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Die ersten drei Teile dieses Epos könnt ihr hier nachlesen.

Ich habe diese mehrteilige Story etwas schleifen lassen, weil mir andere Sachen dazwischen gekommen sind. Ich denke aber, dass sie einen würdigen und zeitnahen Abschluss verdient.

Wir befinden uns mittlerweile im Jahr 1995. Ich bin seit knapp fünf Jahren beim GONG, habe mich vom Randspalten-Tipper zum Redakteur hochgedient, reise viel, verdiene solide, und kann mich generell nicht beschweren, denn ich werde mit Goodies und Giveaways von den Sendern zugeschüttet. Meine hübsche Wohnung liegt mitten in der Innenstadt, meiner Schildkröte geht es gut,..  [weiterlesen]

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Neueinsteiger bitte Teil 1 und 2 lesen!

gong-cover-jan10 Ich bin also nun “fester” Programmredakteur, bekomme als Ressort SAT.1 zugeteilt. Im Grunde genommen besteht meine Aufgabe darin, die Programm-Infos (eine ca. 100seitige Auflistung des wöchentlichen SAT.1-Programms mit allen Daten) zu einer Programmspalte nach genauen Vorgaben (z.B. 117 Zeilen à 37 Anschläge) zusammen zu dampfen. Ich muss entscheiden, welcher Spielfilm mit Bild dargestellt wird, Kritiken aus Filmenzyklopädien suchen, Todesdaten eintragen, und viele Schauspieler um ein “(bek. aus “XY”)” ergänzen. Sind alle sieben Spalten für eine Programmwoche abgenommen, kürze ich sie noch für die Bedürfnisse der Schwesterzeitschrift “die2”..  [weiterlesen]

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Neueinsteiger bitte Teil 1 lesen!

Freitag Nachmittag, Ende April 1990. Mir ist gerade ein Praktikum zugesichert worden – für ab Montag. Und es klang gar nicht nach einem gemeinen Scherz.

Es gibt Momente, da muss man sich entscheiden. Ich habe keine Wohnung in München, keinen Plan, kein Geld, und nur 48 Stunden übers Wochenende, alles zu organisieren. Zu wenig Zeit, um Angst zu haben.

Also mache ich mich auf den Weg zur Mitwohnzentrale, lasse mir ein paar Adressen von potentiellen kurzfristigen Wohnorten geben. Dann rufe ich beim Sozialdienst in Düsseldorf an: Sie sollen die Papiere für einen dringlichen Eilantrag fertig machen –..  [weiterlesen]

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Keine Ahnung, ob euch das hier interessiert. Aber wenn ich es heute nicht aufschreibe, schreibe ich es vielleicht nie auf.

Jubiläen und Jahrestage haben etwas sehr Willkürliches. Die Wiederkehr eines Datums bekommt ein Gewicht, zerrt an den Erinnerungen, und spiegelt früh gestellte Fragen in die Gegenwart zurück.

Diesen Monat bin ich ziemlich genau 20 Jahre in München. In keiner Stadt habe ich länger gelebt, auch nicht in Düsseldorf, das ich immer noch als Heimat betrachte. Nicht mehr lange, und ich werde die Hälfte meines Lebens hier verbracht haben. Und meine gesamte berufliche Karriere…  [weiterlesen]

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Dieser Beitrag kommt zu spät, in vielerlei Hinsicht. Ich hätte ihn vielleicht 1990 schreiben sollen, da war alles noch frisch in meinem Kopf. Oder im Juli 2011, als mit der allgemeinen Wehrpflicht auch der Zivildienst abgeschafft wurde.

Es ist allerdings nicht schwer zu verstehen, warum ich ihn heute schreibe. Über die Weihnachtstage musste ich viel an meine Nachbarin Frau C. denken, die mit 106 Jahren verstorben ist und deren Wohnung gerade mit Schleifmaschinen und Brecheisen renoviert wird, als müsse man das Leben dieser Frau gewaltsam aus den Mauern stemmen.

In meinem Nachruf auf Frau C…  [weiterlesen]