OK Boomer: Faultier oder Fleißbienchen?
Themen: Film, TV & Presse, Neues |Die Diskussion über den OK BOOMER-Artikel zur Gendersprache führte neulich ja zu heftigen Diskussionen. Ich entschied mich daraufhin, auch mal die anderen OK BOOMER-Beiträge der Journalistenschüler durchzulesen. Sind aktuell nur drei – und die sind durch die Bank durchtränkt von einer scheuklappigen Selbstbezogenheit und einem Gefühl der postpubertären Allwissenheit, dass ich sie in den nächsten Tagen alle mal auseinander puzzeln werde. Während ich einerseits denke, dass man den Nachwuchs nicht zu hart rannehmen sollte, graust mich auf der anderen Seite die Vorstellung, dass DAS die Ansichten sind, die den Journalismus ab 2025 prägen werden.
Nun gut. Heute ist Lara Schulschenk dran, die zu schlecht bezahlt wird. Und dafür arbeiten soll. Aber viel besser arbeiten würde, wenn sie weniger arbeiten würde. Für mehr Geld. Oder so. Titel des Stücks:
Die neue Arbeitsmoral
Ich bin mal gespannt, was mit der alten nicht in Ordnung war/ist.
Un- oder unterbezahlt in Redaktionen zu schuften, kann sich nicht jede*r leisten. Was wir brauchen, ist echte Chancengleichheit.
Das ist so eine Nummer, die mir weit über den Journalismus hinaus auf die Eier geht: die Forderung, mit staatlichen Mitteln oder staatlichen Eingriffen die finanziellen Unterschiede der Gesellschaft auszubügeln. Es mag ein Bürgerrecht in Deutschland sein, studieren zu dürfen. Aber es ist KEIN Bürgerrecht, sich ein Studium leisten zu können. Es ist ein Bürgerrecht, eine Wohnung zu haben. Aber es ist KEIN Bürgerrecht, sich eine Wohnung in München-Schwabing leisten zu können. Es ist der grundlegende Unterschied zwischen arm und reich, dass sich Reiche mehr leisten können als Arme. Wer arm ist, hat es schwerer. Das ist vielleicht (besonders für die Armen) unbequem, aber ungerecht ist es nicht. Es ist die Quintessenz des Systems, das wir gewählt haben.
Im Gegenteil: Im besten Fall schafft Armut den Ehrgeiz, nicht arm sein zu wollen. Und es ist die Aufgabe des Staates, dabei zu helfen. In dem er Zugang schafft zu Bildung, in dem er Barrieren abbaut zwischen den Schichten. Aber dass der Arme sich verdienen muss, was der Reiche schon hat – das ist systemimmanent und kein Systemfehler.
Ich weiß, es nervt, aber weil es an dieser Stelle passt: vor 30 Jahren war ich ein Einsteiger in der Branche. Mit 25.000 Mark Schulden kam ich nach München. Studium konnte ich mir ebenso wenig leisten wie unbezahlte Praktika. Staatsknete null. Das hat meinen Weg in den Journalismus sicher geprägt. Mit ordentlich was in der Tasche wäre ich vielleicht bei der Süddeutschen untergekommen statt beim GONG. Ich hätte Artikel über Lokalpolitik geschrieben statt die Programmspalten von SAT.1. Aber ich habe damit nie gehadert, weil es mein Ziel war, im Rahmen MEINER Möglichkeiten meinen Weg zu gehen. Das habe ich getan. Wäre ich mit reichen Eltern heute woanders? Sicher. Aber das hat keinerlei Relevanz, Mein Leben ist frei von Neid, von Vorwürfen, oder von empfundenen Versäumnissen.
Von Ausnahmen abgesehen.
Aber weiter im Text:
Ein Stundenlohn von 0,00 Euro oder 1,87 Euro. So hoch ist die Wertschätzung als Praktikantin in der Medienbranche oftmals.
Wenn man eine so exakte Zahl in den Raum stellt, sollte man sie irgendwie kontextualisieren. Wer zahlt denn 1,87 Euro Stundenlohn? Abgesehen davon ist das kein neues Problem: Praktika sind seit jeher scheiße bezahlt. Man kann sogar die Faustregel aufstellen: je begehrter die Praktika, desto seltener werden sie fair entlohnt. Das gilt auch nicht nur für die Medienbranche – da allerdings besonders.
Um meine Meinung jenseits dieser Kolumne deutlich zu machen: Es sollte Vorschriften geben, nach denen Praktika nach festgelegten Kriterien vergütet werden müssen. Allerdings nicht, um den Lebensunterhalt des Praktikanten zu finanzieren. Dazu sind sie nämlich nicht da. Praktika sind keine Arbeitsstellen, denn der Praktikant bringt üblicherweise nichts mit, was eine Arbeitsstelle in der Firma rechtfertigt. Er kommt, um zu lernen, um zu zu schauen, um zu fragen, um sein eigenes Talent an den Anforderungen des Berufs zu messen. Was er für seinen Einsatz bekommt (und fordern sollte), ist kein Geld, sondern Erfahrung, Kontakte, einen Sinn für die Realität der Branche.
Daraus folgt: Wer meint, dass er ausreichend Erfahrung, Talent und Sicherheit mitbringt, um dafür vollzeit bezahlt werden zu müssen, der sollte sich nicht um ein Praktikum bewerben, sondern um eine Vollzeitstelle. Das Praktikum sollte sowohl für den Arbeitnehmer wie den Arbeitgeber immer nur eine temporäre Lösung sein, eine Station auf dem Weg.
Man achte auch drauf, dass die Autorin natürlich wieder über ein Problem schreibt, das konkret sie selbst betrifft. Weil in dieser Generation anscheinend Journalisten heranwachsen, die ausschließlich sich selbst zum Thema machen. Über etwas Abstraktes, Größeres schreiben, sich selbst nach außen stellen und nicht wichtig nehmen? Scheint keine Option zu sein. Hier ist jeder sein eigenes kleines Sonnensystem – mit sich als Sonne. Und wir sind nur die Planeten, die um diese strahlenden Lichter kreisen dürfen.
Mehr als ein Jahr habe ich das insgesamt schon mitgemacht. Wenn ich gerade nicht un- oder unterbezahlt in Redaktionen geackert habe, habe ich in Kneipe, Club und Hotel gearbeitet, um mir den Weg in den Journalismus leisten zu können.
Ja, das ist so. Das war auch immer schon so. Da kommt das Problem hinzu, auf das ich einleitend hingewiesen habe. Kinder reicher Eltern haben’s leichter. Kinder armer Eltern müssen mehr strampeln, auch wenn sich der Staat mit Bafög an einem gewissen Ausgleich versucht. Ich darf das sagen, weil ich eins der armen Kinder war.
Was sich verändert hat: nach meiner Wahrnehmung haben wir es mit der ersten Generation zu tun, die sich damit nicht abfinden will. Das meine ich wertfrei.
Wie sollte Chancengleichheit denn aussehen, oder Gerechtigkeit? Ich kenne Familien, die haben ihrer Tochter zum Beginn des Medizinstudiums erstmal eine Zweizimmer-Wohnung in Schwabing gekauft. Das Studium hat sie nach einem halben Jahr geschmissen. Finanzieren die Eltern eben die nächste Rosine.
Das fühlt sich im ersten Augenblick unfair an, ist es aber nicht. Die Eltern haben ihr Leben lang hart gearbeitet, um ihrer Tochter das ermöglichen zu können. Sie haben es verdient. Und wer keine solchen Eltern hat, der muss eben die Generation sein, die es selber verdient. So ist das System – und es ist nicht richtig oder falsch. Es ist.
Wenn ich dann beim obligatorischen Vorstellungsgespräch für das nächste unbezahlte Praktikum nach Urlaubstagen frage, ist mein Gegenüber irritiert.
Wenn ich jetzt mal unterstelle, dass wir hier von einem der üblichen Praktika für drei Monate sprechen, dann wäre ich das auch. Nicht mal, weil ich prinzipiell der Meinung bin, Praktika sollten keine Urlaubstage beinhalten. Darüber kann man sicher diskutieren. Aber wenn jemand vor mir sitzt und beim Bewerbungsgespräch schon wissen will, wie oft er gar nicht erst kommen muss, dann unterstelle ich ein größere Interesse an Frei- als an Arbeitszeit.
Ganz schön faul diese jungen Leute, steht euch Boomer*-innen dann ins Gesicht geschrieben.
So überzogen würde ich das nicht sagen, aber ja: prinzipiell schon. Weil der Praktikant ja nicht kommt, um mir eine konkrete Arbeitsleistung zu versprechen. Er möchte, dass ich ihm etwas beibringe, ihm Rüstzeug gebe und an meiner Erfahrung teilhaben lasse. Es ist nicht das ausgeglichene Verhältnis eines normalen Arbeitsvertrags, in dem Leistung gegen Bezahlung geliefert wird und von dem im Idealfall beide Seiten gleichermaßen profitieren.
Ohne jeglichen Kontext zu beachten, erwartet ihr Gehorsam. Unhinterfragt und am besten mit einer ordentlichen Portion Bescheidenheit, damit ihr für all das nicht anständig zahlen müsst.
Und hier kippt die Kolumne. Wurde bis hier noch eine Art Narrativ versucht, geht es nun straight in die unbelegten Vorwürfe. Nichts, aber auch gar nichts ist mehr stimmig.
"Ohne jeglichen Kontext zu beachten"? Was soll das heißen? Welcher Kontext? Sollten Praktika nach der finanziellen Situation des Praktikanten unterschiedlich bezahlt werden? Sollten Langschläfer später anfangen dürfen? "Erwartet ihr Gehorsam"? Wer sind "ihr"? Bin ich auch gemeint? Ist die Gesellschaft angeklagt? Und wieso Gehorsam? Seit wann ist die Absolvierung eines freiwilligen Praktikums denn eine Unterwerfung? Wenn die Einfügung in den Redaktionsalltag als "Gehorsam" empfunden wird, dann sollte man wirklich keine Praktika absolvieren. Mit der Einstellung kann man nichts lernen. Und schließlich: "anständig zahlen"? Für was denn bitte? Dafür, dass der Praktikant üblicherweise gerade mal die niederen Aufgaben erledigen kann, alles erklärt haben will und eben nicht nur Leistung einbringt, sondern auch abruft?
Die Redaktion ist im Ideal/Normalfall während eines Praktikums ein Schulbetrieb. Und für eine Schule wird man nicht bezahlt. Man freut sich, wenn man nicht für sie zahlen muss.
Dieses mitschwingende Anspruchsdenken macht mich leider seit einigen Jahren nicht mehr so fassungslos wie in den 90ern: Ich arbeite, wie ich das will. Meine Arbeit ist hochwertig und rechtfertigt keine Kritik. Der Lohn bezahlt nicht meinen Einsatz, sondern finanziert meinen Lifestyle, den ich von der Arbeit nicht stören lassen möchte.
Aber ich gehöre einfach nicht zu eurer Generation.
Das ist natürlich eine Binsenweisheit. Ich gehöre ja auch nicht zu ihrer Generation und ich gehörte nicht zu der Generation, bei der ich mich um Praktika beworben habe. Nur sitzt die alte Generation aber – danke Zeitvorteil – an den Fleischtöpfen. Und die limitierten Plätze an den Fleischtöpfen werden üblicherweise nicht an die größten Heulsusen vergeben.
Ich halte diese preußischen Tugenden nicht blind hoch.
Nun verlangt niemand, die "preußischen Tugenden" (die Schulschenk in meinen Augen bestenfalls als leere Phrase kennt) blind hochzuhalten. Man darf sich mit denen schon auseinander setzen. Dazu gehören Pünktlichkeit, Ordnung und Fleiß. Darf ich demnach davon ausgehen, dass Schulschenk ordentlich bezahlte Praktika verlangt und dabei vorab ankündigt, weder pünktlich, noch fleißig, noch ordentlich zu sein?!
Ausgerechnet Heiner Geissler Oskar Lafontaine hat ja mal gesagt:
"Pflichtgefühl, Berechenbarkeit, Machbarkeit, Standhaftigkeit. Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben."
Die preußischen Tugenden machen weder einen guten Journalisten noch einen guten Menschen aus. Aber sie sind eine Grundlage. Weil sie Verlässlichkeit versprechen und damit die Basis für Vertrauen bilden. Ich habe mehr Menschen mit preußischen Tugenden Karriere machen sehen als mit blinder Kreativität. Am weitesten kommen die, die beides in Balance halten können – dem Beruf angepasste Leistung bringen und innerhalb dieser Grenzen neue Ideen austesten.
Ich wage es, euer „Das muss halt so!” zu hinterfragen.
Kann man dem Nachwuchs nicht erst mal beibringen, was die grundlegenden Denkfehler und "logical fallacies" sind, damit sie sich nicht immer in so alberne Sackgassen argumentieren? Schulschenk braucht nichts "wagen", weil damit kein Risiko verbunden ist. Niemand wird sie dafür abstrafen, niemand wird ihr etwas wegnehmen. Das Gejammer ist kein Wagnis und braucht keinen Mut. Ganz besonders, weil niemand "Das muss halt so!" gesagt hat. Niemand hält das System der unbezahlten Praktika für unveränderlich oder zwingend. Es profitieren halt viele davon, die in den Machtpositionen sitzen und es deshalb nicht ändern.
Ich gehöre zu einer Generation, die lernt, ihre eigenen Bedürfnisse zu sehen und zu akzeptieren.
Dieser Satz wird durch ein einfaches "nur" richtiger und sehr erhellend. Schaut mal:
Ich gehöre zu einer Generation, die lernt, nur ihre eigenen Bedürfnisse zu sehen und zu akzeptieren.
So wird ein Schuh draus.
Und wisst ihr was? Ausreichende Selbstfürsorge steigert sogar die Leistungsfähigkeit. Effizienz.
Interessant, dass Schulschenk keinen Hinweis gibt, warum "ausreichende Selbstfürsorge" die Leistungsfähigkeit steigern sollte und zu mehr Effizienz führt. Ganz besonders, weil es dann ja kein Problem gäbe: Schulschenk könnte jedem Arbeitgeber MEHR Leistung versprechen, MEHR Einsatz. Mehr noch: ich selber habe das immer so gehandhabt. Ich hatte das Glück, dass alle meine Arbeitgeber eher nach meinem Pensum als nach meiner Stechuhr geschaut habe. Und da ich immer locker über 120 Prozent abgeliefert habe, konnte ich (im Rahmen des Vertretbaren) kommen und gehen, wann ich wollte. Ich konnte auch mal einen Tag daheim bleiben, wenn mir danach war. Weil meine Gesamtleistung immer noch stimmte. Von ihrer Gesamtleistung mag Lara Schulschenk aber – abgesehen von diesen nebulösen Phrasen – nicht sprechen.
Warum freut es euch nicht, dass die nachfolgende Generation ihre Arbeitskraft noch besser einzusetzen weiß?
Wäre das wahr und auf den Job bezogen, bräuchte es diese Kolumne nicht. Jeder Arbeitgeber würde euch mit Kusshand nehmen.
Stattdessen Vorwürfe: zu wenig Einsatz, keine Arbeitsmoral, zu offensichtliche Vorfreude auf das freie Wochenende.
Und schon fliegt die gerade noch versprochene Effizienz, der verbesserte Einsatz wieder aus dem Fenster. Die "ausreichende Selbstfürsorge" dreht sich nämlich nicht um die Leistung am Arbeitsplatz, sondern um die Freizeit. Nur leider ist der Arbeitgeber eben nicht dafür zuständig, ob und wie sehr sich Lara Schulschenk auf das Wochenende freut. Andersrum wird ein Schuh draus: wenn Lara Schulschenk fleißig arbeitet, sei ihr jede Vorfreude gegönnt. Es hängt aber eben nicht zusammen.
Ich sehe nicht mehr ein, mir das anzuhören.
Finger in die Ohren und mimimimi. So kenne ich (pauschalisiert natürlich) diese Generation.
Schon gar nicht von einer Generation, die das Wählscheibentelefon ausstecken konnte, um ihre Ruhe zu haben.
Und das von einer Generation, die vermutlich nicht mal weiß, wo man beim iPhone den Klingelton abstellt. Wahlscheibentelefone ließen sich übrigens bis weit in die 80er nicht ausstecken, Do your research, girl.
Es ist so unsäglich einfallslos: Das Drama der multimedial vernetzten Jugend, die permanent "online" sein muss, um die virtuelle Identität nicht zu gefährden – und als Gegner die Rollator-Reporter, die noch mit Bleisatz arbeiten. Immer dieser dumme, dumme Versuch, zu einem Generationenproblem zu erklären, was nur das Problem EINER Generation ist. Eurer.
Aber Überraschung: Seitdem ist viel passiert. Und in dieser neuen Arbeitswelt sind Homeoffice, eine gesunde Work-Life-Balance und Teilzeit angemessene Konzepte. Wenn von mir Flexibilität erwartet wird, will ich die eben auch in Anspruch nehmen.
Die Flexibilität wird nicht erwartet – sie ist eine Errungenschaft, für die man zuerst einmal dankbar sein sollte. Ich selber bin (nicht nur durch Corona) in der Situation, aus einem Mobile Office zu arbeiten. Ich finde es toll, es ist keine Erwartung an mich, aus der ich neue Ansprüche ableite. Ebenso mit Teilzeit (hatte ich bei Tandem). Und die Work-Life-Balance muss jeder mit sich selber ausmachen. Manche arbeiten gerne viel, manche gerne wenig. Wer es sich leisten kann, arbeitet vielleicht auch gar nicht.
Aus der deutlich bequemer und flexibler gewordenen Arbeitswelt abzuleiten, man könne nun "eben auch Ansprüche" stellen, zeugt von erstaunlicher Realitätsverweigerung. Oder soll ich das mehr so verstehen? Wenn ich später im Beruf selber bestimmen kann, wie ich arbeiten will, dann darf ich das ja wohl auch schon im Praktikum.
Und ja, 40-Stunden-Wochen sind eine beschissene Idee. Das ist ein Relikt aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Damals war das echter Fortschritt.
Die meisten Menschen arbeiten keine 40 Stunden-Woche mehr. Viele, die mehr arbeiten, machen das, weil sie gerne mehr arbeiten oder etwas erreichen wollen, wofür das nötig ist. Ein Konzept, das Schulschenk offensichtlich fremd ist. Wenigstens kriegt sie gerade noch die Kurve, dass die 40 Stunden-Woche vielleicht ihr selber nicht ins Konzept passt, aber mal der Standard war, auf dem die Republik errichtet wurde. Sie war mal der Fortschritt, als noch 50 Stunden normal waren, Samstagsarbeit und kaum Urlaubstage.
Aber ich persönlich esse gern in Ruhe und ich schlafe gerne genug und manchmal will ich auch Sport machen oder Freund*innen sehen. Was für ein überzogener Luxus.
Hier haben wir gleich zwei Denkfehler, die man auch als intellektuelle Unredlichkeiten sehen kann. Da wäre die Frage, warum die 40 Stunden-Woche dem ruhigen Essen, Sport und Freundestreffen widerspricht. Ich habe in Jahren, in denen 50+ gearbeitet habe, auf all das auch nicht verzichten müssen. Es ist keine Frage der gearbeiteten Stunden, es ist eine Frage des Zeitmanagements. Und da zeigt sich in meinen Augen auch wieder Lara Schulschenks Grundproblem: Sie möchte nicht mehr Freizeit, sie will einfach nur nicht so viel arbeiten. Das füllt sich dann schon irgendwie.
Fragt ihr euch wirklich, wo die ganzen Burn-Outs herkommen?
Mit Sicherheit nicht von der 40 Stunden-Woche. Aber wenn hier schon eine nachwachsende Journalistin schreibt, hätte sie aus der rhetorischen Frage ja gleich ein Argument machen können, in dem sie Belege anführt.
Aber bevor es soweit ist, mache ich ich jetzt erstmal meine unbezahlte Ausbildung.
Ich dachte, es geht um Praktika?
Eine Alternative wäre ein schlecht bezahltes Volontariat. Lehrgeld? Okay, aber das kann sich halt nicht jede*r leisten.
Genau so ist es. Es ist nur nicht die Anklage, die Schulschenk daraus machen will. Es ist eine schlichte Realität ohne Wertung.
Dann müsst ihr eben damit leben, dass Journalismus allzu oft als elitäre Beschäftigungstherapie wahrgenommen wird.
Als elitäre Beschäftigungstherapie wird der Journalismus wahrgenommen, wenn er von Schneeflöckchen ausgeübt wird, die nur über ihre eigenen Befindlichkeiten schreiben, bevorzugt ins eigene Nest kacken und im Zweifelsfall lieber mit Freunden in der Kneipe hocken, als notwendige Recherche zu leisten.
Oder fragt ihr euch wirklich noch, warum die Branche so wenig divers ist?
War klar, dass das noch kommt.
Wie soll sich ein Arbeiter*innenkind den langatmigen Berufseinstieg ohne Einkommen finanzieren?
Durch Arbeit. Irres Konzept, ich weiß. Kurioserweise kann ich Dutzende derartiger Beispiele nennen. Nur weil Lara Schulschenk das zu schwer ist, passiert es trotzdem anderswo. Täglich.
Wie soll ein*e Alleinerziehende*r diesen Job stemmen?
Ich kann aus meinem Adressbuch ein Dutzend alleinerziehender Mütter und Väter holen, die bewiesen haben, dass das geht. Auch hier der Schlüssel: man muss halt wollen,
Wie soll jemand mit psychischer Erkrankung dem Druck standhalten?
Ich würde Menschen mit psychischer Erkrankung dringend abraten, Journalist zu werden. Es ist auch nicht die Aufgabe des Journalismus, psychisch Kranke zu integrieren. Wobei ich einige Kollegen hatte, bei denen das augenscheinlich Realität war.
Wie soll eine Person mit einem Ehrenamt oder viel Care-Arbeit die Arbeitsbelastung aushalten?
Es sollte mittlerweile nicht schwer sein: Wenn jemand unbedingt ein Ehrenamt oder Care-Arbeit leisten will, ist er im Journalismus vielleicht nicht richtig. Vor allem aber kann man dem Kern des Überlebens (der Lohnarbeit) nicht die Verantwortung für alle Beschäftigungs-Nebenkriegsschauplätze zuschieben. Ich will Sport machen, lange schlafen, meine beiden Kindern alleine erziehen, beim Roten Kreuz aushelfen, meine Chakren justieren – der Beruf hat sich dem gefälligst anzupassen!
Manchmal liegt in dummen Sprüchen eine kluge Wahrheit: Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Ohne echte Chancengleichheit, wenn sich das Verhältnis von mieser Bezahlung und übertriebener Belastung nicht verändert, wird sich nichts ändern. Dann könnt ihr weiter in der allmorgendlichen Redaktionskonferenz euren Einheitsbrei umrühren.
Und ich bin sicher, dass sich die weißen, alten CIS-Männer nun die Hände reiben. Wenn der Nachwuchs von vorne herein empört abwinkt, bleiben wir ja bequem unter uns.
Vermutlich gibt es in jeder Redaktion Personen jenseits des weißen, gesunden Bildungsbürger-Sohnes. Aber warum müssen die es so viel schwerer haben?
Müssen sie nicht. Tun sie nicht. Sollte erstmal belegt werden.
Mich entzückt auch das "vermutlich". In viele Redaktionen hat Schulschenk wohl noch nicht reingeschnuppert.
Mit eurem Fetisch für Ordnung, Fleiß und Gehorsam steht ihr der konstruktiven Diskussion einer neuen Arbeitsmoral im Weg.
Ich verwehre mich dagegen, die Tugenden zum Fetisch zu erklären. Und für die "neue Arbeitsmoral" hat Lara Schulschenk ja nicht einen einzigen Satz zur Erklärung. Es ist wie in der letzten Kolumne zum Gendersprech: man verlangt eine Diskussion, verweigert sich ihr aber gleichzeitig und schiebt der Gegenseite die Schuld in die Schuhe.
Es hätte eine wirklich spannende Kolumne werden können, wenn Schulschenk tatsächlich mal die Eckpunkte einer "neuen Arbeitsmoral" benannt hätte. Was bedeutet das? Was sind die Vorteile für den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber? Wie lässt sich das unter einen Hut bringen? Was sind die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen?
Und auch die im Anreißer genannte Floskel der "Chancengleichheit" wird von Schulschenk nicht mit Inhalt gefüllt. Wie würde die aussehen? Mehr Geld für Praktika? Auswahl nach Diversität in den Redaktionen? Quoten?
Aber nah – das wäre vermutlich in Arbeit ausgeartet.
Öffnet euch für ein solidarisches Füreinander in den Redaktionen. Bringt endlich Verständnis für die individuellen Lebensumstände eurer Kolleg*innen auf. Fangt an das vielfältige kreative Potenzial zu nutzen, statt alles so wie immer machen zu wollen. Freundet euch mit der Realität an.
Lara Schulschenk, Sie müssen nun ganz stark sein: ist alles schon passiert. Habe ich in 30 Jahren umfangreich erlebt. Kriegt man aber natürlich nicht mit, wenn man seine Zeit damit verbringt, schlecht bezahlte Praktika abzulehnen und lange auszuschlafen.
Ich werde euch keine 1950er-Arbeitsmoral mehr vorspielen. Für mich sind Schlafmangel, Fastfood, Scheidung und vor allem Selbstaufgabe keine heroischen Opfer.
Schlafmangel, Fastfood, Scheidung und vor allem Selbstaufgabe sind persönliche Entscheidungen. Ich hatte ausgeschlafene vegane Kollegen, die 60 Stunden pro Woche gearbeitet haben UND Marathons gelaufen sind. Mit Ehefrau und zwei Kindern daheim. Die Tatsache, dass eine Lara Schulschenk ihren Terminkalender nicht organisiert bekommt, ist nicht deckungsgleich mit "unverantwortlicher Überarbeitung".
Ich glaube fest daran, dass guter Journalismus nur funktionieren kann, wenn alle mitspielen können.
Das würde unterstellen, dass guter Journalismus in den letzten 100 Jahren nicht "funktioniert" hat (was immer auch "funktioniert" heißen soll). Sehr entlarvend: Lara Schulschenk sieht das ganze System als kaputt an – und ihre eigene Vorstellung von Lebensgestaltung als die Rettung. Ums Praktikum geht es schon lange nicht mehr. Auch wenn das eigentlich Thema war. Und ich von einer angehenden Journalistin erwarte, dass sie in der Lage ist, innerhalb einer so kurzen Kolumne beim Thema zu bleiben.
Ich bleibe beim Thema.
An keiner Stelle in ihrer Kolumne geht Lara Schulschenk auf die Frage ein, was sie denn als Gegenleistung erbringen möchte, wenn man das System Praktikum gerechter gestalten würde. Was wäre der Vorteil für Redaktionen, sich auf ihre Forderungen einzulassen? An dieser Frage klärt sich in meinen Augen die Motivation der Autorin: sie will ihre Forderungen durchgesetzt wissen, ohne dafür verhandeln oder Kompromisse eingehen zu müssen. Sie will einfach haben. Mehr Geld, weniger Arbeit, totale Freiheit, zack zack zack.
Was mir sehr offensichtlich erscheint: es geht ihr nicht wirklich um Fairness oder Chancengleichheit. Es geht um das für sie unbequeme Machtverhältnis. SIE ist die Bittstellerin. DAS ist es, was ihr nicht passt. Fragen müssen, bitten müssen, nicht bekommen, was man haben will. Das Merkmal einer Jugend, deren Lebenserfahrung keine schweren Weg von "arm zu reich", von "Krieg zu Frieden", von "Unrecht zu Recht" erlebt hat. Aufgewachsen in fetten Dekaden, mit Internet und Smartphone – und deshalb immer mit einem digitalen Publikum, das die Illusion nährt, die eigene Meinung sei furchtbar relevant und mit anderen Meinungen müsse man sich nicht ernsthaft auseinander setzen. Man bekommt, was man will, wenn man einen Shitstorm in die Welt setzt, einen Aufschrei definiert. Nicht Argumente zählen oder schmerzhafte Diskussionen, sondern nur die eherne Gewissheit, dass man Recht hat.
Und darum muss Schulschenk, wie auch schon Wildschutz im ersten Beitrag, keine wirklich konstruktiven Vorschläge machen oder gar Selbstkritik üben. Forderungen stellen muss reichen. Weil man Recht hat und das schon gar nicht in Frage gestellt werden darf. Wer anderer Meinung ist?
Packen wir das alles mal wieder in eine ganz einfache Metapher. Liebe Jugend (und ich verallgemeinere mal so frech, wie ich das sonst immer ablehne – in einer Metapher darf ich das): Die Welt der Erwachsenen, die mit der Karriere und dem Geld und dem Respekt, die ihr anstrebt, obwohl sie euch widerstrebt, ist eine Welt mit einer großen Tür. Da steht eine Person an der Tür. Und ihr denkt: Geil, ein Butler, der mir aufmacht und meine Jacke nimmt. Ihr irrt: Das ist der Wachmann, der erst mal schaut, ob ihr auf der Gästeliste steht, ob euer Hosenlatz nicht offen ist und ob ihr euch benehmen könnt. Und ihr kommt nicht weiter, wenn ihr nun lauthals brüllt: "HEY!!! Kann man einer den scheiß Wachmann zurückpfeifen und den Butler holen?"
Es gibt keinen Butler.
P.S.: Es bietet sich an, hier ein paar Zitate von Bill Gates nachzuschieben, die sich Lara Schulschenk vielleicht mal zu Herzen nehmen sollte:
“The world is not interested in your self-esteem. The world will expect you to achieve something, regardless of whether you feel good or not with yourself. ”
“It’s fine to celebrate success, but it’s more important to learn the lessons of failure.”
“If you mess up, it’s not your parents or your teachers fault, so do not whine about your mistakes and learn from them.”
“Large organizations require a high level of commitment from the people involved.”
“Your school may have done away with winners and losers, but life has not. In some schools they have abolished failing grades and they’ll give you as many times as you want to get the right answer. This doesn’t bear the slightest resemblance to anything in real life.”
“If you think your teacher is tough, wait until you have a boss, who will not have a teaching vocation or the patience required.”
“Life is not fair, get used to it!”.
Jahrgang 1976 hier. Ich stimme mit fast allen Punkten überein. Bis auf die Sache mit "Praktikum = Ausbildung". Das wird heute leider immer seltener praktiziert und ich glaube das ist es auch, was die Autorin mit anprangert, jedoch in der Form nicht anspricht. Praktika sind für viele Unternehmer heute billige Vollzeitkräfte. Wer sich bewährt, erhält ein zweites Praktikum, eventuell besser bezahlt und danach eine voll bezahlte Stelle als Junior. Vielleicht.
Dazu kommt allerdings, und das hast du schön aufgezeigt, dass die aktuelle Generation nicht mehr (hart) arbeiten möchte. Büro > Handwerk. Lieber studieren und mit spätestens 30 in Senior-Positionen schlüpfen. Mittlere Reife gilt ja bereits als sozialer Abstieg, was zu meiner Zeit nicht so war. Auch Hauptschüler haben damals gute Ausbildungsplätze gefunden und verdienen heute gutes Geld, kenne mehr als genug Beispiele.
Noch ein Punkt kommt dazu. Obwohl es immer mehr Studierende gibt, scheint die Qualität der Bewerber immer weiter abzunehmen. Korrekte Rechtschreibung oder gar Grammatik nimmt gefühlt immer weiter ab. Dazu die Arbeitsmoral, die ich nicht pauschal als niedrig bezeichnen würde, dennoch als niedriger. Was sie selbst auch schön zur Schau stellt. Bin selbst ein großer Verfechter der Work-Life-Balance. Das Eine schließt das Andere nicht aus.
Wer fordert, sollte erst leisten. Andersrum wurde noch nie ein Schuh draus. Aber das lernt diese Generation hoffentlich noch.
Ich habe mir meine eigene Artikelreihe zu dem Thema noch mal durchgelesen – ich bin das beste Beispiel, dass man flexibel sein muss, dass man hart arbeiten muss, dass man sich dann aber auch was leisten kann (in jedem Sinne). Es sind diese Dinge die erwachsen machen – und vielleicht liegt auch da das Problem: bei einer Generation, die keinen Anlass sieht, erwachsen zu werden.
Anekdotisch könnte ich mir schon vorstellen, dass Praktika heute nicht mehr den Wert besitzen, den sie einst hatten, und dass die von Dir beschriebenen Aufstiegschancen in Zeiten schrumpfender Redaktionen und stagnierender Reallöhne nicht mehr so groß sind wie damals. Und wenn das Praktikum nicht mehr das halten können sollte, was es früher versprach, dann wäre es auch kein Wunder, wenn Motivation und Leidensfähigkeit der Praktikanten nicht mehr so sind wie damals.
Das hätte auch ein interessanterer Ansatz für den Artikel der Autorin sein können: „Manches, was früher richtig war, ist heute nicht mehr gut, weil…“ Aber das hätte natürlich Recherche erfordert, und am Ende hätte wahrscheinlich keine kathartische Schuldzuweisung gestanden sondern höchstens ein Werben um Verständnis: „Eure Wege führen heute nicht mehr zu den Zielen, die ihr erreicht habt, darum nehme ich andere.“
Noch interessanter wäre es gewesen, wenn sie mit diesem Ansatz nicht nur die Medienbranche angegangen wäre, sondern es allgemeiner gefasst hätte: Wie unterscheiden sich die Erfahrungswelten und Zukunftsaussichten der verschiedenen Generationen, und wie beeinflusst das ihre Haltung zu Arbeit, Karriere, etc.? Sachlich, unaufgeregt und mit Quellen belegt hätte das ein guter (wenn auch nicht unbedingt origineller) Diskussionsbeitrag werden können.
Hätte der Autorin aber wahrscheinlich mehr Arbeit und weniger Spaß gemacht, als sich mit klarem Feindbild einfach mal den Frust von der Seele zu schreiben.
Ich bin gerade sehr überrascht, dass ich Deinen Kommentar lese und mir bei jedem Satz denke: "Hm, stimmt eigentlich." Meine Frau ist Schriftsetzerin (ausgestorbener Beruf, sie arbeitet jetzt in einer Druckerei bei einer "Mediendesignerin", die übrigens eine tolle Chefin ist) und berichtet immer wieder Horrorgeschichten von Praktikanten. Es gibt immer wieder tolle darunter, aber eben auch die absoluten Kracher. Anspruchsdenken bist zum Abwinken, mitgebracht wird wenig.
Ich höre das immer wieder, aber sehe das wirklich nirgends bestätigt.
Hat dazu irgend jemand auch was handfestes? Vielleicht liegt es an meiner Branche (Fotograf), aber der Nachwuchs dort und in angrenzenden Branchen (Design, Film) scheint mega motiviert und arbeitet für deutlich weniger Geld als noch vor 10-20 Jahren.
Das basiert in meinem Fall auf multiplen Erlebnissen im direkten und indirekten Umfeld. Freut mich, dass im Bereich Fotografie die Situation besser ist. Dort ist es aber auch nötig, weil der Markt für Fotografen massiv erordiert, von Amateuren kaputt gemacht, von Monopolisten vereinheitlicht und von Redaktionen tot gespart wird. Vor ein paar Jahren hat die COMPUTER BILD einen neuen Knipser gesucht – Tagesgage (bei eigener Ausrüstung und Anfahrt) 180 Euro. Mein Fotograf Bodo meinte: "Dafür kriegen die nicht mal meinen Assi.". Und ich bin sicher, die Stelle wurde dennoch besetzt.
Entspricht exakt dem Bild in meiner Branche! Mein neuer Kollege, der den gleichen Weg aus der Selbständigkeit geht wie ich, ist Cellist. Hatte immer seit dem Studium Anstellungen in Orchestern, spielte selbst als Solist und in Ensembles und unterrichtete einige Schüler. Muss jetzt aufgeben, weil es nicht mehr geht. Was ich in meiner kleinen Nische kennengelernt habe, nämlich dass die Preise erodieren und Hobby-Leute meinen, die Arbeit übernehmen zu können (alle (!) sind gescheitert; aber erst einmal hatten sie den Posten – bis eben der Klangkörper zugrunde ging), findet seinen Weg in den hochklassigen Kulturbetrieb. Es kann in Deutschland nämlich nicht mehr gewährleistet werden, dass genug Nachwuchs ausgebildet wird.
Es läuft etwas grundsätzlich falsch, das über meine Branche hinausgeht. Als ich noch im Landesmusikrat war, war einer der sehr aktiven Kollegen ein Angestellter einer Firma, der in seiner Freizeit einen Chor (glaube ich; oder etwas ähnliches) leitete. Auf der Jahrestagung forderte er massiv, dass Kirchen, Chöre, Orchester und Musikschulen Leute wie ihn anstellen und nach Tarif bezahlten sollten, denn: "Eine Dur-Tonleiter ist eine Dur-Tonleiter. Man muss nicht studiert haben, um das unterrichten zu können." Den Vorsitz hatte ein Professor einer renommierten Hochschule. Er nickte. Ich widersprach – und wurde damit abgebügelt, dass "an der Basis" keine Hochschulausbildung erforderlich wäre.
Meine Schlussfolgerung: Was grundsätzlich falsch läuft, ist die fehlende Wertschätzung von Ausbildung, Lebensleistung, Kompetenz und Hingabe. Offenbar nicht nur im Bereich der Musik.
Wir haben immer wieder Schülerpraktikanten, darunter sind knapp ein Drittel persönlich beleidigt, weil das hier alles nicht so ist wie erwartet.
Die machen dann auch schnell klar, dass SIE sich später nicht soviel von der Kundschaft gefallen lassen werden, denen werden sie zeigen wo der Hammer hängt.
Leider ist es oft genau dieses Drittel, das sich um eine Ausbildung bewirbt und fassungslos über die Ablehnung ist. Schließlich haben sie sich in den zwei bis drei Wochen schon bei uns zu Tode geschuftet etc
Man kann "Das System ist wie es ist" halt noch vertiefen: Märkte sind für die Allokation von Ressourcen, eben auch Arbeit, zuständig. Und der Journalismus ist nicht mehr der Nachfrager, der er mal in den goldenen Zeiten der 70er bis frühen 00er war, als praktisch jedes lieblos zusammengewichste regionale Anzeigenblättchen schubkarrenweise Geld generiert hat und Verlage völlig irrwitzige Tarifverträge abgeschlossen haben. Das ist natürlich bitter, wenn man immer eingetrichtert gekriegt hat, dass man sich wegen der auf dem Kopf stehenden soziodemografischen Pyramide seinen Job für fürstliches Gehalt aussuchen können wird, und dann ranzt eine ganze Branche so brutal ab. Bento ist nicht das letzte Exponat, das seine Finanzierung nicht mehr auf die Reihe kriegt. Und wenn ein (vermutlich, habe nicht recherchiert) immer noch irgendwie gleichbleibendes Angebot auf sinkende Nachfrage trifft, dann bleiben die Preise halt Scheiße. Das ist individuell immer etwas unschön, aber die Märkte stellen so auf die harte Tour sicher, dass es keine Überangebote gibt. Wer im Moment den doch recht existenziellen Kampf der Leute mitbekommt, die mit Mitte 50 aus ihren "Das haben wir doch immer so gemacht"-Redaktionsjobs fliegen und das nicht mehr gedreht kriegen, sollte eigentlich froh sein, wenn der Arbeitsmarkt ihm so etwas in jungen Jahren signalisiert und nicht erst dann, wenn der Zug für die allermeisten abgefahren ist.
Auch das. Absolut. Wer MEHR von einer Branche verlangt, die immer weniger bieten kann, sollte mal seine Realitätsbrille aufsetzen.
Wer die Realitätsbrille nicht aufsetzt, geht halt den Weg, den vor ihm schon alle Besserwisser gegangen sind: Lernen durch Schmerz. Und wie groß der wird, wenn irgendwann die Algorithmen gut genug sind (ironischerweise sind ja gerade die eher inhaltlosen Meinungsstücke momentan am besten automatisierbar), das sollte man vielleicht auch nicht unterschätzen.
Andererseits gibt es halt auch immer Nischen, in denen solche Leute gedeihen – siehe Stokowski und Yaghoobifarah.
Die Frage ist halt wie zeitstabil diese Nischen sind. Im Moment sind sie durch den Zeitgeist ja so groß, dass sowas wie https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/hengameh-werbung-kadewe-proteste-polizeigewerkschaft-hengameh-yaghoobifarah-als-model-im-kadewe-ist-das-kritische-werbung-oder-kann-das-weg-li.107135 funktioniert, aber ich weiß nicht was passiert, wenn das KaDeWe rausfindet, dass sie damit nicht einen Cent mehr verdient haben. Ich würde mein Produkt nur im Ausnahmefall gern im Stokowski-Kontext vermarktet sehen, und wenn du quersubventionieren musst, leben die Nischen nur so lange wie der Zeitgeist. Im Zweifel kann das natürlich lange sein, wenn man mal erinnert wie oft es schon Nachrufe auf die taz gegeben hat.
Das Problem scheint mir eher, dass sich der Journalismus immer mehr der Aufmerksamkeits-Ökonomie unterwirft. Leute Yaghoobifarah schreiben keine guten Storys, bringen keine nennenswerte Erkenntnis – aber sie generieren Clicks und Aufmerksamkeit. Das wird, so scheint’s, mittlerweile höher gewertet.
Gut, das ist natürlich eine Diskussion für sich. Natürlich ist das so, schon alleine weil Abonnenten weniger werden und digitale Paywalls für kaum wen funktionieren. Bleibt halt nur Werbung, und da fällt den meisten Verlagen seit 15 Jahren eben nix besseres ein, als auf Clicks und Reichweite in den Mediadaten zu setzen. Da war ja 2020 soweit schon mal sehr heilsam, aber die dicken Probleme kommen erst noch: Ich gehe relativ sicher davon aus, dass es einen Wechsel von der Attention Economy zur Intention Economy geben wird (Standardwerk dazu von Doc Searls ist von 2012 und wir sehen langsam die ersten Ansätze). Dann wird es richtig schlimm, wenn du laut und provozierend schreist und nicht mal das mehr reicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen. 75% der deutschen journalistischen Angebote pfeifen schon aus dem mittelletzten Loch und sind für die harten Turnarounds der großen (NYT, Guardian) zu klein (und eben nur deutschsprachig), für die kleinen Erfolgsgeschichten wie das KATAPULT-Magazin aber zu groß. It’s not gonna be pretty, aber wie gesagt, ganz andere Diskussion und auch nicht in ein paar Absätzen schnell ausdiskutiert.
Ich weiß nicht, ob sich das aus dem Commerce-Bereich direkt auf den Journalismus übertragen lässt und sehe die Attention Economy als die "driving force" zumindest der nächsten Jahre. Trump ist die perfekte Verkörperung – er dominiert Politik und Medien nicht mit Programmen und Taten, sondern mit Gebrüll und Beleidigungen. Der Lauteste gewinnt. Das ist sehr bedenklich und ich dachte, wir hätte gewisse automatische Sperren gegen so etwas. Anscheinend nicht. Mir selber kann es relativ egal sein. Ich bin in zehn Jahren aus der Branche raus und muss mich mit so etwas nicht mehr auseinander setzen. Ich habe es damit geschafft, vor dem "big meltdown" rauszukommen.
Ich bin wie Du der Meinung, dass Endzeit-Gebabbel, wie es hier ja vor kurzem aufkam, Unsinn ist. Aber jetzt führte David Pakman ein interessantes Interview zu dem Thema, ob die USA, und in Erweiterung gedacht auch andere Demokratien, im Niedergang begriffen sind, die Menschen das aber nur nicht sehen, weil sie in einem für sie nicht überblickbaren Prozess stecken; Trump wäre in dem Sinne nicht "unschuldig" oder so, aber mehr ein Symptom. https://www.youtube.com/watch?v=oPmPtVhStlY
Mein Gott, ist das eine Kackbratze! Ich hatte viele Schüler dieser Generation. Die meisten haben sich zum Glück nicht dahin entwickelt, wo die jetzt steht. (Renoviere gerade, deshalb nur kurz mein Entsetzen über dieses Mädchen kundgetan; ja, ich weiß, "Mädchen" ist herabsetzend. Hihihi. Soll sie eben nicht so herumflennen.)
Okay, jetzt ein bisschen länger:
Ich frage mich wirklich, was sich jemand, der meint mit Sprache umzugehen, dabei denkt, die Genera so missgestaltet zu schreiben. Spricht die auch so? Das ist lächerlich. "Kolleg*innen". Aha. Kollegen gibt´s also nicht. Dann schreib doch "Kolleginnen"! Der Asterisk ist nicht Platzhalter für den Standardgenus und der Wortstamm ist in dieser Form ein Neutrum. Aber Gendersprech ist nun einmal Kampfrhetorik, nicht Sprachwissenschaft.
Sähe sie hier rein, würde ich ihr sagen, Lara, keine (!) Gruppe ist, schon gar nicht aufgrund nur eines Merkmals, homogen. Auch nicht die "Boomer". Deine ganzes Pamphlet ist allein deshalb schon fürs Klo. Aber auch das ist eben so bei den Gendersprechern wie bei den neuen Feministen: Der "Feind" ist ausgemacht und alle werden über einen Kamm geschoren.
Ich selbst bin in Verhältnissen aufgewachsen, die sozialhilfewürdig waren. Dafür war meine Mutter, mein Vater verstarb, als ich ein knappes Jahr alt war, aber zu stolz. Statt Hilfe zu beantragen hat sie auf dem Feld für die Bauern gearbeitet und unsere Sachen selbst genäht. Ich habe gelernt: Kopf hoch, Zähne zusammenbeißen, Ärmel hochkrempeln, selber machen, nicht herumheulen. Dank der SPD-Politik der 70er von der Hauptschule zum Vollabitur zum Hochschuldiplom. Zwei Jahrzehnte Selbständigkeit, jetzt als Lehrer an einer Oberschule als Angestellter im Staatsdienst. Und jetzt kann mir Lara gerne noch einmal versuchen zu "erklären", was an den "preußischen Tugenden" (Wortvogel hat Recht: Sie benutzt das nur als Schlagwort und hat nicht den blassesten Schimmer, was das eigentlich bedeutet; klingt "alt", ist scheiße, so denkt sie) so schlimm ist.
War das mit dem Spruch über die preußischen Tugenden nicht Lafontaine? Damals als der kleine Napoleon noch Ministerpräsident des Saarlands war. Ich meine mich zu erinnern, dass damals von Seiten der Union deswegen ein Shitstorm auf ihn losgelassen wurde wie man heutzutage sagen würde.
Ja, das war Oskar Lafontaine (hier ganz unten).
Ah, ich war bei der gleichen Quelle, hatte aber irrtümlicherweise den Namen darüber genommen. Wird korrigiert, danke!
Laras Problem ist doch im Grunde ganz einfach zu lösen.
Sie muss nur das richtige Formular ausfüllen.
Dieses zum Beispiel:
Genial! 😀
Jetzt mal abgesehen davon, dass der Artikel der Frau Schulschenk wirklich schwach ist und alle genannten Kritikpunkte, soweit sie den Artikel betreffen, durchaus zutreffen – ich weiß nicht, ob die ein bisschen mitschwingende Kritik an der Generation der Dame als solche ("der Nachwuchs"; "die Jugend" – eine Kritik, die ich in der Justiz im übrigen auch täglich im Gespräch mit Kollegen meines Alters über die neue Generation an Kollegen erlebe) richtig ist. Was keine Kritik sein soll, nur ein Denkanstoß.
Es könnte sein, dass "unsere" Erfahrungen sich tatsächlich nicht mehr ganz auf die "aktuelle" Praktikanten- / Berufseinsteiger-Situation übertragen lassen, weil diese halt unter gänzlich anderen Prämissen groß geworden sind und – durch das ständige Sehen und Gesehen werden im Internet, die schlechteren Zukunftsaussichten, ansteigende Zahlen von psychischen Erkrankungen in den westlichen Gesellschaften etc. – möglicherweise viel mehr als "wir" geprägt sind von finanzieller, emotionaler, ja sogar identitärer Unsicherheit. Dass die also tatsächlich Schwierigkeiten haben, die wir in dieser Form nicht kennen. Dass die dadurch etwa den von uns als selbstverständlich empfundenen "grundlegenden Unterschied zwischen arm und reich" viel krasser als falsch empfinden, als das bei uns der Fall war.
Tatsächlich könnten wir zu Beginn eines kulturellen Umbruchs stehen – es gibt da ganz aktuell einen recht spannenden Artikel im Atlantic Monthly (dem es natürlich um die nicht ganz auf uns in Deutschland übertragbare, aber durch das Internet zumindest in den Köpfen der betreffenden Generation ebenfalls angekommene Lage in Amerika geht – https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2020/10/collapsing-levels-trust-are-devastating-america/616581/), der das alles ausführlicher durchdenkt, als ich das auf könnte.
Was natürlich nichts daran ändert, dass im konkreten Fall die Autorin Schulschenk offenbar nicht mal ansatzweise in der Lage war, all dies mehr als nur vage anzudeuten und in generelles unverständliches Jammern zu verpacken.
All das ist richtig, gut beobachtet und entsprechend formuliert. Ich würde nur einwerfen, dass ich die genannten Probleme der "nachfolgenden Generation" weitgehend für hausgemacht halte, weil sie auf Jammern statt auf Anpacken geprägt ist. Ich bin FÜR einen sensibleren Umgang, aber GEGEN einen empfindlicheren. Außerdem würde ich die Grenzen nicht so eng ziehen: ich sehe mich mit 51 durchaus noch als die Generation, die auch bei den modernen Errungenschaften wie Internet, Social Media und Zentralheizung mitreden kann.
Dazu fällt mir dieses, mittlerweile etwas ältere, Kleinod ein.
https://www.askamanager.org/2016/06/i-was-fired-from-my-internship-for-writing-a-proposal-for-a-more-flexible-dress-code.html
TLDR: Praktikanten fordern per Petition eine Lockerung des Dresscode und werden, mehr oder weniger kommentarlos, gefeuert. Rädelsführerin versteht nicht, warum.
Ich hatte vor Jahren mal die Diskussion mit einem Absolventen einer Journalistenschule, der FORDERTE, dass man ihn in seiner ersten Redaktion sofort an die großen Geschichten lässt. Es gab für ihn keinen nachvollziehbaren Grund, warum die erfahrenen, verlässlichen und vertrauten Kollegen ir-gend-einen Vorteil haben sollten.
Fein seziert 🙂 Das mit den unbezahlten Praktika scheint dann aber ein Journalismus-Ding zu sein – bei uns (Medienbranche) haben die 6-Monats-Praktikanten (später nur noch 3 Monate) eine "Aufwandsentschädigung" erhalten (höherer dreistelliger Betrag), allerdings wurden sie auch nur in der ersten Woche geschont: Führung durchs Haus, Kennenlernen der Abteilungen und ab Woche 2 in der jeweiligen Position quasi Vollzeitkraft mit 40+ Stunden in der Woche, damit sich die eigentlichen Mitarbeiter nen faulen Lenz machen konnten oder ihr Ego streicheln konnten, da sie ja jemanden rumkommandieren dürfen… oO* Weiß jetzt aber auch nicht, was am Ende besser ist 😀
Bei mir war’s ja noch krasser – Praktikum beim GONG. Drei Monate für 2000 Mark pro Monat. Dafür aber nur eine bessere Aushilfe. Zwar nix mit echtem "Praktikum", aber dafür danach gleich Festvertrag mit Schweinekohle. Gab’s auch. 1990.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich hier genau schreiben soll. Jede einzelne Faser meines Körpers möchte bei jedem einzelnen deiner Sätze heftigst nicken und noch einen drauf setzen.
Ich würde der Autorin gern so viel entgegenschleudern. Über Engagement, über Ehrgeiz, über Hobbys im Extrembereich, über paralleler steiler Wunschkarriere.
Doch das würde gehört hier nicht her.
Ich selbst habe keine Ahnung, in was für einem Generationenbuzzword ich einzuordnen bin. Ich denke, ich liege ziemlich exakt auf halber Strecke zwischen dem Wortvogel und der Autorin des sezierten Artikels. Aber genau genommen, interessiert es mich auch nicht, in welche Schublade mich irgendwelche fremden Leute einzuordnen gedenken.
Ich kann aber ganz klar sagen: Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, seinen Job und seine Hobbies/Freizeit/Freunde in harmonischen Einklang zu bringen.
Es kotzt mich an, wenn ich lese, was für Forderungen von der Autorin aufgestellt werden. Ich habe mein Leben lang ehrgeizig auf meine Ziele hingearbeitet. Was ich heute habe, das habe ich verdient und erkämpft und das war mit Sicherheit nicht immer leicht. Aber das macht einen Menschen aus: Neue Ziele und mit ihnen wachsen.
Und wenn man einmal gewachsen ist, ist es legitim, Forderungen zu stellen. Aber das geht nur, wenn das Wachstum belegbar ist – nicht nur im eigenen Ego.
Ich habe mein Leben lang immer Freunde gehabt, immer ausreichend Zeit für Hobbies und Sport. Wenn ich etwas mache, mache ich es in der Regel exzessiv und das kostet Zeit und Kraft. Das gilt für den Job genauso wie für die Freizeit. Und beides gleichzeitig ist dennoch möglich. Es ist möglich, auf Hochleistungsniveau Sport zu treiben und trotzdem gut auf Arbeit zu sein und den Ansprüchen, die ein gutes Gehalt an einen setzen, gerechtwerden zu können. Neben 40 Stunden Arbeiten bleiben noch gut und gern 128 Stunden, also mehr als dreimal so viel, zur beliebigen Verteilung. Aber wenn man seine Zeit halt mit Selbstmitleid verbringt, dann kann man nicht helfen.
Natürlich hilft dabei ein Job, in dem man aufgeht, eine Tätigkeit, die man gut kann und bei der man einen Antrieb entwickelt, stets besser zu werden, Gelegenheiten wahrnimmt, jedes Fitzelchen Wissen aufzusaugen und zu verwenden. Unabhängig davon, wie beschissen teilweise sogenannte Praktika sein mögen, aber hier zeigt die Autorin vor allem eines: Journalismus ist nicht die Tätigkeit, in der sie aufzugehen scheint – denn der Text hat mehr von Alltagsblog einer Pubertierenden als von gutem Journalismus.
Mein Großvater erzählt mir gern folgendes:
Er hatte in der DDR gearbeitet. Er hatte einen Job, den er sehr gewissenhaft ausübte. Er hatte immer den Anspruch, seinen Job gut und zur eigenen Zufriedenheit zu lösen. Und dafür arbeitete er gern auch länger. Ohne zu murren. Dann bekam er einen Kollegen. Der Kollege konnte nichts, ihm musste stets nachgearbeitet werden. Und trotzdem wurden beide am Ende des Tages gleich bezahlt. Weil es das System so vorschrieb. Natürlich fragte mein Großvater sich, warum er denn seine Kraft und sogar seine Freizeit hergab, wenn man doch so leicht und unbeschwert die gleiche Entlohnung bekam. Mehr noch, weil mein Großvater nicht in "der Partei" war, wurde der Kollege letztlich sogar an ihm vorbei befördert.
Dieses Beispiel zeigt eine schöne Analogie zum Artikel der Autorin: "WIR" sind eine neue Generation. "WIR" wissen, wie man alles besser macht. "WIR" haben zwar noch keine Erfahrung, wollen trotzdem gleich behandelt werden. Soetwas gab es schon einmal. Und ich persönlich würde keine Wiederholung wollen.
Berufserfahrung, Ausbildung, Fleiß und Ehrgeiz – und vor allem konstruktiver Output – gehören belohnt! Aber das muss man erst einmal bringen. Btw: Ich kenne keinen Menschen, der mehr Hobbies und Engagement in nicht-jobbezogenen Projekten hat und hatte als mein verehrter Großvater. Job und Freizeit beißt sich nicht. Man muss sich aber um beides kümmern.