20
Mai 2022

Spoilerzone: STAR TREK – STRANGE NEW WORLDS (Episoden 1-3)

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Es ist ein wenig voreilig, schon nach drei Folgen eine Spoilerzone einzurichten, da die nächsten Episoden vermutlich/hoffentlich einen Großteil der aufgeworfenen Fragen beantworten werden. Aber sei’s drum.

Folge 2 war ein deutlicher Abstieg gegenüber Folge 1 – zu viel Rumgequatsche, zu viele esoterische Konzepte. Aber zu meiner Überraschung hat Folge 3 die Scharte wieder ausgewetzt – super Effekte, ein typischer Trek-Plot (eine mysteriöse Seuche breitet sich an Bord aus), und ein paar interessante Einsichten in die Charaktere.

Gedanken zu Folge 1

Der Zeitrahmen der Serie ist bisher noch völlig unklar. Schaut man sich die letzte Szene der Enterprise in DISCOVERY und die folgenden Short Trek-Episoden an, dann ist offensichtlich, dass Pike, Spock & Co. bereits mehrere Missionen hinter sich haben, wenn SNW beginnt – der Captain ruft seine Crew ja auch explizit “erneut” zusammen. Es kommen ein paar neue Gesichter zur Mannschaft hinzu und ich hege keine große Hoffnung mehr, dass Rose Salazar als Captain Lynn Lucero, die wir in den SHORT TREKS kennen lernen durften, erneut zur Crew stößt:

Viel wichtiger aber: Was ist mit Talos IV? Ganz kurz der Kontext für alle, die nicht so “drin” sind: Im ersten Pilotfilm von STAR TREK 1966 reisen Pike und seine Mannschaft zum Planeten Talos IV, wo mental begabte Aliens Scheinwelten vorgaukeln. Dieser Pilotfilm wurde nicht regulär als Teil der Serie ausgestrahlt, in der ersten Staffel aber zum Zweiteiler THE MENAGERIE verarbeitet – versehen mit einer Rahmenhandlung, die alles zu einer Erinnerung des mittlerweile verkrüppelten Pike erklärt, der durch Spocks Meuterei auf TALOV IV sein Leben (eingebildet, aber immerhin) gesund und glücklich beenden wird.

Damit ist gesetzt, dass die Crew der Enterprise aus SNW insgesamt zweimal nach Talos IV reisen wird – aber wir haben keine Ahnung, ob die erste Reise bereits geschehen ist oder in der Serie demnächst aufgegriffen wird. Die Tatsache, dass THE CAGE noch ohne z.B. Uhura auskam, lässt darauf schließen, dass dieses Abenteuer in der aktuellen Timeline bereits in der Vergangenheit liegt.

Außerdem ist etabliert, was mit Pike einst geschehen wird  – und da ist SNW etwas konkreter: ihm bleiben 10 Jahre. In diesen zehn Jahren wird er seine Missionen beenden, den Unfall haben, Kirk wird die Enterprise übernehmen. In THE MENAGERIE wird Spock dazu erfreulich konkret:

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“11 Jahre, 4 Monate, 5 Tage” hat Spock also unter Pike gedient. Daraus könnte man ungefähr schließen, dass Spock mindestens schon ein oder zwei Jahre an Bord der Enterprise Offizier ist, als SNW einsetzt.

Sprechen wir über Captain Pike.

Der ist mein größtes Problem von STAR TREK: STRANGE NEW WORLDS. Pike, nicht Anson Mount. Mount ist großartig. Wusstet ihr, dass der Artikel für Westernzeitschriften schreibt?! Und Pike ist theoretisch auch großartig. Kirk mit zuem Hosenstall. Aber um der Figur Gewicht zu geben, hat man Pike in einer Vision sein eigenes Schicksal sehen lassen – er weiß. dass er in zehn Jahren als radioaktiv verseuchter Krüppel enden wird. Die Szene, in der das visualisiert wird, ist eine sehr schöne Referenz an STAR TREK II: DER ZORN DES KHAN.

Aber was bedeutet das? Es wird impliziert, dass Pike deshalb mit seiner Motivation hadert, mit seinem Kommando. Was macht es mit uns, wenn wir wissen, wann und wie wir sterben werden? Ich sehe darin – anders als die Serie bisher – weniger eine Herausforderung für den Charakter, die ihn spannender machen soll, als mehr eine Herausforderung für die Logik.

Plump gesagt: die nächsten zehn Jahre müsste Pike unverwundbar/unsterblich sein. Weil er weiß, dass er erst dann gesund und als Captain in die Katastrophe gehen wird. Demnach könnte er jede Außenmission selber leiten, jedes persönliche Risiko eingehen – ihm kann nichts passieren. Wenn es allerdings stimmt, dass wir die Schmiede unseres Glücks sind, dann ist die Vision (die ja auch “canon” von Star Trek seit 1966 und der Episode THE MENAGERIE ist) wertlos. Ich bin gespannt, ob die Autoren diesen Widerspruch noch auflösen können und werden.

Zumal die Wortwahl in der Pilotepisode auch etwas seltsam ist: Pike sieht sich in den Visionen als Krüppel, spricht aber davon, er habe seinen Tod gesehen. Nach Trek-Kanon wäre das aber dann im Rahmen der glücklichen Illusion durch die Außerirdischen. Das passt nicht zusammen. Schlamperei? So etwas lassen die Okudas doch niemals durchgehen!

Das ist allerdings nur der Haken in der internen Logik der Serie. Das Problem betrifft auch die externe Logik. WIR wissen, dass Spock, Uhura und einige andere später noch unter James T. Kirk dienen werden. Solange SNW die Timeline von STAR TREK nicht (erneut) komplett brechen will, kann auch keine dieser Figuren signifikanten Schaden erleiden, ohne dass man extrem an der Glaubwürdigkeitsschraube drehen muss. Lediglich “MENAGERIE only”-Charaktere wie NUMBER ONE und der Schiffsdoktor können auf dem Altar des Dramas geopfert werden.

Und schließlich: Da ist ja noch Samuel Kirk, James Kirks Bruder, von dem wir auch schon wissen, dass er die originale STAR TREK-Episode OPERATION: ANNIHILATE! nicht überleben wird. Diese ist allerdings chronologisch nach THE MENAGERIE angesiedelt. Damit steht er theoretisch für die komplette Laufzeit von SNW zur Verfügung.

Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass die Showrunner (so die Serie denn sehr lange läuft) Pikes Entwicklung und die Serie mit seiner endgültigen Verkrüppelung beenden werden. Das wäre sehr unbefriedigend.

Ich gebe zu, dass mir die neuen “alten” Uniformen zwar gefallen, ich aber die Versionen aus den DISCOVERY-Folgen lieber mochte. Die schwarzen Rollis, die Nähte, das war in meinen Augen die perfektere Kombi aus traditionell und modern.

Sehr gut gefallen hat mir die Sorgfalt, mir der man fast allen Charakteren trotz der episodischen Natur der Serie eine Backstory und eine Aufgabe zugeteilt hat. Das wird besonders deutlich, wenn Uhura den entflohenen Besucher auf der Enterprise in der Pilotfolge mit einer Plauderei über den Sport auf seinem Heimatplaneten ablenkt – es wird deutlich, dass sie als Kommunikationsexpertin eben nicht nur die Telefonöse des Captains ist.

Spannend wird natürlich die Frage werden, wie z.B. die Klingonen in STRANGE NEW WORLDS aussehen werden. Der Timeline nach müssten sie die “Mongolen” aus der klassischen Star Trek-Serie mit Kirk sein. Aber SNW spielt im DISCO-Universum, und da erinnern mich die Klingonen immer an Kryten aus RED DWARF:

“Do I have a head like an amusingly shaped ice cube?”

Wo wir gerade dabei sind: Dieser Trailer der Short Treks gibt uns einen faszinierenden Einblick, wie die neue Serie AUCH hätte aussehen können:

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Kleiner Fehler: Spock spricht hier wieder von der Prime Directive, die bis zur Pilotepisode noch General Order 1 heißt.

Ach ja: Spock oben ohne als “hot vulcan” hätt’s nicht gebraucht. Für so etwas gibt es fan fiction auch der schweinischen Sorte.

Gedanken zu Folge 2

Mir gefällt der Look der Serie – klar angelehnt an TOS, aber mit modernisierten Effekten und einem nun möglich gewordenen genaueren Blick auf die Technik:

Wenn es auf Außenmissionen geht, kann STRANGE NEW WORLDS richtig zeigen, wo das Budget bleibt – ohne dabei so hektisch oder aggressiv überinszeniert zu werden wie DISCOVERY:

Stilkritik muss aber erlaubt sein – ich würde gerne mal über Pikes neue Kakadu-Frisur reden:

Oder Ortegas’ Kampflesben-Look:

Das riecht schon wieder böse nach Inklusion und Diversität, vor allem wenn man die Besetzung des neuen “Scotty” durch einen tatsächlich blinden Schauspieler mit in Betracht zieht:

Klar kann man das machen. Aber muss man? Hat das irgendeinen Mehrwert für die Serie? Oder will man sich nur wieder selber auf die Schulter klopfen?

Was genau sind die Aufgaben von Nummer Eins? Das ist bisher noch sehr vage.

Ich bin auch nicht ganz sicher, ob die Enterprise bei einem Angriff flink links und rechts ausweichen kann. Es ist ein Raumschiff, kein Motorrad.

Es wird allerdings etwas mehr auf Pikes Schicksal eingegangen – wir erfahren, warum er nicht versucht, seinem Unfall in zehn Jahren räumlich fernzubleiben: weil er dabei diversen jungen Kadetten das Leben rettet. Das gibt dem ganzen Dilemma noch mal eine schöne neue Dimension.

Gedanken zu Folge 3

Classic Trek: A-Plot an Bord des Schiffes, dramatischer B-Plot an Bord der Enterprise. Transporter hat nicht genug Saft, Kommunikatoren versagen – I love it! Es fällt nur auf, dass die “Licht-Sucht” letztlich sehr inkonsequent erklärt und am Ende auch beiläufig beendet wird. Und am Anfang könnte man ruhig ein, zwei einleitende Szene während des Flugs der Enterprise spielen lassen – die Tatsache, dass das Schiff gleich am Anfang am Zielort ist, lässt den “to boldly go”-Aspekt ein wenig in den Hintergrund treten. Es heißt ja nicht “to boldy be there”.

In Sachen Effekte wird mal wieder groß aufgefahren:

Ebenfalls geil – die neuen Lederjacken bei den Außenmissionen:

Haben wollen! Leider gibt es bisher nur Annäherungen:

Unterliegendes Thema der Episode: Die Ablehnung von genetisch manipulierten Personen in der Föderation. Natürlich wieder so eine verklausulierte Diversitäts-Nummer, was aber erst wirklich nervig auffällt, als Nummer Eins am Schluss salbadert, sie wolle nicht gelobt werden, weil sie gut oder erfolgreich ist, sondern nur sie selbst. Das hat ein sehr blödes Gschmäckle, gerade weil Star Trek immer das Banner hoch gehalten hat, dass man ist, was man tut. Dieses “ihr müsst mich um meiner selbst willen lieben” ist dummes DISCO-Gesabbel.

Vielleicht habe nur ich das Problem, aber ich tue mich sehr schwer, Dr. M’Benga zu verstehen. Der nuschelt so!

Rein von der Aufgabenverteilung her sind Ortegas und Noonien-Singh bisher austauschbar. Bin gespannt, ob das noch irgendwie aufgefangen wird.

Anson Mount ist auf dem besten Wege, William Shatner als coolsten Captain der Enterprise abzulösen. There, I said it.

Alles im grünen Bereich – aber die Konkurrenz steht in den Startlöchern:

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Das war’s von meiner Seite. Und ihr so?



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Mison
Mison
20. Mai, 2022 09:34

Merci!
Ich kann die Kritik am “X, Y, Z tauchen in TOS: Episode A wieder auf, wir wissen also, dass die alles überleben” nicht völlig nachvollziehen. Ich meine, niemand ist in eine TNG-Folge reingegangen und hat gedacht: “Hui, ob Data diesen Ausseneinsatz jetzt wohl überleben wird? Da bin ich aber mal gespannt.” Auch damals war klar, dass die Uhr nach jeder Folge wieder zurückgestellt wird und die Mannschaft morgens in Topform wieder aufsteht (mit Ausnahme der vielleicht 10 bekannten “grossen” Folgen) und dass die Besetzung sich über die Staffeln nicht erheblich ändern wird.

Aber ja, Pike rockt als Kapitän und ich bin auch froh, dass er in der zweiten Folge sein “Schicksal” etwas besser motiviert hat und nicht mehr in jeder Kaffeetasse das zerfliessende Spiegelgesicht aufgetaucht ist.
Die Frisur in der zweiten Folge würde ich mal als Running Gag abschreiben.

Jan
Jan
20. Mai, 2022 13:18
Reply to  Torsten Dewi

Ist das nicht das grundlegende Prequel-Problem…? Ich ahne, dass Obi-Wan seine eigene Serie auch überlebt, dem jungen Luke Skywalker nicht mal ein Körperteil abhanden kommen wird und das Serien-Duell zwischen Obi Wan und Darth Vader auch eher unentschieden ausgeht. Den Spaß an der Sache schmälert das nur wenig…

Corinna
Corinna
20. Mai, 2022 23:56
Reply to  Torsten Dewi

Hm. Ich sehe das Zukunftsszenario eher als Vision, die Realität werden könnte, WENN er so lange überlebt. Wir als Zuschauer wissen mehr, aber Pike kann sich nicht sicher sein und müsste eigentlich entsprechend handeln. Theoretisch müsste er sogar noch vorsichtiger sein, weil er ja in 10 Jahren die wichtige Aufgabe hat, Leben zu retten.

AlphaOrange
AlphaOrange
21. Mai, 2022 11:47
Reply to  Torsten Dewi

Kann ich so nicht unterschreiben.
In TOS bis ENT waren die Main Characters immer save. Es sei denn, der Darsteller wollte oder musste die Serie verlassen. Denise Crosby wollte raus, Wil Wheaton wollte raus, Terry Farrell wollte raus, Jennifer Lien musste Jeri Ryan Platz machen. In keinem einzigen Fall haben die Serien eine Hauptfigur rein aus Drama-Gründen ausscheiden lassen, wie es heutzutage ja Gang und Gäbe ist.
Und diese Ausstiege könnten SNW ebenso ereilen. Das wird dann vermutlich nicht mit einem unwiderruflichen Figurentod gelöst, aber die Auswirkung für die Serie ist dieselbe.

Mison
Mison
20. Mai, 2022 09:37

Vielleicht noch was: Warst Du mal auf einem Schiff, das ein paar Wochen auf See ist? Was glaubst Du, wie Matrosinnen, die nicht 24/7 sexuell belästigt werden wollen, sich anziehen? Ortegas Look ist das Realistischste an der gesamten Serie… 😉

Christian
Christian
20. Mai, 2022 15:36

“Damit ist gesetzt, dass die Crew der Enterprise aus SNW insgesamt zweimal nach Talos IV reisen wird – aber wir haben keine Ahnung, ob die erste Reise bereits geschehen ist oder in der Serie demnächst aufgegriffen wird.”

Welche zwei Reisen nach TALOS meinst du? Ist denn nicht mal klar, ob SNW vor oder nach Staffel 2 von DISCO spielt? (Kann SNW selbst leider noch nicht gucken).
DISCO 2.08 hat ja eindeutig klargestellt, dass die Handlung von “The Cage” zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre zurückliegt.

Christian
Christian
20. Mai, 2022 20:16
Reply to  Torsten Dewi

Der Text wirkt auf mich, als hättest du Discovery Staffel 2 nicht gesehen oder wegen der unterirdischen Qualität verdrängt :D. Dort war die Enterprise längere Zeit im Trockendock und Pike wurde derweil vorübergehend Captain der Discovery. In Folge 8 besuchten Pike und Spock zum zweiten Mal Talos IV, nach “The Cage” — in “The Menagerie” findet somit schon der dritte Besuch statt. Strange New Worlds spielt anscheinend recht bald nach der zweiten Staffel DISC, die Enterprise ist nach der Reparatur wieder einsatzbereit und die Crew wird zusammengetrommelt.

Last edited 1 Jahr zuvor by Christian
Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
20. Mai, 2022 16:00

Wegen wann spielt das ganze:
Strange New World ist laut Stardate im Jahr 2259 angesiedelt. Da hat die gute Enterprise schon zwei 5 Jahres-Missionen (Deep Space Mission) hinter sich.

2245-2250: Erste unter April (irgendwann hier wird Pike 1. Offizier, nie explizit gesagt)
2251-2256: Erste unter Pike. Spock schließt 2254 die Akademie ab und wird als zweiter Offizier zur Enterprise versetzt. Im gleichen Jahr passieren auch die Ereignisse aus “Der Käfig”. So kam ja auch Spock in Kontakt mit den Talosianern, was in Staffel 2 von Discovery angesprochen wurde.
2257-2261: Zweite Mission unter Pike. In 2257 wurde die Enterprise auch angegriffen und musste ins Trockendock, während der Zeit macht Pike den Ausflug in Discovery. Nachdem die Enterprise repariert wurde, musste sie dann aber gleich nochmal ins Trockendock, wegen den Ereignissen aus dem Finale von Staffel 2 Discovery.
zwischen 2262-64: Vermutlich Retrofit der Enterprise
2265-2269/70: Erste Mission unter Kirk

Was sonst noch interessant ist:
vor 2259: Dr Boyce gibt Posten des Chefarztes der Enterprise ab. (Schicksal unbekannt)
vor 2265: Dr McCoy wird Chefarzt der Enterprise, Dr M’Benga bleibt als sein Vize an Bord.
vor 2265: Nummer One verlässt die Enterprise.

Da Kirk nicht wirklich viel von Pike in TOS weiß, sollte er eigentlich keinen großen Kontakt mit ihm gehabt haben.

Einsamer Schütze
Einsamer Schütze
20. Mai, 2022 20:05

Stimmt, laut Memory Alpha ist die Zeitline halbwegs klar.

2254: Short Treks, Folge “Q&A”
2254 (später): The Cage
2257/58: Discovery Staffel 2
2259-?: Strange New Worlds
2265-2269: TOS

Nicht ganz klar ist die Einordnung der Short Treks “The Trouble with Edward” und “Ask Not”. Da Lucero vor ihrer Beförderung Wissenschaftsoffizierin der Enterprise war, scheint es mir am wahrscheinlichsten, dass sie die Vorgängerin von Spock war und “The Trouble with Edward” somit 2253 oder 2254 spielt.

Wahrscheinlich hoffen die Macher, dass SNW wie TNG, DS9 und VOY sieben Staffeln laufen wird, dann wäre die zum Beginn von TOS geschlossen

Mike
Mike
20. Mai, 2022 19:40

Scotty soll von einem tatsächlich blinden gespielt werden? Warum? Scotty war nie blind, Geordi war ein blinder Chefschiffschrauber. Oder verstehe ich das falsch?

Danke auch für die Zusammenfassung. Ich habe noch immer kein schlechtes Gefühl 😉

Last edited 1 Jahr zuvor by Mike
Mike
Mike
20. Mai, 2022 20:09
Reply to  Torsten Dewi

Dann habe ich es tatsächlich falsch verstanden. Danke für die Aufklärung.

Einsamer Schütze
Einsamer Schütze
20. Mai, 2022 20:18

‘Lediglich “MENAGERIE only”-Charaktere wie NUMBER ONE und der Schiffsdoktor können auf dem Altar des Dramas geopfert werden.”

M’Benga ist auch save, der taucht auch in TOS auf.

“Das riecht schon wieder böse nach Inklusion und Diversität”

Ich möchte nur ungern ein Fass aufmachen, aber wann war Star Trek eigentlich nicht divers?

“Was genau sind die Aufgaben von Nummer Eins? Das ist bisher noch sehr vage.”

Außer Stellvertreterin des Captains wissen wir hier tatsächlich noch nicht viel. Spock war ja später Erster Offizier und Wissenschaftsoffizier in Personalunion. Riker war dann noch für Personalkram zuständig. Ich hoffe mal, dass wir in den nächsten Folgen über Nummer Eins noch etwas mehr erfahren.

“Rein von der Aufgabenverteilung her sind Ortegas und Noonien-Singh bisher austauschbar.”

Die Aufgaben sind eigentlich recht klar getrennt: Noonien-Singh ist Sicherheitschefin, Ortegas ist Steuermann.

Einsamer Schütze
Einsamer Schütze
20. Mai, 2022 20:33
Reply to  Torsten Dewi

Das liegt wahrscheinlich außschließlich daran, dass Ortegas bis jetzt noch nix zu tun hatte. Leider. Nach dem Trailer hatte ich mich auf Ortegas eigentlich am meisten gefreut.

ChrisTian
ChrisTian
20. Mai, 2022 21:10

> aber die Konkurrenz steht in den Startlöchern
Rückblickend betrachtet hat Seth MacFarlane mit ‘The Orville’ eine Fanfiction Serie entwickelt und produziert, die den Geist von Star Trek besser enthält als die damals aktuellen Star Trek-Serien. Der Humor ist manchmal echt flach, aber die Serie bekommt immer die Kurve (außer in der 2D-Folge) und nimmt bei allem Unsinn die Charaktere ernst und verrät sie nicht.
Ich hab mich selten so gefreut alte Freunde wieder zu sehen wie im Trailer von ‘The Orville: New Horizons’. Da könnte höchstens ein neuer Kinofilm mit Chris Pine und Zachary Quinto mithalten.
Strange Worlds ist wieder “echteres” Star Trek. War dringend nötig. Ernster, aber noch hängt mein Herz nicht dran. Kann ja noch kommen.

jimmy1138
jimmy1138
21. Mai, 2022 11:29

An den Uniformen gefallen mit persönlich die Schulterpolster nicht. Ohne hat das einfach gepaßt (während die rote Uniform in Star Trek II-VI mit Schulterpolstern mMn dagegen wieder der älteren Crew gestanden haben).
Im Nachhinein betrachtet finde ich es ja immer noch kurios, daß das ikonische Farbschema rot-gold-blau eigentlich rot-grün-blau war und Kirks grüne Uniform aus technischen Gründen gelb aussah.

Bei The Orville bin ich gespannt, ob die Staffel so Kaylon-lastig ist, wie der Trailer es vermuten läßt. Dann ginge die Serie mehr in Richtung DS9 als TNG, was ich – auch als großer Fan von DS9 – etwas schade fände.

Christian Siegel
21. Mai, 2022 12:36

Da ich die dritte Folge erst heute schauen konnte fast schon zu spät dran; zeitliche Einordnung wurde ja von anderen bereits ausführlich geklärt. Ich muss auch mit jenen übereinstimmen, die darin, dass wir das Schicksal der Personen schon kennen, kein großes Problem sehen. Dein Pike-Argument (also dass er eigentlich wissen müsste, dass ihm die nächsten 10 Jahre nichts passieren kann) verstehe ich zwar, denke aber, in einer Notlage würde man an seiner Stelle dennoch um sein Leben fürchten, und denken, der Kristall wäre falsch gelesen, oder etwas hätte die Zeitlinie verändert (wie z.B. der Flug der Discovery durch das Zeitloch). Für mich dominiert hier jedenfalls definitiv das düstere Wissen um sein Schicksal (das mit dem “Tod” war wohl sprichwörtlich gemeint, da die von ihm gesehene Existenz im Stuhl für ihn wohl wirklich nur mehr das darstellt – eine Existenz – aber eben kein Leben mehr); klar, 10 Jahre sind besser als 10 Monate, Wochen oder Tage, aber ich glaub, wenn dir heute jemand sagt, danach ist definitiv Schluss, wäre das wohl auch weniger lustig.

In einem anderen Punkt muss ich leider auch widersprechen: “Klar kann man das machen. Aber muss man? Hat das irgendeinen Mehrwert für die Serie?” Das gleiche Argument hätte man bei TOS gegen Uhura und Sulu auch bringen können. Wie Einsamer Schütze schon sagte, war Star Trek nun mal immer schon divers. Bisher finde ich es bei SNW aber sehr gut umgesetzt, und nicht so aufgesetzt und erzwungen wie bei DIS.

Meine Meinung zur Serie bislang: Von der ersten Folge war ich echt begeistert (beim vom Mount gesprochenen Intro hatte ich echt Pipi in den Augen), gerade auch aufgrund der netten Gesellschaftskritik am Ende; und auch, dass man die Inspirationsquelle für die Folge offen benennt, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen, gefiel mir. Cast machte auch gleich einen sehr guten Eindruck, wenn ich mich auch an die junge, dynamische Chapel erst noch werde gewöhnen müssen (ein Prozess, der auch nach Folge 3 noch nicht abgeschlossen ist). Episode zwei empfand ich gar nicht mal wirklich so als Absturz. Ja, das mit dem Kometen als göttlicher Lebensbringer war schon ziemlich… puh. Aber ich mochte den Fokus auf Uhura, Ethan Peck gefiel mir als Spock noch nie so gut wie hier, und mit der kleinen Raumschlacht am Ende kam hier auch eine weitere wesentliche Hauptfigur der SErie – die Enterprise selbst – richtig schön zur Geltung. Die dritte Folge war bislang definitiv die klassischste; das hätte (von der unterschiedlichen Figurenkonstellation abgesehen) auch wunderbar in TOS gepasst. Ich sah auch den Abschlusssatz nicht so kritisch wie du, da ich es nicht so verstand, dass dies bedeutet, dass man nicht nach seinen Taten beurteilt werden soll, sondern vielmehr, dass man nicht aufgrund der eigenen Herkunft nicht schon von vornherein mit einem “Minus” startet, dass man durch seinen Einsatz wieder wettmachen muss. Diesem Wunschgedanken konnte ich vollumfänglich zustimmen.

Jedenfalls freue ich mich über diese Rückkehr von Classic Trek, und ist SNW echt drauf und dran, die beste Star Trek-Serie seit einer Ewigkeit zu werden (auch wenn das mindestens so erfreulich wie frustrierend ist, insofern, als hier ja die gleichen Leute verantwortlich sind, die zuvor DIS und PIC verbrochen haben; sprich, sie hätten es scheinbar schon die ganze Zeit gekonnt, hätten sie nur gewollt). Und doch: meine Vorfreude auf Orville ist deutlich größer. Die sind in den zwei Staffeln einfach zu echten Freunden geworden, wo ich mich schon wahnsinnig aufs Wiedersehen freue. Das muss SNW erst erreichen (wenn auch der Vergleich bei 3 zu 26 Folgen natürlich ein unfairer ist).

Christian Siegel
21. Mai, 2022 13:20
Reply to  Torsten Dewi

Hm. Ich verstehe, was du meinst, bin mir aber nicht sicher, ob das zu 100%ig vergleichbar ist (Sulus potentielle Homosexualität jetzt mal ausgeblendet, die von mir gar nicht gemeint war). Bei Uhura muss ich nichts thematisieren, da ihre Hautfarbe an sich bereits das Statement ist. Dass der Chefingenieur blind ist, muss man aber halt irgendwie in den Dialog einbauen, und damit klar aussprechen, weil wie soll man das dem Zuschauer sonst vermitteln? (Dass er auch tatsächlich von einem blinden Schauspieler dargestellt wird – was ich grundsätzlich begrüße – ist ja nichts, was aus der Serie an sich hervorgeht.)

Christian Siegel
21. Mai, 2022 14:36
Reply to  Torsten Dewi

ok, alles klar. Ich dachte, es ging dir um die Verwendung einer blinden FIGUR, nicht eines blinden Darstellers ;-).

Rqady
Rqady
22. Mai, 2022 22:25

Ein Blinder kann schwer einen Sehenden spielen. Also seien wir froh, dass Blinde wenigstens Blinde spielen dürfen 😀