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Okt 2023

Alles nur geklaut: Das gänzlich undeutsche deutsche Fernsehen (2)

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Man sollte meinen, dass das deutsche Fernsehen Anfang der 80ern schon genug aus den Kinderschuhen gewachsen war, um sich nicht mehr ständig am US-Markt zu orientieren. Aber weit gefehlt: Mit leichter Unterhaltung tat man sich immer noch schwer, es gab keine Soaps, keine Late Night Shows, keine Sitcoms. Da war noch viel Luft nach oben.

Die zweifellos prägenden großen Serien der 80er waren "Das Traumschiff" und "Die Schwarzwaldklinik" – verfilmter Kitsch, der mehr dem deutschen Nachkriegs-Melodram verpflichtet war als dem Anspruch an irgendeine bundesrepublikanische Wirklichkeit. Bei diesem frühen Vorspann fällt auf, wie kaiserlich-schmetternd und unpassend die erste Titelmusik war:

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Selbst nur marginal an der Geschichte der TV-Serien interessierte Fans haben mittlerweile mitbekommen, dass das TRAUMSCHIFF zwar nicht offiziell lizensiert, aber doch sehr offensichtlich vom amerikanischen LOVE BOAT kopiert war, einem Trash-Klassiker des Glamourfernsehens:

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Das Original lief Jahre später bei SAT.1 und für die deutsche Synchro entfernte man den "laugh track", der die Serie als eher komödiantisch positioniert.

Es gehört mittlerweile zum guten Ton, auch die DDR-Serie "Zur See" als Inspiration für das "Traumschiff" zu nennen:

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Nachdem seine Kinofilme nicht mehr so richtig liefen, versuchte Dieter Hallervorden 1985 die Rückkehr ins Fernsehen mit "Didi – die Nervensäge", später aus rechtlichen Gründen in "Didi – der Untermieter" umbenannt – ungeachtet der Tatsache, dass Hallervorden in der Serie Willi Böck heißt:

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Nicht überraschen dürfte euch, dass das Format auf einer britischen Vorlage basiert, die ein paar Jahre zuvor bei der BBC gelaufen war. "Goodbye, Mr. Kent" war allerdings ein Flop und schaffte nur sieben Episoden:

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Bemerkenswert ist, dass die deutsche Fassung mit 26 Episoden mehr als drei mal so lang lief – und alle über die ersten sieben Folgen hinausgehenden Episoden von den Original-Autoren aus dem Königreich geschrieben wurden. Das ist in der Tat ein Novum. Die deutsche Version wurde allerdings deutlich mehr auf die Hampelmann-Persona von Hallervorden umgeschrieben und verkneift sich den Versuch, Vermieterin und Untermieter ernsthaft romantisch zu koppeln.

Kommen wir zu etwas, das wirklich weh tut – der schmerzhaft unkomischen Sitcom "Bistro Bistro", die Anfang 1993 im ZDF ausgestrahlt wurde:

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Man erkennt es eher an der untypischen, an amerikanische Bars angelehnten Kneipeneinrichtung – das hier soll eine deutsche Version von "Cheers" sein. Mit anderen Charakteren, null Drama, dafür vielen Blödeleien. Etwas erschüttert hat mich auch, dass die lahme Dudelmusik allen Ernstes von Henry Mancini sein soll (DER ROSAROTE PANTHER, FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY, LIFEFORCE). Er starb allerdings auch kurz darauf.

Die Macher haben augenscheinlich gar nicht erst den Versuch gemacht, sich an der Vorlage zu orientieren, was die legitime Frage aufwirft: WAS SOLLTE DAS ÜBERHAUPT?!

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Ich bin gesetzlich an dieser Stelle verpflichtet, nochmal auf die katastrophale erste Synchro hinzuweisen, die ebenfalls das ZDF verbrochen hatte. Wer beim Titelsong kein Ohrenbluten bekommt, wird morgen von der Geschmackspolizei abgeholt.

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An dieser Stelle würde ich auf die kläglichen Versuche von RTL eingehen, die US-Hits "Eine schreckliche nette Familie" und "Wer ist hier der Boss?" für den deutschen Markt zu adaptieren – aber das habe ich vor fünf Jahren bereits ausführlich getan. Man lese dort nach.

Nun sind "Bistro Bistro" und "Didi – der Untermieter" sowie die RTL-Sitcoms wenigstens lizensierte Adaptionen gewesen, bei denen Geld zu den Erfindern der Originale geflossen ist. In den 90ern wollte sich RTL die Mühe dann aber nicht mehr machen – man orientierte sich einfach fleißig an US-Vorbildern, ohne sich um die Rechte zu bemühen. Der Vorteil: man konnte die Serien nach Belieben so hinbiegen, wie es für den deutschen Markt passte. Vielleicht waren sie deshalb auch deutlich erfolgreicher als viele frühere Versuche.

Nehmen wir "Im Namen des Gesetzes" – von 1994 bis 2007 schaffte die Krimiserie beeindruckende 193 Folgen in 16 Staffeln:

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Der Erfolg mag auch damit zu tun gehabt haben, dass "Im Namen des Gesetzes" natürlich deutlich an den US-Superhit "Law & Order" angelehnt war – die bis heute erfolgreichste TV-Krimi-Franchise aller Zeiten:

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Ganz ähnlich "Doppelter Einsatz" – hier wurden parallel zu "Im Namen des Gesetzes" insgesamt 86 Folgen gedreht:

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Man braucht kein Experte zu sein, um zu erkennen, dass es sich hierbei um eine Übernahme von "Cagney & Lacey" handelte:

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Ich halte der Serie aber zugute, dass die Ähnlichkeiten sich auf das grundlegende Konzept und die Konstellation der Hauptfiguren beschränkten.

Einen kapitalen Flop landete RTL dann aber kurz nach der Jahrtausendwende mit dem "Millennium-Mann", dessen gerade fünf Folgen mit schwer nachlassenden Quoten zu kämpfen hatten. Die Serie ist derart komplett vergessen, dass ich keinerlei Ausschnitte ausfindig machen konnte – gerade mal den auf französisch synchronisierten Vorspann:

Es ist nicht schwer zu erraten – Markus Knüfken tritt hier in die Fußstapfen von Lee Majors als "Sechs Millionen Euro-Mann":

https://youtu.be/cRgqouS1O6E?si=A3yInXEBgk3uq0-Q

SAT.1 schielte in den 90er Jahren deutlich weniger auf den amerikanischen Markt. Stattdessen gab man sich fast folkloristisch deutsch und feierte große Serienerfolge mit Formaten wie "Der Bergdoktor", "Für alle Fälle Stefanie", "Kommissar Rex" und "Wolffs Revier".

Zumindest zwei Serien kann ich aber auf nur mäßig verschleierte Vorbilder zurückführen. Da ist z.B. die süffisante Krimiserie "Ein Mord für Quandt", von der ich hier mal den Beginn einer Episode einspiele:

Es ist nicht sofort offensichtlich, aber der Sender war augenscheinlich entschlossen, den linkischen Kommissar Martin Quandt 1997 als deutschen Columbo zu etablieren:

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Klar sieht Armknecht nicht wie Peter Falk aus und das ganze Umfeld ist anders, aber es fällt sehr deutlich auf, dass auch hier Täter und Opfer von vorneherein klar sind und es nur um die Frage geht, wie Quandt den Mörder überführt. Wie "Columbo" ist "Ein Mord für Quandt" kein Whodunit, sondern ein Howdunit.

Einen ähnlichen Versuch startete RTL ein paar Jahre später mit dem TV-Film "Die unlösbaren Fälle des Herrn Sand", der sich an "Monk" orientierte und dem trotz des Titels keine weiteren Fälle folgten.

SAT.1 versuchte noch ein zweites Mal, sich beim US-Markt zu bedienen – die aufwändigen "HeliCops" schafften es trotz Wechsel im Cast auf drei Staffeln mit einem Pilotfilm und 34 Episoden. Die CGI war für das deutsche Fernsehen und die damalige Zeit durchaus bemerkenswert.

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Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass "HeliCops" eine freche Kopie der TV-Serie "Blue Thunder" darstellte, die selbst auf dem Kinofilm basierte, der bei uns unter dem Titel DAS FLIEGENDE AUGE gelaufen war:

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Es wäre sicher erfolgversprechender gewesen, statt bei "Blue Thunder" lieber bei der überlegenen Konkurrenzserie "Airwolf" abzuschauen. Aber deren Konzept spielte weitgehend in Wüsten und Steppen, was sich in der dicht besiedelten BRD kaum umsetzen ließ.

Und dann ist da noch "RTL Samstag Nacht". Hat Preise eingeheimst, der Neuen Deutschen Comedy den Weg bereitet und aus vielen Comedians Stars gemacht. Ein Klassiker der 90er, auch wenn ich in meiner Rückschau vor ein paar Jahren kaum noch ein gutes Haar daran lassen konnte.

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Man muss sich klar machen, dass bis in die 90er nur ein paar Zusammenschnitte der (inoffiziellen) Vorlage "Saturday Night Live" auf VHS-Kassette erschienen waren – mit Material aus den 70er Jahren. Der Sender konnte also davon ausgehen, dass das Konzept dem deutschen Zuschauer weitgehend unbekannt war. Das kann man durchaus als Plus sehen, denn es gab den Comedians Raum, eigene Figuren und "running gags" zu erfinden, die maßgeblich zum Erfolg beitrugen.

Tatsache ist aber auch, dass "RTL Samstag Nacht" gerade mal fünf Jahre lief, während "Saturday Night Live" seit 1975 (!) ununterbrochen auf Sendung ist:

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Das war jetzt eine ganze Menge Holz und ich bin froh, dass der Schluss dieses Zweiteilers noch mal ein richtiges Highlight bereithält.

Ich muss vorausschicken, dass ich kein Freund von Autor/Produzent Ralf Husmann bin, der dem Hörensagen nach sehr schlecht mit seinen Ko-Autoren umgeht und ähnlich wie Wolfgang Menge in den 70ern wirklich gar keine Skrupel hat, sich bei der Kreativleistung anderer zu bedienen – nicht mal dann, wenn er dabei ertappt wird. So ist sein absoluter Durchbruch im deutschen Serien-TV damals wie nix Gutes abgefeiert worden:

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Das Problem: Jeder, der "Stromberg" sah, erkannte darin sofort "The Office", die grandiose Sitcom vom Ricky Gervais, die quasi im Alleingang das Genre der "cringe comedy" begründete:

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Weder Husmann noch ProSieben hatten jedoch "The Office" lizensiert und erst als die BBC etwas unfreundlich an die Tür klopfte, ließ man sich breitschlagen, bei späteren Staffeln einen "inspiriert von"-Credit einzubauen. Es macht mich schon ein wenig fassungslos, dass die Macher mit einem blauen Auge davongekommen sind und auch die damaligen Medien die Sache weitgehend unter den Tisch kehrten.

Bis heute ist "Stromberg" nicht als die schamlose Kopie gebrandmarkt, die es ist. Ralf Husmann lässt sich weiter als "der heimliche König des klugen deutschen TV-Humors" feiern. Dabei ist er nicht ehrlicher, sondern nur vorsichtiger geworden. Man kann seinen "Dr. Psycho" leicht als "Monk"-Variante identifizieren und "Frau Jordan stellt gleich" als auf Deutschland angepasste Version von "Parks and Rec" – nur eben nicht so offensichtlich, dass die Anwälte von der Kette gelassen würden.

Besonders ärgerlich finde ich die "Stromberg"-Nummer, weil es wahrlich kein Problem gewesen wäre, das Original offiziell zu lizensieren. Die US-Version ist ein lang laufender Kult geworden:

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Mittlerweile gibt über ein Dutzend (!) Fassungen der Serie aus aller Welt, darunter Saudi-Arabien, Schweden und Chile. Hier der Trailer aus Indonesien:

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2024 folgt auch noch eine australische Variante.

Damit mache ich die Klappe zu, der Affe ist tot. Es gibt sicher noch Dutzende Beispiele, aber das hier soll nicht zum Lexikon ausarten. Ich will auch gleich mit meiner Frau indisch essen gehen und heute Abend sind die ersten neuen "Frasier"-Folgen seit 2004 (!) dran. Golden times, indeed.

Eine Frage steht aber noch im Raum: Stört es euch, dass so viele Formate kopiert, imitiert und inspiriert sind oder handhabt ihr das nach dem Motto "solange es gut gemacht ist, ist mir das wurscht"?

Ich habe nämlich den Verdacht, dass ich nur so empfindlich reagiere, weil ich als Autor sensibilisiert bin. Oder weil CRIMSON FORCE skandalös nach einer für den Syfy-Channel maßgeschneiderten Kopie meines SUMURU aussieht:

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39 Kommentare
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sergej
sergej
12. Oktober, 2023 19:13

Bei Wikipedia gelesen:
Es gab auch noch "Das Ferienschiff" (ZDF 1968/69).
Handlung laut Wiki:

Auf einem Kreuzfahrtschiff, das während der Reise Ziele wie Casablanca, Teneriffa, Madeira oder Lissabon anläuft, ereignen sich meist heitere Episoden und Geschichten. Eine Hochzeit an Bord, ein getäuschter Juwelendieb, ein falscher Bombenalarm, eine scheinbare Meuterei oder ein seekranker Pekinese – die Besatzung mit dem Kapitän, dem Schiffsarzt, dem Reiseleiter und der Hostess wird mit allen Herausforderungen fertig und sorgt für einen glücklichen Ausgang der Kreuzfahrt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Ferienschiff

Kapitän, Schiffsarzt, Hostess, heitere Episoden mit Happy End, das klingt doch deutlich traumschiffiger als das volkseigene Frachtschiff.

Marcus
Marcus
12. Oktober, 2023 19:21

Nice!

Ich hab keine Ahnung, woher ich das nach all der Zeit noch weiß, ohne es geguckt zu haben – aber das soll mich nicht am Klugscheißern hindern: "Schwester Stefanie" hieß "Für alle Fälle Stefanie", und bei "Wolffs Revier" fehlt dir ein f.

Stefan
Stefan
12. Oktober, 2023 20:55

Schamloses Abkupfern ohne Credit fürs Original finde ich eher uncool.

Aber als Zuschauer muss ich sagen, ist mir das wirklich schnuppe. Ich will ja unterhalten werden und da ist gut geklaut statt schlecht selbst gemacht in der Regel der bessere Weg.

Bach
Bach
16. Oktober, 2023 11:45
Reply to  Stefan

Oft darf man nur das Original nicht kennen, dann sinkt der Unterhaltungsfaktor erheblich. Kreativität ist schon ein Teil von Gut gemacht. Die ganze Kopiererei ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum Im Namen des Gesetzes, Doppelter Einsatz oder sk-babies nicht den Test der Zeit bestanden haben, denn Kult sind sie nicht, dann greift man lieber auf die Originale zurück.

Olaf
Olaf
12. Oktober, 2023 21:22

Cheers ZDF Titelsong singt Ivar Combrink, Schauspieler, Synchronsprecher- und Regisseur der auch die ersten Simpsons Staffeln beim ZDF und dann bei Pro7 zu verantworten hatte. Ist schon lange verschieden. Hat glaube ich auch John Travolta in DePalmas Carry seine Stimme geliehen. Und bei den Profis war er Body. Und auf Chris Roberts war er druff, bis auf den Gesang. Das hat Chris dann besser gekonnt. Vlt. hätte Roberts besser das Cheers Lied singen sollen 😂

Edin Basic
Edin Basic
13. Oktober, 2023 14:49
Reply to  Olaf

Der verantwortliche Redakteur war Gert Mechoff bei PROST HELMUT.
Wollte es zuerst nicht glauben.
Der war doch verantwortlich für die herrlichen ZDF-Vorabende.
Die ganzen Serials mit Zorro,Fuzzy usw.
Laurel & Hardy.Väter der Klamotte.

Peter Krause
Peter Krause
31. Oktober, 2023 19:50
Reply to  Olaf

Der deutsche Titelsong ist ja noch viel furchtbarer als in meiner Erinnerung. Hatte mich gefragt, wieso man einen Texter engagiert, der nicht texten kann, und einen Sänger, der nicht singen kann – aber "Ivar Combrinck" erklärt alles, danke.
Jener schien gerne alles selber zu machen, ohne es zu können. Deshalb verdanken wir ihm auch die schönsten Stilblüten in den Simpsons- und Futurama-Übersetzungen. Ich lache heute noch über "Weltuntergangspropheten behutsam zusammengeschlagen".

heino
heino
13. Oktober, 2023 06:50

Wenn ich das weiß, stört mich das, weil ich es für eine Unverschämtheit halte, die Ideen anderer zu stehlen und sie nicht dafür zu entschädigen. Trotzdem kann eine Kopie ihren ganz eigenen Reiz haben, wie z.B. Stromberg oder Das Millionenspiel.

Dass RTL Samstag Nacht nicht sonderlich lange durchhielt, hat mich nicht gewundert. Die Witze dort wurden schnell schal und damals gab es in Deutschlang einfach nicht genug gute Comedians, um die bei SNL routinemäßig ablaufende Erneuerung hier auch durchführen zu können.

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
13. Oktober, 2023 10:28
Reply to  heino

Also die Witze bei SNL finde ich jetzt auch bis auf einige Ausnahmen auch nicht grade als Comedygold. Und ich habe nur die Highlights geguckt. Wenn man RTL Samstag Nacht auf die Highlights reduziert, wirds auch gleich besser als eine einzelne Sendung. Und viele der Teilnehmer haben zu Recht auch Karriere gemacht wie deren US Vorbilder. So gesehen finde ich es schade, da ich SNL eher als Möglichkeit zur Etablierung neuer Comedians sah.

Stefan
Stefan
16. Oktober, 2023 10:20
Reply to  Torsten Dewi

Würde ich jetzt wieder so nicht unterschreiben. Die Trefferquote von RTLSN war doch phänomenal. Mit Ausnahme von Tanja Schumann hat die gesamte Urbesetzung im Anschluss bemerkenswerte Karrieren hingelegt (Tommy Krappweis eher hinter der Kamera).

Gerrit
Gerrit
13. Oktober, 2023 10:23

Vielen Dank für die Fleissarbeit. Zum Diebstahl: Stromberg hat Bjarne Mädel und Christoph Maria Herbst zum Durchbruch verholfen, für mich als Zuschauer ist das Grund genug, Verzeihen zu können. Andererseits hatten wir mal einen Fall, Stammkundin beim Diebstahl erwischt, entschuldigt sich, es war ein Versehen, bei ihren nächsten Besuchen aber dasselbe Muster, sie hält sich solange im Laden auf, Du hast irgendwann keine Lust mehr, hinterherzugucken, sie kauft dann einen gammeligen Apfel und klaut einen Tofu.
Lange Rede kurzer Sinn, Ricky Gervais wird es egal sein, wenn der Diebstahl so offensichtlich ist. Ist das für den ein Anruf beim Anwalt. Aber auch dieser eine Anruf kostet Zeit, in der ihn die Muße nicht küssen kann…

Mark Wolf
Mark Wolf
16. Oktober, 2023 09:25
Reply to  Gerrit

Ich erinnere mich noch an ein Zitat von Ricky Gervais zur Sache: "I must say I was very surprised," joked Gervais in 2006. "It’s not like the Germans to just march in and take something that isn’t theirs." Da habe ich mich schon etwas fremdgeschämt…

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
13. Oktober, 2023 10:37

Würde mich nicht wundern, wenn der Herr Bergdoktor vielleicht ein italienisches Vorbild hat. Alternativ ists eine Abwandlung des Heimatsfilm.
Und eine Krankenschwesterserie ist nun wahrlich auch nicht die ultimative Kreativität. Genau so wie Dr Stefan Frank, der mindestens seine Herkunft aus den Groschenromanen hat.

milan8888
milan8888
13. Oktober, 2023 10:42

Warum genau musste denn "Die Nervensäge" in "Der Untermieter" umbenannt werden?

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
13. Oktober, 2023 11:50
Reply to  milan8888

Der Grund dafür, dass die 5 DVDs nicht rechtzeitig im Oktober fertig wurden, waren Lizenzrechtliche Probleme mit dem Titel "Die Nervensäge". Hiefür ist der Film "Eine Nervensäge gegen alle" aus den 60er jahren, ebenfalls mit Dieter Hallervorden, verantwortlich. Obwohl dieser Film auch unter dem Titel "Die Hochzeitsreise" erschien, wollten die Rechteinhaber dieses Films nicht den Titel für die Serie freigeben, obwohl die erste Staffel damals auch so hieß.

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
13. Oktober, 2023 13:49
Reply to  Torsten Dewi

https://www.fernsehserien.de/didi-der-untermieter/community/2
Gehört zu Wunschliste.de, ist normalerweise meine Anlaufstelle Nummer 1 um zumimdest nachzugucken, wann eine Serie früher lief. Die Info war zur ersten DVD Veröffentlichung durch Turbine Medien, kam von nem Hallervorden Superfan. Denke, die Originalquelle ist inzwischen verloren gegangen, hört sich aber plausibel an.

Dagegen steht aber auf Wikipedia zum Film

Nachdem Hallervorden Mitte der 1980er die TV-Serie Die Nervensäge (später Didi – Der Untermieter) gestartet hatte, erfuhr der Film bei einer erneuten Ausstrahlung eine Titeländerung in Eine Nervensäge gegen alle.

jimmy1138
jimmy1138
13. Oktober, 2023 12:37

Neben den genannten Beispiel gibt’s vermutlich einen ganzen Friedhof an Projekten, wo man sich im Ausland bedient hat oder einem von Produktionfirmen wie Endemol angetragen wurden – und die über ein, zwei Folgen oder gar einen gescheiterten Piloten nicht hinauskamen.
Nichtausgestrahltes Material a la Taskmaster Germany mit Atze Schröder würde ich gerne mal in die Finger bekommen…

Stefan
13. Oktober, 2023 18:25

Es gab Anfang der 80er eine Serie, die Torsten entweder nicht gesehen hat oder immer durchs Raster fiel, ich werfe sie hier mal rein. Sie wurde IMO nie wiederholt. Vielleicht war das ja auch ein Plagiat?
Es geht um "Das kann ja heiter werden", eine Art Sitcom mit Musikacts. Also quasi Plattenküche mit mehr Handlung. Peer Augustinski war der Chef einer Musikerpension, der wegen alle möglichen Rollen spielen musste (Fachkräftemangel) und eine bemerkenswert hyperaktive Performance ablieferte. Margit Nackt-und-heiß-auf-Mykonos Geissler sowie Elke Aberle waren auch dabei. Die Serie hab ich als Kind irgendwie gern gesehen. Kennt das noch jemand?
Auf Youtube findet man immerhin diesen Ausschnitt.
https://www.youtube.com/watch?v=4Uwq9AA3LTQ

Bach
Bach
14. Oktober, 2023 21:55

Ist es noch eine Kopie, wenn man die Rechte eingekauft hatte? Oder spricht man lieber von einer Adaption?
Es ist interessant, wie stark der australische Einfluss ist: Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Verbotene Liebe, Hinter Gittern, der Frauenknast, Das Tagebuch eines Uber-Fahrers.
Generell wären die meisten Menschen überrascht, wo sich das deutsche Fernsehen gern bedient, das ist heutzutage selten die USA. Viele Beispiele selbst auf der Liste würde ich eher als Britcom bezeichnen.

Bach
Bach
16. Oktober, 2023 10:59
Reply to  Torsten Dewi

Viele ist übertrieben.
Ich hätte die SK-Babies oder die Vorstadtweiber noch auf der Liste erwartet.

Irgendwie ist es auch für Deutschland beschämend, dass wir uns so viel im Ausland bedienen, offiziell adaptieren oder inoffiziell klauen. Wo bleibt der kreative Patriotismus? Manche Ideen hätte man auch in Deutschland entwickeln werden können. Gibt es hier keine Bonusfamilien?

Und etwas so genial wie "ein Herz und eine Seele" einzudeutschen, gelingt den wenigsten. Oder sich so subtil sich bei MacGyver zu bedienen, wie es Breaking Bad gelang, ist auch schwer. Oder einfach nur mehrere Ideen grandios mixen.

Beretträger
Beretträger
16. Oktober, 2023 12:26
Reply to  Bach

Ich glaube, mir sind mehr oder minder gelungene Adaptionen lieber als "kreativer Patriotismus", was auch immer das sein mag.

Was übrigens "Ekel Alfred" aus dem ersten Teil angeht: Das war für mich ein sehr frühes Beispiel für die Strategie, Unsagbares in angeblich satirischer Absicht doch wieder sagbar zu machen und es zeichnete den rückwärtsgewandten Rechten als ja nicht im Kern unsympathische Figur. Ich frage mich, was zumindest eine Folge dieses Machwerks noch im Fernsehen des Jahres 2023 verloren hat. Lacher von der völlig falschen Seite nimmt man in Kauf oder kalkuliert man sie bewusst ein?

Bach
Bach
16. Oktober, 2023 14:37
Reply to  Beretträger

Kreativer Patriotismus wäre es, wenn man im eigenen Land die Formate entwickelt werden und man sich nicht nur aufs Ausland verlässt. Mal Risiken eingehen, selbst wenn es auch schiefgehen kann.
Warum kommt so etwas wie Skam nicht aus Deutschland?
Oder wenigstens so kreativ sein, dass man das Original und die Adaption schauen kann.

Was Fiction angeht, ist es zunehmend schwieriger zu kopieren. Aus Australien, Niederlande, Schweden oder Norwegen geht es noch, weil niemand die Originale kennt, aber dank Streaming kann es sich in Zukunft ändern.

Und auch da muss man aufpassen, eine Loizenmoeder ist in den Niederlanden ein Begriff, die Läusemutter war es in Deutschland nie.

Ich fand Ekel Alfred nicht so sympathisch.

heino
heino
17. Oktober, 2023 07:05
Reply to  Bach

Breaking Bad hat sich bei McGyver bedient? In welcher Hinsicht?

Bach
Bach
18. Oktober, 2023 20:26
Reply to  heino

Manche Basteleien von Walter White haben mich doch sehr an MacGyver erinnert.

heino
heino
19. Oktober, 2023 06:33
Reply to  Bach

Hm, das habe ich nicht so wahrgenommen. Für mich war das eher so, dass er sein Wissen als Naturwissenschaftler angewandt hat, um zu improvisieren. Aber ob die Autoren da nicht doch McGyver im Hinterkopf hatten, werden wir wohl nie erfahren

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
19. Oktober, 2023 10:31
Reply to  heino

Ich denke Bach hat nen freudschen Verschreiber gehabt und meint den doch besser passenden Macbeth. Walter war zwar erfinderisch, aber die Übereinstimmung mit MacGyver wäre dann doch etwas an den Haaren herbeigezogen.

Bach
Bach
19. Oktober, 2023 10:57

Breaking Bad hatte natürlich auch weitere Inspirationsquellen und Einflüsse, nein, es ist keine 1-zu1-Kopie, aber ich glaube MacGyver war Inspiration für die Bastelszenen, die fand ich macgyveresk.