Alternativ in Europa unterwegs: GoMore, Lime, Uber
Themen: Neues |Die LvA und ich nutzen wenig öffentliche Verkehrsmittel. Der BMW ist meistens die bequemere Lösung und wir können ihn direkt in die Tiefgarage fahren. Bin ich allein unterwegs, ist fast immer die Vespa mein "mode of transportation". Das hat auch was mit Lebensgefühl und Wind im (Brust)Haar zu tun. I love it.
Manchmal zwingt einen das Leben jedoch, Alternativen auszuprobieren. Und weil diese Alternativen in den letzten Monaten einen sehr positiven Eindruck hinterlassen haben, möchte ich davon erzählen.
GoMore
Es fing in Helsinki an. Wir hatten von vorne herein geplant, mit einem Mietwagen zwei Tage aus der Stadt raus über Land zu fahren. Weil wir aber nicht genau wussten, wann das in unseren Zeitplan passen würde, setzten wir auf eine kurzfristige Buchung vor Ort. Das entpuppte sich als Rohrkrepierer, weil Finnland generell sehr teuer ist und kurzfristig ganz besonders. Selbst ein Kleinwagen sollte 130 Euro kosten – pro Tag. Das fanden wir doch ein wenig happig.
Die LvA recherchierte eine Alternative: In den meisten skandinavischen Ländern (und Österreich/Schweiz) gibt es einen Service namens GoMore, über den man Privatwagen und wohl auch KFZ aus gerade ungenutzten Flotten mieten kann.
Die Installation der App ist mit einigem Aufwand verbunden und nichts für Datenschützer – man muss seinen Führerschein, seinen Ausweis, und sein Foto scannen oder abfotografieren. Verständlich ist das: Die Fahrer müssen im Schadensfall nicht nur eindeutig identifiziert werden können – man muss ja erstmal sicherstellen, dass sie überhaupt fahren dürfen.
Die App zeigt danach übersichtlich, wo welche Autos stehen und wie lange sie verfügbar sind. Ich war erst skeptisch, aber tatsächlich wurde aufgrund unserer Suche ein größerer Skoda gerade mal 400 Meter vom Hotel entfernt angezeigt:
Gut 50 Euro pro Tag. Rückgabe ungefähr am Abholort mit vollem Tank. Das Prozedere gestaltete sich denkbar einfach. Eine Karte innerhalb der App führt sicher zum Wagen, ein Button entriegelt die Tür. Im Handschuhfach liegt der Autoschlüssel. Außerdem wird man noch angewiesen, den Wagen von allen Seiten und innen zu fotografieren, um den Zustand zu dokumentieren. Das wiederholt sich bei der Rückgabe.
Insgesamt ein fast perfektes System, bei dem wir nur zwei Probleme hatten: Ich bin tatsächlich auf den letzten drei Kilometern von mehr als 600 noch geblitzt worden, weil ich nicht wusste, dass Helsinki mittlerweile komplett Tempo 30 verlangt und man von der Autobahn auf die innerstädtische Schnellstraße sehr zügig vom Gas muss. Das Knöllchen wurde aber nicht weiter verfolgt.
Auch der Tankvorgang war etwas hakelig, weil wir in der Hafengegend nur eine Selbstbedienungs-Zapfsäule ohne menschliches Personal fanden, die nicht direkt auf englisch oder deutsch umzustellen war und zudem nicht alle Kreditkarten akzeptieren wollte. Da half mir Google Lens aber ganz gut weiter.
Mein Urteil: Ein tolles System, um komfortabel an einen "Mietwagen" zu kommen, das Geld spart und noch dazu die Auslastung vieler PKW optimiert. Da haben alle was davon. Werden wir sicher auch künftig nutzen, wenn es anliegt.
Lime
Beim Fantasy Filmfest in Berlin neulich hatte ich zwar eine Wochenkarte für Bus & Bahn gekauft, aber am Ende bin ich die fünf Kilometer vom Kapselhotel zum Kino morgens und abends doch lieber gelaufen, um halbwegs in Bewegung zu bleiben. Dabei kam ich an hunderten von mietbaren E-Rollern und E-Bikes verschiedener Anbieter vorbei und schon am zweiten oder dritten Tag war ich versucht, das jetzt endlich mal zu testen.
Ich entschied mich für die App von Lime, weil es diese Roller auch in München gibt – obwohl ich mit Lime eine schlechte Erfahrung bereits hinter mir hatte. Bei meiner "Freundschaftstour 2023" hatte ich nämlich die App schon einmal installiert, um bei einem Treffen keine Verspätung zu riskieren. Es gelang mir allerdings nicht, den ausgesuchten Roller freizuschalten. Ich war sauer.
2025 lief es erst nicht besser: Zwar ist die App sehr übersichtlich gestaltet und zeigte mir auch einen Roller an, den ich für die nächsten Minuten reservieren konnte, damit ihn niemand im letzten Moment wegschnappte. Der Roller, den ich dann nahm, war aber wohl der falsche. Er wollte nicht starten. Und die GPS-Angabe der App war leider nicht exakt genug, um mich korrekt zu führen. Schlimmer: in der App lief die Fahrt, und ich wusste nicht, wie ich sie korrekt beenden sollte – man muss ja den gebuchten Roller dafür fotografieren. Ich wurde ziemlich nervös und löste das Problem mehr schlecht als recht.
Zehn Minuten später und zwei Straßen weiter versuchte ich es erneut – diesmal an einer Stelle, an der nur ein LIME-Roller stand, den ich sicher identifizieren konnte. Es klappte wie am Schnürchen und am Ende meiner Fahrt war ich so stolz, dass ich mich von einem Passanten fotografieren ließ. Ihr kennt das Bild:
Was mir besonders gefällt, sind die gelungenen Details. Erstfahrern wird die Höchstgeschwindigkeit etwas begrenzt, damit man sich und andere nicht gefährdet. Fährt man am späten Abend, fragt die App, ob man noch fahrsicher ist (Trunkenheit am Trittbrett!). Außerdem wird schon in der App der Akkustand angezeigt, damit man weiß, ob der Roller für die geplante Strecke genug Saft hat.
Ein paar Tage später war ich bei Freunden zu einer Geburtstagsparty eingeladen. Wegen "Personen auf den Schienen" war die Bahnfahrt ins Berliner Umland schon am Hauptbahnhof vorbei und ich hatte keine andere Wahl, als satte acht Kilometer mit dem Roller zu fahren, was sich als echtes Abenteuer entpuppte:
- Am Kanzleramt war das GPS zu ungenau und ich nahm versehentlich einen Fußweg, weshalb ich den Roller nach einem halben Kilometer eine Treppe hinunter tragen musste – die Dinger wiegen vielleicht!
- Nachts durch Kreuzberg ist eine Safari durch den urbanen Dschungel.
- Mein Handy war zum Abend hin fast leer – ich musste fürchten, das Navi zu verlieren und dann die Fahrt nicht ordentlich per App beenden zu können.
Am Ende hat aber alles geklappt und nach der Party stand der Roller sogar noch dort, wo ich ihn abgestellt hatte.
Insgesamt würde ich keine längeren Fahrten mit dem LIME-Roller empfehlen, das geht ins Geld (man kann jedoch Zeit-Abos abschließen). Es ist irgendwann auch nicht mehr bequem, zumindest nicht mit 1,88 Meter Gardemaß. Bus & Bahn sind unter dem Strich meistens günstiger – oder man nimmt ein LIME E-Bike.
Aber: Roller wie die von LIME sind ideal für spontane Fahrten, wenn der letzte Bus weg ist oder man in eine besonders obskure Ecke der Stadt muss. Manchmal reicht als Motivation auch, dass man direkt von Punkt A zu Punkt B will, ohne eine Ubahn-Station zu suchen oder umzusteigen. Es ist eben Individualverkehr.
Man kann festhalten, dass E-Roller nach dem Debakel mit den oBikes vor ein paar Jahren ein Schritt nach vorne sind – vorausgesetzt, die Wartung ist gesichert und die Arschlöcher der Welt schrotten die Dinger nicht aus Jux und Dollerei.
Die Bundesregierung macht allerdings gerade den Versuch, härtere Strafen und verknapptes Stellplatz-Angebot für E-Roller als Fortschritt zu verkaufen:
Damit Sie in Zukunft sicherer im Straßenverkehr unterwegs sind, soll es bald neue Regeln für E-Scooter geben. Das soll sich ändern: Um das Chaos auf Gehwegen und Straßen zu beenden, dürfen Städte und Gemeinden bestimmen, wo Miet-E-Scooter geparkt werden. Verwarnungsgelder steigen: Fahren auf Gehwegen oder Fahren zu zweit kostet dann 25 €. Ab 2027 müssen neue E-Scooter Blinker haben.
Ich verstehe das und ärgere mich dennoch, denn gerade die freie Verfügbarkeit und der frei wählbare Stellplatz gehören zu den Vorteilen der E-Roller.
Mein Urteil: Die LIME-App wird nicht gelöscht und das Angebot werde ich häufiger nutzen, wenn auch spontan und als Lückenfüller. In München habe ich ja sowieso meine Vespa, die viele der Vorteile mitbringt und immer auf mich wartet.
Uber
Disclaimer: Mein Vater ist über 20 Jahre lang in Nachtschichten Taxi in Düsseldorf gefahren, hatte u.a. Boney M, Roland Kaiser, und Gitte Henning im Wagen. Er wurde sieben Mal überfallen und hat mit seinen Kollegen geholfen, lange vor der Erfindung von Handys mit Funklawinen Vermisste und Verwirrte zu finden.
That being said…
Ich weiß: Ich bin mal wieder spät dran. Das klingt uralt, aber ich kenne nur ein paar junge Leute, die mir erzählt haben, dass sie Uber nutzen. Natürlich weiß ich, was das ist, schließlich haben die im Auto-Wunderland Amerika seit 2010 den gesamten Taxi-Markt auf den Kopf gestellt. In Deutschland haben die Innungen sich massiv gegen diese Konkurrenz gewehrt – wie zu erwarten war.
Wir fahren extrem selten Taxi, weil es uns meist zu teuer ist. Darum gab es auch keinen Grund, Uber zu installieren. Allerdings musste unser BMW jetzt für fast eine Woche in die Werkstatt und wir hatten Kultur auf dem Kalender. Zur Bushaltestelle zu marschieren, um nach drei Stationen in die Ubahn zu steigen, auf der Hälfte der Strecke zu wechseln, und dann immer noch zu latschen, schien uns wenig attraktiv. Das sind dann die Situationen, in man denkt: "vielleicht doch Uber?"
Wie bei LIME und GOMORE war die App schnell installiert, das Konto schnell eingerichtet. Und wie bei LIME und GOMORE entpuppte sich die Bedienung als geradezu albern einfach: man gibt ein, wo man hin möchte, und schon werden nicht nur verschiedene Fahrer für die Strecke angeboten, sondern auch deren Entfernungen und Preise gelistet. Der Richtige ist meistens kaum mehr als drei Minuten entfernt, hat einen osteuropäischen oder arabischen Namen, und fährt wahrscheinlich einen Toyota Corolla.
Die Fahrten mit Uber sind meistens günstiger als mit dem Taxi, wenn auch nicht billig im traditionellen Wortsinne. Was den Unterschied ausmacht: bei Uber wird der Preis vorher verbindlich festgelegt. Man schaut nicht im Berufsverkehr nervös auf das Taxameter, wie die Euros durchrauschen.
Gerade weil man bei Uber den direkten Vergleich mit dem klassischen Taxi anstellen kann, fällt besonders krass auf, was alle die genannten Dienste eint: eine extrem einfache Bedienung, eine hervorragend durchdachte App mit Echtzeit-Angeboten, und damit eine größere Autonomie des Kunden gegenüber dem Anbieter. Bei Uber hat man wieder das Gefühl, als Kunde nicht gerade König, zumindest aber geschätzter Gast zu sein. Auch wenn die Taxi-Innungen technologisch nachziehen, wird überdeutlich, dass die ganze Branche – weil fett und unantastbar – zu lange selbstzufrieden geschlafen hat.
Ist Uber Ausbeuterei, wie gerne behauptet wird? Ich sehe das nicht so. Es ist ein bequemer Arbeitsplatz für (meistens) Männer, die gerne Auto fahren und "ihr eigener Chef" sein wollen, ohne dafür ein eigenes Taxi anschaffen oder einen Taxischein machen zu müssen. Letzterer ist dank Navi weitgehend überflüssig:
Wenn ich das richtig gelesen habe, kassiert Uber für die Nutzung der Plattform, Zahlungsabwicklung, Versicherung und Kundenservice um die 25 Prozent. Das finde ich ziemlich fair, nimmt es den Fahrern doch den kompletten administrativen Aufwand ab. Man ist auch rechtlich weitgehend abgesichert.
Mein Urteil: Wer bisher kein Taxi brauchte, braucht vermutlich auch kein Uber. Wer ein Taxi braucht, von Taxis aber oft genug genervt wurde, der findet hier die richtige Alternative. Uber ist Taxi 2.0. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Uber ist Taxi – richtig gemacht.
Ihr ahnt, was nun kommt: Wie haltet ihr es mit den Alternativen, die sich im Internet-Zeitalter entwickelt und etabliert haben? Welche Apps habt hier auf dem Smartphone? Gimmicks für seltene Kneipenabende oder unverzichtbares Werkzeug für urbane Cowboys und – girls?
Das ist bei Lime tatsächlich ein sehr großes Problem. Das haben andere Leihfarrad-Anbieter, bei denen sich das Rad auch per Knopfdruck deaktivieren lässt, deutlich besser gelöst. Ich war glaube ich noch nie so nervös in meinem Leben wie mit 5% Akku aufm Lime-Hobel..
Uber: Fahrer sind in der Regel deutlich freundlicher als Taxifahrer, weil sie sich keine negativen Bewertungen leisten können. Aus dem gleichen Grund halten sie sich auch deutlich besser an Vekehrsregeln. Und sicherer ist man mit der App auch – die GPS-Koordinaten werden direkt mit Uber geteilt, und man kann mittlerweile auch direkt in der App den Ton im Auto aufnehmen, falls ein Fahrer doch mal unheimlich ist.
Die Möglichkeit, die Fahrer zu bewerten bzw. sich vorab zu informieren, ist gerade für Frauen ein absolutes Killerfeature. Da kriege ich immer nen Hals, wenn Taxifahrer über Uber und die angeblichen Dumpingpreise jammern. Die Preise sind den Taxen als Teil des ÖPNV glaub ich vorgegeben aber die Komfortfeatures haben sie schon selber verschlafen. Ein Markt, der reif war, mal durchgerüttelt zu werden.
Ist das bei lime wirklich so rückständig? Bei uns in der stadt haben die roller (dot, früher tier) eine halterung für handys mit drahtloser ladefunktion eingebaut.
Dazu muss das Handy drahtloses Laden unterstützen.
Stimmt, aber das ist jetzt wirklich kein Luxus Feature mehr. Selbst mein bald 6 Jahre altes iPhone SE kann das.
Bei mir ging es nicht und die Halterung war auch nur ein Kreuz aus Gummibändern.
Kann man auf dem Bild am Fahrrad auch gut erkennen.
Stimmt. Da sollte sich lime aber etwas ins Zeug legen und nachbessern.
Stadtmobil. Bietet auch Freefloating Autos die man im Stadtgebiet frei abstellen darf. Nur blöd dass ich mit Stadtmobil Hannover Mitgliedschaft Freefloating in anderen Städten nicht nutzen darf.
getaround.de sieht interessant aus.
Die Stehroller sind mir zu teuer zu mieten. Ich fahre ein Elektroskateboard das nur 150€ gekostet hat und sich leicht in Bus und Bahn mitnehmen lässt. Größere Steigungen schafft es nicht, trotz angeblichen 700 Watt.
Uber-Fahrer in den USA sind wohl überwiegend Privatpersonen, anders als hier.
»Früher vermittelte Uber über UberPop Fahrten an private Fahrer mit eigenem Auto. Diese Option wurde in Deutschland gerichtlich verboten.«
getaround habe ich tatsächlich einige Male genutzt, das ist ziemlich gut
Uber ist aber tatsächlich Ausbeutung. Ich bin im Mai von Düsseldorf HBF nach Köln gefahren (Personen im Gleis), das hat auf Grund von viel Verkehr rund 1h gedauert, die der Fahrer dann ja auch noch zurückfahren musste. Gekostet hatte das ca. 65 €, von denen Uber 25% sieht, also ca. 49€ für den Fahrer (falls es sein Auto war). Das für 2h Arbeit und rund 90km fahren (Benzin, Verschleiß), weiß nicht, wie sich das rechnet. Ich hoffe, der Fahrer hat für den Rückweg noch eine Fahrt bekommen.
Das ist dann aber Selbstausbeutung, nicht Ausbeutung durch Uber, weil das Problem der Fahrpreis und nicht der Anteil von Uber ist.
Uber legt aber auch den Fahrpreis fest. Da hat der Fahrer keinen oder maximal geringen Einfluss drauf.
Für Berlin kann ich die Jelbi App der BVG empfehlen, mit der man neben BVG Tickets auch nahezu allen großen E Scooter Angebote nutzen kann, ohne die App jedes einzelnen Anbieters installieren zu müssen.
Das Erkennen der Roller geht am besten Oldschool: am QR Code steht immer eine individuelle Nummer, die man auch in der App sieht.
Ja, sehe das genauso mit der neuen Regelung für die Roller, nimmt was von der Flexibilität. Als Radler in München frag ich mich ständig, ob es Arschigkeit, Unfähigkeit oder doch ein weniger für meine Mitmenschen beschämender Grund ist, dass die Roller ständig quer übern Weg, im Gebüsch und ähnliches liegen.
Uber macht in der Apo alles richtig.
Leider habe ich mich kein bei keiner der a. 4 Uberfahrten sicher gefühlt. Sie fuhren alle unsicher oder unaufmerksam. Einen Taxifahrer habe ich nie „Die Ampel ist ROT“ anschreien müssen.
Und Mietroller im Gebüsch haben den Vorteil, dass sie nicht quer auf dem Bürgersteig stehen. Hier dauernd so.
Einmal versucht das zu melden, dauerte ewig, aufgegeben.
Einmal jemanden gebeten, ihn nicht mittig abzustellen, Prügel angedroht bekommen.
Es sind die 20% Leute, die jede gute Idee kaputt machen.
Was für ein schönes Thema! Ich habe mich gerade in endlosen Ausführungen verfangen zu meinen eigenen Erlebnissen und dann gemerkt, dass der Kommentar vermutlich viel zu lang werden würde. Deswegen habe ich einfach mal dein tolles Thema als Anreiz genommen und die Erfahrungen, die ich hier schildern wollte, in mein Wohnzimmer übernommen 🙂 https://ruminarium.de/2025/10/17/berlin-ohne-auto/
Coole Ergänzungen, danke!
Den richtigen der rumstehenden Stehroller zu identifizieren ist mir zu mühselig. Ich scanne mit der App den QR-Code den die Roller alle haben. Dann weiß ich sicher, dass der richtige Roller entsperrt wird.
Es war mein erster Versuch – und ich war froh, dass ich den Roller aus der Ferne reservieren konnte. Ich hatte ja keine Ahnung…
Ich fahre (berufsbedingt, aber auch privat) relativ häufig Taxi. Freenow bietet ähnliche Funktionen wie Uber, lässt einen aber auch Taxen bestellen (auch mit Festpreis m.W.).
Grundsätzlich ist mir ein ortskundiger Taxifahrer im Zweifel lieber als einer von den Jungs, die ohne Navi nicht mal nach Hause finden würden. Vor kurzem bin ich zur Wiesn gefahren, Googlemaps zeigte 38 Minuten an (Abendreservierung, Berufsverkehr). Weltklasse-Taxler (Vietnamese mit stabiler Einstellung zu Uber, der noch die große Taxiprüfung machen musste) hats in 20 geschafft.
Die E-Roller sind nicht meins, das ist mir zu wackelig und ohne Helm auch einfach zu gefährlich. Aber jedem das Seine.
Ich habe viele Taxler erlebt, die mittlerweile ohne Navi auch nix mehr wert sind. Und bei Uber kann man auch Taxis rufen (wird bei der Auswahl angezeigt).
In der Tat, die Ortskundeprüfung zur Erlangung eines Taxischeins wurde abgeschafft. Früher war halt alles besser…
https://www.youtube.com/watch?v=oQ9FaNa5Jf4
Einige der "in den Büschen liegende E-Roller" könnten von mir dorthin befördert worden sein. Bin sowohl beruflich wie privat viel mit Gehbehinderten, Blinden, Rollis, Autisten unterwegs. Es mögen nur 20% sein (vermute eher deutlich mehr) die sie so hinstellen: Die Dinger sind nicht nur einfach nervig im Weg (wie es mir oder vielen erscheinen mag), sie werden als wirkliche Fallen und Gefahr abgestellt für viele andere Passanten.
"Einige der "in den Büschen liegende E-Roller" könnten von mir dorthin befördert worden sein." – das ist trotzdem nicht zu rechtfertigen.
Es ist bemerkenswert, dass in dieser Diskussion über Alternativen zum Auto der öffentliche Nahverkehr vollständig ignoriert oder implizit sogar als unbequeme Option abgetan wird. Gerade in Großstädten ist er oft die sinnvollste Wahl.
Während man nämlich mit Uber, Taxi oder Carsharing-Auto im Stau steht oder den nächsten E-Roller sucht, fahren Bus, U-Bahn, Tram und S-Bahn längst an einem vorbei – pünktlich, wetterunabhängig und ohne Parkplatzprobleme. Angesichts überlasteter Verkehrswege, steigender CO₂-Emissionen und knapper städtischer Flächen wirkt Individualverkehr in der Stadt ohnehin zunehmend anachronistisch.
Und ja, Bus und Bahn sind vielleicht nicht immer bequem – ein kleiner Komfortverzicht ist jedoch durchaus zuzumuten, wenn man ein effizientes, nachhaltiges und ressourcenschonendes Verkehrssystem will.
Wenn wir also über Alternativen zum Auto reden, sollte der öffentliche Nahverkehr meiner Meinung nach deutlich mehr Beachtung finden.
Das ist eine Fehleinschätzung – ich habe nicht den Anspruch, die einzelnen Systeme zu werten und einen "Gewinner" auszurufen. Es geht in diesem Beitrag um weitgehend NEUE Formen der Fortbewegung im Stadtverkehr. Jeder kennt Bus, Bahn, und deren Vorzüge.
ÖPNV und pünktlich? – Sie fahren offenbar nicht in Frankfurt mit dem RMV. Dort bedeuten die häufigen Verspätungen, dass die goldene Regel wieder gilt: meine jede Umsteigeverbindung, es sei denn, die Taktung ist wirklich eng. Meine Stamm-S-Bahn hatte 30-Minuten-Takt. Da wurde es abends unerfreulich, zumal die gängigen Haltestellen nicht wirklich zum Warten einladen.
Ebenfalls versagt das System in Frankfurt, weil alle wesentlichen Wege es erfordern, einmal in die Stadt rein- und dann wieder rauszufahren. Ringe gibt es nicht, direkte Verbindungen im Umland nur wenige.
Und dazu ist es noch für alle, die nicht das Deutschlandticket haben, sauteuer.
Eine Alternative ist es damit nicht.
Passend zum Thema heute bei Heise: Missing Link: Taxi vs Uber – Lösen Mindesttarife für Mietwagen den Streit?