05
Feb 2023

Fantasy Filmfest White Nights 2023 München (3): EVIL EYE

Themen: FF White Nights 2023, Film, TV & Presse, Neues |

Mexiko 2022. Regie: Isaac Ezban. Darsteller: Ofelia Medina, Paola Miguel, Samantha Castillo, Arap Bethke

Story: Nalas Schwester ist krank und reagiert auf keine Heilungsmethode. Während die Eltern weiter nach Hilfe suchen, geben sie die Töchter in die Obhut ihrer entfremdeten Großmutter Josefa. Die mürrische Frau ist Nala schon bei der Ankunft im abgelegenen Herrenhaus unheimlich und rasch scheinen sich die schlimmsten Ahnungen des Mädchens zu bewahrheiten: Schatten lauern in jeder Ecke, die Nacht bringt Albträume und grünes Gebräu brodelt auf dem Herd. Als dann noch eine Leiche im fauligen Pool schwimmt, ist es für eine Flucht schon längst zu spät.

Kritik: Von Ezban haben wir vor sieben Jahren THE SIMILARS gesehen, den ich seinerzeit wie folgt beschrieb:

“Ein surreales Gruselstück mit viel Auge für Optik, das primär damit hadert, dass es als dreiste, aber unausgesprochene Kopie klassischer Twilight Zone-Motive (besonders der Episoden “It’s a good life” “Five characters in search of an exit”) nicht ausreichend Saft und Story für die Laufzeit mitbringt.”

Nicht überraschend trifft vieles davon auch auf EVIL EYE zu – Ezban ist ein Freund des klassisches Grusels mit alten Häusern, noch älteren Flüchen, und einer sympathisch altmodischen Ablehnung harten Horrors. Im Grunde ist EVIL EYE ein Mädchen-Grusler über das Erwachsenwerden seiner Protagonistin und die Gefahren, die lauern, wenn wir erstmals lernen, hinter die Fassaden der eigenen Familie zu schauen.

Das ist etwas gemächlich inszeniert, die Sets sind erkennbar artifiziell, und man kann an einigen Stellen den Finger heben und angesichts der Story freundlich “häh?” murmeln, aber schon die Tatsache, dass Ezban uns wenigsten einen Genre-Beitrag gönnt, der sich für Hexen, Flüche und Monster nicht schämt, hebt ihn über das Mittelmaß. Man ist dankbar für einen “echten” FFF-Film nach klassischer Definition.

Ich bin entschlossen, künftig bei willkürlichen Gelegenheiten warnend “brujeria!”  zu rufen – weil’s so toll klingt.

Fazit: Eine sympathisches, aber über weite Strecken zu harmloses Gruselmärchen, das lange zu vorhersehbar abläuft, am Ende aber dann doch befriedigend überrascht. 7 von 10 Punkten.

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comicfreak
comicfreak
7. Februar, 2023 09:07

danke, den merk ich mir