02
Jan 2022

Im Herzen ein Engländer: Corona-Edition

Themen: Film, TV & Presse |

Ich habe euch ja schon erzählt, dass wir unsere Reise nach London 2021 gleich zweimal stornieren mussten. Aber was auch immer passiert – dem anglophilen TV-Junkie bleibt immer zum Jahreswechsel das Fernsehprogramm des Königsreichs zur Unterhaltung und Herzerwärmung. Denn auch in diesem Jahr hat sich wieder bewiesen: das englische Fernsehen ist dem deutschen haushoch überlegen und legt vor Silvester noch mal eine Schippe drauf.

Schauen wir doch mal nach, was es so alles zu entdecken gab/gibt. Ich lasse dabei diverse Serien-Specials aus, die nicht in mein Beuteschema passen: THE LARKINS, CALL THE MIDWIFE, DEATH IN PARADISE, etc.

NOT GOING OUT ist mittlerweile so etwas wie “hate binging” – die Sitcom hat die inhaltliche Neuausrichtung nach der Pause von 2014 bis 2017 nie wirklich überwunden. Die regulären Episoden meide ich mittlerweile sogar. Aber seit zwei Jahren gönnt man sich an Weihnachten eine Live-Episode mit allen Improvisationen und Desastern, die dazu gehören. In diesem Jahr war unter anderem Jason Donovan zu Gast:

https://youtu.be/jPujGYR2WYc

Die BBC gräbt auch immer mal wieder Raritäten aus – so galt das erste Weihnachtsspecial des Comedy-Duos Morecambe and Wise für BBC ONE Jahrzehnte lang als verschollen. Nun wurde es entdeckt, restauriert und erstmals wieder ausgestrahlt:

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Man bemüht sich in England, für die Kinder echte Delikatessen zur Weihnacht zu reichen. Gerne werden beliebte Bücher und Kurzgeschichten verfilmt. Heuer hat mir Terry Pratchett’s THE ABOMINABLE SNOW BABY das Herz erwärmt:

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Bei TRAVEL MAN war es bisher Richard Aoyades Aufgabe, mit einem Bekannten in 48 Stunden das Maximum aus einem Wochenend-Trip rauszuholen. Nun hat Joe Lycett die Sendung übernommen und rollt drei Tage lang mit Bill Bailey Island auf. Ist natürlich besonders toll, wenn man selber schon mal da war:

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Ich gestehe: Bei der schrulligen Krimiserie AGATHA RAISIN ist mittlerweile ziemlich die Luft raus. Aus der Comedy wird zunehmend Farce und die Fälle werden immer unwichtiger. Dennoch haben wir uns das Weihnachtsspecial, das in die vierte Staffel überleiten soll, nicht entgehen lassen:

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Sicher das Highlight der TV-Weihnacht 2021 war das Special zur Neuverfilmung von DER DOKTOR UND DAS LIEBE VIEH. Wohlfühlfernsehen der besten Sorte, das die Seele cremt und mit einem Glühwein vor dem Kamin genossen werden sollte:

https://youtu.be/4LxyVysmn6Q

Ebenfalls “feel good TV” ist THE REPAIR SHOP, eine an sich banale “wir reparieren Raritäten”-Sendung, deren besonderer Reiz von den menschlichen Geschichten hinter den Antiquitäten lebt. Das funktioniert an Weihnachten besonders gut:

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Ein “guilty pleasure” sind für uns seit Jahren die “back in time”-Sendungen, in denen Familien erleben, wie man in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten lebte, arbeitete, kochte und zur Schule ging. Dafür wird immer ein Ausschnitt der Geschichte liebevoll restauriert. In diesem Jahr gab es ein echt viktorianisches Weihnachtsfest zu erleben:

https://youtu.be/_BNO-gVLKOA

Natürlich wird nicht alles neu produziert, aber sogar die Auswahl des eingekauften Programms nötigt mir Respekt ab. Das Konzert von Mega-Komponist John Williams mit den Berliner Philharmonikern war ein echtes Highlight. Der Mann wird übrigens nächsten Monat 90:

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Es gibt zum Jahreswechsel wenige Pflichtveranstaltungen – THE BIG FAT QUIZ OF THE YEAR gehört für uns seit 2010 dazu. Eine chaotische Panel-Show, in der gut aufgelegte Kandidaten das Jahr Revue passieren lassen. Bei der diesjährigen Ausgabe blieb hinterher nur die Frage offen – wann produziert jemand die Sitcom “Tommy Petrol” mit Jonathan Ross?

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Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei – für den Neujahrstag gestern haben wir uns noch ein paar Delikatessen aufgehoben, die uns auf ein gutes Neues Jahr einstimmen sollen. So wurde das Londoner Feuerwerk, das wir auch schon zweimal live erlebt haben, nur 11 Stunden vorher überhaupt genehmigt. “Dank” Corona diesmal nicht vor einer Menschenmasse am London Eye, sondern weiter draußen bei Greenwich. Und teilweise mit Drohnen. Schon sehr fett:

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Eine Weihnachtstradition ist in England die Ausstrahlung einer Gruselgeschichte von M.R. James – davon habe ich auch schon erzählt. In den letzten Jahren wurde das sehr edel, aber mit durchwachsenem Erfolg wieder aufgegriffen. THE MEZZOTINT hatte ich vor vier Jahre mal bei einem Jogginglauf gehört und war deshalb sehr gespannt auf die Umsetzung. Und wahrlich, sie hat nicht enttäuscht:

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Vom GREAT BRITISH BAKE OFF gab es dieses Jahr gleich zwei Specials – eins zur Weihnacht und eins zum Neuen Jahr. Wir haben uns den Spaß gegönnt, beide live zu sehen, inklusive Werbepausen (gesponsort von ALDI). Es war wieder mal wunderbar – leider gibt es dazu keinen aktuellen Trailer, also hier eine Szene aus der letzten regulären Staffel:

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Was. War. Das. Schön. Nächstes Jahr wieder. Versprochen.

Ich will am deutschen Programm aber auch ein gutes Haar lassen – kurz vor dem Jahreswechsel brachte der NDR eine Rückschau auf 60 Jahre Silvester-Showprogramm im Fernsehen. Und die war nicht (nur) die übliche Ansammlung von Clips mit den üblichen Arschgesichtern und ihren witzfreien “weißte noch?!”-Kommentaren, sondern eine faszinierende Aufbereitung der deutschen Nachkriegskultur insbesondere der 70er. In den mehr als drei Stunden finden sich viele schöne Abrisse über die Karrieren spießiger, aber spannender Unterhaltungskünstler. Als Beispiel sei nur Marlene Charell genannt – aber hallo!

Mehr von sowas, bitte!



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PabloD
PabloD
2. Januar, 2022 21:04

Also jetzt mal ehrlich:
Entweder spielt ihr irgendwie am Raum-Zeit-Gefüge rum, so dass euer Tag (mindestens) 48 Stunden hat. Oder ihr und die Katzen seid extraterrestische Cyborgs, die komplett ohne Schlaf auskommen.
Anders ist diese schiere Masse an ständig konsumierten Medieninput ja nicht zu erklären.

Dietmar
2. Januar, 2022 21:37

“All Creatures” habe ich auch gesehen. Das Original hat einen festen Platz in meinem Herzen, ich hatte sogar die Romane und las sie mit Genuss. Die neue Serie war viel besser, als ich gedacht hätte. Steht dem Original eigentlich nicht nach; naja, sieht man davon ab, dass in der neuen Serie nicht so oft, real und deftig in Kuh-Hintern gelangt wird. Der neue Siegfried hat eine ähnliche, etwas gedimmte, Grandezza wie der phantastische Hardy.

Matze
Matze
4. Januar, 2022 14:45

Habe dank Captain Disillusion erfahren, weshalb „The Great British Bake Off“ in den USA „The Great British Baking Show“ heißt: https://www.serieslyawesome.tv/wieso-the-great-british-bake-off-in-den-usa-the-great-british-baking-show-heisst/