10
Mai 2022

Watching LOTTA IN LOVE again – for the first time

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Die Veteranen werden sich erinnern: Mein Blog startete im August 2006, aber wirklich los ging es erst 2007 mit einem Mehrteiler über die Produktion meiner Telenovela LOTTA IN LOVE, die von März 2006 bis August 2007 ausgestrahlt wurde und ein lukrativer, aber schmerzhafter Flop war.

Es gibt Tage, da wache ich immer noch mit der Titelmusik im Kopf auf:

Neulich habe ich mal eins meiner Cloudkonten auf den Fernseher gestreamt und meiner Frau lauter digitale “Antiquitäten” aus der LOTTA-Zeit vorgespielt: Musikaufnahmen, Rohschnitte, Interviews, Blooper.

Was in meiner Sammlung immer fehlte: Die komplette Serie. Ich wurde als Headautor damals zwar mit haufenweise DVD-R versorgt, auf denen sich Dailies und Rohschnitte befanden, aber die fertigen Episoden habe ich mir nie geben lassen. Und ich hatte auch nicht das Equipment, um sie damals direkt aus dem Fernsehen aufzunehmen.

Das ist eine echte Lücke, denn in meinem Cloudordner liegen tatsächlich ansonsten alle Filme und Serien, die ich geschrieben haben, plus Soundtracks, Pressebildern, Drehbüchern, Emails, etc. Es ist so etwas wie mein “Erbe”.

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Nun stelle ich fest, dass LOTTA IN LOVE aktuell auf JOYN gestreamt wird. Dafür braucht man allerdings ein kostenpflichtiges Abo – oder in meinem Fall den kostenlosen Testmonat. Es kostete mich einen halben Tag, um eine Lösung zu finden, wie sich die Folgen nicht bloß anschauen, sondern auch auf Festplatte speichern lassen. Sind immerhin 130, von denen ich laut IMDB 63 geschrieben habe (alle aus der ersten Hälfte plus das Finale).

So habe ich den Downloader drei Tage lang heiß laufen lassen, um diese Lücke in meinem digitalen Archiv zu schließen. Dabei habe ich immer mal wieder in die Folgen reingeschaut. Das eine seltsame Erfahrung zu nennen, wäre untertrieben.

Ich habe Schauspieler immer für albern gehalten, die in Talkshows davon reden, dass sie sich ihre eigenen Filme nicht anschauen. In meinen Augen war das Koketterie, alberne Verleugnung der Eitelkeit, manchmal sogar eine Hochnäsigkeit gegenüber allen, die am Produkt beteiligt waren und sich Mühe gegeben hatten.

Vielleicht ist es ein Geheimnis, das ich mit ins Grab nehmen sollte, aber sei’s drum:

Ich habe LOTTA IN LOVE selber nicht geschaut.

Nicht, weil ich genauso so wenig Interesse an der Serie gehabt hätte wie das breite TV-Publikum anno 2006. Es lag vielmehr daran, dass ich 16 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche mit nichts anderem beschäftigt war als LOTTA IN LOVE. Ich hatte weder die Zeit noch den Nerv, mir Episoden anzuschauen, die fertig waren und an denen ich nicht mehr feilen konnte. Weil sie in meinem Kopf und im Skript garantiert besser sind als auf dem Bildschirm. Da sehe ich sie nämlich ohne die Reibungsverluste, die bei kommerziellen Produktionen eigentlich unvermeidlich sind – und sehr schmerzen.

Während der Produktion 2005/2006 war ich eher selten am Set. Mein Büro befand sich direkt neben dem Studio in einem kleinen Flachbau, den wir uns mit RTL2 teilten. Klar konnte ich, wann immer ich wollte, bei den Dreharbeiten vorbei schauen, aber die Begeisterung für so etwas lässt schnell nach. Es hätte mich wahnsinnig gemacht, Dialogzeilen oder Szenen zu sehen, die ich im Nachhinein verbesserungswürdig gefunden hätte. Man muss loslassen können.

Ich schaue mir LOTTA IN LOVE auch jetzt nicht komplett an, wo ich alle Folgen auf der Festplatte liegen habe. Es sind netto gut 50 Stunden und ich bin kein Fan von Telenovelas, nicht mal meiner eigenen. Es ist außerdem ein Zeitsprung, der mich emotional teilweise sehr fordert. Die nuller Jahre waren für mich super kreativ, aber auch anstrengend, ernüchternd, stressig, beängstigend, einsam. Das alles noch mal durchzukauen vertrage ich nur in homöopathischen Dosen.

Um den Titel eines Romans zu LOTTA zu zitieren:

Was ich mir aber durchaus gönne: Ich schaue in einzelne Folgen rein, die spezielle Szenen enthalten, an deren Entstehung ich mich erinnere. Die besonderen Details, die kuriosen Einfälle. Teilweise sehe ich zum ersten Mal, was ich damals “am grünen Tisch” konzipiert habe. Und das ist dann doch wieder viel Entertainment.

Und so kann ich euch heute endlich, nach meinem ausführlichen Blick hinter die Kulissen vor 15 Jahren, eine straffe Übersicht der Serie selbst geben. Begleitet mich durch ein paar Schlüsselszenen von LOTTA IN LOVE. Ich nenne es…

LOTTA IN LOVE – Der Schnelldurchlauf

Wir steigen ein mit der ersten Szene, in der unsere Heldin Lotta einparkt (auf dem Studiogelände der Bavaria – die Straße wurde für die COMEDIAN HARMONISTS gebaut). Hier wird leider schon deutlich, wie “post production tampering” die besten Absichten des Autors zunichte machen kann:

Zuerst einmal hören wir NICHT, dass das entgegenkommende Auto hupt. Und die Tatsache, dass Lotta etwas sinnfrei winkt, entspringt der Tatsache, dass an dieser Stelle eigentlich ihre Off-Stimme “Arschloch” murmelt. Leider entschied man sich beim Sender kurzfristig, den Großteil der Off-Stimme aus den fertigen Episoden rausnehmen zu lassen, obwohl diese ein absolutes und pfiffiges Alleinstellungsmerkmal der Serie sein sollten. Es wird in der Serie immer mal wieder aufgegriffen, aber nur sehr inkonsequent und meistens langweilig.

Und seht ihr den Schnee auf der Straße? Der war ein echtes Problem, denn eigentlich sollte längst ein Kamerateam durch München fahren und Motive innerhalb der Stadt aufnehmen, die dann im Vorspann und in der Serie verstreut verwendet werden konnten. Aber mit Schnee war das natürlich sinnlos, weil nur im Kontext der kalten Jahreszeit nutzbar. LOTTA sollte im Frühjahr starten – und spielen. Wir haben jeden Tag gebetet, dass der weiße Scheiß endlich wegschmilzt.

Lotta geht dann mit ihrer besten Freundin Anna zum Konzert der Popsängerin Alex (gedreht in der Muffathalle, wenn ich mich recht erinnere). Wir waren wirklich beeindruckt, was Janin (damals) Reinhardt sich binnen weniger Wochen an Gesang und Tanz antrainiert hatte. Schon damals ein Vollprofi.

Sie trägt in einer Szene übrigens einen furchtbar hässlichen Mantel, der tatsächlich Mittelpunkt eines Crossovers mit VERLIEBT IN BERLIN wurde und von Karima Moden aus der erfolgreichen SAT.1-Telenovela kam. Promotion ist Promotion.

Lotta sieht den Gitarristen Michael und ist augenblicklich verliebt – sie hat den “magic moment”, wie man das bei solchen Serien nennt.

Schauspieler Nils Brunkhorst, ein echter TV-Vollprofi, sieht in der Tat einem jungen Robert Downey Jr. sehr ähnlich. Er hat mir erzählt, er hätte auch bei zwei Projekten schon mal den jungen Downey gespielt hat (die IMDB weiß davon leider nichts).

Der große Dreh- und Angelpunkt unserer Serie: Weil der zickige Popstar Alex keinen Bock hat, sich beim Publikum noch mal zu bedanken, wird Lotta – die nur spaßeshalber mal Alex’ Perücke übergezogen hat – auf die Bühne geschubst und bekommt vom ahnungslosen Michael einen Kuss.

Die Ähnlichkeit von Lotta und Alex bringt den Chef der Plattenfirma Fireworks (der Haupt-Location der Serie) auf die Idee, die immer unzuverlässiger werdende Alex bei unwichtigen Terminen wie Autogrammstunden und Premieren von Lotta doubeln zu lassen – die sich darauf einlässt, weil sie sich Hals über Kopf in Michael verliebt hat und das Geld für die Wäscherei der Eltern braucht.

Da trifft es sich gut, dass Michael und Alex sich gerade trennen – ich möchte mir selber auf die Schulter klopfen, weil ich das damals sehr filmisch geschrieben habe: Alex und Michael streiten sich im Tonstudio und als sie wutentbrannt abdampft, bleibt er verzweifelt zurück und schreit sich die Seele aus dem Leib – tonlos, weil wir uns mit der Kamera außerhalb des schalldichten Studioraums hinter der Scheibe befinden. Big Drama!

Michael schreibt daraufhin eine große traurige Liebesballade mit dem Titel “Remind me to forget you”. Da diese nicht mehr auf einem Soundtrack veröffentlicht wurde, blieben die Rechte an dem Song (den wir von einer Agentur lizensiert hatten) frei. Das ließ sich Yvonne Catterfeld, Hauptdarstellerin der im Monat des LOTTA-Starts eingestellten ARD-Telenovela SOPHIE – BRAUT WIDER WILLEN, nicht zweimal sagen und nahm eine deutsche Fassung auf:

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Tatsächlich haben wir uns ein Catterfeld-Konzertvideo von 2004 damals genau angesehen, weil es unserer Vorstellung von Alex sehr nahe kam.

Alex, nach Jahren auf Tour und im Studio körperlich am Ende, bricht zusammen und wird heimlich in eine Klinik gebracht, um sich zu erholen.

Das war auch eine Maßnahme, um die ständigen Doppelszenen Lotta/Alex zu reduzieren, die wahnsinnig Drehzeit kosteten, weil Janin permanent umgeschminkt werden musste.

Nun muss Lotta auch die etwas anspruchsvolleren Termine für Alex übernehmen – inklusive eines Dessous-Fotoshootings. Auch hier bin ich im Nachhinein noch ziemlich zufrieden damit, wie wir das im Dialog aufgefangen haben. Plattenboss Klaus Herbolz teilt Lotta mit, sie müsse Alex bei einem Fotoshooting vertreten. Lotta denkt im Voiceover: “Na ja, solange es nicht um Dessousfotos geht”. Klaus Herbolz: “Es geht um Dessousfotos.”

Solche sexy Promotion durch ein paar knackige Unterwäsche-Bilder konnte unsere Serie zu diesem Zeitpunkt  genau so gut gebrauchen wie Fireworks Records die Bilder von Alex. Janin tat uns den Gefallen:

Die Charade der “doppelten Alex” kann natürlich nicht ewig gut gehen und irgendwann stehen sich Alex und Lotta/Alex Aug’ in Aug’ gegenüber:

Zur Überraschung aller ist Alex nach einem anfänglichem Wutausbruch bereit, das Spiel mitzuspielen. Schließlich gibt ihr Lottas Doubelei die Chance, ungeliebte Termine nicht selber wahrnehmen zu müssen – und sie hat ja keine Ahnung, dass Lotta ein Auge auf Michael geworfen hat.

Weil sich Alex’ Zustand immer wieder mal verschlechtert, muss Lotta sogar beim Videodreh zur Single “Stupidiot” ran. Dafür lernt sie im Eiltempo Tanzchoreographie. Beim Dreh hatten wir das Problem, dass keines unserer 26 (!) Sets für ein glaubwürdiges Video-Shooting geeignet war und der einzige Freiraum im Studio sich nur für kleinere temporäre Sets eignete (Krankenhaus, Büro, etc.). Wir brauchten was mit Glamour, was Großes, was Galaktisches!

Für mich lag die Lösung auf der Hand. Eine komplette Raumstation stand ja quasi nebenan – das Set aus dem Film ENEMY MINE:

Michael Kleinhenz, Wikimedia

Nach einigem Hin und Her mit unserem Line Producer Jörg konnten wir die Station tatsächlich von der Bavaria mieten und ließen eine ganze Episode immer wieder in diesen heiligen Hallen von Sankt Petersen spielen:

Das Musikvideo (stilecht in Breitwand!) sah dann ziemlich pompös aus – in unserem eigenen Studio hätten wir DAS so sicher nicht hinbekommen:

Aufgrund der Tatsache, dass das Enemy Mine-Set mittlerweile demontiert wurde, um Platz für Bauten des Films LUDWIG II zu schaffen, halte ich Episode 45 für ein historisch signifikantes Zeitdokument!


Kleiner Einschub – Stadtsafari!

Was bei Soaps und Telenovelas aufgrund des Zeitdrucks relativ selten möglich ist, sind echte Außenaufnahmen jenseits des Studios. Manche langlaufenden Serien schaffen sich im Laufe der Jahre Systeme, die das in engen Grenzen doch zulassen – so dreht ROTE ROSEN beneidenswert viel in der Lüneburger Innenstadt. Bei LOTTA war es ein Aufwand, der meistens gescheut wurde. Ich erinnere mich aber, dass ich eines Morgens aus meinem Haus kam und mit dem Roller nicht in die Untere Grasstraße einbiegen durfte, weil “ist gesperrt für Dreharbeiten”. Auf Nachfrage stellte ich fest, dass hier meine eigene Serie gerade mehrere Szenen kurbelte, die dann auf verschiedene Folgen verteilt wurden. Das hier z.B. ist der Alpen Platz gleich um die Ecke meines Hauses:

Im Hintergrund war damals noch ein Grieche, heute ist es das “Das Edelweiß”.

Nicht zuordnen kann ich diese Szene, in der Lotta ihre Begeisterung für die Liebe zu Michael herausschreit – sieht ein wenig nach der Gegend um den Pariser Platz aus. Münchner Veteranen dürfen mich gerne korrigieren:

Mindestens einmal ist die Produktion auch in die Stadt gefahren und hat im Glockenbachviertel und rund um die Museumsinsel Szenen gedreht. Das hier z.B. ist der Vater Rhein-Brunnen, in dem sich Alex und ihr neuer Boyfriend zanken:

Dank der Straßenschilder leicht zu identifizieren – das Glockenbach-Viertel:

Lotta hadert mit sich beim Spaziergang am Flaucher – im Hintergrund gut zu erkennen: das Müller’sche Volksbad:

Im Grunde genommen derselbe Drehort, nur aus einem anderen Winkel: ein Bösewicht der späteren Folgen wartet vor der Mariannenkirche, in der im Jahr davor der Gottesdienst zum Tode von Rudolf Mooshammer stattfand:

Ein bisschen Sport muss ein – vermutlich im Englischen Garten:


Weiter im Text, bzw. in der Serie. Lotta gewöhnt sich an die Doppelrolle. Als Alex absolviert sie bei VIVA einen Gastauftritt – im Interview kommt die als zickig verschriene Popsängerin auf einmal sehr sympathisch rüber.

Ich würde ja vermuten, dass wir das in unserem Studio gefaked haben, aber es gibt zu dieser Sequenz Außenaufnahmen, die vermutlich bei VIVA in Köln entstanden sind. Ich weiß es schlicht nicht mehr:

Es kommt, wie es kommen muss: Lotta und Michael werden ein Liebespaar. Auch hierfür hatte ich mir ein Gimmick einfallen lassen: Die beiden werden eine Nacht lang im Tonstudio eingeschlossen. Die ursprüngliche Idee war, die ganze Episode nur bei den beiden zu bleiben – so eine Art Kammerspiel. Aber damit konnte ich mich nicht durchsetzen, weshalb weiterhin die Nebenplots außerhalb des Studios bespielt wurden. Am Ende der Folge gibt es Telenovela-typischen Blümchen-Sex.

Erwähnte ich schon, dass wir Blümchen auch im ursprünglichen Casting für die Rolle von Alex/Lotta hatten? Sandy Mölling von den No Angels auch. Und Florence Joy Büttner, die im Jahr zuvor die Sendung STAR SEARCH gewonnen hatte und später in der kurzlebigen RTL-Soap AHORNALLEE mitspielte. Wir haben ungefähr 20 potenzielle “Lottas” vorsprechen lassen. Bein Janin war sofort klar – die ist es.

Eine Gimmick-Episode, die ich geplant und vorgeschlagen hatte, aber nicht genehmigt bekam, war “Die Geiselnahme”. Bankräuber stürmen auf der Flucht vor der Polizei in die Wäscherei Wiesner und nehmen Lotta und ihre Eltern als Geiseln. Daraus hätte ich locker eine Woche Plot gestrickt. Aus mir unerklärlichen Gründen empfand der Sender das als “emotional unpassend für eine Telenovela”. Pffft.

Ich gestehe, dass es mir Spaß machte, die üblichen Telenovela-Dramaturgien immer wieder durch abgeschlossene “Events” aufzubrechen. So hieß Episode 38 “Die Party” und alle Darsteller wurden verkleidet. Janin Reinhardt gab eine Bezaubernde Jeannie ab:

Die Requisiteure und Kostümbildner haben mich verflucht, dass ich eher aus einer Laune heraus entschied, dass Keyboarder Ninja eine lebende Zielscheibe und Drummerin Stix eine Messerwerferin darstellen sollten. Das musste ja alles extra gebaut werden.

Ich lernte hier die Lektion, dass man nicht leichtfertig was ins Drehbuch schreibt, was für die Produktion solche Schwierigkeiten verursacht. Heute würde ich Kostüme wählen, die man von der Stange im Fundus nehmen kann.

Wo wir gerade bei Stix sind: Es war 2005 noch nicht alles zwanghaft divers und die Homosexualität von Alex’ Ausstatter Laurenz wurde nie groß thematisiert (sein Nachname “Frobisch” war natürlich meine Hommage an die alten MAD-Hefte). Stix überrascht die eifersüchtige Kaye mit dem “Beweis”, dass sie bisexuell ist:

So ein Lotterleben (Lottaleben?) kann nicht ungesühnt bleiben und Folge 86 heißt nicht ohne Grund “Der Unfall”. Ich schätze, man hatte keine Stuntfrau zur Hand:

Und so stirbt Stix hochdramatisch den Serientod:

Um diese Zeit herum bin ich ausgeschieden, weil der Sender einen Reboot der Serie wünschte, den ich weder tragen konnte noch wollte.

Ab Folge 50 hatte LOTTA IN LOVE schon mal einen fetzigeren Vorspann mit dem prophetischen, von Janin selber eingesungenen Song “Everything must change” verpasst bekommen. Das fand ich gut, denn so sehr ich das erste Lied von Annett Louisan mochte, so unpassend fand ich es für unsere Serie – und auch den ersten Vorspann hatte ich dafür kritisiert, das Konzept mit der Doppelgängerin für neu einsteigende Zuschauer nicht ausreichend verknappt zu vermitteln.

Es war eine sehr bewusste Entscheidung, mich nach meinem Ausscheiden bei LOTTA erstmal zurückzuziehen. Ich war völlig ausgepumpt, enttäuscht und einfach müde. In die Änderungen der Serie reinzuschnüffeln konnte nur Frust auslösen: würde man es besser machen als bisher, müsste ich mir Vorwürfe machen. Würde man es schlechter machen, wäre es nicht gut für die Serie. Also schaute ich weiter lieber DR. HOUSE als LOTTA IN LOVE.

Was ich noch mitbekam, waren Updates in Sachen Cast und Figuren, die ich SO garantiert nicht hätte durchgehen lassen – ob das richtig oder falsch gewesen wäre, sei mal dahingestellt. So taucht plötzlich eine Art hellsehender Guru namens Markandeja auf, der sich schnell zum Strippenzieher der labilen Alex aufschwingt:

Als Lotta entscheidet, dass sie nicht nur Alex doubeln, sondern eine eigene Identität als Sängerin entwickeln will, ruft die Plattenfirma den damals sehr populären Sänger Patrick Nuo als Gaststar zu Hilfe, der sie coachen soll:

Die Episode 64, in der Nuo Lotta Gesangsunterricht gibt, ist die Einzige, die man auf Joyn nicht sehen kann. Vielleicht ein Zufall, vielleicht ein Versehen, vielleicht hat man aber auch nicht mehr die Rechte an dem einstudierten Song.

Und dann ließ man sich noch das hier einfallen:

Bruce Darnell. Ich versteh’s ja: Der war damals durch GERMANY’S NEXT TOP MODEL ein echter Star geworden und der Sender wollte mit dem Gastauftritt sowohl LOTTA als auch Darnell ein wenig positive Presse verschaffen. Aber ich kann mir nicht helfen: ich fand’s albern. Diese Sorte Stuntcasting lenkt nur von der Geschichte ab.

Den Rest raffe ich zusammen, weil ich an der zweiten Hälfte der 130 Folgen ja nicht mehr beteiligt war: Lotta baut sich eine eigene Karriere auf, versöhnt sich mit Alex, und es stellt sich heraus, dass die beiden sich nicht zufällig so ähnlich sind – sie sind Zwillinge! In der Tat stand das schon so in meinem ursprünglichen Plan für die ebenso ursprünglich geplanten 240 Folgen. Ich rechne es dem Sender hoch an, dass er die Serie nicht einfach in der Mitte eingestellt hat, sondern der Produktion die Zeit gab, die Story zu straffen und zu Ende zu bringen. Und dieses letzte Drehbuch stammte dann auch wieder aus meiner Feder.

So wird der böse Klaus Herbolz im großen Finale in Handschellen gelegt – sein Vater Joachim ist schwer enttäuscht:

Alex und Lotta singen das erste Mal gemeinsam auf der Bühne des Restaurants “Leonie’s” (einem weiteren Mittelpunkt der Serie):

Allen “guten” Beteiligten ist das Happy End vergönnt, sogar der alte Joachim findet sein spätes Glück mit der sympathischen Wirtin Leonie (Darstellerin Veronika von Quast hat mir in Drehpausen tolle Geschichten von ihrer Zeit als Go Go-Tänzerin im Schwabing der 60er erzählt).

JOYN schneidet übrigens die Nachspänne der Episoden raus, um einen softeren Übergang in die nächste Folge zu ermöglichen. Nur im Finale sieht man, wer’s verbrochen hat:

Von dieser Folge habe ich noch einen fünf Minuten längeren “director’s cut”.

Zu Statistik: Wir haben mit LOTTA immerhin mehr Episoden geschafft als:

DAS GEHEIMNIS MEINES VATERS (49)
SOPHIE – BRAUT WIDER WILLEN (65)
SCHMETTERLINGE IM BAUCH (123)
TESSA – LEBEN FÜR DIE LIEBE (125)
WEGE ZUM GLÜCK – SPUREN IM SAND (99)
AHORNALLEE (60)

Ich erwähne das nicht aus purer Eitelkeit – jede Folge mehr bedeutet, dass Cast & Crew einen Job haben und bezahlt werden. Viele waren schließlich für LOTTA umgezogen und hatten ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt.

Tja, und das war’s dann auch schon. 130 Folgen à 25 Minuten. Done.

Done? Nicht ganz. Manche Geschichten sind unendlich – vielleicht liegt’s daran, dass nebenan auch DIE UNENDLICHE GESCHICHTE gedreht wurde. LOTTA IN LOVE ließ ja nicht nur Enttäuschungen und Frust zurück, sondern auch zwei Studio-Hallen mit teuren Sets, denen nun der Abbruch drohte. Und weil ich von Produzenten wie Roger Corman gelernt habe, dass man so etwas prima zweitverwerten kann, kam ich mit Christian Becker von Rat Pack auf die Idee, einem der Privatsender eine Sitcom zu pitchen, die man hauruck in den schon etablierten Sets spielen lassen konnte – mit Schauspielern, die wir eh noch unter Vertrag hatten. So kam es zu diesem Konzept:

Die grobe Übersicht las sich so:

Tom und Saskia, beide Mitte 30, sind eigentlich ein prima Paar – seit sieben Jahren verheiratet, mit einer coolen Berliner Vorstadtvilla, und echten Traumjobs: Sie ist Chefin vom Dienst beim Männermagazin „DeLuxxe“, und er ist Top-Fotograf des Verlages. Doch in der Ehe kriselt es, und der Weg zum Scheidungsanwalt ist nur eine Frage der Zeit: Saskia ist arbeitswütig und extrem penibel, wobei sie manchmal vergißt, dass man Fünfe auch gerade sein lassen kann. Tom hingegen besteht nur aus geraden Fünfen, ist die Lässigkeit in Person – und hat eine unangenehme Neigung dazu, seine Models „mitzunehmen“ (er selber würde das nie „Seitensprung“ nennen). Als Saskia ihn mal wieder im Fotostudio mit runtergelassenen Hosen erwischt, hat sie die Schnauze voll – sie will den Hallodri aus ihrem Leben haben!
Saskia stapft zu Haberkorn, dem Herausgeber von „DeLuxxe“ (und einer Reihe anderer fragwürdiger Publikationen), und will ihren Job hinschmeißen. Mit Tom will sie keine Minute mehr unter einem Dach verbringen! Haberkorn ist erfreut, sie zu sehen – wollte er ihr doch sowieso gerade die Chefredaktion von „DeLuxxe“ anbieten!
Nun steckt Saskia in der Zwickmühle: Chefredakteurin – das war immer ihr Traum, dafür hat sie sich jahrelang die blöden Sprüche angehört, weil sie für ein „Tittenheft“ arbeitet. Aber wenn sie den Job annimmt, kann sie Tom nicht feuern – er ist und bleibt der beste Fotograf des Hauses.
Auch in der Zehlendorfer Villa der beiden geht der Kampf weiter: Tom ist zwar bereit, ins Gästezimmer zu ziehen, aber er möchte auf das gemeinsame Haus genauso so wenig verzichten wie Saskia. Vorerst müssen sie einen Waffenstillstand schließen.
Saskia versucht mit den unmöglichsten Mitteln, Tom sowohl aus der Redaktion als auch aus der Villa zu ekeln. Doch ihr frisch gebackener Ex ist erheblich dickköpfiger, als sie erwartet hatte. Und Tom läßt keine Gelegenheit aus, Saskia mit seiner Fähigkeit, auch die heißesten Models um den Finger zu wickeln, zu provozieren.
Das Ende vom Lied – Saskia und Tom werden „vorläufig“ miteinander auskommen müssen, auch wenn ihre Ehe gescheitert ist.
Doch so sehr der „Rosenkrieg“ auch eskaliert, dem Zuschauer wie den Mitarbeitern bei „DeLuxxe“ ist bald klar – hier kämpfen zwei, die zueinander gehören. Und wenn Saskia und Tom einander endlich mal zuhören würden, würden sei das vielleicht auch merken. Aber das kann dauern…

Das Konzept war natürlich darauf ausgelegt, Fireworks Records zum Magazin-Verlag und die Musiker-Villa zum Berliner Townhouse umzubauen. Inhaltlich habe ich mich in erlaubten Grenzen bei SHOOTING STARS bedient:

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Sollte jemand mehr über die Nebenfiguren oder die Plots der ersten Episoden wissen wollen – hier ist das komplette PDF.

Ihr ahnt es schon: es gab keine Abnehmer und IMMER DER EX! blieb bei der Idee.

DAMIT sind wir nun aber endlich durch mit der Geschichte.

Nachdem ich das jetzt so mal grob durchgespult habe, muss ich sagen: es war nicht alles schlecht. LOTTA hatte einige wirklich gute Darsteller, sehr eingängige Popmusik, sichtliches Bemühen bei allen Beteiligten. Und wo es hakt, muss ich mir mitunter selber die Schuld geben: ich hatte KEINE Ahnung von Telenovelas (was Sender und Produktionsfirma wussten), und man merkt das in der zu lässigen Dramaturgie und den nicht ausreichend überhitzten Dialogen auch manchmal.

Auch mit 15 Jahren Abstand: Ich bin nach wie vor sehr stolz auf LOTTA IN LOVE, aber ich sehe primär das, was nicht funktioniert. In jeder Folge zucke ich zwei-, dreimal zusammen und denke: das hätte man nicht nur anders, sondern vor allem besser machen können.

Ich will euch nicht ohne ein echtes Highlight rausschmeißen und alle belohnen, die bis hierher gelesen haben – Blooper aus den ersten vier Drehwochen!

Ich gestehe, dass ich eine Szene rausgeschnitten habe – manche Witzelei am Set war 2006 noch völlig in Ordnung, ist es aber heute nicht mehr.

Es war schon eine geile Zeit.

Das muss reichen. Falls noch Fragen sind: Ihr wisst, wo ihr mich findet.

P.S.: Wen’s schert – ich konnte anhand der JOYN-Streams endlich mal eine vollständige Episodenliste der Serie zusammenstellen:­

E01 – Das Konzert
E02 – Der Magic Moment
E03 – Der Zusammenbruch
E04 – Das Jobangebot
E05 – Der Teufelspakt
E06 – Lottas Verwandlung
E07 – Die Entscheidung
E08 – Erwischt –
E09 – Die Wahrheit
E10 – Die Flucht
E11 – Überflüssig
E12 – Die Trennung
E13 – Der Supergau
E14 – Der Plan
E15 – Jetzt wird’s ernst
E16 – Der Test
E17 – Der Kuss
E18 – Love hurts
E19 – Die Neue
E20 – Der Dickkopf
E21 – Schwanger
E22 – Olivias Rache
E23 – Unerwarteter Besuch
E24 – Das Training
E25 – Eigene Wege
E26 – Die Autogrammstunde
E27 – Der Erfolg
E28 – Und immer wieder Michael
E29 – Die Verlängerung
E30 – Neuer Auftrag – Neue Sorgen
E31 – Das Fotoshooting
E32 – Das Date
E33 – Das Verbot
E34 – Neue Termine
E35 – Die Erpressung
E36 – Alles nochmal gut gegangen
E37 – Die Rebellion
E38 – Die Party
E39 – Das Geständnis
E40 – Erwischt
E41 – Das Skizzenbuch
E42 – Das Angebot
E43 – Die Perücke
E44 – Und Action
E45 – Der Videodreh
E47 – Eingeladen bei VIVA
E48 – Lotta On Air
E49 – Pop-Heldin 2005
E50 – Die handbemalten Turnschuhe
E51 – Nicht ohne meine Band
E52 – Krisenstimmung bei der Band
E53 – Die Nacht im Tonstudio
E54 – Ein rettender Engel
E55 – Bittere Enttäuschung
E56 – Der Schwindel fliegt auf
E57 – Ein Date mit Michael
E58 – Der Korb
E59 – Alex’ Zusammenbruch
E60 – In eigener Mission
E61 – Inspiration pur
E62 – Lottas Wagnis
E63 – Nils, der Coach
E64 – Lotta hat Gesangsunterricht
E65 – Das Geständnis
E66 – Die Abfuhr
E67 – Lotta in Bedrängnis
E68 – Ein großes Missverständnis
E69 – Der Test
E70 – Die Feuerprobe
E71 – Lottas Chance
E72 – Alex kommt zurück
E73 – Lottas Song wird gestohlen
E74 – Markandejas Visionen
E75 – Michaels Entscheidung
E76 – Liebeskummer
E77 – Gebrochenes Herz
E78 – Überraschungs-Besuch
E79 – Heimlichkeiten
E80 – Böses Erwachen
E81 – Der neue Song
E82 – Das Zerwürfnis
E83 – Der Rausschmiss
E84 – Das irre Groupie
E85 – Ein Streit mit Folgen
E86 – Der Unfall
E87 – Stix’ Beerdigung
E88 – Stix’ Tod
E89 – Bruce kehrt zurück
E90 – Vince bekommt einen Vater
E91 – Missverständnisse
E92 – Vertrauenskrisen
E93 – Zeit des Aufbruchs
E94 – Stunden der Wahrheit
E95 – Lottas Auftritt
E96 – Leander kehrt zurück
E97 – Tabathas Rausschmiss
E98 – Lotta will ihre Unschuld beweisen
E99 – Schatten der Vergangenheit
E100 – Michaels Liebeserklärung
E101 – Intrigen
E102 – Erpressungen
E103 – Verhängnisvolle Vergangenheit
E104 – Bettgeflüster
E105 – Lotta greift durch
E106 – Gewissheit braucht keinen Beweis
E107 – Gleiches recht für alle
E108 – Verhängnisvoller Gig
E109 – Eine Intrige mit Folgen
E110 – Falsches Spiel
E111 – Die Videobotschaft
E112 – Der neue Bruder
E113 – Familienbande
E114 – Der Songtext
E115 – Geld zum Gehen
E116 – Unter Druck
E117 – Wettlauf mit der Zeit
E118 – Mord am See
E119 – Verräterische Spuren
E120 – Zweifel
E121 – Das verflixte Geständnis
E122 – Zuckerbrot und Peitsche
E123 – Eine Prüfung jagt die nächste
E124 – Feuer und Flamme
E125 – Verschollene tauchen auf
E126 – Stunde der Wahrheit
E127 – Alex wird Lotta
E128 – Zwillinge
E129 – Olivia’s Ende
E130 – The End

 



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28 Kommentare
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viewer
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10. Mai, 2022 10:02

Das Foto mit dem Brunnen scheint mir der Gärtnerplatz zu sein. Dazu würde auch der Tengelmann im Hintergrund passen.

Markus
Markus
10. Mai, 2022 10:22

Die Szene, in der Lotta ihre Begeisterung für die Liebe zu Michael herausschreit sollte am Gärtnerplatz sein. Der Brunnen passt und der Tengelmann ist jetzt ein Edeka.

Jörg
Jörg
10. Mai, 2022 10:54

Der VIVA-Live-Auftritt muss vor Ort im Studio gewesen sein, allerdings nicht in Köln sondern in Berlin in der Fernsehwerft an der Spree. Dort ist auch das Außenfoto entstanden.

S-Man
10. Mai, 2022 16:10
Reply to  Torsten Dewi

Hätte ich spontan auch da verortet das Bild, aber ich kenne die Studios in Köln nicht. Kann ja gut sein, das die ähnlich aussehen…

sven
sven
10. Mai, 2022 17:44
Reply to  S-Man

Der Mediapark in Köln sieht völlig anders aus, das Bild ist sehr sicher an der Spree entstanden.

Philipp
Philipp
10. Mai, 2022 12:01

Hat StreamFab nun doch funktioniert oder gibt’s eine alternative Empfehlung für den Mac?

Philipp
Philipp
10. Mai, 2022 12:15
Reply to  Torsten Dewi

Dein Facebook-Posting hat mich erst auf die Software gebracht und ich habe beim Testen die selbe Erfahrung gemacht. Erst ständig abgeschmiert und nach Änderung einiger Zielordner hat es dann halbwegs geklappt.

comicfreak
comicfreak
10. Mai, 2022 12:37

Chapeau

Tim
Tim
10. Mai, 2022 15:48

Schon wieder ein Grimmepreis-Einreichungs-Post! Blog-peak erreicht in 2022.
Frage mich ob Telenovela-Formate heute in der Streaming-Ära noch attraktiv sind. Wahrscheins schon.

Stefan
10. Mai, 2022 19:35
Reply to  Torsten Dewi

Also wir schauen gerade “Betty in NY”, ist eine Telenovela angelehnt an die ursprüngliche “Ugly Betty”. In momentaner Lebenssituation (2. Kind bekommen) irgendwie genau das Richtige. Läuft auf Netflix, recht erfolgreich.

Nummer Neun
11. Mai, 2022 07:28
Reply to  Tim

Theoretisch jedenfalls schon. Die klassische Telenovela sollte ja auch (im Gegensatz zu einer Soap) eine abgeschlossene Geschichte erzählen und im besten Fall am Ende jeder Episode einen Cliffhanger auf die nächste bieten. Das machen Telenovelas eigentlich zur perfekten “Binge”-Serie. Dagegen spricht vielleicht – und das kann ich schwer einschätzen – ob diese Serien stark von der Aktualität leben und dadurch eher schlecht altern.

Tim
Tim
11. Mai, 2022 11:27
Reply to  Tim

Ein wichtiger Punkt finde ich: Trash-Faktor. Wir wussten damals, dass Marienhof und Co eigentlich TV aus Absurdistan ist. Aber es gab halt auch wenig anderes, anspruchsvolles. Das ist jetzt anders. Auch beim Produktvalue sind wir mittlerweile deutlich mehr gewöhnt.

Tim
Tim
11. Mai, 2022 18:48
Reply to  Torsten Dewi

Die Älteren sicherlich. Jüngere sahen das oft auch mit Ironie.

Nummer Neun
11. Mai, 2022 07:31

Spannende Zeitreise! Aber wie kommt man als jemand, der normalerweise eher im Genre-Bereich unterwegs ist (und so wie ich es verstanden habe, auch beruflich) zu einer Telenovela?

Und wäre die Serie ein paar Jahre später entstanden, hätten wir uns durchaus auf den Fluren des Flachbaus mal über den Weg laufen können.

PabloD
PabloD
11. Mai, 2022 12:08
Reply to  Torsten Dewi

Ich kann selber nicht glauben, dass ich das gerade tatsächlich (schon wieder) gemacht habe.

Weil du es im damals letzten Teil ja selber andeutest: Macht sich die neuerliche Wiederholung auf JOYN bei dir auch finanziell bemerkbar oder greifen da juristische Spitzfindigkeiten wie man sie bei älteren Filmen/Serien kennt?
(“…darf nicht veröffentlicht werden, weil der 30-Sekunden-Songschnipsel ab Minute 42:00 im Entstehungsjahr 1975 nicht für eine DVD- bzw. StreamingVÖ lizensiert wurde.”)?

DMJ
DMJ
12. Mai, 2022 20:09

Schön, dass dieser wichtige Baustein der “Wortvogel Mythologie” nun auch dokumentiert ist! Die Schnittstelle zwischen der Vorstellung des Autors und der Umsetzung durch eine ganze Medienmaschinerie (völlig wertfrei gemeint) finde ich immer höchst interessant.
Ich frage mich, wieviel ich wohl von “meiner” Serie geguckt hätte, wenn ich ein solches Projekt gehabt hätte … Spontan möchte ich natürlich sagen “ALLES!”, aber ich weiß natürlich auch, dass das in der Praxis zuweilen ganz anders aussieht.
Und in der Tat löblich, dass die Serie trotz Misserfolgs zuende gebracht wurde. Es sollte doch wirklich jeder soviel künstlerischen Drang haben, zumindest ein provisorisches Finale zu bringen (mein Musterbeispiel da immer “Pushing Daisies”, das an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist, aber doch abrundet, was sonst ins Leere gelaufen wäre).

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[…] erinnert euch vielleicht noch an die große LOTTA-Retrospektive, die ich im Mai online gestellt habe. Dafür war es notwendig, mir alle Episoden der Serie von JOYN […]