Fantasy Filmfest 2021 Tag 3, Film 4: PIG
Themen: Fantasy Filmf. 21, Film, TV & Presse, Neues |England 2021. Regie: Michael Sarnoski. Darsteller: Nicolas Cage, Alex Wolff, Cassandra Violet, Adam Arkin
Offizielle Synopsis: Der Misanthrop Rob, der als Aussteiger im Wald in wortkarger Eintracht mit seinem Trüffelschwein „Pig“ lebt, will für sich bleiben. Einziger Kontakt zur Außenwelt bedeutet für ihn der junge Stadtschnösel Amir, der die kostbaren Pilze weiter an Luxusrestaurants vertickt. Doch als Pig eines Nachts von Fremden entführt wird, bricht die kleine Welt von Rob zusammen. Mit blutigem Gesicht und Wahnsinn in den Augen macht er sich mit Amir auf den Weg nach Portland, um sein Schwein zu finden.
Kritik: Machen wir uns nichts vor – der hier hat ein Setup, das nach JOHN WICK-Ripoff klingt. Der Einsiedler, der vor nichts halt macht, um sein geliebtes Schwein zurück zu bekommen. Der alte Freunde reaktiviert und alte Feinde aufmischt, der geheime Gesellschaften sprengt und die Regeln der hinter sich gelassenen Zunft.
All das ist richtig – und komplett falsch. Und es wäre ebenso falsch, darüber hinaus zu verraten, wie der Film sich entwickelt. Es wäre Spielverderberei.
Ich glaube, ich war seit THE PROFESSOR AND THE MADMAN und JOJO RABBIT beim FFF nicht mehr so… berührt.
PIG ist ein bemerkenswerter, reifer Film, durchdrungen von einer tiefen Melancholie, einem Traum nach einer wahrhaftigen Existenz und echtem Kontakt zwischen den Menschen. Natürlich muss man Cage feiern, weil er die un-cageste Performance seiner Karriere abliefert. Aber alle Darsteller sind hier hervorragend bis herausragend, Alex Wolff, Adam Arkin – ADAM ARKIN! Es ist geradezu bizarr, dass Arkin in den 90ern in AUSGERECHNET ALASKA im Grunde genommen exakt die Rolle spielte, die Cage diesmal verkörpert.
Es wäre vielleicht angebracht, euch Lügen zu erzählen – davon, dass Rob Rache will, dass er sich nicht aufhalten lässt und am Schluss die Bösen für ihre Taten zahlen müssen. Alles, was euch dazu bringt, euch den Film im Kino anzuschauen, wäre gerechtfertigt. Aber ich hoffe, dass euch meine Empfehlung reicht. PIG ist vielleicht nicht der Film, den ihr erwartet – aber der Film, den ihr sehen solltet.
Fazit: Ein JOHN WICK-Setup lockt den Zuschauer in das berührendste, herzwärmendste Drama des Jahres – und in die Wiedergeburt von Nicolas Cage als großer Charakterdarsteller. Unbestreitbare 10 von 10 Punkten.
Hi,
vielen Dank für diese Rezension. Den Film werde ich auf jeden Fall mir anschauen. Deine Mühe hier ist echt unfassbar!!!
Eine kleine Anmerkung hab ich: ich wollte den Beitrag teilen und da fiel mir die URL auf, die sehr merkwürdig aussieht: https://wortvogel.de/2021/10/copy-copy-copy-copy-copy-copy-copy-copy-copy-copy-copy
Für Hunter Hunter sieht das ähnlich seltsam aus, mehr hab ich jetzt nicht gecheckt.
Ist da was krum in der Blog-Engine?
LG
Nein, das liegt an dem Plugin, mit dem ich die Templates dupliziere. Muss ich von Hand korrigieren. Mache ich nach und nach. Danke für das Lob.
Ich hatte vorher auch schon den Vergleich „JOHN WICK mit einem Schwein“ gehört. Das weckt doch ziemlich falsche Erwartungen.
Aber dieser Film ist ruhig erzählt und großartig gespielt. So einen großen Kloß hatte ich am Ende eines Films schon lange nicht mehr im Hals.
Kann ich nur bestätigen – in der Reihe hinter mir (eher jüngeres Publikum) fiel nach dem Abspann der Satz: "So hatte ich mir den irgendwie nicht vorgestellt." Ging mir genauso, nur, dass bei mir eher Begeisterung statt Ratlosigkeit herrschte. Besonders gut, dass ich fortlaufend keine Ahnung hatte, was als nächstes passieren wird, ohne dass hierfür hanebüchene Twists hervorgezaubert werden mussten. Alles wirkt folgerichtig und unwirklich zugleich; klingt seltsam, lässt sich aber nicht anders beschreiben. Klare Empfehlung und ein wunderbarer Nicolas "I dont care" Cage.
gerade bemerkt: läuft auf amazon prime gratis im abo
Danke für die Info!