10
Jun 2020

Ein paar Gedanken zum Ende von “bento”

Themen: Film, TV & Presse |

Ich hatte zuerst gedacht, die Meldung wäre Satire, so nach dem Motto “wegen Corona muss nun ein weiterer Kindergarten geschlossen werden”. Aber dem ist nicht so. bento, das junge Nachrichtenportal des SPIEGEL, wird dicht gemacht.

bento erinnerte mich an die SIEHSTE, den Kinderableger der HÖRZU aus den 70er Jahren – die war auch nur eine eingedampfte Magermilchversion des Hauptblattes, um irgendwie “die Jugend” anzusprechen. Überlebt hat sie gerade mal ein Jahr, dann wurde sie in kastrierter Version in die HÖRZU integriert. Eine interessante Parallele.

“Was sagste nu: ‘n kleiner SPIEGEL!”
“hihi – nicht für Erwachsene!”

Dass es nur an Corona und den dadurch entstandenen Verlusten gelegen habe, kann ich nicht ernsthaft glauben. Hätte das Projekt vor Corona Gewinn abgeworfen und eine Perspektive gehabt, hätte gerade der SPIEGEL ausreichend Kapital besessen, um in der Krise schützend die Hand über seinen Junior zu halten. Man hat Corona stattdessen als Image schützenden Bequemausstieg genutzt.

Vorab: es tut mir leid für die Kollegen. Es ist NIE schön, wenn einem das Projekt unter dem Hintern dicht gemacht wird. Ist mir auch oft genug passiert. Generell vermeide ich Häme bei allem, was ein Scheitern im Journalismus bedeutet. Es ist meine Branche. Man ist ja immer noch mit Leib und Seele dabei.

Andererseits juckt es mich schon, den Hamburgern in diesem Fall eine Nase zu drehen. Erst hatte ich vor, mit der Behauptung einzusteigen, ich hätte ja nun auch fünf Jahre lang hart auf das Ende von bento hin gearbeitet. Aber das wäre nicht mal ironisch wahr gewesen – die Autoren selbst haben bento ins Grab geschrieben.

Es war wahrlich nicht immer schön, aber einer musste es ja tun. Nach grober Zählung habe ich mich in sieben Artikeln mit der patzigen, nabelschauenden, meckerigen und meist substanzlosen Attitüde der Autoren herum geschlagen, die genau das nie waren, was sie eigentlich sein wollten: junge, frech, ohne Scheuklappen am Puls der Zeit. Das waren alles kleine Schneeflöckchen, die um sich selber kreisten und jeden Pups zum Hashtag erklärten. Die hatten kein Interesse an der Welt, nur an sich selbst – und erklärten sich deshalb zur Welt.

Die Kindergarten-Metapher lässt sich noch weiter spinnen. Was bento letzten Endes fehlte, war das, was auch Kindern manchmal fehlt: Grenzen. Es fehlte offensichtlich die leitende Hand, die erfahrene Chefredaktion, die bei den eingereichten Beiträgen Spreu von Weizen trennt, mal auf die Bremse tritt und auch Anleitung gibt, wie man so richtig Journalismus macht. Nämlich nicht nur mit Meinung und Rotzigkeit, sondern mit Fakten und Recherchen. Wer’s nicht lernt, kann’s nicht wissen.

Auch korrigierende Kräfte von außen fehlten, weil man sich bei bento aufgrund des Gegenwinds früh entschied, die Kommentarspalte einfach abzuschalten. Was die Autoren des Portals nun schrieben, blieb in Stein gemeißelt. Das hatte den Ruch von Feigheit vor dem Feind (als wäre der Leser ein Feind). Es konnte weder korrigiert noch kritisiert werden. Sich einzubunkern statt sich auseinander zu setzen, das war vielleicht der Kardinalfehler von bento. Denn nur, wenn man die Leserschaft einbindet, fühlt sie sich ernst genommen. Dieser Blog hier ist ein gutes Beispiel.

Es bleibt auch unerklärlich, dass ein Nachrichtenportal mit der Software eines Wald & Wiesen-Blogs aufgezogen wurde. Look spartanisch, Navigation mangelhaft – und nicht mal eine Suchfunktion (die ich finden konnte)! Ist es das, was die Jugend 2020 will?!

Darüber hinaus torpedierte bento die eigenen Wachstumschancen mit dem Versuch, um der Diversität willen den Minderheiten einen viel zu großen Raum zu geben. Was ein Nachrichtenportal für junge Leute sein wollte, wurde ein Sprachrohr für beleidigte Minoritäten, für ein lautstarkes, aber letztlich zahlenschwaches Klientel. Der Analsex-Fetisch eines Redakteurs ist mir so wurscht wie seine Begeisterung für Schamhaare.

Ein Nachrichtenportal?!

Was sollte bento eigentlich genau sein? Hätten die Autoren mal wirklich gute Geschichten recherchiert oder Skandale aufgedeckt, wäre das im weitaus besser aufgestellten SPIEGEL prominenter untergebracht gewesen. Man HATTE ja ein großes Nachrichtenmagazin für die exklusiven Inhalte. Niemand hatte ein Interesse, dass dem Mutterhaus große Storys vor der Nase weg geschnappt werden.

Es fiel schon auf, dass bento letztlich auf Sparflamme kochte – oder gekocht wurde. Größere Reportagen, aufwändigere Geschichten gab es praktisch keine – und wenn, dann waren es Übernahmen oder Kooperationen mit Partnern. Eigenproduzierte Fotos? Ungern. Es regierten Symbolbilder und kindische Illustrationen.

Über die Jahre wurde das Problem schlimmer – statt taugliche Schreiber zu fördern und Luftnummern auszusieben, schien das Projekt immer mehr aus dem Ruder zu laufen. Die Reaktion auf (zu) viele Artikeltitel war “what the hell?!”. Ich wurde der Beschäftigung mit bento müde, weil sie ein Schrecken ohne Ende war.

Nun isses doch vorbei.

Ich wünsche den bento-Autoren, dass sie anderswo unterkommen. Mehr noch wünsche ich ihnen, dass sie anderswo Chefredakteure finden, die ihnen mal den Arsch aufreißen und ein paar der eingereichten Texte um die Ohren hauen. So habe ich den Job des Journalisten gelernt. Zumindest bilde ich mir das ein.

P.S.: Ich habe einen letzten Artikel von bento zu demontieren – ich hoffe, der ist noch online, wenn ich dazu komme…



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Hauke
Hauke
10. Juni, 2020 19:18

“Alle haben bento gern,
Denn bento ist das Kind vom Spiegel.”

Es ist halt nicht einfach, wenn man sich für sein Kind schämen muß.

Comicfreak
Comicfreak
10. Juni, 2020 20:13

Das waren alles nur gefühlige Geschichten, Bauchgefühl und “ich denke mir” statt Recherche, wobei als Recherche zu den Themen meist eine kurze Umfrage am Kiosk gereicht hätte

Danton
Danton
10. Juni, 2020 21:48

“…. die genau das nie waren, was sie eigentlich sein wollten: junge, frech, ohne Scheuklappen am Puls der Zeit. Das waren alles kleine Schneeflöckchen, die um sich selber kreisten und jeden Pups zum Hashtag erklärten.”
 
Was die aktuelle Jugend gut beschreibt. Gefühls-Happen-Bouquets braucht die aber nicht haptisch. Tube, Insta, Snap und Twit genügen. Wenn du alt bist (Boomer), auch noch Facebook. Zeitungen und Zeitschriften? Früher, fürs Fisch-Einwickeln. Heute unnötig. Fisch – eh bald passé.
 
Die Welt brennt, nie war das Wort Scheiterhaufen passender. Eine Spezies schafft sich ab, erstickt sich in der Wiege. Alle Räison “vom Winde verweht”, eben der als rassistisch gebrandmarkt (glorifiziert aber auch wirklich sehr, oh ja), Rowling verteidigt tapfer die Frau (eklig binäres Konzept), US-Medien lechzen schon nach ihrem Sturz. Mehr Scheite fürs Feuer! We didn’t start the fire! Jeder spricht seine Wahrheit, Minoritäten fordern ihr Recht ein, Maximalschaden anzurichten. Tiefgründig verändern? Nee, lieber gendern: Anne Will führt die Pause der Rechtschaffenheit im ÖR ein.
 
Da geht noch was. Die ultimative Herabsetzung der Schwarzen, tief in der deutschen DNA etabliert: “Ich weiß.” Horror! Schreckliches Fanal der blassrosanen Überlegenheit, tägliche systemimmanente Demütigung, Werkzeug der Unterdrückung, aber sowas von sofort ändern. “Ich schwarz.” Besser: “Ich Regenbogen.”
 
Nie war eine Zeitmaschine nötiger.
 

Gerry
Gerry
11. Juni, 2020 11:02
Reply to  Danton

What?

Nummer Neun
10. Juni, 2020 21:58

Hättest du es nicht geschrieben, ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dass sich Bento als Nachrichtenmagazin sieht. Für junge Leute. Also quasi sowas wie die Fortsetzung von “Logo”. Oder von mir aus auch wie eine geschriebene Version der RTL II News (kein Witz von mir an der Stelle).
 
Aber so war doch nicht mehr als eine Art halbprofesioneller Blog und die Überschriften teilweise nicht von irgendwelchen bezahlten ClickBait Links zu unterscheiden.

Dietmar
10. Juni, 2020 22:09

Und ich Vollhonk bin auch noch die Links zu den Bento-Artikeln gefolgt! Albträume garantiert. Abgesehen von Dir kenne ich wenige Journalisten. Ein ganz spezieller hält sich auch für einen. Ich werde nie, nie, nie vergessen, und es ist immer noch ein garantierter Lacherfolg in unserer Familie, wie er vor etwa 20 Jahren einen Bericht über eine Tour über den Truppenübungsplatz beschrieb und sich darin verstieg, kraftvoll und bedrohlich zu beschreiben, wie urplötzlich ein Panzer vor dem Bus aufgetaucht sei (ist garantiert (!) nicht passiert, denn die Busse nutzen die Straßen über den Platz und die Panzer dürfen da nicht einfach so raufschrabbeln, insbesondere wenn eine Führung ist) und dann (Achtung: wörtlich!) plötzlich im Unterholz verschwand. Ein Panzer. Im Unterholz. Er ist bei der Bild-Zeitung gelandet. Nicht der Panzer. Oder eine “Autorin”, die eine Kirche als “tollen Klangkörper” charakterisierte und ein etwa 1,50 Meter großes Instrumenten-Modell als “lebensgroß” beschrieb. Ein Instrument. Was einem so in den Kopf kommt, wird geschrieben. Und niemand sagt, mach das mal anders. Und wenn das jemand sagt, sind sie beleidigt. Menschlich irgendwie verständlich. Aber eben unprofessionell hoch zehn.

Bluescreen
Bluescreen
10. Juni, 2020 23:48

Oh, du wirst dich weiter aufregen können…
 
https://www.spiegelgruppe.de/news/pressemitteilungen/detail/die-spiegel-gruppe-entwickelt-mit-spiegel-start-ihr-angebot-fuer-die-zielgruppe-u30-weiter-und-loest-die-marke-bento-ab
 
Quelle: fefes Blog
https://blog.fefe.de/?ts=a01fd282
 
Wenn ich mir diese redundante und hilflose Eigenwerbung durchlese, frage ich mich: Warum? Hat bento soviel Dresche bekommen, dass man jetzt die Von-der-Leyen-Nummer abziehen muss (“Hartz4 hat in der Bevölkerung eine negative Bedeutung, wir sollten einen anderen Namen dafür finden.”)? Könnte sein.
 
“Der SPIEGEL will seinen Markenkern noch stärker in der U30-Zielgruppe verankern und sein erfolgreiches Geschäftsmodell – aus Leser- und Werbefinanzierung – in die nächste, junge Generation ausweiten. So soll neben wachsenden Vermarktungserlösen auch das Wachstum von U30-Abos beim Bezahlangebot SPIEGEL+ ausgebaut werden. ”
 
Ja. Ihr wollt Geld. Das ist legitim für eine Firma.
 
“„Die Zielgruppe der unter 30-Jährigen ist für den SPIEGEL relevant – und der SPIEGEL ist für diese Zielgruppe relevant. Analysen zeigen, dass auch junge Menschen unter 30 den SPIEGEL mit aktuellen politisch-gesellschaftlichen Themen assoziieren und ihn als Quelle glaubwürdiger Information schätzen. Die Zielgruppe wünscht sich vom SPIEGEL Orientierung: zu Fragen rund um Studium und Jobeinstieg. Ein darauf zugeschnittenes Angebot werden wir nun entwickeln – mit SPIEGEL Start.”
 
Das mit der Relevanz und den Analysen nehme ich mal so hin, hübsch wären dann ein paar Belege.
Aber wenn ihr 5 Jahre gebraucht habt um zu merken was die Zielgruppe will, was habt ihr all die Zeit gemacht? Zielgruppen sind genau das was ich vorher ausloten sollte und zwischendurch immer befragen muss. Man kann sich nicht 5 Jahre lang irren.
 
“SPIEGEL Start (zurzeit noch ein Arbeitstitel) soll die Marke bento, seit 2015 das junge Magazin vom SPIEGEL, ablösen.”
 
Die Von der Leyen Lösung. Wenn Hartz4 negativ besetzt ist, muss man es umbenennen. Bloss nicht an der Wurzel arbeiten.
 
“Das, was die Zielgruppe U30 beim SPIEGEL neben News und Hintergrund auch sucht – Entscheidungshilfen beim Übergang vom Studium in den Job, Lebensweltliches – gibt es heute bei bento.”
 
Nein. Es gibt da keine Hintergründe. Und wie ihr ja gerade gesagt habt, gibt es auch keine Entscheidungshilfen beim Übergang vom Studium in den Job. Denn dafür musstet ihr extra dieses neue Format erfinden. Aber trotzdem gibt es das jetzt schon bei bento?
Wieso benennt ihr das dann um?
 
“Dieses Angebot soll künftig ausgebaut werden. bento war allerdings als eigenständiges Nachrichtenportal konzipiert, eine inhaltliche Neuausrichtung gelingt unter dieser Marke deshalb nur schwer.”
 
Doch, das geht ganz einfach. Spart euch diese Farce. Das Konzept hat Jahre lang nicht funktioniert. Da hatte man viel Zeit sich neu auszurichten.
 
“Stefan Ottlitz, Leiter der Produktentwicklung beim SPIEGEL: „Es ist großartig, wie schnell, mutig und professionell die jungen Redakteurinnen und Redakteure die Marke bento aufgebaut und mit Leben gefüllt haben. Umso schmerzhafter ist es zu sehen, dass trotz dieses großen Engagements und guter erster Jahre die wirtschaftlichen Aussichten für bento nicht mehr gut sind.“
 
Übersetzung: Toll, dass sich Leute reingehängt haben und Kohle reinbrachten. Jetzt verdiene ich weniger, das ist nicht so schön.
 
“bento als eigenständiges, rein werbefinanziertes Angebot mit großem Team ist – verstärkt durch die Erlösverluste in der Coronakrise – nachhaltig in die Verlustzone geraten.”
 
Sooooo….?
 
“Durch die weiter entfernte Positionierung vom SPIEGEL ist eine Flankierung durch Pay-Modelle nicht realistisch.”
 
Ach… sooooo….? Ihr bekommt also durch die U30-Jährigen zu wenige Zahlungen. Deshalb auch die zukünftige Hilfe für Berufsanwärter und (hoffendlich) bestandene Studenten. Hm.
Also, ich weiss nicht wie das bei euch funktioniert… aber wenn bento quasi die Jungendausgabe des SPIEGELs ist, und ein Ableger… warum stützt euch die SPIEGEL-Gruppe nicht?
 
“Eine stärkere Verankerung des SPIEGEL in jungen Zielgruppen inklusive SPIEGEL+ ist allerdings Teil der Unternehmensstrategie und erfordert eine Neuausrichtung des U30-Angebots.”
 
Ich kann auch redundant sein. 5 Jahre.
 
“bento als Marke und eigenständiges Ressort des SPIEGEL wird im Herbst eingestellt und durch das neue Angebot SPIEGEL Start abgelöst.”
 
Ja, ist gut jetzt.
 
“Das neue Redaktionsteam soll im Ressort Job & Karriere verankert sein und sich eng mit den anderen Ressorts koordinieren”
 
Hm? Echt? Toll.
 
“Geplant ist auch ein gedrucktes Supplement „SPIEGEL Start“, das schon mit der bento-Redaktion entwickelt wurde und künftig vierteljährlich dem SPIEGEL beiliegen und an Hochschulen verteilt werden soll.”
 
Das würde ich mir sparen. Sowas kostet, und wenn man das schon online nicht zahlen kann… glaubt wirklich jemand daran die Printausgabe kauft dann jemand? Alle drei Monate? An Hochschulen… klingt wie eine Krücke für SPIEGEL und SPIEGEL+.
 
“Von der bento-Auflösung sind 16 Redakteurinnen und Redakteure betroffen, SPIEGEL Start wird mit fünf neuen Arbeitsplätzen beginnen”
 
Dazu sage ich nichts.
 
“Betriebsbedingte Kündigungen will die Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat möglichst vermeiden. ”
 
*Kopfpatsch*
 
 
 

Alexander Freickmann
Alexander Freickmann
11. Juni, 2020 06:20
Reply to  Bluescreen

Mhhh, ich dachte Spiegel hat schon Dein Spiegel für diese Zielgruppe. 😀 Als Noch-Millennial war ich schon immer besser beim Spiegel aufgehoben. Bento war wirklich an der gewünschten Zielgruppe (zahlungskräftige Millennials) vorbei geschrieben und konzentrierte sich stattdessen an der Zielgruppe des diversen EmpörerInnen. Die sind aber meines Wissens nicht grade bekannt dafür groß zahlungsfreudig zu sein und meines Wissens eine viel zu kleine Zielgruppe (auf Deutsch). Sowas funktioniert wohl mehr oder weniger gut auf englisch für Gawker Media, aber selbst die haben wohl massiv an Leserschaft (Qualität definitiv) verloren, seitdem die sich nur noch auf diese Zielgruppe konzentrieren.
Aber zurück zum Thema, mit Spiegel Start wagen sie immerhin das, was Bento versagt war. Der ehrenwerte Name Spiegel! Das Logo hat in Deutschland schon einen erheblichen Bekanntheitswert, der mit ernsthaften Journalismus verbunden wird. Sowas sollte man nicht leichtsinnig verspielen, weswegen auch Bento eben nur Bento hieß. Hier könnte echt das entstehen, was man beim Start von Bento erhofft hatte: ein etwas moderneres, experimentierfreudigerer Spiegel mit Qualitätsjournalismus mit Themen die jüngere Leute mehr interessieren als das allgemeine Publikum.

Bluescreen
Bluescreen
11. Juni, 2020 17:14

Damit lieferst du auch viele Punkte, warum bento als Marke versagt hat.
Einige Punkte des SPIEGEL habe ich in meinem Post nicht genannt. Sowas hier z. B.:
 
“bento war allerdings als eigenständiges Nachrichtenportal konzipiert, eine inhaltliche Neuausrichtung gelingt unter dieser Marke deshalb nur schwer. ”
 
Ja… *lach*
Wenn ich das interpretiere, dann sagt man voraus: “Es hat nie wirklich Nachrichten bei bento gegeben und wir werden wohl so weiter machen wie bisher”. Wir werden sehen…
 
Habe gerade bei bento auf die Titelseite geguckt… nein. Deckel drauf.

AlphaOrange
AlphaOrange
11. Juni, 2020 00:58

Bis vor einer Weile hätte ich die Häme hier voll geteilt, mittlerweile nicht mehr.
 
So grenzenlos furchtbar bento in seinen ersten Jahren war, bonbonbunt chaotisch und
inhaltlich völlig verramscht, so radikal in die richtige Richtung ging der Relaunch. Müsste so vor einem Jahr gewesen sein.
Fokus auf junge, aber ernsthafte Themen, Abschaffung der Clickbait-Titel, Abschaffung der Klickstrecken, Abschaffung der komplett bescheuerten Nonsens-Quizzes, die Artikel deutlich länger und fundierter, das Layout dezenter und seriöser. Das war mutig und hat dem Angebot wohl endgültig das Genick gebrochen.
 
Der Artikel, den Bluescreen verlinkt, bestärkt mich darin: die Marke ist völlig verbrannt und ließ sich auch mit besseren Inhalten nicht retten.

Danton
Danton
11. Juni, 2020 22:02
Reply to  Torsten Dewi

Exakt. Oder all die Umerziehungs-Texte für unsäglich renitentes Cis-Volk
 
Viel Glück aber den betroffenen Schreibern. Sind die Fesseln erst abgestreift worden, mag manch einer überraschen. Bin gespannt.

frodo19
frodo19
11. Juni, 2020 22:40

Es war zwischendurch unterhaltsam zu sehen worüber man sich alles aufregen kann, aber insgesamt vielzuviel Betroffenheit und Empörung über Nichtigkeiten.

Bluescreen
Bluescreen
12. Juni, 2020 18:58
Reply to  frodo19

Du hast den Ring nicht pünktlich geliefert, und zuviel getrödelt.

Luc
Luc
13. Juni, 2020 15:28
Reply to  Bluescreen

Außerdem ist er bei Lieferung kaputt gegangen! 😄

Dietmar
26. Juni, 2020 07:15
Reply to  Luc

Meine Frau und ich lachen uns hier einen Ast und lieben Euch dafür!

Thorben
25. Juni, 2020 08:32

Bin ich zu spät? Ich habe die SUCHE gefunden. Sie ist, total nachvollziehbar :-), unter “MEHR” versteckt. Logisch, oder?

Last edited 3 Jahre zuvor by Thorben