03
März 2025

Kino Kritik: RIFF RAFF

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

USA 2025. Regie: Dito Montiel. Darsteller: Jennifer Coolidge, Ed Harris, Gabrielle Union, Lewis Pullman, Miles J. Harvey, Emanuela Postacchini, Michael Angelo Covino, Pete Davidson u.a.

Offizielle Synopsis: Vincent ist ein ehemaliger Krimineller, der ein normales Leben führen möchte. Er und seine Frau Sandy haben eine liebevolle Familie mit ihrem Sohn DJ aufgebaut und verbringen den Winterurlaub in einem Ferienhaus, bevor DJ aufs College geht. Chaos bricht aus, als Vincents verstoßener Sohn Rocco, seine Freundin Marina und Vincents Ex-Frau Ruth plötzlich auftauchen, um die Feierlichkeiten mit einer ominösen Warnung zu stören: die berüchtigten Gangster Leftie und Lonnie sind auf dem Weg zu ihnen.

Kritik: Von den Rahmenbedingungen her sollte RIFF RAFF eigentlich ein "slam dunk" sein: Eine schwarze Gangster- und Familienkomödie, in der sich einige der besten Darsteller aus drei Generationen die Klinke in die Hand geben und die mit reduzierten Mitteln die Sorte von Schauspielerkino darstellt, das seit ein paar Jahren von ermüdenden Mega-Blockbustern aus dem Kino gedrängt wurde.

Es lässt sich auch nicht bestreiten, dass man sich bei RIFF RAFF über 103 Minuten gut unterhält. Die Dialoge treiben die eigentlich sehr banale Handlung voran, immer wieder gibt es Wendungen, die neues Blut in die Dramaturgie pumpen.

Überrascht hat mich, dass ausgerechnet Pete Davidson, mit dessen gesamter "persona" ich seit seinen Jahren bei SATURDAY NIGHT LIVE hadere, die stillste und zugleich überzeugendste Performance abliefert, während die Veteranen wie Ed Harris und Bill Murray eigentlich nur wieder sich selbst spielen.

Ich hadere zudem ein bisschen damit, dass Ed Harris (74) aussieht wie Mitte 80 und Gabrielle Union (52) wie 30. Es liegen faktisch "nur" 22 Jahre zwischen ihnen, aber gefühlt 50. Und das macht nicht nur die Ehe, sondern auch die Sexszene zwischen beiden ziemlich cringy.

Vor allem aber: Ich verstehe Sinn und Zweck von RIFF RAFF nicht. Der Film ist nett geschrieben, nett inszeniert, nett gespielt – aber über das Rumbringen seiner Laufzeit hinaus sagt und löst er nichts aus. Ich bin selten aus einem objektiv guten Film mit einem solchen "och joooh…"-Gefühl herausgekommen. Weder die Beteiligen noch die Zuschauer werden (heraus)gefordert, jeder bringt ein, was von ihm erwartet werden darf. Mehr nicht. Das ist nicht wenig, aber ich habe in diesem Fall das unbestimmte Gefühl, dass es nicht genug ist.

Fazit: Ein Familiendrama als Gangster-Kammerspiel mit viel schwarzem Humor und geschliffenen Dialogen, das den Beteiligten sichtlich Spaß macht, am Ende aber eben doch nur eine eitle Fingerübung ist.

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