Fantasy Filmfest 2019 Tag 11, Film 4: Red Letter Day
Themen: Fantasy Filmf. 19, Film, TV & Presse, Neues |Kanada 2019. Regie: Cameron Macgowan. Darsteller: Dawn Van de Schoot, Kaeleb Zain Gartner, Hailey Foss, Arielle Rombough, Michael Tan, Roger LeBlanc, Peter Strand Rumple, Tiffany Helm
Offizielle Synopsis: Eine dubiose Aktivistengruppe überflutet eine beschauliche Mittelklassesiedlung mit Briefbomben der besonders perfiden Art. Jeder der roten Umschläge enthält die Aufforderung, eine bestimmte Person der Gemeinde zu töten, sowie folgende Information: „Diese Person hat denselben Brief erhalten – mit dir als Opfer.“ Die ersten blutigen Morde lassen nicht lange auf sich warten und mancher Zeitgenosse nutzt den Vorwand, um seinen Gewaltfantasien freien Lauf zu lassen und seine Tat ins Internet zu stellen – #RedLetterDay. Von der allgemeinen Paranoia und den Kommentaren der immer blutgierigeren Online-Community angestachelt, heißt es binnen weniger Stunden Nachbar gegen Nachbar. Und wo Spießbürger aufeinander losgehen, da fungiert von der Bohrmaschine bis zum Brathähnchen alles als tödliche Waffe, was der Haushalt so hergibt.
Kritik: Ach du scheiße. Was ist DAS denn? Ich habe selten einen auf der Skriptebene derart vergurkten Film gesehen. Hier stimmt wirklich gar nichts, von den Charakteren über die Dialoge bis zum Plot. Ein Totalausfall. Ein Horrorfilm von jemandem, der lieber Spargel pflücken sollte.
Die Siedlung, in der der Film spielt, ist so generisch wie die Figuren. Ob Mama geschieden ist oder die Tochter einen älteren Mann vögelt, ist gänzlich irrelevant.
Dann kommen die Briefe. Einfach so. Aufforderungen, andere Menschen abzumurksen. Und die kanadische Mittelklasse springt drauf an, als hätten sie nur auf eine Entschuldigung gewartet, zum Fleischhammer und zum Küchenmesser zu greifen.
Ich kann tatsächlich nicht adäquat beschreiben, wie meilenweit das an JEDER Glaubwürdigkeit vorbei läuft, wie sich das schon beim ersten Schritt an der Mauer meiner Skepsis eine blutige Nase holt. Was ein psychologischer cleverer Thriller über soziale Paranoia sein könnte, degeneriert nicht etwa zu einem Deppen-Slasher – es fängt beim Deppen-Slasher an und bleibt da auch konsequent.
Mir tun die Darsteller leid, die sich sichtlich Mühe geben, auch wenn teilweise das Talent begrenzt ist. Mir tun Zuschauer leid, die für so etwas Geld bezahlen. Mir tun Freunde und Verwandte der Macher leid, die höflich lügen müssen, wenn sie nach ihrer Meinung zum Film gefragt werden. ICH tue mir leid.
Ich habe ernsthaft überlegt, bei der Wertung noch einen Punkt draufzulegen, weil er nur 76 Minuten lang ist.
Fazit: Ein unfassbarer Strunz, ein Totalausfall, der beim Versuch scheitert, ein billiger Abklatsch von PURGE zu sein. 1 von 10 Punkten.
Philipp sagt: "Taugt allerhöchsten als Anschauungsmaterial, wie ein Film nicht sein sollte."
Klingt, als hätte jemand "The Purge" gesehen und sich gedacht "Ich krieg eine NOCH dümmere Prämisse hin, von der ich mir einrede, sie sei Sozialkritik!"