28
Dez 2008

Filmkritik: Disaster Movie

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

disaster_movie

USA 2008. Regie: Aaron Seltzer und Jason Friedberg. Darsteller: Matt Lanter, Vanessa Minnillo, Kim Kardashian, Crista Flanagan u.a.

Warum tue ich mir das eigentlich an? Hier im Regal stehen (ungelogen) noch Hunderte von Filmen, die ich mir seit Ewigkeiten ansehen will. Große Hollywood-Klassiker, obskure Kunstfilme, billigster Trash aus den düsteren 70ern. Filme, die voraussichtlich Spaß machen.

Aber ich schaue “Disaster Movie” (und gestern nacht noch “Alone in the Dark II”, dazu kommen wir später). Ein Film, dessen Chance, nicht zu saugen wie ein Dyson, eigentlich gegen Null geht. Und 80 schmerzhafte Minuten später denke ich: “Okay, den bügelst du mit ein, zwei Sätzen ab, und dann hat die liebe Seele Ruh'”.

Wenn ich das könnte, bräuchte ich dieses Blog nicht. Das würde ich twittern.

Kleines Quiz – welcher Film gehört nicht hierher?

  • Date Movie
  • Epic Movie
  • Meet the Spartans
  • Superhero Movie
  • Disaster Movie

Erraten?

Falsch.

Es ist “Superhero Movie”. Der ist nämlich im Gegensatz zu den anderen Parodien  nicht vom Team Seltzer/Friedberg. Aber das nur am Rande.

Die Geschichte der modernen Filmparodien ist… nein, keine Geschichte voller Missverständnisse. Es ist hauptsächlich eine Geschichte, die sich an drei Autorenteams festmachen lässt.

top-secret-movie-poster

Erfunden hat die moderne Genre-Parodie das ZAZ-Team, bestehend aus Jim und Jerry Abrahams, sowie David Zucker. Auf deren Konto gehen die Klassiker “Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug”, und “Top Secret!”. Irgendwann trennte sich das Team, blieb aber (teilweise mit neuen Mitstreitern) der Idee treu: die “Nackte Kanone”- und die “Hot Shots!”-Streifen definierten das, was in den 90ern als albern durchging. Die fünf Filme waren Kassenschlager, und laufen auch bei der fünfzehnten Wiederholung in der Glotze noch gut.

2001-a-space-travesty

Aufgegriffen wurde die Idee der Genre-Parodie nach ein paar bösen Flops (“Spy Hard”, “Wrongfully Accused”, “2001: A Space Travesty”) von den Wayans-Brüdern, echten Experten für untersten Toiletten-Humor. Nach dem Blaxploitation-Flop “I’m gonna git you sucker” konzentrierten sie sich mit “Scary Movie” auf ein klares Zielpublikum, und überraschten den Rest der Welt mit unglaublichen 278 Millionen am Boxoffice. Als das Sequel nur noch die Hälfte einspielte, wurden sie jedoch durch David Zucker ersetzt, der Pat Proft (“Police Academy”, “Nackte Kanone”) und Craig Mazin (später “Superhero Movie”) mitbrachte. Unter seiner Ägide laufen die “Scary Movies” immer noch profitabel, Teil 5 ist für 2010 angepeilt.

date_movie

Das Autorenteam Seltzer und Friedberg schließlich arbeitete ebenfalls an den “Scary Movie”-Filmen mit, entschied sich aber dann, eine eigene Reihe aufzuziehen, die im Titel einfach das parodierte Genre nennt: “Date Movie”, “Epic Movie”, “Disaster Movie” etc.

Damit ist das Feld der Parodien ziemlich überfüllt: Zucker dreht weiter, Seltzer/Friedberg sowieso, und die Wayans-Brüder haben “Dance Flick” fertig – nur folgerichtig nach dem Erfolg von “High School Musical” (in dem Genre mischt auch noch ein weiterer Autor mit, aber das gehört nicht hierher).

Man sollte meinen, der Markt würde an der Menge der Parodien ersticken, aber bisher ist kaum eine Zuschauermüdigkeit zu verzeichnen: Die “Scary Movie”-Filme haben über 700 Millionen Dollar an den Kinokassen eingespielt, mit DVD-Verkäufen kratzen sie an der Milliarde. Die “Movie”-Filme von Friedman/Seltzer haben durchschnittlich ein Einspielergebnis von 85 Millionen Dollar weltweit, ebenfalls beeindruckend. Auch Mazins “Superhero Movie” schaffte 71 Millionen, und hat damit seine Kosten mehr als eingespielt.

Es hilft, dass diese Sorte Film gewöhnlich außerhalb der Blockbuster-Saison läuft (meist am Jahresanfang), wenn keine Konkurrenz der “Originale” zu fürchten ist, die man veralbert.

Was ich selber von den Filmen halte? Das ist sehr unterschiedlich: Die ZAZ-Filme sind Klassiker, und ich kann auch der nackigen Kanone und den Hot Shots was abgewinnen. “Scary Movie” fand ich erst lustig, als Zucker zum Team stieß. “Date Movie”, “Epic Movie” und “Superhero Movie” waren begrenzt witzig, aber als Futter für einen langweiligen Abend allemal ausreichend. “Meet the Spartans” hingegen krankte schon nach zehn Minuten an einem zu geringen Budget, und der immer gleichen Gag-Struktur.

Und das bringt uns nun endlich zu “Disaster Movie”. Diesmal wollte der Vertrieb nämlich die Geldkuh Publikum RICHTIG melken, und startete den Film noch in der Sommersaison im August.

Dummerweise blieben die Kinos leer – nach einer Saison mit erstaunlich soliden bis sehr guten Blockbustern (“Dark Knight”, “Iron Man”, “Kung Fu Panda”, “Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull”) hatte niemand wirklich Interesse an einem Streifen, der erheblich besseren Filmen eine Nase drehen wollte.

Hinzu kommt, dass “Disaster Movie” wirklich ein Scheiß vor dem Herrn ist. So, jetzt ist es raus.

Ich erwarte von Genre-Parodien nicht viel. Ich habe meinen Frieden gemacht mit der Tatsache, dass die Filme schon lange nicht mehr parodiert, sondern allenfalls noch zitiert werden. Guck mal, das Auto sieht aus wie der Mach 5 aus “Speed Racer”! Guck mal, “Iron Man” fällt eine Kuh auf den Kopf! Guck mal, Batmans Ohr ist abgeknickt! Story oder sympathische Figuren sucht man in so einem Kuddelmuddel sowieso vergeblich. Wie sollten die Macher das auch schaffen? Es bleiben ihnen bei so einem Streifen oft nur wenige Wochen, um die Parodie zum Original im Kasten zu haben.

Aus genau diesem Grund bemühen sich die Poster der Filme auch gar nicht mehr, irgendwie unterscheidbar zu sein. Es wird nur noch ein Gruppenfoto der Figuren gezeigt, damit der geneigte Zuschauer sehen, was alles auf die Schippe genommen wird:

movie-movies

Aber selbst in diesem limitierten Rahmen versagt “Disaster Movie” völlig. Das fängt schon damit an, dass der Titel eine komplette Lüge ist. Parodiert wird hier “Juno”, “Sex and the City: The Movie”, “High School Musical”, “Enchanted”, “Kung Fu Panda”, “American Gladiator”, und Amy Winehouse. Amy FUCKING Winehouse? WTF??? Die Seitenhiebe auf größere Blockbuster wie “Cloverfield” und “Hulk” halten sich im Hintergrund, was sicher budgetäre Gründe hat.

Überhaupt, das Budget: Während frühere Parodien (z.B. “Superhero Movie”, “Scary Movie 4”, oder “Epic Movie”) teilweise erstaunlich nahe an den Look & Feel der Originale rankamen, sieht “Disaster Movie” an keiner Stelle anders als billig und lieblos hingerotzt aus.

http://de.youtube.com/watch?v=tihG_2BSUqg

Und jeder, wirklich JEDER, Gag wird bis zur Unerträglichkeit ausgewalzt. Wenn Hannah Montana vom Kometen erschlagen wird (har har), dann zieht sich das derart, dass man in den Bildschirm greifen möchte, um den Regisseur hinter der Kamera zu würgen: “Ich hab’s kapiert! MACH WEITER, DU ARSCH!!!”

In Lichtgeschwindigkeit und sehr mechanisch referenziert “Disaster Movie” ungefähr zwei Dutzend Filme der letzten 18 Monate, wo es angebrachter gewesen wäre, sich auf ein paar Blockbuster zu konzentrieren, und denen auch halbwegs gute Gags zu schneidern.

Einziger Lichtblick – die grandiose Crista Flanagan als “Juney” – wir kennen sie noch aus der YouTube-Reihe “Hope is Emo”:

http://de.youtube.com/watch?v=x289e87UzKM

Der Versuch, eine Katastrophenfilm-Parodie mit mangelndem Budget in die Blockbuster-Saison zu hieven, ist denn auch katastrophal fehlgeschlagen: Lächerliche 34 Millionen wurden weltweit eingespielt, in Deutschland kommt der Film nur auf DVD. Bei der IMDB ist er auf Platz 2 der schlechtesten Filme aller Zeiten.

Ich hoffe, der Misserfolg wird dazu beitragen, diese quasi-industrielle Schnellschuss-Produktion von “Parodien” etwas einzudämmen. Aber ich hoffe ja auch, dass irgendwann Frieden auf Erden herrscht, und die Wölfe bei den Lämmern liegen.

Damit habe ich “Disaster Movie” ungefähr zehnmal mehr Zeit gewidmet, als er wert ist.

Um den Kollegen Nostalgia Critic zu – ähem! – parodieren:  “Wortvogel – suffering this shit so you don’t have to!”



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OnkelFilmi
28. Dezember, 2008 23:20

“Warum tue ich mir das eigentlich an?”

Weil ich Dir gesagt habe, daß der Film der letzte Dreck ist, und das anscheinend den versteckten Masochisten in Dir geweckt hat? 😉

Wortvogel
Wortvogel
28. Dezember, 2008 23:22

In der ersten Fassung dieses Beitrags hatte ich damit angefangen, dass Dir dieser Review zu “verdanken” ist. Aber dann war ich nicht sicher, ob Dir das recht ist.

Aber “Kiss of the Vampire” mache ich nicht! Niemals! Oder, warte mal…

“Alone in the Dark II” kommt auf jeden Fall.

OnkelFilmi
28. Dezember, 2008 23:46

Hey, “Kiss of the Vampire” hätte aber nun echt ein Review verdient! Vielleicht schaut ihn sich dann noch jemand an, dann wären wir wenigstens nicht die einzigen, deren graue Hirnzellen freudig juchzend in den Abgrund gesprungen sind! 😉

Peroy
Peroy
28. Dezember, 2008 23:51

Ich hatte richtig geraten, Mensch…

Lutz
Lutz
29. Dezember, 2008 02:30

Hehe… ich hatte auch die richtige Lösung…

Friedberg und Seltzer sind absolut unlustig und schädlich.
Dass du einigen ihrer Filme überhaupt noch etwas abgewinnen kannst, find ich schon schlimm. Allenfalls Epic Movie ist ein bisschen besser als die anderen (wobei das hier auch nur heißen soll, dass es eine oder zwei Szenen gibt, bei denen man mal schmunzeln kann), aber der Rest ist zum Kotzen.

Diese Filme sind auch keine Filmparodien. Es sind Trailer-Parodien. Die beiden greifen immer nur die szenen aus den Filmen raus, die auch schon in den Trailern drin waren, damit wirklich jeder Depp schnallt, was hier parodiert wird.

Die Wayans Brüder finde ich auch schon nicht lustig. Aber bei denen hat man beim schauen der Filme zumindest das Gefühl, dass sie wissen, was sie da parodieren. Seltzer und Friedberg reihen einfach alles wahllos aneinander und offenbaren dadurch, wie scheiß egal ihnen das alles ist,

Lari
Lari
29. Dezember, 2008 06:29

“Not Another Teen Movie” verdient es echt nicht, in einer Plakatreihe mit den Krampenfilmen zu stehen, denn zum einen ist der richtig, richtig gut – da hat man zu jeder Sekunde das Gefühl, dass die Macher das parodierte Material in- und auswendig kennen und aufrichtig lieben. Zum anderen beschränkt er sich bei den parodierten Filmen ausschließlich auf das im Titel genannte Genre (anders als Seltzer/Friedberg, die einfach nur einen Sack voll gerade aktueller popkultureller Referenzen hinklatschen), weshalb auch das Poster nicht so wirklich zu den anderen passt, denn darauf werden eben nicht die parodierte Filme angekündigt, sondern einfach nur allgemein Teeniefilm-Klischees durchexerziert.

Enk
Enk
29. Dezember, 2008 09:35

Schöner Überblick über das Spoof-Genre. Ich hatte mich bei meiner letzten Kritik zu Superhero Movie (der ja noch verhältnismäßig ok war) gefragt, ob das wohl auch ein Zielgruppenproblem ist: In den 80ern zur Hochphase von ZAZ mit Klassikern wie Top Secret und Airplane war ich genau im passenden Alter für solche Filme, nämlich unter 18. Mit über 30 findet man diesen Pennäler-Humor größtenteils nur noch albern.

Auf der anderen Seite: Top Secret funktioniert heute noch immer, und hat in einer Szene mehr versteckte Gags als so mancher XYZ-Movie heute im ganzen Film.

Wortvogel
Wortvogel
29. Dezember, 2008 11:18

@ Lari: Mir ging es bei “Not another teen movie” eher um die Covergestaltung (da werden sämtliche Charakter-Klischees aufgelistet, die es zu parodieren gilt). Ich halte den Film für sympathisch, aber als Parodie ungeeignet: Die Originale sind ja schon Komödien. Ich halte NATM nicht für lustiger als z.B. “American Pie”. Aber Seltzer Friedberg werden sicher irgendwann auch “Comedy Movie” machen.

@ Enk: Ich denke, die ZAZ-Filme sind zeitlos, weil sie (anders als die heutigen Parodien) weniger auf konkrete aktuelle Blockbuster abzielen, sondern auf vertraute Genres. Plus: Sie sind für ein breiteres Publikum gemacht, und schielen (in Besetzung wie Humor) nicht nur auf die Teenager.

Tornhill
29. Dezember, 2008 13:50

Bah!
Vielleicht, weil früher kaum jemand die ZAZ-Filme so sehr geliebt hat, wie ich, hasst wohl auch kaum jemand diese neue Parodien-Dünnpfiff-Welle so wie ich.
Lutz hat es schon gut ausgedrückt: Nicht Film- sondern Trailer-Parodien werden da mechanisch am Fließband herausgekotzt. Statt die Originale zu dekonstruieren, wie es eine gute Parodie tut, werden einfach irgendwelche aus der Werbung bekannten Motive nachgestellt und mit Sex, Verdauung oder einer Prominenten (für gewöhnlich Paris Hilton) kombiniert.

Ich HASSE diese Pest!

An dieser Stelle mal ein Lob an Parker & Stone, die mir da die derzeit durchblickensten Leute zu sein scheinen. Die wissen so sehr, wovon sie reden, dass sie es nicht nötig haben, Namen zu nennen, oder konkrete Zitate zu bringen, weil sie einfach die Mechanismen nutzen, die man sofort wieder erkennt. Noch dazu schaffen sie es, sich nicht aufs Parodieren zu beschränken, sondern noch etwas ganz eigenes zu schaffen, was auch ohne Kenntnis der Vorbilder funktioniert. – Weswegen sie wohl (völlig zu recht) nicht wirklich in die Reihe der Parodisten gezählt werden.

Wortvogel
Wortvogel
29. Dezember, 2008 13:54

@ Tornhill: Wie ich ja sagte – die Blockbuster werden nur noch zitiert, nicht mehr parodiert. Ich glaube, niemand hier verteidigt diese Filme. Dei Frage ist bloß, ob man sich mit den erträglicheren Exemplaren trotz allem noch einen okayen Abend machen kann. Ich denke schon.

Lari
Lari
29. Dezember, 2008 13:55

@ WV: Genau das meinte ich ja – das Poster listet die Charakter auf, die parodiert werden, die anderen nur die parodierten Filme (was natürlich daran liegt, dass NATM, anders als die anderen genannten, tatsächlich Charaktere hat). Dass der Streifen auch als Parodie funktioniert liegt daran, dass die Originale zwar durchaus auch Komödien sind, aber oft einen ernst gemeinten Kern haben, den NATM schön gehässig demontiert.

Tornhill
29. Dezember, 2008 13:58

Nee klar – ich streiche auch niemanden aus meinem Coolbook, weil er sich die Zeit mit so etwas vertreiben kann. 😉
Ich selbst gucke sie ja auch aus masochistischen Trieben, aber irgendwie…nehme ich deren Schlechtigkeit so persönlich.

Wortvogel
Wortvogel
29. Dezember, 2008 14:03

Tscha, und bei mir ist das Boll – der “Alone in the Dark II”-Review ist fertig, und kommt morgen.

Tornhill
29. Dezember, 2008 14:06

“Was dem einen sein Boll ist dem anderen sein Seltzer/Friedberg.”

– Das ist eine schöne Lebensweisheit (und auf das AitD2-Review freue ich mich trotzdem: denn auch wenn ich Boll mag, mag ich doch auch das Bashing).

Reptile
Reptile
29. Dezember, 2008 16:24

Ich will keinem den Wind aus den Segeln nehmen aber Alone in the Dark 2 hat Uwe Boll doch gar nicht gemacht sondern seine beiden Stammautoren.

Lari
Lari
29. Dezember, 2008 16:50

“Disaster Movie” wäre übrigens auf dem ersten Platz in der IMDb-Bottom-100, wenn es da nicht ein sehr dubioses Phänomen gäbe: Es ist jetzt bereits mehrfach passiert, dass ein Film schon beim Kinostart in die Bottom 100 einsteigt, woraufhin die Wertung ein paar Tage später sprunghaft und unter geheimnisvollen Umständen nach oben klettert. Schuld daran ist eine Armada von “Females under 18”, die den Film geschlossen mit einer 9 bewertet. Und das sind nicht die Typen, die einfach ihren Lieblingsschrottfilm wieder an der Spitze sehen wollen – die würden mit 10ern werten und sind keine Mädels. Und von denen geben auch nicht 3000 am selben Tag ihre Stimme ab. Dass das die Sock Puppets irgendeiner Marketingfirma sind, ist dagegen so wahrscheinlich wie die Manipulation durchschaubar ist, wenn man sich die Balkendiagramme auf der jeweiligen Wertungsseite ansieht. Die IMDb hält die genaue Zusammensetzung der gewichteten Wertungen aus guten Gründen geheim, aber es ist anscheinend so, dass bei einem gerade erst eingerichteten Account eine 9 mehr zählt als eine 10. Guckt mal selbst nach, es ist wirklich auffällig. Beispiele sind neben “Disaster Movie” auch “Meet the Spartans”, “Bratz” und “Hannah Montana – Best of both worlds”. Der IMDb sind diese Mauscheleien offenbar bewusst, jedenfalls werden Threads, in denen über dieses Thema diskutiert wird, regelmäßig in aller Stille gelöscht.

Wortvogel
Wortvogel
29. Dezember, 2008 17:05

@ Reptile: Hat auch niemand behauptet. Es ist aber eine Boll-Produktion. Warte einfach den Review ab.

@ Lari: Sehr interessante Info! Wäre ja auch verwunderlich, wenn ein so offenes System NICHT manipuliert würde…

Lari
Lari
29. Dezember, 2008 17:17

@ WV: Na, dann mach mal ‘n Beitrag draus! 😛 Wäre schön, wenn mal mehr Leute davon wüssten als die paar versprengten IMDb-User mit zuviel Freizeit. :mrgreen:

Peroy
Peroy
29. Dezember, 2008 18:06

Auf die imdb-Wertungen kann man aus zig Gründen nur einen Rattenschiss geben, dass die easy zu manipulieren sind ist da nur das Sahnehäubchen…

Hendy
29. Dezember, 2008 18:57

Hihi, ich weiß noch, als wir damals den ersten EPIC MOVIE-Rohschnitt zur Kalkulation der Synchronisation erhielten, waren bestimmte grafisch aufbereitete CGI-Nachmache noch nicht vorhanden. Als Temptrack wurden die Scores der jeweils auf die Schippe genommenen Filme verwendet, was dadurch bei DAVINCI CODE, FLUCH DER KARIBIK und HARRY POTTER schon irgendwie recht cool wirkte.
Was diese Parodie Movie-Welle angeht, so habe ich damals im Herbst 2000 SCARY MOVIE im Kino gesehen und mich schon ganz gut unterhalten. Aber noch viel wichtiger: Erst durch SCARY MOVIE bin ich darauf gekommen, mir doch mal dieses vielzitierte SCREAM anzusehen. Habe daraufhin mit ‘nem Kumpel alle drei Teile an ‘nem DVD-Abend reingezogen und mich vor allem bei Teil 1 doch schon sehr darüber amüsiert, wie gut SCARY MOVIE den Flair des Films und bestimmte Szenen eingefangen hatte.
EPIC MOVIE (der Verleih brachte den Film in Deutschland übrigens unter dem Titel FANTASTIC MOVIE in die Kinos) hat mir aus beruflichen Gründen auch noch gut gefallen. Vor allem hat es Spaß gemacht, zu versuchen, für die Rollen, wenn’s ging, auch die Synchronsprecher der jeweils parodierten Figuren zu besetzen, was sich vor allem beim Samuel L. Jackson-Double sowie “Captain Jack Swallows” doch sehr gelohnt hat.

Kennt hier eigentlich noch jemand außer mir den Klassiker EINE LEICHE ZUM DESSERT (oder im Original MURDER BY DEATH) mit Peter Sellers, David Niven, Peter Falk, Truman Capote und Alec Guiness?
*SO* muss eine Parodie aussehen, da werden kongenial Krimi/Agenten/Detektiv-Filme und -Romane durch den Kakao gezogen.
Auch die deutsche Synchronfassung von Synchron-Legende Rainer Brandt (DIE 2) ist hier sehr empfehlenswert und zum Brüllen komisch!
Neil Simon (EIN SELTSAMES PAAR) und Robert Moore inszenierten auch noch die stilistisch sehr ähnlich geartete Parodie DER SCHMALSPURSCHNÜFFLER, ebenfalls mit Peter Falk, welche allerdings nicht mehr ganz so originelle Gags wie der Vorgänger hatte und auch nicht diesen Kultstatus erreichte. Vermutlich ist das auch der Grund, weshalb der Nachfolger bis heute nicht auf DVD erschienen ist und auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Free-TV wiederholt wurde. Einzig auf Premiere wird der SCHMALSPURSCHNÜFFLER noch ab und an gezeigt.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Wer EINE LEICHE ZUM DESSERT noch nicht gesehen hat, sollte sich unbedingt mal die DVD gönnen – es lohnt sich!
In beiden Filmen wurde Peter Falk übrigens von Harald Juhnke synchronisiert, was aber durchaus zur Rolle passte.

Wortvogel
Wortvogel
29. Dezember, 2008 19:02

@ Hendy: Ich mache einmal im Jahr ein privates Double Feature mit “Eine Leiche zum Dessert” (deutsche Version) und “Tote tragen keine Karos” (englisch mit deutschen Untertiteln – es gibt mittlerweile eine deutsche Synchro, aber die ist baba) 🙂

“Ein Mann ohne Nüsse? Wie schrecklich!”

Peroy
Peroy
29. Dezember, 2008 20:46

“Kennt hier eigentlich noch jemand außer mir den Klassiker EINE LEICHE ZUM DESSERT (oder im Original MURDER BY DEATH) mit Peter Sellers, David Niven, Peter Falk, Truman Capote und Alec Guiness?
*SO* muss eine Parodie aussehen, da werden kongenial Krimi/Agenten/Detektiv-Filme und -Romane durch den Kakao gezogen.”

Das is’ ein guter Film, der gehört hier nicht hin…

Peroy
Peroy
29. Dezember, 2008 20:47

““Tote tragen keine Karos” (englisch mit deutschen Untertiteln – es gibt mittlerweile eine deutsche Synchro, aber die ist baba)”

DEN fand ich hingegen noch nie lustig…

Dieter
Dieter
29. Dezember, 2008 22:07

,,Das is´ein guter Film …”

Nu bin ich aber platt! Wir sind einer Meinung.

Jetzt mache ich mir Sorgen …

Peroy
Peroy
29. Dezember, 2008 22:07

“‘Ne Frau die pfeift is’ nich’ mein Genre…” 8)

Mahwa
Mahwa
29. Dezember, 2008 22:12

Ich persönlich habe bei “300” um einiges mehr lachen müssen als bei “Meet the Spartans”.

Diese “Parodien” neigen dazu in ihren Trailern die einzigen witzigen Szenen zu zeigen die es im ganzen Film gibt und wenn ich mir den Trailer von Disaster Movie so anschaue…

Hendy
29. Dezember, 2008 23:39

http://de.youtube.com/watch?v=Kr19NneOVds
-> Katze fütteln mit Hundefuttel. 😉

Puh, bei 300 und MEET THE SPARTANS wüsste ich gar nicht, welcher Film schlechter ist. ^^

Proesterchen
Proesterchen
29. Dezember, 2008 23:54

300 fand ich so dermaßen ärgerlich übel (“aktiv scheisse”, wenn man so will), dass ich mir ‘ne Parodie nur gegen Geld anschauen würde.

Peroy
Peroy
30. Dezember, 2008 01:33

“300”, der erste Streifen, der das Potential zum Lieblingsfilm bei Schwulen UND Neonazis hat… 8)

comicfreak
comicfreak
30. Dezember, 2008 09:25

..hey, die männliche Abteilung der u20-Schwimmerstaffeln bei den deutschen Meisterschaften hatte sich an “300” angelehnte “Kampfshirts” machen lassen 🙂

Wortvogel
Wortvogel
30. Dezember, 2008 11:10

@ Peroy: Du irrst – die Vorlieben von Nazis und einigen Schwulen sind im ästhetischen Bereich erschreckend ähnlich.

Kleines Beispiel: In München herrscht gerade Unruhe, weil über ein Wohnungsprojekt Rechtsradikale in das Schwulenviertel am Gärtnerplatz gezogen sind. Nun haben die Schwulen Angst vor rechter Gewalt. Ihr Problem: Echte Skins sind nicht sofort unterscheidbar von Schwulen mit dem sogenannten Skinhead-Fetisch. Die sehen gleich aus.

I kid you not.

milan8888
milan8888
30. Dezember, 2008 12:11

Die echten haben ungepflegte Fingernägel 😉

Wer sich spaßige Filmparodien ankucken will sollte mal im Herbst in die Universal Studios Orlando und bei »Bill & Ted’s Excellent Halloween Adventure« vorbeischauen.

Peroy
Peroy
30. Dezember, 2008 14:06

“@ Peroy: Du irrst – die Vorlieben von Nazis und einigen Schwulen sind im ästhetischen Bereich erschreckend ähnlich.”

Ja eben, in wiefern irre ich mich dann… ?

Wortvogel
Wortvogel
30. Dezember, 2008 14:53

@ Peroy: Weil es die Überschneidungen häufiger gibt, als man meint – und es daher sicher auch andere Filme gegeben hat, die beide Zielgruppen (die durchaus auch Schnittmengen haben können, siehe Michael Kühnen) ansprechen.

OnkelFilmi
30. Dezember, 2008 17:25

@Wortvogel:
“Ich mache einmal im Jahr ein privates Double Feature mit “Eine Leiche zum Dessert” (deutsche Version) und “Tote tragen keine Karos” (englisch mit deutschen Untertiteln – es gibt mittlerweile eine deutsche Synchro, aber die ist baba)”

Bei mir sind das “Eine Leiche zum Dessert” und “Alle Mörder sind schon da”.

Tim Curry als Butler Wadsworth = pure comedy gold!

http://www.youtube.com/watch?v=OVdUhAyMW4Y

http://www.youtube.com/watch?v=qiq1-iYYae8