29
Dez 2021

First Look: STAR WARS – THE BOOK OF BOBA FETT

Themen: Film, TV & Presse, Neues |

Ich bin heute wenig motiviert, einen längeren Text zu schreiben, darum fasse ich mich kurz – kann ich in diesem Fall auch.

THE BOOK OF BOBA FETT ist nach zwei Staffeln THE MANDALORIAN der erste Spinoff des neuen Live Action-STAR WARS-Universums. Zeitlich können wir die Handlung diesmal ziemlich genau einordnen: alles spielt kurz nach den Ereignissen von EPISODE VI: RETURN OF THE JEDI. Boba Fett ist nicht vom Sarlacc verdaut, allerdings gleich danach von Javas ausgeraubt und Sandmännern versklavt worden. Aber er ist ein harter Knochen und kämpft sich mit Hilfe seiner Partnerin Fennec Shand bis zum Paten von Tatooine hoch. Sein Versuch, mehr mit Respekt als mit Gewalt zu herrschen, provoziert allerdings heftigen Widerstand.

Mehr STAR WARS geht schlicht nicht. Schon die Pilotepisode ist vollgepackt mit Kreaturen, Locations, Kostümen und Plotschnipseln aus der ersten Trilogie, als wäre man irgendwann in RETURN OF THE JEDI links abgebogen: “meanwhile, on Tatooine…”. Das ist so wunderbar vertraut, getragen von einer unaufdringlichen Nostalgie, ohne an ihr zu ersticken. Erneut wird – ganz im Gegensatz zum Zeitgeist – nicht viel geredet, nicht hektisch geschnitten. Klassisches Abenteuerkino, neu erfunden für das Fernsehen im Streaming-Zeitalter.

Die Effekte sind mal wieder makellos, die Action kommt fett, der Humor sitzt – an der Befähigung von Temuera Morrison und Ming-Na Wen, eine solche Serie zu tragen, gab es ja nie Zweifel.

Aber letztlich ist es nur ein neuer Remix all der Elemente, die wir bereits in THE MANDALORIAN gesehen haben und ich hätte mich gefreut, mal eine ganz andere Ecke des SW-Universums auszuleuchten als wieder primär Wüste und Felsen. Auch thematisch hätte man mal ein anderes Genre als den klassischen Western (mit einer Prise Mafia-Drama) plündern können. Es fehlt auch ein wenig der Mystery-Aspekt – beim MANDALORIAN war der Protagonist uns ebenso neu wie der Instant-Kult Baby Yoda. BOBA FETT hat diesen Vorteil nicht.

So lautet mein Urteil nach der ersten Episode: toll toll toll, aber auch etwas zu bequem “more of the same”. Da hat sich Marvel dieses Jahr mehr bemüht, breiter aufgestellt zu sein. Dass ich THE BOOK OF BOBA FETT oder die letzte Staffel LOST IN SPACE trotzdem jeder Episode STAR TREK DISCOVERY vorziehe, dürfte klar sein. Ich würde eine Wurzelbehandlung jeder Episode STAR TREK DISCOVERY vorziehen.

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Markus
29. Dezember, 2021 16:05

Applaus, Applaus für den letzten Satz. (Manchmal lerne ich langsam, aber ich lerne.) Nur: “Alles spielt kurz nach den Ereignissen von EPISODE VI”? Nun ja – die eine Zeitlinie. Immerhin gönnt der Pilot sich derer zwei, da schaut man schon zu, wie Puzzleteile ineinandergreifen. Ansonsten volle Zustimmung. Und ich hoffe, wir kriegen noch mehr Geschichte in den kommenden Folgen.

Hagen
Hagen
29. Dezember, 2021 16:21
Reply to  Torsten Dewi

… immerhin weit genug, um die Rüstung von Djin zurückbekommen zu haben…

Markus
29. Dezember, 2021 19:07
Reply to  Torsten Dewi

Okay, das stimmt natürlich.

Christian Siegel
31. Dezember, 2021 00:21
Reply to  Torsten Dewi

Die “Boba Fett tritt die Nachfolge von Jabba bzw. Bib Fortuna an”-Storyline müsste, wie “The Mandalorian”, rund fünf Jahre nach ROTJ angesiedelt sein.

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
31. Dezember, 2021 11:57

Die Geschichte mit den Sandleuten und wie er zum Wüsteneinsiedler wurde, wird denke ich mal hier in normalen Rückblicken gezeigt. Folge 1 spielt definitiv kurz nach/während Episode 6. Würde mich nicht wundern, wenn in Folge 2 oder 3 die Feiern in Mos Eisley aus der Sicht von Boba gezeigt werden. Danach würde es mich nicht wundern, wenn paar Szenen gezeigt werden, wie Bib Fortuna (wie die alle die Zerstörung der Sandbarke überlebt haben, wäre auch nett) die Macht übernimmt (und verliert). Und dann die Rettung von Fennec.
Der Rest der Serie spielt alles direkt nach dem Ende von Staffel 2 vom Mandalorian. Das müsste also 9-10 ABY (Episode 4) sein, also 5-6 Jahre nach Episode 6. Die Machtübernahme von Bib Fortuna wurde ja in der Post Credit Szene von Kapitel 16 des Mandalorian gezeigt.

Mir persönlich gefällt die Serie, allerdings merkt man Temuera Morrison sein Alter an. Also so einen 1:1 Kampf gegen Attentäter hätte dieser Boba Fett eigentlich nicht überleben dürfen. Da hätte es gut getan, wenn man mehr auf Ming-Na Wen gesetzt hätte. Ich hoffe jedenfalls, dass dies eine Ausnahme bleibt und beim nächsten mal das überzeugender umgesetzt wird.

Lars
Lars
7. Januar, 2022 23:25

Ming-Na Wen ist laut IMDb im Jahr 1963 geboren während Temuera Morrison 1960 geboren wurde. Soviele Jahre liegen da nicht zwischen, wenngleich ich Ming-Na Wen jünger getippt hätte und sie mir auch agiler erscheint.