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Mai 2025

Fantasy Filmfest Nights 2025 (12): CLOWN IN A CORNFIELD

Themen: FF Nights 2025, Film, TV & Presse |

USA 2025

Regie: Eli Craig

Darsteller: Katie Douglas, Aaron Abrams, Carson MacCormac, Vincent Muller, Kevin Durand, Will Sasso

Offizielle Synopsis: Das Provinznest Kettle Springs hat seine besten Zeiten lange hinter sich: Geschlossene Fabriken und triste Maisfelder, wohin das Auge reicht, als hätte es schon als Set für CHILDREN OF THE CORN Pate gestanden. Als die selbstbewusste Quinn mit ihrem Vater dort hinzieht, gerät sie sofort ins Visier der konservativen Gemeinde. Und erweckt unversehens „Frendo“, das schaurige Stadt-Maskottchen, zum Leben. Als der sadistische Killerclown beginnt, sich fröhlich durch ihre neue Freundesclique zu schnetzeln, braucht es schnell äußerst blutige und kreative Verteidigungsmaßnahmen.

Kritik: Nein, Quinn erweckt "Frendo" nicht zum Leben. Und die Freunde finden auch keine "äußerst blutigen und kreative Verteidigungsmaßnahmen". Das ist Markschreierei, um das Publikum zu ködern.

Der hier wurde schon sehr fett gehyped – basierend auf einem Roman, dessen Filmrechte schon vor Veröffentlichung verkauft waren. Auf dem Regiestuhl Eli Craig, dessen TUCKER & DALE VS. EVIL vor 15 Jahren mit Begeisterung aufgenommen worden war.

"Ein neuer Serienkiller im lustigen Kostümgewand ist geboren!" brüllt das Programmheft, und ich bin weder jung noch naiv genug, mich davon blenden zu lassen. Man darf ja auch vorab mal die Frage stellen, wer um einen neuen Serienkiller im Clownkostüm gebeten hat.

Der sehr prosaische Titel CLOWN IN A CORNFIELD deutet darauf hin, dass hier das Genre des maskierten Killers nicht parodiert, aber zumindest dekonstruiert und mit einem gewissen Bewusstsein für die Klischees und Tropen präsentiert wird.

Ihr ahnt es: Pustekuchen.

Versteht mich nicht falsch: CLOWN IN A CORNFIELD ist sehr unterhaltsam, die größtenteils jungen Darsteller nerven angenehm wenig, die Kills sind knackig und das läuft auch alles mit vertretbaren 96 Minuten sehr rund.

Aber es läuft vor allem deswegen rund, weil es sich komplett auf die in den 80er und 90er Jahren etablierten Klischees stützt und sie nur frisch nachkaut, statt sie neu zu interpretieren. Der Vater mit der pubertierenden Tochter, die nach einem tragischen Todesfall in die Provinz ziehen. Die neuen "Freunde" in der Highschool. Das Geraune von düsteren Legenden. Die ersten Todesfälle, die niemand ernst nehmen will. Viele Verdächtige, viele falsche Fährten.

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich in diversen Szenen nicht nur den Ablauf, sondern auch die Dialoge punktgenau vorhersagen konnte. CLOWN IN A CORNFIELD ist kein Remake und keine Reinterpretation, es ist ein Remix.

Ich würde genau zwei Details als "Twists" bezeichnen, die mit den gesetzten Normen dieses Genres brechen, aber letztlich haben sie keinerlei wirkliche Folgen und am Ende verhindern sie auch eine wirklich logische Auflösung der Geschichte. Man sollte echt keine zwei Minuten drüber nachdenken, dass die E… die C… sind.

Es ist bezeichnend, dass mit ORANG IKAN und CLOWN IN A CORNFIELD zwei gänzlich unoriginelle Retro-Horrorfilme bisher die Rangliste des Festivals anführen. Könnten die Macher was draus lernen. Werden sie nicht.

Fazit: Eine vorab sehr voreilig zum neuen Kultfilm aufgeblasene Abfolge sattsam bekannter Slasher-Klischees, die zwar immer noch funktionieren, aber niemanden mehr vom Hocker hauen. Hätte mit weniger Vorschusslorbeeren besser gewirkt, ist aber dennoch 7 von 10 Punkten wert.

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2 Kommentare
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Thomas Hortian
12. Mai, 2025 02:31

Clown im Titel eines Horrorfilms schreckt mich schon ab. Für mich gibt es keinen einzigen wirklich durchgehend gelungenen Clown-Horrorfilm.