Fantasy Filmfest 2024 (7): HUNTERS ON A WHITE FIELD
Themen: Fantasy Filmf. 24, Film, TV & Presse, Neues |Schweden 2024. Regie: Sarah Gyllenstierna. Darsteller: Ardalan Esmaili, Magnus Krepper, Jens Hultén
Offizielle Synopsis: Alex stehen die Aufregung und Nervosität ins Gesicht geschrieben: Der Chef hat ihn auf einen Jagdausflug eingeladen! Gemeinsam mit einem weiteren erfahrenen Jäger heißt es zu dritt Enten und Hirsche zu erlegen, zu häuten, auszuweiden und bei einem (oder mehreren) Gläschen Rotwein zu genießen. Neuling Alex ist immer wieder irritiert von den eigenwilligen Regeln und Sitten der alten Kumpane. Und er spürt: Irgendetwas stimmt mit den beiden nicht … Die Stimmung wird immer angespannter. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, neue Beute vor den Lauf zu bekommen.
Kritik: Ich weiß, ich weiß: wir wissen alle, worauf der obige Plot hinausläuft. Alex wird zur Beute auserkoren und muss um sein Leben rennen, nur um dann den Spieß umzudrehen und sich gegen seine Verfolger zu wenden. The Hunters have become The Hunted!
Ähhh… nein. Eben nicht. Es ist gleichzeitig die Stärke und die Schwäche des Films, dass er uns nicht die umpfzigste Version von THE MOST DANGEROUS GAME präsentiert. Stärke, weil man damit nicht jede Szene quasi vorbeten kann. Schwäche, weil HUNTERS die unkaputtbare Story durch total langweiligen Käse ersetzt.
Ähnlich wie WAKE UP ist HUNTERS wieder ein Message-Film, dem die Story und die Charaktere letztlich wurscht sind. Was Regisseurin Gyllenstierna am Herzen liegt, ist die Entlarvung männlicher Toxizität und die Gnadenlosigkeit männlicher Rituale. Der Mann ist nicht nur des Mannes Feind, sondern ein Pickel am Arsch der Menschheit.
Zu diesem Zweck sitzen Alex, Gregor (?) und Jannis (?) zusammen und saufen, latschen durch den Wald, faseln von dem Adrenalinschub, den nur die Tötung eines anderen Wesens bringen kann. Sie sind armselige Existenzen, ihr Luxusleben getragen von einer Gesellschaft, die weiße Männer mythologisiert und zu natürlichen Anführern erklärt hat. An diesem Wochenende wird die Maske fallen…
Das ist natürlich hochgradiger Lötzinn. An keiner Stelle "versteht" der Film Männer genug, um ihre Synergien und Stimmungen glaubwürdig abzubilden. Das hier ist die Vorstellung von weißen Oberklasse-Männern, wie ebenso weiße Oberklasse-Feministinnen sie propagieren möchten.
Ich würde das (wie immer) durchwinken, wenn der Film was draus machen würde. Aber es dauert eine geschlagene Stunde, bis überhaupt etwas passiert, und als endlich ein konkreter Konflikt hochkocht, sind wir schon zehn Minuten vor dem Ende, das dann ratzfatz abgewickelt werden muss.
Fazit: Eine lethargische, unwitzige und erkenntnisfreie Kritik an männlichen Ritualen, die bestenfalls die politisch genehme Zielgruppe interessieren dürfte. 3 von 10 Punkten, aber nur, weil andere Filme hier schon deutlich schlechter waren.
Interessantes Grün, das Du hier setzt.
Ich habe keine Ahnung, von welchem "Gürn" du redest…
Touché.