Glasklar: iphone-Reparatur deluxe
Themen: Neues |Ich war nie der Meinung, ein Firmenhandy zu brauchen. Ich brauche generell kein Smartphone. Ich arbeite zu 90 Prozent zu Hause, kommuniziere am liebsten via Email und schalte mein Handy nur in Notfällen an. Auch von den ganzen Funktionen, die moderne Smartphones bieten, brauche ich wenig – meine Begeisterung von 2011 ist deutlich abgekühlt.
Nun ist aber so, dass ich, WENN ich ein Smartphone brauche, meistens beruflich unterwegs bin. Auf Reportage. Und auf einer solchen krachte mir auch 2016 mein Moto G auf einen Felsen und war im Eimer. Grund genug, den Verlag endlich mal darum zu bitten, ein Firmenhandy bereitzustellen. Kann ja nicht alles auf meine Kosten gehen. Ich bekam ein iPhone 6, was damals halbwegs aktuell war. Da ich keinen hohen Anspruch habe, hätte ich das vielleicht heute noch, aber Apple blockte das letzte Update des Betriebssystems. Also wurde ich von der Firma mit einem iPhone xs ausgestattet. Das ist ein prima Smartphone, das mich ebenfalls sehr lange begleiten kann.
Im Januar und Februar fiel mir das Firmenhandy aber zweimal zu Boden, und beide Male so unglücklich, dass das Frontglas an allen vier Ecken gesplittert war. Für mich kein Grund, es aufzugeben – aber im richtigen Winkel sah man auch ein paar Haarrisse durch das komplette Glas laufen. DAS war mir dann doch zu heikel. Weil das Gerät ansonsten in Ordnung ist und ich keine große Lust habe, mit allen Apps und Daten auf einen Nachfolger umzuziehen, entschied ich mich nach Absprache mit unserer IT-Abteilung für einen Austausch des Displays. Gibt ja genug Werkstätten für so etwas.
Was mich dann aber doch baff machte und zu diesem Artikel provozierte: der Austausch kostete 249 Euro.
249 Euro.
Ja, ich weiß, dass das Handy neu mehr als 1000 Euro gekostet hat und aktuell immer noch knapp 600 aufruft. Aber ich halte das trotzdem für Wucher. Fakt ist nämlich: Ich habe in meinem Leben noch keine 249 Euro bezahlt. Für ein Smartphone. Also für ein komplettes, nicht nur die Reparatur.
Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass ich derzeit z.B. dieses Handy
für deutlich weniger Geld bekommen kann, als der Austausch des Displays beim xs kostet. Und Zubehör kriege ich beim g22 auch noch geschenkt. Der Vergleich ist kein Zufall: das g22 wäre das Handy, das ich mir vermutlich kaufen würde, wenn ich wieder privat ein Smartphone haben wollte.
Meine Frau ist heute noch extrem zufrieden mit dem Moto X4, das ich ihr vor vier Jahren für knapp 250 Euro empfohlen habe:
Fakt: ALLE Android-Handys, die ich in den letzten Jahren für mich, die LvA, oder meine Eltern gekauft habe, sind unter der 250-Euro-Grenze geblieben, weil das für mich so eine Art Schallmauer ist, die ich nicht durchbrechen möchte, solange jemand keine besonders hohen Ansprüche an ein Handy hat.
Es ist mir sowieso ein Rätsel, warum jemand 1000+ Euro für ein Handy ausgibt. Und auch das Argument “ich krieg zu meinem Tarif alle paar Jahre kostenlos ein neues”, greift für mich nur bedingt, denn deshalb sind die Tarife ja teurer. Die LvA zahlt 10 Euro im Monat für Telekom-Netz, Flatrate in alle Netze und 5 Gigabyte Daten. Warum sollte jemand mehr bezahlen, nur um dann für den Mehrpreis ein subventioniertes Handy zu bekommen? Aber jeder, wie er mag. Ich wollte einfach Dampf ablassen, dass so eine relativ banale Reparatur derart viel Geld kostet.
Smartphones sind für mich Gebrauchsgegenstände mit klarem Verfallsdatum. Die dürfen keine Luxuspreise kosten, weil sie keine Statussymbole sind. Ich gestehe aber, dass es ein Handy gibt, dass mich schwach werden lassen könnte – wenn es nicht so absurd überteuert wäre:
Meine Faustregel: alle fünf Jahre kaufe ich das günstigste iPhone mit dem meisten Speicherplatz. Das hat die letzten zwei Male dann immer noch um die 450€ gekostet, aber die Geräte halten eine halbe Dekade ganz gut durch und ich will nicht auf iOS verzichten.
Geht mir auch so, ich habe zuletzt € 269 für mein Xiaomi Redmi Note 10 Pro ausgegeben und das ist absolut das höchste der Gefühle. Das kann in alles, was die z.T. erheblich teurere Konkurrenz auch kann, ist aber nicht maßlos überteuert. Und ich kaufe mir immer erst dann ein neues Smartphone, wenn das letzte defekt ist oder keine Updates mehr erhält
Meine Grenze sind 450 Eur, das entspricht immer so der vorletzten Samsung Galaxy Version, oder der letzten auf dem Gebrauchtmarkt (mit dem ich bei Handys nur gute Erfahrungen habe!) . Die Dinger halten dann in der Regel 5 Jahre oder so und fertig.
Dieses “mein Handy gibts im Tarif gratis”-Ding habe ich auch noch nie verstanden. De facto sind sie meist sogar teurer als wenn man sie einzeln kaufen würde…
Ich erinnere mich noch an Homeshopping-Kanäle, die vor 20 Jahren überteuerte Handy-Verträge verhökert haben und als Köder ein Notebook UND einen Motorroller versprachen. Alles für Leute, die keinen Taschenrechner haben.
Und dann nach 2 Jahren nen neues Handy übergeholfen zu bekommen, obwohl das alte noch völlig in Orsnung ist…
Wenn ich überlege, dass ich aktuell gar kein neues haben wollen würde, weil es derzeit nix auf dem Markt gibt, mit dem ich zufrieden wäre (Stichwort: Keinen Kopfhöreranschluss oder microSD Slots mehr bei vielen Geräten)
Oder kein Geld, um Handy oder andere Sachen direkt zu kaufen.
Das ist ein Quatsch-Argument – wer kein Geld hat, kauft halt ein Low Budget-Handy. Wer aber ein Top-Handy haben will und keinen Batzen Geld in der Tasche hat, der wird mit einem Vertrag von 79,95 Euro im Monat auch nicht glücklich.
“Ich brauche generell kein Smartphone.”
Das wundert mich als langjähriger Blogleser. Zumindest bei den Reportagereisen hätte ich es bei dir als essentielles Werkzeug eingeschätzt. Aber, wenn ich die Beiträge dazu gedanklich revue passieren lasse.. dann war das wohl nur projiziert.
Für mich ist das Smartphone vor allem Wochenplaner und Kamera. Gekostet hat mich das einstige Samsung-Flaggschiff S9 dank Quersubventionierung durch einen Vertrag auch nicht mehr als 300 Euro (gerechnet als Tarifkosten minus dem, was ich prepaid für so einen Tarif zahlen würde). Die fetten Jahre sind in der Hinsicht aber ziemlich vorbei, nur noch selten gibt es so lohnenswerte Verträge – und die meist nicht “öffentlich”, sondern zB über Seiten wie Telefon-Treff.de
Ich kaufe inzwischen nur noch gebraucht. Aktuell nutze ich das Samsung Galaxy S20+, Anfang des Jahres für 340,- Euro über ebay Kleinanzeigen gefunden, kratzerfrei und einwandfreier Akku. Davor hatte ich 2018 das S8+ für etwa die gleiche Summe auch so gekauft. Im Schnitt komme ich so auf alle vier bis fünf Jahre auf ein Smartphone der aktuell letzten Generation für jeweils 300 bis 400 Euro und damit kann ich gut leben.
Schwach werden in Richtung Neukauf könnte ich allenfalls nochmal für ein Smartphone mit integriertem Gamepad, wie es das Xperia Play (2011) hat, aber den meisten Konsumenten scheint es auszureichen, ihre Spiele über das Display zu bedienen, so dass es wohl keinen Markt gibt für Handy/Spielkonsole-Hybridgeräte. Sehr schade, das Xperia Play war für mich und meine Bedürfnisse das beste Smartphone, das ich bisher hatte, ist aufgrund der veralteten Hardware aber natürlich nicht mehr nutzbar heute.
Bei mir sind es Hardware-Tastaturen. Ach, wie vermisse ich das Motorola Milestone! So ein Ding würde ich sofort wieder kaufen… Leider wird sowas auch nicht mehr produziert (zumindest nicht mit aktueller Hardware, Kamera, etc.)
Die Falt-Handys sind schon klasse, aber leider ja nicht mit iOS zu bekommen. Wenn man einmal in dem Kosmos drin ist, will man da aus Bequemlichkeit gar nicht mehr raus. Am besten haben mir tatsächlich die Windows Phones gefallen, aber die gibt es ja leider nicht mehr…
Jetzt gibt es halt immer das abgetragene Handy von meiner Freundin, wenn sie sich alle 2 – 3 Generationen ein neues iPhone holt. Selber wäre ich auch zu knausrig, so viel Geld für ein Handy auszugeben.
Also meine Rechnung war da immer: das Handy benutze ich mehrere Stunden am für ca 3 Jahre, das darf schon was kosten. Dann hol ich mir n neues iPhone SE für 550€ und muss mir keine Sorgen um Updates machen, das hat mich nämlich früher bei Android immer tierisch genervt, nach ein, zwei Jahren bekommst du kein aktuelles Betriebssystem mehr. Aber vielleicht hat sich da was getan mittlerweile.
Kommt darauf an, wer der Hersteller ist. Samsung und Google verteilen durchaus recht lange Updates, vor allem sicherheitsrelevante. Aber eben auch nicht ewig. Für mich mittlerweile aber lange genug, um meinen Rhythmus von 4-5 Jahren zu halten, bis das nächste Gerät kommt.
Ich denke, realistisch darf man drei Jahre erwarten und auf fünf Jahre hoffen. Nicht, weil es nicht besser ginge, sondern weil es sich leider so eingebürgert hat. Wenn man sich die Mühe machen will, kann man dann natürlich so etwas wie Lineage OS aufspielen. Das ginge gerade z.B. beim Motorola X4 meiner Frau. Wäre mir aber zu nervig.