42 Genre-Serien, die ihr vergessen, verpasst oder verdrängt habt (10er)
Themen: Film, TV & Presse, Movie-Mania 2013, Neues, TV-Losers |Okay, weiter geht’s. Mir ist natürlich bewusst, dass die Chancen sinken, dass ihr eine Serie nicht kennt, je aktueller sie ist. Andererseits hat es seit der Erfindung der Nipkow-Scheibe keine derartige Schwemme an Serien gegeben. Lasst euch überraschen.
2010
"Human Target" ist tatsächlich eine Neuauflage, auch wenn das den wenigsten Zuschauern klar gewesen sein dürfte. Eine TV-Serie basierend auf dem gleichnamigen Comic gab es nämlich schon 1992 – mit Popstar Rick Springfield in der Hauptrolle! Ich fand diese Version (aus der Feder von zwei Empire-Autoren) sehr interessant, auch wenn sie mit sieben Folgen sehr kurzlebig war. Produzent Danny Bilson selber hat dazu sogar den "original unaired pilot" online gestellt, in dem ein teilweise anderer Cast zu sehen war:
In Deutschland lief die Serie als "Die Maske" 1995 auf Kabel 1. 2010 kam es dann zu einer Neuverfilmung des Stoffes, die immerhin 25 Folgen schaffte und bei uns ihre Premiere auf ProSieben hatte. Wie immer in diesen Jahren setzte man auf einen ernsthafteren Ton, mehr Drama und weniger bunte Comic-Action. Mein Urteil: Nicht schlecht, aber Mark Valley kann mich wenig begeistern:
Erfolgreicher in dem Jahr: "The Walking Dead".
2010
Die britische SF-Serie hätte alles gehabt: tolles Setting, solides Budget, gute Darsteller. Sie stand in direkter Konkurrenz zur ähnlich gelagerten "Terra Nova" im nächsten Jahr. Aber tatsächlich scheiterten beide Produktionen ziemlich krachend: "Outcasts" bekam nach acht Folgen keine zweite Staffel spendiert und "Terra Nova" war nach 13 Folgen vorbei. Ich erinnere mich dunkel, beide Serien trotz des betriebenen Aufwands schnarchig gefunden zu haben. Während "Terra Nova" es bis zu ProSieben schaffte, wurde "Outcasts" wohl nie in Deutschland ausgestrahlt:
Erfolgreicher in dem Jahr: "Once upon a time".
2010
Hier kommen wir nun in den Bereich, in dem selbst ich das Handtuch werfe. 2010 war ich schon mit der LvA zusammen und meine Zeit für neue Serien nahm zunehmend ab. "The Event" habe ich schlicht nicht gesehen – was ja auch mit der Grund für diesen Artikel ist. Es geht wohl mal wieder um die ganz fette Verschwörung inkl. US-Präsident, die aber vermutlich nach den produzierten 22 Folgen nicht vollends aufgelöst wurde. Trotzdem lieg die Serie bei uns auf RTL2 und ist auch auf DVD komplett erhältlich.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Sherlock".
2011
Man muss sich ein wenig in der Zeit zurück versetzten: 2011 liefen aufwändige Superheldenfilme im Kino schon sehr gut, aber das Genre hatte die Fernsehschirme noch nicht vollends erobert – das Arrowverse sollte erst im folgenden Jahr starten und "Smallville" drückte sich weitgehend um echte Kostüme für die Helden. Man hatte noch nicht den Mut, "all in" zu gehen. "The Cape" ist dafür ein gutes Beispiel – es ist "Batman" ohne Batman, eine Serie, die gleichzeitig Comic-Fans ansprechen und Comic-Phobiker nicht abschrecken wollte. Halbgar ist das richtige Wort und 10 Folgen das richtige Ergebnis:
Erfolgreicher in dem Jahr: "Homeland".
2011
"Terra Nova" war der dritte krachende Flop von Steven Spielberg, mit dem ein groß angelegtes Science Fiction-Szenario gebaut werden sollte. Konnte ich mit "SeaQuest" noch leben (auch wenn die CGI brutal schlecht gealtert ist), so erinnert "Terra Nova" mehr an das elend schnarchige "Earth 2" von 1994. Was nutzen die tollsten Drehorte und die größten Effekte, wenn am Ende doch nur wieder eine soapige Liebesgeschichte erzählt wird? Angesichts der Kosten hatte Fox nach 13 Folgen die Schnauze voll, in Deutschland lief "Terra Nova" erwartungsgemäß auf ProSieben. Dass die Produktion insgesamt vom AVATAR-Erfolg inspiriert war, lässt sich kaum bestreiten:
https://youtu.be/4Oux-2iZfNc
Erfolgreicher in dem Jahr: "2 broke girls" (Team Max, yay!).
2012
Ich habe über "666 Park Avenue" auf diesem Blog noch nicht geschrieben, aber über Filme wie "666 Park Avenue". In denen geht es immer um luxuriöse Apartments in alten Miethäusern, gerne in Manhattan, in denen Vermieter und Bewohner seltsamen Geschehnissen ausgesetzt oder sogar für sie verantwortlich sind. Sachen wie COLUMBUS CIRCLE und HAVENHURST. Die Idee, aus so etwas eine Art Grusel-Soap zu stricken, mag falsch nicht gewesen sein, aber hier mangelt es doch deutlich an Starpower. Vielleicht hätte man einfach die echten Bewohner des Hauses, das als Location diente, anfragen sollen: u.a. Natalie Portman und Angelina Jolie. Auf jeden Fall ging nach 10 Folgen nach der ersten Hälfte eines Zweiteilers das Licht aus. In Deutschland? Fehlanzeige.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Ripper Street".
2013
Nachdem Stephen Amell sich schnell mit "Arrow" etablieren konnte, wollte man wohl auch seinen Cousin Robbie pushen. Family Power! Mir ist allerdings nicht ganz klar, warum man sich dazu bei einer britischen Jugendserie aus den 70ern bediente, die global kaum ein Schwein kennt und die Anfang der 90er in England schon mal erfolglos neu aufgelegt worden war. Das Ergebnis hadert auch damit, dass ich Amell für keinen sehr überzeugenden "leading man" halte. Man bekam eine komplette Staffel mit 22 Folgen spendiert, die im Jahr darauf beim Nischensender sixx seine Deutschlandpremiere feiern durfte:
Erfolgreicher in dem Jahr: "Bates Motel".
2013
Ein weitere "gothic soap", bei der ich das Problem weniger in der Produktion oder der Idee sehe als in den wenig begeisternden Darstellern. Da fehlt mir ein wenig das Charisma, die Starpower. Vielleicht erwarte ich da von ABC Family auch zu viel. Der Sender wurde ein paar Jahre später in Freeform umbenannt und neu aufgestellt. "Ravenswood" schaffte 10 Folgen, die nie bei uns gezeigt wurden.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Vikings".
2014
Ich persönlich hätte gedacht, dass Halle Berry sich noch ein wenig länger vor einem Fernseh-Engagement drücken würde – und dass sie eher einem Drama oder einer Krimiserie zugeneigt wäre. Aber siehe, es wurde ein ziemlich fett besetzter SF/Thriller/Paranoia-Hybrid, der mit zwei halben Staffeln aber kaum das Klassenziel erreichte. Persönlich hätte ich den Stoff eher als Kinofilm gesehen. In Deutschland erneut bei sixx.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Penny Dreadful".
2014
Es war die Zeit von TWILIGHT und diversen anderen "Young Adult"-Adaptionen, also sollte es nicht verwundern, dass "Star-Crossed" letztlich TWILIGHT mit Aliens statt mit Vampiren ist. Oder ALIEN NATION als Teenager-Romanze. Unsäglich und mit ausgesucht unsympathischen Darstellern besetzt, da betrachte ich die gerade mal 13 produzierten Episoden schon als großzügig. Ein sehr typische Produkt dieser Zeit beim Sender CW, das in Deutschland passenderweise beim Disney Channel startete.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Black Sails".
2015
So eine Art australisches "Walking Dead", bei dem die Toten zwar aus den Gräbern auferstehen, aber vorerst einmal völlig normal erscheinen. Das ist ein sehr interessantes und gut ausgespieltes Setup – ich tue mich auch schwer, die Serie angesichts von drei Staffeln über vier Jahre als Flop zu brandmarken. Vielleicht liegt es auch an mir. Kennt die jemand?
Erfolgreicher in dem Jahr: "12 Monkeys".
2015
Auch "Stitchers" ist eine Serie, die sicher eine größere Chance verdient hätte – ein Crime Procedural mit pfiffigem Sci-Fi-Aufhänger. Man kann natürlich immer spekulieren, aber auch hier mag der Mangel an Starpower angesichts der begrenzten Budgets bei Freeform eins der Probleme gewesen sein. Da man als kleinerer Sender aber unter weniger Druck stand, kam man am Ende immerhin auf drei Staffeln und 30 Folgen.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Humans".
2016
Und NOCH eine Freefiorm-Serie, diesmal mit nur 10 Folgen. Teil eines Revivals der 80er mit Anleihen an die Sommercamp-Szenarien aus "Friday the 13th". Nicht gesehen, aber ich habe meine Zweifel, dass das Konzept mehr als eine Miniserie tragen kann – warum das allerdings bei uns nicht bei Netflix oder Amazon in zweiter Reihe läuft, ist mir nicht ganz klar.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Van Helsing".
2016
Okay, das hier kennt ihr vielleicht. Ist ja nicht lange her, lief bei uns auf Amazon, und schaffte immerhin zwei Staffeln mit 20 Folgen insgesamt. Aber mir sagt das wirklich null, obwohl Konzept und Trailer durchaus neugierig machen. What’s wrong with me?!
Erfolgreicher in dem Jahr: "Wynonna Earp".
2016
Ihr merkt es schon: Nach dem Rebranding von ABC Family ist Freeform eine Art kleines "Powerhouse" für Genre-Shows geworden, wenn auch nicht immer erfolgreich. Dem Sender fehlt einfach die Größe und die Exposure, um richtig zu trommeln. Im Fall von "Beyond" mag die Cancellation nach zwei Staffeln mit insgesamt 20 Episoden auch daran liegen, dass das Konzept des jungen Mannes mit den seltsamen Kräften inmitten einer fetten Verschwörung letztlich fünf bis zehn Jahre zu spät kommt. Wenigstens hat man es in diesem Fall auf die deutsche Joyn-Plattform geschafft, ihr könnt euch also selber überzeugen.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Mr. Mercedes".
2016
Ha! Die Serie habe ich seinerzeit sogar besprochen! Meinem grundlegenden Urteil ist kaum etwas hinzu zu fügen: "Das ist mir persönlich etwas zu vage und statisch, die Darsteller geben mir nichts, aber es ist alles sehr clever konstruiert und baut am Ende der ersten Episode einen Konflikt, der neugierig macht". Es ist bezeichnend, dass man ohne mein Mitwissen drei Staffeln mit insgesamt 36 Folgen produzierte, die in Deutschland erst auf TNT Serie und dann bei Netflix angeboten wurden.
Erfolgreicher in dem Jahr: "The good place".
2016
So langsam kommen wir zum Ende – "Aftermath" ist mir bei der Recherche nicht nur deswegen aufgefallen, weil die Serie wieder mal ein großes apokalyptisches Szenario auf die Erlebnisse einer Familie reduziert, sondern weil mit Anne Heche und James Tupper das Paar aus "Men in Trees" wieder gemeinsam vor der Kamera stand. Nur 13 Episoden, die ich mir vielleicht angesehen hätte, wenn das nicht mal wieder komplett an mir vorbeigegangen wäre. Lief bei uns 2017 auf Syfy.
Erfolgreicher in dem Jahr: "Lucifer".
2017
Wie passend, dass wir zum Abschluss noch eine Serie haben, die mich tatsächlich zur retrospektiven Ansicht reizt – nicht nur, weil mir Look und Konzept gefallen: der olle Meat Loaf spielt mit! Sieht ein bisschen nach einem Syfy-Abklatsch von "Preacher" aus – und 13 Folgen schaffe ich vielleicht gerade noch. Ist/war bei uns auf Netflix zu sehen.
https://youtu.be/egTl8fqJZls
Erfolgreicher in dem Jahr: "Star Trek Discovery".
Ich kannte hier nur "Terra Nova" – das mit der love story war etwas sehr im Fokus, das stimmt und sonst wirklich etwas schnarchig
Aber: Ich mochte die Prämisse und hätt gern eine zweite, vill etwas energetische zweite Staffel gewünscht. Und schön grün.
Die Neuauflage von Human Target hat bei mir voll ins Schwarze getroffen. Ich habe eh einen man crush auf Mark Valley. Aber auch sonst überzeugte mich die Serie, allen voran natürlich Jackie Earle Haley. Ich war doch stark überrascht als Christopher Chance dann irgendwann bei Arrow aufkreuzte, da mir die Comicherkunft bis dahin komplett unbekannt war. Die 2010er Serie hat diese aber auch auf ein absolutes Minimum reduziert, da hier Chance ja nur ein Super-Bodyguard ist und nicht auf Mission Impossible macht.
Bei Outcast können wir und Liam Cunningham wohl nur froh sein, dass das gefloppt ist. Man kann bezweifeln, dass er ansonsten seine Paraderolle als Davos Seaworth erhalten hätte.
The Event war ja ein großer Flop. Ich kann mich noch sehr gut an den Trailer erinnern, der echt wie ne Bombe einschlug, die Serie hatte mich dann aber doch null interessiert. Während NBC immerhin mit der Ausstrahlung durchhielt, hatte RTL2 die Serie direkt nach der Hälfte aus dem Programm geworfen und ich glaube Jahre später im Nachtprogramm versendet.
Terra Nova hatte seine Probleme, aber auch gute Punkte, die man hätte ausbauen können. Ich hätte jedenfalls eine zweite Staffel geguckt, da ich das Grundsetting als spannend genug fand.
Human Target fand ich auch gut, Terra Nova dagegen sturzlangweilig. Vom Rest kenne ich nur die Namen oder gar nichts
Mist, jetzt interessieren mich all die Geschichten, aber hunderte Stunden TV schauen werde ich dafür nicht. Vorallem da Serien oftmals enttäuschende oder gar keine Auflösungen haben.
Das liegt ja leider in der Natur der Sache und ärgert mich auch oft. Man kann die Sender leider nicht zwingen, eine erfolglose Serie, die Verlust bringt, wenigstens mit einer halbwegs geschlossenen Episode zu beenden. Hat es aber auch schon gegeben, z.B. "Once a thief" und "MANTIS".
Ich hab tatsächlich bis auf Ravenswood alle davon gesehen. Bei manchen nur den Piloten, wie bei Stitchers und manche mittendrin abgebrochen wie Falling Waters und Extant. Aber den Rest dürfte ich komplett gesehen haben.
Je weiter es Richtung Gegenwart geht, desto weniger kenne ich. Bis vor zehn Jahren war Genre-Ware echt Mangelware, da hat man halt alles geguckt.
Terra Nova: so eine Vergeudung. Das Setting war spannend, die Stories völlig vergurkt. Und dann endet man mit einem Cliffhanger oder eher Teaser, der so richtig Lust auf mehr gemacht hat. Aber vermutlich hätte man auch das wieder vergeigt.
The Event: mega Pilot. Ungeheuer dynamisch, vielschichtig und modern in seiner verwobenen non-linearen Erzählung. Nach ein paar Folgen hat man das alles eingedampft, vermutlich traten Bedenken vom Network auf, dass Komplexität Zuschauer verscheucht. Dann entpuppte sich die Verschwörung als weitere Alien-Serie. Damit war dann der Ofen aus.
Hab davon eigentlich nur "Extant" gesehen – und das war vielleicht eine Grütze vor dem Herrn. Startet relativ vielversprechend, nur um nach ein paar Folgen einen hanebüchenen Twist nach dem anderen rauszuhauen. Ich hoffe für Halle Berry, dass sie für den Schmarrn echt gut bezahlt wurde.
War maximal ruhig und familienfreundlich inszeniert… umso aparter wirkten die wenigen überzogenen Gewaltspitzen.
Das verrückte ist ja, man könnte schon jetzt "20 weitere Genre-Serien, die ihr vergessen, verpasst oder verdrängt habt (2018 – 2021)" nachschieben und hätte vermutlich weniger Probleme, welche zu finden, die hier tatsächlich niemand gesehen hat. Und bei denen das auch nicht schade ist.
Absolut. Ich habe mich bewusst auf "major"-Produktionen konzentriert. Allein der kanadische und der britische Markt gäben komplett andere Listen her. Auch die Statistik ist interessant: epguides.com listet für 1990 knapp 110 Serien, für 2000 knapp 200 und für 2010 dann schon 350. Gar nicht davon zu reden, dass bei den Serien auch die Budgets exponentiell gestiegen sind – Kosten wie bei "Star Trek Discovery" oder "Game of Thrones" waren vor 20 Jahren nicht mal rechnerisch denkbar.
Also Colony hatte ja doch ein paar Staffeln, war mMn nicht so unerfolgreich – aber endete leider, als es in meinen Augen richtig gut werden konnte. Ich kann verstehen, daß da der Einstieg vielleicht etwas holprig ist, aber da gab’s doch auch sehr Interessantes in der Serie. Aber im Endeffekt war "Falling Skies" womöglich die bessere Serie.
"The Event" sehe ich persönlich in einer Reihe mit "FlashForward" und "Revolution" – high concept Serien im Network TV mit 20+ Folgen pro Staffel. Das ist aber sowas in die Hose gegangen.
Was ich persönlich in die Liste einfügen würde: "Salvation", "Ascension", "Almost Human", "Second Chance".
"Was ich persönlich in die Liste einfügen würde" – es hätte noch mindestens 50 Kandidaten gegeben. "Tarzan" war ja auch nicht drin, "Jake 2.0", "Eternal Law", "Death Valley", etc.
Meh, Terra Nova war so ein dämlicher Käse…
The Cape hat uns immerhin #sixseasonsandamovie gebracht (Community) 😜
Ah, herrlich, an "The Event" erinnere ich mich noch (gar nicht mal sooo negativ); es wurde hier ja schon in einem Atemzug mit "FlashForward" genannt und wurde wie jenes seinerzeit als potenzieller "Lost"-Ersatz gehandelt.
Kennt noch jemand "Happy Town" und "Harper’s Island"? Letzteres war ein spaßiges Teenie-Slasher-Whodunit. Oder "Rubicon"? Davon weiß ich nur noch, dass James Badge Dale mitspielte und es um einen Geheimdienst ging, der ohne Computer arbeitete (?).
Happy Town und Harper’s Island habe ich auf dieser Webseite sogar besprochen.
"Harper’s Island" war tatsächlich eine schön gehirntote Sommer-Serie. Kann man sich immer mal geben, sowas. Und "Terra Nova" hatte ein richtig cooles Konzept und leider einen ganz fiesen Season 2-Teaser – da finde ich es richtig schade, dass daraus wieder mal nichts geworden ist.
Um die Info im Artikel zu ergänzen: Den erwähnten BBC-"Outcasts" gibt es übrigens auch in Deutschland auf Blu-ray.
Scheiben-Releases habe ich bewusst (weitgehend) ausgelassen. "Harper’s Island" hat im Grunde genommen die Miniserien-Kultur der Streaming-Anbieter vorweg genommen – so wie diverse der von mir genannten Stoffe im "limited run" sicher besser bedient gewesen wären. Aber das war damals eben noch nicht Usus.
Ah, okay, ich dachte bei "Ausstrahlung" an die deutsche Fassung generell, also mea culpa … 🙂 Und nee, "Outcasts" lief wohl tatsächlich nicht im TV – aber danke für die Erinnerung, ich hab den inzwischen tatsächlich schon wieder komplett ausgeblendet (kann also nicht so viel Eindruck hinterlassen haben).
Ansonsten gibt es wohl spätestens ab den 2010ern eine fast unüberschaubare Anzahl an vinzwischen vergessenen One-Shots. Ich denke da zum Beispiel die ganzen Event-Sommerserien auf den Networks, die selten über eine Staffel rausgekommen sind, u.a. fallen mir da "The Messengers", die Hexenserie "The Secret Circle" und die Slacker-Horrorcom "Reaper" ein.
Zwei der skurrilsten Fälle (die noch dazu nicht mal uninteressante Ansätze hatten und es beide nie nach Deutschland geschafft haben), sind aber die Dämonen-im-Dschungel-Oddity "The River" von Oren Peli (immerhin mit u.a. Thomas Kretschmann, Bruce Greenwood und Leslie Ann Hope) sowie der irgendwie ganz eigene Reality TV/Survivor/Mystery-Mashup "Siberia", der mit jeder Folge stranger wurde. Interessanterweise ist Serienschöpfer Matthew Arnold diesem Projekt mit dem ebenfalls inzwischen der Vergessenheit anheimgefallenen "Emerald City" gefolgt, einer ziemlich opulent besetzten Event-Serie, die den "Wizard of Oz" als gothisch angehauchtes Action-Schauermärchen nacherzählt und, soweit ich mich erinnern kann, in der Pilotfolge stark an eine Kreuzung aus "Sucker Punch" und "Once upon a time" erinnerte…
Je mehr ich nachdenke – es sind wohl einfach zu viele Serien, um einen wirklich umfassenden Überblick zu generieren. Aber vielen Dank für den sehr interessanten Querschnitt der letzten Artikel.
Reaper war ziemlich lässig, gab es da nicht sogar zwei Staffeln 🤔?
Witzig, ich wollte gerade selbst noch The River (absolutes hot mess) und Siberia in den Raum werfen (als eine Show, die hier ganz sicher niemand kennt .. gut, dass du diesem Übermut zuvor kamst :D)
Was Siberia genau war frage ich mich bis heute. Das hatte irgendwas von Filmhochschule-Abschlussprojekt. No-Budget-Grusel mit absurdem Genre-Mashup und Darstellern, die niemals zuvor (und danach) ersthafte Schauspiel-Jobs hatten.
"Fortitude" haben auch zu wenig Leute gesehen.
Aber "Fortitude" ist eigentlich schon ziemlich toll gewesen und hatte sogar drei Staffeln. Und es war mehr straighter Krimi als Genre, das haben bestimmt schon einige mitbekommen. Im krimiverrückten Deutschland konnte man das ja fast als Scandi Noir-Hommage durchgehen lassen – lief hierzulande, glaube ich, auf Sky. Ein bisschen Berichterstattung gab es da IMHO schon.
Bei "Siberia" war das wohl Absicht im Konzept – das war ja zumindest in der ersten Hälfte ganz stringent als (Fake-)Reality TV-Show aufgezogen und geschnitten, deswegen war schauspielerische Kompetenz tatsächlich gar nicht so wichtig. Natürlich hat da sicherlich auch mit reingespielt, dass es eine independent finanzierte Produktion war (die IMHO bislang einzige), die NBC dann für die Network Primetime lizenziert hat – insofern ein Testballon, der wahrscheinlich weniger gekostet hat als das Catering bei SyFy. 🙂
"Fortitude" lief hier vor allem auf arte – meine Frau war total begeistert. Und doch, das war weit mehr als Krimi.
Ah okay – ich hatte das noch aus den damaligen Sky Atlantic-Werbetrailern im Gedächtnis. Interessant, dass es dann auf arte gelandet ist.
Ha, mir ist gerade noch THE CROSSING eingefallen – hat es als Major-Network-Serie trotzdem auch nur auf eine Staffel geschafft; müsste so um 2018 gewesen sein. Eine von diesen typischen Post-LOST/LEFTOVERS/THE 4400-Mysteryserien, die um ein zentrales auslösendes Event kreisen und denen dann oft genug auf halbem Weg die Luft ausgeht, weil sie nicht mehr viel Neues zu sagen haben – siehe FLASH FORWARD oder zuletzt auch DEBRIS und SOMEWHERE BETWEEN. Oder was war denn mit SIRENS? ALCATRAZ? TIME AFTER TIME? Alle noch relativ neue Versuche – ach Mensch, je länger man nachdenkt, umso mehr findet man. Gaaah…
Ein niedliches Positiv-Kleinod unter den schrägen One-Shots hab ich dann aber doch auch noch: MAKING HISTORY. Der war nicht … übel, trotz bedenklicher BILL&TED-Schlagseite.
Wo bleibt denn das nationale, höre ich die Rufe – und man vergisst schnell "Alarm für Cobra 11 – Einsatz für Team 2", die zweite Staffel von "Wilde Engel", "HeliCops", "Jets – Leben am Limit", "echt harder", "Die 25. Stunde", "Der Puma – Kämpfer mit Herz" und "Operation Phönix".
Huch, es gab ein Spin-off von "Cobra 11"? Jesus …
My point exactly.
Wow! Obwohl es schon die 2010er sind, hab ich nur von knapp der Hälfte der Serien auf der Liste überhaupt gehört (und gesehen tatsächlich keine!).
Was für ein weites Feld das doch ist…