22
Mai 2007

BILD belästigt mich

Themen: Neues |

Ich will gar nicht ständig über die BILD schreiben. Dafür gibt es BILDblog. Und andere. Der Wortvogel handelt von mir – steht ja auch schon in der Titelzeile.

Aber man lässt mir keine Wahl.

Die BILD ist in meinen Augen in den letzten Jahren wieder deutlich in die übelriechendsten Ecken des politisch und ideologisch motivierten Kampagnen-Journalismus verfallen. Missliebige Politiker und Prominente werden mit Häme und Halbwahrheiten in die Ecke gedrängt, während Kai Diekmann die Fahne des kleines Mannes hoch hält. Was sich das Blatt bei Horst Köhler im Fall der Begnadigung von Christian Klar erlaubte, gehört für mich in die Rubrik “Nötigung”. Es reicht nicht mehr, die Gegenwart verzerrt darzustellen – neuerdings wird auch wieder verstärkt die Vergangenheit umgedeutet.

Auch Horst Seehofer kennt die Methoden der BILD. Als es um die Nachfolge Stoibers ging, brachte die Zeitung seine bis dahin geheim gehaltene Geliebte auf den Titel. Von der hatte man zwar in Insider-Kreisen der Hauptstadt gewusst, aber es gab keinen Grund, das in die Öffentlichkeit zu zerren. BILD fand es opportun, das zu ändern.

Und heute ist Seehofer wieder dran:

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Man beachte – das Baby kommt “in vier Wochen”! Was ist der Aufhänger der Geschichte? Wo ist die Meldung, die Neuigkeit? Und was soll das Ausrufezeichen, als sei es bemerkenswert, dass eine hochschwangere Frau in Kürze niederkommt?

Lag es daran, dass Seehofer sich kürzlich wieder mit seiner Ehefrau in die Öffentlichkeit gewagt hat? Musste die BILD gegensteuern?

Vielleicht war es für Diekmanns Truppe einfach mal wieder wichtig zu zeigen, dass man JEDEN und IMMER diffamieren kann, wenn er die Boulevard-Todsünde begeht, die BILD im letzten Absatz des Artikels offenbart:

“BILD wollte von Seehofer und seiner Freundin wissen: „Haben Sie sich jetzt getrennt?“ Beide waren gestern nicht zu erreichen.”

Sich BILD gegenüber nicht zu erklären – das geht nun wirklich nicht.



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