05
Okt 2022

Katzen, Kälte, Kollateralschäden

Themen: Abby Sunday |

Der Herbst kehrt auch im wortvogel’schen Haushalt ein. Am letzten Wochenende haben die LvA und ich unsere Terrassenbepflanzung aufgearbeitet, aussortiert und statt der vielen blühenden Schönheiten bleibt für die nächsten Wochen noch eine kleine Ecke mit den härteren Exemplaren in grün, gelb und rot.

Indian Summer.

Grünkohl steht bald wieder öfter auf dem Speiseplan, kräftige Suppen, abends Tee statt Apfelschorle. Neu dabei 2022: bequeme Sweatshirts und gefütterte Puschen, weil wir die nur schwer zu regelnde Fußbodenheizung so wenig wie möglich nutzen wollen. 20 Grad müssen reichen. Ist ja immer noch nicht Stalingrad.

Unsere Katzen stellen sich drauf ein. Statt 20 schlafen sie nun 22 Stunden am Tag, am liebsten mit ineinander verknäulten Pfoten:

Ich habe mir sagen lassen, dass sie auf diese Weise die Wärmeverluste über die Pfoten und Näschen minimieren – nach meiner Lesart brauchen sie gerade im Schlaf die gefühlte Gegenwart des/der Anderen. Sie sind soziale Tiere und besonders Rufus guckt eigentlich ständig nach, was die Schwester so macht. Vielleicht macht die ja was Spannendes. Oder sie bekommt ein Leckerli, von dem er etwas abstauben könnte.

Wir haben diverse Schlaf- und Kuschelstellen in der Wohnung, dank einer “Katzentreppe” können sie sogar auf den Kleiderschrank. Interessanterweise wechselt das Interesse – während die “schwedischen Apartments” den Sommer über total out waren, wird momentan der Kratzbaum links liegen gelassen. Rufus hat in den letzten Wochen den Wäschekorb für sich entdeckt:

A propos Kratzbaum: Wir haben für diesen Zweck hergestellte Katzenmöbel. Sisal, Wellpappe – alles, was die kleinen Scheißerchen begeistern sollte. Aber nein – Becky hat es sich zur Aufgabe gemacht, das MASH-Schild meiner Gattin wie ein Biber einen Baum zu erlegen:

Geschätzt wird sie bei der aktuellen Geschwindigkeit ungefähr 50 Jahre brauchen. Das sei ihr vergönnt.

Rufus hingegen arbeitet sich an meinem Arbeitssessel ab. Keine Sorge, es ist nicht dieser hier – das ist mein Fernsehsessel:

Mein Arbeitssessel ist erfreulicherweise ein profaner Muren von Ikea – und an dessen Rückseite hat Rufus deutliche Spuren hinterlassen:

Ich denke darüber nach, demnächst mal Jeansstoff drauf zu bügeln.

Wir sind Katzenbesitzer. Da muss man sowas einpreisen. Es macht ja auch keinen Sinn, mit dem Kater deshalb ein ernstes Wörtchen zu reden – er quittiert das dann immer mit diesem Blick:

Übersetzung: “You can make me listen, but you can’t make me care.”

Auf diesem Bild sitzt er übrigens auf einem klassischen umgedrehten Laptray – diese Dinger kann ich für sehr viele Bequemlichkeiten im Haushalt empfehlen.

Davon abgesehen ist alles gut, was weich ist und eine Bühne bietet, auf der man konsequent die eigene Überlegenheit präsentieren kann:

Das “draußen” in Form unserer umlaufenden Dachterrasse verliert mit den nachlassenden Temperaturen zunehmend an Reiz. Nicht unbedingt freiwillig: Gerade bei Regen stehen unsere Katzen gerne vor der Balkontür und knatschen, dass sie raus wollen. Macht man dann die Tür auf, halten sie kurz die Nase in den Wind und schauen uns dann mit diesem “schon, aber ohne nass”-Blick an.

Was sie zu jeder Jahreszeit lieben: Gassi gehen. Klingt komisch, ist aber so. Wenn wir abends auf die Terrasse gehen, sprinten sie begeistert hinter uns her, um mit uns eine Runde oder zwei zu spazieren. Da sind sie wie Hunde.

Problematisch ist der Klimawechsel momentan eigentlich nur nachts: Rufus und Becky bestehen nämlich auf mindestens eine geöffnete Balkontür – auch, wenn sie wegen der Kälte oder der Nässe gar nicht raus wollen. Das wird noch ein Duell der Willenskraft geben, bis sie eingesehen haben, dass im Winter die Tür zu bleibt.

Bezaubernd war, als sich der Frankster kürzlich für ein paar Tage um die Kleinen gekümmert hat, als wir verreist waren. Vielleicht hätten wir ihm sagen sollen, dass Becky zwar generell sehr schüchtern ist, sich die Streicheleinheiten aber durchaus fordernd abholt, wenn sie es angemessen findet. Konsequent drückt sie jedes Laptop zur Seite und schmeißt sich demonstrativ auf die Beine:

Wer sie dann nicht kräftig schrubbelt, muss die Konsequenzen tragen…

Die LvA hat es schon richtig ausgedrückt: “Wenn man bedenkt, wie oft wir jeden Tag wegen der beiden lächeln, hat sich die Anschaffung schon gelohnt.”



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8 Kommentare
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takeshi
takeshi
6. Oktober, 2022 08:29

Same here.
Und ich bin immer erfreut, wenn sich unser großer Kater nicht direkt zwischen mich und den Monitor stellt, sondern sich ein wenig entspannt.

Matts
Matts
6. Oktober, 2022 13:09

Hui! Gerade am letzten Foto sieht man, dass die beiden ja ganz schön groß sind.

S-Man
S-Man
8. Oktober, 2022 09:08

[ohne Kommentar]