und explizit BPK und EB), die trotz inhaltlicher Grabenkriege praktisch nie die Contenance verloren haben, und den Beiträgen dadurch einen Mehrwert geben, der mir einzigartig erscheint. Genau für solche spannenden Tage habe ich dieses Blog damals aufgemacht, und ich habe es noch keine Sekunde bereut.

Hirngabel
1. Juli, 2008 22:47

Auch von einem weiteren bei dieser Serie schweigenden Mitleser: Kompliment und Danke an den Wortvogel, wie auch den Kammermeier.

War wirklich sehr interessant das aus meiner Nicht-SciFi-affinen Sicht mal zu lesen, wie es in dieser Szene -zum Teil- so zugeht. Die Diskussionen waren zwar einerseits durchaus erhellend, aber teilweise leider auch extrem ermüdend, weil eben oftmals doch abdriftend und verbohrt geführt. Aber sowas bleibt dann wohl nicht aus.

Auch ich freu mich auf weitere große Beitragsserien. “Lotta in Love” war damals meine “Einstiegsdroge” zu diesem Blog, wenn ich mich recht entsinne.

Lindwurm
2. Juli, 2008 00:32

@ Wortvogel: Danke für diese intensive Auseinandersetzung mit diesem Script und dessen Hintergründen. Ich behaupte mal, dass der Herr Kammermeier sich allein schon dadurch geschmeichelt fühlen sollte, denn dass Berufsschreiber nicht die zeitlichen Ressourcen haben, sich mit unbedeutendem Blödsinn auseinanderzusetzen, weiß ich. Die Astro-Saga mag all die Fehler und Mängel aufweiswen, die der Wortvogel anführt (und ich vertraue seinem Urteil), aber anstatt das Script mit ein paar Sätzen abzufertigen, was ja durchaus möglich gewesen wäre, hat der WV es einer fairen und intensiven Prüfung unterzogen und dadurch, was ich stark vermute, der Astro-Sage ihren medialen Höhepunkt beschert, denn dass dieses Script jemals verfilmt werden wird, daran glaubt mittlerweile doch wohl niemand mehr, der noch bis drei zählen kann. Dem Herrn Kammermeier wünsche ich, dass er sein Talent als Modellbauer, FX-Künstler und Ideenproduzent gewinnbringend verwerten kann. Ein stures Festhalten an der offensichlich mit tödlichen Flaws übersähten Astro Saga würde ich ihm jedoch nicht raten.

Mathias
Mathias
2. Juli, 2008 10:39

“Ich mache immer mal wieder exorbitant lange, mehrteilige Beiträge (Harry Alan Towers, Lotta in Love, Risiko).”

Ja und sie sind immer unterhaltsam und interessant. Du solltest wirklich mal darüber nachdenken, mit dem Schreiben Geld zu verdienen 😀

Im Ernst, ich genieße diese Beiträge immer. Die Einblicke hinter die Kulissen sind extrem spannend. Diesmal hat mir persönlich am besten gefallen, was ich über Storytelling, den aufbau von Storylines und Spannungsbögen lernen konnte. Darüber gerne noch viel mehr.

Tanja
Tanja
2. Juli, 2008 11:54

Ich wollte mich auch mal beim Wortvogel bedanken. Nicht nur für die gelungene AS-Reihe, sondern für das Blog insgesamt. Ich bin süchtig seit dem ersten Tag :o).

Stony
Stony
12. Juli, 2008 12:12

Hat jetzt eigentlich (schon) irgendwer (außer dem WV) nen Script und/oder Roman der AS von BPK bekommen?^^

Wortvogel
Wortvogel
12. Juli, 2008 12:56

@ Stony: Das Thema werde ich sicher beizeiten noch als “Epilog” thematisieren…

Stony
Stony
13. Juli, 2008 01:41

alles klar… dann warte ich mal mit meinem diesbezüglichen kommentar noch solange 🙂

Katzenklitsche
Katzenklitsche
18. März, 2009 21:01

Hallo.
Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber es ist unterm Strich schon schade, ja enttäuschend, dass ein so gewaltiges Projekt gescheitert ist.
Aber die Idee ist ja nicht gestorben und die Bauten werden ja wohl noch existieren.
Was würde es kosten, sich die Rechte des Projekts zu kaufen?
Ich selbst bin nun kein MacMillionär und käme daher nicht in Betracht, aber würde sich nicht ein passender Käufer finden lassen um dieses Vorhaben letztendlich doch zu realisieren, wenn der Preis stimmt?
Zudem hat sich ja die FX-Technik in den letzten 20 Jahren ja gewaltig weiterentwickelt und die Kosten wären um ein Vielfaches geringer.

80 Mio. DM ergo 20 Mio.€ hätte der Film gekostet.
Wie hoch könnten sich die Kosten 2009 belaufen?

Katzenklitsche
Katzenklitsche
18. März, 2009 21:03

Ähm 80 Mio. DM — 40 Mio. €
Jaja, die Weltwirtschaftskrise belastet auch mich i-wie 😉

Wortvogel
Wortvogel
18. März, 2009 21:07

@ Katzenklitsche: Es gibt (soweit ich weiß) keine Bauten, sondern nur noch Modelle – und die sind als Tricktechnick veraltet. Außerdem: WARUM sollte man die Idee kaufen? Wer heute eine SF-Saga machen willst, belastet sich doch nicht mit 30 Jahre alten Ideen. Und wieviele deutsche Film mit einem Budget von 40 Millionen Euro kennst du?

Ich bleibe bei der Aussage von Ivan Drago (“Rocky IV”): “Tot ist tot.”

Katzenklitsche
Katzenklitsche
18. März, 2009 21:27

Glaub nicht, dass der Film jetzt noch soviel verschlingen würde dank heutiger Tricktechnik.

Bullys “(T)Raumschiff Surprise” hat sicher auch nicht annähernd soviel verschlungen (bei dem u.a. auch einer vom Astro-Saga-Team für die FX verantwortlich war), aber für dt. Verhältnisse war das ok.

Ich finde Ideen kann man überarbeiten, aber es wird am Ende so sein wie Du anführts: “Tot ist tot”.
Schade

Wortvogel
Wortvogel
18. März, 2009 21:33

@ Katzenklitsche: Du weichst der grundsätzlichen Frage aus – WAS an der Astro Saga wäre eine Überarbeitung überhaupt wert? Warum sollte man sich das antun, statt mit einer neuen Idee anzufangen?

Katzenklitsche
Katzenklitsche
18. März, 2009 21:58

Hm. Ich persönlich würde halt der ursprünglichen Idee treu bleiben und sie wie gesagt überarbeiten und “entstauben”. Einfach um genau dieses Projekt endlich nach 20, 30 Jahren auf die Beine zu stellen.

Wäre die Story bzw. das Drehbuch für heutige Standarts altmodisch?
Soweit ich weis, wäre die Astro-Saga eine Mixtour aus DUNE und (was fürn Zufall) MOON44!?!
Lieg ich da richtig?

lg

Wortvogel
Wortvogel
18. März, 2009 22:06

@ Katzenklitsche: Wir können das Spiel noch lange so weiterspielen – WELCHE Idee???

Vielleicht solltest du doch erstmal die Beiträge hier zum Thema lesen.

Dr. Acula
18. März, 2009 22:24

Das ist wie bei Lotto King Karl (dort zu einem Lied): “Als erstes würde ich die Musik anders machen und dann den Text total ändern, aber ansonsten find ich’s super”. 🙂

Carlson
Carlson
19. August, 2010 16:04

Halo, mein Name ist Carlson, ich bin 31 Jahre jung und wahrscheinlich noch unwissender als alle Experten von deren Ansichten und Überzeugungen lesen durfte. Die Stichhaltigkeit vonWV Argumentation ist ein unter dem Gefieder visioneller Weich-und Geborgenheit verstecktes Schwert, und zu einem gewissen Teil blute ich mit. Als ich 8 war sah ich star wars zum ersten mal, ohne zu übertreiben das hat mein leben verändert. Was in mir vorging als ich das erste mal von der AstroSaga las ist unbeschreiblich… Das ist bis zu dieser Stelle, so denke ich durch Darstellung vieler in diesem Blog deutlich genug geworden.
Sehr geehrter Herr Kammermeier, warum nicht eine Arbeitsgruppe gründen… es sind hier in diesem besonderen Blog blanke Möglichkeiten zu ergreifen, umzusetzen. Ihre Fähigkeiten gepaart mit WV`s Schärfe und Nüchternheit, jedoch ohne nach dem Mund redenden ( die es leider zu oft gibt ). Als junger Geek ganz weit exoter von all den Kennern und könnern, als einfacher Fan und jahrzentelang wartender, biete ich mich an die nächsten Jahre meinen gesamten Jahresurlaub, und auch sonst jedwede Zeit die es mir möglich ist zu geben dem Projekt Star wars made in Germany zu widmen. und wenn es nur darin besteht die besten Modelle aller Zeiten mit zu bauen gips anzurühren Kabel zu verlegen oder eure Tassen nachzufüllen….. Man, zieht doch mal die notbremse, kommt bitte zurück zu dem was uns seit sovielen Jahren verbindet, der Traum die Vision – eines opus magnum made in germany…. auch wenn bislang soviel fehlt soviel hakt und unrund läuft lasst uns eine produktionsfirma gründen um in ihr die fäden zusammenlaufen zu lassen und diese möglichkeiten die im gegensatz zu anderen dingen ganz real mit am tisch sitzt zum gelingen bringen zu können. Für die nächsten 2 Jahre besuch ich die Meisterschule in Freiburg ( steinmetzmester und staatl.geprf. Gestalter ), für eine Mitarbeit mit Euch kreativen Köpfen würde ich diesen weg aufgeben so sehr bedeutet mir ein deutsches stelldichein, oder genreerdbeben.
lasst uns zusammen sitzen, ich bin bereit..
Grüße

Yodaguy
Yodaguy
29. Juli, 2011 14:36

Herr Kammermeier hat ja noch bis 2009 versucht, seine Astro Saga zu finanzieren. Aber mal ehrlich, wer hat je gedacht, er würde es schaffen? Geldgeber haben sich garantiert nicht von den paar gedrehten Szenen beeindrucken, sondern abschrecken lassen. Kammermeier war mehrmals im Fernsehen, propagandierte seine Vision und zeigte auch diverse FX-Aufnahmen aus der Astro Saga. Einmal in der ARD oder im ZDF, auf RTL (bei Ilona Christen, denke ich) und in irgend einer Kindersendung. Und die Spezialeffekte waren freundlich gesagt erbärmlich und völlig amateurhaft. Jedes einzelne Modell was als solches zu erkennen, die FX bewegten sich in etwa auf dem Niveau der Modellstädte in den alten Godzillafilmen.

Wortvogel
Wortvogel
29. Juli, 2011 14:42

@ Yodaguy: Das ist natürlich Unfug – ich habe die Szenen gesehen, die waren von außerordentlicher hoher technischer Qualität. Hier unfair nachtreten ist unangemessen.

Yodaguy
Yodaguy
29. Juli, 2011 15:00

@Wortvogel: Ich kann mich lebhaft erinnern, und die Szenen waren furchtbar. Ich würde sie gerne auf YouTube hochladen, aber ich habe das Band nicht mehr, wenn mich nicht alles täuscht.

Wie auch immer, jedenfalls danke für diese großartige Analyse zur Astro Saga.

Nelson
Nelson
4. Januar, 2017 01:25

Hallo,

ich habe mir jetzt alles über die Astro Saga durchgelesen (auch die Kommentare), wirklich sehr interessant. Ich habe die “Entstehung” der Astro Saga über Jahre hinweg verfolgt, als ich zum ersten mal davon gelesen hatte. In diesen Tagen kam mir das Projekt mal wieder in den Sinn, so bin ich auf diese Seite gestoßen.

Auch ich kann bestätigen das 3x Auschnitte (FX Aufnahmen) im deutschen Fernsehen gezeigt wurden und die Tricktechnik auf sehr niedrigem und nicht kinotauglichem Niveau war.

Ich habe Herrn Kammermeier sogar mal bei einer kleinen Fanconvention (Trewa Sommercon 1992) erleben dürfen und da merkte man schon das die Astro Saga nur ein gewaltiges Luftschloss von Herrn Kammermeier war, dem nicht nur das Geld, sondern auch die Fähigkeit fehlte, dieses Projekt jemals zu verwirklichen.

Kastanie
Kastanie
5. Januar, 2017 13:46

Was treibt der Kammermeier eigentlich inzwischen so? Er geht doch nicht etwa immer noch mit der Astro-Saga hausieren?

Wortvogel
Wortvogel
6. Januar, 2017 12:28

@ Kastanie: Der wurschtelt weiter vor sich hin. Neuigkeiten gibt es ja schon seit 20 Jahren keine mehr.

Koli
Koli
3. April, 2017 15:15

An diesem Video sieht man, wie schlecht die Tricks waren:

https://www.youtube.com/watch?v=JtDBej0NAhY