Fantasy Filmfest Nights 2025 (9): BRING THEM DOWN
Themen: FF Nights 2025, Film, TV & Presse |Regie: Christopher Andrews
Darsteller: Christopher Abbott, Barry Keoghan, Colm Meaney, Nora-Jane Noone, Paul Ready, Aaron Heffernan u.a.
Offizielle Synopsis: Seit einem dramatischen Autounfall in seiner Jugend kümmert sich Michael alleine um die familieneigene Schaffarm. Als ausgerechnet sein Nachbar und Konkurrent Gary zwei von Michaels Schafen tot auffindet, flammt eine alte Fehde zwischen den beiden neu auf, die auch Garys Sohn unweigerlich mit in den Abgrund zu ziehen droht.
Kritik: Es muss für einige von euch wie ein Sprung in der Schallplatte klingen, wenn ich mich wieder und wieder beschwere, weil ein Film keine erkennbaren Eigenschaften mitbringt, die ihn für ein Fantasy Filmfest qualifizieren. Manchmal scheinen die Veranstalter blind mit dem Finger auf Verleihkataloge zu tippen – worauf der Finger landet, das wird genommen. Ich muss das glauben, weil die einzige Alternative wäre, dass es den Veranstaltern wirklich drecksegal ist, ob ein Film zum Festival passt oder nicht. Dass das Publikum kein Recht hat, ein Programm zu erwarten, das in irgendeiner Form dem Spirit eines Genre-Festivals gerecht wird.
BRING THEM DOWN ist für mich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ein dröges, langsames, langes Psychodrama über eine Fehde zwischen zwei sturen Schafzüchtern, angedickt mit einer unangenehmen Menge an Tierquälerei. Stoisches irisches Kino weniger für ein Publikum als für die Fördertöpfe, in dem der 33jährige Barry Keoghan einen Teenager spielt und Colm Meaney gegen jedes Klischee einen dickköpfigen irischen Sack.
Alter, ich bin so was von raus. Das ist schon nicht mehr "pfeif auf das zahlende Publikum", sondern "schauen wir mal, ob die Deppen im Saal sogar DAS fressen".
Mir ist komplett wurscht, ob das gut gespielt ist. Ob es unangenehm anzuschauen ist. Ob Schafen die Hinterläufe abgesäbelt werden, was mit Sicherheit bei manchen unappetitlichen Charakteren als "Horror" durchgeht.
Lasst euch auch nix vom Programmheft vormachen – es gibt weder "atemberaubende Naturaufnahmen" noch "pechschwarzen Humor". Es gibt nur 106 Minuten unsägliche Drögnis für Freunde des Anti-Entertainments.
Ich will den Film gar nicht im Detail besprechen, weil das nicht meine Aufgabe ist – ich bin auf dem Festival, um mir Genrefilme im wirklich weitesten Sinne anzuschauen. Das hier ist keiner.
Was meint Lil' Freddy?
Hast du dich jemals ernsthaft mit einem der Veranstalter drüber unterhalten? Sind passendere Filme zu teuer? Schon anderswo gezeigt und mal will "erster" sein? Haben die Verleiher kompromittierende Fotos und hassen Deutsche Filmfans?
Die Diskussion läuft seit 20 Jahren. Es wird immer argumentiert, dass man primär nur auf Filme zurückgreifen kann, die auch im "festival circuit" rumgereicht werden (SXSW, TIFF, etc.). Aber das ist natürlich nur die halbe Wahrheit, denn es gibt tonnenweise Genrefilme. Ich unterstelle seit geraumer Zeit, dass den Veranstaltern der Spaß am klassischen Genrefilm verloren gegangen ist und man sich immer mehr als Fahnenträger des Außenseiter-Kinos sieht, aus welcher Ecke es auch kommen mag.
Eben, ich zeige auch viele Filme die nicht im Festival Kreislauf sind sondern direkt auf Blu-Ray erscheinen.
Was natürlich zum großten Teil Unfug von Seiten RBs ist. Man braucht sich ja nur anzuschauen, wieviele Filme von Streamern wie Screambox oder Shudder inzwischen auf dem FFF laufen, die entweder KEINEN Festival Run hatten, oder der schon lange zurückliegt, so dass die Filme im Auslandsangebot der erwähnten Streamer bereits verfügbar sind. Aktuell kann man das gut – wenn auch knapp – an THE UGLY STEPSISTER sehen. Limited Run in den USA im April (? glaube ich), und seit vergangenem Freitag im Streaming. Weshalb das FFF den wahrscheinlich auch bekommen hat. Einmal durchgekaut und auf einen anderen Teller gespuckt.
Was im Übrigen auch ein weiteres Argument von Seiten RBs entkräftigt, und zwar, dasss es "kaum noch 'klassischen' FFF-Horror gibt". Man könnte inzwischen fast ein komplettes FFF-Programm im Jahr NUR mit Shudder-Produktionen bestreiten, mit jeder Genre-Facette von hirnlosem Funsplatter bis hin zu Arthouse-Horror.
Dass das FFF in vielen Bereichen seit Jahren hinkt (oder stinkt?), liegt meiner Meinung nach aber besonders an diesen Punkten:
Früher waren die FFF-Programmkataloge voll mit Filmen, die in D keinen Verleih hatten. Weder Kino noch Heimkino. Man fand unter den Stabangaben häufiger "World Sales:" als "Verleih:". Heute reden wir jedoch von umgekehrten Vorzeichen – mehr Verleih als "frei". Man fungiert mehr als Werbeplattform und somit Erfüllungsgehilfe der deutschen Rechteinhaber – Pay-to-play (und ggf schonmal die Pistole auf der Brust, nach dem Motto "Zeigt diesen Film, oder ihr kriegt nichts mehr von uns".) Und das schränkt schon ziemlich stark ein.
Das Thema hatten wir ja schon mehr als nur einmal in den vergangenen, uh, 10, schon fast 15 Jahren? Man wollte auf Teufel komm raus auf den (damals erstarkenden) Arthouse-Markt springen, und sich so nicht nur ein neues Publikum ("Hinfort mit euch, Horror-Plebäer!") sondern auch ein neues Image erschliessen. Denn neben den Arthouse-Filmen, die am Genre-Kino vielleicht mal auf 500 Meter Entfernung vorbeigelaufen sind, zog ja auch ein gewisses stilistisches Re-Branding ein. Tschüss, inspirierte und passende Festival-Bumper. Tschüss, Genre-affine Artworks. Hallo, Pastell-Farben und Marie-Kondo-mässiges Minimal-Design. Der fettige, aber überaus schmackhafte Double Cheeseburger mit Bacon wurde durch Molekulare Küche ersetzt. Und wäre die wirklich lecker, gäbe es an jeder Ecke Stickstoff-Restaurants, und keine Burgerjoints und Pommesbuden.
Früher wurde das Programm für’s Publikum gemacht. Klar, es waren auch oft Rohrkrepierer dabei, aber letzten Endes war das Programm immer die sprichwörtliche "gemischte Tüte", in der für das GESAMTE FFF-Publikum mehr als genug dabei war. Irgendwann scheint es aber einen Shift in der Bel Etage von RB gegeben zu haben, bei der man sich dachte "Warum zeigen wir nicht einfach nur was WIR gerne sehen wollen?". Statt für ein breites Publikum wurde zu einem großen Teil nur noch für sich selbst, und an den Die-Hards vorbei programmiert. Die Leute werden es schon fressen. Und wenn nicht – siehe Punkt 2.
Patient tot? Nein. Aber das FFF hat sich von einem "Wir treffen uns jeden zweiten Samstag im Monat, komme was wolle." zu einem "Puh, ich muss mal schauen, was da sonst so ist, ich melde mich bei Dir." entwickelt…
Exzellent zusammengefasst und vollumfänglich von mir unterschrieben – wobei man für die Noobs noch erwähnen sollte, dass mit RB der Veranstalter Rosebud gemeint ist. Viele deiner Argumente wiederhole ich ja als Mantra jedes Jahr, besonders das "der Veranstalter fühlt sich aus dem Genre rausgewachsen und programmiert nur noch, was ihm in den Kram passt". Neben Shudder wären auch andere Streamer ein guter neuer Kontakt – abgesehen davon, dass auch niemand was dagegen hätte, wenn es mal wieder eine kleine Retrospektive oder einen restaurierten Klassiker zu sehen gäbe. Let’s party like it 1989!
Dass die "Retro"-Schiene funktioniert, sieht man ja sehr gut an den Repertoire-Screenings, die inzwischen ja sogar von den Majors in die Multiplexe geschickt werden (Was war das noch? Warner 100?), den kleinen Retro-Festivals wie dem "Im Bahnhofskino um die Welt" oder dem "10 in a Chamber", und natürlich den Filmclubs wie BO, Mondo Bizarr, dem 813…
Und was die Streamer angeht – selbst die "Resterampe" von Tubi bietet Sachen, die in der Vergangenheit nicht nur beim FFF gelaufen, sondern wahre Crowdpleaser gewesen wären. Wie zB SLAY aus dem letzten Jahr. "From Dusk Til Dawn mit Drag Queens", produziert mit einem Budget von vielleicht $2,50, aber dem Spaß und dem Herzblut, das ein großer Teil des heutigen FFF-Programms vermissen lässt.
https://www.youtube.com/watch?v=WY7AwXW4RbU
Vielleicht liegt es auch daran dass zu diesen Arthouse Filmen mittlerweile mehr Publikum kommt als zu den klassischen Genrefilmen von früher und RB muss ja Geld verdienen.
Ich hab die Lücke gefüllt aber es kommt nur ein Bruchteil der Besucher. Auf dem FFF sehe ich dagegen die immer gleichen DK Inhaber die längst alle über das OFF Bescheid wissen aber nicht kommen. Paar Ausnahmen gibt es.
Meine Vermutung, die Leute sind Fans von den Events, nicht von den Filmen. Manche gehen mit DK unwissend in alle Filme, sneaken quasi absichtlich aus eigener Entscheidung. Es wird viel gemeckert aber sie gehen weiterhin dort hin und nicht woanders.
Gilt nicht nur fürs FFF, auch Creepy Crypt hat sein Stammpublikum, wenn dort ein Trailer für Stepsister läuft dann gehen die Leute in die CC Vorstellung davon, nicht zum FFF. Es gibt da auch einen Stammgast der selbst dann zu CC geht wenn gleichzeitig OFF ist und der CC Film eine Woche später regulär ins Kino kommt oder längst auf Blu-Ray erhältlich ist.
Ich war vor Jahren einmal auf dem Hard:Line, dann hab ich während Corona hybrid zu Hause geguckt. Mittlerweile ist das Programm von der Art identisch zum FFF, also die Breite. Auch die Zuschauerzahlen sind gigantisch. Die bieten aber auch mehr als nur Filme.
Der Unterschied ist sicherlich auch die Professionalität und dass bei allen Events ein ganzes Team dahinter steckt.
Zum WOF gehe ich auch mittlerweile hin weil es das WOF ist und nicht wegen genau diesem oder jenem Film.
Beim WOF war ich zuletzt 1988 oder 1989.
For modern audiences.
Der Film hat das Fantastic Fest 2024 in Austin gewonnen, das größte Genre Festival in den USA.
Dazu schreibt das FFF seit vielen Jahren auf der Website:
"Mit einem Programm aus atemlosen Thrillern, obskuren SciFi-Träumereien, harten Horrorschockern und gefühlvollen Arthausperlen ist das Fantasy Filmfest seit 39 Jahren DIE Alternative zum Superhelden-Einheitsbrei im Mainstreamkino. Fantasy steht hier nicht für Drachen, Feen und verwunschene Wälder, sondern für Fantasie, Innovation und Skurrilität. Filme, die aus der Reihe tanzen, auffallen, fordern und überfordern, mit Konventionen brechen und provozieren."
Damit passt Bring Them Down finde ich sehr gut ins Programm. Er gehört zu meinen Highlights dies Jahr. Ich gehe unter anderem auch wegen diesen Filmen auf das Festival.
Vielleicht solltest du deine Erwartungshaltung an das Programm bisschen anpassen und akzeptieren, dass das FFF und die Organisatoren sich über die Jahrzehnte hinweg auch in andere Richtungen entwickelt haben. Dann hast du vielleicht wieder mehr Freude daran.
Bei uns kam der Film auch übertrieben gut an. Und Schröck hat ihn auch empfohlen. Genau das mit Fantastic Fest habe ich auch gedacht. Vielleicht ist das Festival einfach nichts mehr für dich?
Sehr drollig, diese "dann geh doch zu Penny!"-Argumentation, weil ich mal einen Film abstrafe, der für mich ungeeignet ist. Als wäre meine Meinung nicht uneingeschränkt auch mein Hoheitsgebiet.
Du schriebst dass der Film keine Berechtigung auf einem Fantastischen Festival zu laufen. Lediglich habe ich dich darauf hingewiesen dass er sogar einem Publikums Preis gewonnen hat. Daher die Vermutung dass die genre bei dir eventuell in damals und nicht in jetzt ist. Also nix penny eher Lauf der Dinge.Das wird mir in 40 Jahren bestimmt auch so gehen also nicht so agressiv bitte
Das bleibt ein Käse-Argument. Es wird immer Filme geben, bei denen meine Meinung gegen den Strom schwimmt. Das macht sie nicht weniger valide. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun, lediglich damit, dass verschiedene Menschen unter verschiedenen Vorzeichen verschiedene Wahrnehmungen haben.
nur schreibst du eben nicht- "für mich" sondern u.a. "weil ein Film keine erkennbaren Eigenschaften mitbringt, die ihn für ein Fantasy Filmfest qualifizieren." und das ist dann aber wirklich quatsch- nicht nur für mich, sondern offensichtlich auch für das fantastic fest und dem Publikum dort das dort den film als genre film gefeiert hat – um jetzt nicht nur über das fantasy filmfest zu schreiben.
Mit Alter hat das nichts zu tun, das behaupte ich nicht, nur in dem jetzt vs. damals zustand und dem in damals geblieben zustand behaupte ich aber kenne dich nicht, bin nur übers forum auf dein text gestossen und weiß nicht mal ob du dich als journalist oder hobbyblogger oder wen auch immer behauptest. also chill pill and see u in the movies
Auch da interpretierst du falsch. Ich habe ebenfalls Filme abgefeiert, die nach keinem Maßstab der Definition des Genres entsprechen: THE PROFESSOR AND THE MADMAN, HUNT FOR THE WILDERPEOPLE, MARLINA. Ob andere Leute den hier gut finden, hat eben auch NICHTS mit der Frage zu tun, ob er als Genrefilm wahrgenommen wird. Da bellst du den falschen Baum an.
Wenn du nicht weißt, wer ich bin oder warum ich schreibe, dann kann dir geholfen werden.
Ich wundere mich auch gerade ziemlich warum es Bring Them Down abbekommt, während Locked mit 8 von 10 rausgeht. Fand den Film von Anfang an spannend und authentisch inszeniert und gespielt.
Ich finde zwar auch immer weniger auf dem FFF was mich überzeugt aber Bring Them Down gehört für mich bei diesen Night ganz oben dazu, nunja.
"Ich wundere mich auch gerade ziemlich warum es Bring Them Down abbekommt, während Locked mit 8 von 10 rausgeht." – ich übersetze das mal: "Ich wundere mich auch gerade ziemlich warum du eine andere Meinung hast als ich". Tscha…
Deine Kritik an der Filmauswahl verstehe ich schon, aber in der Bewertung hier schießt du glaub ich im Eifer des Gefechts übers Ziel hinaus.
Es passt für mich nicht zusammen, den Film mit so einer Minimalwertung zu versehen nach einem Text, der eigentlich darauf abstellt, dass du sowas schlicht nicht sehen willst, selbst wenn es gut gespielt ist oder sonstige Qualitäten hat. Der Film kann ja nix dafür, dass man ihn ins FFF quetscht.
Von daher wäre aus meiner Sicht ein "keine Wertung" der passendere Abschluss gewesen.
Das kann man absolut so sehen. Aber ich bin es leid und an diesem Film habe ich nun ein Exempel statuiert. Es ist ja auch für jeden Leser nachvollziehbar, dass es sich hier nicht um eine konstruktive Kritik handelt. Ich bleibe transparent.
Fair enough. "Irgendwann is auch mal gut!", wie man im Pott sagt. 😁
Viel Spannender finde ich das jetzt gerade bei diesem Film so ein Tumult ausbricht. Ist ja nicht das erste Mal dass sich Torsten über die mangelnde Genrefähigkeit des Festivals echauffiert (meiner Meinung nach zu recht) und dann entsprechend unpassende Beiträge auch mal vllt. Ungerechterweise abstraft. Das passiert eben wenn das Programm nicht mit der erwartungshaltung übereinstimmt. Wenn ich zum Burger-Festival gehe und es werden einem fast nur veggie Würstchen serviert werden die von mir auch schlecht bewertet egal ob sie gut gemacht sind weil ich sowas schlichtweg nicht erwarten würde. Es ist jedenfalls ungewöhnlich dass hier so unwirsch für den Film eingesprungen wird, oder hat der Krekel da seine Finger im Spiel?
Das will ich gar nicht unterstellen. Es mag auch einfach daran liegen, dass hier Leute kommentieren, die als Neuzugänge meinen Stil und meine Einstellung nicht kennen.
Warum hat eigentlich keiner der Verteidiger hier irgendeinen Grund vorgebracht warum der auf das Festival gehört, außer: "Der lief auch auf nem anderen "Fantasy"-Festival ganz super"?
Das ist kein Grund!
Danke. Das wäre auch mein nächstes Argument gewesen. Ich habe eben auch noch mal meine Masterliste angeschaut und es ist eklatant offensichtlich, dass die Macher ohne Ansage und ohne Einbindung der Kunden eine Kehrtwende vollzogen haben. Noch bis Vor-Corona strotzte das Programm vor "echten" Genrefilmen. Heute ist das Programm mitunter noch sehr gut (siehe das große Festival im letzten Jahr), aber immer seltener im Rahmen dessen, was immer noch als Kernkompetenz des FFF hochgehalten wird.
Doch das habe ich aufgegriffen, indem ich versucht habe zu erklären, dass auch das Genrekino im Wandel ist – und dass eine Einzelperson nicht der Maßstab sein kann. Wenn ich sage, dass Film X auf einem oder mehreren anderen Genrefestivals lief, dann sicher nicht, weil sich alle gegen das Genrekino verschworen haben.
"dass auch das Genrekino im Wandel ist" – das ist grober Unfug. Das aktuelle Festival-Programm stellt an keiner Stelle eine Repräsentation des Genrekinos 2025 dar. Ich habe meine ersten Fanzines zum Thema vor mittlerweile 40 Jahren produziert und in den letzten Jahren hier auch immer mal wieder Alternativen zum FFF-Programm präsentiert, die verfügbar gewesen wären. Die passenden Filme gibt es – die Festivalmacher scheinen nur das Interesse an ihnen verloren zu haben.
und auf welchen genre Festivals bist du sonst noch so? Ich glaube nämlich nicht, dass die Festivalmacher:innen (Fantasy, Fantastic, Sitges, Imagine, Niff, Slash) Interesse an Genre verloren haben, aber ok ich habe mich eh hier nur verlaufen und Diskussionen mit boomer white man ist nicht mein ding. Chill pill und mehr fun auf den weg noch.
*Fanziens- genau das meine ich mit damals und nicht jetzt. BTW keine Ahnung was genau das ist, also kann sein dass es toll war.
"Diskussionen mit boomer white man" – ahhh, schön, dass die Maske gefallen ist. Ich hatte schon befürchtet, meine Ahnung würde trügen. Und wech.
Ich antworte auch mal, ich bin nicht nur auf anderen Festivals, ich habe selber eins gegründet mit dem Ziel 100% Pure Genre Cinema. Immer Mitte/Ende Oktober in Berlin.
ich hab mal im Archiv gewühlt und dein programm ist ja eben das genaue gegenteil von der behauptung der genrefilm hätte sich eben verändert deswegen fände dort kein genre mehr statt. es ist vermutlich so wie Torsten sagt, man muss auch wollen.
Es gibt mittlerweile Dutzende kleinerer Festivals in Deutschland, die das klassische Genre deutlich mehr zelebrieren – hier nur ein Beispiel:
https://www.hardline-filmfestival.com/festivals/hardline-festival-2025/#filme
Dann poste ich auch mal: https://www.obscurafilmfest.com/archiv/
https://www.obscurafilmfest.com/festival-trailer/
Ich kann nichts essentielles beitragen, möchte aber mein Entsetzen hierüber kundtun.
"Diskussionen mit boomer white man ist nicht mein ding. Chill pill"
Ist das neuerdings ein valides Argument? Oder darf ich das als weißer, privilegierter Mann nicht hinterfragen?
Nachtrag: man stelle sich mal vor, da ändert jemand die Vorzeichen.
Spätestens wenn ich Diskussionen abwürge mit "Du bist doch einfach eine junge und schwarze Frau" wären alle entsetzt.
Nein, keine Sorge, mit Hautfarbe oder Alter hat das nix zu tun. So argumentieren halt Idioten, wenn sie keine Argumente haben. Dann masturbieren sie zuhause bei dem Gedanken, sie hätten es mir mal so richtig gezeigt.
Das Genrekino hat sich NICHT gewandelt.
Das Einzige, das sich kurzzeitig ändert, ist das Hauptaugenmerk auf bestimmte Facetten des Horrorfilms. Subgenres werden kurzzeitig hot, kühlen ab, laufen für einige Jahre unter "ferner liefen", nur um dann plötzlich wie Jason Voorhees hochzupoppen, und wieder alle Kinosäle (oder die TV-Bildschirme) unsicher zu machen.
Das beste Beispiel ist und bleibt der Slasherfilm. Alleine dieses Jahr: HEART EYES, CLOWN IN A CORNFIELD, FEAR STREET: PROM QUEEN, das kommende ICH WEISS WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST ReQuel, HELL MOTEL (die neue Limited von den SLASHER-Machern) usw usf.
Und auch abseits der Trends hat sich nichts gewandelt, ist nichts verschwunden. Fun Splatter existiert noch, reine Gore-Filme ebenso, der Zombiefilm wird NIE verschwinden, Blutsauger und Lykanthropen bekommen Wide Releases (NOSFERATU und WOLFMAN zB), Torture Porn wird bis zum Ende der Zeit in irgendwelchen Garagen oder Mischwäldern produziert werden, ja sogar Kannibalenfilme werfen in den letzten Jahren öfters Mal ein herausgerissenes Herz in den Ring.
Du bist ja auch nur ein "boomer white man".
Erst in 1 1/2 Monaten :p