15
Jan 2008

Endlich – Kino wieder Boll-frei!

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Platz 14 in der ersten Woche, knapp über 3 Millionen Dollar Einspiel – das blamable US-Ergebnis von “Schwerter des Königs” läßt sich nicht mit Verweis auf zu erwartende DVD-Verkäufe schönreden. Und endlich, ENDLICH hat Uwe Boll es auch eingesehen (Link zum Artikel leider abgelaufen).

Interessant scheint mir, dass weder in dem Artikel noch sonstwo die aktuelle Spiele-Adaption “Far Cry” mit Till Schweiger erwähnt wird. Kaum vorstellbar, dass der nicht zumindest hierzulande durch ein paar Projektoren genudelt wird.

Das Universum hat also seine Balance gefunden: Künftig wieder Woody Allen im Kino, und Uwe Boll auf der Silberscheibe (oder im Mülleimer). So gehört sich das.

P.S.: Ja, ich bin hämisch. Ich habe “House of the Dead”, “Alone in the Dark”, “Bloodrayne”, “Bloodrayne 2” und “Postal” durchlitten, das habe ich mir ehrlich verdient.



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28 Kommentare
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Atum4
Atum4
15. Januar, 2008 08:18

Ich fand Schwerter des Königs so schrecklich ich will nicht einmal darüber schreiben.
Ich habe mir den Film nur angetan weil bei einem Schauspieler der in Filmen wie Transporter oder Snatch mitgemacht hat kein schlechter Film heraus kommen kann.
Irrtum³!!!

DasAndereWortFürUnglaublich
DasAndereWortFürUnglaublich
15. Januar, 2008 08:57

So ein bisschen Boll steckt wahrscheinlich in jedem von uns, der sich ein bisschen für Film interessiert, aber nicht in der Branche arbeitet. Wir würden auch gerne mal das Material, die Ausrüstung und das Budget haben und auch mal ausprobieren, wie das geht. Nur: der gute “Doktor” ist einfach so konsequent und macht es.
Irgendwie.
Und er bekommt dafür immer wieder recht Namhafte Darsteller, die zum Teil sogar einen Ruf zu verlieren haben.
Irgendwie.
Obwohl er nie etwas ordentliches hinbekommen hat. Da stellt sich doch die Frage: WIE?
Denn jetzt wo er die dicken Budgets nicht mehr macht … da könnte ich doch … also … ich meine … irgendwer muss es ja machen. 😉

Gerade um Far Cry, eines meiner Lieblings-Spiele, isses irgendwie schade. Das hätte besseres als Boll-Schweiger-Möller verdient.

Andreas
Andreas
15. Januar, 2008 10:19

Naja, er ist ja auch selber Schuld. Er hätte seine Tätigkeit aufs produzieren beschränken sollen und nicht überall gross und breit “ein Uwe Boll Film” draufschreiben müssen. Wenn ich so ein Budget habe, müsste doch wohl auch mal ein gutes Drehbuch drinn sein.

Peroy
Peroy
15. Januar, 2008 11:30

Tja, wieder mal ein super Film, der von der breiten Masse verschmäht wird…

XXX
XXX
15. Januar, 2008 14:03

Mir ist die ganze Boll-Basherei nicht ganz klar. Macht er gute Filme? Nö, sicher nicht. Aber ich hab im Kino, auf Video, auf DVD und im Fernsehen schon deutlich größeren Bodensatz gesehen. Und selbst Ed Woods Filme waren um Welten lausiger.

Lindwurm
15. Januar, 2008 14:30

@ peroy und xxx: Absolut unnachvollziehbare Wortmeldungen. Bolls Filme sind ALLESAMT herzlos und talentfrei heruntergekurbelte Machwerke unterster Kajüte, wo hinten und vorne nix stimmig ist. Und wer zB bei “Alone in the Dark” nicht an den “Stil” von Ed Wood denkt, ist blind und taub.

XXX
XXX
15. Januar, 2008 14:50

Ich hab bei Alone in the Dark keine wackelnden Kulissen gesehen. Vielleicht war ich auch zu eingeschläfert, wer weiß. Lindwurm, mein Guter, nur weil Gott und die Welt gerne Ed Wood und Uwe Boll im selben Atemzug nennt, muss man das nicht einfach nachplappern.

Im Übrigen hinkt der Vergleich schon anhand Deiner Aussage, denn Wood war ein Pfuscher, aber einer mit Herz.

Peroy
Peroy
15. Januar, 2008 15:55

Mir scheint, der Lindwurm hat eine ziemlich romantische Vorstellung vom Filmemachen… “herzlos runtergekurbelt”… tztz…

Peroy
Peroy
15. Januar, 2008 16:05

Und nebenbei, ich persönlich finde die Nachricht, dass Boll keine Big Budget-Produktionen mehr in Angriff nimmt, eher schade, denn die aktuelle Kinolandschaft wäre mit dem gelegentlichen Boll-Werk eine interessantere… nun denn, freuen wir uns stattdessen auf “Transformers 2” *blärgh*

Tornhill
Tornhill
15. Januar, 2008 18:42

Hm, berührt mich irgendwie nicht so wirklich – ich hatte mich inzwischen mit Boll als bizarrem Phänomen abgefunden und konnte die Show genießen. Ich meine…
– große Namen
– viel Geld
– unglaublich selbstbegeistertes Drumherum
– vorprogrammiertes Wüten bei der Kritik

…das waren doch eine Menge unterhaltsamer Zutaten, von denen jedes Boll-Werk begleitet war.
Da ihm die Anerkennung ja eh versagt blieb, hatte ich auch bald kein Problem mehr damit, dass er die Möglichkeit hatte, so große Projekte aufzuziehen. Ein schlimmes Ende, des im Text ja erwähnten Woody Allen würde mich da mehr freuen, aber so richtig vermissen werde ich die großen Boll-Affären auch nicht.

Dem häufig gemachten Ed Wood-Vergleich kann ich mich auch nicht anschließen. Wie oben schon gesagt wurde, beide können/konnten zwar nichts, der eine hatte aber Beigeisterung, der andere Geld, was man den Filmen auch anmerkt.

Bluescreen
Bluescreen
15. Januar, 2008 23:23

Ach, ich weiss nicht. Ist es wirklich ein so grosser Verlust wenn Boll nicht mehr ins Kino kommt? Wahrscheinlich hat er eh seine Fanbase unter den DVD-Käufern und den “Spielekiddies”.

Was den Vergleich zu Ed Wood angeht schliesse ich mich Tornhill an. Wood hatte weder Geld, noch zugfähige Namen. Getraut hat er sich trotzdem für ein kleines Publikum. Bei Boll hab ich das Gefühl “Oh, grosser Spieltitel, jede Menge Bekloppte als Zuschauer, Kohle schieben sie mir auch in den Arsch und Schauspieler haben eh nix zu tun… versuchen wir es mal wieder”.

Ne, komm. Weg damit. Er hatte seine Chance und hat sie versemmelt.

Wortvogel
Wortvogel
15. Januar, 2008 23:40

@ Bluescreen: Kann ich unterschreiben.

XXX
XXX
16. Januar, 2008 00:08

Da seine bisherigen Filme mit Ausnahme von Dungeon Siege nun ja auch nicht gerade superteuer waren, werden seine künftigen günstigeren Filmchen wohl auch noch die eine oder andere Leinwand heimsuchen.

Bluescreen
Bluescreen
16. Januar, 2008 01:22

@XXX

Ist möglich, bezweifle ich aber. Seien wir realistisch: bei einem dritten Flop in Serie stehen die Chancen nicht sehr hoch. Mit dem selbstzugestandenen “Ich habe Verloren” gibt sich “Ihr habt alle nicht verstanden worum es geht”-Boll selber keine Chancen.

Zudem wird er keine grossen Geldgeber mehr finden bei einem Verschnitt von 70/3 Millionen. Lass es 70/20 werden, wenn es hochkommt wenn die DVDs raus sind (in fünf Jahren).

Es geht darum was er aus dem Geld macht. Und auch mit weniger Geld wird es nicht besser wenn er bei seinem Stil bleibt.

Lindwurm
16. Januar, 2008 13:22

Und ich bleibe beim Ed Wood-Vergleich. Sicher, dem Wood kann man im Gegensatz zum Boll eine gewisse schrullige Liebenswürdigkeit attestieren, aber ich spreche von stilistischen Ähnlichkeiten. Völlig mutwillige, für die Handlung kontraproduktive Aktionen, Stories von allerhöchstem Wirrheitsgrad, Schauspieler, die auf den nächsten Schuss/die nächte Pulle zu warten scheinen… . Gerade bei “Alone in the dark” hab ich damit gerechnet, dass jeden Augenblick Vampira um die Ecke beigen würde oder ein Kerl der sich ein Cape vors Maul hält.

Wortvogel
Wortvogel
16. Januar, 2008 13:30

Ich kann das so nicht stehen lassen . Ed Wood verwirklichte seine Vision – Uwe Boll verwirklicht sein Geschäftsmodell. Ed Wood dachte, seine Ideen seien brillant – Uwe Boll denkt, Drehbücher seien überbewertet. Ed Wood heuerte Schauspieler an, die er liebte – Uwe Boll heuert an, wen er zwei Wochen vor Drehstart noch kriegen kann. Ed Wood kämpfte mangels Geld und Support “von unten nach oben” – Uwe Boll hingegen versagt trotz großer Budgets und non-existenter Studio-Interferenz “von oben nach unten”. Kurz gefaßt: Ed Wood liebte das Kino – Uwe Boll liebt sich selbst. Es mag Ähnlichkeiten geben – aber ich weiß nicht, ob Boll Angorawäsche trägt…

Lindwurm
17. Januar, 2008 12:48

@ Wortvogel: Ich schrieb von “stilistischen Ähnlichkeiten”. Dass der Wood ein Träumer war, der Boll hingegen ein Geschäftsmann ist, bezweifle ich ja nicht.

Und Boll trägt “101-Dalmatiner-Unterwäscher”, wie ich aus verlässlicher wuelle erfahren konnte.

Wortvogel
Wortvogel
17. Januar, 2008 12:59

@ Lindwurm – ich sehe auch die stilistischen Ähnlichkeiten nicht. Natürlich haben Wood und Boll mitunter Szenen, die geradezu anarchisch deplatziert und/oder wahnwitzig scheinen. Aber das allein rechtfertigt das Label “der neue Ed Wood” nicht. Da sehe ich eher Albert Pyun in der Nachfolge von Wood – genauso besessen von immer wiederkehrenden Themen, und genau so unfähig, eine Geschichte gerade und nachvollziehbar zu erzählen. Oder David deCoteau. Da kommt noch die (homo)sexuelle Komponente dazu.

viewer
viewer
10. April, 2008 09:02

Gerade bei Blickpunkt:Film gefunden:

Petition will Boll zum Rückzug aus dem Filmgeschäft zwingen
Uwe Boll, umstrittener B-Movie-Regisseur und Produzent, der sich mit Gamesverfilmungen und Horror einen Namen gemacht hat, soll mithilfe einer Online-Petition zum Rückzug aus dem Filmgeschäft bewegt werden. Boll, der vor zwei Jahren seine Filmkritiker herausforderte, sich ihm im Boxring zu stellen, reagierte gewohnt offensiv auf diese Aktion. In einem Interview auf der Genre-Website Fear.net erklärte er, es müssten schon mindestens eine Mio. Leute unterzeichnen, um ihn zur Aufgabe zu bewegen. Inzwischen hat Boll nachgelegt und fordert in einem Video-Statement seine Fans auf, eine Petition für ihn zu starten. “Ihr müsst aufwachen, dann würdet Ihr sehen, dass ich das einzige Genie in diesem verdammten Geschäft bin”, erklärt Boll darin und zieht nebenbei deftig über Kollegen wie Michael Bay oder Eli Roth vom Leder. Man darf gespannt sein, wie sich die Sache weiterentwickelt. Gegenwärtig haben bereits über 130.000 Leute die Contra-Boll-Petition unterzeichnet.

Nur, damit Du das nicht vor lauter Stress verpasst! 😉

Exverlobter
Exverlobter
12. November, 2010 16:09

Bezüglich des ständigen Vergleichs von Uwe Boll und Ed Wood…
Ich denke, es gibt nur einen Regisseur, welchen man mit Uwe Boll wirklich vergleichen könnte:
Roger Corman!
Genau wie Boll liefert er Filme wie am Fließband ab, und gibt auch zu, dass es ihm (wie Boll) eher darauf an, dass die Filme den BEP knacken.
Künstlerische Herzensangelegenheiten die floppten (z.B. The Intruder mit Bill Shatner) hat er danach nie wieder gemacht. Hauptsache das Ding spielt was ein.
Genau wie Boll, ist Corman eher ein Geschäftsmann und kein Künstler.

Comicfreak
Comicfreak
12. November, 2010 18:37

@ Exverlobter

..kann ich so nicht stehen lassen

“Neben seinen quirligen Schnellschüssen unterstützte Corman stilsicher den Verleih und auch die Finanzierung von ausländischen, künstlerisch anspruchsvollen Filmen (z. B. „Marlene Dietrich: Her Own Song“ aus dem Jahre 2001). Sein Rekord für eine schnelle Produktion liegt bei zwei Tagen und einer Nacht für einen kompletten 35mm-Spielfilmdreh: das Original von „Little Shop of Horrors“ startete 1960 Jack Nicholsons Karriere. Überhaupt gab Roger Corman vielen heutigen Hollywood-Größen Starthilfe: Dennis Hopper, Francis Ford Coppola, Martin Scorsese, Jonathan Demme, James Cameron, Peter Bogdanovich, Joe Dante, George Lucas, Ron Howard, Robert Zemeckis, Sylvester Stallone und viele mehr konnten sich als Anfänger in der Filmwerkstatt Cormans bewähren – damals hieß seine Produktionsfirma New World Pictures, später Concorde.”

dem Horrorladen merkt man das Tempo nicht an, außerdem hat keiner der aufgezählten Schauspieler durch die Arbeit mit Corman einen Imageschaden erlitten.
Paralelen sehe ich insofern, als Boll als Produzent (ohne Regie) auch besser für den Film und Kinofans wäre.

heino
heino
12. November, 2010 18:54

Mal ganz davon abgesehen, dass Corman bis Ende der 60er so einige Klassiker selbst als Regisseur abgeliefert und danach auch eine ganze Menge och als Produzent unter die Leute gebracht hat. Wer will das denn bitte von Uwe Boll behaupten?

Marcus
Marcus
12. November, 2010 21:06

“Ed Wood” ist ein sehr schöner Film von Tim Burton. 😆

Peroy
Peroy
12. November, 2010 21:55

Ja, einer der beiden Burton-Filme, die ansehbar sind…

Peroy
Peroy
12. November, 2010 21:56

“Mal ganz davon abgesehen, dass Corman bis Ende der 60er so einige Klassiker selbst als Regisseur abgeliefert und danach auch eine ganze Menge och als Produzent unter die Leute gebracht hat. Wer will das denn bitte von Uwe Boll behaupten?”

Stell’ die Frage in 30 Jahren nochmal…

heino
heino
12. November, 2010 22:17

“Stell’ die Frage in 30 Jahren nochmal…”
Wozu? Bis dahinwerden seine Filme auch nicht besser sein. Und Klassiker schon gar nicht.

Exverlobter
Exverlobter
13. November, 2010 01:51

@ Comicfreak.
Klar gibt es zwischen beiden viele Unterschiede. Was ich meinte, ist, dass beide Meister darin sind, B-MOvies wie am Fließband abzuliefern. Beide sind unabhängig. Des Weiteren ist es ja ein Wunder, dass auch Boll viele bekannte Gesichter in seinen Filmen unterbringen konnte (Til Schweiger, Ben Kingsley, Burt Reynolds, Edward Furlong usw. Und ich bezweifle übrigens, dass die alle einen Imageschaden davongetragen haben. Til Schweiger lobt Boll ja bis heute in den höchsten Tönen).
Damit hat Boll was mit Corman gemeinsam.
Und Boll lässt sich von niemandem unterkriegen.
Ed Wood war da ganz anders. Zieht mal mal diverse Softcore-Pornos und Kurzfilme ab, hat er gerade mal 4-5 Filmchen gedreht. Und Plan 9 from Outer Space hat im wahrscheinlich das Genick gebrochen. Niemand hat danach mehr in den Kerl investiert. Und dann brachte Wood im Gegensatz zu Boll nichts mehr auf die Beine. Des Weiteren hatte Wood außer Bela Logosi keine bekannten Gesichter in seinen Filmen.
Boll hingegen ist wie Corman ein Independent-Filmmaker, und mittlerweile nicht mehr vom Geld anderer Leute abhängig ( nicht mal von deutschen Steuerschlupflöchern, lol).
Ich will den Kerl übrigens nicht verteidigen, aber wenn man mal Far Cry mit Doom-Der Film vergleicht ist Far Cry nicht wirklich schlechter. Das Problem, das Boll hat ist das Game-Verfilmungen generell einen schlechten Ruf haben. Ob die Filme jetzt von Boll kommen oder von jemand anderem ist da vollkommen egal. Und wenn sich da einer wie Boll darauf spezialisiert, dann kann er ja nur Prügel beziehen.

Comicfreak
Comicfreak
13. November, 2010 08:43

..gerade, dass Gameverfilmungen einen schlechten Ruf haben, hätte er als Chance nutzen koennen.

Okay, Parallelen sind da, aber der Vergleich hinkt trotzdem noch. Aber Boll hat ja noch Zeit..

😉