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Jun 2008

Die sehr große Astro Saga-Skriptkritik (2): Die Story – geklaut, beklaut, oder vergeigt?

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Intro, Teil 1

Worum geht’s denn nun eigentlich?

Astro Saga 6In Rücksprache und auf Bitten des Autors sollte ich mir eine ausführliche Schilderung der AS-Handlung verkneifen. Albern genug, denn meine Zurückhaltung würde nur dann Sinn ergeben, wenn ich vermeiden wollte, dem künftigen Zuschauer der AS zuviel zu verraten. Da AS aber nicht produziert wurde (und vermutlich auch nie produziert wird), bliebe alles, was ich hier nicht sagen darf, auch künftig im Dunkeln.

Doppelt albern wird die Sache, weil Kammermeier selbst schon in den 80ern der “Film Illustrierte” einen ziemlich umfangreichen (und größtenteils immer noch stimmigen) Einblick gab:

Astro Saga Story

Dazu muss man allerdings sagen: Alles, was in der linken Spalte steht, ist Backstory, kommt also im Film nicht vor. Die rechte Spalte repräsentiert vergleichsweise akkurat, was auch in meiner Skriptfassung zu lesen war.

Wie ihr sicher mitbekommen habt, hat sich das Thema mittlerweile erledigt, weil Kammermeier selbst sein Skript zum Verkauf anbietet. Die Story ist damit Allgemeingut.

Ich fasse es nochmal grob mit eigenen Worten zusammen:

Im Weltraum des Jahres 2103 werden Artefakte gefunden, die 17 Jahre später ein Tor öffnen, durch das die Baata-Armee des bösen Nork kommt, um unser Universum zu unterjochen. Glücklicherweise wurde das bereits vorausgesehen, und der Jüngling „Jupiter“, der von dem Sumpfmond-Alien Balbur großgezogen wurde, ist auserwählt, Nork die faltenfreie Stirn zu bieten. An seiner Seite hat er Gider, einen Agenten der mächtigen Concor Corporation von der Venus, und Siris, die Tochter eines ermordeten Wissenschaftlers, der an der Entschlüsselung der Artefakte gearbeitet hat. Sie versuchen, Nork aufzuhalten.

Alles „Stargate“, oder was?

Astro Saga 7BPK gibt sich in Artikeln große Mühe, den immer wieder aufkommenden Vergleich mit „Star Wars“ abzustreiten. Er sieht AS in der Tradition von „2001“, will aber nicht so abgehoben sein. Was an Ähnlichkeiten zu „Star Wars“ vorlag, habe er sowieso in eine andere Richtung entwickelt, die sich Emmerich dann als „Stargate“ unter den Nagel gerissen hat. Zumindest sieht BPK sein Projekt also in einer Reihe mit den ganz großen Werken der Kino-SF stehen.

In der Tat: Man kann AS keine zu große Ähnlichkeit mit „Stargate“ vorwerfen.

AS ist ein waschechter „Star Wars“-Klon. Und kein besonders guter. Geschrieben von jemanden, der anscheinend nicht verstanden hat, wieso Star Wars funktioniert. Vom Handling der Technologie über die Figurenkonstellation, vom pseudo-mystischen Anspruch bis zur Erzählstruktur. Nur eben ohne eine echte Begabung für diese Sorte Stoff (Witze über das Talent von George Lucas bitte hier einfügen).

Es macht mich ehrlich gesagt fassungslos, wie jemand etwas so sehr abstreiten kann, was so offensichtlich ist. Nach der gleichen Logik wäre „Der Millenium-Mann“ kein Abklatsch von „Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann“, und „Crimson Force“ kein Abklatsch von „Sumuru“ gewesen. Und ja, das war ein Insider-Gag. Muss auch mal erlaubt sein.

„Jupiter“ ist Luke, Siris ist Leiah, Gider ist Han, Balbur ist Yoda, Nork ist Darth Vader, Swampmoon ist Dagobah, der „Great Thinker“ ist der Todesstern. Man kann es bestreiten, aber das macht es nicht weniger wahr.

Astro Saga 8

Mal langsam zum mitschreiben: Ein Bösewicht will sich die Menschheit untertan machen, und zwar mit Hilfe eines gigantischen Schlachtschiffes. Ein Jüngling, der bei einem verquer redenden Sumpfmond-Gnom in die Lehre gegangen ist, sieht es als seine (durch Visionen und seltsame Kräfte erkannte) Aufgabe an, den Bösewicht zu stellen, mit dem er unbekannterweise in einem verwandtschaftlichen Verhältnis steht. Zur Seite steht ihm dabei nicht nur sein Lehrmeister, sondern ein cooler schlagkräftiger Agent, und eine attraktive junge Frau, die gerade ihren Vater verloren hat. Am Schluss kommt es zum großen Kampf auf dem Schlachtschiff, nachdem unsere Helden u.a. Bekanntschaft mit einem kloakigen Monster gemacht haben, welches dort lebt.

Darf ich an dieser Stelle kurz anmerken, dass Ralph Sander in seinem AS-Artikel für die Starlog einen Vergleich von Lucas und Kammermeier ablehnte, weil dieser KAMMERMEIER nicht gerecht werde?

Man kann natürlich einwerfen: “Moment mal, auch Lucas hat sich bloß an die Eckpfeiler der ‘Heldenreise’ gehalten – wieso ist das bei Kammermeier plötzlich verwerflich?”. Ganz einfach: Weil Kammermeier nicht nur die analogen Elemente der Heldenreise verwendet, sondern sie auch in das gleiche Umfeld setzt, mit den gleichen Szenarien. Er plagiiert die Heldenreise eben nicht an ihrer Quelle, sondern ausgehend von Lucas. Und das nicht besonders gut.

AS ist ein Amalgam aus Star Wars und Empire Strikes Back – ohne Laserschwerter, ohne Unterhaltungswert, ohne Gespür für Coolness. Der Mangel an erzählerischer Wucht ist dabei besonders schmerzlich, denn letztlich ist der „große Showdown“ eine maue Schlägerei zwischen „Jupiter“ und dem Bösewicht mit dem einfallsreichen Namen Nork. Bei der sich „Jupiter“ übrigens erneut als kompletter Warmduscher erweist.

Nicht nur die grundlegende Erzählstruktur, auch diverse einzelne Sequenzen stammen direkt aus dem „Star Wars“-Universum: Dagobah, die Flucht von Mos Eisley, die Flucht vom Todesstern, Jabbas Barke, das Monster in der Presse, etc. Alles recycelt.

Astro Saga 29

An diversen Stellen streut BPK dann noch Sequenzen ein, die augenscheinlich aus anderen SF-Filmen stammen, die er mal gesehen hat. So ist Concor auf der Venus eindeutig nach der Tyrell Corporation in „Blade Runner“ modelliert. Der Charakter Gamal hingegen erinnert an Jonnie Goodboy aus „Battlefield Earth“, wenn er als Stammeskrieger mit antiken Handbüchern plötzlich Raumgleiter fliegen kann.

Astro Saga 9Ob das Dimensionstor nun eine direkte Referenz zu „Stargate“ darstellt, erscheint mir irrelevant, denn Dimensions- und Zeittore gab es in der SF schon 30 Jahre vorher. Darauf haben weder Emmerich noch BPK ein Monopol. Was man allerdings mit Sicherheit sagen kann: Emmerich hat aus dem Thema ungleich mehr rausgeholt als BPK. Man mag „Stargate“ für kindisch und prätentios halten, aber es ist ein vergleichsweise stimmiges SF-Universum, das immerhin Stoff für einen Kinofilm, zwei TV-Serien, TV-Filme, und eine Zeichentrickserie bot.

Überhaupt war die ganze leidige Emmerich-Geschichte kaum aufzudröseln. BPK besteht ja darauf, dass Emmerich sich bei ihm die Inspiration für “Stargate” bei der “Astro Saga” geklaut hat. Ich habe allerdings aus berufenem Mund erfahren, dass Emmerich das grobe Konzept zu „Stargate“ bereits Jahre vor seiner Begegnung mit Kammermeier entworfen hatte, damals noch unter dem Namen „Nekropolis“. Das schließt natürlich nicht aus, dass er sich Ideen und Konzepte bei Kammermeier geklaut hat, aber es zeigt doch, dass die Vorkommnisse nicht schwarz/weiß zu bewerten sind. Wenn es stimmt, wäre es verwerflich – und würde mich überhaupt nicht wundern. Aber selbst wenn es stimmt, dann könnte man die These aufstellen, dass die MGM Kammermeier genau deswegen einen Vertriebs-Vorvertrag für AS gegeben hat – um ihn ruhigzustellen. MGM hatte schließlich „Stargate“ produziert, und war nicht daran interessiert, in einen langjährigen Rechtsstreit verwickelt zu werden. Eine Vermutung, klar, aber Kammermeier selbst gibt zu, dass er von einer umfassenden Klage gegen Emmerich abgesehen hat, um sich bei MGM kein Ei zu legen. Man könnte also ein cleveres Manöver von MGM unterstellen, aber dafür habe ich keine Beweise, nur Indizien. Und es soll hier auch gar nicht Thema sein.

Ich muss auch in den weiteren Beiträgen massiv auf die Ähnlichkeiten zu „Star Wars“ hinweisen. Man kann AS nicht lektorieren, ohne ständig zu bemerken, dass Lucas exakt die gleiche Geschichte einfach deutlich besser erzählt hat. “Astro Saga” ist “Star Wars”, aber ohne Jedis, ohne Laserschwerter, ohne Chewbacca, ohne C3PO, ohne R2D2, ohne den Millennium Falcon. Dafür mit endlosen Raumschlachten und ganz viel Luke Skywalker.

Und warum das alles so ist? Nächstes Mal gehe ich in die Details…



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Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 10:56

Hi allerseits! Sorry, ein vergeigter Time Stamp hat die automatische Freischaltung des Beitrags heute nacht verhindert.

Jens
24. Juni, 2008 11:19

Ist dieser “PBK”, der ein paar Mal im Text erwähnt wird, die dunkle Seite von BPK? 🙂

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 11:21

Danke, ist verbessert!

Marko
24. Juni, 2008 11:56

“Stargate” ist im übrigen eine fast schon frech erscheinende Adaption von “Charity” von Wolfgang Hohlbein. Die Serie habe ich vor Jahren mal gelesen, und als dann Emmerichs Film ins Kino kam, war ich 100%ig überzeugt, dass der Name Hohlbein irgendwo stehen müsse.

Stand er nicht. Die Sternentore sind trotzdem aus “Charity”.

Gruß,
Marko

BPK
BPK
24. Juni, 2008 12:08

Endlich kann ich meinen zum x-ten mal aufgebrühten Tee trinken. Er paßt ganz gut zu den zum x-ten Mal aufgebrühten Argumenten.

Als ich mit meinen ersten zaghaften Vorvorentwürfen zur AS (Damals hieß das Projekt noch “Sternenkälte”) begonnen hatte, bekam ich zu hören, es hätte zu viel Ähnlichkeit mit “2001 – Odyssee im Weltraum”, denn Star Wars gab es damals noch nicht. Natürlich schwenkte die Meinung, nachdem Star Wars des Licht der Leinwand erblickt hatte, zu eben diesem Film als vermeintlicher Vorlage um. Dabei ist gerade Star Wars gnadenlos aus z. T. deutschen Mythen (Nibelungensage) zusammen gestrickt. Das mag vielleicht besser erzählt sein – reine Geschmacksache – aber es ist die gleiche Grundidee. Tatsächlich hat mich die Präsentation des Weltraums in 2001 fasziniert, allerdings habe ich dieser Grundstimmung noch Abenteuer, Helden und ein Portion Däniken hinzugemischt, ohne hier zu konkret auf seine Ideen eingehen zu wollen, nur als Prämisse sozusagen.
Das ist der wahre Entstehungshintergrund der AS, ob das Herrn Dewi gefällt oder nicht.

Ich muß ihn leider in manchem Punkt korrigieren: Die Inhaltsangabe (die nicht aus meiner Feder stammt) ist in mehreren Punkten überholt und entstammt in der Tat einer Zeit, wo ich noch mehr “Star Wars”-Elemente drinhatte. Nicht bewußt, aber ärgerlich.
Und wenn man Drehbücher bekommt, sollte man sie auch aufmerksam lesen: Gamal ist eine Frau, kein Mann! Kleiner aber feiner Unterschied in der Hose – und vor allem in der Optik! So eine geile Amazone gab’s nicht mal in Sumuru! (Man merkt den Unterschied übrigens an “he” oder “she” – nur so!).
Wo Jabbas Barke versteckt sein soll, will ich auch wissen, ach, ich geh’ hier nicht weiter in die Details, denn Herr Dewi wollte die Charaktere der Figuren nicht begreifen, die Äußerlichkeiten reichen ihm.
Wenn ich nach dem Strickmuster vorgehe: junger Mann mit Mission = Luke, junge Frau = Leia (ohne “h”), mittelalter Mann = Han Solo, Außerirdischer = Yoda, Bösewicht = Darth Vader und die Roboter, den alten Zauberer etc. finden wir bestimmt auch noch irgendwo, ja, dann habe ich einen Star Wars Klon geschaffen, ohne wenn und aber. Dann gibt es aber Hunderte von Star Wars Klonen, die sogar Jahrzehnte vor Star Wars produziert wurden: z.B. Flash Gordon, Buck Rogers etc.
Lucas ist ein erklärter Anhänger dieser alten Serials und Cliffhanger. Er wollte ursprünglich Flash Gordon verfilmen, bekam aber die Rechte nicht und hat deshalb einen Flash Gordon Klon produziert. Das ist der Wahrheit!
Bestenfalls kann man mir vorwerfen, ich hätte einen Flash Gordon-Klon geschrieben, doch ich muß gestehen, ich kannte Flash Gordon zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht.
Ich kannte Perry Rhodan, die Raumpatrouille und eben 2001, sowie ein paar Gozilla-Filme. Wenn überhaupt, dann sind hier die Wurzeln zu suchen und das ist auch nicht schlimm. Jeder Kreative läßt sich von seiner Umgebung inspirieren. Im Fall von Star Wars hat es ja wunderbar funktioniert.
Das Schlimme an Herrn Dewi ist ja, daß er kein Argument, da nicht in sein Weltbild paßt, zuläßt. Natürlich wird er wettern, ich solle doch beweisen, daß es Notizen zur AS gibt, die vor 1978 entstanden sind. Muß ich nicht, denn ich stehe hier nicht vor Gericht!
Es ist auch letzten Ende gleichgültig, ob ich Herrn Dewis Weltbild erschüttere oder nicht. Zum einen mag sich dank meines Angebots der wirklich interessierte Leser sein eigenes Bild machen, zum anderen kann ich mir überlegen, sogar einen verfilmten Teil der Astro Saga auf DVD zur Verfügung zu stellen, der augenscheinlich beweist, daß die AS (bis auf das Genre) keine Ähnlichkeit mit Star Wars aufweist. Ach ja, und bis auf die Tatsache, daß hier ein junger Mann, ein mittelalter Mann, eine junge Frau, ein Bösewicht und ein Außerirdischer vorkommen.

Bereits die Funktion und das Aussehen meiner Raumstation ist eine vollständig andere, als der Todesstern.
Der Todestern war neu, gerade fertig geworden. Mein “Großer Denker” ist ein jahrtausende altes, verfallenes Wrack – eine Geisterraumstation. Der Todestern ist bevölkert von fiesen Sturmtruppen. Mein “Großer Denker ist vollkommen menschenleer, bis auf tote Mumien und ein paar mutierte Kreaturen, die aus alten Zuchtbecken stammen und mit einem wuchernden Dschungel in der Station eine unwirkliche Welt geschaffen haben. Ein bizzarer Technik-Pflanzen-Dschungel, der Lichtjahre von dem cleanen Todesstern entfernt ist. Selbst die Funktion dieser Raumstation hat Herr Dewi im Drehbuch falsch gelesen: Nicht mit Hilfe der Macht dieser Station will Nork (mein Bösewicht – sorry dafür, daß ich den zweiten Film mit einem Bösewicht drehen will) das Universum erobern. Er will nicht einmal das Universum erobern, er will einen alten, seit Jahrtausenden untergegangenen Sternenbund unter seiner Führung reaktivieren, er will also eigendlich etwas gutes, nur mit den falschen Mittel – das hat übrigens ein 15-jähriger Praktikant in seiner Beurteilung des Drehbuches wunderbar herausgearbeitet. Und in dieser Raumstation will er ein Dimensionstor öffnen, um die dafür erforderliche Armee in die Gegenwart zu holen.
Ich erwähne hier einige Details, weil ich zumindest an diesem Punkt zeigen kann, daß Herr Dewi entweder nicht aufmerksam gelesen hat (was ihm ihm nicht unterstellen will) oder eine Grundmeinung hat, die er mit aller Macht durchpauken will.

Genau aus diesem Grund habe ich mein Angebot unterbreitet, damit jeder unvoreingenommene Leser selbst überprüfen kann, welche Version stimmt.

Ich hoffe, daß sich die Leser des “Originalstoffes” dann hier auch zu Wort melden und ihren Eindruck wiedergeben.

Nicht um Herrn Dewi zu überzeugen, sondern um die anderen Kommentatoren, die nicht die Muse haben, die Bücher zu lesen, zu informieren.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 12:09

Völlig falsch, Mr. Shadock (Wortvogel). Leider habe ich schon befürchtet, daß Deine ASTRO SAGA-Kritik unsachlich sein wird. Meiner Meinung nach hätte Bernd Dir nie ein Drehbuch schicken dürfen. Du hattest ihn so oft genervt, bis er schließlich nachgab.

Anstandshalber solltest Du nicht die ganze Handlung der ASTRO SAGA verraten, sondern wirklich nur das, was schon bekannt ist.

Das gilt auch für andere Leute, die bei Bernd eine Drehbuchkopie bestellen.
Nicht Bernd hatte geklaut, sondern George Lucas! Bernd hatte sich durch alte SF-Serials inspirieren lassen. Die ASTRO SAGA erzählt eine ganz andere Geschichte als STAR WARS.
Wie allgemein bekannt ist, bemühte sich George Lucas in den 70er Jahren um die Filmrechte von FLASH GORDON. Diese bekam er jedoch nicht, woraufhin er dann KRIEG DER STERNE drehte. In der Dokumentation DIE STORY VOM KRIEG DER STERNE (THE MAKING OF STAR WARS) erzählt George Lucas, daß Luke Skywalker ein direkter Nachfahre von Flash Gordon sei.

Bei genauer Betrachtung stellt man fest, daß meistens bei STAR WARS einfach nur die Namen von Charakteren und Orten geändert wurden, wobei manchmal aus einer Person auch zwei gemacht wurden oder aus zwei eine. Die Grundidee zur klassischen STAR WARS Trilogie (KRIEG DER STERNE, DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK, DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER) stammt ganz klar aus FLASH GORDON!

Flash Gordon = Luke Skywalker
Prinzessin Aura & Dale Arden = Prinzessin Leia
Imperator Ming = Imperator Palpatine & Darth Vader
Barin = Han Solo
Vultan = Lando Calrissian
Todesstern = Mongo
Arboria = Endor
Frigia = Hoth
Erde = Alderaan & 4. Mond von Yavin
Vultans Stadt in den Wolken = Stadt in den Wolken über Bespin
Dr. Zarkov = C-3PO & R2-D2

Raumschlachten gabe es schon in den alten FLASH GORDON Serials, und in Mings Schloß gab es noch viel mehr Kreaturen als in irgendwelchen Müllschächten, also also schon lange vor STAR WARS oder der ASTRO SAGA.
Und zu STAR WARS und der ASTRO SAGA gibt es einen ganz großen Unterschied: STAR WARS ist Fantasy, ASTRO SAGA ist Science-Fiction!

Der alte FI-Bericht aus Anfang der 80er Jahren beweist für mich eindeutig, daß Emmerich nicht nur die Grundidee für die ASTRO SAGA stahl, sondern auch das Design. STARGATE kam aber erst 1994. Also ist für mich der Fall ganz klar!

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 12:10

Ich wollte da kein großes Dings drum machen, weil es stimmt – das Dimensionstor hat auch in beiden Fällen Ähnlichkeiten mit dem “Guardian of Forever” der alten Trek-Episode “City on the Edge of Forever”.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 12:20

Wobei der “Guadian of Forever” (“Wächter der Ewigkeit”) allerdings ein Zeittor ist…

BPK
BPK
24. Juni, 2008 12:22

@Marko: Nur eine weitere Quelle von Emmerichs Inspirationen.
1986 gabe es eine kurzlebige (inzwischen weitergeführte), deutsche SF-Romanserie mit dem Titel “Star Gate”. Hier wird auch ein universumumspannendes Stargate-Netz geschildet, daß von ewigen Zeiten von Aliens errichtet wurde und durch das ein Spezialistenteam hin und wieder durchschlüpft, um Abenteuer zu erleben. Die Form des Stargates habe ich geliefert (kreisrund mit Bedienpult, bei dem das Ziel eingegeben wird.). Etc.
Nachdem Emmerich von mir mit gerichtlicher Hilfe untersagt bekam, dieses Projekt Astro Saga zu nennen (ich weiß noch nicht wie, aber ich bin nicht abgeneigt, in diese Prozeßakten einen vertrauenswürdigen Kommentator einsehen zu lassen, damit dieser Punkt ein für alle Mal verifiziert werden kann), hat er es nach der ihm sicherlich bekannten Romanserie “Stargate” genannt.

Herr Dewi hat in einem übrigens Recht (ich hatte es auch mehrfach geschrieben): In der Tat hatte MGM damals einen gehörigen Schrecken bekommen, als ich die Beiweise für Emmerichs Ideendiebstahl präsentiert habe. Und clever, wie mein Fred nun mal ist, hat er daraus einen Vertrag mit MGM geknüpft. Aber selbst das will mir Herr Dewi nicht gönnen, sondern wittert darin wieder einen mafiosen Überfall mit Geigenkästen im MGM-Hauptquartier, wo ich mit schwarzem Borsalino, Sonnenbrille und finstere Stimme gefordert habe: “Contract or Stargate!”

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 12:29

Kammermeier: Mein “Großer Denker ist vollkommen menschenleer, bis auf tote Mumien und ein paar mutierte Kreaturen, die aus alten Zuchtbecken stammen und mit einem wuchernden Dschungel in der Station eine unwirkliche Welt geschaffen haben. Ein bizzarer Technik-Pflanzen-Dschungel, der Lichtjahre von dem cleanen Todesstern entfernt ist.

Nathan: Da hat jemand Disneys “Das schwarze Loch” gesehen und gemocht.
Maximilian Schells Schiff am Rande des Black Hole.
Menschenleer – check.
Tote Mumien – check.
Wuchernder Dschungel – check.
Unwirkliche Welt – check.

Muss gestehen, dass AS noch langweiliger und uninspirierter klingt, als ich erwartet hatte.

Hatte mir mehr erhofft. Any redeeming qualities in there, Torsten?

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 12:36

Da hat jemand DAS SCHWARZE LOCH ebenfalls nicht verstanden. Das Treibhaus wurde auf der CYGNUS benötigt, um Nahrung für die Mannschaft bei langen Reisen durch den Weltraum zu gewinnen. Ein Treibhaus gibt es auch auf der MONDBASIS ALPHA und wird es voraussichtlich auch dem der ersten bemannten Marsmission geben.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 12:39

Ahhh, jetzt kommt langsam Fahrt in die Sache.

Grundsätzlich halten wir mal fest: Die Tatsache, dass George Lucas “geklaut” hat (man könnte auch sagen: er bekam die FG-Rechte nicht, zog also etwas eigenes in der selben Richtung auf), entlastet Kammermeier nicht vom Vorwurf, wiederum bei Lucas geklaut zu haben.

Zweitens: Ich hatte mir bei Gamal nur den Charakternamen in meine Notizen geschrieben. Lässlicher Fehler, der die eigentliche Aussage nicht beeinflusst. Daraus eine sinistre Absicht schließen zu wollen, ist kindisch.

Kammermeier und sein Commander (ich rate mal: Ekmar Brand?) sollten sich zumindest einig sein, WO Lucas geklaut hat – Flash Gordon oder die Nibelungen-Sage? Ich halte die Diskussion zwar für hinfällig, aber zuerst einmal hat Lucas die “Heldenreise” adaptiert, und zwar bis ins Detail.

So sehr Kammermeier bestreitet, dass sein Projekt bei Star Wars beheimatet ist – so sehr scheut er sich nicht darauf zu verweisen, dass die hier abgedruckte alte Inhaltsangabe (die sich in meinen Augen nur in der technischen Zusammensetzung des Dimensionstores von dem Skript unterscheidet, welches ich gelesen habe) noch deutlich mehr Star Wars-Elemente beinhaltet. Was denn nun?

Ob AS nun ganz früher mal von 2001 inspiriert war, und erst später ein Star Wars-Abklatsch wurde, ist irrelevant, und beweist gar nichts.

Zu behaupten, die Quellen von AS lägen eher bei Godzilla oder 2001 ist einfach – ich kann auch behaupten, “Sumuru” basiere auf “Citizen Kane”. Ich kann behaupten, die Erde sei eine Scheibe. Wie oben schon erwähnt: Die Behauptung macht es nicht wahrer. Ich empfehle daher meinen Lesern, Kammermeiers Angebot anzunehmen, das Drehbuch zu kaufen, und sich eine eigene Meinung zu bilden (anschließender Kommentar hier wäre dufte).

Ich setze nicht einfach die Figuren der AS mit Star Wars gleich – sie passen einfach. Herr Kammermeier soll mir beispielsweise mal erklären, wie der weise Meister Balbur, ein kleiner außerirdischer Gnom auf einem Sumpfmond, der unseren Helden erzieht und seltsam spricht, NICHT ein Faksimile von Yoda ist. Oder wo es den bei Flash Gordon gab.

Und Nork “will also eigendlich etwas gutes, nur mit den falschen Mitteln”? Dann sollte er nicht von der ersten Szene an als wahnsinniger Killer gezeigt werden, der ohne Wimpernzucken tausende von Menschen niedermetzeln läßt (später dann auch seine eigene Armee). Wenn man eine Figur so setzen möchte, wie BPK es hier behauptet, dann sollte sie zumindest Ansätze von Zerrissenheit zeigen, von Zweifeln, von moralischer Ambivalenz. Aber BPK gönnt seinen Figuren ja nicht mal eine zweite Dimension, geschweige denn eine dritte.

Hier zeigt sich auch das, was ich als Quintessenz in meinem letzten Beitrag zu dem Thema noch ausführen werde: Ich bin sicher, dass die AS in Kammermeiers Kopf tatsächlich so komplex und detailliert durchdacht ist. Leider ist davon nur erschreckend wenig auf dem Papier gelandet. Die eigene Vision auch für andere Menschen sichtbar zu machen – daran sind schon ganz andere gescheitert, nicht nur BPK (siehe Travolta und “Battlefield Earth”).

“Dr. Zarkov = C-3PO & R2-D2” – großartig, ganz großartig.

Und am Ende all dieser Diskussionen bleibt die Tatsache bestehen: “Star Wars” ist gut. Ob als Kopie oder Original. “Astro Saga” ist schlecht. Ob als Kopie oder Original. Das “warum” ist ja Thema des nächsten Beitrages.

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 12:41

Ich hatte schon damals bei deinem ersten Posting das Gefühl, dass du ein Kammermeier-Henchman bist, John. Was brachte dein getriebener Treibhaus-Exkurs bis auf banales Allgemeinwissen? Soll der irgendwas entschuldigen? Also bitte.

Geklaut bleibt geklaut. Egal, woher diese Ansätze nun gestohlen (entliehen?) worden sind – sie sind nicht originär. Bisschen wenig Kreativität, mm?

“Uninspirierter” meinte ich übrigens, BPK. Leider.

Marko
24. Juni, 2008 12:46

Ich bin kein Schriftsteller, aber hätte ich “Astro Saga” geschrieben, ich würde heute vor allem eines tun: Das Skript komplett umschreiben.

Es ist doch nichts neues, dass eigene Ideen von anderen Menschen umgesetzt werden — das ist schlimmstenfalls Diebstahl, bestenfalls Pech. Aber wenn ich einen Kleiderbügel erfinden will, ewig lange an dem Konzept rumdoktore und mich dann zwanzig Jahre später wundere, dass es schon ganz viele andere Kleiderbügel gibt, die meinem ähneln — ja, dann mache ich doch was anderes draus?!

Herr BPK, wie wäre es mit einer grundlegend anderen Ausrichtung der “Astro Saga”? Oder hängen Sie zu sehr an der Story, dass Sie sie lieber als ungelegtes Ei mit ins Grab nehmen möchten, statt sie in eine moderne SciFi-Geschichte zu verwandeln?

Wie gesagt, ich bin kein Schriftsteller, aber ich glaube, ich würde so überlegen …

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 12:48

@ Nathan: Richtig, den Bezug zu “Das schwarze Loch” hatte ich gar nicht gezogen, aber ist durchaus denkbar. Zumal Kammermeier mich erst kürzlich nach meiner Meinung zu dem Film befragte, der ihm sehr negativ aufgestoßen war.

Aber außer Star Wars bedient sich AS immer nur in einzelnen Szenen und Visuals bei anderen Filmen. Das halte ich für nicht einmal verwerflich, ich wollte es nur angesprochen haben.

@ BPK: Hat die Romanserie “Star Gate” dann bei Ihnen geklaut, Sie bei denen, Emmerich bei allen, oder wie? Das würde mich dann schon interessieren!

Und die Sache mit MGM haben Sie wieder mal falsch verstanden (korrigiert mich, wenn ich das tatsächlich so missverständlich formuliert habe): Ich denke, dass die MGM hier BPK über den Tisch gezogen hat, in dem man ihn mit der Karotte eines Vorvertrages (darauf vertrauend, dass er das Projekt sowieso nicht gestemmt bekommt) davon abgehalten hat, wegen “Stargate” zu klagen. Kammermeier Opfer (wie so oft), nicht Täter. Wie gesagt: beweisen lässt sich das im Nachhinein nicht. Aber wäre es so gewesen – es hätte augenscheinlich funktioniert.

Und Herr Kammermeier, bitte: Ich habe oben selbst ausgeführt, dass ich Ihre These, dass Emmerich zumindest Teile von “Stargate” bei Ihnen gestohlen hat, nicht einmal für abwegig halte. Ich traue es dem ollen Roland auch absolut zu. Also verschwenden Sie nicht soviel Zeit darauf, etwas zu widerlegen, was niemand behauptet hat, okay?

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 12:52

Der Vergleich Dr. Zarkov = C-3PO & R2-D2 sollte sich nur auf die Intelligenz des Charakters beziehen, hat aber natürlich nichts mit dem eigentlichen Chararakter zu tun.

In vielen Mythen gab es immer schon einen Lehrmeister für den Helden, Balbur lehrt aber nicht die Macht, daher finde ich den Vergleich zu Yoda ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Wie kann etwas schlecht sein, wenn etwas noch gar nicht existiert? Grottenschlecht finde ich aber SAMURU und das letzte Remake von DIE NIBELUNGEN…

Also lieber Mr. Dewi, mach es doch besser und schreib mal ein vernünftiges SF-Epos!

Die Shadoks sind:
http://de.wikipedia.org/wiki/Shadoks

Die schrägen Vögel kann man sogar auf DVD bekommen:
http://www.dieshadoks.de/

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 12:52

Geschichten sind wie Ton. Man kann sie modellieren, Feinheiten verändern oder sie nehmen, zermanschen und aus dem Urstoff, der immer noch besteht, etwas gänzlich Neues schaffen.

Ein echter Kreativer ist wie die Sonne, immer aktiv, ständig voller Schöpfungsmomente, in denen neue Ideen in seinem Geist zu Leben erwachen, in ihrer Konsequenz durchdacht/durchlebt werden und nach ihrer Lebensspanne von Sekunden entweder abgehakt und losgelassen, oder archiviert und weitergedacht werden.

Wenn Kammermeier kreativ ist und sich nicht nur in der leblosen Aufkoche möglichst erfolgsträchtiger (da profund massenkompatibler) Konzepte gefällt, wird er die AS spätestens JETZT umformen.

Er muss, denn nach dieser Verifikation all dessen, was der Großteil der neutralen Interessierten sich eh schon gedacht hat, kann er mit dem alten Pfund nicht mehr wuchern.

Entweder AS 2.0 oder das Fegefeuer der Vergessenheit.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 12:56

Der Vergleich Dr. Zarkov = C-3PO & R2-D2 sollte sich nur auf die Intelligenz des Charakters beziehen, hat aber natürlich nichts mit dem eigentlichen Chararakter zu tun.

In vielen Mythen gab es immer schon einen Lehrmeister für den Helden, Balbur lehrt aber nicht die Macht, daher finde ich den Vergleich zu Yoda ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Wie kann etwas schlecht sein, wenn etwas noch gar nicht existiert? Grottenschlecht finde ich aber SAMURU und das letzte Remake von DIE NIBELUNGEN…

Also lieber Mr. Dewi, mach es doch besser und schreib mal ein vernünftiges SF-Epos!

Andreas
Andreas
24. Juni, 2008 12:57

Wenn wir schon bei Vergleichen sind: Titan AE (der Zeichentrickfilm) weißt auch einige Parallelen in der Handlung auf. Dort wird auch von zwei Fraktionen nach einem alten Schiff (ok, 15 Jahre sind jetzt nicht sooo alt) gesucht. Hüben wir drüben gibt’s einen Jüngling, einen Bösewicht, einen Schmuggler, Ausserirdische… Soviele Parallelen, schon Wahnsinn. http://de.wikipedia.org/wiki/Titan_AE

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 12:58

@ Nathan (keine Sorge, die groben Patzer korrigiere ich ungefragt) & Marko: Ich sehe das Problem in der Tatsache, dass BPK Änderungen sieht, wo keine sind. Er würde das Projekt in seinen Augen “völlig neu” ausrichten – und für den Rest der Welt sähe es immer noch wie eine allenfalls kosmetisch aufgehübschte AS aus. Er glaubt ja selbst, dass der Stoff bereits mehrfach völlig verändert wurde, trotzdem kann ich zwischen dem 87er-Skript, auf das sich die FI bezieht, und meinem Skript von 97 keinen nennenswerten Unterschied sehen.

Er sieht nicht, was wir sehen. Und wir sehen nicht, was er sieht. Damit würde ich das Dilemma zusammenfassen.

Marko
24. Juni, 2008 13:00

“Also lieber Mr. Dewi, mach es doch besser und schreib mal ein vernünftiges SF-Epos!”

Warum? Muss jeder, der eine Geschichte kritisiert, bessere Geschichten schreiben? Wo soll das hinführen, wenn nur der kritisieren darf, der es besser kann? Ich kann auch keine Filmmusik aufnehmen und erlaube mir, Filmmusiken zu kritisieren.

Gruß,
Marko

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 13:01

Eine Frage hätte ich noch.

Ich zitiere Sie nochmal, Herr Kammermeier:
“In der Tat hatte MGM damals einen gehörigen Schrecken bekommen, als ich die Beiweise für Emmerichs Ideendiebstahl präsentiert habe. Und clever, wie mein Fred nun mal ist, hat er daraus einen Vertrag mit MGM geknüpft. Aber selbst das will mir Herr Dewi nicht gönnen, sondern wittert darin wieder einen mafiosen Überfall mit Geigenkästen im MGM-Hauptquartier, wo ich mit schwarzem Borsalino, Sonnenbrille und finstere Stimme gefordert habe: “Contract or Stargate!””

Nun. Ich hatte bislang immer das Gefühl, dass Sie stolz darauf sind, diesen Vorvertrag bei MGM bekommen zu haben. Und ich hatte immer das Gefühl, dass Sie stolz waren, weil das etwas über die Qualität der AS aussagt.

Klang auch für mich beeindruckend und ich bin nicht leicht beeindruckbar.

Aber wieso freuen Sie sich dann hier plötzlich darüber, dass der clevere Fred dem erschreckten MGM den Vertrag aus dem Kreuz leiert?

Ist das vielleicht die wirkliche Wahrheit hinter dem Vorvertrag, die Ihnen sehr bewusst ist, nämlich dass vermutlich maximal ein Praktikant das AS-Buch gelesen hat und man Sie lediglich mundtot machen wollte?

Denn ganz ehrlich, DAS klingt für mich wahrscheinlicher. * Ich möchte es nur wissen, denn es ist ein wenig schwer, sich in Ihrem schillernden Bouquet aus Andeutungen und Widersprüchlichem zurechtzufinden.

(*Auch wenn MGM später mit “Species” bewiesen hat, dass sie’s ganz dufte fanden, etablierte Sci-Fi-Klassiker brutalst abzurippen)

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 13:03

@ John: Mal ganz konkret: Ekmar, bist du das?

Okay, Balbur ist wie Yoda ein kleiner außerirdischer Gnom auf einem Sumpfmond, der als Lehrmeister unseres Helden fungiert, der mystische Fähigkeiten besitzt – aber weil das nicht “Die Macht” genannt wird, ist jeder Vergleich mit Yoda natürlich an den Haaren herbei gezogen. Schmerzt es nicht, wenn du sowas schreibst? Nicht ein ganz kleines bisschen?

Und der Rest deiner Argumentationsketten ist nicht weniger brüchig: “Wie kann etwas schlecht sein, wenn etwas noch gar nicht existiert?”? Ich bespreche das Skript. Ich habe an keiner Stelle behauptet, DER FILM AS sei schlecht. Dass das Skript existiert, wird von dir nicht bestritten, oder?

Was mein eigenes SF-Epos angeht – enttäuscht, wenn ich sage, dass nicht jeder Autor es als seinen Lebenszweck ansieht, irgendwann mal einen SF-Blockbuster zu schreiben? Herr Kammermeier meint auch, ich sollte ihm auf diesem, seinem eigenen Gebiet entgegen treten. Ich muss aber gestehen, kein nennenswertes Interesse daran zu haben. Sollte mir so etwas angeboten werden – sicher. Aber mein Lebenstraum ist dann doch eher der Weltfrieden, und nicht “Torsten Dewi’s Space Chronicles”.

“Sumuru”, bitte, nicht “Samuru”! Da bin ich pingelig!

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 13:05

@Wortvogel: Danke. Und höre ich bei dir allmählich so etwas wie Mitleid in Richtung Kammermeier heraus, weil man vermutlich nie herausfinden wird, ob er was kann, da er der Gravitation seines Egos nicht zu entkommen vernag?

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 13:08

@ Nathan: Genau so ist es. Das wird in meinem Fazit auch deutlich werden. Zumal Kammermeier Respekt verdient – denn er hat es versucht, und zwar mit aller Kraft. Wieviele von den millionen SF-Sofakritikern, die immer “Das könnte ich auf einer Arschbacke besser!” grölen, können das von sich behaupten? Dass er an seinem Ego gescheitert ist (und nicht am Rest der Welt, wie er glaubt), ist fast schon tragisch.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 13:15

Kleiner Nachtrag: BPK hat mich korrekterweise darauf hingewiesen, dass es hilfreich gewesen wäre, die zur Illustration in die Beiträge eingestreuten Bilder und Zeichnungen zu zu weisen. Einige der Artworks sind nicht von AS, sondern u.a. auch vom nie gedrehten “Moontrap 2”. Trotzdem ist alles (sehr beeindruckende) Material von BPK.

BPK
BPK
24. Juni, 2008 13:20

Bis die nächste Kanne Tee fertig ist, versuche ich doch einmal (noch einmal) ein paar Dinge klarzustellen:

@Marko: Schön, daß Sie mir wenigstens nicht unterstellen, ich hätte geklaut, sondern man hätte die “Kleiderbügel” halt später in Massen produziert. Dies ist in der Tat ein Problem, was dazugeführt hat, daß ich die in den 80er-Jahren noch erkennbare Ähnlichkeit zu Star Wars (rein zufällig, d.h. ich unterstelle nicht herrn Lucas, bei mir geklaut zu haben – das ging noch gar nicht) elliminieren mußte. Ich gabe auch zu, daß ich Herrn Dewi eine zehn Jahre alte Fassung gab (auch noch ein sehr knappes Spec-Script), denn das war die (erste) Fassung, die auch MGM zu lesen bekam. Heute ist die Geschichte noch einen Tick moderner, jedoch ist es mein Grundkonzept, mich stilistisch an den “kraftvollen” Abenteuerfilmen der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts anzulehnen, in moderner Machart, aber mit einer größeren Tiefe, als manch oberflächliches Geseiere, das heute produziert wird. Ich will das Schnittempo reduzieren, die Kamera wieder wichtiger machen und Effekte stärker in den Hintergrund drängen, weil sie erstens nichts Neues mehr sind und zweitens die Geschichte erschlagen können.

@Nathan: Ich fühle mich geehrt, in den erlauchten Kreis der Propheten erhoben worden zu sein. Vermutlich habe ich auch von einer der neuen Stargate-Folgen abgeschrieben, die irgendwann im Herbst produziert werden. (jetzt nicht nachschauen, ob die tatsächlich im Herbst produztiert werden – es war ein Beispiel). Wie der Wortvogel so richtig schreibt, habe ich ihn auf das Schwarze Loch angesprochen, aber erst, nachdem er von mir wollte, daß ich ihm Spielzeugpistolen aus dem Film nachbastel. Ich habe ihm mitgeteilt, daß dieser Film nicht gerade zu meinen Favoriten gehört. Warum sollte ich also bei ihm klauen? Außerdem kann man so nur nach dem oberflächlichen “hach,-ich-hab’-noch-‘ne-Ähnlichkeit- entdeckt”-Geschwätz auf solche Gedanken kommen.
So ich ein paar hinzufügen: Wie wär’s mit Silent Running? Oder mit dem Dschungelbuch, da kommt auch ein Dschungel vor?
Es gibt gibt ein paar Menschen, die kennen meine Designs vom Großen Denker. Wer hier eine Ähnlichkeit zum Schwarzen Loch sehen will, der blickt in ein schwarzes Loch. Außerdem: Ich habe extra schreiben, daß die Mumien tot sind, weil ich mir dachte, ein paar Pappenheimer ansonsten sofort an lebende Mumien denken (wenn man zuviel solcher Filme sieht, kann das schon mal passieren). Bei mir sind sie tot im Sinne von tot, d.h. nicht lebend, nicht herumlaufend, nicht agierend oder sonstwie zuckend- einfach nur tot! Beim Schwarzen Loch leben sie! Sollte nicht schwer sein, diesen feinen Unterschied zu verstehen.

@Wortvogel: Die Entstehungsgeschichte von Stargate ist in Teilen im gesamten Blog nachzulesen.
Und wenn Sie sich von MGM über den Tisch gezogen fühlen würden, wenn sie von diesem Major Distributor einen Vorvertrag für einen Ihrer Filme bekommen könnten, bleibt auf ewig Ihr sahniges Geheimnis…

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 13:22

Nein. Es ist tragisch.

Darum glaube ich auch, dass viele Mitlesende sich sehr wohl überlegen, wie sie – wenn überhaupt – mitkommunizieren sollen.

Denn das ist kein spaßiger Verriss, die wir alle so gerne lesen.
Das ist die ausführliche Dekonstruktion eines fehlgegangenen Lebenstraumes, aus der man insbesondere als Nicht-Involvierter viele Lehren ziehen kann. Mich persönlich enttäuscht nur, dass es eine so simple Pointe
nimmt. AS als Aufkoche von Altbekanntem. Wäre es doch wenigstens mittelmäßiges Neues gewesen.

An Träumen ist nichts verkehrt. Nur sollte mann dannund wann aufwachen und sie im Tageslicht der Realität abwägen.

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 13:29

Wäre da bloß nicht Ihre Tendenz, nach der gütigen Hand zu schnappen.

Zitat. “Ich gabe auch zu, daß ich Herrn Dewi eine zehn Jahre alte Fassung gab (auch noch ein sehr knappes Spec-Script), denn das war die (erste) Fassung, die auch MGM zu lesen bekam. Heute ist die Geschichte noch einen Tick moderner”

Oha. Dank “Matrix”-mäßiger Virtual-Reality-Fights? Grätschen die Space-Gnome jetzt in Super Slow-Mo? Ach Gottchen. Und wie sinnentleert ist es, eine uralte Drehbuchfassung zu verschicken? So sinnentleert, dass es eben doch quasi deckungsgleiche Versionen sein werden.

Da gähnen selbst die toten Mumien.

Ich freue mich auf Teil 3 der Kritik und eine vielleicht noch tiefergehende Analyse, warum die Investition der zehn Euro doch eigentlich ziemlich sinnlos wäre.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 13:30

Ich hätte auch lieber einen launigen, leichtfüßigen Verriss geschrieben – aber nach der Vorgeschichte konnte ich das BPK nicht antun, das hat sein Projekt nicht verdient. Er ist das Skript professionell angegangen – ich muss es wenigstens professionell besprechen. Ich kann aber ankündigen, dass zumindest der übernächste Teil (“Die Dialoge”) erheiternd sein wird.

@ BPK: Ich wünsche mir immer noch eine Antwort auf die Frage nach den Verwandtschaften zu der von Ihnen genannten Romanserie “Star Gate”.

Die Unnötigkeit, über die Herkunft einzelner Sequenzen zu spekulieren, habe ich oben bereits verdeutlicht. Sie rennen da offene Türen ein.

Wenn Sie doch ein soviel moderneres, kraftvolleres, und an die Abenteuerfilme der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angelehntes Skript haben – wieso haben Sie mir dann diese alte Fassung geschickt? Ich hatte doch explizit gebeten, die IHNEN PERSÖNLICH LIEBSTE Fassung zu lesen, also “BPK at his best”. Oder wird das mittelfristig Ihre neue Verteidigungsstrategie: “Hahhaaa! Der Dewi hat ja nur die schlechte Version gelesen – ihr habt ja keine Ahnung, wie brillant meine immer noch geheime NEUE Fassung ist! Genialer Schachzug von mir!”

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 13:32

Natürlich bin ich’s, Ekmar!!! :-)) Ich existiere!!! Ich denke, also bin ich!!!

Bei STAR WARS gibt es Lehrmeister, ebenso auch bei HARRY POTTER und DER HERR DER RINGE. Warum sollte es bei den der ASTRO SAGA keinen Lehrmeister geben, nur weil es bei FLASH GORDON keinen gibt?
Balbur sollte man unbedingt so lassen, wie er ist, es stellte sich übrigens heraus, daß er gerade bei Frauen ganz besonders beliebt ist (Mutterinstinkte?). Balbur sieht ganz anders aus als Yoda, ganz andere Körperform, auch nicht grün, sondern blau. Beide Figuren sind nur klein, haben aber ansonsten nichts gemeinsam.

Ach nee, plötzlich extistiert das ASTRO SAGA-Drehbuch ja doch. Du hattest ja zunächst alles angezweifelt, auch daß das Drehbuch überhaupt existiert…
:-))

Jedenfalls kann man über Bernd sagen, was man will, er ist auf jeden Fall ein absolutes Multitalent! Man muß einfach alles gesehen haben, Zeichnungen, Modelle, Drehbücher, alles nur Qualitätsarbeit vom Feinsten, und da bin ich mit meiner Meinung nicht alleine…

Das Einzige, was Bernd fehlt, ist Geld, denn sonst wäre die ASTRO SAGA schon längst fertig…

Es ist erstaunlich, wie viele Leute ständig die Klappe weit aufreißen, anstatt Bernd wirklich mal ernsthaft zu helfen…
Ich finde es sehr schade, daß immer nur quergeschossen wird, als endlich mal etwas gemeinsam auf die Beinde in stellen…

BPK
BPK
24. Juni, 2008 13:34

Okay, man will mich offenbar so lange reizen, bis ich ausraste. Keine Chance, ihr Bubele… Ich sehe keine Kamera, auf der ein Bild von Kurt Felix klebt, also muß ich auch nicht krampfhaft lächeln. Es scheint keine Veralberung zu sein, nach dem Motto der illustren Runde…
“Denn das ist kein spaßiger Verriss, die wir alle so gerne lesen.”
… sondern dumpfes Stammtischgeschätz, so wie gerade Millionen von Bundestrainern an Stammtischen sitzen und besser wissen, was Yogi Löw zu tun hat. Nein, Herr Dewi, ich vergleiche mich nicht mit Yogi Löw!!!
Ich lasse nach wie vor jedem seine Meinung, ich verschicke demnächst meine Bücher und ansonsten schaue ich von Zeit zu Zeit ‘rein, und wenn ich den Eindruck habe, hier hat jemand echten Aufklärungsbedarf, dann melde ich mich.

Ansonsten muß ich nicht in jedem Sandkasten mitspielen.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 13:43

@ BPK: Ich verweise auf mein Vorwort – erst so tun, als stünden Sie drüber, dann elend lang schwadronieren, und wenn es eng wird, einfach beleidigt den Stecker ziehen. Nun werde ich nie erfahren, was “Die Entstehungsgeschichte von Stargate ist in Teilen im gesamten Blog nachzulesen” bedeutet…

@ John: Ich versuche es nochmal – kleiner Alien-Gnom, der den Helden auf seinem Sumpfmond erzieht. Keine Ähnlichkeit zu Yoda? Ach so, der heißt ja anders, und ist blau. Meine Fresse, Scheuklappen groß wie Scheunentore.

“Das Einzige, was Bernd fehlt, ist Geld, denn sonst wäre die ASTRO SAGA schon längst fertig…” – uns ALLEN fehlt nur Geld, Ekmar. Uns allen. So ist das leider.

“Ach nee, plötzlich extistiert das ASTRO SAGA-Drehbuch ja doch. Du hattest ja zunächst alles angezweifelt, auch dass das Drehbuch überhaupt existiert…” – wo?

Zur Information aller: Ekmar Brand (so er es denn ist) ist ein alter SF-Fan aus echtem Schrot und Korn, die Sorte gibt es heute gar nicht mehr. Die haben ihr Wissen noch selber angelesen, und nicht bloß in der IMDB nachgeschlagen. Er ist ein großer Mondbasis-Fan (d’uh!), und war auch Leiter des ersten Astro Saga-Fanclubs, der meines Wissens nach nie aus den Puschen gekommen ist.

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 13:43

Vielleicht sollte man die AS umbennen in “Die Maus, die brüllte”?

Letztlich ist und bleibt das ein obskures Fanprojekt, das bar jeder Beweisbarkeit als Beinahe-Blockbuster von epochalem Ausmaß von einer Hand Hardcore-Nerds marktschreierisch angepriesen wird, und, oh Freude, jetzt für zehn Öcken als PAPIERSTAPEL daherkommt.

Wow. Echt jetzt. Wow. Mit Ausrufezeichen. Wow!

Die größte Ironie ist für mich der “Große Denker”. Ja. In der Tat.

Und Sie gucken ja eh doch ständig hier rein.
Ätsch.

Jens
24. Juni, 2008 13:51

@BPK: Ich versuche mal, das mit dem “über den Tisch ziehen” so darzulegen, wie ich es verstanden habe:

Wenn man die Ausgangsthese berücksichtigt, nämlich dass MGM den Vorvertrag nicht aus Produktionsabsicht heraus erteilt hat, sondern um eventuellen Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg gehen zu können, hieße das, dass der Vertrag eine Art Schweigegeld gewesnn ist.

Ein solcher Vetrag wäre klasse, wenn man nur aufs Geld aus wäre und einem egal ist, ob der Film realisiert wird. Wenn man aber wirklich an dem Stoff hängt (und davon gehe ich bei Ihnen einfach mal aus) und glaubt, dass ihn das Studio verfilmen will, dann ist so ein Vertrag furchtbar: Er bindet nicht nur die Rechte zumindest zeitweilig, sondern kann auch dazu führen, dass man sich falsche Hoffnungen macht. Je nachdem wie schnell man merkt, dass einen das Studio nur mit Geld abspeisen will, kann man also u.U. jahrelang glauben, alles sei auf einem tollen Weg, während in Wirklichkeit einfach gar nichts voran geht.

Das empfände ich – Geld hin und MGM-Logo auf dem Vorvertrag her – schon als “über den Tisch ziehen”.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 13:54

@ Jens: Ich glaube, du gehst von einer falschen Prämisse aus – nämlich dass BPK von MGM überhaupt Geld bekommen hat. Soweit ich weiß (und der heilige Kammermeier möge mich korrigieren) gab es nur die Absichtserklärung, den fertig produzierten Film mit einer hohen Kopienzahl in die Kinos zu bringen. Das Geld musste BPK selbst beibringen.

Wie gesagt: soweit ich weiß. Und was weiß ich schon?

Jens
24. Juni, 2008 14:07

@BPK: Der typische Stammtisch-Trainer hat selbst niemals professionell mit Fußball zu tun gehabt, kritisiert aber die Arbeit von jemanden, der diesen Job seit Jahren hauptberuflich macht.

Der Wortvogel hingegen arbeitet seit Jahren hauptberuflich als professioneller (Drehbuch-)Autor mit mehreren veröffentlichen Romanen und verfilmten Büchern und kritisiert ein Drehbuch von jemandem, der m.W. zwar viel mit Effekten und Ausstattung zu tun hatte, aber noch keine Karriere als professioneller Autor vorweisen kann.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich habe diese Fälle nicht das geringste gemeinsam – außer vielleicht “A kritisiert B”.

BPK
BPK
24. Juni, 2008 14:10

Doch noch ‘mal, bin ja nicht so. Ich hatte einige Fragen überlesen:
@Nathan: Nett, dieser rührige Unterton, brauchen wir aber beide nicht. MGM: “The Stargate Affair” war nur der Türöffner. Frank Mancuso hatte sicher kein Interesse, daß die Sache an die große Glocke gehängt wird und da Fred und Frank alte Freunde waren, hat man Stillschweigen beschlossen. Wir haben MGM nie offiziell angegriffen oder unter Druck gesetzt. Es war ein ganz schlichtes Gespräch in der Director’s Guild of America, wo Fred und ich zur internen Premiere des Pilotfilmes der neuen Stargate-Serie eingeladen wurden. Danach unterhielt man sich im Plauderton, ein Wort gab das andere und dann machte Fred einige Andeutungen in Richtung Stargate. Frank, etwas weißer im Gesicht, als sonst, wurde aber von Fred beruhigt: “Don’t worry – wir haben was viel besseres: Die Astro Saga!”
Natürlich wurden Frank Mancuso die Fakten zum Emmerich-Klau präsentiert und er hat sich sehr nett entschuldigt. Aber eins ist doch klar: Man würde die AS nicht mit 25 Mio. $ P&A herausbringen, wenn man nicht auch vom Stoff überzeugt wäre. Das Buch wurde geprüft und Larry Gleason, damals President Word Wide Distribution unterschrieb den Vorvertrag. Ich bin mir sicher, Mr. Gleason wußte nicht einmal etwas vom Stargateklau. Das haben Fred und Frank untereinander geklärt.
Daß ich als deutscher Autor ohne diesen kleinen Schubser niemals auf dem Cheftisch von Frank Mansuso gelandet wäre, ist doch logisch. Hat nicht Torsten Dewi an irgendeiner Stelle geschrieben, daß man als deutscher Autor in Hollywood keine Chance hat? Prinzipiell richtig, das wäre meine Eintrittskarte gewesen.

Wenn Aufklärung etwas bringt, kläre ich gerne auf, aber mir wird schon schlecht, wenn ich an die ewigen Dewi-Phrasen denke, die jetzt wieder folgen werden. Ich fühle mich als Opfer, die Welt ist ja so böse, ich fühle mich als verkanntes Genie etc. etc. etc.

Ach ja, wegen der zehn Jahre alten Fassung: Ich habe das von Anfang an deutlich gemacht, welche Fassung ich schicke und warum. Es ist die “MGM-Fassung”, die bei einigen Produzenten und Verleihern liegt (bis wir denen wegen der Einigung mit MGM abgesagt haben – nicht daß hier wieder ein Dewi kommt: “Warum haben denn die das Drehbuch nicht verfilmen wollen!”). Deshalb habe ich sie ihm geschickt. Sämtliche neueren Fassungen sind noch nie weitergeschickt worden. Ich will versuchen, vorbeugend die hämischen Kommentare zu verhindern: Es gab einen langjährigen Rechtstreit mit dem Investor der AS, der es beiden Seiten unmöglich machte, den Film anzubieten oder zu produzieren. Erst letztes Jahr sind vollumfänglich alle Rechte an mich zurückgefallen, so daß ich hier einen Neuanfang wagen könnte.

Eigentlich könnte man ja auch mal sagen: Ach, so war das, aber es kommt garantiert anders, wollen wir wetten, Ekmar?

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 14:13

Ach, so war das.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 14:22

Danke für die Aufklärung. Nur noch drei Sachen, weil es sich auch auf Jens’ Posting bezieht:
1) Also hat MGM kein Geld für die Produktion der AS bereitgestellt?
2) Hat MGM, wenn man doch so begeistert war, nie angeboten, selbst in die Finanzierung einzusteigen?
3) Was war denn nun mit der Romanserie “Star Gate” (ich finde “das gesamte Blog” gerade nicht)?

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 14:42

@Wortvogel: Richtig, ich bin ein Fan von Bernds Arbeiten (nicht nur von der ASTRO SAGA), weil mich seine Qualitätsarbeiten immer wieder überzeugt haben, siehe z.B. auch X-WING-Fighter für Fox und APOLLO 13 für CIC.
Ja, ich bin mit 42 Jahren ein alter SF-Fan. Mit MONDBASIS ALPHA 1, TIME TUNNEL, ORION, RAUMSCHIFF ENTERPRISE und MEIN ONKEL VOM MARS bin ich großgeworden. Jeden kleinen Zeitungschnippsel mußte ich mir damals noch “erkämpfen”. Internet war SF!
Ich weiß als langjähriger Sammler sehr genau, was alles auf dem SF-Sektor produziert wurde und kann sehr gut Qualität von Schrott unterscheiden (wobei der persönliche Geschmack natürlich auch eine Rolle spielt). Selbst Stummfilme wie METROPOLIS können mich noch begeistern, ebenso wie George Pals Klassiker DIE ZEITMASCHINE. Bei der TV-Serie MONDBASIS ALPHA 1 gab es so manche Schwächen in den Drehbüchern, aber die Geschichten waren sehr spannend erzählt trotz aller Logikfehler. Vor allem war späterer Oscar-Preisträger Martin Landau einfach die Idealbesitzung für Commander Koenig. Es hatten mich aber auch vor allem die Raumschiffe, insbesondere die Adler und das Design der Mondbasis fasziniert. Auch die Special Effects waren für die damalige Zeit überragend. Bei RAUMSCHIFF ENTERRISE, wo man mit Special Effects geizig war, waren es die hervorragenden Drehbücher und Charaktere, die überzeugen konnten. TIME TUNNEL kombinierte geschickt Geschichtswissen mit SF fast mit Kinoqualität. MEIN ONKEL VOM MARS präsentierte einen tollen Humor, den es bis heute nicht wieder gab. Filme wie KRIEG DER STERNE und SUPERMAN waren im Kino plötzlich der absolute Oberhammer, weil sie eine visuelle und erzählerische Achterbahnfahrt boten! Auch die popige FLASH GORDON-Verfilmung mit der Musik von Queen hatte ich genossen!
All diese diese Sachen hatten immer eins gemeinsam: Es war der “Sense of Wonder” zu spüren.
Ebenso grottenschlecht wie SUMURU finde ich übrigens auch die neue FLASH GORDON-TV-Serie von SciFi (ich liebe aber die alten Serials mit Buster Crabbe). Die neue Serie ist eine Mischung aus SLIDERS, STARGATE und MAD MAX. Total billig gemacht ohne exotische Aliens. Es fehlt so der “Sense of Wonder”.
Viele neue Sachen können mich nicht mehr überzeugen, aber die ASTRO SAGA kann es, da habe ich den “Sense of Wonder” wieder ganz deutlich gespürt.

Zum ASTRO SAGA-Fanclub:
Kommt drauf an, wie man “aus den Puschen gekommen” bezeichnet, immerhin haben wir 20 Fanzines (ASTRO NEWS) gemacht und mehrere Cons bei Panasensor veranstaltet. In den letzten Jahren waren wir zwar nicht mehr ganz so aktiv, aber uns gibt es immer noch.

Schade, daß ich nicht Bill Gates bin, denn dann hätte ich die ASTRO SAGA aus der Portokasse bezahlt! Vielleicht sollte Bernd ihn mal anhauen?

BPK
BPK
24. Juni, 2008 14:45

Schade, Wette verloren, Ekmar! Trink einen auf mein Wohl…
Es ist spannend und lustig zugleich, diesem ganzen Vermuten und Spekulieren zuzulesen. Hat etwas wirklich Rühriges. Verzweifelt will man Motive herausschälen, im Dunst der Spekulationen herumstochern, ob man nicht doch ein Körnchen findet, das einem weiterhilft.
Dabei sage ich doch ganz offen, was Sache ist, man muß es nur hören WOLLEN!

Weil der Wortvogel hier sogar einen Kenner der Astro Saga angegriffen hat, muß ich diesem zu Hilfe kommen.
Stichwort: Balbur!
Ich will nur am Rande erwähnen, daß die Figur des Balbur älter ist, als Episode V. Allerdings hat mich Yoda nur mäßig geschockt, da er mich überhaupt nicht an Balbur erinnert.
Das beschränkt sich nicht nur auf die Farbe – die spielt auch hier und da ins Blaugraue hinüber. Es darf ein ein rötliches Grau sein, oder ein Grünliches. Es schadet auch nicht, wenn es ein wenig ins Gelbliche hinüberspielt…
(Tschuldigung, bin in der Zeile verrutscht. Ich klaue nämlich gerade von Loriot.)
Nein, Yoda ist ein Meister der Macht, ein uralter Gnom, der einen mystischen Zugang zum Universum hat. Er wird der Lehrmeister eines Gleichgesinnten, den er auf den rechten Pfad bringen will. Dabei verfügt er über magische Kräfte. Niemand wird bestreiten wollen, daß Yoda ohne die Macht und seinen Meisterstatus ein Gartenzwerg im Urwald wäre.
Balbur ist weder mit der Gabe einer Macht ausgestattet, noch verfügt er über irgendeine Zauberkraft oder ähnliches. Er verfügt nämlich über eine viel größere Macht, die Yoda vollkommen abgeht: Die Macht der Liebe!
Er überwindet seine gelernte Abscheu Menschen gegenüber und adoptiert ein menschliches Waisenkind – weil er es liebt!
Er zieht den Jungen auf und in einem Alter, in dem Luke Meister Yoda noch gar nicht getroffen hat, will Balbur seinen Findelsohn zur Erde zurückbringen, um von ihm Abschied zu nehmen.
Balbur ist ein Kauz, ein Schrottsammler, der einsam durch die Galaxis streift, um Satellitenschrott zu sammeln und zu verkaufen. Er hat eine deutlich ökologische Komponente und erinnerte eine Doktorin der Judaistik an jüdische, mythologische Motive, die mir selbst unbekannt waren. Er hat in der Tat eine extrem mütterliche Seite an sich, die ich bei Yoda ebenfalls total vermissen.

Wer hier in Wahrheit Scheuklappen in der Größe eines Flugzeughangars hat, ist Herr Dewi selbst. Er ist derjenige, der sich durch Oberflächlichkeiten zum Yoda-Vergleich hat hinreißen lassen. Ich hatte (nach Episode V) Balbur zwischenzeitlich in einen alten Zigeuner verwandet, der als Maler in einem Raumschiff den Jungen findet und zur Erde bringt. Das erinnerte mich aber wieder so stark an Obi wan, das ich es gelassen habe. Balbur ist und bleibt in seiner ganzen, liebenswerten Art, mit seiner Romantik, seinem Tick für das Altmodische ein einzigartiger Charakter, in jedem Fall im Vergleich mit Yoda.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 14:51

“Er überwindet seine gelernte Abscheu Menschen gegenüber und adoptiert ein menschliches Waisenkind – weil er es liebt!
Er zieht den Jungen auf und in einem Alter, in dem Luke Meister Yoda noch gar nicht getroffen hat, will Balbur seinen Findelsohn zur Erde zurückbringen, um von ihm Abschied zu nehmen.
Balbur ist ein Kauz, ein Schrottsammler, der einsam durch die Galaxis streift, um Satellitenschrott zu sammeln und zu verkaufen. Er hat eine deutlich ökologische Komponente und erinnerte eine Doktorin der Judaistik an jüdische, mythologische Motive, die mir selbst unbekannt waren. Er hat in der Tat eine extrem mütterliche Seite an sich, die ich bei Yoda ebenfalls total vermissen.” – sehr schön. Und nun empfehle ich jedem Leser dieser Seite, sich Kammermeiers Skript zu bestellen, und mal nachzuschauen, ob er davon IRGENDWAS im Skript wiederfindet. Ein schöneres Beispiel für “Vielleicht in BPKs Kopf, aber mit Sicherheit nicht im Drehbuch” hätte ich selbst nicht liefern können.

Thema “Sumuru”: Auch hier wartet eine schonungslose Abrechnung nur darauf, geschrieben zu werden! Ich begebe mich dran, sobald ich meinen Sechsteiler zu “Apokalypse Eis” hier veröffentlicht habe. Wird aber noch ein paar Tage/Wochen dauern.

@ John/Ekmar: Du stimmst aber zu, dass du den Sense of Wonder des fertigen Films AS nicht beurteilen kannst, oder? Weil – was nicht existiert, kann man ja nicht beurteilen. Oder habe ich dich da falsch verstanden?

Es wäre ja schön gewesen, wenn du deine Seite zum Thema AS weiter betrieben hättest. Dann wären die Infos dagewesen, und ich hätte mir die ganze Mühe nicht machen müssen.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 15:00

Man könnte sagen, Balbur wäre eine Art Vater und Mutter zugleich. Die Sache mit den Weisenkind könnte auch eine Anspielung auf die Bibel sein…

Vielleicht kennt ja Mr. Wordbird eine ganz andere Fassung der ASTRO SAGA, die wir noch gar nicht kennen?

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:04

Ich werd das mal nach und nach durchgehen, aber erstmal eine schnelle Anmerkung zu John Koenigs Behauptung, daß das Tor aus “The City at the Edge of Forever” nur ein Zeit-, jedoch kein Dimensionstor wäre:

Falsch. Denn wäre es ein reines Zeittor, wäre McCoy in der Vergangenheit des Guardian-Planeten gelandet, und nicht im terranischen New York des Jahres 1930. Es mag kein Sprung in eine andere Dimension stattgefunden haben, jedoch ein Sprung innerhalb der Star Trek-eigenen Dimension, was also den Ring des Guardian zu einem Dimensionstor macht, ähnlich dem Stargate(Sprünge innerhalb der Dimension des SG-Universums, sowie [durch Fehler verursachte] Zeitsprünge)

Herrje, daß ich auf meine alten Tage nochmal Vergleiche zwischen ST:TOS und SG-1 anstellen würde hätte ich nicht gedacht…

Marko
24. Juni, 2008 15:08

“Man könnte sagen, Balbur wäre eine Art Vater und Mutter zugleich.”

Aha, so wie IchoTolot in “Perry Rhodan”? Soso, auch dort wurde abgekupfert! Bald haben wir alles durch — “Lord of the Rings”, anyone? 😉

Gruß,
Marko

BPK
BPK
24. Juni, 2008 15:11

1) Also hat MGM kein Geld für die Produktion der AS bereitgestellt?

Um Gottes Willen nein! Mein damaliger Medienanwalt hat mir eine nette Geschichte erzählt, die Freds Marschroute voll bestätigt hat (die er bei den Dino deLaurentiis Filmen auch immer erfolgreich beschritten hatte, nur so nebenbei…): Es gab einst (ich lasse Namen bewußt weg) eine deutsche Filmproduktion, die feierte einen Deal mit einem amerikanischen Major Distributor. Er fragte, warum man so feiere. Die Produktion erzählte, man habe eine Garantiesumme zugesichtert bekommen. Da der Anwalt die dem Projekt zugrunde liegenden Zahlen kannte, rechnete er der Feiergesellschaft vor, wie viele Millionen sie gerade durch den Deal verloren hatten – unwiderbringlich verloren! Nur ein Narr macht einen Presale. Dino ist reich geworden, weil er kein Narr war. Dabei verliert man auch hin und wieder Geld, richtig, aber wenn es läuft, dann richtig. Dino hatte sogar hin und wieder einen Teil der P&A Mittel übernommen, weil gerade bei den Kopiepreisen am meisten beschissen wird. Da hat er sie selbst machen lassen und vertraglich die Summe eingesetzt, die der Verleih in Rechnung gestellt hätte. Clever clever. Aber deutsche Produzenten feiern herzhaft, wenn sie ein paar Millionen verlieren. Hurra!

2) Hat MGM, wenn man doch so begeistert war, nie angeboten, selbst in die Finanzierung einzusteigen?

Diese Idee hatten sie sogar. Soll ich verraten, was Fred sagte? Siehe oben. Als mein Investor abgesprungen war, konnten wir wegen der Prozesse natürlich nicht wieder auf die Schiene MGM-Production zurückkehren, selbst wenn wir es gewollt hätten.

3) Was war denn nun mit der Romanserie “Star Gate” (ich finde “das gesamte Blog” gerade nicht)?

Die Romanserie “Star Gate” startete 1986 und war mir damals unbekannt (ich bin nicht annähernd so SF-begeistert wie Ekmar oder wie man es mir permanent unterstellt – wobei ich darin keinen Makel sehe). 1985 hatte Emmerich (es könnte auch sein Spezie Oliver Eberle gewesen sein) meine AS-Ausstellung im Deutschen Filmmuseum Frankfurt gesehen. Ein Jahr später oder so lernten wir uns kennen und es kann dann zur Zusammenarbeit bei MOON 44. Das heißt 1986 kam nicht nur Star Gate als Romanserie heraus, sondern Emmerich erhielt von auch (prügelt mich dafür!) mein AS-Treatment, das völlig anders gestrickt war, als die heutige Version. Nur ein Beispiel: Dort findet Nork in einer riesigen Höhle ein rundes Dimensionstor, das er in spielerischer Neugier aktiviert. Er geht hindurch und gerät auf einen Wüstenplaneten, auf dem ein primitives, nomadisierendes Volk lebt. Es gibt unheimliche Riesenpyramiden, die sich als Raumschiffe entpuppen etc. Ich will nicht zu viel schreiben, es wurde eh ansatzweise verfilmt. Schnee von vorgestern…

Fragen beantwortet?

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 15:12

Irgendwie erinnert mich manches hier an Captain Hornauer von der USS Unfug.

http://youtube.com/watch?v=_tPzQjDRTy8&feature=related

Ich überlege, ob ich wirklich zehn Euro dafür zahlen soll, Fanfiction zu lesen.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:12

@ Marko, Thema Raum/Zeit-Tor: Korrekt – und die dadurch noch prägnanteren Ähnlichkeiten zur AS habe ich unerwähnt gelassen, weil BPK ja nicht wollte, dass ich bisher unbekannte Details verrate.

Ähnlichkeiten zu “Perry Rhodan”? Bei einem Rhodan-Fan, der selbst lange an einer Verfilmung des Stoffes gearbeitet hat? Nicht doch…

Ich kann es aber nur noch einmal sagen: Die ganzen Ähnlichkeiten wären mir mehr als egal, wenn sie durch die Qualität von AS gedeckt würden. Man sagt ja: besser gut kopiert, als schlecht selbst ausgedacht. Hier haben wir aber einen Fall von schlecht kopiert.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 15:13

@ Wortvogel: Ich hatte eine SF-Seite, aber keine ASTRO SAGA-Seite. Diese Seite ist zur Zeit offline, weil ich nicht mehr bei T-Online bin. Kleine Teile davon gibt es aber noch bei Yahoo, ebenso meine MONDBASIS ALPHA 1 Mailingliste.

Als kompletten Film existiert die ASTRO SAGA zwar noch nicht, aber in meinem Kopf exisitiert der Film die ASTRO SAGA schon, weil ich eine sehr gute Vorstellungskraft besitze (wie jeder Leser eines Buches).

Bezüglich einer ASTRO SAGA Homepage: Was nicht ist, kann noch werden, wenn Bernd damit einverstanden ist, vielleicht sogar mit einem ersten Trailer?

Übrigens sollte man auch erwähnen, daß im HR-Fernsehen vor Jahren schon ein halbstündiges Making of zu den ersten Szenen der ASTRO SAGA gab.

Marko
24. Juni, 2008 15:14

Es kann übrigens keine “Stargates” geben, die nicht sowohl räumliche als auch zeitliche Portale gleichzeitig darstellen. Um einen Punkt auf einem Planeten im Universum per Portal ansteuern zu können, muss man wissen, wo und wann sich dieser Punkt dort befindet, denn alle Sterne und Planeten sind mitnichten fix im Universum. Derjenige, der also den ersten funktionierenden “Transporter” (Stargate, Beamer, Dimensionsbrecher, whatever) erfindet, wird auch gleichzeitig eine Zeitmaschine erfunden haben.

Aber das muss ich hier wohl kaum erklären, in einem Raum voller SciFi-Liebhaber. 🙂

Gruß,
Marko

Marko
24. Juni, 2008 15:17

@Wortvogel, hast Du Deinen Beitrag als Antwort auf meinen nun absichtlich ÜBER meinen gesetzt? 😉

Gruß,
Marko

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:17

Oh ja… Rhodan. Mir schoss bei den Bildern von “Balbur” (besonders der Grafik in der er seinen Raumanzug trägt) nur ein Gedanke durch den Kopf “Gucky, oh Gucky, was hat man nur mit Dir angestellt”.

Und ein Raumschiff namens “Grosser Denker”…. Atlan? Bully? Wo habt ihr euch versteckt???

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:19

Nathan, ich kann dir den Kauf wirklich nur empfehlen – auch wenn dir das Skript nicht gefallen sollte, hast du damit ein echtes SF-Sammlerstück mit Autogramm des Autors. 10 Euro sind ein Spottpreis. Ich würde übrigens dringlich empfehlen, auch bei Webseiten wie sf-fan.de und sf-radio.de dieses Angebot publik zu machen. Ich vermute breites Interesse!

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:20

@ Fast-Namensvetter

“…Dimensionsbrecher”

Commander Perkins!!! \m/

(Dessen neue Hörspiele übrigens “Das Sternentor” heissen… 😉 )

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:21

@ Marko: Irgendwie hatte mein System das falsch dargestellt – Telepath bin ich ja (leider/hoffentlich/glücklicherweise/Eures Wissens nach) nicht…

Marko
24. Juni, 2008 15:23

@OnkelFilmi — in die neuen konnte ich noch nicht reinhören, ich trauere aber immer noch, dass die Geschichte um das “Mittlere Auge” damals von EUROPA nicht beendet wurde … 🙁

(Auch wenn ich gehört habe, dass Elemente davon in den neuen Storys aufgegriffen worden sein sollen.)

Gruß,
Marko

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:23

Überhaupt könnte man natürlich dann auch behaupten, daß BPK von H.G. Francis abgekupfert hat, denn “Das Tor zu einer anderen Welt” erschien vor 32 Jahren bei EUROPA…

Marko
24. Juni, 2008 15:26

“Hier haben wir aber einen Fall von schlecht kopiert.”

Geht aber lustiger — kennt jemand Duchess Daughtal, Gamma-qu und die “Starduster”? Meine Fresse, DAS war geklaut! 😉

http://www.europa-vinyl.de/kriegall.php3

Gruß,
Marko

Jens
24. Juni, 2008 15:26

@BPK: Auch wenn’s viel weiter oben steht, hätte ich doch noch eine Frage bezgl. der Betgleiche mit “2001”, die es mal gegeben haben soll: Damals sah der Stoff noch deutlich anders aus, oder? Denn trotz im Sonnensystem versteckter Artefakte erinnert mich so gut wie nichts von dem, was ich ansonsten von der Handlung gelesen habe, auch nur im Entferntesten an Kubricks Film. Die Parallelen zu Star Wars scheinen da – ob jetzt bewusst oder zufällig – doch deutlich ausgeprägter zu sein.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 15:27

@OnkelFilmi: Stimmt. Genaugenommen ist der “Guardian of Forever” wirklich mehr als eine normale Zeitmaschine. in der Episode THE CITY OF EDGE OF FOREVER geht die Reise zur Erde, während sie in YESTERYEAR nach Vulcan geht, d.h. also eine Raum-Zeit-Maschine. Wobei dann auch noch die Frage ist, ob der Guardian wirklich eine Maschine oder ein Lebewesen ist…?

Bei der ganzen Sternentor-Diskussion sollte man vielleicht auch noch erwähnen, daß es in den 80er Jahren auch noch die Europa-Hörspiele bzw. Schneider-Bücher COMMANDER PERKINS (von H.G. Francis) gab. Inzwischen gibt es bei Maritim-Produktionen neue Hörspiele unter dem Titel DAS STERNENTOR.

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 15:27

@Wortvogel: Kauf geht klar, letztlich ist alles persönliche Geschredder eh nur Bollocks. Lässt ja nicht mal profunde Urteile über Charakterliches zu, eventuell ist Kammermeier im wahren Leben ja gar erträglich.

Ich bestell’s mir. Rezension folgt dann zeitnah, so die Auftragslage das zulässt.

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 15:29

Für die nochmalige Nennung der Mailadresse wäre ich entsprechend dankbar.

BPK
BPK
24. Juni, 2008 15:30

Ja, Herr der Ringe, hmmm.. da hab’ ich meine Idee von Obi wan her… oder war das in meiner Phase als George? Ich komme inzwischen vollkommen durcheinander. Also, noch mal sortieren.
Ich habe zuerst Herr der Ringe geschrieben, nein, doch nicht, das war der Wüstenplanet… Den hatte ich übrigen von Samurai, pardon, Sumuru abgeschrieben. War gar nicht so einfach, mit der Zeitmaschine ins Wohnzimmer zu kommen, wo der Fernseher stand. Hach, diese ewige Abkupferei und Zeitreiserei geht manchmal schon mächtig auf den Senkel.
Also, da war noch E. E. Smith. Der hatte mich mit dem Roman “Die Todesbasis” auf eine geile Idee gebracht. Die kugelförmige Raumstation, die so mächtig viele Todensgefahren produziert, die machte ich zu einem, hmm… ach ja… Todesstern. Das klang dann nicht so sehr nach Todesbasis. Und bei Silent Running sind doch so putzige Roboter ‘rumgelaufen, davon wollte ich auch einen haben. Und wie hieß die Akte noch gleich von meinem Anwalt, wo die ganzen Plagiatsvorwürfe gesammelt waren? Ach ja, R2D2. Geiler Name für den putzigen Kerl aus Silent Running. Aber der war so allein, und so traurig gepiepst hat er immer. Der brauchte einen Kollegen, der ihn mit Späßen aufheitert, ja, so wie Dick und Doof im Weltraum. Hmm… woher nehm’ ich jetzt den nur wieder? Ja, die doofen Deutschen kennen sich eh nich’ mit Copyright aus und es is’ eh verjährt. Ich klau’ einfach bei Metropolis. Und weil’s ein amerikanischer Film werden soll, mach ich ‘nen Mann aus der Maschinen-Maria. Will ja keinen Schweinkram im Weltraum.
Obwohl, wenn’s jetzt zwei Schwuchteln sind? Ach, egal, aber das is’ ja eh vorbei, jetz’ muß ich noch ein bißchen einklauen gehn’ – zum Hugeldubel in der Romanabteilung. Daß die das ganze Zeug auch so offen ‘rumstehen lassen? Kann ja jeder ran, oder…?

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:30
OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:30

@Marko:

Teils wurden ja Handlungsstränge aus dem Arrow-Zyklus (als dem Mittleren Auge) in den Copaner-Zyklus, der Anfang der 80er im Schneider-Verlag erschienen ist eingebaut. Dieser wurde dann in “Das Sternentor” als Folge 3-6 verbraten.

Schau mal bei Timmse von pop.de rein, da bekommst Du die Folgen alle recht günstig (retromässig auf Tape sogar für 1,95€ , nur leider gibt’s Folge 1 nur noch auf CD…). Naturgemäß zwar mit neuen Sprechern (liegen ja mehr als 20 Jahre zwischen), aber hörenswert…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:34

@Marko:

“Krieg im All” habe ich mir erst vorgestern auf einem Flohmarkt gekauft. Zusammen mit “Gefahr für die Erde” und “Raumschiff UX-3 antwortet nicht”. (Hatte ich zwar schon seit gut 25 Jahren als Tape, aber die Vinyl-Fassung ist ja “uncut”)

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:34

@ BPK: Also ist die Argumentationslinie jetzt “Klaut doch jeder, ist nicht so schlimm”? “Ich hab’ nicht geklaut, aber hätte ich, wäre das normal”? Jetzt komm ich durcheinander.

Übrigens steht es Ihnen frei, auf “geklaute” Elemente in “Sumuru” hinzuweisen, wenn Sie denn welche finden (was ich nicht glaube).

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 15:38

@OnkelFilmi: Ich besitze alle Hörspiele und Bücher von COMMANDER PERKINS, mal reist der Commander zu einem Wega-Planeten, mal in die Vergangenheit nach Sodom und Gomorra. Paralellen zur ASTRO SAGA kann ich dort nicht erkennen. Es gibt dort auch keinen Bulbur. Eher würde ich sogar behaupten, daß Teile (aber nur kleine Teile) an MONDBASIS ALPHA 1 angelehnt waren, die Mondbasis heißt nicht Alpha 1, sondern +3 = Delta 4.
Commander Koenig = Commander Perkins
Professor Comman = Professor Bergman

Manche Leute sehen wohl auch überall zufällige Parallelen, wo wirklich keine sind…

Marko
24. Juni, 2008 15:40

“Raumschiff UX-3 antwortet nicht” ist Hans Clarin in Bestform. Ich hatte lange Jahre nur die Tape-Fassung und empfand dann die Vinyl-Version (ebay vor einigen Jahren) als Offenbarung …

“Gefahr für die Erde” kenne ich nicht, muss ich gestehen.

Gruß,
Marko

Marko
24. Juni, 2008 15:42

@John König, also ich glaube, hier hat jetzt keiner ernsthaft Perkins mit der “Astro Saga” verglichen, sei mal nicht so verkrustet …

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:42

@ John/Ekmar: “Manche Leute sehen wohl auch überall zufällige Parallelen, wo wirklich keine sind…” – nein nein, ich sehe gar keine zufälligen Parallelen, mit denen könnte ich leben. Ich kreide ABSICHTLICHE Parallelen an…

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 15:48

@Wortvogel: Merci.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:50

Die (kleinen) Gemeinsamkeiten zwischen Commander Perkins und Mondbasis Alpha streitet auch niemand ab, nichtmals Perkins-Fans:

http://www.sektor7blau.de/parallelwelten_alpha1.htm

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 15:52

@Marko: Die Mail-Adresse auf Deiner Seite ist korrekt?

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 15:55

Ja, RAUMSCHIFF UX-3 ANTWORTET NICHT ist ein tolles Hörspiel. Europas KRIEG DER STERNE-Abklatsch KRIEG IM ALL gibt es übrigens als Neuauflage auf CD.

Hmm, ein ASTRO SAGA-Hörspiel wäre auch nicht schlecht…
🙂

Bezüglich SUMURU entdeckte ich viele Parallen zu B-Filmen von Roger Corman.
Eine schöner Kommentar dazu von mir wäre eigentlich mal fällig, habe den Film aber schon wieder von meinem Festplattenrecorder gelöscht und muß erste auf die nächste Wiederholung bei RTL II warten…

Kennt jemand eigentlich den deutsch-finnischen SF-Film ZURÜCK AUS DEM WELTALL (1959)? Ich kenne ihn leider noch nicht, obwohl ich wirklich eine ganz Menge kenne… Das war der erste Film, für den Peter Thomas eine Filmmusik komponierte…

Marko
24. Juni, 2008 15:58

@OnkelFilmi: Jap. 🙂

Gruß,
Marko

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 15:58

Parallelen zu B-Filmen von Corman? Ein feuchter Traum wird wahr! Welche denn?

BPK
BPK
24. Juni, 2008 16:09

Bei meinen ganzen (ironisch gemeinten, lieber Wortvogel!!!) Zeitreise- und Stoffklauereien habe ich doch tatsächlich aus der Planetenbasis eine Todesbasis gemacht. Ich bitte um Entschuldigung.
Aber bei meiner Korrekturrecherche bin ich auf einen interessanten Satz auf der amerikanischen E.E.Smith-Seite gestoßen:

In his biography, George Lucas reveals that the Lensman novels were a major influence on his youth.

Ist also so weit hergeholt nicht, wenn er’s sogar zugibt. Aber ich weiß auch nicht, was der ganze Zinnober soll. Wir werden in einer Umwelt groß, die uns prägt. Wir haben Vorlieben und Abneigungen. Daraus entsteht die Kreativität – nicht als Motor für Neues (gibt es das überhaupt?), sondern als Brennglas für das Existente. Als Fokussierhilfe, damit die weniger Begabten die Welt schärfer sehen können. Aber eben die Welt, nicht ein erfundenes Gebilde. Es geht doch immer nur um den Menschen.
Nein, nicht Balbur ist von Yoda geklaut, Yoda ist die Verkörperung des Weisen, das wegen seiner Größe nicht bedrohlich erscheint, Superman ist der Freund, den alle haben wollen und sich dehalb in Jimmy Olsen hineinversetzen. Lea ist, was alle Mädchen sein wollen: ein Prinzessin. Und sie ist auch gerade so hübsch, daß niemand neidisch werden muß. Obi wan ist der Großvater, den wir gerne hätten. Das Universum ist das Unbekannte, das Freude oder Verdruß bringt.
Wer glaubt denn, dies alles existiere wirklich?
Nein, nicht das Inspirieren ist das Problem, sondern wenn man aus diesen Einflüssen nichts Originäres herzustellen vermag.
Und genau hier beginnt mein Clinch mit dem Wortvogel.
Er fliegt so hoch am Himmel, daß er die Buchstaben nur mit Mühe lesen kann und gar nicht dazu kommt, darüber nachzudenken. Ist es nicht vielleicht so, daß Sie, lieber Herr Dewi, in die Worte der AS das hineininterpretieren, was Sie glauben von Star Wars darin zu sehen? Ist Ihnen das vollkommen andere Grundkonzept nicht aufgegangen? Haben Sie nicht begriffen, daß wir uns dort in einer Welt befinden, welche die unsere ist? Ohne magische Macht?
Was bleibt denn, wenn ich von Star Wars die Macht, die Laserschwerter, den ganzen religiösen Humbug abziehe, wenn ich die Märchenelemente (Prinzessinen, Piraten, Zauberer, Schlösser und finstere Ritter mit Ritterhelmen) entferne? Bleibt dann die AS?
Füllen Sie bitte die Löcher, die dabei gerissen wurden, mit dem Inhalt des Drehbuches, das ich Ihnen zum Lesen geschickt hatte. Lucas hatte damals, als er das Drehbuch zu Episode V verschickt hatte, den Wunsch beigefügt, man möge beim Lesen den Soundtrack von Star Wars auflegen, weil sich sonst das Feeling nicht einstellt. Leider habe ich keinen Soundtrack zur AS, auch wenn Joel McNeely ihn gerne geschrieben hätte. Also muß die Phantasie her, die aber beim einen oder anderen nur bis Star Wars reicht.
Stimmt’s, Herr Dewi, Sie hören die Titelfanfare von Star Wars, wenn Sie nur die erste Seite der AS lesen?! Das ist verständlich, aber das ist der falsche Ansatz.
Das führt dann zur Einschätzung, die AS sei Fanfiction. Herr Nathan: Das ist Wortmüll! Sie sollten sich ein neues Pseudonym suchen, Nathan war weise…

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 16:09

Schick doch mal ‘ne Kopie, dann werde ich mir das Ding nochmal reinziehen und alle Sachen schön auflisten.

Zusammen mit ein paar Corman-Filmen mache ich mir dann einen schönen B-Movie-Abend und werde dann nebenbei alles brav notieren.

Aber immerhin fand ich den Film besser als die humorlose Obertrash-Billig-Muppetshow IJON TICHY, RAUMPILOT…
Es war eine bodenlosen Frechheit vom ZDF, so etwas als RAUMPATROUILLE-Nachfolger zu bezeichnen!

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 16:14

@Marko: Juhf gott mehl!

@Torsten: Bikinimädels! Das ist die Gemeinsamkeit mit Corman-Produktionen! (Ich hab ja die ganze Zeit drauf gewartet, daß der Deathstalker um die Ecke kommt…) 😉

Spirou
Spirou
24. Juni, 2008 16:21

“Faszinierend!”, diese endlose Diskussion über Veträge, Vor-Veträge und Nicht-Veträge, über blaue oder grüne Gnome und über wer was wann wo (nicht) gesagt hat … :o)

Ich frag’ mich ehrlich, ob es da (dank hier mal wieder beispielhaft zu erkennender deutscher “Gründlichkeit” und “Gesprächskultur”) ein Wunder ist, dass aus deutschen Landen bis heute (von Emmerich mal ansatzweise(!) abgesehen) keine wirklichen großen Filme, geschweige denn SF-Filme auf den Tisch gekommen sind …

Hier wird doch wirklich bis auf’s Kleinste jeder Fitzel be- und zerredet, man versteigt sich in ellenlange Erläuterungen und Gegen-Erläuterungen und diskutiert wirklich(!), ob der Gnom jetzt grün oder blau ist! Kinners, so wird das nichts … :o)

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 16:22

@BPK: “Herr Nathan” (da fehlt noch der Nachname) ist, wenn ich mich nicht irre kein Germane, sondern dem angelsächsischen Sprachraum zugehörig 😉

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 16:23

@ John/Ekmar: Bin ich deine Videothek? Wenn du deine Behauptung auch belegen willst, kannst du den Film preiswert bei Amazon oder Ebay bekommen. Bis dahin ist das alles heiße Luft (und sowas sollte man wirklich aus dem Kopf können – wenn es denn nicht aus den Fingern gesogen wurde).

@ BPK: Ich höre weder Stimmen, noch Musik, wenn ich ein Skript lese – die Fanfare bei Star Wars passt dann doch besser zu einem Film, der episch, actionreich, und knallig anfängt. Ein paar Leute, die mit dem Rest des Films nichts zu tun haben, bei der Arbeit zusehen? Da würde ich (Pistole auf die Brust) allenfalls die Titelmusik von “Einsatz in vier Wänden” hören (nicht gleich schmollen, war ein Witz).

Das mit dem “löchrigen Star Wars” haben Sie schön gesagt – hätten Sie vielleicht eine Fassung Ihres Drehbuches, in dem Sie die Löcher auch gestopft haben?

@ Filmi und Marko: Nehmt euch ein Zimmer.

@ Filmi: Sumuru hatte keine Bikinis! Na ja, einen, aber der war von einem durchsichtigen Bademäntelchen verdeckt.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 16:28

@ Spirou: Ich würde dir Recht geben – wenn es sich um ein in der Entwicklung befindliches Projekt handeln würde. Dann sollte man es nicht zerreden, sondern die Macher machen lassen.

Aber das hier ist Leichenfledderei, und die ist schöner, je näher man am Knochen nagt.

Und SF-Fans können ALLES zu Tode quatschen – hatten wir schon das Thema, ob Han in der Kantina zuerst schießen darf?!

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 16:32

Nur einen Bikini? Hmm, vielleicht sollte ich den Film dann doch mal SEHEN, anstatt ihn mir nur als “Hörspiel” (von einigen Blicken um die Ecke abgesehen), während ich am schneiden bin, zu geben 😉

Aber der läuft ja zZt alle Nase lang auf SciFi…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 16:33

Dann lies aber vorher meine Artikel-Reihe über Harry Alan Towers – und danach liefere ich irgendwann die Produktionsgeschichte.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 16:33

@Nathan: War das erste Drehbuch von George Lucas auch Fanfiction?
Bernd ist seit vielen Jahren professionell im Filmgeschäft tätig, daher kann man seine Sachen kaum als Fanfiction bezeichnen!

Wenn einer Fanfiction schreibt, bin ich es! Und Fanfiction muß nicht unbedingt schlecht sein. Denn ich kenne viele Fans, die wiederholt viele wirklich erstklassige Fanfiction-Geschichten schrieben! Auch Fanfilme können sehr toll sein, ich habe schon so manche Perle im Internet entdeckt, davon können sich Profis wie Mr. Wordbird mal eine Scheibe abschneiden! Es ist einfach faszinierend, was manche Fans mit sehr wenig Geld auf die Beine gestellt haben. Einfach mal mit Google nach Filmfilmen suchen, es lohnt sich!!!
Youtube ist auch eine gute Quelle. Habe mir gerade TURKISH SUPERMAN reingezogen (zum Glück mit englischen Untertitel), wo Kal-El nicht in den USA, sondern in der Türkei landete. Sehr einfach gemacht (ähnlich wie die alte TV-Serie mit George Reeves), aber sehr effektiv!

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 16:39

@ John/Ekmar: Turkish Superman ist kein Fanfilm, und noch dazu Oberschrott. Wenn du den “gut” findest, dann hast du was Falsches geraucht.

Ich mache keine Fanfilme – ich mache Filme, mit denen die Beteiligten ihren Lebensunterhalt verdienen müssen (und können). Äpfel und Birnen.

Wer hat gesagt, Fanfiction sei zwangsweise schlecht?

Wenn ich wüsste, was das erste Drehbuch von Lucas war, könnte ich dir sagen, ob es Fanfiction ist. Ich sage mal – falls der Titel “Kirk und Spock im Analrausch” lautet, ist die Antwort “ja”.

Kammermeier ist ein professioneller Modellbauer, ein professioneller Designer, und viele andere professionelle Dinge – aber ein professioneller AUTOR ist er eben nicht, und nur darum geht es hier. Ob man ihn deshalb auf Fanfiction runterstufen muss, ist debattierbar. Ich selbst halte das für zu harsch.

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 16:41

@Wortvogel: Den Film SUMURU habe ich tatsächlich bei ebay gefunden, ich wußte gar nicht, daß es ihn auf DVD gibt…
Das fängt ja schon gut an: Hoffentlicht ist der Name SUMURU nicht geschützt, denn ich habe ich auch SUMURU – DIE TOCHTER DES SATANS (mit Klaus Kinski, 1967) entdeckt…
Du kannst Dich schon mal auf eine schöne Kritik freuen!

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 16:41

John, da du in meiner Heimat lebst – Peace.Sind die Fische aus dem Plöner See immer noch so üppig? Ich interessiere mich durchaus aufrichtig für die AS. “Fanfiction” war vielleicht zu hart, sorry, aber man sollte mich nicht ärgern, werde dann halt bissig. Ein hier durchaus gängiges Prinzip, wie mir scheint.

Ich würde gerne etwas SEHEN von der AS. Bedruckte Seiten sind haptisch sicherlich geil, aber ein Film gehört gesehen und gehört. Die Alternative mit dem Hörbuch, zu dem man musikalisch untermalte Skizzen sehen kann, hat da schon fast was Tröstliches.

Wäre doch auch ein Weg. Muss ja nicht gleich Hollywood sein.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 16:46

@John: Das mag daran liegen daß BEIDE Filme auf Sax Rohmer’s “Sumuru” basieren….

Soviel Gelaber, aber nicht den Hintergrund kennen…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 16:46

@ John/Ekmar: Ööööhhh… das hat einen guten Grund, warum es mehr als einen Film namens “Sumuru” gibt. Ich empfehle mal die Lektüre dieses Mehrteilers, dann gehen dir die Augen auf:
https://wortvogel.de/?p=1055
https://wortvogel.de/?p=1081
https://wortvogel.de/?p=1087
https://wortvogel.de/?p=1096
Weiterführende Infos:
https://wortvogel.de/?p=762
Und auch die neue Flash Gordon Serie hatten wir schon:
https://wortvogel.de/?p=478

Ach ja: Und darf ich ALLE Beteiligten auf den letzten Absatz in der Flash Gordon-Kritik hinweisen?

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 16:50

TURISH SUPERMAN und TURKISH STAR TREK scheinen auf Super-8 gedreht worden zu tun. Ich glaube nicht, daß die Leute dazu Lizenzen von Warner und Paramount hatten, also ist das für mich Fanfiction oder Produktpiraterie? Oder beides?
Aber wirklich sehr gute STAR WARS-Fanfilme findet man bei THEFORCE.NET oder natürllich im STAR TREK Universum wie z.B. NEW VOYAGES oder STAR TREK: OF GODS AND MEN. Teilweise können sind die Special Effects sogar besser als die von Profis! BATMAN VS. PREDATOR VS. ALIENS kann ich auch empfehlen!

BPK
BPK
24. Juni, 2008 16:55

Han und die Kantinaszene – ein schönes, ein ergiebiges Thema!
Ein Han, der zuerst schießt, ist ein Arschloch, politisch unkorrekt und überhaupt nicht so, wie Amerikaner, allen voran, George W. Bush, sind.
Ein Han, der als Zweiter schießt, verteidigt den American Way of Life. Erstens darf er schießen – auf miese Ausländer…irdische allemal – zweitens muß er das auch, sonst geht das Abendland den Bach runter.

Genauso, wie amerikanische FBI-Agenten ausschließlich mit Walkie-talkies bewaffnet sind, die aber auf den ersten Blick noch wie Waffen aussehen, sonst könnte die Mutter nicht schreien (in der deutschen Synchro) “Ihr könnt doch nicht auf Kinder schießen!”

Ich bin strikt dafür, daß alle Filmen seit der Reise zum Mond digital politisch korrigiert und amerikaverträglich gestrickt werden.

Mos Eisley wird endlich das, was es schon immer war: eine Geisterstadt des Wilden Westens, Han ist der gerechte Cowboy, der immer als zweiter schießt, dann aber wenigstens trifft. Lea wird digital etwas entemanzipiert und läuft nun ohne zu maulen hinter dem laufenden Bettvorleger her. Und Darth Vader darf den Helm abnehmen und bekommt digital das Gesicht von G.W.B. verpaßt. Da er aber nun den guten Diktator verkörpert (politisch korrekt!) werden die Rebellen zu Indianern umdigitalisiert, jetzt macht das Ballern doppelt Spaß. Alle Szenen, die gar nicht passen wollen, werden ‘rausgeschnitten, dann kann man Star Wars in Zukunft wenigstens zwischen zwei Werbeblöcken senden.

Den Rest der Filmgeschichte muß sich selber ausmalen, aber das wird die Zukunft von ILM bis ins Jahr 2103 sichern.

Was das alles mit der AS zu tun hat? Nichts…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 16:55

Lieber Ekmar: Wenn du dich über das übliche Prozedere des türkischen Kommerz-Ripoffs der 70er und 80er nicht informierst, bleibt dir das unbenommen. Von einem echten SF-Fan hätte ich mehr Fachwissen erwartet. Nur kurz, weil ich die Diskussion nicht weiter abdriften lassen will: Die Macher hatten keine Lizenz, es waren trotzdem Produktionen türkischer Filmstudios, die dort auch im Kino liefen (ebenso wie die türkische Superman-Sexkomödie, der türkische Exorzist, der türkische Dracula, der türkisch E.T., etc).

Nochmals: Es gibt großartige Fanfilme. Wer bestreitet das?

Ich liebe “Robin”, oder auch “World’s Finest”. Der von dir erwähnte B/P/A-Fanfilm heißt übrigens “Batman: Dead End”.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 16:58

Nix Süper 8, abgelaufener 16mm Filmstock aus Italien 😉

Und da die Türkei bis vor wenigen Jahren über kein wirkliches Copyright verfügten, konnten die “Filmemacher” auch einfach Material aus anderen Filmen klauen. Es gibt da zB einen Agentenfilm mit Cüneyt Arkin, in dem komplette Szenen (nicht Effektshots!) aus u.a. “Goldfinger” verwurstet wurden (man sieht sogar Köllega James Bönd und Aurich Göldfinger!).

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 17:02

Mein persönlicher Favorit bleibt aber der Heuler mit dem bösen Spiderman. Der Turkish Star Trek ist hingegen fast so gut, dass man ihn nicht mehr schlecht nennen kann – immerhin sorgen die Ruinen rund um Ankara für einen Production Value, den die echte Serie nie hatte!

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 17:05

@Wortvogel: Danke für die Links zu SUMURU. Damit werde ich mich igendwann später beschäftigen, wenn ich den Film wieder vorliegen habe, die Rezension wird aber gerecht sein, d.h. alles, was mir positiv und negativ auffällt werde ich dann auch schreiben. Aber alles zu seiner Zeit.

@Nathan: Wer bist Du wirklich? Hast Du Lust, mal zum Plöner Trekdinner zu kommen? Ist jeden vierten Dienstag im Monat im “Prinzen” in Plön ab 20 Uhr. Fällt aber heute aus wegen Kieler Woche, da will ich auch gleich hin…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 17:05

Der erwähnte Agentenfilm hat aber einen Unfall zu bieten, bei dem zwei Matchbox-Autos an Schnüren aufeinander zu gezogen werden, um dann im Augenblick des Aufpralls einen Crash aus einem italienischen Poliziotti (glaub ich einer der “Il Comissario di Ferro”-Filme mit Maurizio Merli) reinzuschneiden.

DAS nenne ich großes Kino! 😉

BPK
BPK
24. Juni, 2008 17:08

Sind 86 Kommentare an einem Tag eigentlich so was wie ein Rekord? Ich meine der Tag ist noch jung… Die Nacht kommt erst. Gibt da wenigstens den “Goldenen Wortvogel” für? Oder aus der Türkei (WIR SCHLAGEN SIE!!!)der “Güldene Würtvügel”?
Fragen über Fragen…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 17:10

Das ist zu weit weg für Nathan 😉

@ John/Ekmar: Moment mal, es war nur von den Parallelen zu Corman-Filmen (oder anderen SF-Produktionen) die Rede. Wenn du “Sumuru” rezensieren willst, dann kannst du das gerne auf deiner eigenen Webseite machen. Das hier ist “100 Prozent Torsten Dewi”, nicht “100 Prozent Plenarsaal”.

@ Mein Problem: türkische Filme ganz ohne Genre-Aufhänger rocken für mich nicht so richtig. Mich persönlich erheitern immer noch die Szenen-Schnitte in der “Rückpro” beim türkischen Star Wars.

@ BPK: Ich hatte schon mehr Kommentare, aber nicht in so kurzer Zeit. Allerdings beschränken sich die Diskussionen dann nicht auf vier oder fünf Leute. Ist also nicht wirklich repräsentativ, was wir hier machen. Ich habe wegen der Tipperei noch nicht einmal frühstücken können!

John Koenig
John Koenig
24. Juni, 2008 17:11

@Wortvogel: Danke für die Infos zu den türkischen Filmen. Natürlich lernt man auch als SF-Fan nie aus, auch wenn man schon tausende Filme kennt. Gerade weil keiner dieser Filme in Deutschland veröffentlicht wurde…
Ich kann auch nicht alles wissen. Ohne das Internet hätte ich nie von der Existenz dieser exotischen Filme erfahren. Das SPIDER-MAN-Ding werde ich demnächst mal suchen. So, jetzt will ich aber wirklich los zur Kieler Woche.

BPK
BPK
24. Juni, 2008 17:17

Über 100…! Wir holen den Rekord!

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 17:23

@Torsten: Ich hätte mich auch nie dafür interessiert, wenn der gute Christian Kessler nicht Mitte der 90er Jahre mal einen großen Artikel über “Türksploitation” in der SI geschrieben hätte. Danach bin ich dann einfach seinem Beispiel gefolgt, in den schmierigsten türkischen Kramladen mit Video-Ecke gegangen, und hab mir alles ausgeliehen was Cüneyt Arkin auf dem Cover hatte. Der Genuss dieser Machwerke zeigt einem erst, was für “gute” Filmemacher doch Philippinos wie Eddie Romero (Mad Doctor of Blood Island) sind…

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 17:38

@ Filmi: absolut. Ich bin durch einen Freund aus New York draufgekommen, der in den 80er/90er Jahren schon einen schwunghaften Kassettenhandel mit Streifen fragwürdiger Herkunft betrieb. Das war meistens erheblich schlechter von der Bildquali als das, was heute bei Google Video zu finden ist, aber dafür gehörte man auch zu einem sehr exklusiven Kreis. Ich habe mir dann später auch das Buch “Turkish Fantastic Cinema” gekauft, und die Kapitel in den entsprechenden Büchern (Cahill/Tombs) verschlungen.

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 17:42

@John: Wer ich wirklich bin? Oh, ich habe so viele Namen. Geek, Nerd, Kenner, Könner, Großmaul, Schwachkopf, Arschloch, Genie, Labersack etc. Wie wir alle hier, in jeder Sekunde. Wortvogel (elementary, my dear Watson) hat leider Recht, das wäre selbst mit Siebenmeilenstiefeln schwer machbar. Danke aber. Auf Trekdinnern hätte ich ohnehin ein wenig Angst, gesteinigt zu werden – aber das ist ein anderes Thema 🙂

In Sachen Plön kann ich mich neben den tollen Angelmöglichkeiten übrigens nur noch ans Feuerstein erinnern. Lecker Fisch dort. Und lecker Mädels vom Internat. Wusste ich mal geschickt zu kombinieren. Erst ‘nen Barsch und dann ‘nen … jup.

Zu AS: Ich bestell’s mir. Und hoffe irgendwie immer noch, dass Kammermeier aus all dem hier – mit dem nötigen Abstand, darin liegt die Kunst – neue Energie gewinnt, um mal in die Pötte zu kommen.

Die meisten packen nicht mal den ersten Buchstaben eines Drehbuchs.
Wenige kommen bis zu Seite 10. Kaum welche werden fertig. Lächerlich wenige verkaufen. Noch weniger werden produziert. Er war doch schon mal auf denhöheren Sprossen der Leiter. Rauf da, Kammermeier.

(Offensichtlich bin ich inzwischen auch Friedensstifter. Könnte meine Mutter das noch miterleben …)

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 17:49

Hier wird kein Frieden gestiftet, ich brauche noch Zündstoff für die nächsten drei Teile!

Aber gut, dass wir mal drüber geredet haben…

Peroy
Peroy
24. Juni, 2008 17:54

“Balbur ist weder mit der Gabe einer Macht ausgestattet, noch verfügt er über irgendeine Zauberkraft oder ähnliches. Er verfügt nämlich über eine viel größere Macht, die Yoda vollkommen abgeht: Die Macht der Liebe!”

Space-Pr0n !!!

Nathan
Nathan
24. Juni, 2008 18:05

Frieden ist bloß Krieg mit anderen Mitteln ;-). In diesem Sinne.

Peroy
Peroy
24. Juni, 2008 18:07

“@Wortvogel: Den Film SUMURU habe ich tatsächlich bei ebay gefunden, ich wußte gar nicht, daß es ihn auf DVD gibt…
Das fängt ja schon gut an: Hoffentlicht ist der Name SUMURU nicht geschützt, denn ich habe ich auch SUMURU – DIE TOCHTER DES SATANS (mit Klaus Kinski, 1967) entdeckt…
Du kannst Dich schon mal auf eine schöne Kritik freuen!”

“Sumuru” zu verreißen, ist witzlos. “Sumuru” ist offensichtliche Scheisse. Jeder, der den gesehen hat, weiß das. Sogar der Wortvogel weiß das.

Aber er hat die Scheisse halt gestemmt bekommen und jetzt belästigt sie uns in regelmäßigen Abständen auf RTL II, das ist der Unterschied…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 18:12

“Violence, naked force, has settled more issues in history than has any other factor” – Robert Heinlein

😉

Tinitus
24. Juni, 2008 19:14

Meine Fresse. Wat ein Schwall an Worten. Also mal sehn ob ich das alles kapiert hab:

1.) Das Script ist Scheisse.
2.) Das Meiste gab es alles schon.
3.) Das gab es alles noch nicht und wenn ist es aus diesem Script geklaut.
4.) Das VORLIEGENDE Script is Scheisse. Denn es gibt (natürlich) ein viiiiieeeeeeeeel Besseres.
5.) Das viiiiiieeeeeeeeelllllllll bessere Script darf aber keiner sehn.
6.) Die Figuren sind alle wie in Star Wars.
7.) Die Story auch.
8.) Die Plätze sowieso.
9.) Die Raumschiffe ebenfalls.
10.) Alle Scheisse ausser man selber.

Ganz schön viel das.

Nu ich:

1.) Is wohl Geschmackssache
2.) Ja wie läuft denn das im Film ab. Ein bis mehrere Gute plus ein bis mehrere Bösewichte plus Story plus Waffen plus Liebesgeschichte.
Und nu?
3.) siehe 2.)
4.) und 5.) Aha.
6.) Dazu fällt mir nur eines ein: “Es bleibt alles beim Alten. Nur ganz anders.”
Es gibt also in den Grundzügen ODER dem Aussehen der Figuren Gemeinsamkeiten. Aber nie beides zusammen. Mir kommt Murray Bozinski aus “Trio mit vier Fäusten” auch immer wie Mr. Fantastic vor. Nur anders und ohne Superkräfte.
7.), 8.) und 9.) Ja wat denn? Weltraum, Planeten, Hypergeschwindigkeit, Blaster, Raumschiffe, finstere Basen des Bösen. Und weit und breit kein Inder der fragt “Wolle viel scharf?”.
10.) Das is nunmal so. Ich als die geborene 42 weiss da Bescheid.

Zu Dewi vs. Kammermeier:

Kammermeier: Kann tolle Modelle bauen und ne Menge Produktionen vorweisen für die er was gemacht hat. Aber nich ein Drehbuch geschrieben das je verfilmt worden wäre.

Dewi: Würde sich wahrscheinlich sein Ohr mit Sekundekleber an die Nase batschen wenn er basteln soll. Dafür Co-Autor bei Hohlbein, verfilmte (wenn auch beschissen) Drehbücher zu Filmen, ne Telenovela.

Worüber reden wir hier nochmal? Achja!!! Nen Film. Hm.

@Nathan: Ich Labersack (siehe URI). Alle anderen nich. So!

Tinitus
24. Juni, 2008 19:23

Achso. Und ich hab den 111. Kommentar gepostet. Gibbet nu ne signierte Gratisausgabe vom Script?

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 19:31

@ Tinitus: Da musst du BPK fragen – ICH werde sein Skript garantiert nicht verbreiten.

BPK
BPK
24. Juni, 2008 20:55

So, bin fertig mit Abendessen – der Abend hat prima geschmeckt!
Gratisscripts gibt’s ab Kommentar 1000 – tut mir leid, so sind die Regeln.

Das mit dem Inder überlege ich mir noch – ich wolle immer viel scharf! Aber es gibt eine Szene, da könnte der Inder passen: “Wolle Rose kaufen?”

Ansonsten stimmt die Zusammenfassung schon recht treffend. Es zerreißt mich förmlich und ‘ne coole Schizophrenie wäre jetzt echt angebracht. Balbur war übrigens vorhin da und hatte sein Yodakostüm angezogen – war echt affig! Und als ihn dann angeschrieen habe, er soll das Drecksding bloß ausziehen, hat er ein bißchen zuviel ausgezogen. Da hab’ ich zum ersten mal gesehen, wer sich dahinter verbirgt: Ein bayrischer Balljunge. Moment nachdenken, wirkt gleich!

Wenn ich mir die Zusammenfassungen anschaue, muß ich gestehen, daß das verdammt nach Star Wars aussieht. Wenn ich dann die Augen schließe, sehe ich etwas vollkommen anderes. Mein Problem war immer, wie ich die Astro Saga in Kurzform darstelle, ohne in den Ruch eines Star Wars-Klons zu kommen. Glaubt den irgendjemand, mir wäre die Ähnlichkeit nicht aufgefallen? Mich verletzt ja nicht diese Tatsache, sondern daß man mir unterstellt, ich hätte bewußt geklaut. Wer mich kennt, alte Schulfreunde, wußte, daß ich schon immer viel gezeichnet habe und kleine 8mm-Filme gedreht habe. Da sind erste Skizzen zu Objekten, die heute in meiner AS-Welt verankert sind, unter anderem der Große Denker. Wenn ich zehn Jahre älter wäre, hätte ich ein solches Projekt viellecht sogar vor Lucas angehen können, aber ich war hat erst 15 oder 16 (1972), als die ersten heute noch aktuellen Skizzen entstanden sind. Aber trotzdem, ich bestehe darauf, das hat alles in der Form, die ich mir vorstelle, am Ende mehr mit 2001 zu tun, als mit Star Wars (der sein, wie ich es nenne, Streuselkuchendesign von 2001 “geklaut” hat) Weder die Art, Raumschiff zu designen, noch irgendein anderer, optischer Eindruck ist wirklich originell. Tatooine ist der Wüstenplanet (inklusive Sandwurmskelett), der Todesstern ist aus der Planetenbasis, die imperiale Struktur aus dem 3. Reich (inklusive sehr sinnvoller Reiterhosen!), Luke ist Jungsiegfried, Darth Vader ist Hagen etc.
Das alles macht es doch aber nicht schlechter.
In Duzenden von Filmen gab es Streuselkuchenraumschiffe: Silent Running, Alien, Kampfstern Galactica, Mondbasis Alpha 1, die neuen Star Trek Filme, Outland, 2010, Starship Troopers etc.
In meiner Welt gibt es aber keine Märchenelemente. Das ist in der Tat Star Wars-typisch.
Ich bewege mich in einem realitätsnahen Raum. Beispiel: In Star Wars gibt es keine Szenen mit Raumanzügen. Das paßt nicht. Die AS beginnt so. Bei Star Wars gibt es keine Schwerelosigkeit, die AS beginnt so. Es gibt ganz andere Typen von Menschen, zumindestens sehe ich sie so, wenn ich die Augen schließe.

Aber, dies zum Schluß meines Abendgebets: Ich habe damals für teures Geld einen DeForrest-Report machen lassen (für Dewis Fassung). Der Wortvogel müßte wissen, was das ist.
Hier wird ein Drehbuch Seite für Seite, Szene für Szene, Dialog für Dialog, Wort für Wort durchforstet (kommt da der Name her?), um Paralellen zu anderen Werken (Filme, Romane, Bühnenstücke, Singspiele, Opern, Musik etc.) aufzudecken.
Es geht hier um ein Gutachten, auf dessen Basis ein Verleiher die Sicherheit hat, sich kein Kuckkucksei ins Nest zu legen, wo dann nach Fertigstellung jahrelang herumprozessiert wird. Das wurde übrigens auf Wunsch von MGM durchgeführt.
Ich behaupte nicht, daß hier die Qualitöät geprüft wird, das ist denen scheißegal gewesen. Aber es zeigt natürlich, daß es keine Parallelen zu existenten Filmen gibt, die bedenklich wären. Selbst Alan Ladd Jr. fand das nicht.
Hatten die alle Tomaten auf den Augen?

Darüber sollte man einmal in einer stillen Minute nachdenken.

Friede sei mit euch!

Vincent
Vincent
24. Juni, 2008 21:10

Lieber John,
Bitte, bitte erklär mir doch mal welche Motive aus der Nibelungensaga sich angeblich in Star Wars wiederfinden. Das würde mich wirkklich interessieren. Ich kenne mich mit dem Stoff ziemlich gut aus und kenne und liebe das Orginal und sehe da einfach keinen Zusammenhang. Außer der Tatsache das in beidem eine Prinzessin vorkommt. Dann hat George Lucas aber auch von Dornröschen geklaut.
Übrigens war Matrix 2 in meinem Kopf auch ein fantastischer Film, trieb mir dann im Kino aber die Tränen in die Augen – hauptsächlich vor Lachen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon mal auf die nächsten, hoffentlich ausführlichen Teile des Berichts über die Astro Saga.

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 21:20

Freundin ist da, Abendessen ist fertig, da bin ich in beiger Stimmung. Grundsätzlich:
– Ich habe nie behauptet und würde nie behaupten, Sie haben absichtlich bei Star Wars geklaut. Ich glaube nur, dass Sie die AS in einer Zeit geschrieben haben, in der Sie (und die SF allgemein) sehr von Star Wars geprägt waren. Und diese Prägung ist das Projekt nie mehr losgeworden
– Ich glaube an die Qualität der Geschichte in Ihrem Kopf. Aber Drehbücher schreiben ist kein Talent, es ist ein Handwerk, und es besteht aus wahnsinnig vielen Details, die man erst erlernen muss. Und man erlernt es nicht durch das Lesen entsprechender Bücher, sondern an der konkreten Umsetzung. Selbst dann scheitern die meisten, weil es in der knappen Skriptsprache doch problematisch ist, eine Vision zu transportieren (selbst Dauernörgler Peroy kann ein Lied davon singen). Darum ist es auch so wichtig, klein anzufangen, Fehler zu machen, und sich dann in die Oberliga (= big budget kino) hochzuarbeiten. Ihre “Abkürzung” war ein Irrweg (wie auch der Versuch, den Film über einen Sponsor zu finanzieren. Es gibt einen Grund, warum NIEMAND SONST das macht!
– Es sind durchaus Elemente in AS, die zumindest märchenhaften Charakter haben (Monster, Jupiters Visionen, der Sumpfmond als “Zauberwald”). Daher sehe ich die AS auch nicht als “hard SF”.
– Natürlich plündert Star Wars Dutzenden anderer Geschichten und Mythen. Er ist Western und Ritterfabel, Fantasy-Epos und Serial. Aber er macht es gut, flüssig, charmant. Das verzeiht man. Bei der AS kam ich einfach nicht in die Vision “rein”.

Vielleicht sind Sie ein Visionär. Aber Ihr Talent als Autor hängt dem hinterher. Und genau DAS ist gemeint, wenn schnippisch gesagt wird “Der Kammermeier ist sein eigener größter Feind”.

Ich selber bin kein Regisseur. Ich würde dem Regisseur Dewi nie vertrauen, ein Skript des Autors Dewi zu verfilmen. Manchmal muss man sich auf seine Kernkompetenzen beschränken.

Vincent
Vincent
24. Juni, 2008 21:25

Ach übrigens Herr Kammermeier: Ich bin eine Frau und ich wollte niemals eine Prinzessin sein, schon gar nicht Prinzessin Leia. Wenn schon einer aus Star Wars dann Han Solo oder Lando ^^.

Peroy
Peroy
24. Juni, 2008 21:40

“Selbst dann scheitern die meisten, weil es in der knappen Skriptsprache doch problematisch ist, eine Vision zu transportieren (selbst Dauernörgler Peroy kann ein Lied davon singen).”

Oh ja… und hinterher hat man dann 5 mal soviel Arbeit… 🙁

BPK
BPK
24. Juni, 2008 22:07

Ich denke, ich bin gemeint,

hier ein paar Parallelen:

Luke – Siegfried
junger Mann – junger Mann
blond – blond
naiv – naiv
macht magisches Schwert – macht magisches Schwert
hat besondere Kräfte – hat besondere Kräfte

Darth Vader – Hagen
finsterer Helmträger – finsterer Helmträger
Vasall des Herrschers – Vasall des Herrschers
will Luke töten – tötet Siegfried

Gesellschaftsstruktur bei Star Wars ist hochmittelalterlich, es geht um Kriege und Kämpfe, um Religion, die unterdrückt werden soll. Aber ich glaube nicht, das alles von den Nibelungen inspiriert ist. Da ist auch eine Menge Herberts drin und E. E. Smith, Metropolis, Silent Running…

Star Wars ist, Lucas hat das nie bestritten, ein Puzzle aus vielen Quellen. Was er gemacht hat, ist, es exzellent zusammenzubauen, daß niemand mehr die Herkunft merkt.

Er hat übrigens Harald Reinls Nibelungen-Version gesehen und war von Rolf Wilhelms Titelmarsch so begeistert, daß er den auch gleich “entlehnt” hat. Die ersten Töne und der Stil sind praktisch identisch!

Wie gesagt: Star Wars ist kein Nibelungen-Klon, sondern die Nibelungen sind mit einigen Ideen in das Gesamtwerk eingebettet.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 22:44

Ihrer Logik nach folgend, wäre dann auch “Die Nibelungen Sage” ein Rip-Off von “Beowulf”…

Siegfried – Beowulf
Mann – Mann
Blond – Blond
Listiger Krieger – Listiger Krieger
Hilft fremdem König – Hilft fremdem König
Erschlägt einen Drachen – Erschlägt einen Drachen
Wird tödlich verwundet und stirbt – Wird tödlich verwundet und stirbt

BPK
BPK
24. Juni, 2008 22:49

Jetzt wird hier der gute alte Arthur Sellers beleidigt.
Warum?
Wer ist denn das?

Wortvogelzitat:
“- Ich glaube an die Qualität der Geschichte in Ihrem Kopf. Aber Drehbücher schreiben ist kein Talent, es ist ein Handwerk, und es besteht aus wahnsinnig vielen Details, die man erst erlernen muss. Und man erlernt es nicht durch das Lesen entsprechender Bücher, sondern an der konkreten Umsetzung. Selbst dann scheitern die meisten, weil es in der knappen Skriptsprache doch problematisch ist, eine Vision zu transportieren (selbst Dauernörgler Peroy kann ein Lied davon singen). Darum ist es auch so wichtig, klein anzufangen, Fehler zu machen, und sich dann in die Oberliga (= big budget kino) hochzuarbeiten.”

Damit wird das Script in seiner geschriebenen Form angegriffen – ist doch so oder habe ich das mißverstanden? Nein, habe ich nicht!
Ich habe immer gesagt, daß ich diese Fassung mit Hilfe eines versierten, amerikanischen Drehbuchautoren geschrieben habe:

Arthur Sellers!

Hier ein Auszug seiner Credits (es sind Serien dabei, für die er mehrere Folgen geschrieben hat):

The Richard Pryor Show
Beast Wars: Transformers
The Vivero Letter
The Journey of Allen Strange
Space Precinct
Earth 2
She-Wolf of London
Max Headroom
Modern Problems
The famous Jett Jackson

Ob man seine Werk mag oder nicht: Er hat sie verkauft und sie wurden teilweise mit Stars realisiert. Der Mann ist seit vielen Jahren gut im Geschäft. Er ist kein Mario Puzo, klar, er hat noch nie einem 100 Mio. $-Film geschrieben, aber darum ging es auch nicht.
Die AS ist für 30 Mio. zu machen und wenn ich die Arschbacken zusammenkneife auch für 20 – ohne Stars!

Arthur wurde damals in einem Casting ausgesucht, an dem zehn Autoren teilnahmen, die von einer speziellen Agentur ausgesucht wurden. Ja, er hat das Casting mit Bravour bestanden, weil er die Tiefe des Stoffs verstanden hatte. Ja, er hat Geld dafür bekommen. Nein, ich glaube nicht, daß jeder, der Geld für seine Arbeit bekommt ein Arschkriecher ist. (oder wie war das mit dem WGA-Scheck…? *grins*)
Arthur hat die Story zerlegt, analysiert, hat gefeilt und gebaut, fast sieben Wochen lang. Er hat die Hollywood-Speech ‘reingebracht, er hat damit Anerkennung geerntet, er hat es als Spec-Script verfaßt (meine Versionen waren davor fast doppelt so lang.).

Das wurde die Fassung, die Ihnen vorliegt, Herr Dewi, die von Ihnen nicht nur inhaltlich, sondern nun auch handwerklich angegriffen wurde. Vermutlich haben Sie das verdrängt, aber ich hatte Ihnen das (sogar im Blog stehend) mitgeteilt, daß ein versierte Profiautor aus dem Herzen von Hollywood diese Fassung mit mir bearbeitet hat. Er hatte von mir damals alle Freiheiten bekommen, Veränderungen vorzunehmen, wir hatten fast sieben Wochen lang jeden Tag etliche Stunden Zeit dafür, er hat verdammt viel Kohle dafür bekommen – und alle Profis danach waren der Meinung, daß er die Kohle wert war.

Alles Tomatenaugenklappenträger?

Alles nur oberflächlich freundlich, alles nur Betrüger, die mich abzocken wollten, alles Quark?

Mich mögen sie als handwerklich unerfahrenen Autoren bezeichnen (damals war ich das auch), aber Arthur nehme ich in Schutz, nein, seine Credits nehmen ihn in Schutz…

BPK
BPK
24. Juni, 2008 23:04

@Onkel Filmi: Beowulf entstammt dem Sagenkreis der nordischen Mythologie, genau wie Siefried/Sigurd oder Seyfried. Hier vermischen sich die Grenzen zwischen den einzelnen Mythen und Figuren, obwohl es fundamentale Unterschiede zwischen Beowulf und Siegfried gibt. In wie weit sie alle auf mehr oder weniger den gleichen Heldentypus oder sogar einzelne Personen zurückzuführen sind, ist umstritten. Alle nordischen Helden sind übrigens blonde, kühne Recken, bringen Drachen um und lieben unerreichbare Frauen. Aber das ist ein Charakteristikum der nordischen Mythologie.

Star Wars würde ich jetzt nicht unbedingt zum natürlichen Themenkreis der nordischen Mythologie rechnen, oder?

Florian
Florian
24. Juni, 2008 23:22

Das Problem das ich von meiner außenstehenden Perspektive zu erkennen meine ist das, dass ihr Script nicht fähig ist ihre Vision zu vermitteln.
Sie sagen selbst bei der Inhaltszusammenfassung, die ein außenstehender Leser (ich gehe trotz der Vorgeschichte von einem unvoreingenommenen Wortvogel aus, später lässt es sich vielleicht aus den Kommentaren der weiteren Leser ihres Skriptes bestätigen oder wiederlegen) aus ihrem Material erstellt bzw. bestätigt hat, nach Star Wars klingt und sie die Augenschließen müssen um dann ihre “vollkommen andere” Astro Saga zu sehen.
Die Frage die ich mir an dieser stelle stelle ist:
Wieso kommt in dem Script nicht das rüber was sie vor verschlossenen Augen sehen sondern das was in obigem Blogeintrag steht?

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 23:28

Da muss ich Sie leider enttäuschen, Herr Kammermeier, denn “Beowulf” entstammt nicht dem nordischen Sagenkreis um die Edda, sondern ist der germanisch-angelsächsischen Prosa zuzuordnen. Ihre Annahme ist ein weitverbreiteter Trugschluss, da die Geschichte um Beowulf in Götland (einem Teil des heutigen Süd-Schweden) spielt.

“Beowulf” ist gut 200 bzw 400 Jahre (in seiner ersten mündlichen Überlieferung) älter als die ersten schriftlich niedergelegten nordischen Sagen in der Edda (Sturlusson, um 1220), auf denen der Nibelungenmythos um Siegfried (Sigurd) basiert.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
24. Juni, 2008 23:38

Im übrigen ist nirgends im Blog zu finden, daß sie erwähnt haben, daß ein anderer Drehbuchautor Ihr Skript überarbeitet hat.

Und so oder so: nur weil ein Skriptdoktor dran beteiligt war, bedeutet das nicht, daß dadurch ein Drehbuch automatisch gut wird. An Scary Movie 2 waren 12 Autoren beteiligt (7 mit Credit, 5 Skriptdoktoren) – da waren also massig Profis dran beteiligt – hat das Skript aber auch nicht besser gemacht… 😉

Wortvogel
Wortvogel
24. Juni, 2008 23:52

Na na, Herr Kammermeier!

Sie schreiben: “Arthur hat die Story zerlegt, analysiert, hat gefeilt und gebaut, fast sieben Wochen lang. Er hat die Hollywood-Speech ‘reingebracht, er hat damit Anerkennung geerntet, er hat es als Spec-Script verfaßt (meine Versionen waren davor fast doppelt so lang.).”

In Ihrer Email hieß es zur Beteiligung von Sellers vor einigen Wochen noch: “…er hatte die eine oder andere Umformulierung, er schmiß einige überflüssige Beschreibungen heraus und ein paar Dialoge straffte er (wichtig: fresh eyes!), doch im Endeffekt war es so wenig, was er für mich tun konnte, daß er auf einen Autorencredit freiwillig verzichtete.”

Hhhhmmmm…

Außerdem: Haben Sie mal ein paar der Shows GESEHEN, für die er geschrieben hat? Space Precinct? She-Wolf of London? Beast Wars Transformers?

Im Übrigen ist die Tatsache, dass jemand in Amerika Drehbücher verkauft hat, auch kein Qualitätssiegel. Die zwei schlechtesten Skripts, die ich jemals gelesen habe, wurden von amerikanischen Vollprofis verfasst. Was ich Ihrer Skriptfassung NICHT ankreide: Die englische Sprache stimmt, es hat drei Akte, und die Formatierung ist korrekt. Mit Handwerk meinte ich Führung der Charaktere, Qualität des Storytelling, etc. Und was für Deutschland gilt, gilt auch für die USA – der Großteil der Autoren ist Schrott. Im Fall von Sellers hat mir das sogar der Produzent von “She-Wolf of London” bestätigt.

Mir ist es aber rechtschaffen schnuppe, ob ich Ihnen vorwerfe, dass es am Skript hakt, oder Sellers. Es geht mir ja nur um die Tatsache, DASS es so ist. Ich suche die Ursachen, nicht den Schuldigen…

Was mich langsam auch noch interessiert: Was ist in Ihren Augen ein Spec-Script? Und Sie wissen schon (das wollte ich schon länger mal angemerkt habe), dass der Gegenpol des Protagonisten nicht der Contragonist, sondern der Antagonist ist?

Jens
25. Juni, 2008 01:03

Ohne jetzt zu sehr in die Nibelungen einsteigen zu wollen: Ich will ja gar nicht bestreiten, dass Lucas sich kräftig in der Mythenwelt bedient hat, aber Hagen und Darth Vader gleichzusetzen, halte ich für ziemlich problematisch – zumindest anhand des Nibelungenlieds (ob der Vergleich in anderen Versionen der Sage besser passt, weiß ich nicht):

Lukes Verhältnis zu Darth Vader: Der gute Luke hält Vader für seinen größten Feind, beide bekämpfen sich noch nachdem er erfährt, dass Vader sein Vater ist, und erst ganz am Ende wendet Vader sich dem Guten zu und opfert sich für seinen Sohn: Im bösen Menschen siegt am Ende die Liebe.

Siegfrieds Verhältnis zu Hagen im Nibelungenlied: Hagen ist Siegfrieds treuer Freund, wendet sich aber aus Rache für eine Untat Siegfrieds gegen ihn und ermordet Siegfried hinterrücks: Ein enger Freund und Kampfgefährte wird zum Mörder.

Das ist, trotz finsterem Helms, m.E. einfach ein komplett anderer Figurenaufbau. Und nein: Vaders Wendung zur dunklen Seite in Episode I-III lasse ich auch nicht gelten, die hat nämlich auch nichts mit der Hagen-Siegfried-Dynamik gemeinsam.

Überhaupt sind die Bösen im Nibelungenlied viel hinterhältiger als bei Star Wars: Statt mit aller Macht aufzutrumpfen und alles zu pulverisieren, wie es das Imperium tut, spielen sowohl Hagen als auch später Kriemhild in ihrer Racheaktion solange wie möglich die harmlosen Freunde, um dann hinterrücks tödlich zuzuschlagen.

Vincent
Vincent
25. Juni, 2008 01:06

“Alle nordischen Helden sind übrigens blonde, kühne Recken, bringen Drachen um und lieben unerreichbare Frauen. Aber das ist ein Charakteristikum der nordischen Mythologie.”

Ich hoffe sie ziehen ihr Wissen über die nordische Mythologie nicht aus ein paar Filmen der zwanziger und dreißiger Jahre. Wenn die von Ihnen genannten Merkmalen so charakteristisch sind, können sie mir sicherlich noch ein paar weitere Helden nennen.
Im Gegenzug würde ich das Vorkommen von Aliens auch nicht unbedingt als Charakteristikum von Science Fiction Filmen definieren.

BPK
BPK
25. Juni, 2008 01:09

@Onkel Filmi: Zu Beowulf. Der eine hat solche Quellen, der andere andere. Ich will mich da auch nicht streiten, es ist nicht mein Fachgebiet. Jedoch gibt es Fachbücher, die Beowulf der nordischen Mythologie zu rechnen. In jedem Fall gibt es einen nordeuropäischen Mischmasch, in dessen Dunstkreis diverse Heldensagen entstanden sind. Das Nibelungenlied ist in seiner ältetsten, überlieferten Form keine tausend Jahre alt, spielt aber von den “historischen” Protagonisten und Antagonisten her in der Spätantike. Ist die Story nun älter? Ist das ein SF-Roman des Hochmittelalters (Gnome, Wunderschwerter, Unsichtbarkeit, Unverwundbarkeit, Drachen, riesige Schätze?) oder eine parabelhafte Geschichte der damaligen Gegenwart? Das alles ist doch irgendwie miteinander verwurstet und hätte damals schon Internet gegeben hätte der Verbumpterix bestimmt diese Linien des geistigen Diebstahls für alle Zeiten festgehalten.

So aber bleibt am Ende doch wieder der Vorhang offen…

@Wortvogel: Ich hatte die Rolle von Arthur bewußt ein wenig kleiner gemacht (zumindest verbal), als sie de facto war. Ich wollte sehen, ob er auch in die Pfanne gehauen wird. Mögen andere über ihn schimpfen – ich fand ihn großartig, sehr kooperativ und nachdenklich. Ich bin da ganz eigen mit meinem Kopf – das wissen Sie doch!
Im übrigen habe ich geschrieben, er hätte alle Freiheiten gehabt, selbst Figuren ‘rauszuschmeißen, Neue hinzuzufügen (Protagonisten, wie Antagonisten), das ganze Programm.
Dann sind wir jede Figur durchgegangen, haben ihre Relevanz für das Storytelling besprochen, haben sie testweise ausgeblendet – und kamen immer wieder zu meiner Urversion. Die Figuren sind passend, notwendig und tragen in jeder Szene zum Fortgang der Geschichte bei. In der Tat war sein größter Verdienst, viel Lesemüll zu eleminieren, den Sie jetzt gut gebrauchen könnten, wie mir scheint. Hier wurden nämlich Verknüpfungen und optische Vorgänge beschrieben, die jetzt in toto fehlen.

Man erklärte mir den Begriff des Spec-Scripts folgendermaßen: Hier werden die Orte angegeben, die wichtigstens Aktionen und die Dialoge. Weglassen sollte ich alles, was mit Regie zu tun hat, mit Optik etc. So hat man mir das erklärt. Was das falsch?
Ich kenne auch den Begriff der Reader’s Version, die auch flüssig zu lesen sein soll. Jetzt kommen all die Erinnerungen hoch, Arthur achtete auch immer auf den Pageturner, daß am Ende der Seite etwas steht, das einen Umblättern läßt. Mag verloren gegangen sein, weil wir ein anderes Papierformat (DIN A 4) in Deutschland haben.
Ich persönlich finde das nicht so wichtig.

Der Arthur hat faktisch in der Tat nicht viel machen müssen, weil er die Charakterführung und das Storytelling für gut hielt. Ich gebe unumwunden zu, daß Ihr Herr Kollege Sellers da falsch gelegen haben kann – wie Sie auch…

@Florian: Da ist was durcheinandergekommen, tut mir leid. Nicht beim Script muß ich die Augen schließen, sondern bei meinen Inhaltsangaben. Ich hasse diese Verkürzungen und ich habe bestimmt 200 Treatments, Exposés oder Twoliner – ich hasse sie alle!
Bei meinem Script, vor allem bei meinen Romanen, kriege ich hin und wieder Gänsehaut, weil ich eine bestimmte Szene schön und stimmungsvoll beschrieben habe. Ich kann hier nichts herausgreifen, weil ja niemand den Zusammenhang der Story kennt (und nach den Kommentaren oben frage ich mich: Wovon reden die verdammt?). Aber im Ausformulieren von Szenen, dem Setzen der Storypoints, vor allem des Wechsels zwischen den Handlungssträngen und auch der überraschenden Wandlung scheinbar festgefahrener Figuren – da kommt Gänsehaut.

Ich bin mir sicher, falls die Astro Saga je was wird, selbst in der dem Wortvogel vorliegenden Fassung, wird auch er im Kino Gänsehaut kriegen, diesen wolligen Schauer, der einem bis ins Gedärm hinabkriecht und ich kann mir schon die eine oder andere Stelle vorstellen, wo er ein Tränchen wegdrücken muß.
Jetzt sieht er das halt noch nicht. Das hat nichts mit seiner Eignung als Scriptdoktor zu tun, es ist seine Distanz zur AS, die größer ist, als die zwischen Nork und Rahon!

Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, daß vor allem Frauen auf das Buch abfahren. Das lag überhaupt nicht in meiner Absicht und ich bin auch nicht als besonderer Frauenversteher bekannt. Aber ich muß vermuten, belegt durch viele Beurteilungen von Frauen, daß ich sie an diesen Stoff heranführen konnte, der ihnen gefiel.

Ich lasse hier wirklich jede unangebrachte Polemik, aber ich lasse diese ganzen wunderbaren Menschen, die der Zeilgruppe näher stehen, als Herr Dewi, nicht durch sein Urteil herabwürdigen. Das wäre stillos und ungerecht.
Im besten Fall einigen wir auf die Position, daß die AS etwas für Laien ist, aber nicht für Filmprofis. Damit könnte ich wunderbar leben. Sehr wunderbar, ganz besonders sehr wunderbar…

BPK
BPK
25. Juni, 2008 01:38

@Jens: Bedenke bitte eines: Lucas ist Amerikaner! Er hat nicht annähernd soviel über keltische, nordische oder sonstige Mythen gelesen, wie jeder der Kommentatoren in diesem Blog. Ich glaube ja, er hat nur Harald Reinls Filme gesehen (geht ja auch schneller, als sich durch hunderte von Strophen zu quälen). Da sah er dann den naiv-dümmlichen Siegfried und den finsteren Hagen mit seinem zugekämmten Auge.
Mehr hat ihn im Grunde nicht interessiert, wäre da nicht noch das Wunderschwert gewesen. Im Technikzeitalter ist ein Wunderschwert natürlich ein Laserschwert.
Lucas hatte weder die Zeit, noch die Intention, dem Stoff der Nibelungen gerecht zu werden. Er wollte einen bunten Comic/Wildwest/Mythen-Weltraum in dem es laut pufft und bufft. Er wollte einen Cliffhanger schaffen, einen Nachfahren der ausgestorbenen Serials. Und genau das ist ihm perfekt gelungen.
Sicher hat er zweiunddreißigtrillionen Fehler im handwerklichen Sinne gemacht, aber genau das war der Dreh. Lucas hat die Szenen so gesetzt, wie es ihm richtig vorkam und er lag richtig. Allerdings darf man den vorliegenden Film nicht mit seinem rough draft vergleichen, das ich besitze. Das wäre nix gewesen. Oder vielleicht doch? Das weiß man leider oft genug erst hinterher, sonst würde ja nicht soviel Schrott produziert. Eventuell ist der Wortvogel aber auch der einzig gute Sciptdoktor der Welt. Dann kann es das Pensum nicht schaffen.

@Vincent: Sicher sind Aliens in Filmen nicht unbedingt das Charakteristikum von SF-Filmen, aber jeder Film mit Aliens ist ein SF-Film. In der Astro Saga (das wird den Wortvogel jetzt vielleicht überraschen) gibt es gar keine Aliens. Wer nach Lesen des Drehbuchs errät, warum, hat 100 Punkte!

Ich kenne kaum Heldenfilme aus dem besagten Zeitraum. Ich habe ein paar Bücher darüber und habe ein paar Historiker unter meinen Freunden, mit denen ich hin und wieder über solche Themen plaudere. Ich habe mal das Nibelungenlied in seiner Originalfassung gelesen – so sollten wir den Blog weiterführen. Aber wie ich sagte: es ist nicht mein Spezialgebiet und ich lasse mich hier gerne beraten.

Typisch ist es trotzdem: Da wirft man ins Feld, Lucas hat bei Jungsiegfried abgekupfert, da versucht man einem in eine Diskussion über nordische Mythologie zu verwickeln. Nicht böse gemeint, Leute, aber was hat das mit der AS zu tun? Nichts…!

the Geek
the Geek
25. Juni, 2008 01:49

Wow! 130 Kommentare! Die lese ich jetzt nicht alle.

Zur Geschichte (wie sie im Zeitungsartikel steht): Empfinde ich (als potentieller Zuschauer) als zu kompliziert und zu verworren. Ähnlichkeiten mit “Stargate” fallen mir nicht auf. Nur weil da einmal ein Tor benutzt wurde ist das noch lange nicht “Stargate”. “Stargate” hat eine ganze Mythologie, die hier nicht mal im Ansatz zu finden ist. Ähnlichkeiten zu “Star Wars” sind schon eher zu finden, aber man muss danach suchen oder “Star Wars” sehr gut kennen. Mir als Laien in Sachen “Star Wars”, der nur die Filme gesehen hat und keine Ahnung hat, wie die Orte in dem Film alle heißen (also Otto-Normal Zuschauer), fällt da auf den ersten Blick keine Verbindung auf. Aber es wurden auch schon so viele Filme / Serien gedreht und Bücher geschrieben, dass da immer irgendwo Ähnlichkeiten auftauchen müssen.

Zur Skriptkritik: Stellenweise kam mir der Text schon von anderso im Blog bekannt vor. Komisch. Wurde da was recycelt? Ansonsten, meine Meinung zur Kritik sage ich, wenn ich alles gelesen habe. Was Kritiken im allgemeinen angeht, verweise ich auf einen anderen Kommentar: https://wortvogel.de/?p=311 (ganz am Ende).

Peroy
Peroy
25. Juni, 2008 01:51

“Man erklärte mir den Begriff des Spec-Scripts folgendermaßen: Hier werden die Orte angegeben, die wichtigstens Aktionen und die Dialoge. Weglassen sollte ich alles, was mit Regie zu tun hat, mit Optik etc. So hat man mir das erklärt. Was das falsch?”

In jedemDrehbuch wird alles weggelassen, was mit Optik und Regie zu tun hat. Da haben nur Dialoge und Handlung zu stehen…

Ein Spec(ulation)-Script ist ein Drehbuch, das man schreibt, ohne zu wissen ob man’v verkauft bekommt, oder ?

Vincent
Vincent
25. Juni, 2008 01:55

Sie haben vollkommen recht, es hat nichts mit der Astro Saga zu tun. Wenn Sie die Sache aber schon in den Raum werfen um ihre Position zu erläutern, sollte das ganze wenigstens inhaltlich stimmen.

BPK
BPK
25. Juni, 2008 02:25

@the Geek:

“Aber meine Meinung bilde ich mir trotzdem immer noch selber.”

Das ist der entscheidende Satz. Ich habe mir in meinem ganzen Leben noch nie von jedem einreden lassen, was gut oder schlecht ist, weder scheinbar noch anscheindend.
Das bringt ja auch nichts.
Wenn mich einer auf einen nahenden Zug hinweist und ich verweile gerade auf den Gleisen, wäre ich nicht undankbar. Wenn die Herdplatte an ist und ich möchte meine Hand daraufstützen, ist ein deutliches “Hey” angebracht.
Aber warum soll ich mir meine Neugier auf seltsame Filme durch schlechte Kritiken vermiesen lassen? Ich hab’ schon viele schlechte, sehr schlechte Filme in meinem Leben gesehen. Ich lebe noch, es geht mir gut. Hat nicht ‘mal wehgetan. Anderen gefallen gerade diese Filme und meine Lieblinge treiben sie aus dem Kino oder zur Fernbedienung.
What shalls?
Die Geschmäcker sind verschieden und das ist gut. So hat jeder, was er will, und es gibt immer was zu streiten.
Soll ich verzeifelt mit dem AS-Drehbuch auf meiner Lanze die arme Rosinante antreiben, damit ich die an Windmühlenflügeln hängenden SF-Hasser treffen kann?
Warum? Vielleicht haben die ja Recht und SF ist Müll. In toto! Dann brauche ich nicht über Charakterführung diskutieren. Dann geht das ganz einfach: Da spielt ein Raumschiff mit? Iiiiieeegitttt!!!!
Aber es soll auch Menschen geben, die mögen keine Andy Warhole-Filme, oder keine Woody Allen-Filme. Dafür mögen sie vielleicht den Förster im Silberwald. Was bitte ist daran schlecht?
Nichts, wir nehmen uns alle nur allzugerne wichtig, definitv zu wichtig! Toleranz ist das Zauberwort aus dieser Misere, schlichte Toleranz und der Leitsatz, den the Geek so herrlich einfach formulierte:

“Aber meine Meinung bilde ich mir trotzdem immer noch selber.”

Jens
25. Juni, 2008 02:31

“Bedenke bitte eines: Lucas ist Amerikaner! Er hat nicht annähernd soviel über keltische, nordische oder sonstige Mythen gelesen, wie jeder der Kommentatoren in diesem Blog. Ich glaube ja, er hat nur Harald Reinls Filme gesehen[…] Da sah er dann den naiv-dümmlichen Siegfried und den finsteren Hagen mit seinem zugekämmten Auge.
Mehr hat ihn im Grunde nicht interessiert”

Tschuldigung, aber George Lucas Oberflächlichkeit zu unterstellen, nur um eine von Ihnen in die Welt gesetzte These zu stützen, funktioniert nicht.

George Lucas hat Joseph Campell gelesen, verstanden und in moderne Filmsprache übersetzt. Alleine das zeugt schon davon, dass er eine ordentliche Dosis theoretisches Grundwissen über Mythologie haben muss.

Und selbst wenn er nur einen Nibelungenfilm gesehen haben sollte: Die Figuren Hagen und Vader haben in ihrer erzählerischen Konstruktion und ihrer Bedeutung für den Helden einfach so gut wie nichts miteinander gemein.

Das heißt nicht, dass Lucas sich nicht hat inspirieren lassen – aber ein fieser Serial-Oberschurke a la Ming aus Flash Gordon ist von der Grundanlage schon erheblich näher an Vader als Hagen. (Auch wenn Ming eindimensional bleibt, während Vader – Campell sei Dank – eine eigene Tragik bekommt.)

“Typisch ist es trotzdem: Da wirft man ins Feld, Lucas hat bei Jungsiegfried abgekupfert, da versucht man einem in eine Diskussion über nordische Mythologie zu verwickeln. Nicht böse gemeint, Leute, aber was hat das mit der AS zu tun? Nichts…!”

Mir geht es nicht um nordische Mythologie, sondern um ein ganz grundlegendes Thema: Verständnis für den Aufbau und die Funkton von Figuren. Das ist für die AS insofern relevant, als es für jede Geschichte wichtig ist; und wenn Sie als Autor der AS ernsthaft versuchen, Vader und Hagen gleichzusetzen, nur weil beides “finstere Helmträger” seien, dann zeugt das m.E. nicht gerade von einem großen erzählerischen Verständnis für die Funktion von Figuren innerhalb ihrer jeweiligen Geschichte.

Das wiederum könnte (zusammen mit der Betriebsblindheit, die jeder Autor gegenüber seinen eigenen Werken entwickelt) erklären, wieso der Wortvogel einiges in der AS als problematisch betrachtet, was Sie für völlig okay halten, genauso wie Sie wahrscheinlich umgekehrt sofort kräftige Patzer an einem Modell erkennen könnten, dass einem Nicht-Modellbauer völlig okay erschiene. (Unabhängig davon hier mal ein ganz ernsthaftes Kompliment für die Modelle und Skizzen, die wir hier auf den Bildern zu sehen bekommen. Ganz ehrlich: Wow!)

P.S.: Ich hab’ mich mal an Textformatierung versucht – falls statt dessen HTML-Tags auftauchen sollten, bitte ich, diese diskret zu überlesen.

Jens
25. Juni, 2008 02:44

Der Tippfehlerteufel war bei mir am Werk: Der Mythen-Theoretiker hieß natürlich “Campbell”, nicht “Campell”. (Immer peinlich, wenn man ins eigene Klugscheißen sowas einbaut. 🙂 )

BPK
BPK
25. Juni, 2008 02:45

Ich werde hier zum Pedanten erzogen, okay, der Wortvogel meint ja, ich solle lernfähig werden.

@Vincent: Ich hatte in den Raum geworfen, daß Lucas einige Motive bei den Nibelungen abgekupfert hat. Das ist mehr als offensichtlich. Was bitte soll daran falsch sein? Das kann man in jedem umfangreicheren Buch über die Hintergründe zu Star Wars nachlesen. Das ist keine Erleuchtung, die mir nachts auf dem Klo kam. Ich muß deshalb kein ausgewiesener Experte für nordische Mythologie sein, um diesen simplen Tatbestand zu durchschauen. Außerdem berufe ich mich auf die Filme von Harald Reinl, die in gewissen stilistischen Elementen tatsächlich Star Wars ähneln. Ich behaupte ja auch nicht, daß die Filme von Harald Reinl historisch nachprüfbar sind und authentisch dem Stoff gegenüber. Das war Fritz Lang auch nicht und die neue RTL-Vergeige erwähne ich hier bewußt nicht.

@Peroy: Danke für die Aufklärung. Dann wird mir hier meine Erinnerung einen Streich gespielt haben. Diese verdammte Slanguage! Arthur sprach auch immer von einer Reader’s-Version, auch wenn ich davon ausging, daß man jedes Drehbuch lesen könnten sollte *grins*.

Apropos jedes Drehbuch: Was ist mit der director’s version? Arthus meinte, meine mitgebrachte Version sei eine director’s version, weil dort alle Regieanweisung schon drin standen. Es soll – das Gegenteil – auch Autoren geben, die schreiben ausschließlich die Dialoge.
Ich glaube, hier gibt es vielleicht doch ein paar Varianten, die je nach Zweck des Drehbuches zum Einsatz kommen. Ich persönlich habe meine Regieideen gerne im Skript – das hilft auch beim Vorstellen der Szene. Vielleicht nicht jedem, aber mir.

EB
EB
25. Juni, 2008 02:50

So, es ist gleich drei Uhr morgens. Ich bin gerade von der Kieler Woche zurückgekommen und hänge schon wieder vor dem PC bevor ich ins Bett gehe…
John Koenig oder Ekmar Brand ist mir zu lang, ich bin jetzt nur noch EB.
George Lucas hatte damals das Drehbuch von STAR WARS EPISODE IV – A NEW HOPE (KRIEG DER STERNE) auch einem “Scriptdoktor” zur Überarbeitung gegeben. Das was Bernd mit der ASTRO SAGA machte, ist ein ganz normaler Vorgang.
Bernd und ich haben in der Vergangenheit zu vielen Sachen immer wieder alle möglichen Storyideen ausgetauscht. Ich finde, daß Bernd ein sehr guter Autor ist. Wenn ich immer eine Idee hatte, die mir wirklich schon sehr gut gefiel, hatte Bernd immer wieder noch andere andere hervorragende ergänzende oder sogar viel bessere Idee.
Schon vor Jahren hatte ich mir mal überlegt, wie man MONDBASIS ALPHA 1 realitischer verfilmen könnte und das Treiben der Mondbasis von Planet zu Planet erklären. Meine Idee stellte ich zuerst der amerikanischen Mailing Liste Online Alpha vor und später auch meiner eigenen deutschen Mondbasis Alpha Mailingliste. Überall wurde meine Idee sehr positiv aufgenommen, ich bekam nicht eine einzige negative Kritik. Als ich Bernd meine Idee vorstellte, änderte Bernd das Konzept um, daß mir seine neue Idee sogar noch besser als meine alte gefällt. Das war kein Einzelfall, der Mann besitzt tiefes Hintergrundwissen und sehr großes erzählerisches Talent! D.h. natürlich jetzt nicht, daß wir plötzlich MONDBASIS ALPHA 1 neu verfilmen wollen, das war einfach nur mal ein kurzer Ideenaustausch.
Das Filme mit sehr vielen Autoren meistens schlecht werden stimmt, über drei Autoren bedeutet meistens, daß der Film Müll ist. Meiner persönlichen Meinung nach sind zwei Drehbuchautoren ideal, weil vier Augen immer mehr sehen als zwei, wenn irgendwo Fehler sind. Hierzu ist allerdings wichtig, daß der Co-Autor die Materie auch wirklich versteht.
Arthur Sellers ist zwar nicht so bekannt, aber zumindest kennt er sich auf dem SF-Sektor aus, wie z.B. an Gerry Anderson’s SPACE PRECINCT (deutscher Titel: SPACE COPS – TATORT DEMETER CITY) und Steven Spielberg’s EARTH 2 sehen kann.
Na Torsten, wie viele Film-Preise gab es denn schon für das Drehbuch von SUMURU (ich meine keine 2-Dollar-Schecks!)?

milhouse
milhouse
25. Juni, 2008 03:02

@peroy: Jupp, deine Definition von Spec-Script stimmt.

Wie man mit Hollywood dealt, ohne zu wissen, wie ein vernünftiges Drehbuch aussieht, ist mir wirklich schleierhaft, Herr Kammermeier. Wie hat denn ihre vorherige Version ausgesehen, wenn A. Sellers “Optik” und “Regie” entfernen musste?

Und die Sache mit dem Pageturner lässt mir Schauer den Rücken hinunterlaufen. Was passiert denn, wenn man in der Exposition eine halbe Seite kürzt oder dazuschreibt? Geht man dann den Rest des Buches durch und streicht die Pageturner, die jetzt ja in der Mitte der Seite verkümmern und denkt sich neue für die Seitenenden aus?

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Sie in ihrem ungebremsten Enthusiasmus ein leichtes Opfer für Menschen sind, die es nicht immer gut mit Ihnen meinen. Einerseits deprimierend, weil ich selbst ein großer Freund des Vertrauensvorschusses für andere Menschen bin. Andererseits auch alarmierend, denn jemand, der ein Multi-Millionen-Dollar-Projekt durchziehen will, braucht ein Gefühl dafür, wer nützt und wer ausnutzt, sonst ist er – und damit das Geld – unrettbar verloren.

EB
EB
25. Juni, 2008 03:03

Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß man ein Drehbuch ohne fertigen Film gar nicht verreißen darf, weil sich die Handlung immer noch ändern kann und einem Regisseur viele Ideen erst beim Drehen einfallen, und oftmals werden sowieso noch Sachen nachgedreht. Bei einem fertigen Film ist die ganze Sache natürlich anders…
Überhaupt finde ich, daß alle Leute in Deutschland, die SF-Filme realisieren wollen (es ist schon schwierig genug), nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten sollten.

milhouse
milhouse
25. Juni, 2008 03:22

Lieber Ekmar, du bist gerade dabei, Herrn Kammermeier einen Bärendienst zu erweisen. Jeder deiner Posts beweist ein bisschen mehr, dass du wirklich Lichtjahre (um mal im Genre zu bleiben) vom echten Filmgeschäft weg bist.

Nun kann es sein, das BPK ein wahnsinnig großes Herz hat, sich mit dir über Storyideen auszutauschen. Man könnte aber auch den Eindruck bekommen, dass er einfach froh über jedwede Form von Anerkennung für seine Arbeit ist.

Vertrau mir, die bloße Erwähnung, dass “deine Idee zu Mondbasis Alpha Eins in deiner eigenen Mailingliste nur auf positive Resonanz gestoßen ist”, würde in einer ernsthaften Besprechung mit einer Filmfirma das Gespräch umgehend beenden. Ab da schaltet ein Produzent auf Tarnlächeln und gibt seiner Sekretärin Zeichen, ihn an den “dringenden Vierzehn-Uhr-Termin” zu erinnern.

Und ein Regisseur, dem bei der Realisierung eines aufwändigen Science-Fiction-Films “viele Ideen erst beim Drehen einfallen”, ist nicht lange Regisseur. Oder darf demnächst die türkische Version von “Speed Racer” machen …

Lass mich raten, du hast “Be Kind Rewind” von Gondry für bare Münze genommen, stimmt’s?

BPK
BPK
25. Juni, 2008 03:23

@Jens:

“…und wenn Sie als Autor der AS ernsthaft versuchen, Vader und Hagen gleichzusetzen, nur weil beides “finstere Helmträger” seien, dann zeugt das m.E. nicht gerade von einem großen erzählerischen Verständnis für die Funktion von Figuren innerhalb ihrer jeweiligen Geschichte.”

Darf ich protestieren, nur ein kleines bißchen? Es zeugt zunächst davon, daß ich Augen im Kopf habe, die zum einen Texte lesen können, die genau diese Vergleiche herausgearbeitet haben, und die zum anderen Darth Vader und Siegfried Wischnewski in seiner Montur nebeneinander sehen. Ich rede ausschließlich von der Optik! Der helle, blonde Jüngling und der finstere Geselle. Daß ich weiß, daß die Figuren in ihren jeweiligen Stoffen komplett andere Funktionen haben, darf man mir getrost zutrauen. Ich habe eine Menge Literatur über das Drehbuchschreiben gelesen und denke, die Theorie ganz gut drauf zu haben.
Aber genau hier ist ein weiterer Knackpunkt für die Sinnlosigkeit dieser ganzen Diskussion und warum sie sich permanent im Kreis dreht: Es gibt ein Bild, das man von mir gewonnen hat oder gewonnen zu haben glaubt. Und das sieht so aus: Ein begabter Modellbauer aus Dietzenbach glaubt, daß er auch Filme machen kann. Darum schreibt er sein Leben lang an einem Drehbuch, das aber nur aus geklauten Versatzstücken besteht, die schlecht zusammengebracht wurden. Das liegt daran, weil er keine Ahnung von Drehbuchschreiben hat.
Das als Prämisse gesetzt, ist es vollkommen logisch, daß man auch meine gesamten Berichte von meinen Erfahrungen mit der amerikanischen Filmindustrie nicht glaubt oder ins Lächerliche zieht.
Und wenn ich mich hinstelle und diese Sicht auf mich korrigieren will, zieht man mich noch mehr ins Lächerliche, weil ich mich jetzt auch noch verteidige.

Ich hatte kurzfristig die Email-Korrespondenz mit Torsten Dewi abgebrochen, weil ich ihm eine persönliche Anekdote aus meiner Schulzeit schilderte. Sein Antwort war, daß er diese Anekdokte für unglaubwürdig hält…
Hab’ ich was von einem UFO erzählt? Hab’ ich kleine grüne Männchen gesehen?
Dieser Mensch hält mir eine Anekdote, die ich selbst erlebt habe, als unglaubwürdig vor? Hat er überall Augen, mit denen er auch noch durch die Zeit sehen kann?
Das hat mir ehrlich gesagt für eine ganze Weile gereicht, denn das ist einfach frech! Er kann ja sagen, das interessiert mich nicht, was Sie in Ihrer Jugfend erlebt haben – meine Person, auf der er so gerne herumhackt, interessiert ihn ja sowieso nicht. Aber warum wird jedes meiner Worte in Zweifel gezogen?
Geht es hier um ein neues Gesellschaftsspiel und habe nur das Regelbuch noch nicht erhalten? “Schlag den Kammermeier!” Das wär’ eine Show bei Pro7: Dewi macht mich verbal fertig und die Zuschauer müssen tippen, wann ich zu heulen beginne.
Sorry Leute, das alles imponiert mir nicht im mindesten. Wenn mich einer in der Schule schlagen wollte, dann hab’ ich ihn einmal zuhauen lassen und locker gefragt, ob es ihm nun besser ginge. Das ist ein einziges Mal geschehen – danach nie wieder!
Herr Dewi glaubt, ich sähe mich als das permanente Opfer. Falsch, ich wurde mies behandelt, ja ich wurde von meinem Investor beschissen, ja ich habe Kunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlt haben, ja – aber das macht mich noch lange nicht zum Opfer. Ich ein Stehaufmännchen mit übermächtigen Nehmerqualitäten. Trotzdem darf ich wann immer ich es will sagen, wenn mich einer beklaut oder übers Ohr gehauen hat. Das ist mein gutes Recht.

Ich bin im wirklichen Leben vollkommen anders, als ich gesehen werde und dieses falsche Bild steht wie ein erratischer Block zwischen den Kommentatoren und mir. Keiner kommt vorbei, keiner will vorbei kommen – nur hin und wieder versucht es jemand zaghaft, immer in der Angst, die anderen könnten nun auch auf ihn oder sie einprügeln.
Eines versichere ich: solange ihr nicht den verschrobenen Modellbauer mit einem wirren Bündel Papier unterm Arm vergeßt, werden wir nie zu einer offenen, konstruktiven und letztlich befriedigenden Diskussion bezüglich der AS kommen. Dann bin ich der alte Ritter verlorener Zeiten, der auf seinem Gaul gegen Windmühlen reitet, anstatt sich um die wichtigen Dinge zu kümmern, die vor ihm liegen.

Ich weiche nichts aus, es liegt an euch, die Qualität meiner Bemühungen zu bestimmen…

milhouse
milhouse
25. Juni, 2008 03:30

@bpk

“Ich habe eine Menge Literatur über das Drehbuchschreiben gelesen und denke, die Theorie ganz gut drauf zu haben.”

Wie in aller Welt verträgt sich das mit ihrer Unkenntnis in Sachen elementarer Fachbegriffe (s. Spec Script, “pageturner”) und Ausgestaltung eines Drehbuchs (Regieeinfälle gehören nicht in ein seriöses Drehbuch)?

BPK
BPK
25. Juni, 2008 03:39

@milhouse: Hier wäre jetzt Lesen angebacht. Ekmar hat nicht geschrieben, er wolle mit einer Idee für eine neue Mondbasis-Serie zu einem Produizenten rennen. Warum auch? Das Ding ist lange gedreht und die Rechte definitiv nicht auf der Straße. Es schrieb dezidiert, daß es “einfach nur mal ein kurzer Ideenaustausch” war.
Ist das bei den Autorenprofis verboten, sich einfach ‘mal fiktiv Gedanken zum einen oder anderen Stoff zu machen? Muß mit jedem Gehirnfurz gleich zu einem Produzenten geflitzt werden, bis das Tarnlächeln kommt? Ich finde die freie, ohne den Druck professioneller Arbeit geführten Dialog mit Leuten wie Ekmar höchst erfrischend. Man kommt auf neue Ideen und oft genug entsteht etwas Eigenständiges, was man irgendwann wieder einem Tarnlächler präsentieren kann.
Sich immer nur an den Computer zu setzen und mit Zielrichtung Pitching zu schrieben ist etwas sehr ermüdend. Vor allem wenn man bedenkt, mit was für Stoffen sich Autoren in Deutschland herumquälen müssen. von raren Ausnahmen abgesehen.

Nein, Ekmar, das Denken und Reden lassen wir uns nicht verbieten, gell!

milhouse
milhouse
25. Juni, 2008 03:50

@bpk

Hier wäre Lesen angebracht, ich habe nicht behauptet, dass Ekmar mit seiner Idee zu einem Produzenten gehen wollte. Ich habe nur zeigen wollen, wie weit jemand mit seinen Ansichten und Argumentationsweisen im echten Filmgeschäft kommen würde.

Muss ich eigentlich tatsächlich unter die letzte Frage von mir „BITTE ANTWORTEN“ schreiben, wie der gute Wortvogel schon angedeutet hat?

BPK
BPK
25. Juni, 2008 03:56

@milhouse: Wird etwa aus der Tatsache, daß ich ein Wort der Slanguage von Variety falsch in Erinnerung hatte abgeleitet, ich sei ein schlechter Autor?
Und pageturner hat man das vor zehn Jahren in Hollywood genannt. Das habe ich aus verschiedenen Quellen gehört – und, soll ich was sagen: Es leuchtet mir sogar ein! Das macht Sinn, wenn man eine Seite so beendet, daß es spannend weitergeht. Nur, weil einer das nicht weiß, heißt das noch lange nicht, daß es das nicht gibt oder daß es nicht sogar sinnvoll wäre.
Alle meine Drehbücher sind so aufgebaut – ist gar nicht schwer.

Und wegen der director’s version: Ich habe nie behauptet, ein Autor zu sein, der für andere Regisseure schreibt. Ich habe immer nur für mich selbst geschrieben und da schreibe ich in mein Drehbuch, was ich umsetzen will hinein. Ich mache dann eine Reader’s version für sonstiges Personal, aber meine Herzstück ist die director’s version. Wo kämen wir da hin, wenn ich mir verschreiben lassen sollte, wie formal mein Drehbuch als meine Arbeitsgrundlage auszusehen hat.
Jetzt haben wahrscheinlich alle (siehe erratischer Block!) wieder ein Bild vor sich von einem kreuz und quer in verschiedenen Farben und Typen beschrieben Blatt Papier, wo nur einer durchblickt: mein Psychiater!
Nein, ich arbeite mit Scriptthing, das formatiert alles automatisch, aber das ist auch alles. Inhalt, Art der Beschreibung ist so, daß ich damit arbeiten kann.
Aber in Deutshcland wird das alles viiiiiieeeeel besser gemacht, als in dem doofen doofen Amerika!
Kleiner Tip: Da kann man sich relativ billig Photokopien von original Drehbüchern kaufen. Die machen fast alle den gleichen Scheiß, wie ich…

BPK
BPK
25. Juni, 2008 04:07

@milhouse:

“Vertrau mir, die bloße Erwähnung, dass “deine Idee zu Mondbasis Alpha Eins in deiner eigenen Mailingliste nur auf positive Resonanz gestoßen ist”, würde in einer ernsthaften Besprechung mit einer Filmfirma das Gespräch umgehend beenden. Ab da schaltet ein Produzent auf Tarnlächeln und gibt seiner Sekretärin Zeichen, ihn an den “dringenden Vierzehn-Uhr-Termin” zu erinnern.”

Pedantisch betrachtet steht dort oben in der Tat “würde”. Jedoch macht die gesamte Aussage keinen Sinn, wenn damit nicht ausgedrückt werden soll, daß Ekmar mit einer solchen Vorstellung zu einem Tarnlächler gehen könnte. Ich sage ja auch nicht: Ich sitze häufig mit heruntergelassener Hose auf dem Klo. Und dann kommt als Antwort: Mach das aber bloß nicht, wenn Gäste im Bad sind! So was durfte nicht ‘mal meine Mutter. Das sind Selbstverständlichkeiten!
Aber das ist es, was ich dahinter sehe: Man denkt nicht nach, wie könnte das gemeint sein oder so. Nein, man nimmt immer das Schlimmste an. Huch, der läuft ja mit ‘runtergelassener Hose ‘rum.

Das ist eine Diskussion, ich verweise gerne auf einen Beitrag weiter oben, die sich im Kreise dreht, wie die Sonne, die gleich wieder aufgehen wird.
Es führt zu nichts!

milhouse
milhouse
25. Juni, 2008 04:15

Großer Tipp: Im Internet sind für umsonst viele Drehbücher zu bekommen. Und in denen sind Regieeinfälle Ausnahmeerscheinungen.

Und wenn Sie glauben, dass irgeneiner der Diskutanten hier deutsche Drehbuchkunst über die amerikanische stellt, irren Sie. Gewaltig.

Und ich habe nirgendwo behauptet, dass Sie ein schlechter Autor sind (interessant wie Sie sich immer falsch zitiert fühlen und selbst so freimütig anderer Leute Aussagen verdrehen), ich habe mich nur gewundert, wie jemand behaupten kann, ich zitiere noch einmal wörtlich, “eine Menge Literatur über das Drehbuchschreiben gelesen und (…) die Theorie ganz gut drauf zu haben”, und dann Grundbegriffe nicht kennt. “Spec Script” ist nicht nur Variety Slanguage, ein Blick in wikipedia reicht, um das zu erkennen. “Pageturner” ist wiederum ein verbreiteter Begriff für ein Buch oder Drehbuch, das man begierig liest, weil es so gut bzw. spannend ist. Für die Technik, bei einem Drehbuch (das bis zum Fall der letzten Klappe immer ein work-in-progress ist) einen Reizpunkt ans Ende der geschriebenen Seite zu setzen, dürfte Herr Sellers das Urheberrecht besitzen.

Wahrscheinlich bekommmt er sogar Tantiemen für diese Idee und kann deshalb mit einer relativ überschaubaren Zahl an Credits seinen Lebensunterhalt bestreiten. Oder ist es eher das Geld das Menschen wie Sie ihm für seine “Hilfe” zahlen, weil er aus Amerika kommt?

milhouse
milhouse
25. Juni, 2008 04:24

Mit heruntergelassener Hose auf dem Klo zu sitzen ist ein relativ gängiges, wenn nicht gar alternativloses Verhalten, von daher ein schlechtes Beispiel.

Aber wenn mir jemand erzählt, dass er gern im Teddybär-Frottee-Schlafanzug durch seine Wohnung läuft, dann will ich von ihm keine schlauen Kommentare zur Mailänder Modewoche hören.

Over and out, ich muss nämlich abstruserweise um diese Uhrzeit noch Geld mit Drehbuchschreiben verdienen …

EB
EB
25. Juni, 2008 10:36

@milhouse: Daß Autoren sich mit Fans unterhalten, ist ganz normal, wozu kommen sie beispielsweise auf Cons? Gerade auf bei PERRY RHODAN gibt es einen engen Kontakt zwischen Fans und Autoren. So manche Fanidee ist schon in einen Roman eingeflussen. Auch gibt es einige STAR TREK-Folgen, die auf Fandrehbüchern basieren.
Hätte ich vor tatsächlich vor, ein Remake von MONDBASIS ALPHA 1 zu machen, würde ich als erstes ein Drehbuch schreiben und dann bei Gerry Anderson an der Tür klingeln, habe ich aber zu Deiner Enttäuschung nicht vor. Ich kann meine Ideen austauschen mit wem ich will und mache das auch. Das lasse ich mir von niemanden verbieten!!! Bernds lockeren Kontakt zu Fans, rechne ich ihm sehr positiv an (Torsten sollte ruhig auch mal etwas lockerer werden). Ebenso hoch rechne ich es Bernd an, interessierten Lesern an, eine Kopie des ASTRO SAGA Drehbuchs zu schicken. Persönlich hätte ich es nicht gemacht und dann auch noch ausgerechnet Torsten Dewi, der ihn so doll genötigt hatte, bis Bernd schließlich nachgab. Das war ja schon fast Erpressung. Wie dem auch so, zumindest zeigt das Ganze, daß das Interesse an der ASTRO SAGA riesengroß ist. Freuen wir uns auf die Sachen von Bernd und unterstützen die ASTRO SAGA! Bestellt von Bernd das Drehbuch und bildet Euch unvoreingenommen eine eigene Meinung darüber!

EB
EB
25. Juni, 2008 11:00

Bezüglich Änderungen an Drehbüchern habe noch eine Anmerkung. Wie ja bekannt ist, kommt nächstes Jahr wieder ein neuer STAR TREK-Film in die Kinos (der Film befindet sich zur Zeit in Post-Production). Regisseur J.J. Abrams hatte während der Dreharbeiten einige Einfälle für Änderungen und zusätzliche Szenen. Wegen des Autorenstreiks konnte er die Sachen nicht ändern, aber nach Streikende wurden die Änderungen durchgefürhrt und es gab Nachdrehs.
Ja, es gibt viele Drehbücher im Internet, von SUPERMAN V hatte ich z.B. zehn verschiedene Versionen gelesen. Allerdings muß man aufpassen, denn Drehbücher im Internet sind einfach nur Transcripts als Textdateien. Auch gibt es viele Fake-Drehbücher von Fans. Echte Drehbuchbücher sind eingescannte Grafikdateien mit handschriftlichen Anmerkungen von Autor oder Regisseur. Auf einer TIME TUNNEL-Seite hatte mal das eingescannte unsprüngliche Drehbuch von Irvin Allen’s Pilofilm gefunden. Viele handschriftliche Anmerkungen dabei, sehr interessant.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 11:05

Euch kann man nicht mal über Nacht alleine lassen! Du meine Güte, müsst ihr denn gar nicht (auch gerne mit jemandem) schlafen?

Rollen wir die Sache von hinten auf: Ekmar, jetzt schwadronierst du nur noch – und das ist der bisherigen Diskussion unwürdig. Aber ich hake das mal fix ab:

“Daß Autoren sich mit Fans unterhalten, ist ganz normal, wozu kommen sie beispielsweise auf Cons?” – Autoren ja, Drehbuchautoren eher nein. Das ist die Ausnahme.

“Gerade auf bei PERRY RHODAN gibt es einen engen Kontakt zwischen Fans und Autoren. So manche Fanidee ist schon in einen Roman eingeflussen.” – Perry ist ein Projekt, das sehr stark auf Fanbindung setzt, sogar seine Autoren aus den Fans rekrutiert. Das ist ein Sonderfall.

“Auch gibt es einige STAR TREK-Folgen, die auf Fandrehbüchern basieren.” – Beispiele, bitte!

“Hätte ich vor tatsächlich vor, ein Remake von MONDBASIS ALPHA 1 zu machen, würde ich als erstes ein Drehbuch schreiben und dann bei Gerry Anderson an der Tür klingeln, habe ich aber zu Deiner Enttäuschung nicht vor.” – was schert mich das denn?

“Ich kann meine Ideen austauschen mit wem ich will und mache das auch. Das lasse ich mir von niemanden verbieten!!!” – wer wollte dir das verbieten?

“Bernds lockeren Kontakt zu Fans, rechne ich ihm sehr positiv an (Torsten sollte ruhig auch mal etwas lockerer werden).” – wie locker Bernd ist, lässt sich hier prima nachlesen. Wer mich kennt weiß – ich bin so locker, ich schwimme sogar in Milch.

“Ebenso hoch rechne ich es Bernd an, interessierten Lesern an, eine Kopie des ASTRO SAGA Drehbuchs zu schicken. ” – nachdem er noch per Anwaltsdrohung versucht hat, die Details in meinen Beiträgen zu verhindern. Aber auf dem Auge bist du blind, oder?

“Persönlich hätte ich es nicht gemacht und dann auch noch ausgerechnet Torsten Dewi, der ihn so doll genötigt hatte, bis Bernd schließlich nachgab. Das war ja schon fast Erpressung.” – das ist kompletter Unfug. Was wäre denn mein Druckmittel gewesen?

“Wie dem auch so, zumindest zeigt das Ganze, daß das Interesse an der ASTRO SAGA riesengroß ist.” – man könnte auch vermuten, dass das Interesse an meinem Verriss der Astro Saga riesengroß ist…

“Freuen wir uns auf die Sachen von Bernd und unterstützen die ASTRO SAGA! Bestellt von Bernd das Drehbuch und bildet Euch unvoreingenommen eine eigene Meinung darüber!” – diesen allerletzten Satz kann ich tatsächlich unterschreiben.

Und nachträglich: “Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß man ein Drehbuch ohne fertigen Film gar nicht verreißen darf, weil sich die Handlung immer noch ändern kann und einem Regisseur viele Ideen erst beim Drehen einfallen, und oftmals werden sowieso noch Sachen nachgedreht.” – das ist natürlich kompletter Unsinn, weil ich (und es nervt, es NOCHMAL sagen zu müssen) das Astro Saga-Drehbuch bespreche. Ich bespreche nicht die Astro Saga basierend auf dem Drehbuch. Das Argument ist doppelt falsch, weil es eine der wichtigsten Spielregeln der Branche ignoriert: Aus einem guten Drehbuch kann ein schlechter Film werden (siehe “Vollgas”, ähem), aus einem schlechten Drehbuch aber nie ein guter Film.

Mich würde noch interessieren: Was steht eigentlich in den (zweimal jährlich, stimmt’s) Astro Saga-Newslettern der letzten acht Jahre?

“Auch gibt es viele Fake-Drehbücher von Fans. Echte Drehbuchbücher sind eingescannte Grafikdateien mit handschriftlichen Anmerkungen von Autor oder Regisseur. ” – das ist wirklich kompletter Stiefel. Ein “echtes” Drehbuch kann genau so gut als Datei ins Netz kommen, ohne Anmerkungen. Eine Fassung mit Anmerkungen ist lediglich irgendwann mal ausgedruckt und gelesen (und dann wieder eingescannt) worden. Ich verstehe auch das Argument nicht ganz: Wird nun unterstellt, das Drehbuch von AS sei womöglich Fanfiction, und gar nicht von BPK?!

Und für den Kammermeier schreibe ich einen eigenen Kommentar, damit das nicht durcheinander geht…

Perry
Perry
25. Juni, 2008 11:11

“Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß man ein Drehbuch ohne fertigen Film gar nicht verreißen darf, weil sich die Handlung immer noch ändern kann und einem Regisseur viele Ideen erst beim Drehen einfallen, und oftmals werden sowieso noch Sachen nachgedreht. Bei einem fertigen Film ist die ganze Sache natürlich anders…”

Doch, ein Skript kann man schon auch rezensieren und daraufhin abklopfen, ob die Story Sinn macht oder die Figuren stimmig ausgearbeitet sind. Die visuelle Ebene kann man freilich nicht beurteilen, tut aber auch bei einem Skript-Review nichts zur Sache.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 11:40

Okay, weiter im Text. Milhouse hat ein paar gute Punkte gebracht, liegt aber in einem Detail daneben: Natürlich können Regieanweisungen und optische Details ins Skript. Das wird meistens dann gemacht, wenn der Autor auch der Regisseur ist (wie in diesem Fall). Nur wird es meistens erst in der Drehfassung gemacht, ein paar Wochen vor Drehstart. “Writer’s versions” haben sowas aus Rücksicht auf die potentiellen Investoren nicht. Ein schönes Beispiel sind die im Netz erhältlichen Drehbücher von Raimi, der sehr detailliert auf Kamerabewegungen eingeht. Ich selbst mache es hingegen gar nicht, weil es nicht mein Job ist. Ich habe eine Geschichte zu erzählen. Dabei gilt: If it ain’t on the screen, don’t put in on the page (eine Umdrehung der alten Theaterregel “If it ain’t on the page, it ain’t on the stage”).

Zu den Skripts im Netz: Dabei handelt es sich (mit Ausnahme der Vorabfassungen nicht realisierter oder gefakter Projekte wie “Indiana Jones and the Sons of Atlantis”) in der Regel um Shooting Drafts, also Drehversionen. Die enthalten weit mehr Info als die Fassungen, die ursprünglich mal an die Produzenten, Sender oder Finanziers rausgingen.

Von Transkripten lässt man die Finger, das ist Fan-Müll.

Und nun, Herr Kammereier…

Es tut mir leid, Sie müssen sich tatsächlich vorwerfen lassen, Grundbegriffe des Drehbuchhandwerks wiederholt falsch verwendet zu haben. Contragonist, Spec-Script, etc. – Sie müssen davon ausgehen, dass Sie sich damit auch bei Meetings keinen Gefallen getan haben. Die Lingo sollte man schon aus dem effeff beherrschen.

Ich verteidige Sie aber teilweise, was den “Pageturner” angeht. Ich habe von dieser Idee mal gelesen (ich glaube, in “500 ways to beat the Hollywood reader”). Sie ist aber eher abstrakt, und wird m.W. von keinem vernunftbegabten Autor angewendet. Es ist das vorrangige Interesse, die Geschichte gut zu erzählen, nicht, den Leser durch Tricks dranzuhalten. Mich würde es gaga machen, wenn ich mir 103 mal was einfallen lassen müsste, um am Ende der Seite einen “Knaller” zu haben. Und wie Milhouse schon anmerkte: Die simple Änderungen einer einzelnen Szene würde alle folgenden Pageturner kaputt machen. Was bringt’s?

Thema George Lucas: “Er hat nicht annähernd soviel über keltische, nordische oder sonstige Mythen gelesen, wie jeder der Kommentatoren in diesem Blog.” – fieser und dumpfer Antiamerikanismus. Können Sie das IRGENDWIE belegen? Oder wenigstens plausibel als Theorie stützen? Ich war immer überrascht, wie studiert und wissbegierig die Manager in LA sind (mit Gregg Maday von Warner habe ich mich eine Stunde lang über den “Steppenwolf” unterhalten – und damit war weder das Tier noch die Band gemeint!).

Ich denke auch, dass der Vergleich Nibelungen – Star Wars hinkt, sobald man über ein paar figürliche Ähnlichkeiten in die Story einsteigt (Vader und Hagen tragen beide Helm? Ich bitte Sie!). Lucas hat eine der perfektesten Varianten von Campbells Heldenreise abgeliefert, das muss reichen. Daraus ERGEBEN sich nämlich die meisten anderen Verwandtschaften, die ebenfalls auf Campbells Konstrukt zurückgreifen.

“Ich hatte die Rolle von Arthur bewußt ein wenig kleiner gemacht (zumindest verbal), als sie de facto war. Ich wollte sehen, ob er auch in die Pfanne gehauen wird. Mögen andere über ihn schimpfen – ich fand ihn großartig, sehr kooperativ und nachdenklich.” – das ist komplett unglaubwürdig, um den Widerspruch in Ihren beiden Aussagen zu erklären. Dann hätten Sie seine Rolle nämlich ÜBERTRIEBEN, nicht UNTERTRIEBEN. Wesentlich nachvollziehbarer scheint mir folgendes Szenario: Als Sie noch nicht wussten, wie das Urteil ausfallen würde, haben Sie Sellers’ Rolle absichtlich runtergespielt. Seit der Gegenwind hier heftig ist, muss der arme Sellers nun als Sündenbock herhalten. Anders ist die Diskrepanz zwischen “Kleinigkeiten geschliffen, der wollte nicht mal einen Credit” und “mein ursprüngliches Skript war doppelt so lang” nicht zu erklären.

Ach ja – Thema “doppelt so lang”: Eine Drehbuchseite entspricht grob einer Filmminute (mit wenigen Ausnahmen, z.B. im Serienbereich). War das bei Ihnen nicht so?

Ist das eigentlich die neue Rückzugsstrategie? Erst bieten Sie das Skript an, damit sich jeder ein “objektives” Bild Ihrer Arbeit machen kann, dann wird auf einmal alles relativiert: Es sei ja nicht die wirklich beste Fassung; Sie stellen sich viele Sachen auch anders vor, als in dem Skript steht; ein US-Autor hat ja noch total viel umgeschrieben. Wie es scheint, wollen Sie sich peu a peu aus der Vaterschaft dieser AS-Version davonstehlen.

Ich muss das leider im Raum stehen lassen: Für jemanden, der für sich beansprucht, viel von der Branche zu verstehen, haben Sie erstaunliche Lücken, teilweise bei banalen Details. Für einen sehr guten Überblick über die Branche UND die Mechanik eines Drehbuches empfehle ich Ihnen von J. Michael Straczynski “Scriptwriting”. Da lernen Sie auch viel über die Charaktere, die einen jungen Autor über den Tisch ziehen möchten. Dürfte Ihnen zumindest in Teilen bekannt vorkommen…

Aber natürlich verstehen wir Sie alle nicht. Wenn man sich aber mal die Textmengen anschaut, die Sie hier geschrieben haben, sollte schon das ein kritisches Licht auf Ihre Fähigkeiten als Autor werfen. Anscheinend können Sie sich nicht wirklich gut verständlich machen. Auch hier gilt: Wir sehen einfach nicht, was Sie sehen. Das unverstandene Genie, verzweifelt in seiner Isolation. Die Glocken, die Glocken!

Was die Anekdote Ihrer Jugend angeht: Ich habe das Recht, sie nicht zu glauben. Hauptsächlich fand ich sie aber in einem Maße unangebracht und prahlerisch, dass es mich fassungslos machte. Wenn ich da in Ihren Augen so extrem daneben gelegen habe, dann bitte: Stellen Sie die Geschichte hier noch einmal ein – im exakten Wortlaut Ihrer ursprünglichen Email. Dann schauen wir einfach mal, ob ICH da so unverschämt reagiert habe…

Ahhh, Material für Stunden!

Kleiner Zeitplan: Der nächste Teil (“Das strukturelle Elend”) geht heute Nacht online, danach ist bis nächsten Dienstag Pause, denn “Dialog” stelle ich erst ein, wenn ich aus London zurück bin.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 11:44

@ Nachtrag Ekmar Brand: Der permanente hämische Verweis auf “Sumuru” bringt dich hier nicht weiter. Mein Film wurde geschrieben, gedreht, und erfolgreich ausgestrahlt. Ich habe RICHTIG fett Geld dafür bekommen, und alle anderen Beteiligten auch. Genau WAS möchtest du mir da reindrücken?

Ich habe übrigens eine interessante Theorie: Du hast “Sumuru” gar nicht gesehen. Die einzigen beiden Produktionen, mit denen ich etwas zu tun hatte (“Sumuru” und “Nibelungen”, letzterer allerdings nur als Creative Consultant), und die du lautstark abwertest, sind zufälligerweise auch die einzigen, die KAMMERMEIER nachweislich gesehen hat. Und auf Nachfrage, wo du die Parallelen von “Sumuru” zu anderen SF-Filmen siehst, musst du dir den Film erstmal eilig per Ebay kommen lassen. Tut mir leid, das klingt sehr nach Stellvertreter-Krieg.

Aber das bilde ich mir bestimmt nur ein…

EB
EB
25. Juni, 2008 12:07

@ Wortvogel: Immer sachlich bleiben, versuch doch bitte mal Dich in Bernds Person hineinzuversetzen. Ich kann Bernd voll verstehen, wenn er etwas empfindlich auf Veröffentlichungen im Internet reagiert bezüglich das Inhalts der ASTRO SAGA, vor allem weil er schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit machte, deshalb bitte etwas mehr Nachsicht und vor allem auch Verantwortungsbewußtsein.
Was Dein Druckmittel war? Es war die öffentliche Anprangerung in diesem Forum. Was hier alles so abgeht, finde ich nicht in Ordnung. Es ist doch ganz klar, daß es hier dann Mißverständnisse gibt.
Mein Vorschlag: Besuch Bernd einfach mal in Dietzenbach und versuch mit ihm mal ein lockeres Gespräch zu führen, diskutier mit ihm doch auch mal irgendeine Idee durch, Du wirst sehen, wie ergiebig das sein wird. Vielleicht bekommst Du irgendwann (vielleicht sogar vor Ort) sogar die Endfassung der ASTRO SAGA zu lesen.
Also, vertrag Dich bitte wieder mit Bernd.

Meine persönliche Meinung, ob man das ASTRO SAGA Drehbuch diskutieren sollte ist folgende: intern ja, öffentlich nein (weil wieder die Gefahr eines Ideenklaus besteht).

Zwei STAR TREK-TNG-Folgen, die auf Fandrehbüchern basieren und mir spontan einfallen, sind YESTERDAY’S ENTERPRISE und RELICS. Allerdings wurden die Drehbücher nicht 1:1 übernommen, sondern von Bermans Hausautoren überarbeitet.

Auf STAR TREK-Cons waren schon wiederholt Drehbuchautoren. Von Norman Spinrad hatte vor Jahren mal das Drehbuch von THE DOOMSDAY MACHINE signieren lassen. Mit meiner Videokamera machte ich damals auch auch kurzes Interview.

In den letzten 8 Jahren gab es von mir null Papier-Newsletter, denn Printsachen sind im Zeitalter des Internet veraltet. Fanzines sind zeitaufwendig und kostenintensiv. Der Informationsfluß funktioniert übers Internet und Mail preiswerter und schneller. Informationen gibt es von mir immer noch, allerdings nicht mehr in Papierform, sondern nur noch per E-Mail.

Im Fall der ASTRO SAGA wäre Drehbuch und Regie beides von Bernd, warum sollte er also ein vollgekritzeltes Drehbuch verschicken? Die Kritzeleien gehen sowieso erst während der Dreharbeiten los…

Übrigens alles, was hier in diesem Blog abgeht ist wirklich noch harmlos, im SciFi-Forum wird bei der FLASH GORDON-TV-Serie richtig schön gezofft. Die unfähigen Drehbuchautoren und Produzenten der TV-Serie wollten ja nicht auf die Wünsche der Fans hören. Die Serie die dabei herauskam heißt zwar FLASH GORDON, ist aber nicht FLASH GORDON, kein Wunder, daß sie nach schon nach einer Staffel abgesetzt wurde. In Bernds ASTRO SAGA gibt es mehr von FLASH GORDON als in der ganzen FLASH GORDON TV-Serie.
Die Fans im SciFi-Forum hatten alle Recht.
Aber alles, was Fans reden und schreiben ist ja (nach Meinunung der sogenannten “Profis”) sowieso Quatsch…

Tinitus
25. Juni, 2008 12:26

Boah. TILT. Sagt mal Leute merken hier einige nicht wie albern das wird? So viele Widersprüche in den einzelnen Argumentationen. Das ist der Hammer.

Nu wird schon die gute, alte Nibelungensage zerpflückt. Siegfried war jung und blond! Luke auch!!! Na Hammer. Also ist Luke Skywalker auch Captain America? Cool.

Nur mal am Beispiel Siegrfieds:

Luke = Siegfried
jung = jung / true
mystische Kraft = keinerlei Kräfte /false
Laserschwert = mystisches Elfenschwert samt Runenschild /false
“nur” ein Mensch = “Übermensch” der nach Bad im Drachenblut noch fast unverwundbar ist /false

Luke ist immer der Kämpfer für das Gute. Er steht zu seinen Überzeugungen und nimmt auch in Kauf beim Kampf sterben zu können.

Siegfried ist da ein ganz anderes Kaliber. Für mich ist jemand dessen Waffen und Rüstung verzaubert und übermächtig sind, und dessen Körper quasi unverwundbar ist kein großer Kämpfer mehr. Eher ein Mörder.

Lukes Feinde hatten eine Chance ihn platt zu machen.
Siegfrieds nicht.

EB
EB
25. Juni, 2008 12:46

@Torsten: Die hast Deine zwei Dollar für SUMURU bekommen, die gönne ich Dir auch. Die FLASH GORDON-TV-Drehbuchautoren bekamen auch gutes Geld für die Serie, davon wurde die Serie aber trotzdem nicht besser.
Wertung von SUMURU – PLANET DER FRAUEN in der Online-Film-Datenbank:
Note: 3.63 (von 10), Stimmen: 103. Als Schulnote wäre das wohl eine Fünf.
Wäre interessant, welche Note wohl die ASTRO SAGA eines Tages bekommen würde…
Doch, ich habe diese Filme gesehen, allerdings schon vor Jahren, DIE NIBELUNGEN bei SAT.1 und SUMMURU bei RTL II. Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir beide Filme nicht, bei SUMURU erinnere ich mich nur noch an ein paar billige Computeranimationen am Anfang des Films und daran, daß ein Schauspieler aus STARGATE SG-1 (Michael Shanks) mitspielte. Es ging um ein Gegenmittel für einen Virus, welches die Menschheit retten sollte. Ein Raumschiff stürzte auf einem Frauenplaneten ab, es war nicht die Medora, vielmehr der “Planet of the Prehistoric Women”…
Wenn ich schon ein Vergleich mit anderen Science-Fiction–B-Filmen mache, möchte ich, daß die Sache auch Hand und Fuß hat, wegen den Details geht das nur, wenn ich mir dieses “Meisterwerk” nochmal anschaue. Keine Sorge, Torsten mein ausführlicher Kommentar wird noch früh genug folgen.

Ich beteilige mich nicht an einem Krieg, ich äußere höchstens meine persönliche Meinung, was mein gutes Recht ist!

Perry
Perry
25. Juni, 2008 13:00

Was tut es eigentlich zur Sache, ob Dewis Filme Schrott sind oder nicht? Ich glaub, nicht mal er selbst hat irgendwo behauptet, dass das Teil ein Meisterwerk sei. Ist aber auch völlig irrelevant, da es nun mal um eine Bewertung der Astro Saga geht. Und – Überraschung, Überraschung – man darf gar Sachen bewerten, mögen, verreißen, auch wenn man selbst nicht im Business aktiv ist oder die eigenen Filme auch nicht gerade in die Annalen der Filmgeschichte eingehen.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 13:03

EB: Wie kommst du immer auf die zwei Dollar? Soll das irgendwie abwertend sein? Und die IMDB-Bewertung ist mir schnuppe. Bezeichnend, dass du keine eigenen Argumente finden kannst. Aber wie gesagt: Parallelen zu anderen SF-Filmen kannst du hier gerne präsentieren, für Rezensionen bleibst du bitte auf deiner eigenen Webseite.

Übrigens amüsiert mich die offensichtliche Lücke deiner Argumentation:
– Astro Saga darf man nicht schlecht finden, weil es nur ein Drehbuch und ein paar Designs gibt – der Film könnte ja VIEL besser sein!
– Astro Saga gut finden, obwohl es nur ein Drehbuch und ein paar Designs gibt – das ist allerdings völlig okay, oder?

Das mit dem Druckmittel ist Kappes. Beantworte einfach mal den kausalen Zusammenhang: Wenn Kammermeier mir das Drehbuch nicht schickt, werde ich…

Wo ist da mein Druckmittel?

“Die Fans im SciFi-Forum hatten alle Recht.
Aber alles, was Fans reden und schreiben ist ja (nach Meinunung der sogenannten “Profis”) sowieso Quatsch…” – das ist ganz großes Tennis! Also “Flash Gordon” wurde in den Foren verrissen, und das ist RICHTIG! Astro Saga wird hier verrissen – das ist aber natürlich FALSCH! Fällt dir da ein Fehler in der Logik auf?

Die beiden von dir genannten TNG-Episoden haben einzelne Ideen von Fans aufgegriffen, sind aber von den Trek-Autoren komplett geschrieben worden. Es gab also keine Trek-Episoden, die auf Fan-Drehbüchern basieren. Das wäre schon rechtlich nicht möglich, was die WGA angeht.

Ekmar, ich verstehe deinen Enthusiasmus und deine Sturheit. Du bist ein Fan, das kommt von Fanatic. Das muss man wohl auch sein, um 30 Jahre lang “Mondbasis Alpha” gut zu finden (Doc Acula, Klappe halten!). Aber du versuchst hier auf Profi-Ebenen zu diskutieren, für die dir eindeutig der Background fehlt.

Ach ja: Warst du nicht auch der, der vehement von Sendern wie ProSieben verlangt, Serien wie “Die Mädchen aus dem Weltraum” zur Primetime auszustrahlen? Hatten wir uns da nicht vor Jahren mal in den Haaren? Wenn nicht, sorry.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 13:15

@ Perry: Natürlich ist “Sumuru” kein Meisterwerk. Heck, der Streifen ist nicht einmal “gut” in einer Definition, die man im Brockhaus oder der Wikipedia findet. Aber er hat auch einen anderen Anspruch, eine andere Zielgruppe, und andere Befindlichkeiten. In vielerlei Beziehung ist es die Anti-Astro Saga. Aber das wird alles noch VIIIIEEEEL deutlicher, wenn ich meinen großen Produktionsbericht dazu verfaßt habe. Da gibt es was zu lachen…

Perry
Perry
25. Juni, 2008 13:22

“In vielerlei Beziehung ist es die Anti-Astro Saga. Aber das wird alles noch VIIIIEEEEL deutlicher, wenn ich meinen großen Produktionsbericht dazu verfaßt habe. Da gibt es was zu lachen…”

Da freue ich mich auch heute schon drauf. 😀

G
G
25. Juni, 2008 14:15

Oh Mann….ich habe gerade alle Kommentare durchgelesen. Da bleibt einem Außenstehenden ja das Hirn stehen bei so viel Geschwafel. Dennoch will mit etwas, was mir als Germanistikstudent sauer aufgestoßen hat, aufräumen:

Hagen und Darth Vader haben ÜBERHAUPT NICHTS miteinander gemeinsam!

Das lässt isch ganz leicht anHagens Motiv für den Mord an Siegfried festmachen: Dem Streit zwischen Kriemhild und Brünhild vor der Kirche. Vergegenwärtigen wir uns einmal kurz, worum es bei diesem Streit ging:
Brünhild wusste nicht, dass Siegfried bei Gunthers Werbung um ihre Hand nur so getan hatte, als wäre er Gunthers Gefolgsmann. Dementsprechend war sie als Königin auch verstimmt darüber, dass Kriemhild sich so gebärdete, als wäre sie ihr gegenüber gleichgestellt (Kriemhild ist aus ihrer Sicht ja nur die Frau eines Vasallen). Als diese dann auch noch vor Brünhild in die Kirche hinein will (was gemäß den damaligen Gepflogenheiten der Frau eines Lehensmannes verboten war). Brünhild will diese öffentliche Demütigung nicht auf sich sitzen lassen und dann kommt es zu einem folgenschweren Wortwechsel, bei dem Kriemhild Brünhild vorhält, dass sie nicht von Gunther, sondern von Siegfried entjungfert wurde (was nicht stimmt, schließlich hat Siegfried seinem Freund “nur” geholfen, sie festzuhalten). Als Beweis präsentiert sie der Königin Brünhilds Gürtel, den Siegfried nach dieser Nacht an sich genommen hatte. Fortan muss Brünhild und alle anderen (also auch Hagen) glaube, dass sie von Siegfried vergewaltigt wurde.
Bevor sich jetzt jeder fragt, was das mit Hagen zu tun hat, komme ich lieber zur Sache. Alles, was Hagen danach angedichtet wurde, sind nämlich lediglich indirekte Interpretationen. Das Nibelungenlied selbst verrät uns nur durch die Taten und Aussagen der Figuren indirekt etwas über ihre Psyche. Was tut Hagen also? Er geht als erstes zu Brünhild und Gunther und bietet ihnen an, die Ehre seiner Königin wieder herzustellen. Es gibt im gesamten Werk keine einzige Andeutung, die besagen könnte, dass er ein anderes Motiv hat! Dass er die Ehre Brünhilds retten wollte, reicht auch als Beweggrund völlig aus, schließlich war das im Mittelalter die Pflicht eines jeden Ritters, seine Königin bis zum Tod zu verteidigen. Da er aber nicht so dumm ist, einfach in sein Verderben zu rennen, horcht er zunächst Kriemhild aus. So erfährt er von der einzigen verwundbaren Stelle Siegfrieds. Da diese sich am Rücken befindet, muss er sich eine List ausdenken, damit dieser ihm den Rücken zuwendet. So kommt es dann zur berühmten Trinkszen am Fluss, bei der Hagen Siegfried auffordert, als erster zu trinken, da dieser der bessere Kämpfer sei. So hat Hagen zwar äußerst listig gehandelt, aber er tat dies aus – aus damaliger Sicht – edlen Motiven. So gibt es genug mittelalterliche Legenden, in denen tapfere Ritter aus dem genau gleichen Grund ganze Heerscharen von Feinden erschlagen haben und dennoch als Helden gezeichnet wurden.
Bei Darth Vader ist die Motivation eine ganz andere. Er ist von Anfang an ein Handlanger des Bösen, und ihm ist jedes Mittel recht, um zum Erfolg zu kommen. Erst ganz am Ende setzt ein Prozess des Umdenkens bei ihm ein, zuvor hätte er keinerlei Probleme damit gehabt, seinen eigenen Sohn zu töten. Hagen jedoch zeigte lediglich eine in der damaligen Welt völlig normale Reaktion auf einige unglückselige Geschehnisse. Außerdem wird er gar nicht so sehr als böse gezeichnet, sondern vielmehr Kriemhild! Das ist ein Unterschied und wenn man auch nur andeutet, dass es zwischen den beiden Charakteren (also Hagen und Vader) Parallelen gibt, dann hat man entweder das Nibelungenlied oder Star Wars nicht richtig verstanden.

P.S.: Zum Schluss ein wenig Eigenwerbung: Wer sich für das Nibelungelied interessiert, kann unter anderem mein Buch über “Brünhild von Islant” kaufen und lesen: http://www.amazon.de/Br%C3%BCnhild-von-Islant-Udo-Seelhofer/dp/3638639053/ref=sr_1_7?ie=UTF8&s=books&qid=1214396076&sr=8-7

EB
EB
25. Juni, 2008 14:17

@ Wortvogel: Torsten, Du bist ein Meister der Wortverdreher! Jeder hat das Recht, die ASTRO SAGA gut oder schlecht zu finden, nur muß man sich immer klar sein, daß das nur das Drehbuch ist (und zwar nicht die Endfassung, sondern die, die MGM damals vorlag).
FLASH GORDON ist fertig, die ASTRO SAGA nicht, das ist der große Unterschied. Und konstuktive Kritik sehe ich persönlich immer als etwas Positives an, aber sie muß wirklich konstruktiv sein und darf kein mieses Heruntermachen sein.
Ich kenne zwar nicht die Filmwirtschaft nicht so intensiv wie Du und Bernd, aber als “Fanatiker” bringe ich mir selber immer ständig neues Wissen bei und lerne jeden Tag dazu. Gerade Bernd schätze ich ganz besonders wegen seinens wirklich großen Fachwissens, das meine ich jetzt nicht auf SF bezogen, sondern ganz allgemein auf Film.
Wenn Du meine Beiträge aufmerksam gelesen hast, wirst Du feststellen, daß ich nicht alles bei MONDBASIS ALPHA 1 gut finde und logische Schwächen in den Drehbüchern bemängelte. Mit meiner MONDBASIS ALPHA 1-Seite wollte ich damals eine deutsche Veröffentlichung aller 48 Folgen ungekürzt erreichen. Ich bekam daraufhin Anfragen von mehreren DVD-Produktionsfirmen, die sich bei mir nach Adressen von den Rechteinhabern erkundigen, angefangen bei Marketing Film, dann war da noch die DVD-Abteilung der damaligen Plattenfirma von Peter Schilling (DA-Music), wobei sich dann schließlich e-m-s als Sieger herausstellte. (Außerdem war auch noch eine Privatperson hinter den DVD-Rechten her, die eine extra neue Firma gründen wollte.)
Ich habe mein Ziel erreicht, was ich selber zunächst gar nicht fassen konnte. Dann habe ich erst richtig begriffen, was man als Fan als machen kann, wenn man eine Sache vernünftig angeht und welche Macht überhaupt im Internet steckt.
Wenn wir uns früher mal wegen STAR MAIDENS in der Wolle hatte, dann war aber sicherlich eine Ausstrahlung im Vorabendprogramm (wie früher ARD) gemeint. Pro7 bringt leider sowieso keine klassischen Serien mehr. Und seit die Privatsender ihre Filme und Serien auch noch mit nervigen Soundeffekten vergewaltigen schaue ich sie so gut wie gar nicht mehr.
Eine Serie, die (meiner Meinung nach) unbedingt bei Pro7 in die Prime Time sollte, wäre DOCTOR WHO. Unverständlicherweise die Serie von Pro7 bislang immer ganz schlecht vermarktet. Da es die Serie sowieso auf DVD gibt, ist mir das aber egal.
Übrigens DIE MÄDCHEN AUS DEM WELTRAUM laufen zur Zeit wieder auf EinsFestival samstags um 16:20 Uhr und erscheinen nun auch auf DVD, und zwar bei Universum am 18.8.2008!
Bei INVASION VON DER WEGA bin ich auch am Ball, aber jetzt komme ich schon wieder vom Thema ab. Wo waren wir? Ach ja, ASTRO SAGA!
Mit meinem Enthusiasmus und meiner Sturheit habe ich jedenfalls schon eine Menge erreicht. Viele Leute quatschen nur und machen gar nichts!

G
G
25. Juni, 2008 14:20

“Was tut es eigentlich zur Sache, ob Dewis Filme Schrott sind oder nicht? Ich glaub, nicht mal er selbst hat irgendwo behauptet, dass das Teil ein Meisterwerk sei. Ist aber auch völlig irrelevant, da es nun mal um eine Bewertung der Astro Saga geht. Und – Überraschung, Überraschung – man darf gar Sachen bewerten, mögen, verreißen, auch wenn man selbst nicht im Business aktiv ist oder die eigenen Filme auch nicht gerade in die Annalen der Filmgeschichte eingehen.

Kann Perry nur recht geben. Schließlich bin ich auch kein Koch und kann trotzdem sagen, wann eine Suppe versalzen ist.

BPK
BPK
25. Juni, 2008 14:22

@Wortvogel: Sehen Sie nicht, wie sich hier alle im Kreis drehen MÜSSEN? Solange das permanent gleiche Strickmuster durchlamentiert wird: Sagt einer was zu meinen Gunsten, ist er ein Fan oder hat hat keine Ahnung. Sage ich etwas zu einem ganz anderen Thema, Stichwort Nibelungen, dann darf das nicht sein, weil’s eben von mir ist. Daß ich auf diese Idee durch Sekundärlieratur von 30 Jahren gestoßen wurde, interessiert überhaupt nicht. Doch, hab’s ich geschrieben!

Wäre es nicht angebracht, einmal über die SACHE zu diskutieren. Langweilt das niemanden – mich inzwischen schon – immer nur das gleiche “Ätsch… ich weiß aber nocht mehr” zu schreiben und dann auch noch lesen zu müssen? Leute, ich war von über zehn Jahren in Hollywood, um mit Arthur an meinem Drehbuch zu arbeiten. Klar hatte ich damals die Begriffe besser drauf, aber irgendwann werden andere Dinge wichtiger, als sich am laufenden Meter in Slanguage zu unterhalten. Ich weiß nicht ‘mal, ob sich Ärzte so fanatisch in ihrem Jargon unterhalten und jeden Arzt ausgrenzen, der da nicht mitspielt. Das ist noch nichts als purste Wichtigmacherei. Und wenn ich ab sofort mein Drehbuch als Knobelgeschrippsel bezeichne oder als Birnenkompott, what shalls? Es geht um den Inhalt oder hat jemand schon ‘mal erwartungsvoll im Kino gesessen und bekam dann eine affengeil, oberjargonkorrekte Drehbuchseite projiziert? Soll ich mal anfangen, im Jargon der Effektleute zu reden? Oder im Jargon der Modellbauer? Ich besitze diese Weltoffenheit, daß ich hochtalentierte Modellbauer bei mir beschäftigt habe, die (anfangs) nicht wußten was Silikonkautschuk ist – aber exzellent damit umgehen konnten.
Da ist aus meiner Sicht der größte Unterschied zwischen all den selbstherrlichen Profis, die sich darin sonnen, zu wissen, was ein Spec Script ist: Ich habe noch nie geschaut, was jemand für Credits hat, was für tolle Filmpreise er hat oder mit welchen Leuten er Golfen war. Mit hat stets nur die Qualifikation interessiert, die er in dem Jobsegment anzubieten, die ich für ihn vorgesehen habe. Hätte ich – um beim leidigen Thema Modellbau zu bleiben – nur auf creditierte Modellbauer gesetzt, wäre mein modelshop vermutlich leer geblieben und viele hundert Modell ungebaut. So aber konnte bei mir jeder hereinspazieren und bekam eine Chance.
Ich habe dann hin und wieder den Leuten sogar eine richtige Ausbildung angedeien lassen, denn ich bin Ausbilder für Mediengestalter Bild- und Ton.
Ich hatte bei meinem Astro Saga-Dreh auf diese Weise eine Crew von ca. 80 Leuten “zusammengeschustert”, die teilweise exzellente Arbeit geleistet haben. Da waren richtige Künstler dabei, die bei Vollprofis nie eine Chance bekommen hätten, weil sie z.B. Teppichverleger vorher gewesen sind.
Ich, das ist der große Unterschied, erkenne Talent, wenn es mir in der Herrentoilette begegnet. Die talentieren Damen erkenne ich an anderen Orten.
Man kann über den abgedrehten Beginn der Astro Saga sagen, was man will, aber handwerklich ist es allererste Sahne, auch heute noch. Da gab es nie einen Zweifel. Selbst Bully Herbig war tief beeindruckt und fand den Look besser, als in SW Episode III.
Bedeutet das nichts, in Dietzenbach mit angelernten Architekturstudenten, Maler und Lakierern, und völlig branchenfremden Personen – unterstützt von Kameraprofis – den Beginn eines Multimillionen-SF-Films zu drehen?

In den Kreisen der selbstgefälligen Profis bedeutet es nichts! Denn es riecht nach Arbeit, nach Schweiß und Tränen, nach Unwägbarkeiten, Irrtümern, Sackgassen, nach Testen und Ausprobieren, nach alles Neumachen, wenn’s nix geworden ist, nach Streß hoch 100, nach allem, was man an seinem Computer sitzend nicht brauchen will.

Ich find’s in Ordnung, wenn jemand seine Arbeit ausschließlich per Tastatur erledigt. Ich hingegen mache mir genre die Finger schmutzig, ich habe sogar mit 40 Grad Fieber am ersten Drehtag der Astro Saga Hand ans Set gelegt, weil ich eine paar Weatherings nicht überzeugend fand. Dabei sollte ich mich nur auf meine Regie konzentrieren. Aber ich bin halt ein Totalfilmmaker und für mich gehört zu einer gelungenen Regie auch, daß das Set stimmt. Dann fühlen sich die Schauspieler wohler und die Arbeit wird authentischer.

Ehe ich mir den Standartvorwurf des Schwadronierens machen lassen muß, noch eine kleine Anmerkung zur Erpressung:

Wie war das, lieber Herr Dewi, als Sie mir geschrieben hatten, wenn ich Ihnen das Drehbuch nicht schicke, dann würde der Blog (der wohlgemerkt nicht von mir, sondern von Ihnen inszeniert wurde) bis in alle Ewigkeit ein negatives Bild der AS präsentieren? Das war möglicherweise nicht das aussschlaggebende Argument, es Ihnen zu schicken, aber erpreßt habe ich mich dadurch schon gefühlt.
Nein, geschickt hatte ich es Ihnen als Test: Ich wollte sehen, ob es wirkliuch nur darum geht, Ihnen Stoff zum Nachdenken zu liefern, der eventuelle dumpfe Vorurteile aufweichen könnte. Aber es kam, wie ich befürchtet habe: Es hat gar nichts geändert! Vermutlich würde das Ihrem Chakra nicht entsprechen, einem anderen mehr zu lassen, als ein paar milde und großzügig hingeworfene Bonbons.
Gäbe es nicht den einen oder anderen Kommentator, der das korrigiert, würde für mich nicht einmal das Lesen einen Sinn machen. Aber es gibt mittlerweile auch netten Email-Verkehr außerhalb dieses Blog, wo man die Gelegenheit hat, mich zu kennenzulernen, wie ich wirklich bin.
Ne, Torsten, mit uns wird das nix mehr…

G
G
25. Juni, 2008 14:25

“Sehen Sie nicht, wie sich hier alle im Kreis drehen MÜSSEN? Solange das permanent gleiche Strickmuster durchlamentiert wird: Sagt einer was zu meinen Gunsten, ist er ein Fan oder hat hat keine Ahnung. Sage ich etwas zu einem ganz anderen Thema, Stichwort Nibelungen, dann darf das nicht sein, weil’s eben von mir ist. Daß ich auf diese Idee durch Sekundärlieratur von 30 Jahren gestoßen wurde, interessiert überhaupt nicht. Doch, hab’s ich geschrieben!”

@BPK: In diesem Zusammenhang hätte ich doch gerne, dass sie auf meinen Beitrag antworten.

BPK
BPK
25. Juni, 2008 14:38

@G: Ich nehme zu Ihren Gunsten einmal an, daß Sie meine Kommentare zum Komplex “Nibelungen” nicht gelesen haben. Dort habe ich dezidiert herausgestellt, daß ich ausschließlich die OPTIK gemeint habe, das Aussehen, das Äußere. Ich habe auch nirgens in der Sekundärliteratur Stellen gefunden, die das anders dargestellt hätten. Glauben Sie mir, ich weiß ausreichend über das Nibelungen-Lied Bescheid – ich habe sogar, kein Kompetenzbeweise, sondern nur ein Schmankerl – das versenkte Rheingold verfilmt.
Aber darum, ich wiederhole mich zum x-ten Mal, geht es nicht. Es geht um eine Optik. C3PO sieht aus wie eine männliche Maschinen-Maria aus Metropolis. Kann man daraus ableiten, daß ich nun auch der Meinung bin, die Figur hätte in Star Wars die gleiche Funktion, wie in Metropolis?
Oder daß R2D2 von den Dronen aus Silent Running abstammt (deshalb hat man sich sogar vor Gericht gestritten)? Muß R2 deshalb zwangsläufig auch ein Reparaturroboter auf der Valley Forge sein? Beide sind klein, süß und reparieren hin und wieder Sachen. Das war’s.

Ich stelle jetzt einmal eine kühne These in den Raum: Die Erde ist eine Kugel!
Bin gespannt, wie man mir das nun wiederlegen wird!
Soll ich einen Tip geben? Sie ist gar nicht perfekt rund, sondern KARTOFFELFÖRMIG…

G
G
25. Juni, 2008 14:43

ODch, natürlich habe ich ihre Kommentare gelesen. Ich bin (vielleicht fälschlicherweise) davon ausgegangen, dass es ihnen um mehr als nur die Optik ging. Ganz abgesehen davon, dass nicht einmal das stimmt, denn die Optik, die er in unserer Vorstellung hat, wurde doch eher von den vielen Verfilmungen geprägt und nicht wirklich von der Literaturvorlage. Die beiden Figuren haben schlint gar nichts gemeinsam, weder optisch noch charakterlich noch sonstwie. 😉

Tinitus
25. Juni, 2008 14:52

Sie lassen sich durch Worte eines Schreiberlings mit nem kleinen Webblog erpressen? Na dann wundert mich nix mehr.

Die SACHE hab ich schon verstanden. Sie sind ein guter Filmemacher. Nur können Sie offenbar keine überzeugenden Scripte schreiben.

Torsten kann das offenbar. Denn es wird gekauft und verfilmt. Ob der Film dann Scheisse ist oder nicht, liegt ja nicht am Author.

Es geht derzeit nicht mehr um die Besprechung Ihres Scriptes. Jedes gute Argument wird weggewischt mit der Bemerkung es sei alles ganz ganz anders. Und angefangen haben damit zwei Leute. Ekmar und Sie.

Torsten wäre an der Stelle vorzuwerfen, darauf eingegangen zu sein. Das war zwar ne Zeit lang spassig, aber im Endeffekt unnütz. Und mittlerweile nervt es ewig dieselben Phrasen zu lesen. Wie die kleinen Kinder.

Und das negative Bild an sich haben Sie, Herr Kammermeier, erst selber erzeugt. Warum haben sie Torstens Abhandlung über AS dermassen angegriffen? Hätten Sie es gut sein lassen dann wäre auch dieser Artikel in der Versenkung verschwunden.

Nur damit sie nicht meinen ich will Ihnen was Böses:

Von Anfang an, und noch immer, war der Mensch Bernd Kammermeier mir recht sympatisch. Und wenn man im Netz ein wenig sucht findet man den FX-Mann und den Modellbauer Bernd Kammermeier. Ihre Skizzen und das was Sie machen sind toll.

Aber als Verkäufer Ihrer eigenen Vision sind sie Scheisse. Und wohl auch als Author. Letzteres kann ich nich beweisen. Hab ja nur Torstens Aussage. Um diese zu erfassen empfehle ich den Artikel nochmal ohne die Kommentare zu lesen. Durch diese wurde aus einer Kritik ein Feldzug gegen Sie. Und das habe ich im Artikel nicht gelesen. Ich habe Torstens Meinung über ein handwerklich gutes, aber vom erzählerischen unzureichendes Script gelesen. Die Parallelen zu anderen Filmen und Serien sind da. Und nicht in allem bin ich Seiner Meinung.

Warum wird eindeutig widerlegt, das der Denker das Gleiche wie der Todesstern ist, nur damit ein anderer dann mit dem schwarzen Loch um die Ecke kommt? Tut nich not.

Und das hatte Torsten versucht zu erklären. Er hat nie behauptet sie hätten geklaut. Er sagte Sie waren zur damaligen Zeit zu sehr von der SF aus Ihrem Umfeld geprägt.

Nathan
Nathan
25. Juni, 2008 14:52

Mensch, Kammermeier..

Wahren Sie doch bei Gott Ihr Gesicht und geben Sie hier nicht diese absolut niveaulose, entwürdigende Kaspernummer von wegen “Dewi hat mich gewzungen”, gefolgt von der “Ist gar nicht die echte AS, hihi”-Verteidigungsmasche.

Das klingt in etwa so intellegent wie “Herr Lehrer, der Hund hat meinen Aufsatz gefressen”. Also bitte.

Sie können offenbar ‘ne lange Latte an Dingen, in dubio pro reo,
schreiben gehört aber offensichtlich nicht dazu. Kann man ja auch an Ihren uferlos dahinmäandernden und absolut nicht zum Punkt kommenden Postings hier prächtig sehen, da spare ich mir auch meine zehn hart verdienten Hartz-Vier-Euro.

Mich nervt, dass es keine deutsche SF in Film und Fernsehen gibt. Tichy?
Augenkrebs und Hirndiarrhöe. Rhodan kriegt den Arsch nicht noch, Orion wurde von den Frogs gefressen, Nimmerland ist abgebrannt. Drum finde ich, AS gehört noch nicht im Klo runtergespült. Aber es braucht was Radikales.
Bitten Sie doch mal jemanden, der bewiesenermaßen was auf dem Kasten hat, sich das Ding zur Brust zu nehmen.

Vorschlag: Was ist kahl, laut und kreist am Himmel?

Und dann klopft beim Sci-Fi-Channel an und hofft das Beste.

EB
EB
25. Juni, 2008 14:56

@Bernd: Das sehe ich auch so.

@Torsten: Na, hast Du nicht doch etwas falsch gemacht?

Nochmal einen Vergleich zu Profi- und Fanarbeiten. Die klassische STAR TREK-Serie wurde vor einiger Zeit digital restauriert. Gleichzeitzig wurden alle Modell-Tricks durch CGI-Tricks ersetzt (Welch Frevel!)! Die neuen Tricks sollten besser aussehen, sehen aber in den meisten Fällen viel schlechter als vorher aus, weil das nicht zum optischen Bild paßt. Besonders negativ fällt immer ein künstlicher Glanz auf einer metallischen Oberfläche auf, was dann ganz besonders unecht wirkt. Die ENTERPRISE ist zu dunkel. Viele Größenverhältnisse stimmen ebenfalls nicht. Die GALILEO-Raumfähre wird viel zu groß animiert und paßt gerade so eben ins Hangardeck.

Dann haben wie die Fanserien STAR TREK: NEW VOYAGES und STARSHIP EXETER. Bei NEW VOYAGES setze man zwar auch auf CGI-Tricks, aber diese sehen wesentlich besser aus als die der Profis. Für STARSHIP EXETER wurde sogar noch ein richtiges riesiges Modell der Constitution-Klasse gebaut. Die Modell-Szenen wurden später mit CGI-Tricks ergänzt. Ganz hervorragend gelungen und das alles nur von Fans gemacht! Fans haben technisch über die Profis gesiegt!

Die Frage stellt sich, wie kann so etwas sein?
Die Profis wollen einen Auftrag möglichst schnell erledigen, keine hohe PC-Rechenzeit und wenig Details. Nach dem Motto: Egal, Hauptsache Kohle!

Fans stecken aber in etwas viel Zeit und Liebe zum Detail rein, so die “Superprofis” technisch zu übertrumpfen. Natürlich ist das nicht immer so, das war nur ein Beispiel.

Zurück zur ASTRO SAGA:
Sehr gute talentierte Leute für Modellbau gibt es auch in Deutschland und Bernds 80-Mann-Crew hatte wirklich eine überzeugende Arbeit geleistet!

BPK
BPK
25. Juni, 2008 15:00

@G: Das kommt davon, wenn man von etwas ausgeht. Das ist der Knackpunkt. Ich habe sogar irgendwo in diesem weiten Blog-Meer das Bild Vader und Siegfried Wischnewski (ist das nicht toll, daß der Mörder Siegfrieds Siegfried heißt) in seiner Montur, seinem Helm, dem finsteren Gesicht aufgerufen. Vielleicht habe ich zuviel Phantasie (die von George Lucas?), mag sein. Aber gesehen davon, daß ich das für keinen Makel halte, wäre es für mich ein leichtes, durch entsprechende Verschärfungen, Pointierungen und technoide Anhängsel aus der 1966er-Hagen-Version einen waschechten “Weltraumritter – den finsteren Lord of the Sith” zu kreieren. Ich habe sogar mal aus Spaß aus dem original Nibelungenstoff eine SF-Adaption geschrieben. Das ging erstaunlich einfach und hat alle Elemente einer Space Opera. Hier sind in der Tat stilistische Nähen zu Strar Wars erkennbar, auch wenn restlos alles auf dem komplexen Beziehungsgeflecht der Nibelungen Prota- und Antagonisten basiert.
War bloß ‘ne Fingerübung, hat aber viel Spaß gemacht.

G
G
25. Juni, 2008 15:01

Ob die Amateure hier wirklich über die Profis gesiegt haben, ist Ansichtssache. Ich jedenfalls fand die neuen Effekte der Originalserie gar nicht so übel. 😉

Perry
Perry
25. Juni, 2008 15:03

Was bringt denn nun der Ausflug in die Welt der Star Trek Fanfilme, Ekmar? Davon abgesehen: Die Raumfähren waren schon immer zu groß fürs Schiff. 😉

G
G
25. Juni, 2008 15:07

@BPK: Das klang allerdings eine Zeit lang ganz anders von ihnen, nämlich so, als hätte der Original-Hagen (also der aus dem 12. Jahrhundert, nicht die 1966er Version) optische Ähnlichkeit mit Vader. Und das ist, mit Verlaub, nicht der Fall.
Ich würde auch nicht sagen, dass die Parallelen zwischen dem Nibelungenlied und Star Wars so groß sind, wie sie behaupten. Viel eher würde ich Star Wars in die Nähe von Kurosawas “Die 7 Samurai” stellen.

Tody
Tody
25. Juni, 2008 15:17

Ich Habs!!!
Kammermeier macht ein Computerspiel draus.
Dann Kommt der Boll und verfilmt (hüstel) dat ding für
nen Apfel und ein Ei.
Mit Til Schweiger und Ralph Möller in den Hauptrollen.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 15:17

Uiuiui, mein lieber Ekmar, das mit dem “Cheapshots” um sich werfen lernen wir aber noch, okay?

“Arthur Sellers ist zwar nicht so bekannt, aber zumindest kennt er sich auf dem SF-Sektor aus, wie z.B. an Gerry Anderson’s SPACE PRECINCT (deutscher Titel: SPACE COPS – TATORT DEMETER CITY) und Steven Spielberg’s EARTH 2 sehen kann.
Na Torsten, wie viele Film-Preise gab es denn schon für das Drehbuch von SUMURU (ich meine keine 2-Dollar-Schecks!)?”

Anderson’s SPACE PRECINCT und Spielbergs EARTH 2 in einem Satz mit “Filmpreisen” zu nennen, ist in etwa so, wie chinesisches Kinderspielzug in einem Atemzug mit dem TÜV-Siegel zu nennen – nämlich dämlich. Denn beide haben keine gewonnen.

Dafür hatten beide Scheiss-Quoten und wurden (verdientermassen) abgesetzt.

Andreas
Andreas
25. Juni, 2008 15:31

@ Tody: Spitzenidee! Doof nur, dass Boll zukünftig wieder kleinere Brötchen backen will und wie AS verbollt mit einem Budget von sagen wir mal 20 Millionen Euro ausschaut, will ich mir gar nicht vorstellen. Da helfen dann auch die tollen Modelle nix mehr, weil die bei dem Budget ausnahmslos durch (schlechte) CGIs ersetzt werden. Apropos Star Wars: ist eigentlich noch jemand aufgefallen, dass Eragon (zumindest der Film, Buch kenn ich nicht) mal so RICHTIG fies bei Star Wars klaut?

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 15:31

Bin wieder da! Nachdem Kammermeier immer wieder den konkreten Punkten ausweicht (wie ist das denn nun mit Lucas’ Kulturbanausentum, und der Rolle von Arthur Sellers?), um sich unverstanden zu proklamieren, fühle ich mich von ihm erpresst. Jawohl, erpresst! Nächster Beitrag geht gleich online. Nächste Runde. Gong.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 15:32

@ Andreas: Klar ist Eragon ein Abklatsch von Star Wars im Fantasy-Gewand. Aber das würde DER Autor sicher auch abstreiten 😉

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 15:33

@Ekmar

“Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß man ein Drehbuch ohne fertigen Film gar nicht verreißen darf, weil sich die Handlung immer noch ändern kann und einem Regisseur viele Ideen erst beim Drehen einfallen, und oftmals werden sowieso noch Sachen nachgedreht. Bei einem fertigen Film ist die ganze Sache natürlich anders…”

Natürlich darf man ein Drehbuch ohne fertigen Film verreißen, was bitteschön denkst Du denn was Produzenten bzw deren Lektoren machen? Denkst Du die bekommen ein Skript von einem Agenten, lesen es, und denken sich “Naja, der Regisseur wird das bestimmt noch beim Dreh ändern, und noch tolle Ideen haben, die das ganze zu nem Knaller werden lassen” ? Ein (Regisseur-)Freund hat mal zu mir gesagt “… es gibt in Hollywood mehr Altpapier-Container als Schauspieler”.

Und überhaupt kommt mir das alles, was Du da schreibst doch recht blauäugig vor. Wir leben im Jahr 2008, nicht mehr 1958. Damals konnte man vielleicht noch beim Dreh sagen “Ich will noch das und das und das, macht mir da bis morgen früh mal schnell ein paar Masken und Modelle”. Damals war ein Film fertig, wenn er fertig war – oder der Produzent den Geldhahn zudrehte. Deshalb stand auch früher auf Plakaten Zeug wie “3 Years in the Making!!!”.

Aber, um es mal auf englisch zu sagen “That was then, and this is now”. Eine solche Praxis kann man sich heute nicht mehr erlauben, in einer Zeit von straffen Drehplänen, wo die Darsteller direkt am Anschluss an ihre gebuchten Tage zum nächsten Gig eilen, wo man mit Storyboards arbeitet, die Effektteams teils auf Jahre im Voraus ausgebucht sind, wo man die Dreharbeiten beginnt und schon weiß, daß der Film knapp 8 Monate später fix und fertig im Kopierstudio sein muss, und zwei Tage später landesweit startet.

Da hat man keinen Spielraum für Fehler, und vor allem nicht um großartig den Aufbau eines Skriptes zu ändern, vor allem nicht komplett neue Szenen einzubauen. Bei einer Komödie, oder auch einem Drama kann man es vielleicht, bei einem Projekt das nur eine gewisse Anzahl von Sets und Bauten braucht, aber nicht bei einem Action-, SciFi- oder Horrorfilm. Da braucht man Vorlaufzeit, und die hat man nicht, wenn man “on the fly” am Drehbuch rumschraubt. Bei diesen Genres wird gekürzt und gestrichen, nicht verlängert.

EB
EB
25. Juni, 2008 15:34

Ich denke es gibt einen grundliegenden Unterschied zwischen Torsten und Bernd: Torsten schreibt ein Drehbuch für ein Billig-Film und macht schnell Kohle damit (ob das Drehbuch gut ist oder nicht hat damit nichts zu tun), SUMURU ist ein unbedeutender B-Film (oder C-Film?) geworden, den man sehr schnell wieder vergißt.
Wenn Torsten das so wollte, hat er sein Ziel erreicht.

Ein Drehbuchverkauf hängt auch mit einer Menge Glück zusammen, ich kenne leider viele tolle SF-Film-Projekte, die als Drehbücher in irgendwelchen Schubladen verstauben…

ASTRO SAGA ist aber ein Film, der nur auf höchste Qualität setzt und im Gedächtnis hängen bleibt. Alleine schon Bernds Produktionszeichnungen ziehen einen magisch an. Bernds Problem ist, daß einfach das Geld fehlt und er an die falschen Leute geriet.
Rein theoretisch könnte man zwar schon mit Fans eine Billig-Version der ASTRO SAGA drehen, alles schön billig an PC und auf Video. Es wäre zwar mittlerweile technisch möglich, aber das wäre nicht das, was Bernd wollte (und auch nichts das, was ich möchte). Der Film ist kein Fanfilm, sondern ein Profifilm von einem Profi und gehört als Big-Budget-Produktion in die Kinos!

Beim SciFi-Channel würde ich jedenfalls nicht in den Arsch kriechen, um irgendein Billigzeug zu machen. Von SciFi gab es auch mal unautorisiertes übles Billig-Remake von MONDBASIS ALPHA 1 unter dem Titel MOONBASE, wobei der Commander dann John Russell (!) hieß. Eine Atommülldeponie gab es auch, das Ganze hatte aber nichts mit dem Original zu tun.

Gerry Anderson schrieb übrigens für viele seiner Sachen selber die Drehbücher und ist auf Cons mit Fans immer offen für Diskussionen.
Er lehnte auch das Angebot von Universal ab, sich gegen eine sechsstellige Summe zu verpflichten, nichts schlechtes für die THUNDERBIRDS-Realverfilmung zu sagen, die ohne seine Zustimmung entstand.
Gerry steckt voll hinter seiner Sache, Bernd auch.

BPK
BPK
25. Juni, 2008 15:34

@Nathan: Da ist viel Wahres dran, aber auch viel Falsches, präziser, “Ungewußtes”. Zunächst einmal: Worum geht es in diesem Blog, außer dem einen oder anderen die Zeit zu verteiben? Geht es darum, einen Investor oder Produzenten zu finden? Geht es um das Anbahnen langjähriger Geschäftsbeziehungen?
Nein, es ging ursprünglich darum, daß dieses kreischende Ungetüm am Himmel einen Kommentar zu meinem Lebenswerk ins Netz gestellt hat, der durch und durch tendenziös war. Das ist in der Tat 100% Dewi!
Es betreibt ja auch keinen Etikettenschwindel. Wenn man Dewi kennt, weiß man, was kommt. Ich hatte damals lediglich für andere nachlesbar eine Gegenposition in den Blog gestellt, damit jeder wissen konnte, daß es auch eine andere Meinung gibt, als die von Dewi.
Nicht mehr und nicht weniger. Damit hätte man es gut sein lassen können, denn das mit den Gegendarstellungen ist im Internet wunderbar einfach gelöst.
Herr Dewi war es, der daraus eine Schlammschlacht gemacht hat, die mich, ich muß es zugeben, mittlerwiele prima unterhält. Nur nachher, wenn unsere Jungs ‘ran müssen, ist bei mir Funkstille.
Man kann mir doch nicht vorhalten, ich hätte den Sch… von Dewi unkommentiert stehen lassen sollen. Das ist ja ansatzweise sogar Rufschädigung, denn ich habe fast zehn Jahre und viele 10.000 Euro später meine Rechte an der AS wieder und überlege, was ich damit anfange.
Was passiert in der heutigen Zeit? Ich melde mich bei einem Verlag – hab’ was anzubieten…Astro Saga! Interesse? – und dann passiert, was heute immer passiert, man googelt “Astro Saga”. Genau das habe ich gemacht und wo komme ich ‘raus? Beim Wortvogel mit seinem Universalverriß. Glaubt irgendjemand ernsthaft, daß mir dann ein Verlag antwortet: Wir würden uns glücklich schätzen, Sie in unserem Hause begrüßen zu dürfen?
Wie naiv muß man sein, um das zu glauben!
Dewi hätte meine Gegendarstellung, die nicht zynisch war, einfach stehen lassen sollen und gut wär’s gewesen.
Aber nicht der Dewi, dieser Gott des Drehbuchschreibens, diese Ikone im Olymp der Textgenies, dieser Überflieger, der alle Größen weit hinter sich gelassen hat.

Er kann gerne auf eigenes Risiko eine eigene Version der Astro Saga schrieben. Ich habe in meinem Archiv etliche solcher Versuche von anderen Autoren und Produzenten (zumindest als Treatments). Ich werde mir das auch vorurteilsfrei durchlesen. Aber – und das sage ich mit aller Deutlichkeit: Ich bin vielleicht nicht die Astro Saga, aber es ist MEINE Astro Saga. Das soll keine Drohung sein, sondern eine Klärung der Positionen. Ich habe nicht das mindeste dagegen, wenn es deutliche oder auch nur geringfügige Verbesserungen gibt. Was glaubt ihr, wieviele Anregungen ich in den letzten Jahren dort hineingearbeitet habe? Keine Anregungen aus anderen Filmen (Herr Dewi, Sie haben mir schon dezidiert vorgeworfen, ich hätte geklaut, gell?), sondern solche von interessierten Lesern.
Vielleicht findet er einen anderen Ansatzpunkt, als ich, wunderbar. Vielleicht ist Herr Dewi das Talent, das er von sich gerne präsentiert. Dann ist die AS die Chance, die er braucht, um es zu beweisen.
Das ist keine Polemik, sondern eine echte Hoffnung. Ekmar hat völlig Recht, wir sollten zusammenarbeiten.
Und solche Detail, auch da hat er Recht, bespricht man am besten Auge in Auge. Vielleicht besucht er ja mal wieder seine Agentin, is’ ja nur ‘n Katzensprung…

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 15:36

“Vertrau mir, die bloße Erwähnung, dass “deine Idee zu Mondbasis Alpha Eins in deiner eigenen Mailingliste nur auf positive Resonanz gestoßen ist”, würde in einer ernsthaften Besprechung mit einer Filmfirma das Gespräch umgehend beenden. Ab da schaltet ein Produzent auf Tarnlächeln und gibt seiner Sekretärin Zeichen, ihn an den “dringenden Vierzehn-Uhr-Termin” zu erinnern.”

Das wäre noch zu freundlich. Wenn es etwas gibt, das Suits hassen, dann sind es Fanboys.

Und nichts bringt den Term “Fanboy” genauer auf den Punkt als “meine eigene Mailingliste”.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 15:41

@Milhouse:

“Wie in aller Welt verträgt sich das mit ihrer Unkenntnis in Sachen elementarer Fachbegriffe (s. Spec Script, “pageturner”) und Ausgestaltung eines Drehbuchs (Regieeinfälle gehören nicht in ein seriöses Drehbuch)?”

Das frage ich mich irgendwie auch. Als ich vor 20 Jahren, also noch im zartesten Teenager-Alter, auf die Idee kam mein persönliches Kopfkino in Drehbücher zu verwandeln, bin ich als erstes in den nächsten Buchladen gestapft, und habe mir Fachliteratur zum Thema bestellt. Und irgendwie meine ich mich da doch zu entsinnen, daß da stand, daß alles was mit dem gestalterisch-inszenatorischen Teil des Stoffes NICHTS drin zu suchen hat 😉

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 15:42

“Vielleicht ist Herr Dewi das Talent, das er von sich gerne präsentiert. Dann ist die AS die Chance, die er braucht, um es zu beweisen.” – BWAHHHAAHHHAAAAHAHAHAHAA!!!!

Nee danke, ich reite keine toten Pferde.

Perry
Perry
25. Juni, 2008 15:44

“ch denke es gibt einen grundliegenden Unterschied zwischen Torsten und Bernd: Torsten schreibt ein Drehbuch für ein Billig-Film und macht schnell Kohle damit (ob das Drehbuch gut ist oder nicht hat damit nichts zu tun), SUMURU ist ein unbedeutender B-Film (oder C-Film?) geworden, den man sehr schnell wieder vergißt.”

ABER: SUMURU ist ein Film, der existiert. AS ist nur ein Skript. Insofern hat SUMURU die Nase vorn, völlig egal, wie gut oder schlecht das Ergebnis ist.

“Ein Drehbuchverkauf hängt auch mit einer Menge Glück zusammen, ich kenne leider viele tolle SF-Film-Projekte, die als Drehbücher in irgendwelchen Schubladen verstauben…”

Wird schon ‘nen Grund geben, warum die alle unproduziert sind…

“ASTRO SAGA ist aber ein Film, der nur auf höchste Qualität setzt und im Gedächtnis hängen bleibt.”

Quark. AS ist im Moment ein Skript, kein Film. Und ob AS als Film höchste Quallität wäre, ist nichts anderes als Lesen im Kaffeesatz. Das kann man erst beurteilen, wenn AS als Film vorliegt.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 15:48

@EB:

“Wie dem auch so, zumindest zeigt das Ganze, daß das Interesse an der ASTRO SAGA riesengroß ist.”

Ich spiel mal ein wenig Advocatus Diaboli:
Leute gaffen bei Autounfällen und Hausbränden, und warten darauf, daß man Schwerverletzte und Tote vorbeiträgt.

“Astro Saga” ist der proverbiale Carcrash…

EB
EB
25. Juni, 2008 15:48

@OnkelFilmi: Daß ein Film natürlich ganz massiv geändert wird, ist heutzutage die Ausnahme. Es sind eher Kleinigkeiten die geändert werden. Was beim neuen (11.) STAR TREK-Film geändert wurde, weiß ich noch nicht, aber ich werde es schon noch herausbekommen.
Die größte Änderung, die mir bei einem Film überhaupt bekannt ist, ist SUPERMAN II, wo während der Regisseur Richard Donner wegen Budgetüberschreitung von den Salkinds gefeuert wurde und zwei Drittel dann neu gedreht wurden. Aber ob das billiger und besser wurde, bezweifle ich ganz stark. Den Richard Donner Cut von SUPERMAN gibt es inzwischen auf DVD. Es ist eine wirklich sehr sehenswerte alternative Fassung, die ich sehr empfehlen kann!

G
G
25. Juni, 2008 15:54

“Das kann man erst beurteilen, wenn AS als Film vorliegt.”

Was so schnell nicht passieren wird, denke ich.

EB
EB
25. Juni, 2008 16:07

@OnkelFilmi
Kommentar am 25. Juni 2008.

“Vertrau mir, die bloße Erwähnung, dass “deine Idee zu Mondbasis Alpha Eins in deiner eigenen Mailingliste nur auf positive Resonanz gestoßen ist”, würde in einer ernsthaften Besprechung mit einer Filmfirma das Gespräch umgehend beenden. Ab da schaltet ein Produzent auf Tarnlächeln und gibt seiner Sekretärin Zeichen, ihn an den “dringenden Vierzehn-Uhr-Termin” zu erinnern.”
“Das wäre noch zu freundlich. Wenn es etwas gibt, das Suits hassen, dann sind es Fanboys.”

Hast Du nicht gecheckt, daß dies nur ein Ideeaustausch zwischen mir und Bernd war?
Mach mal weiter so, dann motivierst Du mich wirklich noch, Gerry Anderson mit einem Drehbuch von einem “verrückten Fan” auf die Pelle zu rücken!

Warum wird ein Film nicht gedreht?

Dafür kann es eine Menge Gründe geben, die nichts mit der Qualität zu tun haben. Auf einer Con hatte STAR TREK Consultant Richard Arnold das sehr gut erklärt. Aus Kostengründen werden sehr gute Drehbücher mit vielen Special Effects schon mal gleich aussortiert. Ein schwaches Drehbuch mit wenig Effekten hat eine größere Chance genommen zu werden…

Mir fallen spontan folgende Gründe ein:
1.) Kostengründe
2.) Rechtliche Probleme (z.B. MOONTRAP II, ORION und PERRY RHODAN)
3.) Ideologlische Gründe
4.) Politsche Gründe
5.) Religiöse Gründe
6.) Streit mit Leuten vom Filmteam
7.) Man gerät an die falschen Leute

Punkt 1 und 7 treffen auf die ASTRO SAGA zu.

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 16:11

@EB

“ASTRO SAGA ist aber ein Film, der nur auf höchste Qualität setzt und im Gedächtnis hängen bleibt. Alleine schon Bernds Produktionszeichnungen ziehen einen magisch an.”

Du hast seit 20 Jahren permanent Tennisarm, gell?

(And that, children, is how you do a cheapshot!)

G
G
25. Juni, 2008 16:12

@EB: Fehlt noch ein achter Punkt:
8.) Die Vorlage ist nicht gut genug.
Passiert ebenfalls immer wieder und scheint auch mit ein Grund dafür zu sein, dass AS nie das Licht der FIlmwelt erblicken dürfte (es sei denn, es wird radikal verändert).

Spirou
Spirou
25. Juni, 2008 16:13

@ Wortvogel: Meine Herr’n, geht hier die Post ab! :o) Nach meinem letzten “Post” vor weniger als 24 h hat sich die Diskussion auch – so finde ich – in eine weitaus konstruktivere Richtung entwickelt (nicht, dass ich mir dafür die Lorbeeren aufsetzen will!). Schön auch, dass Mr. Dewi ein bißchen “beige” geworden ist und zurückgefunden hat zu seiner Lockerheit, die “sogar in Milch schwimmt”! :o)

Bei der “Schießt-Han-zuerst-auf-Greebo-oder-andersrum-und-wenn-ja-warum-nicht”-Diskussion könnte ich auch stundenlang mitmachen! :o) Und so langsam wird das hier – statt einer reinen “Leichenfledderei” (böses, böses Wort, Wortvogel! ;o) zu einer echten Diskussion um echte Inhalte. (Frei nach den “Fanta4”: Froi, Froi, Froide! :o)

Zwar widerspricht sich BPK z.T. extrem (was Mr. Dewi auch in bester journalistischer Manier aufdeckt, beweist und professionell kritisiert), aber man muß ihm für seinen “Kampf” (ohne (r) dazwischen …!) auch einen gewissen Respekt zollen. Dass er tatsächlich leider(!) buchstäblich etwas “weltfremd” ist, tut mir eher leid, als dass ich ihn dafür kritisieren würde. Es ist sein TRAUM, der hier (semi)-öffentlich verhackstückt wird – und er sträubt sich eben (so scheint es mir) mit Händen und Füßen dagegen, diesen Traum als das zu sehen, was er offenbar ist: Ein nicht realisierbarer, da nicht den heutigen Ansprüchen entsprechender “Traum”.

Für mich das deutlichste Zeichen dafür, das BPK die hohen heutigen Ansprüche des Publikums, der Kritiker und der Studios nicht erkannt hat (oder erkennen will), ist exemplarisch ein ganz einfaches Zeichen: Wer darauf besteht, dass sein “epischer” und “hoch-moderner” SF-Film einen Titel trägt, der “ASTRO SAGA” lautet … – der hat schlichtweg den Zuch verpasst. So leid mir das bei einem offensichtlich so großen SF-Talent (in Sachen Modellbau) wie BPK auch wirklich tut.

Lieber BPK: Sie sind ganz sicherlich und ganz ehrlich eine große und echte Zierde für den deutschen Beitrag zur internationalen SF-Kultur. Aber eben nicht (I repeat: nicht) als Autor! Egal, wieviele “großartige” Autoren, etc. Ihr Script überarbeitet haben (oder auch nicht), egal, wieviele Studios Ihnen einen Vor-Vertrag gegeben haben (oder nicht).

Mr. Dewi kann manchmal ganz schön “gemein” sein – aber selbst, wenn der Tonfall nicht immer “korrekt” war – im Großen und Ganzen hat er wohl einfach, schlicht und einfach, recht. Und da hilft auch kein “Sidekick” wie “John” mehr, der es eigentlich nur noch peinlich(er) macht …

BPK, Sie haben meinen größten Respekt und ich bewundere Sie für Ihre Leistungen und Ihre Beiträge zum großartigen SF-Genre weltweit! Aber bitte, bitte: Öffnen Sie kurz Ihre Augen, Ohren und diese Region im Hirn, die für “Kritikaufnahme” zuständig ist und blenden Sie dabei alles Polemische – was evtl. auch von Master Dewi kommt – aus… Und ziehen Sie einen Schlußstrich unter das Thema “Astro Saga”. Es soll nicht sein – und es wird wohl auch nie sein …

Vielleicht(!) wird es eines Tages (vielleicht sogar bald …) einen jungen deutschen Autoren/Scriptschreiber geben, der eine wirklich gute, neue(!) und international erfolgversprechende SF-Story schreibt! Ich würde dem- oder derjenigen dann auf jeden Fall empfehlen, BPK als Set-Designer, Modell-Designer und Consultant anzuheuern!

Wie wäre es denn, wenn Sie, BPK, gemeinsam mit Master Dewi auf die Suche nach einem solchen Talent gingen?!! Das wäre doch mal ein konstruktiver Beitrag zur deutschen SF-Geschichte! :o)

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 16:17

@ Spirou: Der Witz ist – das hatte ich BPK auch schon gesagt. Ich hätte null Probleme, ihn für ein neues SF-Projekt an Bord zu holen. Als Modellbauer, als Designer. Aber nicht als Autor – das kann er nicht. Und nicht als Regisseur – das hat er noch nicht bewiesen.

Perry
Perry
25. Juni, 2008 16:19

“Mach mal weiter so, dann motivierst Du mich wirklich noch, Gerry Anderson mit einem Drehbuch von einem “verrückten Fan” auf die Pelle zu rücken! ”

Und der mittlerweile fast 80-jährige Anderson soll das dann mit ein paar Püppchen an Fäden umsetzen, oder wie?

“Dafür kann es eine Menge Gründe geben, die nichts mit der Qualität zu tun haben. Auf einer Con hatte STAR TREK Consultant Richard Arnold das sehr gut erklärt.”

Ach komm schon, Richard Arnold ist ein Niemand, der davon lebt, Tand bei Conventions zu versteigern.

“Aus Kostengründen werden sehr gute Drehbücher mit vielen Special Effects schon mal gleich aussortiert. ”

Bei Billigproduzenten, die teure Filme nicht stemmen können. Da magst du Recht haben. Bei einem Major wird man wohl eher an einem guten Drehbuch mit vielen FX interessiert sein – so sehen Sommerblockbluster nämlich aus.

“Mir fallen spontan folgende Gründe ein:
1.) Kostengründe
2.) Rechtliche Probleme (z.B. MOONTRAP II, ORION und PERRY RHODAN)
3.) Ideologlische Gründe
4.) Politsche Gründe
5.) Religiöse Gründe
6.) Streit mit Leuten vom Filmteam
7.) Man gerät an die falschen Leute”

8.) Drehbuch taugt nix
9.) Drehbuch ist gut, aber der Macher ist unbekannt, weswegen keiner zig Millionen investieren will.
10.) Das Genre ist out.
11.) Der Lottogewinn kommt leider nicht

undsoweiterundsofort

Spirou
Spirou
25. Juni, 2008 16:24

Wortvogel: Hast Du’s ihm denn schon mal (auf)richtig vorgeschlagen – unabhängig und jenseits von allen gegenwärtigen “Nicklichkeiten”?! Ihr zwei könnten doch gemeinsam wirklich etwas bewegen!

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 16:27

@EB

“Der Film ist kein Fanfilm, sondern ein Profifilm von einem Profi und gehört als Big-Budget-Produktion in die Kinos!”

Öhm, nö. Sorry. Herr Kammermeier mag ein Profi sein, was den Modellbau angeht, aber das war’s auch schon (Und ja, ich weiß Herr Kammermeier, sie werden jetzt wieder kommen mit “Ich habe hunderte Commercials, Second Unit, blablabla gedreht” – ich kontere wie beim letzten Mal mit “Keine Arme, keine Kekse – keine Beweise, kein Glauben”). Er ist weder ein Profi-Drehbuchautor (denn das Wort “Profi” kommt von “Professionell”, sprich “Beruflich”, also damit seinen Lebensunterhalt bestreitend, und da es keinen Film mit einem “Drehbuch: Bernd Kammermeier” gibt, ist er da kein Profi), noch Profi-Regisseur (gleiche Chose wie beim Drehbuch). Also kannst du schonmal im Vorfeld nicht von “Profifilm” sprechen.

Und ich kenne Dutzende von Skripten von wirklich guten (und verfilmten!) Autoren, die eher als “Big Budget-Produktion ins Kino” gehören, aber nicht verfilmt sind, und wahrscheinlich auch nie werden.

Ganz ehrlich, der gute Torsten hatte schon recht, als er weiter oben von Fan=Fanatic sprach. Denn das bist Du, Ekmar. Du bist der Archetyp des Fanboy. Und glaub mir, das ist nicht positiv gemeint…

Spirou
Spirou
25. Juni, 2008 16:28

P.S. Ich meine: Zusammenarbeit mit ihm (BPK) als Designer und Modellbauer – und evtl. als “Partner” bei der Auswahl einer Story/eines Autors?!

OnkelFilmi
OnkelFilmi
25. Juni, 2008 16:36

@EB:

“2.) Rechtliche Probleme (z.B. MOONTRAP II)”

Da hat dich Dein Guru aber nicht gut gecoached im Vorfeld. Laut Herrn Kammermeier lag das nichtzustandekommen des Filmes ja daran, daß alle möglichen Investoren den Star des Filmes, Walter Koenig, als Kassengift ansahen…

“Mach mal weiter so, dann motivierst Du mich wirklich noch, Gerry Anderson mit einem Drehbuch von einem “verrückten Fan” auf die Pelle zu rücken!”

Mach mal, der wird sicherlich auch einen großen Altpapiercontainer vor dem Haus stehen haben…

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 16:39

@ EB: Du solltest mal Gerry Anderson im Suchfeld oben rechts eingeben. Was ich von ihm zu erzählen habe (inklusive Foto!), wird dir nicht gefallen…

Perry
Perry
25. Juni, 2008 16:43

Ich muss blind sein. Ich hab keinen Beitrag zum Erfinder der Space-Muppets gefunden.

Wortvogel
Wortvogel
25. Juni, 2008 16:45

@ Perry: Die Diskussion dazu ist in einem anderen AS-Beitrag in den Kommentaren zu finden: https://wortvogel.de/?p=1324

Und jetzt husch husch in den aktuellen Beitrag. Hier ist jetzt zu!