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Apr 2020

My Corona: Musik 2, 3, 4!

Themen: Film, TV & Presse |

Ich habe auf Facebook in den letzten paar Tagen jeden Tag einen Comedy-Clip, einen Musik-Clip und mittlerweile auch einen Archiv-Artikel des SPIEGEL gepostet. Um den Menschen Ablenkung vom Corona-Alltag zu bieten. Es macht nur Sinn, diese Beiträge auch hier zu bringen, aufgeteilt in die drei Bereiche Comedy, Musik, Presse.

Den Anfang machen die Musik-Clips.

Wir steigen ein mit Terry Hall, einem der ganz großen Musiker meiner Generation, dessen Projekte (Specials, Fun Boy Three, Colourfield, Vegas, solo) so viele unterschiedliche Preziosen hervorgebracht haben, dass die Auswahl schwer fällt. “Ghost Town” wäre ein offensichtlicher und genau deshalb ungeeigneter Kandidat, also nehmen wir “Forever J”, eines der schönsten Liebeslieder, die ich kenne.

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Der musikalische Baldrian-Tropfen des Tages – eines der bezauberndsten Lieder meiner Generation, auch wenn Julianne Regan aussieht wie die Hauptdarstellerin des FORMEL EINS-Films:

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Pfeffer in den Hintern – einer der besten Powerrock-Songs der 80er verleitet im Auto gehört garantiert zur Geschwindigkeitsübertretung:

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Für viele ist David Sylvian immer noch der Ex-Sänger von Japan, der seinen Höhepunkt mit der Sakamoto-Kollaboration “Forbidden Colours” erreichte. Tatsächlich sind seine Solo-Alben meditative Delikatessen, die von seiner einzigartig melancholischen Stimme profitieren.

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Popstar-Look, interessante Stimme, guter Songschreiber – Lloyd Cole ist einer meiner Helden der 80er. Leider erstaunlich wenig Bühnenpräsenz, vielleicht wegen Lampenfieber – das merkt man in den Videos schon, beim Konzert war das eher unterwältigend. Ist wie viele meiner Helden immer noch unterwegs.

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Äußerlich eine Mischung aus A-ha und Duran Duran, musikalisch an Cutting Crew erinnernd, perfekter Pop mit großem Stil-Bewusstsein: THEN JERICO hätten einer der großen BRAVO-Acts der 80er werden müssen. Man vergleiche mal die Bühnenpräsenz von Mark Shaw mit Lloyd Cole. Praktisch jeder Song auf den ersten beiden Alben ist eine Perle. Im großartigen sarkastischen Buch “The encyclopedia of classic 80’s pop” wird die Band ziemlich perfekt so beschrieben:

“Having perfected a big, stadium-sized sound before they could fill the venues to go with it, Then Jerico were perhaps a triumph of optimism over their actual material”

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Ein großartiger Song, eine Kehrseite von Bronski Beats “Smalltown boy”, der Reifeschmerz der Mitt-80er Jugend in 3 Minuten und 26 Sekunden gegossen. Unfassbar, dass diese Nummer damals ein Flop war. Vielleicht wäre 1983 statt 1987 das richtige Jahr für “Ordinary girl” gewesen. Kontraproduktiv allerdings dieses Video, viel zu bunt und viel zu gut gelaunt für einen Song, den man visuell hätte nacherzählen müssen.

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Großartiger Schweinerock zum zweiten Frühstück – “Never say die” von King Cobra aus dem Soundtrack des besseren TOP GUNS, nämlich DER STÄHLERNE ADLER. Bemerkenswert hier folgende Details:

  • das Video erzählt eine Story und bietet dafür die Darsteller des Films auf
  • die Metalheads bekommen die Köpfe geschoren und sehen danach wie die Hitlerjugend aus
  • warum hat Louis Gossett jr. nicht die Karriere von Morgan Freeman gemacht?
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Sicher einer der großen Konsens-Popklassiker der 80er. Zu Tode gespielt in allen Radios, von einem extrem begabten Songschreiber, dessen Karriere hell und kurz brannte. Best that you can do, indeed.

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Das Album “Brothers in Arms” von Dire Straits war in den 80ern ein unfassbarer Megaseller, auch weil es eine der ersten digital produzierten großen Pop-Scheiben auf CD war. Mein Favorit “Your latest trick” hat so einen Saxofon-Teil, der sich ins Ohr frisst wie Gerry Raffertys “Baker Street” oder “Lily was here” von Candy Dulfer.

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Prefab Sprout haben in den 80ern mit “From Langley Park to Memphis” und “Steve McQueen” zwei prägende Alben veröffentlicht. Man unterschätzt, wie viel gute Musik wir Paddy McAloon (der mittlerweile wie ein Magier aussieht und wohl Gott (wieder)gefunden hat) verdanken. Diese ironische Country-Nummer wurde 1993 von Jimmy Nail erstmals veröffentlicht, die 2001-er Fassung von McAloon finde ich allerdings schöner.

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Meine erste Platte war von Suzi Quatro, aber mein erster bewusster Lieblingssong war dieser hier. Und er hat sich gut gehalten. Ein perfekter Song für die Frau deines Lebens – wenn du es erkennst und sie bittest, immer bei dir zu bleiben. Ein Lied ohne Machismo, ohne männliche Überlegenheit.

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Einfach, weil wir in den letzten Wochen alle vier Staffeln von CYBILL nochmal geschaut haben und Alicia Witt bezaubernd ist. Wenn nur dieses Hipster-Hütchen nicht wäre. But that’s LA.

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Kein Fan von Rap, kein Fan von Hip Hop. Aber das hier ist eine so geile Nummer, getragen von einem damals gerade 24jährigen, dem die Starpower schon 1993 aus jeder Pore tropfte. Fresh Prince, indeed.

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Diese Nummer war Ende der 70er/Anfang der 80er ein Radio-Dauerbrenner, obwohl die meisten Zuhörer nicht wussten, wie die Band dazu hieß. Ist auch nicht so wichtig – die “Motors” waren nur eine Fußnote der Popgeschichte. Es ändert aber nichts an der düsteren, melodramatischen Atmosphäre des Songs:

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Aus dem Film “Der Falke und der Schneemann” – ein Song, dessen Titel die aktuelle politische Lage in den USA (hoffentlich) beschreibt. Ein tolles, beunruhigendes Lied, dessen Zeile “snowman melting from the inside, falcon spirals to the ground” mich immer sehr verstört hat.

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Ein Song, der seinem Titel gerecht wird und als Pop-Perle fünf Jahre vorher (um 1988) vermutlich eine der definierenden Balladen der 80er geworden wäre. Ein letztes Aufglimmen des Multitalents Terence Trent D’Arby und die schönste Nummer von Des’ree, deren unsägliches Lied “Life” korrekterweise zum “schlechtesten Songtext aller Zeiten” gewählt wurde (“I don’t want to see a ghost, rather have a piece of toast”).

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“Overkill” von Men at Work ist ein Song, den ich vor allem wegen der Zeilen “night after night, my heartbeat shows the fear, ghosts appear and fade away” liebe. Statt des Originals könnte ich auch eine großartige Akustik-Version aus der Serie SCRUBS spielen. Aber um die Laune zu heben, habe ich sogar etwas NOCH besseres gefunden – einen Gastauftritt von Men at Work-Sänger Colin Hay bei einem kanadischen Chor, der den Song einstudiert hatte:

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“Almost over you” ist eine typische überzuckerte Pop-Ballade der stimmlich und äußerlich reich beschenkten Sheena Easton. Sie war damals eine Art Vorläuferin von Whitney Huston und Celine Dion und sicher eins der prägenden Frauengesichter der 80er neben Nastassja Kinski und Brooke Shields. Vom Look her schielt sie in diesem Video allerdings schon in Richtung Prince, mit dem sie später heftig in Sachen Funk unterwegs war. Eigentlich eine Schande, dass Easton meistens auf ihren Klassiker “For your eyes only” reduziert wird. Es bleibt aber zu kritisieren, dass in diesem Video ein DEFENDER-Spielautomat vom Balkon geworfen wird:

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Der Legende nach bin ich im Laufstall auf und ab gehüpft, wenn der Song kam – muss also demnach mein erstes Lieblingslied gewesen sein. Und in der Tat: ein echter Klassiker über die Einsamkeit des Großstadtmenschen und das Glück, von urbanem Leben umgeben zu sein. Kann man sich nicht dran satt hören.

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Eine aus der Mode gekommene Spielart des Musikvideos war in den 80er der “Mini-Spielfilm”, der die Musiker in eine Handlung einbettet. Marilyn Martin, die ansonsten bei uns nur für das Duett “Separate Lives” mit Phil Collins bekannt ist, inszeniert sich in “Night Moves” als urbane Neo-Vampirin. Ordentlich gemacht und inszenatorisch auf der Höhe seiner Zeit, wenn man es mit Serien und TV-Filmen vergleicht.

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Der hier gehört in die Kategorie “guilty pleasure”: Bros gut finden war in den 80ern komplett undenkbar, wenn man kein 14jähriges Mädchen war. Die Band rund um die Goss-Zwillinge produzierte peinlichen Popper-Pop, dessen programmatischer Titel “When will I be famous” schon für eine Maulschelle hätte reichen sollen. Aber ich gestehe: diese Nummer hier fand ich extrem funky und auch angemessen sparsam instrumentiert. Habe ich aber nie offen zugegeben. Während die Ära von Bros nicht lange währte, haben sich die Goss-Brüder in der Folge rehabilitiert – Matt ist als Crooner im Sinatra-Stil in Las Vegas erfolgreich und Luke seit mehr als 10 Jahren eine feste Größe des C-Actionfilms (“Death Race 2”, “Tekken”).

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Das war der erste Batzen. Teil 2 folgt sicher in zwei oder drei weiteren Wochen.



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heino
heino
27. April, 2020 16:42

“Airport” habe ich auch immer gemocht, aber den Namen der Band vor langer Zeit vergessen. “Brothers in Arms” ist eines der großen AOR-Alben der 80er, heute aber ebenso wie “Sports” von Huey Lewis nicht mehr ohne ironische Distanz zu ertragen. Von Christopher Cross mochte ich nur “Run like the wind”, Bros waren die Pest und “Drop the boy” finde ich noch schlimmer als “When will I be famous”.
Men at work waren klasse, “Downtown” ist ein weiger Klassiker, D`Arby konnte ich wegen seiner Arroganz nicht leiden, aber die erste Scheibe war gut, Alison Moyet hat die Trennung von Yazoo besser überstanden als Vince Clark, den Rest kenne ich nicht oder er ist mir wurscht. Dafür, dass du mir “The encyclopedia of classic 80’s pop” geschenkt hattest, danke ich dir gerne noch mal, denn das Buch ist wirklich großartig.

Thies
Thies
1. Mai, 2020 22:43

Prefab Sprout sind meine Leib und Magen-Band. Wobei ich deren Weg von einer echten Band zu einem reinen Ein-Mann-Studio-Projekt wirklich bedaure. Nicht nur das echte Live-Konzerte damit immer unwahrscheinlicher wurden, aber als Eremit wurden seine CD-Veröffentlichungen rarer als Sichtungen von Jesus. Und dabei soll Paddy auf einem ähnlich großen Haufen unveröffentlicher Musik sitzen wie Prince. Letzterer natürlich wie die Mumie als Warnung für Grabschänder.

Lloyd Cole hatte ich vor 20 Jahren live gesehen. Das Publikum war offenbar hauptsächlich nur für seinen “Hit” “Jennifer she said” gekommen. Nachdem alle eine Stunde lang zwischen jedem Song “Jennifer” geschrien haben, fragte Cole hörbar genervt: “If I promise to play it later, will you shut up?”