Verzettelt
Themen: Neues |Ich schreibe Artikel ja üblicherweise zum Erkenntnisgewinn, also wenn ich was mitzuteilen habe. Wenn der olle Vogel was gelernt hat, sollt ihr davon profitieren. Heute schreibe ich aber mal aus blanker Verzweiflung, gerade weil ich mit meinem Bemühen in Sachen digitaler Ordnung nicht voran komme.
Vor etwas über einem Jahr habe ich darüber geschrieben, dass ich von den Freemium-Apps EVERNOTE und LASTPASS auf die Freeware-Varianten JOPLIN und BITWARDEN umgestiegen bin. Auf BITWARDEN lasse ich auch bis heute nichts kommen, der Passwortmanager funktioniert perfekt und lautlos.
Aber mit JOPLIN zur Erstellung, Verwaltung und Kuratierung von Listen, Notizen und Web-Clippings ist das so eine Sache. Der einzig nennenswerte Unterschied zu EVERNOTE besteht in der kostenlosen Version darin, dass Joplin die Notizen nicht in der Cloud speichert. Darum muss man sich selber kümmern. Kann man für eine prima Sache halten, weil dadurch sichergestellt wird, dass niemand sonst darauf Zugriff hat. In meinem Fall habe ich die JOPLIN-Daten einfach in meine Dropbox gelegt, die sich ja automatisch auf allen meinen Geräten synchronisiert.
Leider hat das eher so mittel funktioniert. Als ich einen Mac mal neu aufsetzte und JOPLIN und DROPBOX frisch installierte, registrierte das System nämlich den neuen Rechner als maßgebend und löschte alle existierenden JOPLIN-Notizen. Keine Katastrophe dank Backups, aber ein echtes Ärgernis.
Hinzu kam, dass ich bis zum Schluss damit gehadert habe, dass JOPLIN Markdown verwendet, was mir gefühlt die Kontrolle über die komfortable Formatierung meiner Texte nahm. Echte Geeks sehen das sicher anders.
Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Begeisterung für JOPLIN bekam einen Dämpfer und ich entschloss mich, die Notizenverwaltung auf allen meinen System noch mal zu durchdenken. Und dabei knallte ich gegen eine Wand. Nicht wegen eines Mangels an Möglichkeiten – sondern wegen eines Überangebots.
Ich mag da extrem sein, aber die Dienste, die ich benötige, sind mein Schreibtisch, mein Aktenschrank, meine Pinnwand und meine Kramschublade. Physisch habe ich diese Dinge längst aufgegeben. Und das macht es umso wichtiger, dass sie zuverlässig, transparent und allgegenwärtig sind. EVERNOTE war in Anfangszeiten der "gold standard":
- Dauerhafte Notizen mit immer wieder gebrauchten Daten
- Flüchtige Notizen für Reportagen, Urlaub, Festivals u.a.
- Meine biographische Liste
- Projekt-Recherchen
- To do
- Aus dem Internet gespeicherte Artikel zur späteren Lektüre
Das lief perfekt auf Macbook, iPhone und Tablets, zumal es EVERNOTE mit dem Web-Clipper und der Browser-Extension Clearly sehr leicht machte, Material zu sammeln und zu kuratieren.
Aber in der Freemium-Version ist EVERNOTE immer mehr eingeschränkt worden, gerade was die Menge der verwendeten Geräte angeht. Unpraktisch.
Die einfachste Lösung wäre demnach, ein kostenpflichtiges Personal-Abo abzuschließen, das ich mit 5 Euro/Monat im Jahr aber ziemlich teuer finde. Ich zahle für mein komplette Office 365-Paket mit einem Terabyte Cloudspeicher genauso viel. Andererseits: drauf gepfiffen – never change a winning team.
Aber meine Ansprüche haben sich tatsächlich geändert. Und ich habe. mich ernsthaft mit der Frage auseinander setzen müssen, ob die oben genannten Aufgaben für EVERNOTE nicht sowieso zu viel sind, weil es mehr Sinn macht, kleinere, spezialisiertere Anwendungen zu verwenden – des Komforts wegen.
Eine Lösung fand sich sehr schnell: Googles KEEP-Funktion, eine Art digitaler Zettelkasten, der sich auch für to do-Listen verwenden lässt:
Das ist vom Umfang her zwar limitiert, aber extrem leicht zu lernen, überschaubar und dank meiner permanenten Google-Nutzung auch immer "vor Ort". KEEP übernimmt mein Zettelchaos und grenzt dieses ein.
Was KEEP für mich zu einem echten Gewinn macht, ist die Möglichkeit, einzelne Notizen mit anderen Usern zu teilen. Das konkrete Szenario: Ich habe eine Einkaufsliste. Mit der ist auch die LvA verknüpft. Sie kann mir unsere wöchentlichen Notwendigkeiten also direkt in mein KEEP schreiben. Ich kann im Supermarkt wiederum die bereits gekauften Lebensmittel antippen – sie verschwinden dann aus der Liste. Das vereinfacht den Vorgang merklich – und selbst wenn ich schon im Supermarkt den Einkaufswagen schiebe, kann die LvA von daheim die Liste noch ergänzen.
Das Problem: KEEP ist nicht gedacht für größere Projekte, es gibt keinen Web-Clipper, keine großen Formatierungs- und Verschachtelungsmöglichkeiten, und die einzelnen Notizen sind in Sachen Größe limitiert.
Aber gut, mit KEEP habe ich zumindest meine Zettelwirtschaft im Griff und kann meine Einkäufe dynamisch und durchdacht organisieren. Passt.
Kommen wir zu den Web-Clippings, die bei mir meistens aus längeren Artikeln bestehen, die ich mir für eine spätere Lektüre sichern will. Wie dringend ich so etwas brauche, sieht man daran, dass ich in meinem alten EVERNOTE-Account über 500 Artikel und Essays gespeichert habe.
Es gibt zwei Platzhirsche auf dem Markt. Empfohlen wird z.B. gerne INSTAPAPER:
Im Grunde genommen ein sehr präziser Service, der auf Knopfdruck Artikel lesefreundlich speichert und sie gesammelt wie eine Art individualisierte Zeitschrift präsentiert. Als jemand, der notorisch ungern größere Textmengen auf dem Smartphone liest, lobe ich auch die Android/iPhone-Apps, die den Vorgang erstaunlich erträglich machen. Ich gestehe: bequemer und zwischen allen Geräten synchronisiert kann man sich kein Presse-Archiv aufbauen.
INSTAPAPER wäre EXAKT das, was ich bräuchte – wenn es Artikel tatsächlich speichern würde. Aber der Eindruck täuscht: ruft man einen Beitrag auf, wird er in diesem Moment wieder von der Original-Webseite geladen. Das heißt: wenn die Original-Webseite den Artikel löscht oder hinter eine Paywall legt, ist er weg. Und das widerspricht halt meiner digitalen Sammelwut.
Ist die Premium-Version für gerade mal 2,50 Euro im Monat eine Alternative? Leider nein, weil sie das Problem nicht löst: auch hier werden Artikel nicht dauerhaft gesichert. Man bekommt nur Sachen wie Speedreading oder eine Volltextsuche (was für mich ein Standard bereits in der Free-Version sein sollte).
Es gibt eine Alternative zu Instapaper, die auch hoch gelobt wird – POCKET:
Es ist immer ein Bauchgefühl: POCKET ist auch toll, aber etwas weniger elegant als INSTAPAPER. Dafür hat POCKET eine tolle "Entdecken"-Funktion, die interessante Artikel aus dem Web vorschlägt, die man gleich ins eigene Archiv übernehmen kann. Aber auch hier: die Artikel werden nicht dauerhaft gespeichert.
Nun bietet die Premium-Version von POCKET wenigstens eine dauerhafte Speicherung an, anders als INSTAPAPER. Aber man möchte dafür 3,33 Euro im Monat haben, das empfinde als ziemlich happig.
Meine Versuche, die eierlegende Wollmilchsau zu finden, waren wirklich frustrierend. Ich habe es sogar mit rudimentären Lösungen versucht wie der Browser-Extension von PRINTFRIENDLY, die Artikel in gesäuberte PDF umwandelt und speichert:
Das geht extrem fix und braucht auch keine Logins oder Accounts – aber man muss die Artikel-PDFs dann eben doch wieder händisch sammeln und organisieren. Und genau das will ich ja nicht mehr.
Und dann sind da ja auch noch meine "Lang-Notizen", die weder in KEEP passen noch als Artikel-PDF gesammelt werden sollen: Recherche, Blog-Material, Biographisches, gesicherte Kommentarstränge aus dem Netz, etc. Die Kramschublade zur Zettelwirtschaft von KEEP. Die ist in den vorgestellten Lösungen noch gar nicht berücksichtigt.
Das bringt uns dann auch zum letzten Puzzleteil – eigentlich sollte ich diese ganzen Dienste und Apps nämlich gar nicht brauchen, weil ich wie erwähnt ein Office 365-Abo habe und damit alles, was ich brauche, und zwar in Form von ONENOTE:
Ja, ONENOTE kann per Web-Clipper Screenshots, Artikel und Webseiten speichern, ich kann ohne Platzprobleme riesige Notizen unterbringen und komfortabel formatieren. Die Artikel werden auch tatsächlich gespeichert und nicht jedes Mal abgerufen. Die Software ist über die Cloud mit allen meinen Geräten verbunden und sowieso teil meiner Arbeitssphäre. Zusätzliche Kosten der Nutzung von ONENOTE: 0 Euro.
Wenn ONENOTE bloß nicht so scheiße wäre.
Man merkt, dass der Ausgangspunkt für die Entwicklung der App das klassische Office-Paket war – die Bedienung ist absurd kompliziert, das User-Interface ist hässlich und nicht intuitiv, die Reaktionszeiten der Webversion sind ein Skandal und die Aufbereitung gespeicherter Artikel einfach nicht lesefreundlich. Microsoft hat das Pferd von der falschen Seite aufgezäumt. Statt ONENOTE aus Office heraus zu entwickeln, hätte man die App von Grund auf neu denken müssen – so, wie EVERNOTE das gemacht hat. Wer einmal EVERNOTE und ONENOTE parallel genutzt hat, wird nie mehr freiwillig zu ONENOTE greifen.
Es mag redundant klingen, aber die beste Beschreibung, die ich für ONENOTE formulieren kann, ist diese: So sähe EVERNOTE aus, wenn es von Microsoft entwickelt worden wäre.
Vor allem aber: es ist so elend laaaangsaaaam…
Man merkt ständig, dass ONENOTE statt zu wenig zu viel bietet: Die Anwendung versucht, alles für alle zu sein. Ähnlich wie bei WORD führt das dazu, dass man mit Funktionen und Werkzeugen erschlagen wird, auch wenn man nur einen kurzen Text tippen will.
So stecke ich in einem Dilemma: Obwohl ONENOTE theoretisch alles mitbringt, was ich brauche, und kein zusätzliches Geld kostet, WILL ich es schlicht nicht verwenden, weil es ein hässliches, unkomfortables Monster ist.
Aber was ist die Alternative? Kleine Zettel in KEEP, Artikel in INSTAPAPER – und größere Recherche-Blocks in Google DOCS oder DRIVE? Wichtige Artikel in INSTAPAPER dann sporadisch als PDF exportieren, um sie zu speichern? Oder doch POCKET mit Premium, um ein bequemes dauerhaftes Archiv zu haben?
Eine Alternative wäre, JOPLIN in der Cloudversion für gerade mal 1,50 Euro pro Monat zu abonnieren. Dann wären die größeren Recherche-Notizen und das Web-Clipping kein Problem, für Zettel bliebe ich bei KEEP. Aber ich komme einfach mit der Markdown-Formatierung nicht zurecht. Und ich zahle kein Geld, wenn die App dann nicht so arbeitet, wie ich das will.
Ihr merkt: Es ist Chaos. Ich habe zu viele Möglichkeiten, die alle nicht EXAKT das bieten, was ich suche. Es fehlen immer nur Kleinigkeiten:
- Instapaper müsste preiswerter sein und Artikel dauerhaft speichern
- Pocket müsste preiswerter sein
- OneNote bräuchte ein neues, schnelleres, einfacheres Interface
- Joplin muss weg vom Markdown
- Evernote müsste preiswerter sein und den "batch export" von Artikeln direkt in PDF erlauben
- Keep müsste um eine neue, größere Notizen-Verwaltung erweitert werden – sowieso etwas, bei dem Google erstaunlich schlampt
Versteht mich nicht falsch: ich bin bereit, Geld zu zahlen. Aber es muss im Rahmen bleiben, einen echten Mehrwert haben und am Ende idealerweise zu einer "unified experience" führen, bei der ich keine drei Apps parallel nutzen und verwalten muss.
Schaut man sich Online-Reviews an, wird man auch nicht schlauer.
Momentan denke ich ernsthaft drüber nach, wieder zu EVERNOTE zurück zu kehren. Ich habe mir das System heute erneut angesehen und mich gefreut, dass es noch mal verbessert wurde – so kann man mit dem Web-Clipper nicht nur Artikel speichern, sondern auch "reine Artikel", also bereinigt um allen unnötigen Schnickschnack. Das entspricht etwa der alten Clearly-Leseansicht, die zwar seit Jahren nicht mehr unterstützt wird, sich aber mit ein bisschen Geduld und Spucke trotzdem noch in Chrome installieren lässt.
Eventuell reicht die Freemium-Version ja doch. Oder ich upgrade. Ist teuer, aber von der "user experience" in meinen Augen ungeschlagen. Ich werde vorher aber noch mal ganz spezifisch nach anderen Lösungen suchen oder nach Fähigkeiten der hier vorgestellten Apps, die mir bisher entgangen sind. Insgesamt ist mir das alles schon wieder erheblich zu viel Zeit und Mühe: can’t it just work?
Es ist schon faszinierend: Als ich anfing, diesen Artikel zu schreiben, hatte ich keine Ahnung, was ich machen soll. Aber allein dadurch, dass ich das alles aufgeschrieben habe, kristallisiert sich meine Präferenz für Evernote in Kombination mit Keep deutlich heraus. Die einzige Sache, die mich wurmt, ist die Abhängigkeit von einem weiteren Anbieter. Integriert als Teil von Office 365 oder Google Drive wäre es mir lieber.
Und damit die Frage an euch – nutzt ihr solche Apps? Kennt ihr Alternativen? Wie organisiert ihr das, was ihr im Web findet, braucht, und behalten wollt? Ich bin für Tipps und Hinweise sperrangelweit offen.
P.S.: Was ich mit meiner geliebten Dropbox machen soll, weiß ich auch nicht wirklich. Die 15 Gigabyte liegen weitgehend brach.
Hm.
Alles, was ich irgendwie lese, kommt per Knopfdruck ins Pocket-Archiv (Premium). Alles, was ich noch lesen möchte, auch. (Seit die Kinder da sind, lande ich leider nicht mehr in der Jahresendauswertung im fleißigsten 1% der User. Ja, Gamification ist fies.)
Anleitungen, Tutorials usw. landen wie ganz viel anderer Kram auch in Evernote (Premium). Das nutze ich seit der "Invite only"-Beta und wahrscheinlich müssen die mich auch rausschmeißen, damit ich das nicht mehr nutze. Ich schreibe damit Blog-Artikel vor, sammle Material für Bastelprojekte (sei es Software, Haus oder Garten), ich führe da ein Sprüchetagebuch für die Kinder (es ist großartig, was die an Sprüchen raushauen, während sie das Sprechen für sich entdecken.), Screenshots werden via Skitch ebenfalls direkt einkassiert. Meine Lieblingswebcomics werden auch vie Web Clipper im entsprechenden Notizbuch gespeichert.
Ich hab die Premium-Gebühren immer ohne Magengrummeln gezahlt, weil ich es erstens doch ziemlich intensiv nutze und zweitens schon so viele tolle Dienste hab sterben sehen, weil es sich für die Betreiber einfach nicht gelohnt hat.
Wir haben einen ähnlichen Workflow, wie es scheint – und ja, bezahlen ist keine Schande. Es muss halt im Verhältnis bleiben. Ich bin gerade dabei, das mal wieder alles neu zu ordnen.
Bei Webclipping wird es haarig. Ich hab das Gefühl gehabt, dass Pocket auch die Links abruft und dann von den Originalseiten zieht, ähnlich wie Instapaper. Kann mich aber irren.
Instapaper hatte für mich den Vorteil, dass ich Ordner anlegen und die geclippten Seiten besser sortieren kann als in Pocket. Allerdings habe ich in Instaper auch viel Schmarrn geclippt. Wie viele Clips hab ich gelöscht, die einfach nur ein Login oder ein Logo enthielt, weil weiß der Teufel die Maus unabsichtlich irgendwo draufgeklickt hat.
Ich bin 10 Jahre Evernote Premium Nutzer gewesen. Dann kam Evernote 10.
Katastrophal.
Und wer mir erzählen will, dass sich das in den letzten beiden Jahren gebessert hat, der hat Tomaten auf den Augen oder ist ein Fanboy. Ich "muss" hin und wieder Evernote nochmal starten, wenn ich alte Notizen nicht migriert habe – ich nehme auf dem Mac jedes Update mit und sehe, was sich ändert. Nichts zum Besseren jedenfalls. Ewig lange Ladezeiten, Suchfunktion mittlerweile eine Katastrophe und unter iOS startet die App nicht einmal mehr bei mir.
Nach einem kurzen Ausflug zu OneNote bin ich dann bei Apple Notizen gelandet (hatte mir auch Notion, Nebo, Microsoft Journals angeschaut) und dort geblieben. Zwar sind da noch keine 4.000 Notizen drin wie in Evernote, aber mittlerweile über 1.000 (seit Oktober 2021).
Webclipps, die ich für meine Recherchen brauche, packe ich da auch rein. Zwar wird da auch nur ein Link zum Originalartikel gesetzt, aber egal.
Wichtig war für mich:
Ganz wichtig war für mich:
Bisher erfüllt Apple Notizen alles Gewünschte für mich. Nur bei der Handschrift könnte es besser sein, daher nutze ich zum Skizzieren und Notieren tatsächlich Notability und importiere mein Gekrakel als Bildateien in Apple Notizen.
Hier gibts noch meinen Tagebucheintrag dazu:
https://kaylog.blog/2021/10/30/umstieg-auf-apple-notizen/
Unser Workflow ist sehr unterschiedlich – handschriftliche Notizen gibt es nicht und mehrere Fenster brauche ich auch nicht offen. Ich arbeite fast immer über die Web-Portale, da mein Firmenrechner keine Installation von Cloud-Software erlaubt. Apple Notizen kommt nicht in Frage, weil ich auch Android-Geräte nutze.
"Und wer mir erzählen will, dass sich das in den letzten beiden Jahren gebessert hat, der hat Tomaten auf den Augen oder ist ein Fanboy." – mit solchen pauschalen Abwertungen wäre ich vorsichtig. Jeder nimmt das Produkt basierend auf seinen Notwendigkeiten anders wahr.
Ach so, wegen Pocket: Das schrieb ich ja. Die machen das wie Instapaper, aber nicht, wenn man ein Premium-Abo hat:
https://getpocket.com/premium
Ich bin was notizen, todo-listen etc angeht inzwischen maximal minimalistisch und speicher alles in ein git-repository.
Villeicht ein bisschen nerdy – aber für meine (überschaubare) Anwendung passt das sehr gut.
Das wäre für mich sicher nicht praktikabel – aber ich kenne auch Leute, die schwören drauf.
Ja, für die meisten eher nicht, es war auch eher so als "anmerkung was manche leute sonst so machen" gemeint und sehr viel weniger als "Tip" / "Idee"
Fand sowohl deinen Post als auch die bisherigen Kommentare sehr spannend – auf der einen Seite um zu sehen ob man villeicht etwas nützliches übersieht
Auf der anderen Seite aber auch als IT-Typsi der oft nach sowas gefragt wird zu lesen was man evtl. empfehlen kann und wie der Markt so aussieht.
Echte Geeks sagen: AsciiDoc ist das neue Markdown 😉
Ansonsten kann ich leider nicht helfen. Unsere Workflows sind nicht kompatibel.
Ich verwende momentan oft reStructuredText 😉
Kannte ich noch nicht, sieht aber für echte Dokumentationen zu wenig mächtig aus, auf den ersten Blick.
AsciiDoc hat ggü. Markdown den Vorteil, dass es standardisiert ist. Bei all den unterschiedlichen Markdown-Dialekten wird man ja bekloppt, jeder denkt sich aufs neue aus, wie man was fett druckt, weil Markdown nie standardisiert wurde.
Und mit AsciiDoctor in der Hinterhand lässt sich dann halt der Text in beinahe beliebige Formate direkt konvertieren (PDF, Word, LaTeX, HTML,…). Besser geht kaum.
Ich kann zu AsciiDoc nur sagen.
Lasst die Finger davon. Wenn ihr so professionell arbeiten wollt, dann setzt auf LaTeX.
Da haben sich auch wieder mal paar Leute was ausgedacht, was es schon auf dem Markt gibt -> LaTeX. Schon alleine die Tatsachen: Backend in Ruby – da könnte ich nur noch im Strahl kotzen.
Die Community hat unzählig offene Issues/Requests – einige davon sind extrem wichtig und seit mehr als 4 Jahren offen.
Für mich ist das Projekt verfahren – und sollte auch stillgelegt werden.
Ja: Das Setup für LaTeX ist extrem hoch – und nicht ohne Weiteres machbar (viel Doku lesen halt!). Das ist bei AscciDoc auch so – denkt man nur mal an die Themes. Wer kommt bitteschön auf die Idee zu sagen, wir machen statt CSS -> YML. Man lehnt sich zwar an CSS an, macht aber trotzdem alles anders.
Als Beispiel für AsciiDoc-Fail:
Ich würde gern die Dartsellung der Nummerierung der Kapitel ändern. Es ist per Default immer ein Punkt an der letzten Nummer. Diesen Punkt will ich nicht haben. Geht natürlich bis jetzt nur, wenn man in den Ruby-Code eingreift. Dieses Issue ist seit Ewigkeiten offen. Für die Coder wäre das leicht umsetzbar, ist aber bis jetzt nicht passiert – seit 2017.
https://github.com/asciidoctor/asciidoctor-pdf/issues/858
Wie geasgt, keine wirkliche Entwicklung an diesem Projekt.
Viele Grüße
Henrik
Ich bin ein großer Freund von LaTeX, aber die erwähnte Einstiegshürde ist einfach zu groß für 99% aller Leute. Das kann AsciiDoc erheblich besser.
Klar gibt es Mängel, aber ehrlich: Die gibt es bei LaTeX ebenso. Wie oft habe ich scheinbar simple Dinge mit irgendwelchen kruden Makros gelöst bzw. gelöst bekommen… Es ist eben nicht so, dass alles immer und überall einfach funktioniert. Dafür gibt es für jedes Projekt einfach immer viel zu verschiedene Anforderungen, es ist schlicht unmöglich, an alles zu denken.
Ich finde dein Beispiel passend dafür: Wenn man sich einfach mal einigen könnte, dass da ein Punkt hinkommt oder eine Klammer oder nix, dann wäre das kein Thema. Aber deine will da eben einen Punkt haben, der nächste keinen, der dritte eine tanzende Banane. Da kann man ewig versuchen, Standards zu bauen – es wird am Ende nix oder nur so etwas extrem komplexes wie LaTeX. Ich finde, man muss auch einfach mal zufrieden sein, mit dem, was da ist und nicht immer nach noch einer Sonderlocke verlangen.
Btw. AsciiDoctor ist OpenSource: Wenn es für Coder "ein leichtes" ist, tue dir keinen Zwang an und pack es rein. 😉 Fordern kann man viel – unterstellen, es ist doch bestimmt ein einfach, auch. Im Zweifel sitzen da Freiwillige ohne Bezahlung. Die freuen sich über jegliche Hilfe.
Ich wundere mich gerade etwas, weil der Text sich für mich so liest als wenn es aus der Perspektive von einem Studenten geschrieben ist, der sich auch darüber Gedanken macht, dass die Butter im Supermarkt 30 cent mehr kostet.
Du bist doch ein gestandener Redakteur und Autor und was noch alles, hast Wohneigentum und kannst diesen Posten wahrscheinlich von der Steuer absetzen. Insofern würde ich dieses quälenden Gedankenkarussel einfach anhalten und den gar nicht mal so hohen Preis für die beste Lösung auf den Tisch legen. Das Leben ist doch zu kurz um sich mit so etwas unnötig aufzuhalten.
Siehe: "Versteht mich nicht falsch: ich bin bereit, Geld zu zahlen. Aber es muss im Rahmen bleiben, einen echten Mehrwert haben und am Ende idealerweise zu einer "unified experience" führen, bei der ich keine drei Apps parallel nutzen und verwalten muss."
Ich verstehe den Kommentar so, dass du dir einfach deine Software entwickeln lassen sollst.
Den Gedanken hatte ich auch schon. Aber für die Entwicklungskosten… Da kannste dein Leben lang Evernote Premium Dingsi bekommen, vermute ich. Zumindest wenn du an einen seriösen Entwickler gerätst, der dir wirklich was nachhaltiges und durchdachtest hinstellen soll… Und vielleicht auch noch Support leistet.
Naja ganz soweit ging mein Gedanke dann doch nicht. 😉
Ich bezog mich eher auf die Aussage über Pocket "Aber man möchte dafür 3,33 Euro im Monat haben, das empfinde als ziemlich happig.".
Nur weil die kostenfreie Version bereits so gut ist, dass man es als merkwürdig empfindet für ein (allerdings relevantes) Zusatzfeature Geld zu bezahlen, sollte das doch kein Hinderungsgrund sein. Deshalb mein Voting: Nimm die €20 in die Hand und teste es 6 Monate. Wenn es dann immer noch nicht rund läuft, hat ja vielleicht Instapaper bis dahin nachgezogen.
Es ist immer eine Frage der Relation – ich würde mich weniger schwer tun, für das Feature in Pocket zu zahlen, wenn OneNote es nicht kostenlos anbieten würde, und Evernote auch (die eben andere Defizite haben). Ich würde gerne für eine App auch 5 Euro im Monat zahlen, wenn sie dafür allen meinen Wünschen entspricht. Aber ich komme aus sehr bescheidenen Verhältnissen und rechne auch heute noch jeden Euro auf, selbst wenn ich das nicht müsste.
Agenda skaliert gut, nutze ich als Tagebuch und Aufgabenlisten mit Tagzuordnung. Structured hat mir geholfen mehr auf die Reihe zu bekommen, den Tag besser zu nutzen.
Genau so isses. Ich nutze OneNote seit Ewigkeiten fürs Geschäft und es ist so unfassbar scheisse. Privat bin ich von Notational Velocity über Quip mittlerweile bei Apple Notizen gelandet. Evernote, Hackpad, das gerade zu Dropbox Paper wurde, Notion, Coda.io und viele weitere habe ich auch probiert. Alles wie von dir beschrieben mit Einschränkungen geschlagen die ungut sind. Gemeinsame Supermarkteinkaufsliste mit Apple Erinnerungen. Um Webpages / Websites / Artikel wiederzufinden hätte ich zu gerne eine Lösung. Alle Lesezeichenverwaltungen mangelhaft.
Danke für den Hinweis dass Joplin nicht gescheit synchronisiert.
Die perfekte Notizverwaltung gibt es leider nicht:
– Suche und neue Notiz erstellen in einem Schritt wie Notational Velocity ist das Killerfeature und sollten alle Notizenapps bieten.
– Auf Desktop, Smartphone und möglichst auch im Web nutzbar mit verlässlich synchronem Inhalt.
– Tabellen, Bilder, Listen die sich durch Drag & Drop in der Reihenfolge ändern lassen, kein micromanagement von Formatierung sondern saubere logische einheitliche Formatierung, sollte der Editor alles können.
– Skalierend, sowohl wenige Notizen als auch hunderte im Griff behalten. Eine Notiz immer erweitern und umstruktieren können und obsolete Teile (veraltet) entsprechend markieren also gruppieren innerhalb einer Notiz zu können, wie in der Agenda App.
– Schön wäre auf einer Seite ein Inhaltsverzeichnis der Überschriften einer Notiz zu haben über das man innerhalb einer umfangreichen Notiz einfach navigieren kann, wie Dropbox Paper.
Halt uns bitte auf dem laufenden wenn du eine gescheite Lösung findest. Bin auch auf der Suche.
Dropbox Paper kannte ich gar nicht, danke für den Tipp. Generell nicht schlecht, aber ich habe solche Funktionalität ja auch schon bei Office 365 und Google Docs. Evernote kann ebenfalls eine Notiz kollaborativ teilen. Zu meinen Zielen gehört ja auch, die Zahl der Anbieter insgesamt zu reduzieren. In meiner perfekten Welt wäre das alles Teil von Google.
Apple Notizen im Webbrowser unter Android nutzen geht wahrscheinlich nicht gut. Ich erinnere mich Apple Notizen im Web unter Windows genutzt zu haben und Apple hat dabei den Unsinn geschaffen die Mac-Tastenkombinationen zur Textbearbeitung unter Windows zu verbiegen (mit alt statt ctrl wortweise navigieren, ctrl nach links / rechts statt Pos1 / Ende zum Anfang und Ende einer Textzeile).
Bereits Apples 2-Faktor-Authentifizierung verhindert den Zugriff ohne Apple Gerät. Während Google Apps im Web heimisch sind, meidet Apple das Web. Apple hat Top-Journalisten eingekauft die redaktionelle Beiträge für Apples App Store schreiben, die nur in der App Store App zu lesen sind (oder waren) und entsprechend nicht (einfach) verlinkt und weitergegeben werden können.
Mit Google Music hatte ich meine iTunes Musiksammlung im Zugriff auf jedem Computer mit Webbrowser. iTunes Match kostet und erfordert umständliche Einrichtung auf einem Apple Gerät (allerdings gibt es iTunes Match immer noch, trotz Apple Music Abodienst, Google stellt seine Dienste ständig ein und um.)
Die vielen verschiedenen Notizmöglichkeiten allein von Apple sind suboptimal. Als Kalendereintrag notiert oder als Erinnerung mit Datumsangabe? Checkliste in Notizen oder Erinnerungen App angelegt? Projektnotizen mit Bildern und PDFs als Notiz oder Ordner im Dateisystem?
Vom einem Information Space, den Usability Pionier Jef Raskins propagiert und gezeigt hat, sind wir weit entfernt.
Alles zu einem Projekt in einem Ordner gebündelt vorhalten, bringt massive oldschool Einschränkungen mit sich. Wegen Cloud und Datenbanken (Notizen, Erinnerungen, Kalender, Kontakte, Fotos, Musik, Webpage). Beispielsweise ist ein Worddokument in einem Ordner als Notiz deutlich umständlicher nutzbar.
Hi.
Als Evernote-Ersatz dient mir seit Jahren Devonthink. Gibt es nur für Mac/iOS und es kostet knapp 200 Euro. Dafür ist das Programm (samt OCR) der perfekte Aufbewahrungsort für alle digitalisierten Dokumente, die ich per Scanner generiere.
Das ist wieder eine ganz andere Baustelle. Ich habe schon öfter darüber geschrieben, dass ich meinen gesamten Aktenbestand digitalisiert habe. Aber da ich den nicht dynamisch sortierbar brauche, reicht eine ordentliche Ordnerstruktur in Google Drive dafür.
Ich würde bei KEEP aufpassen sich da zu sehr dran zu gewöhnen. Google ist absolut notorisch dafür bekannt solche kleineren Services sehr plötzlich und willkürlich einzustellen. Außer den ganz großen Produkten Mail, Docs und Drive würd ich mir zwei mal überlegen einen Nischenservice von google übernehmen zu lassen.
https://killedbygoogle.com/
Nun gibt es Google Keep schon sehr lange, es ist auch direkt in Gmail integriert, und ich kann einen Service ja kaum deswegen nicht nutzen, weil er vielleicht eingestellt wird. Sollte das so sein, wird uns Google Monate geben, die paar Zettel da raus zu kopieren.
Ein erfreulicher Rabatt von Evernote hat heute den Ausschlag gegeben: Premium für 3 Euro im Monat im Jahresabo. Da habe ich zugeschlagen.
Bin auch noch bei Evernote; teste aber das hier seid geraumer Zeit:
https://www.zoho.com/de/notebook/evernote-alternative.html
lohnt sich anzuschauen.
Gerade Account erstellt und getestet – sehr schön, in der Tat. Wenn ich mit dem UI auf Dauer klarkomme, könnte das eine echte Konkurrenz werden.
Ist nicht ganz so "schön" wie Evernote; und für mich größtes Manko: die im Webclipper gemachten Screens haben keine URL eingebunden (kann man aber extra machen) kostet aber nichts und wird wohl Evernote Premium ablösen…
Bei dem Webclipper sehe ich auch noch Defizite, ebenso in der Anordnung der Notizen auf der Weboberfläche. Aber das ist nur der erste Eindruck.
Als ich das Erste mal "OneNote" las, ist mein Puls gleich spürbar auf die 160 zugeeilt. Ich verfluche das gesamte Office365 und sogar meinen Arbeitgeber dafür, das er sich so hemmungslos in die Microsoft Nesseln gesetzt hat. Seither hatten wir natürlich auch schon den ersten kapitalen Cyberangriff auf die Firma…Willkommen in der Microsoft Cloud, aus der es kein Entrinnen für die Kunden aber viele Zugänge für Einbrecher gibt. Das bei uns keine Raketenphysik betrieben wird und man so gut wie jeden Quatsch der bei uns mit Office oder Excel gemacht wird, auch locker über eine Linux-Alternative abbilden könnte…Pustekuchen…kaufen wir halt noch einen Virenscanner dazu…sagen die EDV-Fachleute..Argh! Sorry, für den Spam
Alles okay – manchmal muss man einfach Dampf ablassen.
Möchte noch eine Software in den Ring werfen, zu der ich selbst nicht wirklich was sagen kann – ein Kollege hat damit gute Erfahrungen gemacht und sich eine Lifetime-Lizenz damals bei AppSumo geschossen: Swipebucket – bzw. jetzt Swipebasket. Es gab vor einiger Zeit ein ziemlich großes Drama, weil der (wohl nicht bezahlte Programmierer) mit dem gesamten Code abgehauen ist und was weiß ich. Aber das Tool soll sehr stabil laufen und mein Kollege nutzt es für Artikel, Lesezeichen, Codeschnippsel etc. Vielleicht ein Blick wert? https://www.swipebasket.com/
Danke für den Hinweis, schaue ich mir auch mal an!
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