Kritik zur Kritik an der Kritik-Kritik
Themen: Film, TV & Presse |Ist meedia jetzt der neue "safe haven" für Heulsusen? Es ist ja eine Sache, wenn ich mit einer ordentlichen Packung Häme die aufgeblasenen, aber inhaltsleeren Nabelschauen des "jungen Journalismus" in bento und bei meedia auseinander nehme. Muss da wirklich ausgerechnet der VICE-Chefredakteur der Schreiber-KiTa beispringen und betroffen salbadern, dass man den kleinen Schneeflöckchen doch nicht vors Schienbein treten dürfe und diese – doch, doch – einen irgendwie wichtigen Beitrag leisten? Weil die sprachlichen Massenkarambolagen, die allen Ernstes als "new journalism" verstanden werden wollen, selbst gescheitert noch als mutiger Versuch zu preisen sind? Welpenschutz für Wortwürger?
Es hätte nahe gelegen, dass ich – und sei es nur aus sportlichem Ehrgeiz – die Kolumne von Felix Dachsel ebenfalls Zeile für Zeile abwatsche, auch wenn sich die tatsächliche intellektuelle Herausforderung in Grenzen hält.
Doch siehe da: die TITANIC hat es schon übernommen. Klappe zu, irgendwas tot.
Meinst, dass die abwertende Verwendung von Snowflakes/Schneeflöckchen unproblematisch ist, auch wenn sie hauptsächlich aus dem rechten Lager für all diejenigen verwendet wird, denen Dinge zu Herzen gehen, die dort gerne ausgeblendet werden?
Ich bin der Meinung, dass Verwendung auch durch rechts einen Begriff nicht zwangsläufig unbrauchbar macht, empfinde diesen hier aber als längst mindestens so verbrannt wie "Gutmensch" in allen Varianten.
Ich würde alleine an der Verwendung die Antwort schon erkennen können, aber es kann wirklich nicht das Problem eines Begriffes sein, dass er undifferenziert und in unpassenden Kontexten verwendet wird. Ein ähnliches Schicksal trifft auch "Nazi", was ja von FDP (#afdp und so) bis Milton Friedman alles Konservative gern mal umgehängt kriegt. Wer Seenotrettung nicht unterstützen möchte, ist vielleicht kein guter Mensch und bestimmt "rechts", aber "Nazi"? Natürlich sollte man den Begriff aber trotzdem weiter verwenden, nämlich dann, wenn man eben genau "Nazi" meint.
So ist es auch mit "Snowflake", es ist ein sehr trennscharf Begriff für Leute, die ihre eigene Gefühlswelt verabsolutieren. Wenn man diese Gruppe benennen möchte, ist es der treffendste Ausdruck, und genau um diese Gruppe geht es hier ja.
Was Tim sagt.
Schöne Kolumne bei der TITANIC, aber… Ich will die Meinung des Wortvogels hören!
Wozu habe ich mich, mit dem Wortvogel zusammen, durch die Schreiber-KiTa gequält, wenn ich auf das krachende Finale verzichten muss?! 😉
Ich befürchte ja, dass selbst Torsten da nicht schöner die Luft herauslassen kann, als es im Replik geschah:
Mein Liebling ist eigentlich eher das hier – treffender geht es kaum
Ey caramba, des Wortvogels Replik hätte ich viel lieber gelesen.
Mit Abstand zum Schreibgeschäft, erwacht in mir die Lust auf ein neues Heft. Eine neue Art von Heft.
GONZO! Tinte gewordener Schwenkeinlauf. In your face, to the last drop. Der Stil der alten Meister neu interpretiert. Wahrheit unverhüllt, the naked bunch. Müntis klare Kante spotterdrosselt die heißlaufende Schneeflöckchenwelt. Woke-Schnappatmung to Infinity and beyond. Natürliche Auslese durch Reinlese. Und die Jungschreiber brillieren, weil sie von der Kette gelassen werden.
GONZO. Demnächst am fiktiven Kiosk.
Ich wusste schon, warum ich auf Twitter den Wortvogel bzgl der Meedia Vice-Schreibübung über Bento verlinkte… 🥺
Ich wusste doch, dass mir der Titel vertraut vorkam. Absicht oder unterbewusst?
Wenig ist Zufall.