Filmkritik zum Frühstück (2):
THE ROUNDUP: PUNISHMENT
Themen: FF Nights 2024, Film, TV & Presse, Neues |
Offizielle Synopsis: Ma Seok-do ist ein Polizist vom alten Schlag: Kriminelle gehören hinter Gitter! Nur so einfach sind die gar nicht zu finden, seit sie in den Unweiten des Internets ihr Unwesen treiben. So wie IT-Genie Chang Dong-cheol, der jeden aus dem Weg räumen lässt, der seinem großen Coup mit einer neuen Kryptowährung im Weg steht. Ausgerechnet sein Partner, Ex-Söldner Baek Chang-gi, wird zu seinem bedrohlichsten Gegner – und dem von Ma.
Kritik: Der Bud Spencer-Schimanski ist zurück! Zu Teil 3 schrieb ich im letzten Jahr zwei Absätze, die mir wiederholenswert scheinen. Da ist zuerst einmal das Fazit:
…bietet frustrierend wenig Neues. Wer auf Don Lee steht, den wird es nicht scheren – für den vierten Teil müssen aber dringend mal neue Ideen/Autoren ran.
Ich wurde nicht erhört und auch Teil 4 bietet wieder weitgehend das, was ich an Teil 3 moniert habe:
So zieht Ma von Drehort zu Drehort, wird dumm angequatscht, verteilt ein paar Maulschellen, und am Ende ist der Gerechtigkeit genüge getan. Die Filme versichern uns: doch doch, der allgegenwärtigen Mafia ist mit den Methoden des Schulhofs beizukommen.
Im direkten Vergleich ist PUNISHMENT allerdings noch ein wenig schwächer, denn der Versuch, Ma im Bereich der Online-Kriminalität ermitteln zu lassen, geht völlig nach hinten los. Virtuelle Verbrechen sind nichts für einen grundsätzlich analog agierenden Cop. Das ist, als würde man Dirty Harry im Dark Web surfen lassen. Der Film macht sich denn auch immer wieder über die Tatsache lustig, dass Ma keinerlei Ahnung von Technologie hat – was aber eben sein tatsächliches Manko darstellt.
Die Prügelszenen fand ich diesmal sehr hausbacken inszeniert und immer wieder auffällig beschleunigt, um den Impact der Schläge zu verstärken – was das Gegenteil zur Folge hat, denn der Realismus (na ja) geht flöten.
Vielleicht werde ich auf meine alten Tage auch noch zum Feministen, aber mir geht zunehmend auf die Nerven, dass die asiatischen Actionfilme fast männerbündlerisch besetzt sind – Frauen kommen als Schlampen oder als beratende Beamtinnen bestenfalls in Nebenrollen vor.
So bestätigt PUNISHMENT (wieder mal ein komplett sinnfreier Titel) das "law of diminishing returns" und für Teil 5 sollte Ma entweder nach Amerika reisen, in den Weltraum fliegen, oder selbst zum Tatverdächtigen werden, woraufhin er suspendiert wird und auf sich allein gestellt ist.
Eine besondere Erwähnung verdient die generell okaye deutsche Synchro, deren schnodderiger "Straßenslang" aber derart von 90er-Phrasen durchsetzt ist, dass man das Alter des Synchronredakteurs förmlich hören kann.
das Problem ist, denke ich mal– er hatte zu viel Handlung. aber es war schon immer verwunderlich wie schnell die einigermassen hochwertigen Onlinekasinos zusammengeschustert worden sind 😉 Meine Frau war enttäuscht, ich fand es jetzt nicht so schlecht. dafür hat er in badland Hunter ordentlich fratzengeballer verteilt