11
Jun 2020

Filmverbrechen-Fotostory: PROFESSOR ZAMORRA: SATANS TODESSCHWADRON oder: Die Hölle in Super8

Themen: Film, TV & Presse, Fotostory |

Heute gönnen wir uns mal einen Blick in den Abgrund und wenden uns einem Film zu, der jeder Beschreibung spottet – weshalb ich an der Beschreibung auch fast gescheitert wäre. Andererseits ist SATANS TODESSCHWADRON auch nicht nach den üblichen Maßstäben zu besprechen, denn es handelt sich um einen Fan-Film zu einer Groschenroman-Reihe, der von Amateuren vor fast 40 Jahren im Rahmen einer Con in der Nähe von Kassel und in Nürnberg gedreht wurde. Die Kopie, die mir vorliegt, wurde irgendwann vom Super8-Projektor auf eine Leinwand geworfen und von dort mit einer Videokamera abgefilmt. Nach diversen Generationen Kopierverlust schaffte sie wenigstens den Sprung zur Digitalkopie – schlechter wird’s nicht mehr, aber auch nicht besser.

Lange dachte ich, SATANS TODESSCHWADRON sei wegen der indiskutablen Bildqualität nicht besprechbar. Eine erneute Sichtung bestätigte mir, dass das prinzipiell stimmt, aber zu kurz greift, denn bei diesem “Film” ist es besonders die Tonspur, die für helle Freude sorgt. Und die kann ich per Audioclips ganz gut präsentieren.

Eine ganz andere Frage ist, ob man SATANS TODESSCHWADRON besprechen sollte, denn schließlich handelt es sich hierbei um ein Herzensprojekt, das nie für den Markt, sondern nur für den “inner circle” der Zamorra-Fans gedacht war. Er kann nichts “falsch” machen, weil er nie versucht hat, etwas “richtig” zu machen. Ich würde ja auch keine wackeligen Videoaufnahmen meiner Kommunion für ein Review heran ziehen.

Aber um ganz ehrlich zu sein: ich kann einfach nicht anders. SATANS TODESSCHWADRON ist so sensationell obskur, schräg und voller “hoppla!”-Momente, dass ich mich ihm nicht verweigern darf. Er mag für einen Review nicht gedacht sein, aber er bettelt darum. Seit mehr als zehn Jahren lockt er mich, liegt süffisant lächelnd auf meiner Festplatte. Und heute ist der Tag, da will die Säge sägen…

Kurz der Background: PROFESSOR ZAMORRA ist eine sehr erfolgreiche und langlebige Horror-Romanserie aus der Feder des Sammelpseudonyms Robert Lamont. 1979 stieß W. K. Giesa zu den Autoren, der die Serie ab 1987 praktisch völlig übernahm, bis er körperlich dazu nicht mehr in der Lage war. Ich glaube, ihn Anfang der 2000er mal auf einer Con in Dortmund getroffen zu haben, aber da mag ich mich irren. Verstorben ist er (keine 60 Jahre alt) im Jahr 2008.

Giesa hatte wohl auch immer Film-Ambitionen, experimentierte früh mit Super8 und drehte schließlich ein paar Projekte, von denen SATANS TODESSCHWADRON am ehesten die Bezeichnung “Spielfilm” verdient. Man kann leicht glauben, dass es sich um eine freie Umsetzung von Giesas Zamorra-Roman “Todesschwadron” handelt, denn inhaltlich sind beide Werke quasi identisch:

Die Wahrheit ist aber viel spannender: SATANS TODESSCHWADRON wurde 1983 VOR dem Roman gedreht und der Roman ist demnach eine Novelisierung des Amateurfilms.

Stürzen wir uns also in das Abenteuer SATANS TODESSCHWADRON – glaubt mir, die Audioclips entschädigen für die Qualität der Screenshots…

Vorspann!

Terra was? Terra Preis? Terra Press? Terra Prins? Suboptimal, wenn man wegen der miserablen Projektion die Beteiligten nicht ordentlich ausmachen kann. Auf dem Soundtrack donnert erstmal was Orchestrales, das die Macher von ihrer Langspielplatte abgenudelt haben.

Und? UND?

Die “Antares-Crew” war wohl ein Fan-Grüppchen aus Kassel, das bei diesem Film die Kernmannschaft stellte.

PROFESSOR ZAMORRA – DER MEISTER DES ÜBERSINNLICHEN! Niemand hat ihm je vorgeworfen, mit Bescheidenheit geschlagen zu sein.

Und so rüsten wir uns für einen “WKG FILM”, der in Sachen Bildqualität zumeist dieses Niveau hat, sobald mit der Farbe rot die Unterwelt dargestellt wird;

Doch doch, das ist mehr als roter Pixelmatsch. Da sind sprudelnde Quellen zu sehen, zerklüftete Felsen, karges Land. Man muss es nur sehen wollen.

Angesicht von 55 Minuten Laufzeit lässt sich SATANS TODESSCHWADRON nicht lumpen – das Erste, was man wirklich erkennt, ist gleich der Antagonist Asmodis, der übrigens auch bei “John Sinclair” sein Unwesen treibt, aber wohl nicht deckungsgleich mit dem hier ist.

Im Roman wird dieser Prolog dergestalt beschrieben:

„Düsterrot glühte es in der Tiefe. Jäh verharrte die massige Gestalt zwischen den schier endlosen Gängen und Felswandungen, die im Höllenfeuer flammten und mit gierigen Zungen leckten. Da war der Trompetenschall!“

Ta-TAAAAA!!!!

Es ist – ein Hampelmann in Halloween-Maske. Mehr sollten, mehr dürfen wir aber auch nicht erwarten. Da “stumm” gedreht wurde, gestikuliert “Asmodis” wild und wirft immer mal theatralisch den Umhang hin und her, während er durch die Unterwelt stapft.

Anscheinend hat Asmodis einen Termin – mit dem Chef:

Die nun eingeblendeten Namen klingen schwer nach Pseudonym und die Zeit hat enthüllt, dass es sich um solche handelt:

Aber nun – TITEL!

Ich wundere mich übrigens, dass man für die Romanversion den SATAN weggelassen hat. Das ist ein unnötiger Verzicht auf eine etablierte Marke in Sachen Bösentum.

Für Buch und Regie wird nun das Sammelpseudonym verantwortlich gemacht – wenn ich das recht verstanden habe, war an der Entstehung noch ein zweiter Zamorra-Autor beteiligt, nämlich Rolf Michael.

Es ist schmerzhaft ersichtlich, dass die Beteiligten das Bild mit der Heckenschere und den Ton mit der Faust auf dem Plattenspieler geschnitten haben – die Übergänge sind mit “holperig” noch wohlwollend umschrieben:

Asmodis hat nun ein steinernes Bildnis von Neptun… ähhh, nein, von Lucifuge Rofocale gefunden, einem Fürsten der Dunkelheit, der wohl Luzifer untersteht. Ich dachte immer, Asmodis wäre der Herrscher der Hölle, aber es heißt ja auch SATANS TODESSCHWADRON, da kommt man leicht durcheinander. Die personelle Hierarchie des Fegefeuers ist verwirrend.

Ich kreide dem Film nicht an, dass er eine Neptun-Statue als den Höllenfürsten verkaufen will – im Gegenteil: das ist genau die Kreativität, die mich bei einem Amateurfilm freudig quietschen macht:

Asmodis ist ein echter Schleimer, der seinem Chef erstmal die Füße küsst:

An dieser Stelle versagt dann auch – wie noch mehrfach – der Autofokus (so die Kamera einen hatte), und man muss sich auf gewisse Unschärfen einlassen:

Asmodis versucht sich als Maulaufreißer und Speichellecker, der mit großen Gesten in der Chefetage Eindruck schinden will:

Gleichzeitig ist er ein elender Feigling und die Autoren lassen durchblicken, dass Professor Zamorra im Film – wie schon in der Romanreihe – ein lächerlich übertoller Superduperheld ist, den alle fürchten und meiden. All men want to be him, all women want him, and all demons want him… dead!

Boah, ist der Typ ein Lauch! Und das soll die S-Klasse der Hölle sein?!

Egal, er hält nun dieses Schwert hoch, das irgendwie von Neptun… ähhh, von Lucifuge mit Teufelskraft aufgeladen werden soll:

BÄMMM!!!!!

Um BEAVIS UND BUTT-HEAD zu zitieren:

“These special effects are not very special.”

Aber sie haben es wenigstens versucht – oder habt IHR schon mal versucht, mit Home-Equipment optische Effekte in Super8 zu plömpeln? Habt ihr? Na? Na also.

Asmodis hat nun das “geladene” Schwert und tritt aus der Unterwelt, was den grausigen Rot-Ton zurück fährt und uns endlich mal einen besseren Blick auf den Dämon erlaubt:

Narrhallamarsch! Helau! Alaaf! Wolle mer se reinlasse?!

Auch hier gilt: bei aller rückblickenden Häme war angesichts der begrenzten Zeit und Möglichkeiten der Rückgriff auf gekaufte Gruselmasken vermutlich die bestmögliche Lösung. Whatever works.

Die folgende Sequenz erklärt sich im Film nicht (ein durchgehendes Problem), aber der Roman hat mir ausgeholfen: Asmodis erschafft sieben Dämonen, mit denen er psychisch verbunden ist, weil er selbst zu viel Schiss hat, um gegen Zamorra direkt anzutreten.

Plopp – 1:

Plopp – 2:

Und so geht’s weiter bis Plopp 7. Zu unserer Erheiterung besteht das “dämomische Siebengestirn” aus den Kollegen Primus, Sekundus, Tertius, Quartius, Quintus, Sixtus und Septimus. Ganz genau: durchgezählt auf Latein. Ich habe gelacht.

Nun hat man W.K. Giesa gerne vorgeworfen, gerade in der Erschaffung unheimlicher Atmosphäre gewisse schriftstellerische Defizite aufzuweisen. Schaut man sich diese Szene im Roman an, kann man das leider nur unterschreiben. Das dämonische Siebengestirn wird nämlich eher mager und lustlos beschrieben:

„Und aus seiner ausgestreckten Hand flirrte etwas, das sich rasend schnell ausdehnte und Gestalt annahm. Die Gestalt einer dämonischen Kreatur, kaum weniger scheußlich als Asmodis selbst. (…) Eine zweite Gestalt entstand, die an Scheußlichkeit der anderen in nichts nachstand.“

Das regt nicht gerade die Fantasie an – und Asmodis’ Urteil über seine Ableger im Roman ist vergleichsweise negativ:

„Ihr könnt nicht dümmer sein als ich!“

Wollen wir wetten?!

Pro-Tipp für den nächsten Amateurfilm übrigens – wenn man mit Gruselmasken aus dem Laden arbeitet, sollte man die Darsteller NICHT von hinten filmen:

Nun ist das alles schon eher weniger als logisch – wenn Asmodis das Schwert hat, das es mit Zamorra aufnehmen kann, warum erschafft er dann sieben Dämonen, die per Definition keine Chance gegen den Meister des Übersinnlichen haben? Wie sollen sie “im Namen des Schwertes” kämpfen? Das ist doch Kappes!

Nun aber! Endlich! Professor Zamorra is in da house – verbunden mit einem weiteren radikalen Stimmungswechsel auf der Tonspur:

Flotten Schrittes läuft er auf sein Schloss zu – was symptomatisch ist, denn die Figuren in diesem Film rennen gerne und grundlos. Vielleicht, um teures Super8 zu sparen.

Die Freude im Chateau Montagne ist entsprechend groß:

Der Autor spielt seinen Helden hier selbst und es scheint mir angebracht, mal die knappe Beschreibung des Professors aus dem allerersten Roman zu zitieren:

„Er war ein großer, schlanker Mann, dunkelhaarig, mit hellwachen grauen Augen in einem schmalen, markanten Gesicht.“

Das können wir nur sehr beschränkt durchwinken, aber Gottchen – wenn der Mann doch mal seinen eigenen Helden spielen will, dann lasst ihn halt!

Zamorra trifft auf seine in den Romanen immer als atemberaubend beschriebene “Assistentin” Nicole und wir lernen nun die Qualität der Nachvertonung schätzen:

Ja, er hat ihr was mitgebracht. Und nun stellen wir fest, dass Giesa in Sachen billigem Sexismus dem schmierigen Otto W. Retzer leider in nichts nachstand:

Man könnte sagen “so leicht wird aus einem A4-Blatt mit roten Aufklebern ein Bikini”. Oder man könnte sagen “so leicht gleitet ein alberner Scherz ins Frauenfeindliche ab”. Dass das nicht bloß ein einzelner Aussetzer ist, merkt man daran, dass Zamorra den ganzen Film über primär eine emotionale Haltung pflegt: genervt, weil Nicole immer nur shoppen gehen will. Das wäre auch dann spießig und doof, wenn der Meister des Übersinnlichen nicht genug Kohle auf der Bank hätte und gerade DAS keinen Gedanken wert sein sollte. Aber es ist von den Machern wohl für lustig gehalten worden.

Oder einfacher ausgedrückt: Giesa schreibt Nicole Duval wie eine dumme Tussi, die lieber einkaufen geht, als mit Zamorra das Böse zu bekämpfen. Lame!

Es zeigt sich auch ein Problem mit der Verteilung von Handlung im Film. Zamorra ist schon präsent, hat aber überhaupt nichts zu tun, weil die Dämonen ja noch nicht mal mit ihren Missetaten begonnen haben, die auch nur dazu dienen sollen, auf sie aufmerksam zu machen. Zamorra kann eigentlich momentan nur Nicole flachlegen – oder mit ihr Entchen füttern gehen.

Der erste Erdenbürger, der von den Dämonen entleibt wird, hat sich etwas besonders Abscheuliches zuschulden kommen lassen – er hat die Konkurrenz gelesen!

Das kann der Sohn der Hölle (fragt mich nicht nach dem Namen) so nicht stehen lassen:

Flugs dreht er dem harmlosen Heftchenleser den Kopf auf den Rücken:

Einmal Hemd falsch rum anziehen – passt:

Im Roman erklimmt diese Szene eine schöne Meta-Ebene durch die schockierte Erkenntnis des Opfers:

„In den letzten Sekunden seines Lebens begriff er, daß er es mit keiner Karnevalsmaske zu tun hatte. Die Schauergestalt mit dem Wolfsschädel war echt! Etwas zu echt!”

Hüstel, hüstel…

Sein Kollege will in der Fußgängerzone eine Dame attackieren – besonders hoch gesteckte Ziele haben die Dämonen augenscheinlich nicht. Als das Opfer ein kleines Kreuz von der Halskette vorzeigt, ist es um seine dämonische Macht schon geschehen:

Ich wiederhole mich, aber: was für ein Lauch! DAS soll die Elite der Unterwelt sein? Die könnten nicht mal eine Oma mit dem Enkeltrick aufs Kreuz legen!

Putzig aber, wie sich die Dame zur Kamera dreht, als wollte sie “war das gut so?” fragen.

Mit dieser Leistung kann der Dämon im Quartalsbericht natürlich nicht punkten, weshalb Asmodis ü-ber-haupt kein Interesse an seinen faulen Entschuldigungen hat:

Während der Disziplinarmaßnahmen hat sich der Prof entschieden, Nicole… zum Entchenfüttern auszuführen. Dachte ich es mir doch!

Guck mal. da hat’s Schwäne. Und noch mehr Enten. Und mehr Schwäne.

Zurück zur Action – Skelettkopf Sekundus (?) macht herrische Bewegungen in Richtung eines Kraftfahrzeugs:

Wieder wird mit Textmarker auf die Filmrolle gekritzelt:

Das Auto ist nun – weg? Der Insasse – tot? Etwas ungenau. Inwieweit das Zamorras Aufmerksamkeit erregen soll, ist mir schleierhaft, zumal die Attacken im Roman weltweit und nicht nur im Großraum Kassel erfolgen.

Der nächste Dämon zeigt auf das Schild des Finanzamt – mir schwant, das wird in einem sehr pubertären Witz aufgelöst werden.

More exciting duck feeding action!

Anderswo: Ein Mann will seinen Wagen aufschließen.

Ein Dämon macht winke-winke, das Bild friert ein – der Wagen ist futsch!

Ach nein, da ist er ja – in Miniatur!

Das lässt nur einen Schluss zu:

Nun kann man erneut die Frage stellen, wie DAS den Meister des Übersinnlichen anlocken soll. Es handelt sich bisher ja größtenteils nicht um dämonische Verbrechen, sondern um dämonische Vergehen, die allenfalls mit einem Bußgeld zu belegen sind.

Wahrlich, Nicole Duval hat es sich geschworen: heute bleibt keine Ente in Kassel ungefüttert! Soll der doofe Zamorra sich den Bikini doch auf den eigenen Dödel kleben!

Der Schädelträger hat gerade einen guten Lauf, also wird ein weiterer Passant gewürgt. Ein bisschen hin, ein bisschen her, Ringelpiez mit Anfassen…

… schwuppdiwupp wird ein Skelett draus. Vom Fleisch gefallen, sozusagen.

Nun steht aber ein richtiges Massaker an – mit “vielen” Komparsen dank der damals (und heute noch) stattfindenden ZeltCon in Ahnatal. Hier mangelt es nicht an jungfräulichem Nerdfleisch, das es zu schlachten gilt:

Siehe, da kommt sie auch schon, die Missgeburt… nein, die AUSgeburt der Hölle!

Geistesgegenwärtig entschließt sich das “final girl”, das eigene Ableben fotografisch zu dokumentieren. Wahrscheinlich für ihren Instagram-Account.

Das ruft nun zwar nicht Professor Zamorra auf den Plan, aber Balder Odinsson, einen beim US-Geheimdienst tätigen Spezialagenten mit Sonderbefugnissen.

Kann ich an dieser Stelle mal einen Szenenapplaus bekommen, dass ich diesen ganzen Kram, der im Film null erklärt wird, mühsam für euch recherchiert habe?!

Odinssons Büro sieht genau so aus, wie ich mir eine US-Geheimdienstzentrale immer vorgestellt habe:

Er nimmt die Nachricht von weltweiten Dämonenattacken mit erstaunlicher Rotzigkeit auf – und lässt dafür das rote Telefon mit dem Präsidenten einfach mal links liegen:

“Den Fall übernehmen” heißt in diesem Fall auch wieder nur “ich gebe das an jemand anderen weiter”. SATANS TODESSCHWADRON ist voll von Charakteren, denen primär daran gelegen ist, möglichst NICHTS selber zu erledigen.

Bestes Beispiel: Professor Zamorra, der zuerst einmal ü-ber-haupt keine Lust hat, in Sachen globale Dämonenmassaker investigativ tätig zu werden:

Im direkten Gespräch ist der gute Meister des Übernächtigten auch nicht kooperativer:

Das Gespräch geht noch weiter, aber ich wollte eure Aufmerksamkeit unbedingt auf den Souffleur lenken, der Balder Odinsson flüsternd daran erinnert, das Foto zu erwähnen:

Schließlich lässt sich Zamorra doch noch widerwillig zur Amtshilfe überreden:

Die Dämonen voll die Opfer, der Held ein arbeitsfauler Arroganzling – bei “John Sinclair” legen alle Beteiligten ein ganz anderes Pflichtbewusstsein an den Tag.

Diese Stelle ist so gut wie jede andere, um darauf hinzuweisen, dass bei SATANS TODESSCHWADRON eine Synchronizität von Bild und Ton an keiner Stelle auch nur versucht wird. Charaktere machen immer wieder den Mund auf, man hört Stimmen aus dem Off, aber das passt nicht mal ab und an zufällig zusammen. Hier wurde nicht mit Skript gedreht und dann auch nicht mit Skript vertont. Man hat alles “nach Schnauze” gemacht, und das rächt sich bitter.

Zamorra und Nicole haben nun der Enten genug gefüttert und machen sich laufend auf den Weg – um andere Leute zu finden, die ihnen helfen können. Eigenverantwortung ist ja nicht so ihr Ding.

Das hier sind Gryf und Teri Rheken, magisch bewanderte Gefährten des Professors. Die Begrüßung fällt sehr handfest aus:

Alte Schnapsnase?! Das würde ich mir als Meister des Hochprozentigen nicht sagen lassen! Schnell wird man wieder ernst und thematisiert, dass Zamorra von den vagen dämonischen Angriffen, deren Motive und Ziele er nicht kennt, völlig überfordert ist.

Nicht, dass er es überhaupt versucht hätte. Und was schlagen Teri und Gryf vor? Gleich mal die nächsthöhere Abteilung fragen, in diesem Fall Merlin – ich habe noch keinen beamtigeren Grusel als diesen erlebt. Alles wird delegiert:

Merlin will also AUCH nix mit der Sache zu tun haben – das war ein Blindgänger, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: in diesem “Spezialeffekt” versteckt sich in der schwarzen Wolke ein Gesicht, das man für Sekundenbruchteile fast erkennen kann.

Weil 55 Minuten dann doch eine ganze Menge Holz sind und man ja nicht schon wieder Enten füttern kann, macht sich Teri erstmal Gedanken über die richtige Kleidung zur Dämonenbekämpfung – als Hexe kann man in DEM Fummel ja nicht raus:

Fingerschnipp – schon könnte sie in die Disco von ZÄRTLICH ABER FRECH WIE OSKAR gehen und sich von Peter abschleppen lassen.

Schnipp! Ärmelfrei ginge auch, ist aber im Höllenfeuer vielleicht nicht gut für die Haut.

Schnipp! Nur weiß? Das ist die Domäne des Professors und den will man nicht erzürnen.

Schnipp! So geht’s! Und ja, SATANS TODESSCHWADRON hat gerade Zeit mit vier Klamottenwechseln einer der Nebenfiguren verschwendet.

Asmodis ist mittlerweile in Menschengestalt auf der Erde gelandet, um mal zu checken, was seine übrig gebliebenen Ableger so treiben. Dabei reißt er eine junge Frau auf – ohne Sinn und Zweck, wie ich leider konstatieren muss. Warum das Mädchen mit dem humpelnden Pöbelmax mitgeht, bleibt unklar. Wahre Liebe?

Zamorra und Duval sind nun wieder im Stadtzentrum (aka “der ganzen Welt”) unterwegs. Mit zurückhaltender Gestik verweist der Professor auf einen Dämon:

Da steht er dumm rum und ahnt nichts Böses (?)…

Wie in fast allen ZAMORRA-Romanen, die ich vor 35 Jahren gelesen habe (es waren nicht viele), reicht es völlig aus, ein wenig mit dem Amulett Merlins zu wedeln, um gegen die Unterwelt die Oberhand zu behalten. Zamorras Eigenleistung? Gleich null.

SHAZAM!

DAS sind also die Dämonen, gegen die der Meister des Übertriebenen nicht ankommen konnte und wegen derer er bei Merlin jammern gehen musste? Was für ein Poser.

Nun kann Giesa angesichts des Finanzamtes aber endlich den lange vorbereiteten Witz anbringen – man möge Schenkel klopfen:

Die junge Dame lässt sich immer noch von Asmodis mitschleifen, auch wenn dieser seine berufliche Tätigkeit nur verdächtig stammelnd beschreiben kann:

Der nächste Dämon ist dran – der Film hat einen Verbrauch an übernatürlichen Kreaturen wie Charlie Sheen an Koks:

Kein Problem: Teri zaubert einen Bogen herbei und murkst ihn aus 30 Zentimeter Entfernung ab. Blattschuss!

Das war so einfach, da kann sie sich das Lachen in Richtung Kamera nicht verkneifen:

Quoth the raven “nevermore”!

Den Vogel sehen wir nun öfter. Warum? Als ob’s mir einer erklären würde…

Asmodis ist entschlossen, der jungen Dame, der nun doch langsam langweilig wird, seine Gefühle zu offenbaren. Auf romantisches Geplänkel versteht sich der Gehörnte aber nur so mittel, wie wir schmerzhaft feststellen müssen:

Die Konsequenzen kommen schnell und unmissverständlich:

Da ist der Asmodis aber böse! Warte nur, du Früchtchen!

Mir reicht’s! Der Film heißt ab jetzt SATANS LUSCHENKOMMANDO!

Derweil anderswo: Sekundus, besoffen von früheren Erfolgen, will Zamorra und Nicole attackieren, was dank einer kurzen Amulett-Wedelei zu seinem Verderben führt:

Bemerkenswert ist dabei die Fürsorge, die Zamorra um Nicole an den Tag legt:

No woman, no cry – Asmodis ruft seine Verflossene an (von Telefonzelle zu Telefonzelle!) und bittet um eine Aussprache.

Doof, wie das Weibsvolk in dieser Sorte Film ist, lässt sie sich drauf ein.

Doch sie hat ja keine Ahnung! Denn in Gestalt von Asmodis (bzw. des Mannes, dessen Gestalt der wiederum angenommen hat) erscheint einer von seinen Dämonen, um sich an der jungen Dame schröcklich zu rächen. Aber erstmal ein Handschlag:

Die Attacke verläuft erwartungsgemäß etwas holperig und hört sich auf der Tonspur auch eher nach sexuellem Missbrauch an:

Doch klaget und verzaget nicht! Gryf ist in der Nähe und gerade sowieso mit Dämonenmurksen beschäftigt.

Die junge Dame muss nur noch ein wenig davon rennen, bis der Zauberer sie in seinem engen Terminplan unterbringen kann:

Doch dann ist Gryf zur Stelle, zückt seinen Zauberstab und piff paff puff reduziert sich das Luschenkommando wieder minus eins.

“Das Todesstöhnen der Dämonen” (wieso ist DAS noch kein Romantitel gewesen?!) ist mir sogar einen eigenen Zusammenschnitt wert:

Nun ist die junge Dame von dem lustgetriebenen Dämon befreit – aber die Art, wie Gryf sie umschlungen hält, lässt bei mir alle Alarmglocken läuten.

Weil angebracht:

https://www.youtube.com/watch?v=lD7QmKJ1LyQ

Es ist durchaus spannend darüber nachzudenken, dass der Song von ZAZA ein Jahr vor dem ZAMORRA-Film entstanden ist. Während das Musikvideo schon penetrant den neonbunten Geruch der 80er verströmt, suhlt sich der Horrorfilm noch im Ambiente der 70er, so dass ich anfangs dachte, SATANS TODESSCHWADRON wäre Mitte der 70er entstanden.

Ich habe ja nicht mitgezählt, aber eigentlich kann Asmodis von seinem dämonischen Siebengestirn kaum noch mehr übrig haben, als er Ohren hat. Und die Restbesetzung bekleckert sich auch nicht gerade mit Ruhm. Schon wieder rennt einer Teri in den Pfeil:

SCHLUSS MIT DEM UNFUG! Wer hätte ahnen können, dass ein paar herbei gezauberte Hilfsdämonen nicht bestehen können gegen den Meister des Überdrüssigen, wo doch Asmodis selbst die einzige Waffe hat, der eine Chance eingeräumt wird?!

Der Höllenfürst wedelt mal wieder frustriert mit den Armen:

Back in costume:

Er schnappt sich Teri, um… ja, was genau will er eigentlich mit der? Zamorra ködern? Aber der ist doch sowieso hinter ihm her. Statt eines Kidnappings könnte er den Professor einfach anrufen und zu sich bestellen.

Zu diesen Ereignissen läuft übrigens – so unpassend wie der Rest des Soundtracks – mal wieder der Walkürenritt von Richard Wagner. Irgendwas muss ja.

Wer besser nachgezählt hat als ich , der wird nun anmerken, dass einer der sieben Hilfsdämonen noch flüchtig ist. Den erspähen Zamorra und Nicole, wie er einfach dumm in der Gegend rum steht:

Die beiden Geisterhetzer (Geisterjäger, Dämonenkiller und Dämonenhasser waren leider schon vergeben) machen auch hier kurzen Prozess:


Professor Zamorra vergewissert sich noch mal, dass er saubere Arbeit geleistet hat:

Man wird das Gefühl nicht los, dass mit dem Stern Merlins auch der letzte Heiopei Meister des Überflüssigen werden könnte – ein bisschen wedeln kann jeder.

40 Minuten sind rum, es wäre vielleicht angebracht, dass sich Protagonist und Contragonist (Kammermeier Gedächtnis-Referenz) auch mal begegnen. Asmodis hat da schon mal was vorbereitet und lädt Zamorra zum Duell:

Der Preis? Die gefangene Teri.

Zamorra lässt sich von Asmodis nicht einschüchtern und hält knallhart gegen:

Ich wiederhole mich vielleicht, aber: wozu braucht Zamorra diese zusätzliche Motivation, um den Höllenfürsten zu bekämpfen? Wäre es nicht vernünftiger, mit der Geisel eine Kapitulation des Professors zu fordern? Wie es aussieht, ist der Wortvogel “schlauer als der Teufel” (auch das wäre ein Granaten-Romantitel) – oder zumindest schlauer als W.K. Giesa.

Nun hat der Meister des Überwindlichen selber Zugriff auf ein Zauberschwert, das sich für das Duell als nützlich erweisen könnte. Never bringt a knife to a gun fight.

Nicole versucht derweil, die hinter einer unsichtbaren magischen Wand gefangene Teri zu befreien, was beiden Frauen ausreichend Gelegenheit zur Pantomime gibt:

Professor Zamorra hat sich einen narrensicheren Plan zurecht gelegt, den Fürsten der Finsternis (oder wenigstens den stellvertretenden Abteilungsleiter der Finsternis) zu besiegen, wie er uns fast mitteilt:

Merke: Tonspuren niemals blind schneiden und hinterher immer mal reinhören!

Wahrlich: Der Highlander würde vor Neid erblassen angesichts der präsentierten Schwertkunst. Klingen werden mutig gekreuzt, gewedelt und gefuchtelt:

Dazu ein Sounddesign direkt aus der Besteckschublade von Oma und Opa:

Nicole ist froh, mittlerweile ein zufällig herum liegendes Stück “magischer Kreide” gefunden zu haben, mit dem sie das Markenlogo von Dolce & Gabbana aufmalt:

Asmodis beschmeißt Zamorra nun alternativlos mit Knochenschädeln:

Da! Das Amulett! Wenn Asmodis DAS in die Finger bekommt…

Aber er hat die Rechnung ohne Nicole gemacht, die zur Befreiung Teris das Amulett zu sich zaubert. Die beiden Frauen genießen die gewonnene Freiheit dann auch erst einmal im Gras, während anderswo um das Ende der Menschheit gekämpft wird.

Man darf an dieser Stelle auch mal fragen, was eigentlich passiert wäre, wenn der gute Zamorra das Amulett gerade selber gebraucht hätte? Das wäre dann vermutlich unter “dumm gelaufen” verbucht worden. Es läuft ja auch gerade nicht gut für ihn, der Gehörnte hat ihn bei der Gurgel.

Doch da kommt Nicole und hackt dem Fiesling kurzerhand per Schwert eine Pranke ab und gibt Zamorra so die Gelegenheit, Asmodis endgültig den Garaus zu machen.

Ein Schwarzbild erhebt Einspruch – so geht’s nicht! Balance of the Force und so. Asmodis muss leben, weil ewiger Kampf von Gut und Böse. Wenn ich’s doch sage!

Das Schwarzbild ist, so lässt sich nur vermuten, Merlin. Und das Gelabere vom Gleichgewicht der Kräfte natürlich Bullshit. Nach der Logik hätte Merlin auch Asmodis daran gehindert, Zamorra zu töten. Was sollte also die ganze Kämpferei überhaupt?!

Assmodis zieht sich in die Unterwelt zurück, nicht ohne finale Drohung:

Wäre jede “Rewangsche” nicht hinfällig, weil Merlin den Tod eines der beiden Kontrahenten nicht zulassen würde?!

Nicole ihrerseits sieht in ihrer geleisteten Hilfe für den Meister des Überziehungskredits Grund genug, einen weiteren Shopping-Trip zu fordern. Ha ha – Frauen!

Wie so oft bei diesen Filmen eine Gnade:

Alter Falter. 55 Minuten, die sich wie ein halbes Leben anfühlen. Für alle, die dachten, die JOHN SINCLAIR-Serie auf RTL wäre der Bodensatz der Groschenroman-Verfilmungen gewesen. SATANS TODESSCHWADRON ist in jeder Beziehung ein Amateur-Film, der sogar die banalsten Grundlagen des Filmemachens ignoriert und mit zwei wohlwollend zugedrückten Augen am besten zu ertragen sein dürfte. Es ist praktisch unmöglich, auch nur den Hauch eines Aspekts einer Facette eines Ansatzes zu finden, den man wenigstens als “nicht gänzlich misslungen” bezeichnen könnte.

Dass der Film in seiner totalen Deppertheit eine inhaltlich ziemlich treue Kopie des späteren Romans ist, sagt einiges über Giesas Fähigkeit zum Storytelling aus. Im Gegensatz zu Rellegerd, Hohlbein und einigen anderen war er zwar nicht weniger, aber auch nie mehr als ein Groschenroman-Schreiberling im durchaus pejorativen Sinn des Wortes. Die billige Umsetzung mit den Karnevalsmasken und den Plastikrequisiten repräsentiert den überhitzten Heftroman vielleicht besser als größer budgetierte Werke, die ihm einen Wert oder einen Anspruch aufzwingen wollen, den er üblicherweise nicht hat und nicht braucht. Billige Gebrauchsliteratur als billiger Gebrauchsfilm.

Tatsächlich kann man auf der ZAUBERSPIEGEL-Webseite neben vielen anderen tollen Beiträgen aus dem deutschen Fantasy-Genre hier und hier einen fantastischen, sehr persönlichen Einblick in die Entstehungsgeschichte des Films lesen. Die Altherren-Attitüde muss man dabei allerdings subtrahieren – Autor war nun mal ein alter Herr (mittlerweile auch verstorben). Dabei wird deutlich, dass der Film genau so hastig und hibbelig zusammen gestümpert wurde, wie das Endprodukt vermuten lässt. Es gab eine Seite “Drehbuch”, die Nachvertonung wurde mit Spickzetteln versucht. Aber man spürt eben auch Einsatz und Begeisterung aller Beteiligten. Im Nachhinein machte sich wohl niemand Illusionen über das Ergebnis. Le-sens-wert!!!

Den Erzählungen nach wurde das eigentlich für den TODESSCHWADRON-Roman gedachte Titelbild erst später verwendet und stellt eine Art Filmposter dar:

Man sieht den Kampf von Wunsch und Wirklichkeit:

SATANS TODESSCHWADRON ist ein Relikt, eine angestaubte Erinnerung an eine Zeit, als Groschenromane noch einen schlechten Ruf hatten, die Fans als “seltsam” galten und mit Merchandising-Produkten kein Geld zu verdienen war. Es ist dieses Umfeld, in dem der Film für eine Handvoll D-Mark herunter gekurbelt wurde – und dieser Spirit. Als jemand, der seine Karriere vor der Kamera mit einem Super8-Horrorfilm begann und beendete, kann ich den in Würde ergrauten Machern nur zurufen: more power to you!

So wäre es vermessen, den Beteiligten (mit einigen bin ich sogar auf Facebook befreundet – hoffentlich auch nach heute noch!) Vorwürfe zu machen oder sie der Inkompetenz zu bezichtigen. Ich hatte es eingangs geschrieben: mit den Mitteln der Filmkritik kann man so einem Fan-Projekt nicht beikommen. Gleiches gilt sicherlich, falls Thunack nach mehr als 50 Jahren (!) jemals seinen Perry Rhodan Fan-Film fertig stellt. Da verbietet sich jedes Gemäkel an Technik, Darstellung oder Drehbuch.

Das hier ist hässlich, kaputt, lachhaft – und kostbar. Mit einer verträglicheren Bildqualität, vielleicht direkt von den (vermutlich verschollenen) Super8-Rollen digitalisiert, hätte SATANS TODESSCHWADRON in all seiner Schwiemeligkeit schon wieder das Zeug zum Kult. Es gibt zu viele Filme, die vorlaut das Trashmantra “so bad it’s good” beten – hier ist es gelebte Realität.

Ich verneige mich.



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Dietmar
11. Juni, 2020 19:16

Ich habe es noch nicht ganz durch. Also, falls es noch kommt: Verzeih! Aber wie Asmodis spricht, mit diesen orchestralen Kommentaren und der Untermalung klingt das sehr nach “Tönende Wochenschau”. Er müsste nur das R rollen, und ich würde mit Siegesmeldungen von der Ostfront rechnen.

OnkelFilmi
11. Juni, 2020 21:43

Der gute Herr Dark heisst aber RelleRgerd. 😛
 
Und “Autor war nun mal ein alter Herr (mittlerweile auch verstorben)”
 
Digger, wenn Rolf Michael damals ein alter Herr war – was bist Du dann heute? 😉
 
Der Rolf war damals gerade mal 35 Jahre alt!
 

Danton
Danton
11. Juni, 2020 22:27

Auf manchen Bildern weist Asmodis frappierende Ähnlichkeit zu Ruby Rose im Batwoman-Outfit auf. Nimmt sich darstellerisch nicht viel, steigerte die Erheiterung bei der Lektüre.
Ein guter, inzwischen verstorbener Freund betete die Zamorra-Heftromane an, wollte unbedingt mitschreiben. Als man es ihm anbot, war ein anderer Traumberuf im Weg. Er fand sie gehaltvoller als Sinclair. Bin dem nie auf den Grund gegangen, aber vertraue seinem Urteil. Vielleicht langt’s ja für einen neuen, cooleren Fanfilm.

Heino
Heino
12. Juni, 2020 05:12

Zamorra war immer die Lieblingslektüre meiner Mutter, mir war stets Sinclair oder Dämonenkiller lieber. Die Gründe hast du schon beschrieben:Zamorra war als Charakter uninteressant, sein Umfeld nicht spannend, und wo Sinclair einen ganzen Koffer voller Waffen hatte, reichte Zamorra stets das langweilige Amulett und ein Zauberspruch. Ich hätte immer mal wieder von diesem Film gehört, dachte aber, das wäre eine “richtige” Verfilmung, die im Giftschrank gelandet sei.

Pascal
Pascal
12. Juni, 2020 07:47

Und wieder ein Haufen Arbeit und Zeit den du investiert hast! Einer muss es ja machen, was. Aber auch wenn das filmische Ergebnis nicht den Ansprüchen der MPAA entspricht, weiß ich trotzdem welche Arbeit dahinter steckt. Im erweiterten Freundeskreis haben in den 90er Jahren ein paar Kumpels einen 45(?) min StarTrek FanFilm gedreht. Der sah ähnlich aus. Gefiel aber damals allen. Gut, im Nachhinein … 😁
Aber wenn du jetzt StarTrek-/ StarWars-FanFilme besprechen würdest, kamst du wahrscheinlich gar nicht mehr zum Arbeiten, oder? 😂

Michael
14. Juni, 2020 13:17
Reply to  Pascal

Star Trek auf Super 8? Waren das die Jungs aus Stolberg, Rheinland? „Captain, Captain, was geht vor?“ (mit rheinländischem Dialekt gesprochen)
 
Der war technisch brillant gemacht (was den Umgang mit S8 angeht), vom Drehbuch her ziemlich verblasen, von der Ausstattung her beeindruckend bis Banane, vom schauspielerischen ebenfalls die gesamte Bandbreite, mit klarer Tendenz zur untersten Schubladen; der Schnitt war sogar ziemlich gut in meiner Erinnerung. Dass der Film vom Kinopublikum verlacht wurde, hatte er nur zum Teil verdient.
 
Den würde ich wahnsinnig gerne noch mal sehen (nur eine Vorführung im Diana in Aachen der Originalkopie gesehen), es gibt aber wohl eine Digitalisierung, da er mal im frühen Privatfernsehen gelaufen sein soll. Die dürfte sogar technisch recht ordentlich sein, denn er wurde mit 24B/s gedreht und nicht mit den sparsamen 18B/s, die im Original vorgeführt zwar wie HD aussehen können, digitalisiert aber zu furchtbarem Matsch werden, wenn man nicht extrem aufwändige Computernachbearbeitung anwendet).
 
Irgendeine Idee, wo man den sehen kann?

Dietmar
12. Juni, 2020 20:29

Ich habe Tränen gelacht. Wirklich. Danke!

Gregor
14. Juni, 2020 19:02

Hab jetzt lang gehirnt, bis mir in den Sinn gekommen ist, woher ich die Musik von Zamorras erstem Auftritt kenne. Ist “Rondo Veneziano” von der Gruppe, äh, Rondo Veneziano.
https://www.youtube.com/watch?v=bx-3vGJytr4
The more you know.

Matts
Matts
16. Juni, 2020 16:45
Reply to  Gregor

Hah! Ich wusste doch, das kommt mir bekannt vor.

Matts
Matts
16. Juni, 2020 16:44

Oh Mann! Da stellt uns der Wortvogel ja mal ein ganz uriges Ding vor.
Schon mit dem ersten Audioclip war klar: Das hier wird herrlich!

Danton
Danton
19. Juni, 2020 16:53
Reply to  Matts

Wie wäre es mit dem “Joker”? Nein, nicht dem Hollywood-Faschingsfilm, sonderm dem echten Joker. Michael York als Auftragskiller Dr. Proper im eiskalten Duell mit dem Steppenwolf persönlich: Peter “the FUCK” Maffey als knautschgesichtigster Cop seit Columbo. Tahnee Welch. Elliott Gould. Vom “Kottan ermittelt”-Produzenten persönlich (leibhaftig?) runtergekurbelt. Dreckiger war Hamburgs Unterwelt nie. Danach dann “Mr. Boogie” und “Daniel der Zauberer”. Wenn du das überlebst, Respekt.

Danton
Danton
19. Juni, 2020 17:34
Reply to  Torsten Dewi

Vielleicht sehe ich ihn mir dann selbst mal an, wenn kein Derbst-Rotz. Klingt auf seine Weise faszinierend. “Mr. Boogie” – mm. Vielleicht sind die Götter uns gewogen.

Anita Weller
Anita Weller
18. April, 2022 11:46

Kannte Rolf Michael noch Persönlich. Und hatte öfters stundenlang am Telefon gesprochen. Da kam auch dieser Film zur Sprache. Ich würde ihn gerne mal sehen.