Amazon Black Friday Week: Vorsprung durch Kamele
Themen: Neues |Ich kann mich gut erinnern, als ich vor ca. 15 Jahren einen Artikel (vermutlich bei heise.de) las, dass externe Festplatten mit einer Kapazität von 1 Terabyte auch für Privatuser in Entwicklung seien. Ich sagte damals zu meinem Bruder: “Was soll der Quatsch? Wer braucht denn 1 Terabyte? Wer HAT denn 1 Terabyte?”. Aber es sollte sich schnell zeigen, dass hier eine Variante des Parkinsonschen Gesetzes greift – der Platz, den man hat, den füllt man auch.
Heute bin ich der Speicher-King. Ich liebe es, mehr als genug Platz auf Festplatten und in der Cloud zu haben. Mein erster USB-Stick hatte 128 Megabyte, mein aktuell größtes Modell 512 Gigabyte. Bei den zwei größten Cloud-Anbietern sind 1,5 Terabyte fast gefüllt. Neben meinem Arbeitssessel steht eine Schuhschachtel mit mehreren Kabeln und acht externen Festplatten, die sich zu 10 TB addieren.
Was da drauf ist? Eine riesige Sammlung obskurer Filme und Serien, die ich teilweise selber von VHS konvertiert habe. Eine nicht minder riesige Sammlung an Büchern, Zeitschriften und Comics, ebenfalls teilweise selber gescannt. Software, Fotos, Backups meiner Arbeit, meiner Email-Accounts, meiner Akten. Mag für Außenstehende wie Chaos aussehen, aber das täuscht: ich greife fast täglich auf meinen Datenbestand zu und finde immer das, was andere bereits verloren wähnen. Darauf bin ich stolz.
Die Schuhschachtel mit den Festplatten ersetzt mir Regale, Schränke, Schubladen, einen vollgepackten Keller und ständige händische Sucherei.
Natürlich muss man auch dabei immer im Auge behalten, dass alles aktuell ist und man ein ordentliche Backup-Konzept hat. Daran hakte es in den letzten Monaten, denn es nervte mich gehörig, mit so vielen Speichermedien hantieren zu müssen. Ich wollte es mal wieder kleiner, leichter, schneller und sicherer haben. Zumal ich langsam anfange, Festplatten mit klassischen Laufwerken zu misstrauen.
In einem YouTube-Video entdeckte ich eine externe SSD-Festplatte, wie ich sie noch gar nicht marktreif erwartet hatte – eine Crucial mit satten 4 Terabyte:
Wie klein die ist, merkt man erst, wenn man auf einem Foto auch Hände sieht:
Vier Terabyte im Hosentaschenformat als schnelle SSD – das würde mir den Alltag nochmal massiv erleichtern, keine Frage. Aber 370 Euro fand ich als Preis dann doch ein wenig happig.
Nun haben Festplatten den Vorteil, dass sie tendenziell immer im Preis fallen. Es ist also nur eine Frage des Abwartens – und ob man warten kann. Warten kann ich. Aber ich hatte keine Lust, täglich bei Amazon zu checken, wie sich der Preis entwickelt. Also entschied ich mich, mir mal diese Preistracker anzuschauen, von denen ich immer nur peripher gehört hatte. Damit soll man ja in der Lage sein, eine Preissenkung automatisch melden zu lassen, um dann zeitnah zuzugreifen.
Ich weiß, es verdrehen nun wieder einige Leser die Augen und murmeln “da kommt der Typ erst jetzt drauf?!”. Der Schlüssel zur Antwort auf diese Frage: Ich suche erst nach Lösungen, wenn ich ein Problem habe. Und das Problem hatte ich bisher nicht.
Nach einer sehr kurzen Recherche legte ich mit einen kostenlosen Account bei CamelCamelCamel an. Das ist wirklich denkbar einfach. Eine Hose, Katzenstreu und eben die Crucial-SSD wurden als “Testprodukte” eingestellt – man kann angeben, wie tief der Preis sinken muss, um per Email benachrichtigt zu werden.
Begeistert hat mich die Tatsache, dass CCC sogar rückwirkend die Preisentwicklung des Produkts anzeigt – so konnte ich sehen, dass das Laufwerk Ende März wohl schon mal bei 300 Euro gelegen hat:
Ich stellte darauf basierend einen Wunschpreis von 300 Euro ein und hakte die Sache erstmal ab. Nun sollte sich CCC beweisen.
Heute morgen dann die Email: Das Laufwerk ist zum gewünschten Preis zu haben. Besser noch – gerade mal 270 Euro am Black Friday:
3-2-1… meins!
Ich bin sehr zufrieden mit dem ersten Feldversuch des Amazon-Trackers, auch wenn man unterstellen darf, dass ich am Black Friday sowieso den Preis selber noch mal geprüft hätte.
Davon ab kann ich in Sachen Black Friday nur sagen: danke, bin bedient. Der Kleiderschrank ist voll, die Hardware auf dem neusten Stand, es fehlt keine Küchenmaschine und kein Wohnzimmer-Gadget. Die Liste der Dinge, die ich immer haben wollte, ist für den Moment abgehakt. Ich bin der Horror des Kapitalismus – der weitgehend wunschlos zufriedene Konsument. Aber das wird sich auch wieder ändern.
Zwei Sachen, die ich schon vor zwei Wochen gekauft habe, kann ich euch aber noch ans Herz legen. Wie der Rest der Welt wollen wir künftig unseren Energieverbrauch besser im Blick behalten. Mini-Tipp dazu: aktuell gibt es bei ALDI Süd ein Dreierpack digitaler Thermometer mit Messung der Raumfeuchtigkeit für unter 10 Euro. Darüber hinaus sind wir durchaus der Meinung, dass man für ein kuscheliges Sofa nicht den ganzen Raum heizen muss. Zwei Quadratmeter Heizdecke finde ich sinnvoller als 40 Quadratmeter Fußbodenheizung:
Tatsächlich entpuppt sich die Heizdecke (aktuell 60 Euro) als verfrühtes Weihnachtsgeschenk – für die LvA, vor allem aber die Katzen, die gar nicht fassen können, wie kuschelig und warm das ist:
Meldung aus dem Hauptquartier: “Wir stehen hier NIE WIEDER auf!”
Darüber hinaus pflegen wir in unserer Wohnung ein flexibles und energiesparendes Lichtkonzept. Wenn wir abends fernsehen, brauchen wir keine große Beleuchtung, aber zappenduster soll es auch nicht sein. Ein Restaurantbesuch, bei dem mich die indirekte Beleuchtung begeistert hat, brachte mich auf die Idee, einen LED-Strip an die Rückseite unserer Kommode zu kleben und mit der Alexa-Steckdose des Globus zu koppeln.
“Alexa – Licht an!”:
Natürlich kann das Ding 16 Millionen Farben, Stroboskop, App-Steuerung, setzt sogar Musik in rhythmisches Pulsieren um, aber das brauchen wir alles nicht. Ist schön so. Wenn es ganz dunkel ist, verstärkt sich der Effekt noch:
Aktuell 12,74 Euro für 5 Meter bei Amazon.
Wie sieht’s bei euch aus? Ist der Black Friday immer noch ein Großkampftag wie dereinst die Computer-Aktionswoche beim ALDI? Oder hat die Vorhersehbarkeit der Termine und Angebote den Druck rausgenommen?
So nen LED-Strip um ein Möbelstück gibts in meiner Wohnung auch – im Kinderzimmer…
Black Friday ist immer so ein Kampftag für meine Frau, der dazu führt dass nach 2-4 Wochen, 3/4 der Artikel zurück gesendet werden weil sie das Zeug eigentlich doch nicht braucht.
Ist nicht persönlich gemeint, aber ich ein massives Problem mit Leuten, die nach dem Motto “Ich bestelle erstmal alles, kann man ja wieder zurückschicken” agieren. In den Kommentarspalten der Schnäppchenseiten liest man so etwas ständig: “Super Angebot für die Hose, habe gleich mal alle Farben in vier Größen bestellt und retoure dann, was ich nicht brauche”. Für mich ist es ein Gebot der Fairness, das System überlegt zu nutzen.
So sehe ich das auch. Ich hab ehrlich gesagt schon ein schlechtes Gewissen, wenn mir wirklich mal etwas nicht so gefällt wie erwartet oder nicht passt. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit.
Das Problem ist eher, dass sie mit dem Zeug nicht zurecht kommt bzw. sich was anderes darunter vorgestellt hat. Sind ja hauptsächlich elektronische Geräte. Der LED-Strip sollte ja auch zuerst zurück gehen weil die Farben nicht genehm waren. Hab dann die App auf dem iPhone installiert und plötzlich gab es erheblich mehr Farben zur Auswahl als die 5-6 die man am Schalter durchklicken konnte.
Ich denke aber, dass von erwachsenen Menschen erwartet werden darf, sich aus verschiedenen Quellen über die Eigenschaften eines Produkts vor dem Kauf zu informieren. Oder aber, ganz außergewöhnlich, auch mal mit dem zufrieden zu sein, was man bekommen hat.
Das sind Grauzonen, die jeder für sich anders definiert.
Normalerweise interessiert mich der Black Friday überhaupt nicht. Diesmal könnte er aber für uns wichtig sein, da uns wegen der Anmeldung von Eigenbedarf ein Umzug bevor steht und wir deshalb neue Küchengeräte brauchen. Da kämen ein paar Schnäppchen gerade recht
Dafür ist das sicher geeignet.
Ich glaube, ich bin einer von denen, die das vollständig ignorieren. Ich kaufe Dinge, wenn ich sie brauche.
Ganz allgemein kaufe ich aber auch eher wenig von dem Zeug, was da im Black Friday den Hauptanteil des Umsatzes ausmacht, eher Sachen für meine Hobbies, und da machen die sehr spezialisierten Shops da einfach gar nicht mit.
“Ich kaufe Dinge, wenn ich sie brauche.” – immer mit dem Risiko, dass sie dann deutlich teurer sind. Ich überlege meistens, ob ich etwas sofort brauche oder im Zweifelsfall auf das Angebot warten kann.
Zum Speicher: Eigentlich das klassische Einsatzszenario für ein NAS.
Höre ich immer wieder, ist aber vom Aufwand und Platzgebrauch nicht meins. Ich möchte im Idealfall meinen gesamten Datenbestand auch im Rucksack herumtragen können. Aber wie so oft ist nicht auszuschließen, dass ich nach der Installation eines NAS tönen würde “wer das nicht macht, der ist voll doof!”. Was geht mich morgen mein Geschwätz von heute an? 🙂
Beschäftige mich auch mit NAS. Damit hast du doch deinen kompletten Datenbestand dabei? Du kannst jederzeit darauf zugreifen, alles nur eine Frage deines Verbindung/Datentarifs/WLANs.
Kein Thema für mich. Ich bin der Typ, der sich nach längerem Überlegen seinerzeit zweieinhalb Wochen NACH dem Black Friday zur Anschaffung eines Kindle entschlossen hat. 😅
Dafür habe ich Respekt.
Thema Heizdecken kann ich auch nur empfehlen, haben vor kurzem auch zwei Stück besorgt. So kann das Wohnzimmer ein paar Grad weniger haben. Thema Preistracker, da habe ich vor Jahren mal KEEPA für mich entdeckt. Ohne zu recherchieren, funktioniert wohl genauso wie Camel³.
Und Black Friday? Ist dooferweise immer eine Woche vor Ende meines Monats 😉 Also ja, lässt mich kalt.
geht mir ebenso.
Vielleicht kannst du sogar noch mehr rausholen, siehe: https://www.mydealz.de/deals/ruckerstattung-der-differenz-wenn-der-preis-sich-andert-black-friday-vom-18-bis-28-november-2075962
Was den Speicher angeht: Hatte mich auch genervt, jahrelang sieben Festplatten zwischen ein und vier TB zusätzlich zum NAS (das ist natürlich Pflicht) jonglieren zu müssen. Bin dann irgendwann bei zwei 18 TB-Platten (á 290 Euro) schwachgeworden, die sich jetzt entsprechend spiegeln, und fertig ist das Ganze. Für unterwegs hab ich noch ne SSD (die sind zum Langzeitspeichern eher weniger geeignet), aber da reicht mir eigentlich 1TB. Ich glaube, 4 TB als Thunderbolt würden dann eher wieder meine Kasse sprengen 🙂
Speichermäßig bin ich zur Zeit gut versorgt und eine Heizdecke wird mir niemals ins Haus kommen, mir ist eh immer warm. Aber ich liebäugele mit LED-Panels für die Wand, sowas hier:
https://www.amazon.de/Govee-Lichtpanels-Wandleuchten-App-Steuerung-funktioniert/dp/B09XM74MLN
Sehr schick und immerhin 50 Euro günstiger.
Wobei die ganzen LED-Panels und -Strips ja leider immer noch ziemlich Standby-verbrauchsfreudig sind. Wenn man jetzt kein autarkes Stromversorgungssystem zu Hause hat, ist das bei den derzeitigen Strompreisen auch nicht soooo günstig.
Bei mir nicht – da sie über die Alexa-Steckdose an- und ausgeschaltet werden. Es gibt kein Standby.
In dem Fall ist das Standby in der Steckdose.
Aber ob der Ruhestrom tatsächlich relevant ist, kann man pauschal nie sagen, das müsste man schon individuell ausmessen.
Ich habe mir da Angaben aus dem Internet geholt – ist mehr, als ich mir wünschen würde, aber nicht genug, um die Teile außer Betrieb zu nehmen.
Meine Güte, ich bin ja auch Energiesparer, aber als würden irgendeinen arbeitenden Menschen diese paar Euro arm machen.
Man kann auch alles übertreiben, und in Deutschland hat man dazu einen fatalen Hang.
Ich denke, derart pauschale und populistische Kritik steht dir nicht zu.
Ich suche seit Wochen eine gute Heizlösung für unser Schlafzimmer, das keinen eigenen Heizkörper hat. Bei den Strompreisen will ich mir keine Infrarotheizung reinstellen. Hab mir jetzt die Heizdecke bestellt. Bin mal gespannt. Die sollen ja nur so viel Strom wie ein paar alte Glühbirnen ziehen.