30
Aug 2017

Exhumiert und abgestaubt: Dark Shadows 2004

Themen: Film, TV & Presse |

Es ist bekannt, dass ich alte und obskure TV-Serien liebe. Dazu gehört auch “Dark Shadows”, eine “gothic soap opera” aus den 60ern, die weniger mit tatsächlichem Grusel als mehr mit armseligen Produktionsmitteln unterhielt. Hier wurden die Groschen aus dem Begriff “Groschenroman” dreimal rumgedreht:

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Ein wenig mehr Saft bekam die Serie mit der Einführung des Vampirs Barnabas Collins in der zweiten Staffel:

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Satte 1225 Folgen schaffte die Serie in fünf Jahren, dazu zwei schmal budgetierte Kinofilme in Farbe. Wer wirklich wissen will, was “binge watching” heißt, der kann sich sämtliche Episoden in einem monströsen DVD-Box Set zulegen.

1991 gab es den Versuch einer wöchentlichen Neuauflage, sehr aufwändig und mit Ben Cross als Barnabas stark besetzt, aber leider erfolglos. Lief 1995 bei uns auf RTL:

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2012 schließlich drehte Tim Burton mit dem unvermeidlichen Johnny Depp eine Kino-Farce basierend auf dem Stoff, die ich eher so meh fand:

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Echte Seriengeeks wissen aber – da gibt es eine Lücke in der Aufzählung. Und die gibt es nicht ohne Grund. Anfang des neuen Jahrtausends gab es mehrere Versuche, bekannte Horrorstoffe als TV-Serien umzusetzen. Es war Ära von “Buffy” und “Charmed”, Mystery galt plötzlich als sexy. Aber das goldene neue Zeitalter sollte noch nicht anbrechen, Shows wie “Van Helsing” (Vampire), “The Omen” (Dämonen) und “Babylon Fields” (Zombies) kamen oft nicht über den Status “unaired pilot” hinaus. Das heißt nicht, dass sie schlecht waren. Sie waren vielfach einfach zehn Jahre zu früh dran.

In dieser Phase, genauer gesagt 2004, wurde auch an einem weiteren Remake von “Dark Shadows” im Serienformat gearbeitet. Ich interessierte mich hauptsächlich deswegen dafür, weil Hauptdarsteller Alec Newman kurz zuvor in der “Wüstenplanet”-Miniserie mitgespielt hatte, an der ich beteiligt gewesen war. Mit ihm habe ich mal einen netten Abend in Prag verbringen dürfen. Klasse Typ.

Die 2004er-Version von “Dark Shadows” kam nie aus den Puschen, online waren nur mal ein paar ganz kurze Clips zu finden. Es hieß, der Pilotfilm sei nicht einmal fertig gestellt worden, Effekte und Soundmix hätten gefehlt, als der Sender den Stecker zog. Keine Screener gingen jemals an die Presse raus. Ärgerlich.

Doch – Zeichen und Wunder! Heute bin ich zufällig auf einen YouTube-Kanal zu “Dark Shadows” gestoßen, der vor ein paar Wochen die verschollen geglaubte Pilotepisode hochgeladen hat! In der Tat scheinen einige Effekte temporär und es läuft nicht alles rund, aber diesem geschenkten Gaul schaue ich ganz bestimmt nicht ins Maul.

Und das ist er nun:

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Nicht perfekt und vielleicht verständlicherweise nicht fortgeführt, aber definitiv eine spannende Fußnote für Serienhistoriker und Dark Shadows-Fans.

 



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30. August, 2017 18:53

Kenne nur die Version von Burton, die mich von weiteren Sichtungen abgeschreckt hat. Einer der wenigen Filme, bei denen ich vorzeitig aus dem Kino gegangen bin.

Vineyard
Vineyard
31. August, 2017 09:06

@Mencken:

Es gab Anfang der 70er auch noch einen Kinofilm, mit dem gleichen Cast wie in der Serie, der deutlich besser als Burtons Machwerk war.

(Meine Reaktion nach dem Trailer war schon: Die alten Fans werden ihn umbringen.)

Von der alten Serie kenne ich auch nur Ausschnitte, aber sie hat wirklich einen bestimmten Charme, den man sich unbedingt einmal aussetzen sollte.

Vergiss einfach den Burton Film, der war wohl wirklich ein Produkt von zuviel LSD….