Fantasy Filmfest Nights 2025 (10): ORANG IKAN
Themen: FF Nights 2025, Film, TV & Presse |
Regie: Mike Wiluan
Darsteller: Dean Fujioka, Callum Woodhouse, Alexandra Gottardo, Lucky Moniaga, Alan Maxson u.a.
Offizielle Synopsis: Ein Schiffbruch im Zweiten Weltkrieg spült den britischen Kriegsgefangenen Bronson und den japanischen Soldaten Saito an Land. Kaum bei Bewusstsein gehen sich die Erzfeinde sofort an die Gurgel. Dabei schlummert auf der Insel eine weitaus größere Gefahr: Ein blutdürstiges Biest mit schier unbesiegbaren Kräften, eine perfekt evolvierte Killermaschine mit dem einzigen Ziel zu zerstören. Eine Chance aufs Überleben haben die zwei ungleichen Männer nur, indem sie sich verbünden.
Kritik: "eine perfekt evolvierte Killermaschine mit dem einzigen Ziel zu zerstören" – ja ne, is klar. Macht auf einer einsamen Insel ja auch evolutionär voll Sinn.
Der hier wurde uns nicht nur vom Festival, sondern auch vom Regisseur (!) in einer Videobotschaft vorsichtig als "sehr billig" angekündigt, als kleiner Monsterfilm mit einem "man in suit". Der subkutane Tenor: erwarten Sie nix, dann werden Sie auch nicht enttäuscht.
Tatsächlich ist ORANG IKAN ein extrem potenter kleiner Monster-Actionfilm, der Elemente von SCHRECKEN VOM AMAZONAS, PREDATOR und DIE HÖLLE SIND WIR (!) zu einem durch und durch befriedigenden B-Movie zusammen schweißt und im Gegensatz zu erheblich höher gelobten Werken KEINE Relativierungen braucht.
Zwei Männer stranden auf einer exotischen Insel, bekämpfen sich, bis ein Monster sie zur Zusammenarbeit zwingt. Das ist Horrorkino, wie ich es verstehe. I am a simple man, I have simple needs.
Natürlich ist das nicht wirklich PREDATOR, die Macher haben mit erkennbar wenig Geld gearbeitet. Aber was sie damit erschaffen haben, kann sich sehen lassen. Die Insel als Location ist für sich genommen schon mal sehr viel "production value", das Monster ist sehr schön gestaltet – ich unterstelle mal Inspiration vom unverfilmt gebliebenen SCHRECKEN VOM AMAZONAS-Remake und Videothekenheulern wie SYNGENOR. Die erfreulich straffen 83 Minuten Laufzeit lassen sogar noch Raum für ein bisschen "world building" und ein gewisses Verständnis für die Kreatur.
Auch bei den Darstellern gibt es nix zu meckern – Dean Fujioka ist seit 20 Jahren im Geschäft und Callum Woodhouse sieht aus, als hätte man Chris Pratt bei temu bestellt. Beide hängen sich wirklich rein und haben Chemistry.
Den Veranstaltern sei ins Stammbuch geschrieben: Das hier ist nix, was man vorab relativieren oder entschuldigen muss. Im Gegenteil: mehr davon. Mag filmisch nur Pommes sein, aber jeder mag Pommes.
P.S.: Ich finde es außerordentlich bezaubernd, dass Callum Woodhouse neben seiner Rolle im Remake von DER DOKTOR UND DAS LIEBE VIEH besonders gern in schrabbeligen Horrorfilmen mitspielt – siehe auch RAVEN’S HOLLOW.
Was meint Lil' Freddy?