08
Apr 2009

4 Gefährten, 3 Serien, und 2 Doktoren: Dr. Who – oder Dr. What (the fuck)?

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

who1 Wie ihr wisst, arbeite ich gerade ein paar Serien auf, die in den letzten Monaten liegen geblieben sind. Meine Gedanken zur letzten Staffel “Battlestar Galatica” kennt ihr ja.

Weil in ein paar Tagen der neue Doktor seinen Dienst aufnimmt, fühlte ich mich ein wenig unter Druck, jetzt die vierte Staffel “Dr. Who” durchzuackern. Wenigstens hat die Serie in britischer Tradition nur 13 Folgen, und nicht 20 oder mehr.

Ich erinnere mich nur noch grob an das Ende der dritten Staffel: die neue Gefährtin Martha Jones war nach nur einer Staffel zur Schwesterserie “Torchwood” gewechselt, und durch das SF-Fandom war ein kollektives Aufheulen gegangen, weil nun mit Catherine Tate eine Komödiantin robusteren Alters die Rolle der Gefährtin übernehmen sollte. Außerdem war bekannt geworden, dass David Tennant um seinen Ausstieg gebeten hatte – es machten Gerüchte die Runde, dass er nur noch in ein paar Specials auftreten wolle, die über einen längeren Zeitraum verteilt werden müssten.

“Dr. Who” hat es ja tatsächlich geschafft, die Franchise nicht nur am Leben zu erhalten, sondern zu neuer Blüte zu führen: es gibt Trickepisoden, zwei Ableger-Serien (“Torchwood” und “Sarah Jane Adventures”), ein weiterer Spinoff (“K-9”) ist derzeit in Arbeit, und zu den beiden Hauptserien gibt es eigene Reihen von “Making ofs” (“Dr. Who Confidential” und “Torchwood Declassified”). Hinzu kommen die in England beliebten Specials, z.B. zur Weihnachtszeit.

Wenn ihr “Dr. Who”-Fans seid, wißt ihr das natürlich alles schon. Wenn ihr keine Fans seid, wird es euch kaum scheren.

Ich wollte euch an dieser Stelle eigentlich nur meine Gedanken zur vierten Staffel mitteilen. Diese enthalten diverse größere, wenn auch nicht spielverderbende Spoiler, darum müsst ihr auf den “mehr…”-Button klicken, um dranzukommen…

Ganz grob gesagt: Ich fand die vierte Staffel eher mau. Permanent austauschbare Alien-Rassen, die alle nur tumb Krieg wollen/führen, und die vom Doktor davon abgehalten werden müssen, ganze Planeten auseinander zu nehmen. Das nimmt echt überhand, und ich setze auf den neuen Showrunner Steven Moffatt, da Abhilfe zu schaffen.

Und wie immer gab es ein paar Folgen, die in der Vergangenheit der Erde spielen, damit man sich aus dem Kostümfundus der BBC bedienen kann, um Geld zu sparen. Weder “The Fires of Pompeji” noch “The Unicorn and the Wasp” konnten mich wirklich mitreißen, auch wenn letztere als Variation klassischer britischer Krimis zumindest amüsant war.

“Dr. Who” leistete sich diesmal sogar eine extrem preiswerte “bottle show”, also eine Episode, die praktisch komplett in einem Raum spielt, um die Produktionskosten im Zaum zu halten. Leider ist “Midnight” inhaltlich ein Totalausfall.

who4

Es ärgert mich ein wenig, dass die Serie immer dann, wenn wirklich aufwändige Spezialeffekte vonnöten sind, diese über zwei Folgen verteilt. Das führt dazu, dass straffe Einstünder zu fußlahmen Zweistündern gestreckt werden. Das fällt besonders bei “Sontaran Stratagem/Poison Sky” auf, einem Zweiteiler, der so ziemlich alle ausgelutschten Who-Klischees noch einmal durchkaut. Der einzige Grund, ihn sich anzusehen, ist Martha Jones, die als Mitglied der legendären Who-Einheit U.N.I.T. eine ziemlich gute Figur macht: “I am Martha Jones – who the HELL are you?!”

“Silence in the Library/Forest of the Dead” hat im Vergleich dazu zwar eine putzige Grundidee, bleibt aber letztlich zu dünn für die spielfilmlange Laufzeit. Beide Zweiteiler gönnen uns dafür fantastische Ausblicke auf fremde Welten, wie sie derzeit nur “Dr. Who” bietet. “Farscape” war die letzte Serie, die ein derart buntes und lebendiges Universum zeigte.

Einziges Highlight bis dahin: “The Doctor’s Daughter”. Von der Story her absoluter Kappes, aber die Idee, aus der DNA des Doktors eine süße Soldatin zu klonen, hat mir gefallen (“Do we run again? I love the running part!”). Teilweise hatte ich das Gefühl, “Veronica Mars” wäre im Who-Universum aufgetaucht. Ich möchte doch schwer hoffen, dass wir Jenny nicht zum letzten Mal gesehen haben. Darstellerin Georgia Moffett ist übrigens die Tocher von Peter Davison, einem früheren Doktor-Darsteller.

Nach 10 Episoden  hatte ich schon ziemlich die Hoffnung aufgegeben. Und dann kam “Turn Left”, eine “alternative timeline”-Episode, die nicht nur zu den besten Who-Episoden, sondern zu den besten SciFi-Episoden überhaupt gehört. Neben “Blink” aus Staffel 3 ein absolutes Highlight der Serie – und es sollte zu denken geben, dass beide Episoden praktisch komplett ohne den Doktor auskommen…

who3

Ebenfalls zu denken geben sollte die Tatsache, dass “Turn Left” von Russell T. Davies stammt, dem Kreator der neuen “Who”-Serie, dem Fans gerne alle Probleme der Serie in die Schuhe schieben. Er ist bei den Who-Nerds ungefähr so beliebt wie George Lucas. Ich konnte das nie ganz nachvollziehen.

Und damit zum megafetten Zweiteiler “Stolen Earth/Journey’s End”, mit dem Davies seine Arbeit an “Who” beendet – und dafür noch mal so richtig die Korken knallen läßt. Es geht um nicht weniger als das Ende der Realität – und damit das Ende der Zeit, des Universums, und des ganzen Rests. Die Daleks kehren zurück, ein alter Erzfeind des Doktors steht von den Toten auf, die Erde verschwindet, und in einem gigantischen Allstar-Showdown tritt praktisch das komplette Who-Universum an: vier Gefährtinnen aus drei Serien, und der Doktor gleich zweimal. Erstmals greifen “Dr. Who”, “Torchwood”, und “Sarah Jane Adventures” ineinander, und das ziemlich nahtlos. Ich möchte nicht wissen, wie schwer so etwas zu konstruieren ist – die letzte Episode jongliert immerhin mit vier oder fünf parallelen Handlungssträngen. Und am Ende gibt es ein paar Abschiede, die selbst hartgesottenen Fans das Wasser in die Augen treiben dürften…

Das Problem: Die Episode ist inhaltlich zu überladen, und greift im Finale auf derartig abstrusen Technobabble zurück, dass man als Zuschauer mitunter abfällig “ja, sicher!” knurren möchte. Und die permanente Gefährdung des ganzen Universums nutzt sich als Superlativ doch deutlich ab – das hatten wir schon, und das werden wir spätestens am Ende der nächsten Staffel wieder haben. “Dr. Who” hat sich in eine Sackgasse geschrieben, eine Steigerung ist praktisch nicht mehr möglich. Das erinnert stellenweise an die Gigantomanie von “Perry Rhodan” (wenn auch mit ungleich sympathischeren Figuren).

In den Fuß geschossen haben sich die Macher auch mit dem Auftritt von Rose Tyler, Martha Jones UND Sarah Jane – die früheren Gefährtinnen machen umso schmerzlicher deutlich, dass Donna Noble niemals ein Fan Favorite sein wird. Ein interessanter Charakter, aber keiner, der Begeisterung hervorrufen kann. Wenigstens macht es den demnächst zu erwartenden Umstieg auf Michelle Ryan leichter, die dem neuen Doktor zur Seite gestellt wird.

Immerhin ist die “anything goes”-Attitüde des Abschlusszweiteilers sehr mitreißend, und macht trotz der insgesamt durchwachsenen Qualität der Staffel Lust auf die neuen Folgen. Im Gegensatz zu vielen anderen Serien ist “Dr. Who” angenehm frei von innerer Logik, und jede Woche ist ein neues Abenteuer. Der “sense of adventure” ist phänomenal, und läßt auch Schwächen verzeihen.

Als Schmankerl habe ich euch noch etwas aus der Episode digitalisiert. Martha Jones landet nämlich in Deutschland:

germandaleks

Diesem Ausflug verdanken wir die folgenden Leckerbissen:

Und wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich den ultimativen Mix aller Doktor Who-Vorspänne seit 1964 gönnen – YouTube sei Dank:

http://www.youtube.com/watch?v=DnKNupdSH8g



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22 Kommentare
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Dr. Acula
8. April, 2009 22:19

EXTERMINIEREN! EXTERMINIEREN! GRAAH!

wut, wut in da butt
wut, wut in da butt
8. April, 2009 22:53

“Weil in ein paar Tagen der neue Doktor seinen Dienst aufnimmt”
Kommt der nicht erst in einem Jahr?

Wortvogel
Wortvogel
8. April, 2009 22:56

@ wut: Ich dachte, der wir im neuen Special vorgestellt. Man wird sehen. Auf jeden Fall kommt Nachschub, und ich wollte die Staffel vorher abarbeiten.

The Brigadier
The Brigadier
8. April, 2009 23:07

Hi! Jupp, Tennant macht noch vier Specials, und dann übernimmt Matt Smith. Und Frau Ryan wird wohl nur im nächsten Special mitspielen. Wobei, das hatte ich bei Catherine Tate auch gehofft. 😉
Und als Diskussionsbeitrag: Das Finale war doch wohl ganz große Augenwischerei. Alle Charaktere hüpfen im Prinzip da rum und spielen Statisten für die Effekte. Erinnert in der Tat ein wenig an George Lucas, nur dass die das in der nächsten Staffel wieder gutmachen können. Moffat rules, Georgia und Stephen.
Ach ja: R.T.D. hat auch das nächste Special geschrieben.

The Brigadier
The Brigadier
8. April, 2009 23:08

Oh ja: Der Brigadier *HINT* war in der letzten Staffel Sarah Jane Adventures zu sehen. DAS lässt hoffen.

Wortvogel
Wortvogel
8. April, 2009 23:11

@ Brigadier: Aber es lässt sich kaum bestreiten, dass “Turn Left” großartig war – und von RTD.

Was ich von Matt Smith halten soll, weiß ich echt nicht…

The Brigadier
The Brigadier
8. April, 2009 23:18

Ja, das stimmt. Die war echt gut. Aber danach das. Was neue Doktoren angeht: Ich hab neulich mich mal an “Trial of a Time Lord” mit Colin Baker gewagt. Gar nicht so übel, dafür dass über den wohl am meisten gelästert wird. Ich sag bei Serien immer: Lasst die mal machen, dann wird man sehen. Nach oben kann es immer besser werden. Obwohl Tennant – finde ich – wirklich super war. Rangiert bei mir neben Patrick Troughton (ja, ich kenne sie alle 😉 ) ganz oben.
Und ich hab ja nicht gesagt, dass ich was gegen RTD habe. Welche Qualitäten er auch haben mag (und er hat welche): Er hat uns den Doctor zurückgebracht. Die Dankbarkeit überwiegt. Ich mochte auch sehr seinen Casanova mit Tennant. Erfrischend und spannend. Was will man mehr?

Wortvogel
Wortvogel
8. April, 2009 23:21

@ Brigadier: Ich mag Tennant auch – aber für mich wird Ecclestone immer “mein” Doktor sein. Und bei der alten Serie war es Tom Baker (ich kenne sie auch alle ;-)).

RTD rechne ich besonders “The Second Coming” hoch an. Ohne den Zweiteiler hätte es die neue “Who”-Serie wohl nie gegeben – zumindest nicht mit Ecclestone.

Peroy
Peroy
8. April, 2009 23:25

Ah, Dr. Who… die alte, wirre Billig-Scheisse… I don’t get it…

Aber die Titelmusik ist grandios… 8)

The Brigadier
The Brigadier
8. April, 2009 23:54

Billig, okay. Aber sch…? Da haben großartige leute mitgeschrieben. Ich gebe zu, die Sehgewohnheiten haben sich geändert.
Und ich gebe zu: Ecclestone war brilliant (oder “fantastic”). Musste mich an Tennant auch erst gewöhnen. Aber es ging dann sehr gut. Jetzt wo ich drüber nachdenke: Vielleicht stehen bei mir Ecclestone, Tennant und Troughton nebeneinander. Kompliziert.
Second Coming kenn ich gar nicht. Werde ich mir mal ansehen.
Gute Nacht! 🙂

Wortvogel
Wortvogel
8. April, 2009 23:57

@ Brigadier: Du bist neu hier, darum erkläre ich dir das kurz: Peroy ist dagegen. Gegen alles. Weil wir dafür sind. Seine Argumente sind so reichhaltig wie die der Daleks. Mit ihm zu reden, ist wie mit einem Käsehobel zu onanieren: schmerzhaft, und nicht sehr unterhaltsam.

“Second Coming” nicht gesehen? Dann aber hopp! Pflichtprogramm!

Manuel
9. April, 2009 02:52

Ich verstehe nicht ganz. Wieso die “vierte” Staffel, wenn es Dr. Who seit 1964 gibt?

The Brigadier
The Brigadier
9. April, 2009 03:11

@ Wortvogel: Danke für die Einleitung, auch wenn mir der Vergleich bereits bei dem Gedanken große Schmerzen bereitet.

@ Manuel: “Vierte Staffel” bezieht sich auf die Anzahl der Staffeln seit der Wiederbelebung der Serie im Jahr 2005. Die hatten vorher – je nach Zählung – neun, bzw. 16 Jahre Pause. 1996 gab es einen amerikanischen Pilotfilm zu einer neuen Serie, die dann nie zustande kam. Die Zählung ist auch durchaus nachvollziehbar, weil der Vergleich mit der Originalserie auf optischer, erzähltechnischer und schauspielerischer Ebene sehr starke Unterschiede zeigt. Früher hatten die Folgen auch nur 25 Minuten und endeten jeweils damit, dass einer der Charaktere in einer ausweglosen Situation steckte, aus der er dann sofort zu Beginn der nächsten Folge problemlos befreit wurde. Heute ist man da etwas subtiler, nicht zuletzt weil die Erzählstränge kürzer, die Folgen länger und die Anzahl der Folgen geringer sind (ist? hmmm).

So, wieder viel zu viel geschrieben für nen Neuling. Aber ich kann nicht schlafen und werde deshalb jetzt Second Coming gucken. Immer offen für Empfehlungen.

Johannes
9. April, 2009 14:13

Also soweit ich gehört habe, tritt Russell T. Davies samt Co-Poduzenten und Hauptdarsteller erst gegen Jahresende ab. Im BBC-Morgenmagazin hieß es gestern, nach dem jetzigen Osterspecial kommt ein weiteres Special im November (so etwa) und dann ein Zweiteiler im Dezember. Es ist mal anzunehmen, dass der neue Doktor im Rahmen des vierten Specials vorgestellt wird, vielleicht auch erst ganz gegen Ende wie beim Übergang Eccleston zu Tennant.

Der Doktor soll wohl in jedem Special einen neuen Companion zur Seite gestellt bekommen, was ich etwas unglücklich finde. Jetzt einen festen Charakter als Companion einzuführen, würde dann vielleicht den Übergang zu Matt Smith leichter machen für die Zuschauer. Ich bin da ansonsten aber ganz zuversichtlich, da Steven Moffat wirklich ein guter Autor ist. Ich glaube, so ziemlich alle meine Lieblingsepisoden stammen aus seiner Feder, und natürlich darf man “Coupling” auch nicht vergessen. 😉

Das Finale der vierten Staffel fand ich auch überladen, und wer braucht nun schon wieder die Daleks?! Aber gerade die beiden Library-Episoden fand ich Klasse, die Midnight-Bottleshow war atmosphärisch einfach unheimlich dicht und die Agatha-Christie-Episode war wirklich unterhaltsam (ein verfilmtes Brettspiel: Cluedo). Da gehen unsere Meinungen also etwas auseinander.

Catherine Tate an sich fand ich auch sehr erfrischend (“You’re not mating with me, sunshine!” *g*) und wesentlich besser als erwartet. In der “Runaway Bride” war sie doch noch sehr nervig, und ihre Comedy-Programme gehen auch gar nicht, aber als Donna hat sie das beiseite gelassen und einen ernsthaften Charakter gespielt.

So, dann bin ich mal sehr gespannt auf Übermorgen… 🙂

Wortvogel
Wortvogel
9. April, 2009 14:21

@ Johannes: Danke für die Infos, ich hatte mich da nicht en detail eingelesen. Ich lasse mich gerne überraschen.

Wie gesagt: Donna war nicht schlecht – aber gegen Rose und Martha kam sie einfach nicht an.

Was ist deine Meinung zu “Left Turn”?

Johannes
9. April, 2009 14:57

Ich mochte eigentlich alle Companions bisher (ganz im Gegenteil zur alten Serie, von der ich hin und wieder ein paar Folgen gesehen habe), aber da ich mit Staffel zwei angefangen habe, bleibt Rose vorerst auch mein Lieblings-Companion. 😉

“Turn Left” fand ich auch genial, aber soweit ich mich erinnere kam das Ende etwas gezwungen rüber. Ist aber ein Weilchen her und ich habe die Box der vierten Staffel noch nicht gekauft. Es war aber sehr schön mal zu sehen, was die Anwesenheit des Doktors tatsächlich für einen Unterschied macht.

Heino
Heino
9. April, 2009 18:20

ich habe vor etlichen Jahren mal einige D. Who-Folgen auf RTL gesehen und als die neue Staffel letztes Jahr von Pro7 gestartet wurde, hab ich auch da einige Male reingeschaut. Ist aber überhaupt nichts für mich, ich konnte da einfach nix mit anfangen.

Selbiges gilt für Torchwood. Bisher habe ich alle Folgen auf RTL2 gesehen, aber das gibt mir einfach gar nix. Ist für mich nichtmal als Zeitvertreib vor BSG interessant.

Und wo ich gerade dabei bin:wo hast du deine Meinung zu BSG gepostet, Torsten? Ist komplett an mir vorbei gegangen, würde mich aber sehr interessieren.

Wortvogel
Wortvogel
9. April, 2009 18:46

@ Heino: Dafür ist die Suchleiste da.

Heino
Heino
9. April, 2009 20:38

Schon klar, aber auf der Arbeit kann ich immer nur mal kurz reinschauen, da ist langes Suchen nicht drin:-))

Nathan
Nathan
6. Juni, 2010 04:40

“I don’t want to go!” Sagt der zehnte Doctor, vergeht in flammendem Ruhm und, was ist das, meine Augen schimmern feucht. Dabei war ich mit Tennant, wohl primär wegen der dünnen Storys in Staffel 4, nicht warmgeworden. Freute mich sogar, dass mit Nobody Smith der elfte Doctor anstand.

(Auch wenn ich beim ersten Promobild etwas erschrocken war. Allerdings hatte ich einst beim Reinzappen ins erste “Tokio Hotel”-Video auch gedacht, dass ich die süße Sängerin in fünf Jahren gern mal vögeln würde – soviel zu ersten Eindrücken.)

David Tennant geht also. Und packt mich kurz vor knapp mit seiner Abschieds-Doppelfolge “The End of Time” doch noch. Was für eine Abschiedsfolge das ist: Spitlord Timothy Dalton will das Ende der Zeit herbeiführen, der Master macht auf Agent Smith, nie stand es schlechter um die Erde (von Merkels Schreckensherrschaft mal abgesehen). Großes Sci-Fi-Drama, pickepackevoll mit satten Charakterszenen. Niemand vor oder hinter der Kamera scheut sich dabei, auf die Tränendrüsen des Who-Fans einzuprügeln. Dazu Daltons exzellentes Shakespeare-Acting, prima BBC-Effekte, alles drin, alles dran.

Die schweren Geschütze werden aufgefahren. Und treffen sicherer als einst die britischen Schlachtschiffe im Duell mit Napoleons Seeratten. Highlights:

“On your knees, mankind!”

“They’re not just bringing back the species. It’s Gallifrey – right here, right now!”

“You weren’t there in the final days of the War. You never saw what was born. But if the time lock’s broken, then everything is coming through. Not just the Daleks but the Skaro Degradations, the Horde of Travesties, the Nightmare Child, The Could-Have-Been King with his army of Meanwhiles and Never-Weres. The War turning to Hell – and that’s what you opened, right above the Earth. Hell is descending!”

“Wilfred, it’s my honour!”

“Was she happy in the end?” “Yes. Were you?”

“We will sing to you, Doctor. The universe will sing you to your sleep.”

“I don’t want to go.”

Grandioser Abgang, unterstützt von einem wunderbaren Soundtrack (könnte man glatt auf dem eigenen Begräbnis laufen lassen!). Und dann, Geronimo, Matt Smith. Hektisch, ungestüm, jung zwar, doch auch charismatisch. Nun, nach Betrachtung aller Folgen einschließlich 5.10 kann ich mit Fug und Recht behaupten, ihn als “meinen” Doctor anzusehen. Er hat das Potenzial, einer der ganz Großen zu werden. Charming chap with a hint of darkness. Und Companion Karen Gillan ist einfach hinreißend, umwerfend, faszinierend, endlos sexy, usw. Die Chemie der beiden ist klasse und Autor Steven Moffat liebe ich nicht nur für “Coupling” und “Jekyll”, sondern nun auch für “Who”.

Fazit: Staffel 5 könnte auch Leuten gefallen, die mit “Dr. Who” bislang wenig anfangen konnten. Auf zur Sprechstunde.

Wortvogel
Wortvogel
6. Juni, 2010 12:54

@ Nathan: Erst durch deinen Kommentar wurde mir klar, dass ich “End of Time” gar nicht gesehen hatte! Über Weihnachten war ich ja krank, da ist mir das durchgerutscht. Kein Wunder, dass ich bei Smith immer dachte: “Komisch, ich kann mich gar nicht erinnern, wie Tennant regeneriert hat.” Wird nachgeholt!

Johannes
7. Juni, 2010 13:39

@Wortvogel: Na dann aber los! 😉 Es lohnt sich! Der Master ging mir im ersten Teil etwas auf den Keks, aber vor allem der zweite Teil hat mich begeistert. Zwischendurch gibt es viele wunderbar melancholische Momente und die Einbindung des Time Wars finde ich ebenfalls gelungen. Da ergibt das alles endlich mal Sinn, so im nachhinein.

Staffel 5 ist soweit nicht schlecht, aber so endgültig warm geworden bin ich mit dem elften Doktor noch nicht. Es ist wohl einfach so, dass man an dem Doktor hängt, mit dem man die Serie angefangen hat, und das ist für mich David Tennant.