Fantasy Filmfest 2024 (21): DARK MATCH
Themen: Fantasy Filmf. 24, Film, TV & Presse, Neues |Kanada 2024. Regie: Lowell Dean. Darsteller: Chris Jericho, Ayisha Issa, Steven Ogg, Sara Canning, Michael Eklund, Jonathan Cherry
Offizielle Synopsis: Agent Rusty stehen die Dollarzeichen in den Augen: 50.000 Kröten für ein einziges Gastspiel seiner Wrestlingtruppe! Dafür reisen er und seine Schützlinge Mean Joe Lean, Enigma Jones, Lazarus Smashley, Kid Humble, Kate the Great, Miss Behave sowie die Beast Bros und die Holy Hitmen Thick & Thin gern ins kanadische Niemandsland. Dort erwartet sie allerdings ein Haufen durchgedrehter Satanisten. Der mysteriöse Anführer Prophet, gespielt von Wrestling-Legende Chris Jericho, ist weniger an Schaukämpfen interessiert, er braucht das Blut der Kämpfer:innen für ein teuflisches Ritual.
Kritik: Hatte ich nicht eben erst von den kanadischen “for profit”-Produktionen gesprochen, die nur deswegen Genre produzieren, weil sich das leicht verkaufen lässt, die aber keinerlei Interesse oder Liebe in ihre eigenen Filme investieren? Nach SCARED SHITLESS ist DARK MATCH ein weiterer Vertreter dieser Gattung. Hier stimmt nichts, das ist komplett Dienst nach Vorschrift, und diversen Darstellern kann man entweder das mangelnde Talent oder das Desinteresse förmlich ansehen. Es reicht, dass mit 93 Minuten Spielfilmlänge erreicht wird – ob das Ergebnis dem Anspruch Spielfilm gerecht wird, ist komplett zweitrangig. Filme wie DARK MATCH repräsentieren das Kino so sehr wie SUBWAY die Bandbreite der weltweiten Kulinarik.
Ich hadere in diesem Fall nicht mit dem erkennbar niedrigen Budget, das Wrestling-Fights mit einem Publikum aus maximal 30 Statisten in einer total abgedunkelten kleinen Halle präsentiert. Ich verstehe, dass man von Darstellern, die teilweise aus dem Wrestling- und Martial Arts-Milieu stammen, keine herausragenden Performances erwarten darf. Ich stelle mir aber die Frage: Was soll das alles? Wieso brauchen die Satanisten ausgelutschte Wrestler als Opfer? Wieso müssen die Wrestler gegeneinander statt gegen die Satanisten antreten? Ist es nicht völlig wurscht, wer die Fights gewinnt, solange am Ende nur ein Opfer dabei rauskommt? Was genau will der Kult da eigentlich beschwören?
Den Machern waren die Fragen offensichtlich wumpe, weil es reicht, dass wir den Film gesehen haben. Mission accomplished. Sie sind nicht in der Bringschuld.
In meinen Augen ist DARK MATCH marginal besser als SCARED SHITLESS, weil er ein frischeres Setup präsentiert und auch ein paar echte Locations auftreibt. Er ist inhärent total banane, was ihm zugute kommt, wenn die Dialoge oder die “Fights” mal wieder durchhängen. Im Hintergrund versucht er seinen Personen auch so etwas wie emotionale Bögen zu basteln, aber das erinnert an kleine Kinder, die mit Wachsmalstiften auf Papier kritzeln. Kriegt ein Lob, ist aber letztlich keine Leistung.
Und nun das große andererseits: DARK MATCH ist die Sorte Film, die man bis vor 15 Jahren beim FFF noch oft in den Mitternachts-Slots finden konnte und die als gewollter Trash durchaus gewünschter Teil der Mischung waren (siehe z.B. THE RAGE von 2008). Der Anteil dieser Filme hat seither immer mehr abgenommen – und das tut dem FFF nicht gut.
Fazit: Ein billiges Trash-Filmchen ohne Sinn und Verstand, das genau wie SCARED SHITLESS den Hintern in den gelben Bereich bekommt, weil es um Mitternacht herum immer noch besser ist als finnische Ehedramen über abgebrochene Schwangerschaften, von denen es auf dem FFF auch welche gab/gibt. 4 von 10 Punkten, die niemanden irreführen sollten.
Ein bisschen hatte ich gehofft, dass die Kritik aufgrund des Tagespensums zu hart ist und der Film sich doch als besser rausstellt. Pustekuchen – gerade aus dem Kino raus und das war nix. Absolute Moppelkotze, billig produziert – schade drum.