31
Jan. 2025

Quantensprünge im Wochentakt: It’s AI, Jim, but not as we know it!

Themen: Künstliche Intelligenz |

Ich wollte eigentlich heute an meinem neuen Filmverbrechen arbeiten, aber das Thema Künstliche Intelligenz ist mir mal wieder dazwischen gekommen. Es tauchen einfach immer neue Sachen auf, die mich gleichermaßen begeistern und erschrecken. Die KI ist ein "game changer", der vielleicht erste technologische Sprung, der mehr Arbeitsplätze vernichtet als erschafft, und dennoch die Lebensqualität der gesamten Menschheit verbessert (don’t quote me on that).

Fangen wir mit der banaleren Entwicklung an – den Knaller stelle ich absichtlich an die zweite Stelle. Prepare to have your mind blown…

Die Chinesen haben ja vor gut einer Woche ein neues KI-Modell namens DeepSeek veröffentlicht, das nicht nur "open source" ist, sondern angeblich auch schneller, kompakter und effizienter arbeitet als die Konkurrenz. Der Vorteil ist nicht nur eine unfassbare Energieeinsparung, sondern auch eine möglich Miniaturisierung kompletter KI-Systeme in immer kleinere Geräte, die dann nicht mehr auf externe Serverfarmen angewiesen sind, um User-Anfragen zu beantworten.

Die Nerds haben sich nicht lange bitten lassen – mittlerweile kann man DeepSeek sogar autark auf einem Raspberry Pi laufen lassen:

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Das bedeutet nicht nur, dass man KI in immer kleinere Systeme autark integrieren kann – man ist damit auch in "Besitz" der KI, kann sie auf Wunsch anpassen oder vollends in die eigene Digisphäre einbinden. "Meine" KI wird zu einem persönlichen Assistenten, der mein gesamtes Cyber-Leben kennt und ergänzt, ohne dabei die Daten an Apple, OpenAI oder Google zu schicken.

Die Reaktionen auf die Veröffentlichung von DeepSeek kamen denn auch schnell und hart: Die Aktie von Nvidia brach massiv ein und zog den Aktienmarkt für einen Moment mit runter. Mehrere hundert Milliarden Dollar verbrannten in wenigen Stunden – was allerdings nur bedingt dramatisch ist, denn binnen 48 Stunden erholten sich die Kurse auch wieder halbwegs.

Weil ich aktuell wegen des Verkaufs der Wohnung meiner verstorbenen Mutter einen ordentlichen Betrag in ETF und Bitcoin angelegt habe (darüber zu einem anderen Zeitpunkt mehr), rüttelte diese Erschütterung natürlich auch an meinem Selbstbewusstsein als Investor. Ist das nur ein Aussetzer oder gar der Beginn einer größeren Trendwende, die meine Gewinne der letzten Monate fressen könnte?

Beispiel: Ich denke momentan darüber nach, eine im März ablaufende Hypothek mit einer Restsumme von 70.000 Euro abzubezahlen. Nicht nur, um damit Geld vom volatilen Aktienmarkt in meine Immobilien umzuschichten, sondern auch, um eine weitere Baustelle in meiner Finanzplanung abhaken zu können. Mein Ziel ist es, mit allen Hypotheken und Versicherungen in drei Jahren durch zu sein.

Die Bank schlug mir zwar eine Anschlussfinanzierung der Hypothek vor, allerdings mit einem Zinssatz von 3,5 Prozent, wo mir vor 10 Jahren nur knapp 1 Prozent berechnet wurden. Nicht mit mir, nicht mit Commander!

Dann aber begann ich nachzurechnen. Klar ist es schön, eine Hypothek abzulösen und damit erledigt zu haben – aber ist es auch finanziell vernünftig?

Dank eines "Kunden-Geschenks" der Telekom habe ich aktuell ein Pro-Abo der sehr potenten Perplexity-KI. Warum nicht mal die Maschine fragen, was ich mit meinem Geld machen soll? Ich tippte also salopp formuliert ein:

Folgendes Szenario: Meine Hypothek läuft am 30.3.2025 aus. Die Restschuld beträgt 71000 Euro, die Bank bietet eine Anschlussfinanzierung mit 3,5 Prozent Zinsen an. Würdest du als Anlageberater momentan empfehlen, das Angebot anzunehmen und meine Ersparnisse am Finanzmarkt investieren, oder sollte ich die Hypothek mit meinen Ersparnissen ablösen?

Perplexity machte sich an die Arbeit und ich konnte an aufpoppenden Fenstern mitverfolgen, woher die KI ihre Informationen holte und wie sie die Fragestellung in kleinere Bestandteile aufschlüsselte. Nach ca. 20 Sekunden bekam ich eine professionelle und ausgewogene Antwort wie vom Finanzexperten:

Als Anlageberater würde ich Ihnen empfehlen, das Angebot der Bank für die Anschlussfinanzierung anzunehmen und Ihre Ersparnisse am Finanzmarkt zu investieren. Hier sind die Gründe für diese Empfehlung:

Zinssituation und Opportunitätskosten

Der angebotene Zinssatz von 3,5% für die Anschlussfinanzierung ist in der aktuellen Marktlage relativ attraktiv. Die jährlichen Zinskosten für Ihre Restschuld von 71.000 Euro würden sich auf etwa 2.485 Euro belaufen.

Erwartete Marktrenditen

Die Aussichten für die Aktienmärkte in 2025 sind generell positiv, wenn auch mit moderateren Erwartungen als in den Vorjahren:
* Goldman Sachs prognostiziert eine Gesamtrendite von 10% für den S&P 500 im Jahr 20255.

* Morgan Stanley erwartet eine bescheidenere Rendite von 7% für den S&P 5006.
* Investoren erwarten laut einer Vanguard-Umfrage eine durchschnittliche Marktrendite von 6,4% für 20258.

Langfristige Perspektive

Betrachtet man die langfristigen historischen Durchschnittsrenditen, zeigt sich ein noch günstigeres Bild:
Der 30-Jahres-Durchschnitt für den S&P 500 (mit reinvestierten Dividenden) lag bei 10,985% pro Jahr. Selbst inflationsbereinigt betrug die durchschnittliche jährliche Rendite über 30 Jahre 8,262%.

Empfehlung

Angesichts dieser Daten erscheint es vorteilhaft, die Hypothek zu verlängern und die Ersparnisse am Aktienmarkt zu investieren. Die erwarteten Renditen übersteigen die Zinskosten der Hypothek deutlich, was langfristig zu einem höheren Vermögenszuwachs führen könnte.

Risikomanagement

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Aktieninvestitionen mit Risiken verbunden sind. Eine diversifizierte Anlagestrategie ist ratsam:
Erwägen Sie eine Mischung aus US-amerikanischen und internationalen Aktien für eine breitere Streuung.

Ziehen Sie auch Anleihen in Betracht, die laut einigen Prognosen attraktive Renditen bieten könnten.


Beachten Sie, dass diese Empfehlung auf allgemeinen Marktdaten basiert. Ihre persönliche finanzielle Situation, Risikotoleranz und langfristigen Ziele sollten bei der endgültigen Entscheidung ebenfalls berücksichtigt werden.

Das ist absolut überzeugend. Ich schwankte nun in meiner Entscheidung, die Hypothek auszulösen. Um konkretere Zahlen zu bekommen, rechnete ich die Kosten für eine Anschlussfinanzierung von 15 Jahren zu 3,5 Prozent mit dem möglichen Gewinn aus der Geldanlage gegen, in beiden Fällen basierend auf 70.000 Euro.

Die Hypothek würde mich nach 15 Jahren ungefähr 93.000 Euro kosten.

Für den möglichen (!) Profit bei der Geldanlage bat ich Perplexity um eine Hochrechnung primär in Sachen ETF, evtl. auch Bitcoin:

Basierend auf den verfügbaren Daten und unter Berücksichtigung realistischer Annahmen können wir folgende Prognose für Ihre Investition von 70.000 Euro in ETFs und Bitcoin über einen Zeitraum von 15 Jahren erstellen:

ETF-Investition

Für eine Investition in einen breit gestreuten Welt-Aktien-ETF wie den MSCI World können wir eine durchschnittliche jährliche Rendite von etwa 7-8% annehmen:
* Der MSCI World erzielte in den letzten 15 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 12,5% pro Jahr1.
* Langfristige Prognosen sind etwas konservativer und gehen von etwa 6-7% jährlicher Rendite aus5.
* Unter der Annahme einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7% würde sich Ihre Investition wie folgt entwickeln:
70.000 Euro * (1 + 0,07)^15 ≈ 193.484 Euro

Bitcoin-Investition

Bitcoin ist deutlich volatiler und schwieriger vorherzusagen. Aufgrund der hohen Schwankungen und des spekulativen Charakters sollte nur ein kleiner Teil des Portfolios in Bitcoin investiert werden.

Perplexity war sogar so nett, mir die Entwicklung in einer Grafik aufzuarbeiten.

Demnach würde ich bei einer Anlage des Geldes meine Hypothek abbezahlen können und am Ende über 100.000 Euro rausbekommen – konservativ gerechnet. Eine Ablösung der Hypothek wäre hingegen ein +-0-Geschäft.

Natürlich sind das alles Wolkenschlösser und die nächsten 10-15 Jahre werden weltwirtschaftlich sicher spannend bis unberechenbar. Aber es zeigt, wie gut die KI auch Laien beraten kann, ohne sich dabei auf dünnes Eis zu begeben.


Genug Mathe, jetzt kommen wir zum Knaller des Tages!

Es war Kollege Christian Lukas, der mich heute auf Facebook noch einmal in die Richtung NotebookLM stupste. Ich hatte das KI-Notizenprogramm von Google 2024 mal kurz in Augenschein genommen, aber keinen wirklichen Mehrwert erkannt. Das hat sich seit heute allerdings geändert.

Vorab: Die hier vorgestellte Funktion ist nicht neu, hat in meinen Augen aber in Deutschland erheblich zu wenig Wellen geschlagen.

Der Begriff Notebook ist vielleicht ein typischer Google-Fehler, denn er beschreibt nicht annähernd, was geboten wird. NotebookLM ist KEINE Konkurrenz für Evernote oder Joplin, sondern ein potentes Recherche-Tool. Man schmeißt seine Dokumente in die linke Spalte und bekommt in der Mitte eine schon recht kompetente Analyse mit Vorschlägen zur Aufarbeitung.

Mangels Alternative habe ich einfach mal den Rohtext meiner Kritik zu THE SURFER als einzige Quelle hochgeladen. Daraus hat NotebookLM eine sehr passgenaue Zusammenfassung extrapoliert:

Der Text ist eine Filmkritik zu "The Surfer", einem australischen Film von Lorcan Finnegan mit Nicolas Cage. Der Film, eine Hommage an die "Australian New Wave", zeigt einen Mann, der mit aggressiven Einheimischen an einem Strand konfrontiert wird und dabei seine materielle Existenz verliert. Die Kritik lobt die gesellschaftskritische Allegorie des Films über toxische Männlichkeit und Machtstrukturen, die Inszenierung und Cages Leistung. Insgesamt wird der Film als herausragender Beitrag zum Genre gewertet.

Würde ich weitere Quellen und Texte zum Film einfügen, würde NotebookLM die Zusammenfassung entsprechend anpassen. Das ist für sich genommen schon sehr, sehr überzeugend und wird mir künftig gute Dienste leisten.

Der wirkliche Hammer ist allerdings die Funktion "Audio-Zusammenfassung" auf der rechten Seite. Hier ist der Begriff wieder irreführend, denn es handelt sich nicht einfach um eine gesprochene Version der Zusammenfassung, sondern um einen im Dialog geführten Podcast basierend auf meinem Text.

Zwar nur auf englisch, aber dadurch nicht weniger spektakulär:

Man muss sich vor Augen führen, welche Leistung die KI hier vollbringt. Sie analysiert meinen Rohtext, filtert alle relevanten Informationen korrekt heraus, übersetzt es, schreibt einen Podcast mit zwei Moderatoren, und generiert extrem angenehme und flüssige "Radiostimmen" für den Output.

Das muss man erstmal verarbeiten. Hier wurde gerade ein halbes Dutzend Arbeitsplätze und zwei Tage Arbeitszeit in drei Minuten überflüssig gemacht.

But wait, there’s more!

Wirklich gruselig wird NotebookLM, wenn man den Button "interaktiver Modus (beta)" klickt. Dann könnt ihr euch nämlich in den Fake-"Podcast" live einklinken.

Wie man sich das vorstellen muss?

Ein einfaches Beispiel: Die Moderatoren sprechen über Nicolas Cage in THE SURFER. Ich schalte mich dazu und werde augenblicklich mit einem "hey, schön, dass du auch da bist!" begrüßt. Ich frage, wer denn noch so in THE SURFER mitspielt. Nach einer Denksekunde antwortet der männliche Moderator, dass meine Kritik noch drei weitere Darsteller auflistet, während die weibliche Moderatorin erwähnt, dass sie Julian McMahon kennt, die anderen Schauspieler allerdings nicht. Danach kehrt der Podcast unbemerkt in seine vorgegebene Tonspur zurück.

Ich fasse das gerade alles nicht. What witchcraft is this?!


BONUS-RUNDE!

Dass die KI auch viel Käse produziert, weil die User viel Käse von ihr verlangen, ist besonders auf Facebook gut zu beobachten, wo immer mehr Gruppen nur noch von Fake-Beiträgen leben – was den Zugriffszahlen keinen Abbruch tut.

So bekomme ich seit Wochen immer wieder "Astrids Recipes" in die Timeline geschwemmt – eine Seite mit komplett wahnwitzigen und nicht einmal in einem Alternativuniversum umsetzbaren Scheußlichkeiten:

Was das sein soll? Ein "MONSTER BURGER LOADED WITH FRIED M&MS, PEPPERONI WHIPPED CREAM, AND RANCH-STUFFED JELLY PICKLES".

Über 23.000 Follower.

Auf der Webseite zur Facebook-Präsenz werden hingegen nicht weniger künstlich generierte, aber dafür wenigstens essbare Speisen präsentiert.

Oder nehmen wir die Facebook-Seite "Native American World", die mit Stolz die Leistungen des indianischen Schauspielers Graham Greene dokumentiert:

Schon beim flüchtigen Lesen fällt es auf – die Bio beschreibt den britischen Schriftsteller Graham Greene (DER DRITTE MANN), nicht den gleichnamigen Schauspieler. Der KI ist es egal. Und Facebook auch.

Über 10.000 Follower.

Man muss hier das Problem auch bei den Nutzern suchen – selbst wenn 90 Prozent der Kommentare darauf hinweisen, was für ein Quatsch das ist, reibt sich der Algorithmus die Hände. Klicks sind Klicks, Interaktion ist Interaktion.

The only winning move is not to play…


Ihr seht, die KI ist wie das Böse im Song "Ba-Ba-Banküberfall": immer und überall. Sie entspricht auch der Maxime Platons: je mehr wir darüber lernen, desto mehr erkennen wird, dass wir praktisch nichts über sie wissen. Sie wird in unser Leben sickern, es unberechenbarer machen, aber vermutlich auch komfortabler. Sie verwischt die Grenzen von Wahrheit und Fiktion und stellt auch die Frage, ob die Wahrheit zwangsweise einen höheren Stellenwert haben muss, wenn die Fiktion besser funktioniert.

Ich zitiere ja ungern Orwell, aber das hier scheint mir angebracht:

Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.

Andererseits – das hier ist schon wieder großes Tennis:

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Magineer
Magineer
31. Januar, 2025 16:14

Ich sehe es ähnlich wie du – KI als große Arbeitserleichterung im Alltag, ohne kritiklos alles hinzunehmen. Gutes Beispiel: Für Schreibarbeiten nutze ich KI ergänzend schon in diversen Szenarien. In diesem Fall waren es z.B. Projektanalysen, d.h. ich bekomm Drehbücher von Filmprojekten auf den Tisch und analysiere die hinsichtlich ihrer möglichen Vermarktbarkeit. Dazu gehört ein Report für den Auftraggeber, dessen erste Hälfte in einer treatmentartigen Zusammenfassung des Drehbuchinhalts besteht – mehr oder weniger eine Nacherzählung der gesamten Handlung eben.

Da selbige dann gern etwas ausführlicher gewünscht wird, war ich nach dem Lesen oft schon mindestens eine Stunde mit der Zusammenfassung beschäftigt, was natürlich eher der öde Teil der Arbeit ist. Inzwischen ziehe ich die (englischsprachigen) Drehbuch-PDFs ganz einfach ins ChatGPT oder Perplexity (mit Claude-Setting derzeit) und bitte die KI, mir eine Zusammenfassung der reinen (!) Handlung ohne Analyse in etwa 1500 Wörtern auf Deutsch zu liefern. Das klappt erstaunlich gut, mit subtilen Zwischentönen, die in dieser Weise gar nicht im Skript stehen, aber korrekt interpretiert werden.

ABER:
Nachlesen und Korrektur ist unbedingt notwendig, und das manchmal nicht zu knapp. Gerade zum Beispiel einen True-Crime-Periodthriller durchlaufen lassen, der diverse Twists und Turns hat. Dabei hat mir die KI tatsächlich den dritten Akt umgedichtet und den Red-Herring-Täter am Ende des zweiten Aktes zum echten Mörder gemacht, einschließlich eines komplett erfundenen Endes und einem Ausblick darauf, was das Trauma der Ermittlung mit den Protagonisten angestellt haben könnte! Öhm … da ging dann eben doch die Fantasie mit der kleinen frechen Maschine durch 😉

Klar, ich konnte korrigierend eingreifen und habe trotzdem noch ziemlich viel Zeit gespart, aber wäre ich so faul gewesen, das Ding gar nicht erst zu lesen, hätte ich den Fehler nicht mal erkannt. Also ein bisschen Sorgfalt sollte man immer walten lassen – bis dahin ist die KI für mich aber ein nützlicher Partner für eher ermüdende Standardjobs und darüber hinaus noch ein nettes Gegenüber für eine Brainstorm-Session. Nicht mehr und nicht weniger …

P.S.: Für ETF und Bitcoin investiere ich aber immer noch lieber persönliche Recherche, obwohl die KI zumindest bei ersterem ganz richtig liegt (und bei letzterem vermutlich nicht unverantwortlich sein will, selbst bei ultrakonservativen Kryptoinvestments wie BTC). Mal sehen, was da noch alles kommt – aber ja, the future is already here.

tokra
tokra
31. Januar, 2025 16:19

Finanzangelegenheiten hängen immer von der persönlichen Einstellung und Risikobereitschaft ab. Ist es mir wichtiger, das gute Gefühl zu haben, schuldenfrei zu sein oder einfach nur eine Baustelle weniger im Kopf? Oder will ich maximale Rendite haben, auch auf die Gefahr hin, dass es schiefgehen kann? Oder ist die goldene Mitte der richtige Weg? Oder 25%? Oder 75%? Es heißt ja immer, man soll Klumpenrisiken vermeiden, also nicht alles auf eine Karte setzen. Also Immobilie + Aktien + Tagesgeld + Rentenversicherung in ausgewogener Mischung nach eigenen Vorlieben und dann kann auch mal was schiefgehen ohne dass man sich ruiniert.

Zu deiner Hypothek: Aktuell wird ja eher mit sinkenden Zinsen gerechnet, da jetzt für 10 Jahre 3,5% einzutüten würde ich persönlich eher nicht machen. Dann lieber den Kredit einfach mit variablem Zins weiterlaufen lassen, da kann man auch jederzeit beliebig sondertilgen. Oder ggf. später bei besserem Zins wieder eine paar Jahre binden.

Howie Munson
Howie Munson
3. Februar, 2025 12:32
Reply to  tokra

Ich sehe die Hypothekablöse als das Äquivalent zu garantierte 3,5% Zinsen für zehn Jahre. Steuerfrei. Und halt keinen Aufwand in 10 Jahren.

Ansonsten halt die Weisheiten von Kostolany… *weg*

S-Man
S-Man
31. Januar, 2025 16:20

Ich mag ja deine KI-Artikel sehr, weil sie einen interessant Gegenpol zu meiner sonstigen Bubble bilden. Eine Bubble aus sehr kritischen Tekkies und Künstlern, die Angst um ihren Job und ihre Copyrights haben – alles nachvollziehbar. Ich selbst gehöre ja eher ersteren an: Im Grunde technophil, aber jegliche "KI", die ich bislang in den Händen hatte, war eher ernüchternd für meine Anwendungsfälle: "KI", die Code für mich schreibt? Oh Gott, im besten Fall bricht das Ding erst beim ersten Sonder- oder Grenzfall in sich zusammen, normalerweise schreibt mir das Teil Operatoren in den Code, den es in der Programmiersprache nicht mal gibt!

Ingo
Ingo
1. Februar, 2025 11:40
Reply to  Torsten Dewi

Das Audio-Feature stelle ich mir hilfreich vor, wenn man ein komplexes Dokument mit vielen Seiten hat, die man eigentlich lesen muss: Den "Dialog" der KI-Personas dazu kann man sich, als ersten Themenüberblick, schon mal über Kopfhörer auf der Bahn- oder Autofahrt reinziehen, bevor man dann, nun mit Vorwissen versehen, lesend in das Dokument einsteigt. Für viele Menschen (diverse Ausprägungen von Neurodivergenz beispielsweise, aber nicht nur) ist Audio zugänglicher als Schrift. Man senkt auf diese Weise die Hürde und/oder nimmt Ängste.

Last edited 7 Tage zuvor by Ingo
Nummer Neun
31. Januar, 2025 17:34

Ich hoffe auf Sektion 31 in der nächsten Filmverbrecher-Story! 😀

Das Audio-File finde ich tatsächlich sehr bemerkenswert. Wahrscheinlich verflüchtigt sich der Effekt, wenn man 10 von diesen Dingern gehört hat und sich ein 08/15-Aufbau bemerkbar macht, aber – wow! Man wartet nur darauf, dass deine User mit Hilfer einer KI aus dem Audio-File ein geschriebenes Abstract ziehen.

Neben dem technischen Aspekt wird es vor allem spanned sein zu sehen, an welcher Stelle KIs dann ins tägliche Leben einziehen. Könnte mir vorstellen, dass das dann gar nicht mal der spektakulärste Use Case ist, sondern eher Kleinigkeiten, die Zeit fressen. So wie die schon angesprochenenen Zusammenfassungen, Organisationshilfen, schnelle unreine Visualisierungen, etc.

Ingo
Ingo
1. Februar, 2025 11:19

NotebookLM: Mind f’ing blown. KI bringt meine Partnerin ohnehin grad als (von ihrer extrem fortschrittlichen Uni erlaubtes und aktiv gefördertes!) Werkzeug durch ihren Bachelor. Das hier ist, auch für mich, ein weiterer Gamechanger, hatte ich so noch nicht ausprobiert und hat mich grad geflasht.
Auch ich mag deine diversen KI-Artikel und habe für mich daraus schon sehr viel mitgenommen. Danke dafür!

Andreas
Andreas
1. Februar, 2025 12:46

Das mit dem Podcast macht mich und vielleicht alle Podcaster sprachlos. Allein die Qualität

Andreas
Andreas
2. Februar, 2025 22:39

Ich lese auch gerne deine KI Artikel. DeepSeek war mir auch noch relativ unbekannt und die Möglichkeit das auf einem RP laufen zu lassen fand ich sehr spannend. Dazu habe ich jetzt ein Video mit einer technischen Einordnung gefunden welches dann leider (für den Moment) doch sehr ernüchtert.
Dennoch sehr spannend und interessant was da gerade und in Zukunft wahrscheinlich noch alles passiert.