21
Nov 2022

Papier ist geduldig, ich weniger: Back into Ebay hell

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Ich kann mich gut erinnern, dass Ebay von ca. 2000 bis 2010 für mich wichtiger war als Amazon. Ich kaufte Senseo-Pads aus Holland,  Poster aus Mexiko, DVDs aus Hongkong, kiloweise Jellybeans aus Michigan. Mitunter brachte das die Polizei ins Haus. Als ich mit der LvA zusammen zog, verkaufte ich meine Möbel über Ebay.

Es scheint, als habe Ebay an Relevanz verloren – nicht nur bei mir. Will ich heute Sachen aus der Wohnung schnell loswerden, stelle ich sie bei Ebay Kleinanzeigen ein (was trotz des Namens nicht mehr zu Ebay gehört). Branchen-Auguren munkeln, die Zukunft könnte regionalen Verschenk-Plattformen gehören, die jede Nachbarschaft in eine nachhaltige Tauschbörse verwandeln.

Nachvollziehbar ist das: Trotz allen Komforts ist Ebay letztlich immer mit nervigem Aufwand verbunden. Der Stress von Bieterkrieg und Kaufabwicklung, von Porto und Verpackung macht viele Dinge, die man eigentlich gerne haben möchte, wieder unattraktiv. Eine immer sattere Gesellschaft produziert immer weniger Bedarf an Gebrauchtem – selbst die sozial Schwachen kaufen lieber ein neues T-Shirt für 99 Cent bei kik als ein gebrauchtes T-Shirt von Esprit für 99 Cent bei Ebay. Nicht immer vernünftig, aber nachvollziehbar.

Bücher, Zeitschriften, Möbel – man bekommt sie oft genug nicht mehr verkauft. Mehr noch: mitunter muss man dankbar sein, wenn man sie verschenkt bekommt. Wir leben in einer Überflussgesellschaft, die massenhaft zu Müll erklärt, was noch absolut in Ordnung ist, aber kein Interesse mehr findet.

Nun habe ich mich die letzten Tage selber mal wieder in die Untiefen von Ebay begeben – die erfreuliche Erfahrung mit dem neuen Scanner hat mich motiviert, ein oder zwei größere Scan-Projekte anzugehen, bevor ich meinen digitalen Bücherschrank als vollständig ansehe und das Thema abschließe. Es soll keine Lebensaufgabe sein.

Was macht man, wenn man alle CINEMA der letzten 45 Jahre gescannt hat? Man kauft sie neu und scannt sie nochmal. Klingt komisch, ist aber so. Drei Gründe:

  1. Ich bin mit vielen Scans der ersten Jahre nicht zufrieden – da wurden Seiten verschluckt, Ränder abgeschnitten, Cover schief eingezogen. Nutzbar, aber mehr nicht.
  2. 2010-2020 fehlen sowieso noch.
  3. Mit dem neuen Scanner kann ich die schlechteren Scans binnen zwei Tagen durch neue “beauty scans” ersetzen.

Das kann natürlich ins Geld gehen:

Oder man kann Glück haben:

3, 2, 1… meins!

Der neue Scanner lockt mich auch, Scan-Projekte anzugehen, mit denen ich bisher nur geliebäugelt hatte. Wer meinen Rückblick auf 50 Jahre deutschen Playboy gelesen hat, der ahnt, was kommt: ich habe mich entschlossen, auch dieses prägende Magazin meiner Jugend ins digitale Archiv zu holen.

Man kann allerdings nur scannen, was man hat – und da hatte ich ein wenig Sorge, denn ich wollte weder exorbitante Zeit noch einen größeren Geldbetrag investieren, um jede einzelne Ausgabe zu erlegen.

Auf Ebay hätte ich entweder einzelne Jahrgänge oder mehr oder weniger vollständige Konvolute zu Mondpreisen ersteigern müssen. Ich kam auf die Idee, es mal bei den Ebay Kleinanzeigen zu versuchen – und siehe da:

Wir reden hier von über 200 Ausgaben, die so ziemlich alle Jahrgänge umfassen, die mich hauptsächlich interessieren. Ich kontaktierte die Verkäuferin und wir wurden uns zu einem fairen Preis einig. Manchmal scheint dem Sammler auch im trüben Herbst die Sonne und einen Tag später tauchte das hier bei Ebay auf:

Für alle, die nicht mitgerechnet haben: Zwei Auktionen, die mir alle Playboy-Ausgaben von 1978 bis 2005 ins Haus stapeln. Keine wochenlange Suche, kein mühsames Füllen einzelner Lücken.

Bei 212 Euro leider in der letzten Sekunde überboten. Grrr…

Ein Haken bei Ebay: wie bei vielen sperrigen oder schweren Ebay-Angeboten wird das Häkchen bei “nur an Selbstabholer” gesetzt. Das drückt den Preis, weil viele potenzielle Käufer davor zurückschrecken – bei mir treibt es lediglich die Benzinkosten. Das hier ist meine ungefähre Route für den nächsten Sonntag:

Ich weiß: der Dewi hat nun vollends den Verstand verloren. Aber es ist mir ein Anliegen, die prägenden Zeitschriften meines Lebens auf der Festplatte zu haben. Ich hadere schon lange damit, dass deutsche “Scan-Heads” nicht ansatzweise so fleißig sind wie die Kollegen aus England und den USA. So kann man den amerikanischen Playboy problemlos in entsprechenden Foren laden.

Muss ich halt selber ran.

Was für Gschaftlhuber bei Ebay unterwegs sind, merkt man mitunter daran, dass Hefte, die Ebay aus pornographischen Gründen ablehnen würde, einfach zum Playboy umgetauft werden:

Und hier würde ich schwer vermuten, dass jemand sehr halblegal paketeweise alte Ausgaben aus dem Grosso-Vertrieb unter die Leute bringt:

Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht: Ein Paket mit 30 gleichen Ausgaben ist ja allenfalls nur für Wiederverkäufer interessant (gut 1 Euro pro Heft sind ein fairer “Einkaufspreis”). Werden hier grenznahe Trödelmärkte bestückt?!

Egal, darum soll es heute gar nicht gehen.

Cinema habe ich, Playboy habe ich, Titanic habe ich, Splatting Image habe ich, Bravo habe ich, demnächst auch noch den kompletten Skeptical Inquirer, diverse Comic-Reihen – was fehlt? Ich gestehe: Die HörZu der 70er und 80er würde mich reizen, aber das ist eine Mammutaufgabe sowohl in der Beschaffung als auch in der Digitalisierung. Wir reden hier von 52 Ausgaben pro Jahr, also 1040 Ausgaben für zwei Jahrzehnte. Und die Angebote bei Ebay sind in der Richtung dürftig und teuer – wer hat schon seine Fernsehzeitschrift gesammelt?

Das soll nicht heißen, dass ich mich der Aufgabe nicht stellen würde. Wenn irgendwann ein Nachlass aufgelöst wird und man mir anbietet, die Ausgaben zum fairen Preis komplett und gut erhalten irgendwo abzuholen, bin ich dabei.

Tatsächlich fand ich dieser Tage ein sehr gutes Angebot für HörZu, aufgeteilt in Jahrgänge zum günstigen Preis. Leider begann die Sammlung erst 1995, was für mich eher uninteressant ist – und das Ebay-Listing lässt auf einen tragischen Hintergrund mit einem verstorbenen Hoarder rückschließen:

Schnäppchen hin, Schnäppchen her – da lasse ich lieber die Finger davon.

Es ist allerdings bezaubernd, was man auf der Suche nach solchen Magazinen noch alles findet – diese österreichische Ausgabe wäre heute sowas von cancelled:

Blackface – pfui!!!

Ein Kopfkratzer ist auch dieser HörZu-Beileger von 1997 – wer zahlt denn über 18 Euro für 25 Jahre alte Steuertipps?!

Alternativ zur HörZu würde ich gerne die Siehste im Digitalarchiv haben, aber das kurzlebige, von mir seinerzeit geliebte Magazin wird nicht gerade verramscht:

Seit Jahren auf meiner Abschussliste – die leider verboten teure, weil nur regional verkaufte und schnell eingestellte Comic-Zeitung SPASS von Bastei 1983:

Erst bei der Recherche zu diesem Artikel fand ich heraus, dass die SPASS eine Art Ripoff der COMIC-ZEITUNG von Disney ist, die fast 10 Jahre früher floppte und wohl hauptsächlich Strips aus amerikanischen Tageszeitungen zweitverwertete:

Mir war auch nicht klar, dass die BILD UND FUNK (seit Jahren inhaltsgleich mit dem GONG) früher mal als “burda fernsehen” firmierte:

Wären sie nicht so teuer, hätte ich schon lange ein paar Ausgaben von Springers 1987er-Megaflop JA im Regal, um über die auf Zeitungspapier gedruckte Nachrichten-Illustrierte für junge Leute einen längeren Beitrag zu schreiben:

Sieben Jahre später sollte sich Gruner & Jahr mit einem ähnlich gelagerten Projekt ebenfalls böse auf die Nase legen:

Wenigstens bekommt man einzelne Ausgaben dieses Flops schon ab 4 Euro.

Und schließlich: eines Tages werde ich mich auf jeden Fall noch mit dem für seine Zeit angeblich sehr progressiven Frauenheft Jasmin beschäftigen – diese Ausgabe kam immerhin in der Woche meiner Geburt an den Kiosk:

Generell scheint es absolut bizarr, dass selbst Dinge, die wir früher wie selbstverständlich weggeschmissen haben, plötzlich den Nimbus der Retro-Kostbarkeit verliehen bekommen und für ordentlich Geld eingestellt werden:

Machen wir uns nichts vor: Man hätte, statt Aktien von Apple und Microsoft zu kaufen, in den 80ern bei der Altpapiersammlung olle Kataloge und Prospekte abgreifen und in den Keller legen können, um reich zu werden. Oder ist das Irrtum meinerseits und man wird gar nicht reich? Die Tatsache, dass die Anbieter derart hohe Summen haben wollen, heißt ja nicht, dass sie sie auch erzielen…

Sehr frech finde ich es, PDF-Scans alter Kataloge auf CD/DVD zu verhökern:

Was daran frech ist? Es sind exakt die Kataloge, die man sich als PDF bei archive.org kostenlos herunterladen kann. Wer generell mal durch ein paar alte Kataloge und Magazine blättern möchte, ohne gleich das Bankkonto zu plündern, der wird dort ebenfalls fündig.

Ihr merkt – Ebay ist wie Manhattan in DIE KLAPPERSCHLANGE: einmal drin, kommst du nie wieder raus. Es ist eine Freakshow, ein Trödelmarkt, eine Müllkippe. Manche Dinge erschließen sich mir nicht – warum z.B. wird dieses Spielzeug der 80er völlig überteuert als russisches Produkt zum Ruhme der untergegangenen Sowjetunion angeboten?

Es ist kein russisches Produkt. Hier wurden lediglich die Packung und die Aufkleber dem kommunistischen Markt angepasst.

Oder das hier – die nachgemachte Packung für eine Big Jim-Puppe:

Actionfiguren in der Original-Verpackung aufbewahren ist nur für beinharte Sammler von Interesse, weil es den Wert erhält (mint condition). Eine nachgemachte Verpackung hingegen hat keinerlei Wert. Ich kann nur mutmaßen, dass man damit die Sammlung aufhübschen kann, in dem man eine einzeln gekaufte Figur wieder “fast wie frisch aus dem Laden” in die Vitrine stellen kann.

Und ich fange gar nicht erst mit den Kapriolen der Amerikaner auf Ebay an… na gut, ein Beispiel. Bei diesem Konvolut an Büchern habe ich das Gefühl, dass der Besitzer eine ganz bestimmte und nicht notwendigerweise gesunde Affinität zum Subgenre des Landser-Romans hat (von Fests Standardwerk mal abgesehen):

Stöbern bei Ebay ist fast so wie das Anschauen billiger Trash-Filme: es hat keinen kulturellen Wert, man schämt sich ein bisschen, aber die ganzen Überraschungen und der schiere Unterhaltungswert ziehen einen immer wieder an.

Wie ist das bei euch? Hat Ebay noch den Stellenwert der frühen Jahre? War das nie euer Ding? Was kann die Plattform besser als Amazon oder Kleinanzeigen?



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Mama Kaputtke
Mama Kaputtke
21. November, 2022 11:33

Ich habe auf Ebay tatsächlich nie etwas gekauft, nur verkauft. Ich stand bei 129 Verkäufen und 0 Käufen, als ich mein Konto dort geschlossen habe.

Grund: Mittlerweile leben wir ein einigermaßen aufs Wesentliche reduziertes Leben und was jetzt noch anfällt, verkaufen wir, wenn überhaupt, hier vor Ort über Aushänge am schwarzen Brett.

Uns wurde der Ärger mit gefühlt immer dreisteren Bietern und Käufern zu viel, da bring ich manches ehrlich gesagt lieber auf die Müllkippe – auch wenn es nicht nachhaltig sein mag.

milan8888
milan8888
21. November, 2022 11:51

Seit Jahren irrelevant. Als Käufer wird man zugeschüttet mit Neuware und Ergebnissen die nicht dem Gesuchten entsprechen. Wenn man irgendwo bei ab 1,- mitbietet ist die Chance recht gering als Sieger hervor zu gehen. Dafür wartet man dann ne Woche und fast immer bekommt man den Artikel zum selben Preis oder günstiger woanders. Als Verkäufer so restriktiv was Beschreibung, Kategorie, Versandkosten… angeht, dass es überhaupt keinen Spaß mehr macht. Ist der Versand teurer als von ebay ausgedacht – Pech gehabt. Provision darf man auch auf Versandgebühren zahlen.

Seit Jahren nur noch auf Kleinanzeigen unterwegs.

takeshi
takeshi
22. November, 2022 16:14
Reply to  Torsten Dewi

Dito hier.
Seit Jahren nur noch auf Kleinanzeigen unterwegs.

Einfach und unkompliziert.
Und bei fast allen Verkäufen kam jemand aus der Stadt vorbei, um das Gekaufte abzuholen.
Man wechselt ein paar Worte, Bares wechselt den Besitzer und beide Parteien sind zufrieden und gehen gut gelaunt auseinander.
Und vielleicht läuft man sich sogar noch mal in der Stadt über den Weg.
Das lässt einen irgendwie zufriedener zurück als ein anonymer Ebay-Kauf/Verkauf.

noyse
noyse
21. November, 2022 12:56

ich wünschte jemand würde sich mal dem DDR Filmspiegel auf diese Art annehmen 🙁

takeshi
takeshi
22. November, 2022 16:19
Reply to  Torsten Dewi

Meine fast komplette Filmspiegel-Sammlung habe ich vor Jahren verkauft.
Ebenso “Film und Fernsehen”, “Beiträge zur Film- und Fernsehwissenschaft”, “Aus Theorie und Praxis des Films” und die “Progress Filmprogramm”-Zeitschriften.

Falls allerdings jemand Interesse an ca. 2500 Filmprogrammen hat…

Vader Ryderwood
Vader Ryderwood
22. November, 2022 19:37
Reply to  Torsten Dewi

bald mehr 🙂

Vader Ryderwood
Vader Ryderwood
24. November, 2022 01:20
Reply to  Torsten Dewi

@noyse tu dies mal und halte 15gB auf deiner Festplatte frei!

Stephan
Stephan
21. November, 2022 12:59

Ich käme nie auf die Idee bei Ebay Neuware oder Konsumgüter (wie bei Amazon) zu kaufen. Ich erwerbe dort ausschließlich Memorabilia, die in mein Sammelspektrum passen (in meinem Fall Studentika).

Für derlei Sammelgegenstände wird die Plattform m.E. (wenn auch schon lange nicht mehr ausschließlich) auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung behalten.

Stephan
Stephan
21. November, 2022 13:13
Reply to  Torsten Dewi

Man beobachtet den ganzen Markt (Ebay, Ebay Kleinanzeigen, klassische Auktionshäuser).

Es handelt sich ja um reine Einzelstücke und wenn die Gesteckpfeife von 1870 in Ebay angeboten wird, kauft man sie in Ebay. Aber es sind tatsächlich viele (semi)professionelle Anbieter auf Ebay Kleinanzeigen gewechselt.

Stephan
Stephan
21. November, 2022 13:43
Reply to  Torsten Dewi

Ja, bei den Kleinanzeigen findet man noch häufiger echte “Schnäppchen”. Oft weil die Ur-Enkelin halt nicht weiß, was komische Ding von dem komischen Verein da ist, was sie auf dem Dachboden gefunden hat. Hauptsach weg und ein paar Mark dafür…

heino
heino
21. November, 2022 13:37

Früher habe ich wirklich viel auf ebay ge- und auch einiges verkauft, aber als die ihre Taktik geändert und fast nur noch auf professionelle Händler gesetzt haben, war der Spaß für mich vorbei. Da hat man Sachen, die vorher echt günstig zu kriegen waren, nur noch zu Mondpreisen angeboten bekommen. Die Kleinanzeigen habe ich fast nur zu Verkaufszwecken genutzt (und dabei so manche negative Erfahrung gemacht), das hat einfach nicht den gleichen Reiz für mich wie die früheren Bieterschlachten. Inzwischen schaue ich nur noch bei ebay vorbei, wenn ich Preise vergleichen will.

martzell
21. November, 2022 19:55

Ich habe auf ebay verkauft und den Prozess gehasst. Einmal hatte ich damals auf amazon was verkauft und der Prozess war ziemlich perfekt, da wickelte amazon die Bezahlung über das amazon-Benutzerkonto automatisch ab. Ich erhielt eine E-Mail: Ihr Artikel wurde verkauft, schicken Sie ihn innerhalb von x Tagen an .

Bei ebay zahlte man sogar Gebühren wenn nicht verkauft und musste Bankverbindung dem Käufer als Nachricht schicken, auf die Überweisung warten und dann erst den Artikel losschicken.

Auf Auktionen habe ich ziemlich schnell nur noch mit Sniper geboten. Ein Webdienst der automatisch in letzter Sekunde den gewünschten Betrag bietet und so Bietschlachten vermeidet, aber vorallem mit Bietgruppen schnell den gewünschten Artikel besorgt indem man auf mehrere Artikel bieten kann und der Sniper hört auf zu bieten sobald ein Gebot erfolgreich war, statt zu bieten, ca. eine Woche bis zum Ende der Auktion warten zu müssen um zu erfahren dass man überboten wurde und dann wieder von vorne.

Klaus S aus S
Klaus S aus S
21. November, 2022 23:20

Klasse Thema, ich möchte auch gerne meine Film Illustrierte und Cinema Filmbücher einscannen aber muss ich die dafür kaputt schneiden ? Wie macht man das am besten ?

Torsten G.
22. November, 2022 11:52

Ich bin gerade auf der Jagd nach dem digitalen Archiv der PC Games. Das liegt praktischerweise seit vorletzter Ausgabe (Anlass: 30-jähriges Jubiläum) dem Magazin selbst auf DVD bei, über drei Ausgaben verteilt. Die 10/22 war allerdings sofort weg; kein Kiosk, keine Bahnhofsbuchhandlung führte das Heft. Jetzt geht es für >20 € bei eBay weg. Die 11/22 mit den Ausgaben von 2002 bis 2009 habe ich ergattert, die 12 werde ich mir auch zu sichern versuchen.

Deswegen bin ich nun wieder ein bisschen im eBay-Fieber, nachdem die Plattform seit gut zehn Jahren fast gar keine Rolle mehr in meinem Leben gespielt hatte.

Christian Siegel
22. November, 2022 13:15
Reply to  Torsten G.

Ich danke dir vielmals für den Hinweis mit dem digitalen PC Games-Archiv! Für mich ist zwar eher nur das erste Jahrzehnt interessant, habe jetzt aber doch gleich alle drei Ausgaben bestellt. Warum jemand auf Ebay mehr als 20 Euro zahlen sollte, solang die Ausgaben noch regulär beim Verlag verfügbar sind, ist mir allerdings schleierhaft ;-).

Torsten G.
22. November, 2022 14:59

Sakrament! Beim Verlag bestellen war mein erster Gedanke, aber da war das Heft schon am Erscheinungstag nicht mehr lieferbar. Danach habe ich nicht mehr geschaut … Besten Dank für den Hinweis!

Christian Siegel
22. November, 2022 15:18
Reply to  Torsten G.

Gern. Wie sagt man so schön – eine Hand wäscht die andere 🙂

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
23. November, 2022 09:54
Reply to  Torsten G.

Hahahahaha, die PC Games hat sowas ähnliches gemacht wie der hier an den Pranger gestellte Quelle-CD! Die haben einfach das Archiv aus dem Internet runtergeladen. Teilweise schön mit Wasserzeichen des eigentlichen Scanners.
Die hatten dann ab 97 oder so eigene Hefte, weil ab da QuarkXPress das unterstützte. Aber selbst hier haben sie es nicht mal für nötig befunden, die Hefte, die mit fehlenden Schriftarten ausgeliefert wurden, diese doch noch hinzuzufügen.
Jedenfalls, falls man einzelne Tests haben will, reicht kultboy.com voll aus (auch gut zum diskutieren), aber wer ganze Hefte haben will, muss auf kultmags.com schauen. Wie gesagt, das Archiv ist identisch (natürlich fehlen da einige letztere Jahrgänge, die sollten aber eh erst auf der 11/2021 drauf gewesen sein (weil das Archiv gesplittet wurde)

Last edited 1 Jahr zuvor by Alexander Freickmann
DSFARGEG
DSFARGEG
22. November, 2022 12:21

Ich gehe davon aus, dass ich in den letzten 20 Jahren einen niedrigen fünfstelligen Betrag bei Ebay gelassen habe. Es galt, diverse Löcher in der Sammlung und der Seele zu verfüllen. Mittlerweile ist das nicht mehr so wichtig (auch, weil die diversen Sammlungen vervollständigt sind und ich die Kurve gekriegt habe, mein Herz nicht an irgendein anderes Sammelgebiet zu hängen). Wenn ich heute noch Geld für Tand ausgebe, dann meist über ein paar (sehr) spezialisierte Gruppen von Gleichgesinnten auf Facebook. Man muss aber sagen, dass Ebay in den letzten Jahren deutlich an Komfort zugelegt hat, der Bezahlprozess ist in beide Richtungen sehr smooth, und als Verkäufer erhält man 5% des Verkaufserlös als Gutschrift, für die man wiederum selbst einkaufen kann.
Stress hatte ich auf Ebay auch, aber das kann man an zwei, drei Händen abzählen – das ist keine schlechte Quote nach 23 Jahren und geschätzt 1000 Transaktionen (allerdings (ver)kaufe ich auch nur in Interessensgebieten, in denen relativ wenige Pfeifen unterwegs sind).

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
23. November, 2022 10:29

Das mit den (Quelle) Katalogen fiel mir auch auf, leider sind die quasi nirgends zu finden, was ich echt schade finde. Die sind an sich ein perfektes Mittel die Inflation/Preisänderungen zu verfolgen.
Ich wollte nämlich den deutschen Erstpreis für ein paar Lego Modelle aus den Ende 70er/Anfang 80er suchen, ist aber leider gar nicht so einfach. Selbst dedizierte Kataloge von Vedes etc sind fast nicht zu finden. Besonders ärgerlich: Der Scan mit den von mir gesuchten Daten war NUR bei dem Modell, das ich gesucht hatte, falsch gescannt.

Maximilian Frömter
Maximilian Frömter
23. November, 2022 11:26

Ich finde Dein Archivierungsprojekt wirklich super, besonders die Erwähnung der “Siehste” hat bei mir einen echten Nostalgieflash ausgelöst. Aber wird es auch eine Möglichkeit geben, irgendwann als Aussenstehender auf Dein Archiv Zugriff zu haben? Es sollte ja der Nachwelt irgendwie erhalten bleiben. Besonders bei dem Playboykram dürfte die Veröffentlichung wohl schwierig sein.
Ich selbst sammle alte Modellbaukataloge (Revell, Airfix, Matchbox) und -zeitschriften. Die Kataloge sind mittlerweile einiges Wert, aber die Zeitschriften bekomme ich oft gratis – ein Bekannter von mir scannt selber schon fleissig und ist froh, wenn er das Papier an mich los wird.

Thies
Thies
23. November, 2022 23:01

Anstelle eines längeren Erfahrungsberichts nur ein kurzer Kommentar zur Suchfunktion. Ich suchte eben nach einer Blu-ray von Ingmar Bergman. Eines der obersten Suchergebnisse “Final Destination 5”. An dem muss er aus dem Grab heraus mitgearbeitet haben.

Will Tippin
Will Tippin
29. November, 2022 19:54

Bin immer wieder mal seit 20 Jahren als Verkäufer aktiv. Da hat sich mittlerweile einiges verändert, mittlerweile zahlt man an ebay und ebay überweist den Kaufpreis dann an den Verkäufer. Dafür wurden die Gebühren etwas angehoben, aber dafür hat man jetzt keinerlei Ärger mehr mit ausstehenden Überweisungen. Allerdings ist es als Käufer tatsächlich kaum noch möglich, Schnäppchen zu machen. Ich bin da ja auch nichts anders. Ich stelle praktisch nichts als Auktion ein, sondern recherchiere was ein Artikel bisher eingebracht hat und nehme das dann als Festpreis. Allerdings immer mit Preisvorschlag. Anfang des Jahres hatte ich meine Videospielsammlung aufgelöst und rund 3.000 Euro erlöst. Freut mich immer, wenn ich überlege dass die Sachen seit Jahren unbeachtet in Regalen, Schubladen und Kisten gelegen haben. Wenn was weg muss, schaue ich immer erst ob man wenigstens 10 Euro bei ebay dafür bekommt (oder 5 Euro, wenn es in einen Umschlag passt). Ansonsten landet es im Geschenkeregal die Straße runter. Dadurch, dass man als Verkäufer jetzt auch Prozente als Gutschrift bekommt, kaufe ich mittlerweile selbst wieder mehr auf ebay. Sogar Neuware, was ich früher fast nie gemacht habe. Bin also immer noch Fan, Kleinanzeigen habe ich noch nie genutzt.

Robert Praetzler
Robert Praetzler
8. Dezember, 2022 14:29

nutze Ebay noch gelegentlich, um alte Bücher oder RPGs zu kaufen. Aber es ist nicht mehr, was es mal war. Zum Verkaufen fast nutzlos geworden wegen hoher Gebühren, zwingender Zahlungsabwicklung usw.