02
Mai 2017

Fantasy Filmfest Nights 2017: Nachgedanken

Themen: FF Nights 2017 |

Okay, das Festival ist mal wieder durch, 48 Stunden hardcore mit 650 Kilometern Fahrt, 10 Filmen und zu wenig Zeit für Essen und Reviews. Geschafft habe ich es trotzdem.

Es war ein gutes Festival mit einer extremen Bandbreite: Filme aus Frankreich, Australien, England, Spanien, USA. Die Genres Thriller, Science Fiction, Vampir- und Zombiefilm, Komödie und Historiendrama wurden abgedeckt, von ganz billig bis sehr aufwändig war alles dabei. Abwesend dieses Jahr: "Kunst" und irgendwas aus Fernost. Auch kein Zeichentrick.

Qualitativ gab es keinen wirklichen Überflieger, aber dafür auch keinen Totalausfall. Statistisch gesehen war es ein hervorragendes Jahr mit 70 Prozent guten Filmen, einem Mittelmaß und nur zwei negativ bewerteten Streifen. Ich werde beizeiten meine Masterliste auch um Genre-Tags erweitern, um mal selber im Big Data-Pool zu schnüffeln, ob die immer stärkere Präsenz von Non-Genre-Filmen beim FFF real oder nur eingebildet ist.

Der beste Film war – wie schon angedeutet – "Going to Brazil", der beste Genrefilm (nach reiflicher Überlegung) dann doch "It stains the sands red".

Doc Acula und ich waren uns übrigens einig, dass es sehr schön sein könnte, beim "großen" Fantasy Filmfest auch mal etwas retro zu schauen. Nicht unbedingt Hammer- und Universal-Retrospektiven (die hatte man in den frühen Jahren des Festivals ja), sondern Highlights aus der fast 30jährigen Festivalgeschichte. Damit meinen wir nicht Mainstream-Filme wie "Dog Soldiers" oder "Wishmaster", sondern fast wieder vergessene Perlen wie der spanische "Heart of the Warrior" oder der polnische "Avalon". Vielleicht wäre das eine Idee für die Spätfilm-Slots?

Ein Highlight des letzten Jahres kann man übrigens mittlerweile für 3,99 bei YouTube streamen – "Demon Hunter", aka "Don’t kill it". Wortvogel approves:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Erfreulich und gegen den Trend: Die Filme waren heuer vergleichsweise kurz. Alles unter zwei Stunden. "Berlin Syndrome" war mit 116 Minuten der "dickste Brocken".

Problematisch war wieder die Taktung – diesmal war es fast unmöglich, in den zu kurzen Pausen zwischen den Filmen außerhalb des Kino-Komplexes etwas zur Speisung zu beziehen (leider liegt das Cinecittá weder neben einem Supermarkt noch neben einer Fastfood-Filiale).

Mein Geheimtipp zum Erhalt des Kalorienhaushalts? Pizzabrötchen. Die hier kann man gemischt in einer 18er-Box für unter 10 Euro in der Filiale abholen oder frecherweise gleich zum Kino bringen lassen:

Lassen sich auch im Saal ohne größere Geruchs- und Geräuschbelästigung futtern. Da ist das Cinecittá selbst schuld, wenn es ihnen nicht gelingt, in den vielen Restaurants und Bars das Essen in einer akzeptablen Zeit oder für den Kinosaal vernünftig verpackt fertig zu machen.

Das große Festival im September werde ich wie angekündigt mal wieder in München erleben – das erste Mal seit 2009! Ich hoffe aber, für die nächsten White Nights wieder in Nürnberg vor Ort zu sein.

Dank geht wie immer an Doc Acula (rechts) für die interessanten Gespräche, die dummen Sprüche und das ehrliche Bemühen, mich mit der Box Pizzabrötchen nicht allein zu lassen – allein hätte ich die nie geschafft:

P.S.: Frage an die Veranstalter: Bekommen wir 2017 noch mal eine neue Artwork für das Festival oder bleiben wir bei dem Motiv, das ich seit 2015 ziemlich langweilig finde?



Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

2 Kommentare
Älteste
Neueste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Heino
Heino
2. Mai, 2017 09:43

Insgesamt finde ich die Nights immer etwas schwächer als das eigentliche Festival, aber das kann auch daran liegen, dass ich beim großen FFF einfach sorgfältiger auswähle. Dafür haben die Nights oft echte Perlen aus dem Off dabei (z.B. We need to talk about Kevin, I saw the devil). Generell finde ich die Abwesenheit guter asiatischer Filme bedauerlich, aber vermutlich war da einfach nichts verfügbar, das gepasst hätte.
Die Pausen zwischen den Filmen sind in der Tat oft sehr kurz. Obwohl das Astor in der Näge von diversen Kiosken und Dönerbuden liegt, ist es echt stressig, in so kurzer Zeit essen zu müssen und die Snacks im Kino sind einfach viel zu teuer. Dafür sind die Sitze richtig gut und das Kino an sich ist auch toll.

Marcus
Marcus
2. Mai, 2017 19:16

Das mit dem recycelten Festivalmotiv fiel mir auch schon auf. War das wirklich sogar noch aus 2015?

" Abwesend dieses Jahr: „Kunst“ " …. *hüstel*… da würde ich in zwei Fällen widersprechen wollen….

Das Essensproblem habe ich dieses Jahr mit meiner FFF-Tasche gelöst. "Offiziell" für Regenschirm, Sonnenbrille, Jacke, Taschentücher, inoffiziell aber natürlich auch für Viererpackungen Oreos, Bifis und Studentenfutter. Die Snacks im Residenz sind nämlich nicht nur absurd überteuert, sondern auch etwas zu hipsterig "originell" für meinen Geschmack.