Fantasy Filmfest 2024 (12): THE WELL
Themen: Fantasy Filmf. 24, Film, TV & Presse, Neues |Italien 2023. Regie: Federico Zampaglione. Darsteller: Lauren LaVera, Claudia Gerini, Lorenzo Renzi, Jonathan Dylan King
Offizielle Synopsis: Restauratorin Lisa steht vor ihrer ultimativen Herausforderung: Die junge Frau soll ein Bild retten, dessen Leinwand schwarz übermalt wurde. Stück für Stück gelingt es ihr, das Gemälde aus dem 15. Jahrhundert freizulegen. Dabei offenbart sich sein okkulter Ursprung, und bald beschleicht Lisa das unwohle Gefühl, dass in dem herrschaftlichen Anwesen etwas Böses im Gange ist. Zeitgleich wütet ein Psychokiller in einem unterirdischen Verlies. In der Mitte der kreisrund angeordneten Zellen steht ein wasserloser Brunnen, versehen mit Bannformeln. Aus gutem Grund …
Kritik: War KILL schon eine dringend benötigte Abwechslung im gerne mal tristen Programm des Fantasy Filmfest, so ist THE WELL der perfekte Abschluss für den Tag, ein "throwback" in die 90er, als noch erheblich mehr "echte" Gruselfilme gezeigt wurden. Ihr erinnert euch vage: Monster? Okkultes? Geheimnisse? Wehende Vorhänge? Sowas.
THE WELL bedient sich beim okkulten Horrorfilm der 70er Jahre aus Italien und den USA, referenziert Bava und DAS OMEN ebenso wie WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN. Die Restauratorin und das mysteriöse Werk, die seltsam alterslose Gräfin und das verstocke Mädchen. Gel(i)ebte Standards.
Die zweite Erzählebene springt eine Generation voran und ist eher vom modernen "torture horror" inspiriert und mir persönlich ein bisschen zu plakativ, inklusive des sehr offensichtlichen Sets im Gewölbe.
Sehr lange wissen wir überhaupt nicht, wie beide Handlungsstränge zusammen gehören, und Regisseur Zampaglione gibt sich leider nicht ausreichend Zeit dafür. Das Ende wirkt wie hastig zusammen gedengelt, der potenziell interessante Mythos um das Gemälde und das Wesen im Brunnen bleibst frustrierend vage.
Es sollte auch nicht unerwähnt bleiben, was für eine wunderschöne Frau Laura LaVera ist – und die könnte euch vermutlich in der Mitte durchbrechen:
So ist die Summe am Ende weniger als die einzelnen Teile, aber zwischen Jugenddramen, Mafia-Dramen und Männer-Dramen bin ich für einen kompromisslos dem Genre huldigenden Gruselfilm wirklich dankbar.
Fazit: Ein im besten Sinne groschenromaniges B-Movie, das nicht immer standsicher, aber mit viel Liebe den klassischen Gruselhorror zelebriert. Realistisch betrachtet maximal 7 von 10 Punkten, aber in meinem Herzen eine 8.
Oha… Laura LaVera, die war mir in „Terrifier 2“ schon sehr positiv aufgefallen und dann auch noch ein neuer italienischer Genrefilm – steht ab sofort auf der „muss ich mir ansehen“-Liste!
Oh… der Neo-Giallo „Tulpa“ stammte auch von Federico Zampaglione, jetzt ist „The Well“ wohl ein Muss für mich…
Einem Italien, in dem nachts ununterbrochen Wölfe heulen und Käuzchen schreien. Die Soundkulisse – mein humoristisches Highlight des Tages!