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Nov 2022

Captain America, Spider-Man, Punisher: Das Fake-MCU der 90er

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Es ist kein Geheimnis: Meine filmische Sozialisierung fand in den 70er und 80er Jahren statt. Die Liebe zum Trash-Film wurde hingegen in der “direct to video”-Ära der 90er geprägt. Alles ab 2000 musste sich meinem weitgehend ausgeformten und gefestigten Geschmack unterwerfen.

Das heißt natürlich auch: Für mich begann die große Ära der Superhelden-Verfilmungen nicht mit dem ersten SPIDER-MAN oder den X-MEN, sondern mit BATMAN HÄLT DIE WELT IN ATEM. Mein Marvel-Universe ist nicht das MCU allein, meine Erinnerungen reichen weiter zurück.

Schon aus den Superhelden-Produktionen der 70er hätte ich ein Fake-MCU herbei fabulieren könnte, aber da ist mir jemand zuvor gekommen:

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Tatsächlich wurden in den 80ern und vor allem in den 90ern mehr Marvel-Movies produziert (oder geplant), als das Studio heute selber zugeben möchte. Leider waren die meisten Lizenzen Einzelverkäufe, die in preiswerten Filmen für Kino, Fernsehen und Video resultierten. Die Figuren waren da – aber sie bildeten wieder keine Teams, kein “unified Universe”.

Die Historie dieses zweiten “Fake-MCU” reicht von den 80ern bis in die 2000er. Und an dieser Stelle werde ich sie mal aufrollen.

Disclaimer: Ich verwende den Begriff MCU nicht streng nach seiner Definition, sondern beschreibe damit die gesamte Marvel-Ära ab X-Men (2000).

Ähnlich wie das tatsächliche MCU des neuen Jahrtausends beginnen wir… nein, nicht mit IRON MAN, sondern dem HULK. Bill Bixby ließ sich einige Jahre nach dem Ende der erfolgreichen Serie zu einer Reihe von TV-Filmen überreden, in deren Rahmen verschiedene weitere Marvel-Helden für mögliche Spinoffs getestet werden sollten.

In THE INCREDIBLE HULK RETURNS von 1988 lernen wir einen Thor kennen, der ohne nachvollziehbare Logik zwar in Dr. Blake und den Donnergott aufgespalten ist, aber nicht den gleichen Körper bewohnt (die Figur Donald Blake wurde in den MCU-Filmen ja völlig ignoriert).

Das hier war schon sehr sehr albern und peinlich:

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In TRIAL OF THE INCREDIBLE HULK taucht Daredevil auf, in Deutschland damals bekannt als “Der Dämon”. Ich möchte über das Kostüm lästern, aber es war in den 80ern nun mal Standard, die Outfits der Helden so unauffällig wie möglich zu gestalten. Es sollte ja nicht Gefahr laufen, tatsächlich nach Comic auszusehen:

Damit hätten wir also schon mal HULK, THOR und DAREDEVIL an Bord.

1989 wurde unter schwierigen Bedingungen PUNISHER produziert, die in meinen Augen beste Adaption des Stoffes, bis Jon Bernthal neue Maßstäbe setzte. Ich habe darüber vor Jahren schon geschrieben. Gerade weil Lundgren fürs Kino deutlich skrupelloser agieren durfte als die sauber gewaschenen Helden der TV-Serien, ist er der ideale Gegenpol zu Bixby & Co.:

Dieser Streifen ist so unfassbar kick-ass. dass er zu den wenigen Marvel-Adaptionen der Ära gehört, für die man sich bis heute nicht schämen muss:

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Kurz nach dem PUNISHER debütierte der Saubermann des MCU in einem ebenfalls von Produktionsproblemen geplagten Low Budget-Streifen. Ich halte Pyuns Film zugute, dass CAPTAIN AMERICA weit besser ist als das Serial mit Dick Purcell oder die beiden TV-Filme mit Reb Brown. Matt Salinger ist nicht schlecht, tolle Charakterschauspieler sind dabei (Ronny Cox, Ned Beatty, Scott Paulin), das Kostüm ist okay – nur im Mittelteil kommt Captain American selbst etwas zu kurz.

Klar ist das hier nicht mit THE WINTER SOLDIER vergleichbar – aber es treten ja auch 1,8 Millionen Dollar gegen 180 Millionen an:

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SHE-HULK sollte in den frühen 90ern gleich mehrfach verfilmt werden – und ich hatte bereits neulich darüber geschrieben. Für mein Fake-MCU würde ich auf jeden Fall die Version mit der statuesken Brigitte Nielsen wählen, von der es nur ein paar Promo-Aufnahmen gibt:

Mitte der 90er sollte dann auch endlich SPIDER-MAN dazu stoßen, aber der Zusammenbruch von Cannon und dann 21st Century verhinderte die Produktion in letzter Minute. Als Regisseur war wieder Albert Pyun vorgesehen, der den Film preiswert “back to back”  mit CYBORG auf den gleichen Sets drehen wollte. CYBORG (mit van Damme) war selber nur eine Resteverwertung des nicht finanzierten MASTERS OF THE UNIVERSE-Sequels. Es tut mir echt leid für Stuntman Scott Leva, der das Posing perfekt drauf hatte:

Hier wird das ganze Drama schön aufgearbeitet – und ab Minute 6 seht ihr auch das einzige Promo, das jemals zum Film produziert wurde:

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Tatsächlich gedreht wurde hingegen THE FANTASTIC FOUR – und dieses Debakel aus dem Studio von Roger Corman würde ebenfalls ein eigenes Buch füllen:

Retrospektiv gestehen die Beteiligten, dass nicht mal eine Million Dollar für den Film bereit gestellt wurde, dessen tatsächlicher Release nie beabsichtigt war:

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Wer mehr wissen will, sollte sich unbedingt diese Doku anschauen:

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Auch das Fernsehen blieb weiter fleißiger, als man heute in Erinnerung hat. Es entstand der SEHR dem Zeitgeist der 90er verpflichtete TV-Film GENERATION X:

GENERATION X ist genau das, was man damals erwarten durfte – eine auf Soap-Niveu herunter geregelte Variante der X-MEN, der man das mangelnde Budget ebenso ansieht wie die mangelnde Bereitschaft, die Zielgruppe zu bedienen.

Das hier sind übrigens Emma Frost und Banshee – für mehr hat’s nicht gereicht:

Aber dann! 1998! Vorhang auf für NICK motherfuggin’ FURY!

Lacht nicht! Und wenn ich das als Makel mit ins Grab nehme: NICK FURY: AGENT OF SHIELD gehört zu den besten Superhelden-Produktionen der 90er, hat knackige Effekte und coole Sprüche. Hasselhoff war perfekt – bis Marvel in den Comics durch ein Reboot Samuel Jackson praktisch in den Part nötigte.

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Okay, Kassensturz. Das Fake-MCU der 90er hätte also mit folgendem Lineup in gemeinsame Abenteuer, Crossover und Spinoffs gehen können:

  • Spider-Man
  • Captain America
  • Punisher
  • Fantastic Four
  • X-Men (in Form vom Generation X)
  • Nick Fury und SHIELD
  • Hulk
  • She-Hulk
  • Daredevil
  • Thor

Es gab Zeiten, da hätte man sich diese Lizenzen für Peanuts sichern können…

Nun sind Helden immer nur so gut wie die Schurken, denen sie gegenüber stehen. Die “rogues gallery” der 90er konnte mit bekannten Gesichtern aufwarten.

John Rhys-Davies spielt schon lange vor Michael Clarke Duncan und Vincent D’Onofrio den skrupellosen Wilson Fisk alias “Kingpin”:

Scott Paulin gibt eine durchaus überzeugende Performance als “Red Skull”, sowohl im vollen Makeup als auch in einer reduzierten vernarbten Version:

Joseph Culp ist als “Doctor Doom” keinen Deut schlechter als Julian McMahon oder Toby Kebbell – abgesehen von seiner unangenehm penetranten Art, seine Dialogzeilen durch übertriebene Gesten zu unterstreichen:

Man wollte wohl auch den “Mole Man” dabei haben, aber aus rechtlichen Gründen wandelte man ihn kurzfristig in den “Jeweller” um:

Der NICK FURY TV-Film präsentiert uns gleich drei Bösewichte des Marvel-Universums – Andrea von Strucker ist die schurkische Tochter des Barons von Strucker, dem ehemaligen HYDRA-Boss:

Der Schweizer Biochemiker Dr. Arnim Zola taucht ebenfalls auf – im MCU wurde er ja später von Toby Jones neu interpretiert:

Von Baron von Strucker sehen wir nur den eingefrorenen Körper:

Wahrlich: man hatte die Zutaten, es fehlte nur an den Rezepten.

NICK FURY ist auch deswegen das Ende des Fake-MCU, weil mit dem ersten X-MEN und dem ersten SPIDER-MAN kurz darauf zur Jahrtausendwende das “echte” MCU begann, auch wenn es damals noch nicht so hieß. Beide Filme waren die Initialzündung und begründeten die Wiedergeburt und die bis heute anhaltende Dominanz des Superhelden-Genres, das nach den letzten BATMAN-Filmen und Flops wie MYSTERY MEN als tot und begraben galt.

Eine Art Staffelübergabe stellt in diesem Kontext MUTANT X dar, eine kanadisch produzierte Serie von 2001, die man zwar von Marvel lizensiert hatte, die offiziell aber KEINE Verbindungen zu den X-MEN haben durfte:

Hier machte man schon viel richtig – knackige Action, ordentliche Spezialeffekte, attraktiver Cast. Weil das ganze Konzept aber doch recht auffällig an X-MEN erinnerte, gab es Prozesse, die dazu führten, dass die Ähnlichkeiten in Sachen Logos und Kostüme zurückgefahren werden musste. Die ursprünglich geplanten Codenamen der Helden “Fuse”, “Rapport”, “Shadowfox” und “Synergy” werde nach meiner Erinnerung nicht ein einziges Mal genannt:

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So gesehen ist MUTANT X mit seinen 66 Folgen eine Brücke zwischen den halbgaren Marvel-Produktionen der 90er und dem Superhelden-Boom der 2000er.

An dieser Stelle könnte ich Schluss machen – es ist erzählt, was ich erzählen wollte. Aber es wäre eine Schande, nicht noch ein paar Produktionen zu erwähnen, die zwar nicht aus dem Marvel-Umfeld kamen, aber prima dazu gepasst hätten.

So wird der verunglückte THE SPIRIT-Film von Frank Miller niemals den Unterhaltungswert der ersten Adaption von 1987 erreichen:

Endlich gibt es ihn dank Warner Archive auch in einer guten Qualität zu sehen:

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Und wem das noch nicht Comedy genug ist:

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Im Zweifelsfall doch lieber Horror? The 90s have got you covered:

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Es spräche auch nichts dagegen, einen Klassiker ins Boot zu holen:

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Aber das sind alles “pipe dreams” und die Vorstellung ist sicher erheblich amüsanter, als die Kollaborationen es geworden wären. Ich bin zufrieden und dankbar für das MCU.

P.S.: Ja, ich weiß – BLADE. Aber der war 1998 ein echter Ausreißer. Von dem lasse ich mir doch nicht mein schönes Narrativ kaputt machen…



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jimmy1138
jimmy1138
15. November, 2022 11:34

Schöne Zusammenfassung – tatsächlich habe ich als Kind der 80er und 90er glaube nur den Hasselhoff Film gesehen.
Daß Marvel damals so sehr im Schatten von DC stand, hat dann wohl auch dazu geführt, daß die Lizenzen an alle möglichen Partner verscherbelt wurden. Das letzte Relikt ist der Sony/Spiderman Deal.

“die Figur Donald Blake wurde in den MCU-Filmen ja völlig ignoriert”

Grundsätzlich ja, in Thor war Donald Blake nur Jane Fosters Ex und Thors Tarnidentität. Generell rauscht das MCU schnell durch die verfügbaren Storylines und verschleißt viele Figuren. Ist eben etwas anderes, wenn man in Comics hunderte Ausgaben füllen muß. Da wird dann (um ein Beispiel der Konkurrenz zu nennen) der Joker immer in Arkham Asylum geparkt, statt sich seiner permanent zu entledigen.

Es sollte ja nicht Gefahr laufen, tatsächlich nach Comic auszusehen”

Wenn ich an Filme denke, die genau wie im Comic aussehen, dann fällt mir “Dick Tracy” in den 90ern ein. Persönlich finde ich, daß die Low Budget Marvel Filme, ebenso wie die Batman Filme dieser Zeit mehr nach “Comic” aussehen, als der Standard für moderne Comicsverfilmungen, den die X-Men Filme etabliert haben, die eben bewußt auf den Comics-Look verzichtet haben.

heino
heino
15. November, 2022 11:42

Naja, Blade war zwar der erste wirklich große Erfolg für Marvel, die Figur selbst hätte aber nicht in das Raster gepasst. In dem Zusammenhang darf man sehr gespannt sein, wie der ins MCU eingefügt werden soll.

den “Generation X”-Film fand ich damals gar nicht übel, für einen TV-film war der ordentlich gemacht und die Darstellerin von Emma Frost fand ich sehr viel passender als January Jones in “X-Men:Erste Entscheidung”.

“Mutant X” dagegen war eierloser Mist. Nur John Shea fand ich erträglich.

“Meteor Man” hat lange vor “Black Panther” gezeigt, dass ein rein schwarzer Superhelden-Film funktionieren könnte. Leider driftete er nach einer guten ersten Hälfte (wenn man von den miesen FX absieht) in moralinsaure Captain Planet-Duseligkeit ab.

“Spawn” war als Film echte Scheiße, Leguizamo hat sich mit seiner Darstellung des Clowns zurecht den Ruf verdorben. Als Figur hätte er gut in das Dr. Strange-Umfeld – dessen erste Verfilmung du hier ja nicht erwähnst – gepasst

“The Phantom” war mir als Film zu dröge, aber im Umfeld des frühen Captain America könnte ich mir das gut vorstellen.

Und der Trailer zu “The Spirit” ist mir echt zu schrill, was die Farben angeht.

heino
heino
15. November, 2022 13:04
Reply to  Torsten Dewi

The Shadow fand ich deutlich besser als The Phantom und Rocketeer war klasse, aber die FX gehen heute auch gar nicht mehr. Bei Spawn war einfach alles mies und die Tricks sind da nur das Sahnehäubchen auf dem Scheissekuchen

HenrX
HenrX
15. November, 2022 17:44
Reply to  Torsten Dewi

Man könnte ja “Doctor Mordrid” (aka Rexosaurus) von Fullmoon als Dr Strange mit aufnehmen. Ist ja eindeutig n Dr. Strangefilm nur ohne vorher die Lizenz von Marvel einzuholen 😀

HenrX
HenrX
16. November, 2022 04:52
Reply to  Torsten Dewi

wie ich gerade bei Wiki gelesen habe, hatte sich Charles Band sogar vorher die Lizenz von Dr.Strange eingeholt aber während der Produktion wieder verloren. Also war Charles, doch nicht so ein Rabauke wie ich gedacht habe. (Zumindest in diesem Fall)

Mencken
Mencken
15. November, 2022 13:10

“The Shadow” würde ich noch erwähnen. Hätte Raimi da wie ursprünglich geplant Regie geführt, wäre es vielleicht mit dem MCU ganz anders gekommen.

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
16. November, 2022 10:22

Ich frage mich ja, wieso King Features (gehört zu Hearst) nie was versucht hat. Hierzulande sind wohl deren Popeye und Betty Boop am bekanntesten. Aber denen gehören auch Flash Gordon, Das Phantom, Mandrake the Magician und Jungle Jim. Da könnte man, wenn man wollte, sein eigenes Filmuniversum aufbauen – gerne MIT Popeye. In den 80ern hatten sie auch schon ihre eigene Serie:

https://www.youtube.com/watch?v=nblpob8gyzs

Vader Ryderwood
Vader Ryderwood
17. November, 2022 22:05

Spawn hat uns neben der Krähe einen der beiden geilsten Soundtracks seiner Zeit geliefert. Er hat also durchaus seine Daseinsberechtigung 🙂 (Und ja, ich weiß, Musik ist immer Geschmackssache)

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
18. November, 2022 09:36

Ich kann ihn zumindest wegen der CGI Effekte aus der Rasenmähermann-Hölle nicht antun. Hier sollte man mal nen Grafiker mal ein paar Tage dran arbeiten lassen für ne ordentliche 4K Fassung.

S-Man
18. November, 2022 10:05

Das ist tatsächlich ein Thema, worüber man generell mehr diskutieren könnte: Blöde Filme mit geilen Soundtracks.

Bei mir weit oben war lange der Daredevil (Ben Affleck) Film, dessen Soundtrack ich sehr mochte und der mir die Türen zu mir bis dato eher nicht zugänglichen Musikrichtungen öffnete.

Noch extremer ist es bei mir und dem Soundtrack zu Transformers. Ich liebe orchestrale Soundtracks, auch all die Klassiker, die einem dazu einfallen. Aber der meistgehörte dürfte mit großem Abstand Steve Jablonskys Transformers sein, weil dieses Album das einzige ist, was ich zum Arbeiten hören kann: Es ist gleichzeitig treibend und nicht ablenkend. Ich kann dabei konzentriert Fachliteratur lesen, Code schreiben, Diskussionen führen. Und dabei wird es mir auch in der 5. Wiederholung nicht nervig nach all sen Jahren. Klar, höre ich auch anderes zum Arbeiten, aber da lasse ich mich dann doch mal ablenken oder singe mit, oder merke eben, dass es gerade irgendwie doch störend wirkt.
Ich habe sehr lange nach einem Stück Musik gesucht, das dieses Kunststück ebenfalls vollbringt. Aber ich habe ewig nix gefunden. Bis ich zufällig den Soundtrack von der Anime Serie “Sword Art Online” in die Hände bekam, den ich als genauso arbeitstüchtig empfinde.

Marcus
Marcus
18. November, 2022 16:25
Reply to  S-Man

Ähem…. der Soundtrack zu DAREDEVIL enthält gleich zwei Songs von Evanescence. Beide sind geeignet, zumindest mich ins Schweigekloster flüchten zu lassen. 😁

S-Man
22. November, 2022 10:33
Reply to  Marcus

Das sollte keine Diskussion über Geschmack sein 😉 Sondern es sind Beispiele für mich persönlich und ich denke, viele haben ähnliche Beispiele, die ich vielleicht nicht mag.

Vader Ryderwood
Vader Ryderwood
18. November, 2022 18:57
Reply to  S-Man

Ohja, “Autobots”. Der Wahnsinn.

Marcus
Marcus
18. November, 2022 16:28

Ich würde gerne dagegen halten, dass das schwarze DD-Kostüm 1:1 so wie in Frank Millers Comic-Prequel “The Man Without Fear” ist – aber das erschien erst 1993….