Burgerrepublik Deutschland: Der M
Themen: Neues |Ich gehe eher selten zu McDonald’s – maximal einmal im Monat. Meistens esse ich McNuggets und Pommes mit BBQ- oder Senfsauce. Die Burger waren mir immer eher wurscht, weil ich sie für eine reichlich fade Angelegenheit halte, selbst in theoretisch leckeren Varianten wie dem Hüttengaudi:
Der Zusammensetzung nach müsste das für mich der perfekte Burger sein – allein, er schmeckt mir nicht. Weder der Speck noch die Rösti noch das Patty sind auch nur ansatzweise ausreichend gewürzt, den Geschmack muss man mit Ladungen zusätzlicher Soße reinprügeln – als wäre die Fastfood-Kette entschlossen, um der Massentauglichkeit willen jede Form von Aroma auszuschließen.
In der letzten Woche habe ich bei Ruff’s Burger mit dem Giggly Smash einen neuen Lieblingsburger entdeckt. Aber so eine Delikatesse kostet locker 13 Euro – ohne Pommes oder Getränk. Wie kann das sein? Warum kostet der gute Geschmack so viel wie die Eintrittskarte ins Kino? Und wieso kriegt McDonald’s nicht mal bei seinen Premium-Produkten so etwas wie einen identifizierbaren Geschmack hin?
Die Tatsache, dass McDonald’s aktuell einen neuen Premium-Burger bewirbt, machte mich daher neugierig. Ich bin ja immer bereit, meine Meinung zu ändern bzw. ändern zu lassen. Der M – 1089 Kalorien für ein Hallelujah:
Der Filialist beschreibt das Monstrum dergestalt:
Mit zwei saftigen Patties aus 100 % Rindfleisch aus Deutschland und einer cremigen Special Sauce, perfekt passend zu Beef und mit gewohnt leckerem McDonald’s Geschmack. On top gibt’s knusprige Röstzwiebeln, zartschmelzenden Cheese, würzige Gurken und knackigen Salat – alles zwischen zwei extra fluffigen Buns. Und so reichlich, dass du definitiv beide Hände brauchst!
Und ja, groß isser, der M. Schon die beiden dicken Patties verleihen ihm ein ordentliches Gewicht. Ich würde sogar schätzen, dass er mehr auf die Waage bringt als der von mir geschätzte Giggly Smash.
Das hat natürlich seinen Preis. 7,99 Euro verlangt McD für den M außerhalb des Menüs. Oder wie wir alten Säcke sagen: DAS SIND JA 16 MARK! Ich habe allerdings einen Coupon eingelöst und genau die 5 Euro bezahlt, die mir das Experiment gerade noch wert war. Irgendwo ist ja auch die Grenze erreicht.
Das Ergebnis? Wie zu erwarten war. Fad. Die beiden Patties dominieren den Geschmack – und haben selber keinen. Weder die paar Röstzwiebeln noch der Käse können das ausgleichen. Im Gegensatz zu anderen Aktionsburgern hat der M zudem keinerlei Idendität, ist nicht alpenländisch oder mexikanisch oder klassisch. Er ist nur sehr groß und ich empfehle, auf Pommes dazu zu verzichten.
Um einen direkten Vergleich zu haben, beschlossen die LvA und ich, am Wochenende selber Burger zu grillen. Die LvA kann exzellente Brioche-Buns backen, ich habe das Bio-Hack ordentlich vorgewürzt und auf dem Grill dann noch mal mit BBQ, bzw. Honig-Senf-Soße bestrichen. Daraus habe ich mir mit diversen anderen Zutaten zwei eigene Burger kreiert.
- Der "hot hot hot"-Burger: Eine angebratene Soße aus pürierten roten Zwiebeln, Knoblauch, Curry-Ketchup, Senf, Honig, Chiliflocken. Dazu knuspriger Speck, eine Scheibe Käse und Röstzwiebeln.
- Der "Alpen supreme"-Burger: Auf die untere Scheibe Brioche eine Schicht Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln, auf das Patty eine Scheibe Käse und ein Spiegelei.
Beide Burger völlig verschieden in Sachen Textur und Geschmack – aber beide unverschämt lecker. Preislich trotz der Bio-Zutaten jeweils knapp 2 Euro.
Somit steht die Hierarchie fest: Die besten Burger sind meine eigenen. Ruff’s ist eine gute Alternative, wenn für den Grill keine Zeit ist. McDonald’s bleibt meh.
Und ihr so?
P.S.: Ab September für satte 5,49 Euro im Kühlregal und dann bald auch im Wortvogel-Testlabor:
Nur noch Selbstgemachte. Schön als Smashburger auf der Gussplatte mit ordentlich Käse drüber. Wenn man sie nicht selbst machen will, sind die Brioche Buns ausm Edeka zu empfehlen. Dazu dann schön schlonzige karamelisierte Schmorzwiebeln – mjamm.
Na ja, selbstgemacht ist halt nicht immer eine Option.
Unterwegs greif ich lieber zum Döner. (Aber das ist ja auch wieder ne Geschichte für sich.)
Toll, jetzt hab ich Hunger… Den M letzte Woche noch bei nem Kumpel gesehen, sah schon ziemlich traurig aus.
Und Dr. Oetker versucht sich an Premium-Pizzen? Um direkt mal fast nen Euro teurer zu sein als Gustavo o_O* Na da bin ich auf den Test gespannt.
Tatsächlich gab es den M schon mal vor etwa 15 Jahren. Der sah dann aber auch vollkommen anders aus: https://www.tiktok.com/@chainreactionyt/video/7184851846165466374
Vor etwa 7 Jahren gab es ja dann wieder Premiumburger (Signature Collection), die ganz ordentlich schmeckten und wie der alte M einen dicken Patty beinhalteten. Die dicken Patties waren aber wohl zu teuer und so dauerte es nicht lang bis die durch zwei dünne Lappen ersetzt wurden. Mit Premium hatte das dann nix mehr zu tun, der Preis blieb aber der selbe und die Dinger verschwanden von der Karte
Stimmt, die Signatures waren brauchbar.
Aber auch nur die mit nur einem Patty. Als ich das erste mal plötzlich zwei dünne BigMac Patties drin hatte, dachte ich das war ein Versehen oder denen sind die guten Patties ausgegangen.
Von den Ketten-Burgern bevorzuge ich Five Guys
Lecker, aber erheblich zu teuer.
Wenn man zu weit is(s)t, ist der Preis als "Menü" ok. Die Pommesportion ist riesig und reicht für zwei, Ein Getränk reicht auch da Free Refill (und dutzende verschiedene Sorten) und der BBQ-Cheeseburger kostet mit einem Patty nur 9€ und ist mehr als ausreichend. Die Doppelpatty-Variante ist schon fast zu fleischig.
Five Guys, Hans im Glück, oder wenn man im Ruhrpark Bochum ist, Guteburger.
McD und Burger King war ich schon jahrelang nicht mehr.
Ja, meine Vorschläge sind alle mit Restaurantpreisen, nicht mehr Fastfood. Aber wenn man kalorienmäßig schon sündigt, soll es sich geschmacklich wenigstens lohnen.
"Aber wenn man kalorienmäßig schon sündigt, soll es sich geschmacklich wenigstens lohnen." – das ist wahr, aber auch einer der Gründe, warum ich nicht zu Hans im Glück gehe.
Hab auch aufgehört da hin zu gehen, als irgendwann das einzig leckere nur noch die Süßkartoffelpommes waren.
Ich finde den für McD gar nicht so schlecht. Preislich allerdings überzogen, da esse ich künftig lieber weiter Döner statt den "M" – preislich bei uns noch günstiger aber um Längen leckerer.
Selber machen: dafür bin ich ehrlich gesagt zu faul. Wenn Burger selber machen mit Block-House Patties und fertigen Buns – Asche auf mein Haupt.
Alternativen: In HH gibt es Grilly Idol, Dulf und Ottos Burger, The Bird uvm. Preislich alle deutlich über McD, aber dagegen sieht McD kein Land. Das ist dann wirklich Essen gehen und (mag man Burger) richtiger Genuss.
FiveGuys finde ich für eine Kette sensationell, aber auch fiese teuer.
Das Hans im Glück und Peter Pane immer noch als Synonym für super "Restaurant-Burger" genannt werden, kann ich nicht nachvollziehen. Preislich für die Qualität jenseits von Gut und Böse – da sind meiner (vielleicht) unpopulären Meinung nach einige Burger von McD besser…
Selbstgemachte sind immer die besten. Aber die Kalkulation mit den 2 € würde ich gerne mal sehen mit Bio-Hack, das erscheint mir doch was wenig zu sein.
400 Gramm Bio-Hack gemischt 4,69 Euro bei ALDI. Wegen ablaufenden Datums 30 Prozent reduziert, aber das lasse ich mal aus. 400 Gramm ergeben ungefähr drei Patties mittlerer Größe. Macht knapp 1,60 Euro pro Patty. Der Rest der Zutaten ist ja sehr günstig.
Burger gern auch teurer. Gibt in Berlin einige brauchbare Läden, aber natürlich kommt man dann unter 12-15€ selten weg.
McD ist für mich hin und wieder die Wahl, wenn es schnell gehen muss, insbesondere wenn nachts kein anderes Angebot mehr existiert. Heißhunger kennt keinen Geschmack.
Der Signature wurde schon genannt und dem trauere ich wirklich hinterher. Für Mäcces war der wirklich ok.
Selber machen? Ich bewundere jeden, der selbst kochen kann. Bei mir ist das eine Mischung aus Unfähigkeit und daraus resultierender Unlust (Einkaufen, Zutaten putzen, schnibbeln, das eigentliche kochen und die Sauerei dann wieder aufräumen).
Als Vegetarier war ich bei den großen Ketten meine komplette Jugend über außen vor. Burger King hatte dann irgendwann den Country Burger eingeführt, der für mich eine Offenbarung war – Burger für mich gab’s ja sonst keine. Dann tauchten aber in den Nullern die ganzen unabhängigen Läden auf, meist in irgendeinem alternativen Umfeld, oft mit Fritz Kola und Möbeln aus Europaletten. Vegetarische oder vegane Burger waren da eine Selbstverständlichkeit, und für mich begann ein kalorienreicherer Lebensabschnitt, bis die Preise so angezogen haben, dass ich das nicht mehr verantworten konnte. Mal bei Lieferando nachgeguckt: bei einer Burgerbude in meiner Nähe zahle ich für meinen Wunschburger mit Pommes und Softdrink mittlerweile wahnwitzige 21 Euro. Ich bin meistens hungrig, aber sicherlich nicht bescheuert.
Als Burger King vor zwei, drei Jahren angefangen hat, sein ganzes Sortiment mit pflanzlichen Patties anzubieten, habe ich pflichtbewusst getestet. Bäh. Trocken, geschmacklos, absurd teuer. Zum Selbermachen gibt es momentan in der Tat keine gangbare Alternative.
Hab ihn jetzt auch gegessen. Kaum ein Unterschied zum Double BigMac, den ich auch nie wieder essen möchte