25
Nov 2007

Wenn Spammer pampig werden…

Themen: Neues |

Briefkasten (c) pixelio.deAlle ein bis zwei Wochen schaue ich in den Spamfilter meines Email- Accounts, um sicherzugehen, dass keine reguläre Email dort feststeckt. Dabei gönne ich mir den Spaß, die Spams mit den absurderen Headern kurz zu überfliegen (die Nigeria- Scammer versuchen es mittlerweile auf die romantische Tour, na sowas!).

Besonders herausragend fand ich heute die Betreffzeile einer Email von “Ebay” (ja klar):

Wie oft sollen wir Sie noch anschreiben, Ihr Geld abzuholen ?

Geld? Ich? Wo muss ich unterschreiben?

Sagen Sie mal,

Ich wollte mich ja in umtaufen lassen – aber das Standesamt hat nicht mitgespielt!

wie oft sollen wir Sie, , noch anschreiben, Ihre 3000 EUR abzuholen ?

Weiß nicht – wie oft haben Sie es denn schon probiert?

Benötigen Sie echt 3 Erinnerungen um sich Ihr Bargeld abzuholen ?

Echt. So bin ich.

Oder haben Sie das Geld nicht nötig, bzw. wegen Reichtum geschlossen ? Und beim nächsten Stammtisch wieder rumheulen, wie schlecht es Ihnen geht

Ich nehme an keinen Stammtischen teil, vielleicht liegt’s daran.

In Ihrem Land leben über 30% der Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Und Sie sind zu faul oder nicht in der Lage sich Ihre 3000 EUR abzuholen ?

Über 30 Prozent? Quelle bitte! Und dann gebt’s doch denen!

Finden sie Ihr Verhalten nicht lächerlich – Arme Menschen würden es als lächerlich betrachten.

Hier fehlen mir wieder die Belege, z.B: Hugo K, arbeitsloser Schweißer aus Schwerin: “Ich betrachte das als lächerlich!”

Klicken sie jetzt zur Abholung:

Ich klick ja schon – auf den “endgültig löschen”-Button.

http://www.kohle-kassieren.be

Ach so – ich dachte, Ebay?!

Na ja, “Kohle kassieren” stellt sich schnell als “Kohle verzocken” heraus – der Link führt zu einem “Casino Tropez” (in Firefox bleibt die Seite leer, nur der Explorer läßt sich foppen), und prompt versucht man dort, mir fleißig prima Software auf den Rechner zu schaufeln.

Ich habe den Verdacht, die wollen mir gar keine 3000 Euro geben…



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

8 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Tornhill
Tornhill
25. November, 2007 13:33

MUAHAHA! Welch ein Brüller!
Nein, das schlägt wirklich alles – bisher war der Afrikaner, der mich beliebig ausgewählten Deutschen als Komplizen für eine Unterschlagung in Millionenhöhe (ich müsste nur kurz etwas Material vorstrecken…) gewinnen wollte mein Favorit, aber das vorwurfsvolle soziale Gewissen von Ebay scheint mir noch ein klitzekleines bisschen herrlicher.

Rupert
Rupert
25. November, 2007 15:23

toll find ich auch die afrikanischen exil-presidenten, die unbedingt einen haufen geld auf die seite schaffen müssen und dazu kurz auf meinem konto zwischenlagern wollen (gegen entschädigung natürlich)… dabei handelts sich um geldwäsche, und man macht sich damit strafbar, auch bei unwissenheit..

Wortvogel
Wortvogel
25. November, 2007 15:27

@ Rupert: Da es aber weder den afrikanischen Ex-Präsidenten noch das Geld wirklich gibt, findet sich wohl kaum ein Richter, der einen gierigen Deppen wegen Geldwäsche verurteilt. Mich überrascht nur immer, dass der Nigeria.Scam in allen seinen Varianten nicht mittlerweile so bekannt ist, dass er selbst in Hinterturkmenistan nicht mehr funktioniert. Die Dummen werden nicht alle, so scheint’s…

Fabi
Fabi
25. November, 2007 15:52

“Ich habe den Verdacht, die wollen mir gar keine 3000 Euro geben…”

Was? Warum denn? Also für mich klingt das sehr seriös. Das kann ich jetzt nicht gut heißen, dass du dich hier über Leute lustig machst, die dir Geld geben wollen.

*Ironie off*

Joe
Joe
25. November, 2007 19:07

Bei Geldwäsche (§261 StGB) ist der Versuch strafbar (261III). Ich denke mal, bei der Sache mit dem afrikanischen Ex-Präsidenten wäre es ein sogenannter “untauglicher Versuch”. (=so etwas wie der Versuch eines Mordes mit einer Spielzeugpistole) Dergleichen ist natürlich nicht strafbar.

Wortvogel
Wortvogel
25. November, 2007 19:14

@ Joe – das meinte ich: Es ist ja auch nicht der Gespammte, der den Versuch der Geldwäsche unternimmt. Mich hat bloss mal ein Filmproduzent zu bestechen versucht, und das hätte sich kaum gelohnt. Meine Integrität ist teuer, gelle?

Tornhill
Tornhill
25. November, 2007 19:27

“Hier, Herr Dewi – 200.000 Euro, wenn Sie die selbstzweckhafte Nacktszene streichen!”

“NIEMALS !!!”

Wortvogel
Wortvogel
25. November, 2007 19:32

Kommt darauf an, wer die Schauspielerin ist 😉