Fantasy Filmfest Nights 2023 (4): MONOLITH
Themen: FF Nights 2023, Film, TV & Presse |Australien 2022. Regie: Matt Vesely. Darstellerin: Lily Sullivan
Offizielle Synopsis: „Beyond Believable“ heißt der Podcast, bei dem eine junge Investigativjournalistin anfängt, nachdem sie bei einer Zeitung wegen der Verdrehung von Fakten gefeuert wurde. Da kommt ihr ein rätselhaftes Artefakt, das Hinweise auf eine außerirdische Verschwörung zu geben scheint, wie gerufen. Vielleicht lauert dahinter die Story ihres Lebens? Die Episode ist ein voller Erfolg, aus aller Welt erreichen sie Berichte zu dem unheilvollen Objekt. Immer tiefer lässt sie sich in die hypnotische Geschichte hineinziehen – aller Warnungen zum Trotz.
Kritik: MONOLITH wurde als "neues Genre des Podcaster-Films" angekündigt, was auch immer das sein soll. Wenn ich das richtig sehe, wird dabei der bisherige Radio-DJ, der eine Handlung aus der Isolation seines Studios heraus erlebt (siehe z.B. PONTYPOOL), durch einen Podcaster ersetzt. Big whoop. Ich habe massive Zweifel, dass das jemals ein "Genre" sein wird.
Zweite Vorabinfo: Der Film ist aus einem Förderprogramm der australischen Regierung hervorgegangen, mit dem junge Talente angeschoben werden sollen. Nur aus diesem Grund konnte sich Matt Vesely eine ordentliche Crew und eine erfahrene Darstellerin leisten (Lily Sullivan, erst gestern die Protagonistin in EVIL DEAD RISE).
Nun bin ich ein Fan und Förderer des Underdog-Films, der mit wenig Mitteln auskommen muss und die Einschränkungen als Chance begreift. Nur eine Location, nur eine Darstellerin? Bin ich dabei. Wer daraus etwas machen kann, das mich mitreißt, hat mehr Respekt verdient als ein Hollywood-Regisseur mit 50 Millionen Dollar Budget und Jason Statham im Cast.
Leider ist MONOLITH ein Schuss, der sehr laut nach hinten losgeht und der auf keiner Ebene überzeugen kann. Das primäre Problem: Er bräuchte kein Bild, weil er visuell nichts erzählt. Das hier ist ein Hörspiel, bei dem man eine Kamera hat mitlaufen lassen. Der Großteil der Laufzeit besteht aus einer Podcasterin, die am Zuschauer vorbei ins Leere starrt, sich ab und an Notizen macht oder Audio-Clips schneidet. Nichts davon ist für uns als Zuschauer relevant, nichts davon enthüllt eine Ebene der Handlung, die nicht schon auf der Tonspur deutlich wird. Es ist ein Non-Film.
Nun GIBT es gute "Radio DJ"-Filme – siehe TALK RADIO oder PONTYPOOL. Bei denen erleben wir aber über den DJ als Medium eine im Off eskalierende Handlung. Auch das ist bei MONOLITH nicht der Fall. Die Podcasterin recherchiert primär die Vergangenheit, da gibt es keine im Hintergrund drohende Gefahr, von der wir uns die Puzzleteile zusammensetzen müssen.
Am Schluss wird deutlich, dass Drehbuchautorin und Regisseur keinerlei Interesse oder Möglichkeit hatten, das große Mystery über die "schwarzen Steine" aufzulösen. Man belässt es bei vagen Unerklärlichkeiten und das Ende offen.
Wo die Story nichts erzählt und die Kamera nichts zeigt, kann auch die Darstellerin nichts mehr retten – Lily Sullivan ist hier deutlich schwächer als in EVIL DEAD RISE. Bonus fürs deutsche Publikum: Der "deutsche Kunstsammler Klaus", dessen australischer Sprecher Terence Crawford sich die größte Mühe gibt, einen deutschen Akzent weiträumig zu umfahren.
Fazit: Als Grundidee nicht unspannend, als visuell komplett wertloser Kinofilm ein Totalausfall. Förderungsfutter der komplett dumpfen Sorte. 3 von 10 Punkten.
So ging es mir bei "The Guilty". Habe zwar nur das Remake mit Gyllenhaal gesehen, von dem ich eigentlich viel halte, aber da fragt man sich wirklich ob das Medium richtig gewählt wurde.
das original funktioniert ein wenig anders, deswegen passt es auch da
Müsste das nicht Film 4 sein?
Den sah ich ein klein wenig positiver empfunden, aber ich habe keine Argumente zur Hand wieso. Muss so eine Gefühl-Geschichte